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Wirtschaft

11. Deutscher Gewerkschaftskongreß.

Die Abschlüffe der Großbanken für 1921. Nunmehr liegen die Geschäftsabschlüsse der deutschen Groß Leipzig, 20. Juni. ( Eigener Drahtbericht des Borw.".) anderer in der Frage des Achtstundentages oder des Beamtenstreif­banken für das Jahr 1921 vor. War schon das Studium und die Die Hauptschlacht ist geschlagen. Genosse Brey, der Haupt- rechts. Aber wir sagen, mit der Lebensstellung und der Pension Kritik der Großbankbilanzen in Friedenszeiten eine sehr schwierige vorsitzende des Fabritarbeiterverbandes, ging mit der Illusions- eines Beamten ist nicht zu vereinbaren das Bestreben, die Kon­Sache, so ist sie unter dem Einflusse der Inflation noch mehr er politik Walchers und der Geschäftspolitit Dißmanns scharf ins Ge- junttur zur Erhöhung der Gehälter auszunuzen. schwert worden. Die Bilanzen machen mit ihren Milliardenziffern Wenn die Kommunisten in ihren fortgesezten Hezzereien die auf den ersten Blick einen sinn verwirrenden Eindruck. richt. Für die Gewerkschaftspolitik sei die Frage entscheidend, was Brandfackel schwingen, so müßten die Reaktionäre ja mit Was soll sich z. B. der gewöhnliche Sterbliche vorstellen, wenn er unter den gegebenen Verhältnissen möglich ist. Diese Verhältnisse Eichenlaub und Schwertern geschmüdt werden, wenn sie diese Gi­hört, daß im vergangenen Jahre die Gesamtumsätze der Deutsch en schilderte Breŋ mit aller Deutlichkeit. tuation nicht für ihre Zwecke ausnügen würden!( Stürmischer ant die Grenze von 2 Billionen Papiermart weit über- Als Brey die Frage aufwarf, wo denn 1914 die Arbeiter waren, Beifall.) Als in den Aufständen der Kommunisten ihre Diktatur schritten haben? Bei der nächstgrößten Bank, der Diskonto Gedie heute zu uns gelommen sind, antwortete der Kongreß durch gegen die Sozialdemokratie ins Werk gesetzt wurde, hatte nur die fellschaft, brachte das abgelaufene Jahr einen Umfag von nahezu spontanen stürmischen Beifall. Auch heute noch besteht das Reaktion den Nugen davon, und ihre heutige Frechheit ist lediglich 1,5 Billionen Mart gegen 840 Milliarden Mark im Borjahre. Diese einige geschlossene Kampfheer erst in der dialektischen Spefu- die Folge jener Politik der Kommunisten. astronomischen Ziffern verlieren erheblich an volkswirtschaftlicher Belation. Als Bren zeigte, wie ter allrussische Kongreß die In bezug auf

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deutung, wenn man bedenkt, daß sie zum allergrößten Teile durch die gerade im Jahre 1921 ins Ungemessene gestiegene Börsen fpefulation zustande gekommen sind. Die Banten haben trot aller Warnungen sich in den Strudel der Spielwut, die im Jahre 1921 fehr weite Kreise des deutschen Voltes erfaßt hatte, hineinreißen laffen, sie haben dabei zwar selbst märchenhafte Gewinne erzielt, aber die enge Fühlung mit handel und Gewerbe, sowie die Herrschaft über den Geldmarkt zu einem großen Teil verloren. Die Geifter, die man rief, wird man heute nur fehr schwer wieder los. Die größte deutsche Bank zählt heute in allen ihren Filialen und Depositenfassen etwa 780 000 Kunden. In einer Zeit, wo das Publikum, das einstmals den Banken große De­pofitenbeträge zuführte, dazu übergeht, stärkste Kreditansprüche zu tellen, mag dieser riesige Kundenfreis eher als unbequemer Ballast empfunden werden. In der Mehrzahl der Fälle sind aus Gläubigern Schuldner geworden. Die Bewegungsfreiheit der mit großem Filialne arbeitenden Institute ist beträchtlich eingeengt. Das wird sich im laufenden Jahre in dem Maße immer unangenehmer be­merkbar machen, wie Handel und Gewerbe zur Bewältigung ihrer Umsätze der Unterstützung der ihnen nahestehenden Banken mehr und mehr bedürfen.

