Einzelbild herunterladen
 

Als dann Dr. R. Gooß die österreichischen Aften zur ängstigend umfangreichen Niederbruch der gesamten Organi Entstehung des Weltkriegs herausgab, veröffentlichte er da- fation.

Der Reichspräsident in München  . neben eine zusammenfassende Darstellung, die dokumentari  - Während der Tagung tam immer wieder die Meinung Republikanische Sympathiekundgebungen. schen Beweis dafür erbrachte, daß Tschirschky wegen seiner zum Ausdruck, daß man über taktische Fragen doch eigentlich München  , 13. Juni.  ( Eigener Drahtbericht.) Die Abfahrt des Lauheit" gerüffelt worden sei und seitdem zum Kriege( wohl auch mal reden müsse. Die Parteileitung vertrat dem Reichspräsidenten aus München   heute morgen und die An- und Ab­gemerkt, gegen Serbien  , nicht zum Weltkrieg) gegenüber den Standpunkt, daß man nicht mit jedem 3weifel fahrt zu dem großen Empfang gestern abend trugen schon ein ganz heizte. an die Deffentlichkeit treten" solle. So eindeutig wie diese anderes Gepräge wie die Ankunft. Die Bevölkerung verhielt sich Merkwürdigerweise fehlen gerade diese beiden Stellungnahme war auch jene zur politischen Situation. ernst und würdig und bereitete dem Reichspräsidenten stellenweise Aftenstücke, auf die Dr. Gooß in seinem Kommentar hin- Dittmann meinte:" In der Frage der Koalitionspolitit sogar stürmische Rundgebungen. Der Polizei war es weist, in der von ihm herausgegebenen Sammlung der Doku  - ist unsere Haltung flar und bestimmt für die Gegen gelungen, die Drahtzieher der Nationalsozialisten bei dem Versuch mente. Und als Dr. Kanner den österreichischen Bundeskanzler mari." Er wollte das aber so verstanden wissen, daß das einer Demonstration vor dem Haufe des Grafen Lerchenfeld gestern ersuchte, ihn Einsicht in diese vergessenen" Dokumente neh- teine Ablehnung jeder Koalitionspolitit fei. Man sei für in der Stärfe von 50 Mann zu verhaften und in zwei Laftautos men zu lassen, wurde ihm das verweigert! Koalitionspolitit, wenn sie nur eine Verschleierung der Ditta- in Sicherheit zu bringen. Das Gemertschaftshaus und das Gebäude tur" darstelle. Das ist so ungefähr ein Lebewesen, etwa vorn unferes Barteiblattes, der Münchener Bost", wurden die Nacht über Pferd und hinten Auto. Gelenft wird dieses Fabeltier nach polizeilich bewacht. Insgesamt wurden über 100 Festnahmen und den klaren" Richtlinien des Leipziger Manifeftes. Bersonalfeststellungen vorgenommen. Trotz der Drohung des Mies­bacher Anzeigers", die bürgerlichen Abgeordneten, welche der Ein­ladung Folge leisteten, namentlich zu veröffentlichen, waren mit Ausnahme der Deutschnationalen alle erschienen. Stunden vor dem Rathaus wartende Menge brach bei Eberts Ab­fahrt in stürmische ho chrufe auf die Republik   aus.

Für die österreichische Publikation der Aften über die Ent­stehung des Weltkriegs ist also der Beweis erbracht, daß sie un­vollständig ist. Aber auch hier fehlt jeder Beweis, daß un­bequeme Aften vernichtet wurden.

Um den toten Kapp.

