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reaiiicn zu dienen? Oder werden nicht wieder alle diejenigen. die die Zertrümmerung Deutschlands wollen, genau wie im Kriege, als sie in den Kreisen der Vaterlandspartei nach dem bekannten von Konrad Haußmann veröffentlichten Ge- Heimbericht ihre eigentlichen Förderer fanden, dankbar ihre alten Bundesgenossen begrüßen? Denn der echte Schönsche Bericht stellt in Verbindung mit den erwähnten deutschen Dokumenten und den nach dem Kriege veröffentlichten österreichischen Urkunden die Wahrheit fest, daß nach dem Attentat von Sarajewo Oesterreill) im Ein- Verständnis mit Deutschland beschloß, Serbien kriege- risch niederzuwerfen, daß Oesterreich mit Billigung Deutschlands das bekannte Ultimatum an Serbien richtete mit dem Deutschland wohlbekannten Willen, daß es nicht ange- nommen werden solle, so daß der Krieg mit Serbien sicker eintreten werde. Oesterreich und Deutschland taten diesen Schritt, obwolst Deutschland besonders von englischer Seite vor einem solchen Schritt gewarnt war. Sie taten ihn, obwohl sie wußten, daß Serbien mit Rußland , Frankreich mit Ruß- land und England mit beiden verbündet war. Und sie unter- ließen den Schritt nicht, obwohl jeder ruhig und klar blickende Staatsmann wissen mußte, daß es zwischen Oesterreich und Serbien tatsächlich nicht nur österreichische und serbische Jnter- essen gab, sondern daß in dem Verhältnis zwischen Oesterreich und Serbien , wie auf dem ganzen Balkan , W eltin te r- essen verslochten waren. Deutschland wollte den Weltkrieg, der aus dieser Berslechtung entstand, nicht. Es hat auch nicht planmäßig aus einen Weltkrieg hingearbeitet. Aber es hat, befangen in mMkaristkscher Denkrichtung, die gewiß nicht aus Deutschland beschränkt war, und ohne Gefühl für die tat- sächlichen Weltkräfte und Wcltge'ühle den Stein, der vielleicht an einem AbHange schon hing, ins Rallen gebracht. Daraus ergibt sich vor allem die Schuld der damaligen deutschen Machthaber dem deutschen Volte gegenüber. Für diese Schuld war jene verhängnisvolle, leichtfertige Unterstützung Oesterreichs nur das letzte Ergebnis einer ziellos dahinsteuernden, keiner wirklichen Kontrolle untsrworsszren Politik. Die angeblich über den Barteien stehend? autoritative Staatsregierung hatte nickt die Kraft, weder gegen das Finanzkapital der Bagdad- Bahn , noch gegen das schwerindustrislle Kapital der Flotten- Interessenten sich zu entscheiden. Sie zuckte, wie dann im Kriege. vor der letzten Verantwortlichkeit zurück. Die Monarchie, die angeblich die Verkörperung eines einheitlichen Willens war. war in Wirklichkeit ein Spielvall sich gegenseitig befehdender Einzelkräfte. Daß der Krieg so verloren ging, wie er ver- loren wurde, liefert den letzten tragischen Beweis für diese Anarchie der Gewalten, der wir zum Opfer fielen. Das Vorgehen gegen Serbien , die Unfähigkeit. Welt und Völker zu verstehen, haben den Krieg mit herausbeschworen. der für Deutschland verloren war, als er begann. Es gibt keine größeren Hemmungen einer Erneuerung des politischen Geistes in Deutschland , wie der Versuch, das Kernproblem der Schuldfroge den Blicken des deutschen Volkes aus politischem Gruppenintereste zu entziehen. Rur in freie? Selbsterkenntnis, die auf dem M u t z n r W a h r h e i t beruht, können wir eine höhere Stufe des politilchen Geistso erreichen. Nur wenn wir deutsche Mitschuld im Unglück Eurovas innerlichst mittragen, werden wir den Weg ins Freie finden. Er führt allein zu einer wirklichen Revision des Friedensvertrages, die nicht möglich ist ohne den allseitigen Geist der Wahrheit und des Friedens.

