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11. Deutscher Gewerkschaftskongreß.

SPD . Ceipzig, 19. Juni. ( Eig. Drahtbericht.)

mut Heraus immer neue Lohnforderungen zu stellen. Trotz aller Lohnerhöhungen hat sich die Lage der Arbeitertiasse immer mehr Derschlechtert. Man empfiehlt eine erlängerung der Arbeitszeit zur Besserung der wirtschaftlichen Lage. Alle An­fchuldigungen und Angriffe gegen den Achistundentag in Deutsch geschehen durch bessere Organisation und Technit. Solange Arbeiter- land müssen von dieser Stelle aus ganz energisch zurüd= gewiesen werden. Leider stimmten auch Sozialdemokraten in das Schlagwort von der schematischen Anwendung des Achtstunden­

an dem Achiffundentag nicht gerüffelt

Alle Pläge im Saal und auf den Tribünen sind besetzt; groß vertreter in den Ministerien fizzen, wird in Deutschland ist die Zahl der Gäste und der Pressevertreter. Bon der Reichsregierung sind erschienen Reichswirtschaftsminister Genosse werden.( Beifall.) Leider haben wir nicht alles erfüllen können, tages und in das Loblieb auf die verlängerte Arbeitszeit ein. Zu Schmidt, Reichsarbeitsminister Dr. Brauns und eine große was wir ersehnt haben, als wir an unsere neuen Aufgaben heran- ihrer Entschuldigung möge gesagt sein, daß es immer Arbeiter ge­Anzahl von Regierungsräten. Preußen hat den Handelsminister traten. Man kann in einem so schmer darniederliegenden Lande geben hat, die glauben, eine längere Arbeitszeit sei besser, weil sie Genoffen Siering entfandt, die fächsische Staatsregierung ist nicht von heute auf morgen alle Leiden abstellen. An der unge- dadurch mehr Geld verdienen. Das ist Mangel an Verständnis für durch den Wirtschaftsminister Fellisch und den Arbeitsminister heuren Preissteigerung ist nicht die Regierung, sondern unfere die Interessen der Arbeiterklasse. Die Landarbeiter, Eisenbahner und Ristau vertreten. Auch die Stadt Leipzig hat einen Vertreter ent- Stellung im internationalen Verkehr schuld. Es ist nicht unbillig, andere würden befunden, daß es einen schematischen Achtſtunden­fandt. Zahlreiche ausländische Gäste sind ebenfalls anwesend. unter den heutigen Verhältnissen an einzelne Erwerbsgruppen An- tag in Deutschland nicht gibt. Er besteht nur in dem Kopf jener, Nachdem Leipart der Toten gedacht hat, erinnert er an forderungen zu stellen, aber leider finden wir auf der Gegenfeite die erbost sind über die Errungenschaft der Arbeiter, an der sich Theodor Vorf, dessen Name unlöslich verbunden ist mit dem vor feine objektive Würdigung der Lage der Arbeiterklasse. Bei dem nicht rütteln lasse. 50 Jahren zusammengetretenen 1. Gewerkschaftskongreß. Inzwischen Kampf um die Getreideumlage zeigt sich, daß man nicht Hände weg vom Achtstundentag! habe die Gewerkschaftsbewegung eine nie geahnte und erhoffte Ent- nur einen mäßigen Unternehmergewinn, sondern einfach widlung hinter sich. Ihre Mitgliederzahl, Stärke und Leistungs- das fordert, was die Konjunktur bietet, ohne Rücksicht auf die Aber sie sind nicht gewillt, die sozialen Forderungen zurüdzustellen Die Gewerkschaften sind eingetreten für die Erfüllungspolitif. fähigkeit, aber auch ihr Aufgabenfreis, ift gewaltig gewachsen. Der Notlage der arbeitenden Klaffen. Die Rechtsparteien fordern im Intereffe diefer Politik. Wenn sich erweise, daß Deutschland bei Kongreß hat zu prüfen, ob in den letzten drei Jahren die Aufgaben von uns größere Bekämpfung der Bedrückung durch die Entente. Aufrechterhaltung des Achtstundentages die Reparationsverpflichtun erfüllt wurden, ob sich die Gewerkschaften neue Aufgaben stellen Wir wären auch froh, wenn wir die Last vermindern könnten, aber gen nicht erfüllen fönne, dann müßten eben diese herab­können oder neue Mittel und Wege suchen müssen, um ihrer Auf- jene, deren Großmannssucht unser Elend verursachte, gemindert werden. Dem Achtstundentag broke auf dem Um­gaben gerecht zu werden. Darüber sind die Meinungen verschieden. haben feine Veranlassung, aus der heutigen Situation gegen uns wege über die Verlängerung der vereinbarten 46- Stunden- Woche Der Streit hierüber ist ein Beweis dafür, daß Material zu schmieden. Sie lassen tein Mittel unversucht, um wieder ernste Gefahr. Die Arbeiter dürfen auf keinen Fall im Interesse die Bewegung lebendig iff. zur Macht zu gelangen. Für die deutsche Arbeiterschaft gilt es, eines früheren Sonnabend- Feierabends an den übrigen Wochentagen auf der Wacht zu fein, länger als acht Stunden arbeiten.