Man muß indes Dr. Kanner zustimmen in der Forde­rung, daß diefer Bunft flargestellt werde. Denn dabei handelt es sich um nichts Minderes, als um die Klarlegung der deut- Die Rechtspresse flicht dem toten Kapp Lorbeerfränze. schen Schicksalswende. Bis zum 30. Juni war die deutsche Wie das in Fällen üblich ist, wo einer der ihren schwere Fehler Politik in Wien   bemüht gewesen, die verbrecherischen Idioten begangen hat, bescheinigt sie ihm, das Beste gewollt" zu vom Ballhausplatz vor allzu verzweifelten Abenteuern zurück- haben.( Was bei einem Polititer eigentlich eine platte Selbst­zuhalten, die den Weltfrieden bedrohten. Die Tötung eines verständlichkeit sein sollte.) In der Kreuz- Zeitung  " preist der befreundeten Fürsten durch serbische Attentäter ließ plötzlich Adlatus Kapps, der aus dem Jagow- Prozeß befannie Georg bei Wilhelm und seinen Leuten alle Erwägungen der Klugheit Schiele, die ,, Reinheit des Wollens" des Dahingegangenen. vergessen und riß fie fort in die Bahn des wahnsinnigsten Aehnliche Worte sagte die ,, Deutsche Zeitung"; die Deutsche  Abenteuers, das in Wien   je geplant worden. Nicht das Tageszeitung" rühmt Rapp als, furchtlosen deutschen   Mann". Berlangen nach der Weltherrschaft, sondern Die volksparteiliche Beit" versteigt sich zu der seltsamen Be­der Drang nach Bernichtung der Königsmör- hauptung, daß gerade die eifrigsten Verteidiger der Republik  derbestimmteinjenen Tagenden Beherrscher sehr zufrieden" sein könnten, daß der Kapp- Prozeß mun nicht Deutschlands  . Schon das bis jegt zutage geförderte stattfinden werde. Wir glauben, daß die Leute, denen der Material läßt den verhängnisvollen Anteil des frankhaft Kapp- Brozeß unangenehm geworden wäre, auf der entgegen­gesteigerten monarchischen Gefühls Wil- gefeßten Seite sitzen. In auffälligem Gegensatz zu ihrem helms an der Entfesselung des Krieges deutlich erkennen. Schwesterblatt schreibt dagegen die ebenfalls volksparteiliche Doch je flarer wir in diesen Dingen sehen, um so beffer für uns! DAZ.": Dr. Kanner ist daher bei seinen Forschungen darüber Er­folg zu wünschen. Zunächst wenigstens dürfte weitere Klarheit nur aus dem Wiener Archiv zu gewinnen sein.

Auf jeden Fall jedoch bezeugt die Kannersche Kritit, daß für die Kriegsaften dasselbe gilt, wie für andere Aften: Sie enthalten sehr viel, fehr wichtiges, aber nicht alles, und man muß auch da wieder sich vor der Weisheit des Aftenmenschen hüten, der da meint, was nicht in den Aften stehe, set in Wirt­lichkeit nicht vorhanden.

In Privatbriefen und in persönlichen Erinnerungen wäre ficher noch viel zu finden, was heute sorgfältig verborgen bleibt, zum Teil wohl schon vernichtet ist oder auch weiterhin der Deffentlichkeit vorenthalten wird. Aber wie viel das auch sein mag: Was zum Vorteil des alten Regimes sprechen konnte, dürfte wohl schon alles zutage gefördert sein. Was verborgen bleibt, find nicht Dinge, die das entkräften tönnen, was die Aften sagen, sondern die deren Sprache nur noch verstärken müffen.

27

Das, was er( Kapp. D. Red.) unternahm, bleibt deshalb doch nicht nur eine politische Torheit, sondern ein Berbrechen an der Allgemeinheit und am Staate. Auch wenn das tragische Schicksal, das in den letzten Lebensmonaten dieses Mannes sich ver­förperte, einen gewissen versöhnenden Anstrich haben mag; die Schuld, die Kapp auf sich geladen hat, bleibt bestehen und wird das Gedächtnis an ihn dauernd belasten.

Rapp ist seinerzeit, nachdem sein Putschversuch ein so flägliches Ende gefunden hatte, nach Schweden   geflohen. Auch als sein Schuld- und Leidensgenosse, Herr von Jagow, sich vor dem Reichs gericht zu verantworten hatte, zog Rapp es vor, im Ausland zu bleiben. Erst im April dieses Jahres fehrte er, damals schon ein franter Mann, freiwillig nach Deutschland   zurück.

Dieses Urteil entspricht der geschichtlichen Wahrheit. Was die Presse der Linken anbelangt, fo werden sich wohl die Re­dakteure der Rechtsblätter gewundert haben, bei ihrer Durch ficht nicht eine der Widerwärtigkeiten und Gemeinheiten ge­funden zu haben, mit denen seinerzeit die Rechtspresse den toten Erzberger begeiferte- bei aller( achlichen Verurteilung der Taten Rapps. Ueber den verschiedenen Geist, der links und rechts herrscht, über die verschiedenen Auffaffun­gen von Anstand und Sitte auf der Rechten und auf der Linken kann jeber daraus seine Schlüffe ziehen.