Offener Konfiikt in Snchsen. Kommunisten und Bürzzerliche Hand in Hand. Dresden , t». 3uni.(WTD.) Der Landtag hat in seiner heutigen Sitzung den Polizeietat mit dem, Regierungsenlnmrf über die Zteuorganisakion der flaatllchen Polizei mit den Stimmen der bürgerlichen Parteien und der Kommunisten abge. lehnt.

Oehirnrost. Von chans Klabautermann . Ais ich neulich bei meinem Onkel Franz in Görlitz weilte, fragte 4) ihn, warum er denn immer noch an seinen Gaslampen die allen Flachbrenner mit dem flackernden unruhigen Licht verwende. Seine Antwort war überraschend: Ja. eine Petroleumlampe märe mir auch lieber, aber Petro- lenm ist teuer und schlecht." In geziemend bescheidener Weise erwiderte ich, daß mir Petro- leum, Kerzen oder der Kienspan auch nicht>m Sinn gelegen haben, aber da» Gasglühlicht bewähre sich seit einiger Zeit recht gut. Onkel Franz aber sprach: Nein, das weiß ich nun bester, lieber Hans, Elühstrümpfe sind Schwindel. Der Ceifenhändler hat mir mal den Schund ange- dreht. Ith stecke den Strumpf aus und zünde ihn an. Da schießt auf einmal eine lange Flamm- hoch. Wie Ich puste, was soll ich Dir sagen, fliegt der ganz? Strumpf wie Asche auseinander. Dies Zeug kommt mir nicht wieder ins Haust" Obgleich ich über die Sachlage eine andere Ansicht hatte, ging ich nicht weiter auf di- Angelegenheit ein. Denn mein Onkel Franz rettet mich oft, wenn die Wogen der Schulden über meinem Haupt zr sammenschlagen. Ich hätte ihn auch weder mit Menschen- noch mit Engels- zungen bekehrt. Soviel habe ich nämlich trotz meiner in Verlin und Vororten bekannten Harmlosigkeit bereits gemerkt: Kein Fisch- leim und kein Giesber.'s klebt so fest wie alteingefrestene Neber­zeugungen. Wie so vieles andere ist auch das menschliche Gehirn nicht ganz einwandfrei konstruiert. Es erinnert in seinem Mechanis- mus an die bekannten Mausefallen ans Droht mit der triÄter- förmigen Oeffnung, durch die die Mäuse zwar hinein-, aber nicht mehr hinausspazieren können. So ähnlich nisten sich im Gehirn mühselig einige Vorstellungen ein. Schließlich ist es voll und wirkt non nun ab wie ein Automat. Bekanntlich siegen in jedem Krieg um die Stimmung zu halten beide Parteien. Nachdem wir eine Reihe von Monaten gesiegt hatten, war der Kriea verloren. Diese Erkenntnis ging aber in den stark beanspruchten Schädel nicht hin« «in. Infolgedessen lebt noch heute der Gedern ??, daß wir eigentlich gesiegt haben.' Geister, die sich noch einige Beweglichkeit gerettet baben. machen Zwar eine kniffsiche Unterscheidung zwischen wirt- schaftlich und militärisch. Aber, wir haben gesiegt. Es hat auch noch keinen Krieg gegeben, in dem nicht über alle verwickelten Länder, auch über die siegreichen, namenloses Elend gekommen wäre. Weil es aber so üblich ist. gilt der Krieg und alle militärischen Ein- richtungen als etwas Lustiges, als ein» Art Maskenvergnügen. Es ist daher nicht weiter erstaunlich, wenn die Reichsmehr der Republik vor Hindeubura. dem kaiserlichen, bestigten Feldherrn, in Form einer Parade Männchen macht und bei der Gelegenheit ein bißchen schießt und flicht. Wozu hätte der Soldat sein Schießgewehr, wenn er nicht schießen wollte? Oder wenn aus einem immerhin traurigen ?lnlal'. nämlich um der gefallenen Flieger zu gedenken, in München mit Prinzen lärmender Klimbim gemacht wird, aber der Reichs- Präsident bei seinem Besuch in derselben Stadt den plötzlich er-