Diese gewaltige Vergrößerung des Kundenfreises ist nicht zuletzt die Ursache einer start anwachsenden Belastung der Banken mit Steuerausfünften und ähnlichen nicht immer erquicklichen Arbeiten. Benn die Direktoren heute klagen, daß ihnen zu viele un produk­tive Arbeiten aufgebürdet werden, so trägt daran nicht zuletzt die einseitige Bevorzugung de Effektengeschäftes die Schuld. Aus demselben Grunde ist auch das Heer der Bantangestellten beträchtlich vergrößert worden, z. B. bei der Deutschen Bank von 17 808 auf 21 137 Personen. Hierbei hat man natürlich auf mangelhaft vorgebildete Kräfte aus allen möglichen Branchen zurüdgreifen müsien. Wenn deshalb verfchiedene Institute sich darüber beklagen, daß die Leistungsfähigkeit der Bantangestellten sich erheblich verringert habe, so kann sich das nur auf diese Neulinge beziehen. Die wirklich fachmännisch vor gebildeten Bankangestellten haben im vergangenen Jahr eine ganz ungeheure Arbeit bewältigt, um der ins Ungemessene gestiegenen Umfäße Herr zu werden.

In den Geschäftsberichten der Banten wird besonders nachdrüd. lich auf die Steigerung der Verwaltungsuntosten hingewiesen, diese erhöhten sich 3. B. bei der Deutschen Bant von 412,5 auf 744,97 Millionen Mart, bei der Disconto- Gesellschaft von 198,6 auf 391.2 Millionen Mark, bei der Dresdner Bant von 238,4 auf 497,4 Millionen Mart, bei der Commerz- und Brivatbant von 133,1 auf 319,1 millionen Mart, bei der Darmstädter Bant von 177,4 auf 411.2 Millionen Mark und bei der Nationalbank für Deutschland non 52,2 auf 155,9 Millionen Mart. Diese Ziffern besagen an sich nicht viel, da aus ihnen nicht zu ersehen ist, in welchem Ausmaße die Gehälter der eigentlichen Angestellten gestiegen sind. Als Ber­waltungsuntoften sind bekanntlich auch die Gehälter und häufig sogar die Gratifikationen der Direttoren und andere Ausgaben mitverbucht worden. In Zukunft wird es die Aufgabe der Angestelltenvertreter im Aufsichtsrate sein, auf eine größere Detaillierung der Bilanz in Dieser Richtung zu bringen.

Ueberhaupt wäre es heute mehr denn je erforderlich, die einzelnen Bilanzposten bis in alle Einzelheiten aufzulösen. So wie die Ab­schlüsse jetzt veröffentlicht werden, ermöglichen sie durchaus keinen Einblick in das Geschäftsgebaren der Banten . Es seien troßdem die auf Millionen abgerundeten Gewinnziffern der einzelnen Institute hier zusammengestellt, um dem Leser wenigstens eine oberflächliche Orientieung zu ermöglichen.

Bruttogewinn Meingewinn in Millionen Mart

Frage des Streifrechtes abgetan habe, forderte die Linte Quellen­

die Arbeitsgemeinschaften

angabe. Sie glaubte, Bren damit in Verlegenheit zu bringen, der erinnert Brey Dißmann an den Eisenwirtschaftsverband und seine nun mit stürmischem Gelächter die Russische Korrespondenz" als Außenhandelsstelle, wo die unabhängigen Arbeitsgemein­Quelle genau bezeichnete. schaftsgegner des Metallarbeiterverbandes mit den schlimmsten Scharfmachern Hand in Hand arbeiten. Brey fragt, ob man etwa decken wolle. Auch in der Frage des Beamtenstreifrechts und der diese Sünden mit dem Mantel der Größe der Organisation ver­Technischen Nothilfe sind die Ansichten geteilt. In Sachsen haben sich unabhängige Minister für die Technische Nothilfe einge­feßt und sie gegen den Streit der Beamten eingesetzt.