Not tut uns heute in der Hauptsache die Einigkeit der Arbeiter! Die Lage der Arbeiterschaft ist bedrohlich; die Lebenshaltung ist so zurückgegangen, daß wir alle Ursache haben, alles zu tun, um die Lage der Arbeiterschaft zu bessern. Die Arbeiter hoffen, daß das erreicht wird! Möge der Kongreß diese Hoffnungen nicht vernichten! ( Beifall.)

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Für die Leipziger Bewertschaften spricht Schilling, der ben Rongreß begrüßt und besonders auf die Zerstörung des Boltshauses durch die Reichswehr hinweist. Die Solidarität, die das Boltshaus Stadtrat neu erstehen ließ, möge auch den Kongreß beherrschen. Diege überbringt den Gruß der Stadt Leipzig . Namens der Reichsregierung führt Minister Dr. Brauns u. a. folgendes aus: Im Namen der Reichsregierung begrüße ich den 11. Rongreß pernichten. bes ADGB . und wünsche seinen Beratungen einen guten Verlauf und besten Erfolg. Insbesondere ist das von mir vertretene Reichs­arbeitsministerium an den Verhandlungen des Kongresses interessiert. Fallen dod) alle vom Rongreß zu behandelnden großen Fragen auch in das Arbeitsgebiet des Reichsarbeitsministeriums. Auch die gesamte Reichsregierung nimmt wärmsten Anteil an Ihren Beratungen. Sie ist sich der großen

Bedeutung der Gewerkschaffen für das Staatsleben bewußt. Sie ist Ihnen dankbar dafür, daß Sie sich wiederholt nach­brücklichst für Staatsinteressen eingelegt haben. Das deutsche Bolt barf nicht vergessen, daß die Gewerkschaften durch die Disziplin ihrer Mitglieder und durch die Staatstreue ihrer Führer nach dem großen Zusammenbruch von 1918 an der Erhaltung der Reichseinheit und am Wiederaufbau Deutschlands beträchtlichen An­teil haben. Auch der eifrigen Bemühungen der Gewerkschaften um ein günstiges Abstimmungsergebnis in Ost- und West­ preußen und in Oberschlesien möchte ich dankbar gedenken.