Die Deamtenmaßregelungen. Gewerkschaften beim Reichskanzler. Donnerstag vormittag hat der Reichskanzler Vertreter der drei Spitzenverbände, des Allgemeinen deut- sehen Eewerkschaftsbundes, des Deutschen Beamtenbundes und des AfA-Bundes die Reichsgewerkschast deutscher Eisenbahnbeamten und-anwärier und der Deutsche Eisen- bahnerverband waren gleichfalls vertreten emp­fangen und deren Wünsche und Beschwerden betreffend Maßregelungen wegen des Februarstreiks angehört. Der Reichskanzler wird nach Fühlungnahme mit den zuständi- gen Ressorts eine Stellungnahme der Reichsregiening bald- möglichst herbeizuführen._ Kloth, öer Verleumder. Herr Emil Kloth, ein ehemaliger Parteigenosse, der sich jetzt bei der Rechtspresse mit Verleumdungen der Sozialdemo- kratie Geld verdient, schreibt imTag": Es ist einfach die vollendetste Heuchelei, wenn die Sozialdemo­kratie Abscheu vor positischen Attentaten mimt. Es ist in ihr von jeher in vertraulichen Kreisen das politische Attentat als selbst» verständlich» und berechtigte Erscheinung angesehen worden, d. h. soweit es sich gegen ihre politischen Gegner richtete. Nur von den letzteren angewandt, war es ein abscheuliches Derbrechen. Ich behaupte damit nicht zuviel, denn ich weiß aus meiner S2jährigen Zugehörigkeit zur Sozialdemokratie, wie man in ihr über politische Attentate dachte. Wir fragen Herrn Kloth öffentlich, wann- ein Mitglied der Deutschen Sozialdemokratie ein Attentat auf einen poli- tischen Gegner unternommen und wann ein Mitglied der So- zialdemokratischen Partei ein solches Attentat gebilligt hat. Kloth zitiert eine Resolution des St. Gallener Parteitags von 1887, der es für begreiflich erklärt, wennVerfolgte und Geächtete" in der Verzweiflung zu individuellen Gewaltakten greifen, und er meint, dieaufs äußerste Geächteten und Ver- folgten" seien heutedie Anhänger der nationalen Parteien*. Kloth weiß, daß es 1887 ein Sozialistengesetz gab, das die Sozialdemokraten nur um ihrer Gesinnung willen von Haus und Hof jagte und daß trotzdem kein Sozialdemokrat gegen die Urheber dieses Gesetzes seine Waffe erhoben hat. Ein Mann von der Wahrheitsliebe des Herrn Kloth hat bei dennationalen Parteien" allerdings den Platz gefunden, auf den er gehört._

Koalitionskrffe in Mecklenburg . Schwerin , 15. Juni. (Eigener Drahtbcricht.) Im Freistaat Mecklenburg-Schwerin ist plötzlich eine Regierung»» krise ausgebrochen. Durch den Rücktritt des bisherigen Land- wirtschaftsministcrs Schulz war die Bestellung eines Nachfolgers notwendig geworden. Die Regierung beruhte seit den letzten Land- tagswahlen auf einer Koalition von Sozialdemokraten, Demokraten und Deutscher Volkspartei. Sie wurde außerdem unterstützt durch den kleinbäuerlichenDorfbund". Der letztere schlug zum Landwirt- schaftsminister jetzt seinen Vorsitzenden Stier vor. Gegen ihn aber erhob die Deutsche Volkspartci Widerspruch und stellte einen eigenen Kandidaten auf. Bei der Wahl im Landtage stimmten die Sozial- demokraten für den Dorfbündler. die Demokraten gaben weiße Zettel ab, während der Kandidat der Dolkspartei 15 Stimmen erhielt. Im Anschluß an die Wahl legte der bisherige volkspartet. l i ch e Kultusminister Professor Reincke-Bloch sein Amt nieder und ihm folgte der parteilose Iustizmlnister Dr. Drückner. Durch diese Amtsniederlegung ist plötzlich die Frage der Reglerungskoalition neu aufgeworfen worden. Scheiden die Volksparteilcr aus der Regierungsmehrheit aus. so ist e, fraglich, ob die unter Leitung unseres Genossen Stelling stehende Regierung welter eine arbeits- sähige Mehrheit im Landtage ausbringen kann. Der Konflikt zwischen der Volkspartei und den Dorfbündlern scheint sich sehr stark zugespitzt zu haben, so daß es die Frage ist, ob er in den nächsten Tagen überbrückt werden kann.