Die Sozialdemokratischen Monatshefte" mit ihren Ansichten über den Achtstundentag seien nicht die Bibel der Partei. Auch in der SPD. fönne man nicht jedem verbieten, dummes Zeug zu schreiben. Bei der heutigen 3 er splitterung der Arbeiter fei es kein Wunder, wenn die Reaktion ihr Haupt erhebe. Die vom Bunde vertretene Politik sei die einzig mögliche.

In der Nachmittagsfizung wurde eine gute Stunde mit der Prüfung eines belanglofen Mandats vertrödelt. Zur Wohnungs­frage wurde eine Resolution für Gemeinwirtschaft angenommen, die die Schaffung einer Zentralftelle für Wohnungswesen bei der Bun desleitung vorfieht. Darauf begann die weitere Diskussion, die hauptsächlich von den Kommunisten benutzt wurde und mit der der zweite Verhandlungstag endete.

W

Leipzig, 20. Juni. ( Eigener Drahtbericht.) Der Redner der fozialdemokratischen Fraktion, Genoffe Bren Hannover( Fabrit arbeiter) erkennt an, daß der Bundesausschuß nicht vollkommen ist und fragt: Was war unter den gegebenen Verhältnissen zu erreichen? Wie es ein Verbrechen ist, einen Seefahrer bei Sturm und Wetter mit falschen Karten hinauszuschicken, so ist es auch ein Verbrechen, menn man mit falschen Mitteln das Proletariat in den Kampf schickt. Den verschiedenen Richtungen wird es kein Bundes­vorstand rechtmachen. Zur Verwirklichung des Sozialismus ist die Erfüllung verschiedener Boraussetzungen notwendig, aber in der heu tigen Wirtschaftslage ist sie nicht möglich. Für die Durchführung der zehn Bunkte find die Boraussetzungen außerordentlich ungünstig. Im ganzen Lande wurde der Bundesvorstand bekämpft, als Verräter verschrien, weil er den Kampf für diese Buntte nicht aufnahm. Bei solch einem Kampf würde es aber imter den heutigen Kraftverhält niffen bis zum Weißbluten fommen und die Arbeiterschaft hätte dann den Kampf im Interesse des Unternehmertums geführt, das die Arbeitsbedingungen diftieren würde. Der Sozia lismus ist das Ziel des Klaffentampfes. Zur Erreichung diefes Bieles ist eine feste organisatorische und geistige Einheit notwen dig. Von den 13 Millionen Gewerkschaftlern, die es in Deutschland gibt, stehen aber noch lange nicht alle im ADGB . Und von den 8 Millionen Mitgliedern der freien Gewerkschaften waren einige Millionen nach 1914 nicht auf die Beine zu bringen, wenn es galt, einen Kampf zu führen, und wagten es nicht einmal, sich zur Organis fation zu bekennen. Das Klassentampfheer ist heute noch nicht ver­mehrt!( Lebhaftes Sehr richtig!)

Bum Schluß stellt Bren fest, daß der Bundesvorstand für seine Tätigkeit nicht die Rügen verdiene, die ihm aus politischen Gründen erteilt würden. Seine Politik sei die für ihn und die Arbeiterschaft allein mögliche.( Stürmischer, langanhaltender Beifall.)

Nachmittagsfihung.

gegengenommen und entgegen ihrer Beanstandung das Mandat des Zunächst wird der Bericht der Mandatsprüfungskommission ent­Verbandes der Bäcker für gültig erklärt. Anwesend sind: 690 Des legierte, die 7 574 825 Mitglieder vertreten. Sämtliche Mandate werden genehmigt.