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und ich wünsche, daß die freien Gewerkschaften auch in Zukunft der Leipart geht dann auf die Vorwürfe bezüglich der zehn Punkte sicherste Hort für die deutsche Republik sein mögen.( Lebhafter ein und stellt fest, daß in dem Vorwurf eine gewisse Anerkennung Beifall.) liege, die ein startes Bertrauen zur sachlichen Ueberlegung des Arbeitsminister Ristau, der die Grüße der sächsischen Staats- Bundes befunde. Auch der neue Bundesvorstand dürfe nur solche regierung überbrachte, betonte besonders, daß die fächsische Regierung fachlich begründeten durchführbaren Forderungen aufstellen. unerschütterlich am Achtstundentag festhalte. zehn Bunfte sind ein Programm, das nicht auf dem Papier stehen Nach einem Danteswort Leiparts an die Regierungsvertreter beiben dürfe. Sie find die notwendige Antwort auf das Kredit­führte der Sekretär des Internationalen Gewerkschaftsbundes , angebot der Industrie und auf deren Forderung nach der Brinati­Fimmen, folgendes aus: sierung der Eisenbahn und der übrigen Reichsbetriebe. In dieser Alle Lohnerhöhungen und Arbeitszeitfürzungen nühen der Ar- Beziehung haben die zehn Punkte einen Erfolg gehabt; der Borstoß beiterschaft nichts, folange einige Rapitalisten und Imperialisten der Industrie ift abgeschlagen. Für die Gewerkschaften ist die die Macht haben, um durch Kriege alles wieder zu Forderung nach Sozialisierung fein Schlagwort. Die erste Aufgabe der Gewertschaftsinternationale Die Gewerkschaften find jeßt genötigt, fich mit den politischen sei daher, die Arbeiter zu mobilisieren und sie davon zu überzeugen, Tagesfragen zu befchäftigen. Sie haben aber feineswegs die Ab­daß es notwendig ist, die ganze Macht zu entfalten, um für alle ficht, die volitischen Parteien zu ersehen. Die Gewerkschaften werden 3eiten Kriege zu verhindern.( Beifall.) Die Inter - auf die Parteien auch weiterhin einwirken. Das ist aber nur in nationale fei eine Macht; sie habe durch den Boykott der Wassen beschränktem Maße möglich. Heute stellt mon Anforderungen an transporte nach Polen Sowjetrußland vor einer vernichtenden die Gewerkschaften, die über das Maß ihres Rännens hinausgehen. Niederlage gerettet und auch bei anderer Gelegenheit gezeigt, daß Der Hingabe unserer Borkämpfer, ihrem Opfermut und ihrer fie sehr wohl großes Unheil von den Völkern fernzuhalten weiß. Bruderliebe ist die Stärke der Gewerkschaften zu nerdonfen. Heute Hueber Wien überbringt die Grüße der österreichischen Ge- gilt es, die fernstehenden Arbeiter, auf die der Gewerkschaftsbund wertschaften. Seine Rede ist eine fchwere Anflage gegen die Rücksicht nehmen muß, den Organisationen zuzuführen. Mit einem Bolitik der Entente, die Desterreich in die schwierige Lage gebracht Bers der Arbeitermarseillaise schloß Leipart seine mit stürmischem habe. Es sprochen dann noch Blaemynnt. Brüssel, Water. Beifall aufgenommenen Ausführungen. Darauf vertagte sich der Rongreß auf Dienstag vormittag. Johansen Stockholm , Jacobsen Ropenhagen, London , Bonnevie- Norwegen, 3 alawski- Warschau , A. Walle. Amsterdam , Dürr Bern, Jafzai Budapest und Schintgen. Luxemburg .

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Hüter der Staatsgewalt.