Der Reichspräsident sprach vor seiner Abreise aus München  . wohin er nunmehr zu kurzem Aufenthalt zurückkehrt, unseren Mün chener Korrespondenten. Ihm sagte er u. a.:

Ich war mir flar über die innen- und außenpolifische Bedeu­fung meiner Münchener   Reise, die dem Ausgleich zwischen den deutschen   Stämmen und lehten Endes der ganzen Nafion dienen jollte. Ich tehre von München   zurüd in dem Bewußtsein, durch die persönliche Fühlungnahme mit den Führern der bayerischen Polifit und Wirtschaft diesen Ausgleich gefördert und die Ge­schloffenheit des deutschen   Bolfes in seinem Wiederaufbauwillen nach innen und außen neuerdings zum Ausdrud gebracht zu haben. Die Rechtspresse wird wahrscheinlich fiber das Johlen und Pfeifen mancher Straßendemonftranten ein großes Geschrei erheben. Das fann und darf mich nicht stören. Ich habe auch an anderen Orten Lümmeleien gegen mich als Repräsentanten der Republik   schon zur Genüge erlebt. Solange nur gepfiffen wird, können wir ruhig am Aufbau der Republit weiterschaffen."

*

München  , 13. Juni.  ( WTB.) Während des parlamentarischen Abends, der zu Ehren der Anwesenheit des Reichspräsidenten Ebert stattfand, hatte sich eine vieltausendföpfige Menge vor dem Rathause angesammelt, die dem Reichspräsidenten beim Beriaffen des Hauses begeisterte Ovationen darbrachte. Trotz der vorgerüdten Stunde hatten es fich Taufende von Menschen nicht nehmen lassen, dem Reichspräsidenten   ihre Huldigungen darzubringen. Der Reichs­präsident wurde mit nicht enden wollenden Hochrufen begleitet. Auch vor seinem Hotel wurden ihm bei seiner Rückkehr begeisterte Ovatio nen dargebracht.

Monarchistische Nervenschwäche.

Das republikanische Provinzial- Schulfollegium. Man schreibt uns: Ein junger Studienrat an der staatlichen Schiller- Schule in Jüterbog  , Ip hannes Werdermann, der sich burch nationalistische Propaganda am Orte auszeichnet", hat Urlaub Die Berlin  - Brandenburger USP. für sich beantragt und in dem Gesuch darauf hingewiesen, daß die Wir berichteten schon über die Bezirkstagang der USP. Zustände in der deutschen Republik ihn derartig erregen, daß er an nervösen Depreffionen leidet. Das Provinzial- Schuttollegium in Bie nicht anders zu erwarten, wurde die Reinigung" der Berlin  , eine republitanische Staatsbehörde, hat den nachgesuchten Ur­Freiheit"-Redaktion und ihre Umstellung auf das Leipziger laub bewilligt, ohne dem Studienrat zu bedeuten, daß die Repu­Sieben Monate Gefängnis für Smeets. In dem Prozeß ge- blit feine Beranlassung hat, Leute, die sich über dieselbe ärgern, zu Augenblidsprogramm gutgeheißen. Wesentlich beachtenswer­gen den Sonderbündler Smeets wegen Beleidigung des Reichs­ter ist, was über den derzeitigen Zustand der USB.- Organisa- präsidenten fällte das Gericht folgendes Urteil: Der Angeklagte wird ernähren und ihnen auf ihre Kosten Erholungsurlaub zu tion in Berlin  - Brandenburg   gesagt wurde. Dabei müffen wir wegen Beleidigung des Reichspräsidenten  (§ 185 und 186 Str.G.B.) gewähren, damit sie dann, wenn sie sich mit republikanischer Unter­uns berichtigen. Der Vorwärts" gab heute morgen als Mit- unter Zusammenziehung mit der Strafe, auf die diefelbe Straffammer fügung erholt haben, um so fräftiger die Republik   untergraven gliederziffer der USB. in Berlin  - Brandenburg   50 000 an. Die im März d. J. gegen Smeets erkannt hatte, zu sieben Monaten helfen. Das Berliner   Provinzial- Schulfollegium greift vielmehr in Berechnungen über die wirkliche Mitgliederziffer ergeben aber Gefängnis verurteilt. Die Straße vom März betrug 5 Monate Ges diesem Falle einem Manne unter die Arme, der die Dreistigkeit be­nach den Meinungen der USP.- Leute etwas andere Zahlen. fängnis. Die zum Druck benußten Blatten find unbrauchbar zu fit, als republikanischer Beamter der vorgesezten Behörde mitzu­Einer sprach von nur 42 000. In Berlin   seien davon 32 000 zu machen und die noch vorhandenen Stücke der Ausgabe der Rhei teilen, daß ihm die Republik   ein Greuel ist. Im Sinne des Breußen­finden. Die Haltung der Freiheit" während des Gemeinde- nischen Republik", die den unter Anklage stehenden Auffah enthiel tönigs Friedrich Wilhelms I., den der nationalistische Jüterboger  ten, sind einzuziehen. Der Urteiltenor und ein Auszug aus der Ur­arbeiterstreits habe 2800 Mitglieder und 3000 Abonnenten teilsbegründung find auf Kosten des Angeklagten in der Rheini- Studienrat wohl als Schirmherr des von ihm geliebten preußischen gefoftet. Wenn die USP. in Brandenburg   ohne Berlin   nur schen Republic, in der Kölnischen Zeitung  ", in der Kölnischen Geistes anerkennen wird, wäre es gewesen, wenn ihm das Pro­noch 10 000 Mitglieder hat vorausgefeßt, daß jerie Be- Boltszeitung", in der Rheinischen Zeitung  " und anderen Blättern vinzial- Schultollegium fein Gesuch mit dem Randvermerk zurüd­rechnungen restlos richtig sind so bedeutet das einen be- zu veröffentlichen. gegeben hätte: 3ft überflüssig, fann sich davonscheren."