In der fortgefeßten Debatte über den Geschäftsbericht spricht Gertrud Faber( Metallarbeiterin) über Berücksichtigung der Frauenfrage; Bae plow( Bauarbeiter) begründet folgende

Entschließung zur Wohnungsfrage.

Der elfte Kongreß des ADGB. begrüßt und billigt es, daß der Bundesvorstand nachdrücklich Einfluß genommen hat auf die Lösung der Wohnungsfrage und auf eine gemeinschaftliche Regelung der Bauffoffverteilung und Baustoffbeschaffung. Er begrüßt und billigt es fernerhin, daß einige Gewerkschaften aus eigenem Antrieb Ein­fluß auf eine gemeinwirtschaftliche Regelung der Produktion genom­inen und die Errichtung gemeinwirtschaftlicher Betriebe gefordert haben. Der elfte Kongreß des ADGB. beauftragt den Bundesvor­ftand: 1. Die von ihm geleitete gemeinwirtschaftliche Regelung des Wohnungswesens und der Baustoffbeschaffung weiter zu betreiben und die Reichsregierung sowie die Parlamente der Länder und Ge­meinden darauf hinzuweisen, daß die Gesellschaften diesen Kampf gegen Wohnungsnot und Wohnungswucher auf breitefter Grundlage aufnehmen müffen und wirklich durchgreifende Maßnahmen zur Be­seitigung der ständig wachsenden Misstände ergriffen werden. 2. Die wirtschaftliche und finanzielle Macht der organisierten Arbeiterschaft in den Dienst der Gemeinwirtschaft zu ftellen und im Bundes­bureau eine 3entralftelle zu fchaffen, deren Aufgabe es fein soll, die Ueberführung der privatkapitalistischen Wirtschaft in die Gemeinwirtschaft planmäßig zu fördern und alle Bestrebungen innerhalb der gewerkschaftlichen Arbeit, die auf dieses Ziel gestellt find, zusammenzufaffen."

Die Schlichtungsordnung ist noch von feinem Gewerk fchaftler befürwortet worden. Ein unbeschränktes Streifrecht gibt es Im weiteren Verlauf der Diskuffion famen insbesondere Ver­nicht einmal in dem fommunistischen Ideal Sowjetrußland; dort ist das Streifrecht nicht nur in den Staatsbetrieben aufgehoben, auch treter der Linksparteien zur Sprache. Ko tur vom Deutschen in den Brivatbetrieben darf von ihm fein Gebrauch gemacht wer Eisenbahnerverband tritt nachdrücklichyst für das Koalitionsrecht der den. Kein deutscher Gewerkschaftler hat je eine solche Beschränkung Beamten ein. Um 6 Uhr wird ein Antrag auf Schluß der De= des Streifrechts. Die einer Aufhebung aleich kommt, gefordert.' batte angenommen und die Verhandlungen auf den 21., früh Ebensowenig teilt die Sozialdemokratie die Anfichten Kaliskis und 9 Uhr vertagt.

wagen.

2 368

2148

2532

2 268

Auslands­ablieferung

593 384 672 428

Nach den monatlichen Meldungen der Zeitungsdruckpapier.| dauernden Bemühungen, die Verbindung zwischen den Landes­industrie sind im Jahre 1921 erzeugt worden: 34 821,5 Doppelwagen organisationen herzustellen. Die Bemühungen hatten noch nicht Beitungsdruckpapier. Die Ausfuhr hat betragen 6298,2 Doppel- überall Erfolg; insbesondere haben sich die Organisationen in Amerita und Australien , mit denen aber forrespondiert wird, noch Für die ersten 4 Monate 1922 ergeben sich folgende Zahlen: nicht angeschlossen. Sehr unerfreulich find die organisatorischen Ber­Inlands. hältnisse in der Tschechoslowakei und in Bulgarien , wo es mehrere Erzeugung rivalisierende Verbände gibt, die zum Teil nach Moskau orientiert ablieferung Jahr und Monat Wagen je 10 000 Kilogramm find. In neuerer Zeit haben diese Verbände, insbesondere aber auch der Allrussische Holzarbeiterverband, ihre Aufnahme in der Internationalen Union nachgesucht. Es handle sich offenbar um einen von Moskau organisierten Borstoß. Man könne aber die Moskauer Zellen in der Internationalen Union nicht brauchen, des­halb dürfe erwartet werden, daß der Kongreß diefen Zuzug ablehne. Die Verhandlungen begannen am dritten Tage mit Ausein andersetzungen zwischen den Bertretern der beiden bulgarischen Ber­seine Aufnahme in die Internationale Union verzichtet. Die Diffe. renzen in der Tschechoslowakei , wo drei Organisationen bestehen, eine deutsche, die der Internationale angeschlossen ist, und zwei tschechische, von denen die eine mit Moskau sympathisiert, will das Erekutivkomitee in einer besonderen Besprechung mit den Vertretern diefer Organisationen zu schlichten versuchen.