Auf eine Anfrage, warum die Russen nicht eingeladen sind, er- In der gestrigen Sigung des Landtags bereitete Minister des flärt Leipart, daß alle dem Internationalen Gewerkschaftsbund an Innern Severing noch einmal allen denen, die nachträglich die gefchloffenen Gewerkschaften, zu denen die Russen leider noch nicht Reise Hindenburgs durch Ostpreußen als bar jeden partei­gehören, eingeladen wurden. Er dankt den ausländischen Vertretern politischen Einschlags hinstellen, eine fräftige Abfuhr. Er mies noch für ihre Grüße und versichert, daß sie sich immer auf die deutschen einmal darauf hin, daß selbst die Mitglieder der Volkspartei im Gewerkschaften verlassen fönnten. Namens der Af übermittelt Aufhäuser die fameradschaft. Rabinett Bedenken gegen die Reise geäußert hätten und daß sich der lichen Grüße der freien Angestellten. Es sei zu hoffen, daß der Regierungspräsident von Allenstein , ein Mitglied der Deutschen Bolts­Kongreß den Bertrag zwischen ADGB . und AFA fanktionieren partei, freiwillig erbot, auf General v. Geyl dahin zu wirken, daß werde, und daß fich auch bald als dritter im Bunde die Beamten die Reise unterblieb. Der Minister des Innern wies weiter darauf mit den freien Gemertschaften vereinigen werden. hin, daß alles versucht wurde, die landwirtschaftlichen Ar­Für den Zentralverband der Konsumreine spricht 5 off­mann Hamburg . Eine große Zahl von Gästen verzichtet auf das beiter gegen ihren Willen auf Lastwagen nach den Drten zu bringen, durch die Hindenburg fommen sollte, daß Schul­tinder aufgeboten werden sollten und daß die Paroden einen mili­tärischen Char after tragen sollten. Unter diesen Umständen sei es Pflicht der Regierung gewesen, die Behörden anzuweisen, sich nicht mit diesen politischen Veranstaltungen zu identifizieren.

Bort

Bor Eintritt in die Mittagspause wurden die Vorsitzenden ge. mählt, und zwar die Genossen Leipart ( ADGB .), Reichelt ( Metallarbeiter) und Pa e plow( Bauarbeiter). Nachmittassitung.