krankten Reichswehrwinister vermißt, dafür aber von den besseren Leuten angepöbelt wird. Er hat es eben ganz und gar verabsäumt. wie frühere Staatsoberhäupter kapitale-. Dummheiten zu begehen und sich dadurch Volkstümlichkeit zu erwerben. Es wäre in Deutsch » land immerhin denkbar, daß von einem bestimmten Zeitpunkt ab die Kinder gleich mit dem Stahlhelm auf dem Kopf geboren würden. Erstaunlich wäre es nur, wenn sowas Verwunderung erregte. Versuche, liebwerter Leser, diese Erkenntnisse zunächst in Deinen überlasteten Schädel zu zwängen, und dann betrachte die sonstigen Ereignisse der Woche. Die englischen und amerikanischen Bankiers haben Deutschland augenblicklich für zu verschuldet und zu arm ge- halten, als daß sie ihm Geld leihen könnten. Darauf schreibt ein Pariser Abendblatt:.Wenn Herr Morgan in dem vom Kriege ver» heerten Frankreich erklärt, die deutschen Schulden müßten herab- gesetzt werden, falls Europa geholfen werden solle, dann fragt man sich, ob die Welt nicht verrückt geworden(!) ist." Und derMalin" berichtet, daß das Scheitern der Anleiheverhandlung»,. des Komitees Morgan kein Grund dafür sein könne, um die Reparationsverpflich- tungen nicht zu erfüllen. Nach den vorausgegangenen Verzwicktheiten bitte ich die deutsche Regierung, mir folgende Anfrage nicht zu verübeln: Nachdem der freigesprochene Herr Killinger so erfolgreich kapp- geputscht hat und darauf hin zum Führer einer Formation in der R-ichsmarine ernannt worden ist, eignet er sich nicht allein für den Vräsidentenposten in der Eoetbe-Gesellschaft neben Pros. Noethe, sondern ist als Nachfolger des Neichswehrministers Keßler in Aus- ficht zu nehmin. Wann gedenkt di» Reichsregiening Herrn Killinger das Portefeuille zu übergeben?_

Die Ausstellung zur Bekämpfung der Geschlechiskrankheiten. Auch ein Vergnügungspark kann sein Gesicht wandeln und ein- mal ernsteren Dingen seine Seele öffnen. In der H a s e n h e i d e, zwischen Gartenlokalen und Tanzmusik, zwischen verschwiegenen Likörstuben und Berliner Rummel bat die Deutsche Gesell» schaft zur Bekämpfung für Geschlechtskrankheiten und das Deutsche Hygiene museum in Dresden ihre Ausstellung erüsfnet, die ernster Volksbelehrung dienen soll. Wohl strömen Scharen von Menschen die Hasenheide entlang jedoch nicht zur Ausstellung, sondern zu jenen erwähnten Vergnügung?- Plätzen. Und wie vielen von ihnen gerade, die ihre freie Zeit hier nutzlos vergeuden, wäre es heilsam, in der Ausstellung Anregungen zu empfangen zu crnsthaftcm Nachdenken über Gefahren, die unserer Volksgcsundheit und dem einzelnen durch Unwissenheit, Leichtfertigkeit und Gewissenlosigkeit drohen. In ausgezeichneter, würdiger Form werden dem Beschauer die Bedeutung der Ge- schlechtskrankheiten und die Notwendigkeit ihrer Bekämpfung und auch die Möglichkeit einer Verhütung duxch und für den einzelnen klargestellt. Ueber die drei Geschlechtskrankheiten Tripper, weicher Schanker und Syvhilis wird an Hand instruktiver Abbildungen und wertvoller Wachepräparote dem Publikum alles Wissenswerte vorgeführt. Tafeln mit Text weisen dem Besucher den Weg zum Verständnis der ausgestellten Gegenstände. Wenn man bedenkt, wie stark die Geschlechtskrankheiten, di« als Massen- erscheinung so bedeutsam sind, Lebensfreude, Genußfähigkeit und Arbeitskraft des einzelnen bedrohen und über ihn hinaus eine Ge-