-

Das einzig Wahre.

Bon Hans Bauer.

Zeitungsnotiz: In Berlin   ist eine 30- Millionen- Gesellschaft gegründet worden, der neben Stinnes und Krupp andere it glieder der Schwerindustrie angehören. 8wed der Gesellschaft ist die Aufnahme des Handels mit Rußland  . Die Gesellschaft hat ihren Sitz in Moskau   und Berlin  . Nun ja: Und was wäre daran! Du lieber Gott: Haben nicht gerade die linksstehenden Kreise immer wieder hervorgehoben, daß mit Rußland   in friedlichen Güteraustausch zu treten sei! lind muß solch ein Güteraustausch nicht organisiert, nicht zentralisiert sein? Kann er eima gar von dem kommunistisch gesinnten Produkten händler Maier in Moabit   zu dem Produktenhändler Alexandrowitsch in Mostau direkt erfolgen? Gewiß, gewiß: Es ist gar nichts daran, daß die Herren Krupp und Stinnes eine Gesellschaft gegründet haben. Es ist dies fehr natürlich, und es ist ihnen fein Borwurf daraus zu schwieden. In einem gewissen Sinne hat sich die Schwerindustrie sogar ein Berdienst um diese Gründung erworben. Aber eben dies, daß nichts daran ist: das ist das Seltsame.

Die alle gibt es.

d.