Als erste wichtige Aufgabe betrachte ich die gewerkschaft liche Schulung der neugewonnenen Mitgliedermassen. Ich be. grüße es aufrichtig, daß es dem ADGB. gelungen ist, trog aller Meinungsverschiedenheiten in seinen eigenen Reihen die gewertschaft liche Geschlossenheit zu wahren. Mit dem Wachstum der Gemert­schaften und mit einer Reihe von Einzelerscheinungen der letzten Jahre hängt es zusammen, daß die Frage der Stellung der Ge= mertschaften zum Staat heute eine wichtige Rolle spielt. Ich denke, daß Sie trotz aller Borliebe für die Gewerkschaften doch der Ansicht zustimmen werden, daß der Staat feineswegs lediglich cine Wirtschaftsorganisation darstellt und noch weniger eine Wirt­fchaftsorganisation im Intereffe eines einzelnen Standes oder einer einzelnen Klaffe. Das schließt nicht aus, daß die Gewerkschaften, ihrer äußeren Bedeutung entsprechend, einen größeren Ein­fluß als früher auf das Staatsleben ausüben. Das gleiche Problem, Gewerkschaft und Staat, tritt uns heute entgegen bei manchen Fragen des Arbeiterrechts, die noch der Lösung harren. Ich denke In der Nachmittagsfihung wurden die Schriftführer gewählt. Wie gefährlich das Unternehmen außenpolitisch gewesen sei, gehe a das Tarifrecht, das Berufsvereinsrecht und an die Ein Antrag Niederkirchner Berlin, je einen Schriftführer aus allen daraus hervor, daß zwei Offiziere der Ententekommission das Ges zur Debatte stehende Schlichtungsordnung. Ich gebe mich drei Richtungen zu wählen, wurde abgelehnt. Gewählt wurbaren der Kriegervereine beobachteten. Es sei zu befürchten, der zuversichtlichen Hoffnung hin, daß die freien Gewerkschaften fich den: Sad( Fabritarbeiter), Faas( Landarbeiter), Reichelt daß die Ostpreußentage noch außenpolitische Schwierig. der großen Berantwortung, die mit der Lösung dieser Fragen ver-( Textilorbeiter). Rudolph( Transportarbeiter), Kuhn( Echuh- teiten zeitigen werden. In weiteren Verlauf der Debatte mies macher) und Wirth( Eisenbahner). bunden ist, voll bewußt sind. Wie dem Staate gegenüber, so hat sich auch die Stellung der Bei der Beratung der Geschäftsordmung gibt es eine lebhafte Severing unter Heiterkeit und lebhaftem Beifall die außenpolitische Gewerkschaften gegenüber der Arbeitgeberschaft grundlegend Debatte über den Antrag des Bundesausschusses, die Zahl der zur Hilfe der verdienten Oppofiiton" ironisch zurüd. Abg. 5) eil­geändert. Es fann nicht geleugnet werden, daß einzelne Arbeit Unterstützung eines Antrages auf namentliche Abstimmung not mann( Soz.) ergänzte die Ausführungen des Innenministers. Dia gebergruppen, die sich unmittelbar nach der Staatsumwälzung und wendigen Delegierten von 50 auf 100 zu erhöhen. Nieder- Beratung wurde auf Dienstag 11 11hr vertagt.( Etat des Staats­angesichts der Gefahren der Revolution mit dem Gewerkschafts- tirchner( Metallarbeiter) lehnt den Antran ab. Dikmann( Metall ministeriums und des Ministerpräsidenten. Interpellation der gedanken abfanden, heute versuchen, den an die Arbeitnehmerschaft arbeiter) warnt vor einer Lex Kommunistika und bittet, es bei 50 Deutschnationalen betreffend die Kriegsschuld.) verlorenen Boden wiederzugewinnen, ein Bestreben, das hier und au belaffen, im höchsten Falle aber die Zahl auf 75 zu erhöhen. da schon wieder bis zur Berneinung des Gewertschafts- Bren( Fabritarbeiter) weist gegenüber Dißmann darauf hin, daß im Blufige Sonnenwendfeier. Nach dem Bericht eines hiesigen gedankens, wenn auch nicht für die Arbeiter, so doch für die Bundesausschnik bei Beratung dieses Antrages niemand von einer Angestellten, geführt hat. Ich glaube, es wäre für Wirtschaft und der Kommunistika gesprochen habe, und bittet um Annahme des Mittagsblattes fam es in Chemnig bei einer Sonnenwendfeier Staat tief bedauerlich, wenn die alten prinzipiellen Kämpfe um Ausschußantrages. Ein Antrag, es bei 50 Delegierten zu belaffen, sogenannter vaterländischer Berbände zu schweren Zusammenstößen wird mit 325 gegen 228 Stimmen abgelehnt, mit 335 gegen mit Kommunisten, wobei eine Anzahl Personen vericht wurde. Koalitionsrecht und Tarife wieder aufleben sollten. 304 Stimmen wird der Antrag des Bundesausichuffes ange= nommen. Mit dieser Aenderung wird die Geschäftsordnung genehmigt.

Die schwierigsten Probleme tauchen auf zwischen Gemertschaft und Arbeitnehmerschaft. Borübergehend schien die gelbe Bewegung überwunden und der rein gemertschaftliche Gedanke das Feld zu beherrschen. Heute taudit die gelbe 3dee, wenn auch in anderer Begründung und anderer Form, erneut auf. Heute wird

die gelbe Bewegung zu polifischen Zweden

Bei Beratung der Anträge zur Tagesordnung erklärt Leipart, daß es sehr wünschenswert sei, die Tagesordnung zu erweitern, die Beit es aber taum möglich mache. Zum Geschäftsbericht erhält je ein Redner der drei Richtungen eine verlängerte Redezeit von einer Stunde.