französische Kommunisten gegen Moskau . Wir berichteten kürzlich über den Fall des Herausgebers des Pariser kommunistischen BlattesJournal de Peuple", Henri F a b r e, der auf Beschluß des Exekutivkomitees der Dritten Internationale aus der KP. Frankreichs ausgeschlossen wurde, wobei der Ausschluß auch allen Parteimitgliedern an- gedroht wurde, die weiter an seinem Blatt mitarbeiten würden. In derRoten Fahne" hatte Thalheimer anläßlich dieser Maß- nähme der Moskauer Exekutive, die er, natürlich rückhaltlos billigte, ausgeführt, daß dies zu einer ernsten Krise innerhalb der französischen Kommunistenpartei führen könnte. Er sollte sehr bald recht behalten. Der französische kommu- nistische P a r t e i v o r st a n d hat zwar am 1. Juni den Aus- schluß Fabres bestätigt, abeb die für solche Fragen zuständige vommission des conklits"(auf deutsch : Krachkommission) hat sich ebenfalls mit d-em Fall beschäftigt und dazu wie folgt Stellung genommen: Drei Fragen wurden ihr vorgelegt: 1. Ist es geboten, die Beschlüsse des Moskauer Exekutivkomitees und des Parteivorstandes restlos und ohne Vorbehalt anzunehmen? Mit neun gegen drei Stimmen hat sich die Kom- Mission gegen eine solche Zustimmung zu dem Ausschluß ausgesprochen. 2. Soll sich die Kommission als Infolge dieser Beschlüsse für den Fall nicht mehr zuständig betrachten? Mit fünf gegen drei Stimmen bei zwei SLmment- Haltungen erklärte die Kommission, daß, nachdem sie einmal regulär mit der Angelegenheit betraut gewesen ist, sie dafür zuständig bleibe. Z. Welche, ist die Ansicht der Kommission über die Angelegen- heit selbst? Mit sieben gegen drei Stimmen beantwortete die Mehrheit der Kommission diese Frage durch Annahme einer Resolution, wonach das Exekutivkomitee der Dritien Jnter- nationale durch den Ausschluß Fabres eine politische Tendenz der französischen Kommunistenpartei habe treffen wollen und es einer Kommunistenpartei unwürdig fei. die Last einer kollektiven Verurteilung auf einen einzelnen Genossen zu übertragen. Am Schluß dieser stürmisch verlaufenen Sitzung haben vier mostautreue Kommissionsmitglieder ihr A m t n i e d e r- gelegt. Bezeichnend ist, daß dieHumanitck" diese Vorfälle bis- her mit keinem Wort erwähnt hat!

fronarbeiters Sonnenwenöe. gn Caub am Rhein (unbesetztes Gebiet) wird durch Plakate zu einerSonnenwendfeier" für den 24. Juni aufgefordert. Meauf vaterländischem Boden stehenden" Staatsbürger werden zu dieser Feier eingeladen. Die Unternehmer dieser Veranstaltung sind aus dem Plakat ebensowenig genannt wie die Redner. Wie aber be- stimmt verlautet, werden neben dem deutschnationalen Abgeordneten Wulle ein Redner aus der deutschvölklschen Bewegung und Ge- neral L u d en d o r s f sprechen. Acht Extradompfer und acht Extra- Züge sind für die Veranstaltung zur Beförderung von Teilnehmern aus der Umgebung zur Verfügung gestellt. Es ist anzunehmen, daß Ludendorfs die Gelegenheit benutzt, um am Blücherdcnkmal mitzuteilen, wie er gezwungen ist, für das .fremde Kapital" der deutschenfeindlichen Northcliffpreste antideutsche Fronarbeit" zu leisten._

Gegen die Lsslösungsbestrebunaen. Zu Anfang seiner letzten Sitzung faßte der Kreistag des Kreises Düren unter einmütiger Zu- slimmung aller in ihm vertretenen politischen Parteien, e i n s ch l i e ß- llch der Kommunisten, eine Entschließung, wonach allen Los- lösungsbestrebungen vom Staate Preußen und dem deutschen Reiche der schärfste Kampf angesagt wurde. Auch um den Preis der Auf- Hebung der gerode Stadt und Kreis Düren so schwer bedrückenden Last der Besetzung will man von einer Neutrnlisierung des deutschen Rheinlandes oder Lockerung seines staatsrechtlichen Zusammenhanges mit Preußen nicht» wissen.