Theater des Westens: Bis früh um fünfe." Es ist vielleicht ein| Es war echtes Verdi- Temperament in der Rolle. Die Stimme Beweis von Qualität, sechzehn Jahre nach der Uraufführung einen ungleich, aber überwiegend soner- tragend, zeugt von trefflicher Erfolg zu haben, wie ihn Paul Linke   und seine Librettisten Schulung. Der Gast pacte das ausverkaufte Haus und hatte Jean Kren, Arthur ippschüz und Richard Bars   gestern Applaus bei offener Szene. Frau Andrejewa( früher an un­mit ihrem vom Thaliatheater her bekannten musikalischen Schwant ferer Staatsoper) gab der Gilda( freilich nur ftimmlich) allen Zauber feiern fonnten. Typische Berliner   Kunst, leicht geschürzt, der eines sanften Gretchens und entzückte durch die Weichheit ihres Asphaltgeruch noch nicht verfälscht durch das erotische Barfüm Organs. Auch sie wurde gefeiert. unserer heutigen Modefunft, zu genießen vor allem mit dem Zwerch­fell. Lieferer Humor, ein bißchen Lebenstragik fogar, würzt den dürfen unter gewissen Beschränkungen in Deutschland   wieder Luft Wiederaufnahme des Zeppelinluftschiffbaues. Seit dem 5. Mai Beamtentyp Klingmann( 3ollinspektor), Don Siegfried Arno schiffe   und Flugzeuge gebaut werden. Infolgedessen haben auch die fein charakterisiert. Seine Leiſtung vor allen rühmen, hieße jedoch, Friedrichshafener Beppelinwerte die Arbeit wiederaufgenommen. anderen Unrecht tun. Max Lobien as von seiner Schweige Wie aus Kreisen der Direction verlautet, soll zunächst mit dem Bau Pflicht gequälter Geheimer Expeditionssekretär, Grete Liebreich, zweier Beppelinschiffe begonnen werden. Durch das Diktat der beffen Frau, Antoinette Burchardy und 20 Dane, beiber Entente ist die äußerste Baugrenze bei 30 000 Kubikmetern erreicht. Töchter, Trude Hesterberg  , der bekannte Liebling der Berliner Die neuen Schiffe werden daher unterhalb diefer Grenze bleiben, Operettenfreunde, als Marja Mariani( derb und charmannt), Martin wenn sie auch voraussichtlich ein größeres Bolumen als die beiden Rettner als vertrottelter Kanzleirat und nicht zu vergessen Lotte 25 000 Rubikmeter faffenden Schiffe Bodensee  " und Nordstern" Reineken als Dienstmädchen( gesund und urwüchsig), alles in haben werden. Der erste Neubau wird ein Starrluftschiff sein, daß allem: mit Lust und Liebe und schneidigem Tempo wurde gespielt. im Frühjahr 1923 fahrtbereit fein und hauptsächlich der Erprobung Die reinste Freude hatte des Auge jedoch an dem Tanzduett Hans gewiffer technischer Neuerungen dienen soll, wobei der funtentelegra Jansen Jakobs und der schönen Mizzi Olden. Das Publikum phischen Orientierung, der Steuerung, der Beranterung im Freien, geizte weber mit Beifall noch mit Blumen. der Führung in der Nacht und bei Nebel usm. besondere Aufmert­famfeit geschenkt werden soll. Das Schiff wird später nach Spanien  gefandt werden, wo es als Schulfahrzeug für die Ausbildung der Mannschaften der Linie Sevilla  - Buenos Aires   dienen soll. Ein weiteres Starrluftschiff von sehr großem Ausmaße wird für Amerika  gebaut als Erfaz für das in Norfolt 1919 zerstörte Luftschiff.

VII.