D

Wirtschaft

Die Wirtschaftler über die Zwangsanleihe.

in jener Bersammlung, die verderblicher ist als die Luft, in der die Bolschewisten den heutigen Etaat erftiden möchten. Wenn doch die führenden Wirtschaftler und Finanzleute einmal die gleiche Müh. die fie jest wieder zur Bekämpfung der Zwangsanleihe aufbringen, aufwenden wollten, um dem Reiche mit der ganzen Rennmis und Erfahrung, die ihnen zur Verfügung steht, ernsthafte Wege zur Befiz besteuerung aufzuzeigen.

und mit politischen Mitteln gefordert. Gleichgeblieben ist sich die Der Hansabund rührt sich. Jezt hat er wieder in großer Ber­Bewegung in der Berneinung des eigentlichen Gewerkschafts- Zur Togesordnung: Organisationsformen und Arbeitsgemein- fammlung ficher beachtenswerte Leute über die Zwangsanleihe reden gebankens. Wie die alte gelbe Bewegung überwunden wurde, vor schaften" mird Dikmann( Metallarbeiter) zum Referat" Arbeits- lassen. Sie fommen natürlich dahin überein, daß die Vorlage nichts allem durch den gefunden Sinn und das Standesbewußtsein der gemeinschaft und Wirtschaftsräte", Simon( Schuhmacher) als Korwert sei. Im übrigen erschöpfte man sich in Forderungen, die alle Arbeitnehmer, so muß auch die neue gelbe Bewegung überwunden referent ernannt das gemein haben, daß sie die drohende Leistung herabgelegt wien werden. Das wird um so leichter sein, je besser die Gewerkschaften Dann erhält eipart das Wort zum Geschäftsbericht des möchten. Eine Atmosphäre der Feindschaft gegen den Staat herrschte verstehen, auch den Interessen der Gesamtheit Rechnung zu tragen Bundesvorstandes. den er mit einem brüderlichen Abschiedsgruß an und sich in der Wahrnehmung der Intereffen der eigenen Klaffen- die scheidenden Oberschlefier beginnt. Notwendig sei es, einzugehen genossen das nötige Maß aufzuerlegen. auf die Anträge, die dem Vorstand vorwerfen. beim Eisen In Berbindung damit steht die schwierige Frage der Einführung bahnerstreit des Klassenbewußtsein verloren zu haben, und die eines gewissen Organisationszwangs, oder sagen wir besser der ihm deswegen ein Mintrauen aussprechen. Es sei zu fragen, wie Bevorretung der organisierten Arbeiter vor den es vorher mit der Solidarität der Beamten gegenüber den Ar unorganisierten. beitern gewesen sei. Der Beamtenbund hat das Bündnis, das Die grundlegenden Schwierigkeiten, welche sich aus dem Beihm der DGB. angeboten habe, abgelehnt. Es wurde dann triebsrätegefeß für die Gewerkschaften ergaben, dürften im versucht, zwischen den Eisenbahnern des Beamtenbundes und denen Genossenschaftliches Bekleidungswert. Mit einem Rapital con wesentlichen behoben sein. Ueberaus bedenklich für den Gewerk des ADGB. ein Bündnis abzuschlieeßn. Auch das hat die Beamten 10 Millionen Mark ist in Dresden die Gesellschaft Sächsisches Betfei­schaftsgedanken als solchen erscheint mir eine gewisse Einbuße organisation abgelehnt. Dann ist der Streit gekommen, der dungswert errichtet worden. Daran ist beteiligt die Großeintauis an Autorität der Führung. Der Uebelstand erklärt sich proklamiert wurde. ohne daß die Verhandlungsmöglichkeiten er Gefellfájaft Deutscher Konsumvereine mit acht Zeilen, die Broduktiv­aus der überſtürzenden Entwicklung der letzten Jahre. Ich hoffe, daß der heute eröffnete Rongreß der freien Gewert Schöpft wurden. Ein Eiſenbohnerstreit ist nicht mit einem an- genossenschaft der Schneider in Seifhennersdorf und Dresden sowie schaften uns ein Stück weiter auf dem Wege zur richtigen Lösung deren Streit 21 vergleichen. Seine Folgen für die ganze Arbie Sächsische Staatsbant mit je einem Teil. Diese Gesellschaft be­der gewerff haftlichen Probleme führen wird und wünsche der Tagung beiterfchaft find so schwer, daß der Bundesvorstand glaubte verzwedt nach ihrem Gesellschaftsvertrag die Uebernahme des Reichsbe­in dieser Sinne namens der Reichsregierung einen gedeihlichen Ber - pflichtet zu sein, zu sagen, daß die Eisenbahner den Streit lauf, zum Wohle der Arbeiterschaft und zum Wohle des gesamten deutschen Bolles.( Lebhafter Beifall.)