sah? für die Nachkommen bilden, so sollte gerade der Arbeiter, dessen Arbeitskraft sein größtes Kapital ist, sich eingehend um dies» Fragen kümmern und den Weg in die Ausstellung finden. Auch derjenige, der diesen Dingen nicht als ganz Fremder gegenübersteht, kann hier in den Debatten, die stch der täglichen um sechs Uhr stattfindenden ärztlichen Führung anzuschließen pflegen, weitere Aufklärung finden. Und wer sich über diese Fragen klar geworden ist, sollte es als feine Pflicht betrachten, Freunde und Arbeitskameriden zu einem Besuch der Ausstellung anzuregen. Die Bekämpfung der Volkskrankheiten wird nicht eher Fortschritte machen, und alle gesetzlichen Maßnahmen werden die erwartete Besserung nicht eher bringen können, als der der einzelne tätig dabei mitzuhelfen den Willen hat. Die Aus­stellung ist täglich im Vergnügungspark Hasenheide von 108 Uhr geöffnet: die ärztliche Führung beginnt um 6 Uhr; am Sonntag findet eine Führung vormittags und eine nachmittags statt. Am Donnerstag ist die Ausstellung nur für Frauen geöffnet. H. H. Zu frühe Einschulung. Vielfach stellt es sich in den ersten Schulwochen heraus, daß einzelne neu eingeschulte Kinder dem Unterrichte nicht folgen können, daß es ihnen unmöglich ist, sich zu sammeln und ihre Aufmerksamkeit aus den Lehrer zu richten. In solchen Fällen gibt dann ost der Schularzt oder die Schule den Eltern den Rat, die Kinder wieder aus der Schule herauszunehmen und erst nach einem Jahre wiederzubringen. Wollen die Eltern sie nicht im 5)ause behalten, so bieten die an manchen Orten einge- richteten Schulkindergärten eine gute Gelegenheit zur Unterbrln- gung. Es muß den Eltern der dringende Rat gegeben werden, die Vorschläge der Schule zu beachten. Schulunreise Kinder sind nicht nur dem Unterrichte ein Hemmnis. Ihr längeres Verweilen In der Schule ist auch für sie selbst von ungünstigstem Einfluß. Sie können, wenn ihr Körper nicht den Anstrengungen gewachsen ist, verkümmern und kränkeln, sie können ober auch, wenn sie beim Unterrichte liegen gelassen werden, geistigen Schaden erleiden. Bleiben sie der Schule fern, so werden sie sich meist in einem Jahre so erholen, daß sie nun dem Unterrichte vollauf folgen können. Das für die Schule verlorene Jahr bedeutet dann für die Gesundheit einen unersetzlichen Gewinn. Dr. F.-D. Wie lange reichen dir Energievorräle der Erde? Der berühmt» Gelehrte Svante Ärrhenius. der sich eingehend mit den Energie- fragen der Welt beschäftigt hat, fällte kürzlich ein ziemlich pessimisti, sches Urteil über die Eiirrilevorräte, die imserce Erde zur Der» fügung stehen. Die Heinrich Lux in denSozialistischen Monats» besten" berichtet, ging er von den Zusammen bona en der einzelnen Energieformen mit der Sonnenenergie aus. Bei diesen Aufstelliin. gen ist natürlich mit ungeheuren Zahlen zu rechnen, und Arrheniu» setzt» daher als Einheit eine Billion Kaloriem Bon dieser Größe kann man siäi folgendermaßen eine Vorstellung machen: Eine Kalorie ist diejenige Wärmemenge, die aufgewandt werden muh, um 1 Liter Wasser um 1 Grad des lOOteiligen Thermometer» zu er­wärmen. Ein? Billion Kalorien ist notwendig, um einen Masser- würiel von 1 Kilometer Länge, 1 Kilometer Breite und 1 Kilometer Höhe um 1 Grad zu erwärmen. Unter Zugrundelegung dieser Zahl als Einheitsmatz nimmt Ärrhenius die Wärmestrahlung der Sonne mit 3 Trillionen Billionen Kalorien an. Von der Gc- samtftrahlung der Sonne gelangen aber nur 0,53 Milliarden Bil,