Geschichten von Mar Ciebermann. Von Max Liebermann  , Da hat es eine Luxemburg   und einen Liebknecht gegeben, die dessen 75. Geburtstag bevorsteht, werden in lleber Land und Meer" fich ganz mit der Seele Rußlands   angefüllt hatten, die für Lenins   einige Anekdoten erzählt, die die Schlagfertigkeit des Meisters im Ideale getreu bis in den Tod waren. Da hat es tausende Anderer, schärfsten Licht zeigen. Als einmal ein Rollege eine Zeichnung Namenloser gegeben, die ins Zuchthaus   wanderten oder auf dem Liebermanns lange betrachtet hatte und ihn dann fragte, ob er mit einem weichen oder harten Bleistift zu zeichnen pflege, erhielt Straßenpflaster starben, als Rußland   es befahl. Da gibt es noch 20 Jahre eingefchloffen wegen eines Tanzes. Um feine Tochter er nur die Antwort: Mit Talent." Bei einem Porträt, das Lieber vor den Schlechtigkeiten und Bersuchungen der Welt zu bewahren", heute in allen Ländern der Erde Zehntausende, deren legte Hoffmann malte, wollte der Dargestellte Zweifel an der Aehnlichkeit hat ein dänischer Bauer sie 20 Jahre lang vollkommen eingeschlossen nung und Sehnsucht Rußland  , das Rußland   der Bolschewiften ist. äußern, worauf der Meifter Bild und Modell prüfend betrachtete gehalten. Der Fall ist jeßt bekanntgeworden und ruft in den däni­Und es gibt Hunderttausende in allen Ländern, deren Hoffnung es und dann schließlich entschied:" Wissen Sie, ich habe Sie ähnlicher fchen Blättern lebhafte Erörterungen hervor. In dem Dorfe zwar nicht ist, die aber mit seinen Idealen heiß gerungen haben und gemalt als Sie sind." Liebermann   war bekanntlich längst berühmt, Smedjan in der Brovinz Dalarne war vor 20 Jahren die 22jährige sie nur verwarfen, um das Ewige um so mehr zu lieben. als die offiziellen Kreise von ihm noch wenig Notiz nahmen. Im Tochter des Bauern Anders Jansson, ein luftiges, bescheidenes Münchener Hofbräuhaus wurde ihm einmal von einem Bekannten Mädchen, einmal gegen den Willen ihres Baters zum Tanze ge­Und es gibt die Herren Mitglieder der Schwerindustrie, die nie mazer sei. Die Kellnerin aber, die den Namen Liebermann   gehört Tänzer fort und brachte sie nach Hause. Dort schloß er sie in ihrem ein General a. D. vorgestellt, der sich bei ihm erfundigte, ob er gangen. Plötzlich erschien dieser im Tanzfaal, riß fie von ihrem daran dachten, Rußland   verstehen zu wollen. Für nichts getreu hatte, fagte daraufhin: Berzeihen die Nachfrage: Eind Sie halt 3immer ein, und sie ist alle die Jahre hindurch darin geblieben; nur bis in den Tod zu sein gedenken und auch nicht die leisefte Absicht der Maler Mar Liebermann aus Berlin  ?" Der Gefragte bejahte ganz felten einmal durfte sie auf einsamen Wegen in Begleitung haben, Ewiges zu suchen. Es gibt die Herren Krupp und Stinnes, dies, worauf die Kellnerin ausrief: Schaun S', dös ist mir a Freud  , ihres Baters einen Spaziergang machen. Das Mädchen durfte mit die der Gesellschaft angehören. Der Gesellschaft mit 30 Millionen. a so a berühmten Künstler zu bedienen!" Boll Erstaunen hörte niemandem sprechen und niemand schreiben. Bor kurzem kam eine Dem Unternehmen mit der Eröffnungsbilanz und den Dividenden der General zu und meinte fchließlich wohlwollend:" Na, in diesen Frau mit ihr in Berührung, die sie zur Flucht veranlassen wollte, coupons. Es gibt die Herren von der Schwerindustrie, die, ob nun reifen scheinen Sie ja recht bekannt zu fein!" aber sie erklärte, dem Willen ihres Baters gehorsam bleiben zu wollen. Rußland zaristisch, demokratisch, fommunistisch, Sieger- oder Be­siegtenland ist, den Handel aufnehmen. Den Handel, der sein muß und der Geld bringt und der in der Flucht der Erscheinungen feeli­scher Kraterausbrüche das einzig Wahre ist.

Operngäffe. Im Deutschen Opernhause" ist jetzt eine Die Thoma- Ausstellung frei! Nachdem von ben Kosten der Thoma Gaftsaison angebrochen. Man hört jede Woche ein paar neue Ausstellung in der Nationalgalerie ein erheblicher Teil durch die Eintritts. Gäfte, meist in den internationalen Allerweltsopern. Am Montag gelber gedeckt ist, wird das Eintrittsgeld bom 15. bis 30. Juni aufgehoben. wurde Berdis Rigoletto dreifprachig gesungen. Von den Gästen naturliebenden breiten Maffe zählt, Gelegenheit, diese reichhaltige Ueber­Es bietet sich also für die zahlreichen Verehrer, die Thoma gerade in der So habt ihr es freilich besser, ihr Herren Etinnes und Krupp. fang David Jaroslawsky russisch und Frau Andrejewa­ficht seiner Werke zu besichtigen. Am 30. Juni wird die Ausstellung ge­Dem deutschen   Arbeiter hat seine Einstellung zu Rußland Berilo nds italienisch.( Die deutschen   Mitwirkenden fangen immer loffen. noch deutsch.) Der ruffische Opernfänger brachte den Narren, in riffenheit und Blut gekostet. dem der Protest des Unterdrückten und in seinem edelsten Gefühle fannt geworden durch sein Drama Seeschlacht, ist in Braunschweig   ver Ein neuer Fall Raiser? Der Dichter Reinhold Goering, be Gepeinigten gegen fürstliches Gewaltherrentum zum Ausdruck haftet worden. Wie die B. 8.   erfährt, foll er Bilder eines reichen Freundes, fommt, fraftvoll, vor allem mit virtuoser Darstellung heraus. bei dem er Hausgast tvar, veruntreut haben.

Euch wieder verursacht sie allenfalls den Schweiß einer Ver­tragsabfaffung