nur als allerletztes Mittel

anwenden dürfen. Die Verlegung der gewerkschaftlichen Grundsäge Reichswirtschaftsminister Genosse Schmidt führte aus: Aus und die Mihachtung der Arbeitergewerkschaften fonnte man nicht der Tatsache, daß die Schlote rauchen und wieder Leben in den ruhig hinnehmen. Der ADGB. mußte dafür sorgen, daß die ge­Werkstätten herrscht, entsteht vielfach die falsche Ansicht, daß der merkschaftlichen Kampfmittel nicht in Mißtredit famen. Die wirtschaftliche Wiederaufbau vollendet ist. Leider fehlt daran aber Cisenbahner haben durch diesen Streif noch sehr viel, manches ist noch nicht so geftaltet, wie wir es uns wünschen, z. B. find von 250 Sjochöfen nur 150 in Betrieb,

ihr Streifrecht gefährdet,

allein in den letzten Monaten mußten wir 16 000 Tonnen Roheisen das der Gewertschaftsbund schüben werde. Eeine Maßnahme ist er­einführen. Der Wiederaufbau fann nicht vollzogen werden unter folgt in vollem Einverständnis mit den bei ihm or Breisgabe der sozialen Forderungen der Arbeiterschaft. Jeden 2n- aanisierten Eisenbehnern. Der Vorstand hat nur seine griff auf den Achtkundentag werden die Gewe: fchaften zurücPflicht getan. Dennoch müffe er die Deffentlichkeit aufrufen, Ber­weisen. Der Astitunbentag darf schon deshalb nicht in Gefahr ständnis zu zeigen für die Base, in her fich die Arbeiter und Beamten fommen, weil es gelungen ist, ihn auch im Ausland zu erhalten. befinden. Die meisten seiner Vorschläne zur Scheffung einer Besserung Nicht durch schlechte Arbeitsbedingungen fönnen find abgelehnt morden. Darum gibt es für die Arbeiterschait fein wir die Konturenz auf dem Weltmarkt niederhalten. Das tann nur anderes Mitett, als aus der tatsächlichen Not und nicht aus Heber

befleidungsamts Dresden , die Herstellung von Bekleidungsgegen ständen aller Art, deren Bertrieb, den Erwerb ähnlicher Unterneh mungen und die Beteiligung an solchen. Des Bekleidungsamt Dres den hatte nach seiner ursprünglichen Bestimmung die ehemals sächsi fchen Kontingente des deutschen Heeres mit Kleidung und Schuhwerk versorgen. Die Betriebsanlagen enthalten umfangreiche und zweck­mäßig ausgestattete Werkstätten für Schneiderei und Schuhmacherei. Die neuerrichtete Gesellschaft het die gesamien Anlagen auf 30 Jahre mietweise, die Betriebseinrichtungen, Maschinen, Werkzeuge und Inventargegenstände käuflich übernommen. Der gesamte Betrieb wird nunmehr für die neue Aufgabe umgestellt, die masóinellen An­lagen und technischen Einrichtungen ausgestaltet und, foweit tiefes notwendig ist, erweitert und vervollkommnet merben. Mit der Gr richtung des Sächsischen Bekleidungswerts ist ein gemeinmistichaft. liches Unternehmen entstanden, dok die gesamten angefertigten e- Fleidung sgegenstände unter Ausschaltung privater Erwerbsinter essen reftios den unmittelbaren Verbrauch zuführen wird.