1920

1921

Deutiche Bank

713

1 159

185

1920 1921 292

Discontogesellschaft.

404

679

160

228

Commerz und Privatbank

210

453

67

99

Dresdner Vank

423

885

144

207

Darmstädter Bank

264

578

58,5

90

1922 Januar. Februar. März April.

2.961

2483

3 240 2785

Nationalban!

112

267

47

79

74

150

17

84

78

152

37

62

Mitteldeutsche Kreditbank. Berliner Handelsgesellschaft.

Der Bedarf der deutschen Tageszeitungen wird auf monat lich etwa 2000 agen geschäßt.

Demnach sind von der Industrie dem Inlande erheblich grobände, von denen sich der eine für Moskau erklärt und damit auf Wie die Diplomatie der alten Schule die Kunst der Rede benutzte, Bere Mengen Zeitungsdrudpapier zugeführt worden, als dem um Gedanken zu verbergen, so tient dem modernen Bilanzfriseur die Bedarf entspricht. Wenn trotzdem am Ende des Jahres 1921 Biffer dazu, die intimeren Geschäftsvorgänge neugieri- und zu Beginn des Jahres 1922 an einzelnen Stellen eine außer gen Bliden zu entziehen. Man weiß 3. B., daß im vergangenen Jahre ordentliche Knappheit an Zeitungsdruckpapier in die Erscheinung der Zusammenbruch der Pfälzischen Bant, der die trat, fo mag der Grund darin liegen, daß wegen der zu erwarten Folge mikalüdter Devisenspekulationen war, auch manchem Berliner den Preissteigerungen erhebliche Borräte angesammelt worden sind. Großbankdirektor schwere Sorgen bereitet hat und daß von erster Amtliche Feststellungen hierüber stehen nicht zur Verfügung. Banffeite eingegriffen" werden mußte, um das Prestige der Bank- In den letzten Monaten sind Klagen von Zeitungsverlegern über melt zu retten. Aus den jetzt vorliegenden Abschlußziffern der das unzureichende Belieferung mit Papier nicht mehr laut geworben. mals so hilfsbereiten Berliner Großbant ist nichts zu entnehmen. Die Antwort des Reichswirtschaftsministers trifft nicht den Rern In den Generalversammlungen und Geschäftberichten wird der Sache. Rechtlich fehlt es im Augenblic nicht an Zeitungsdrud Immer wieder darauf hingewiesen, daß die Dividende nur in papier . Wenn einzelne Zeitungsunternehmungen sich genötigt Bapiermart ausgezahlt werde und daß die Aktionäre deshalb fahen, im Hinblick auf die unausgesetzten Preissteigerungen Vor- allein der Bauarbeiter- Internationale anzugehören. Die Kassen. heute unendlich viel schlechter gestellt feien als in der Borkriegszeit. räte zu schaffen, so ist daran schuld eben die Preispolitit der Wollte man die Gehälter der Banfangestellten in Goldmart um­rechnen, so würde man noch zu ganz anderen Ergebnissen kommen. Produzen'ten. Hier hätte der Hebel einzusetzen, um die Klagen Den Aktionären der meisten Banken sind im vergangenen Jahre über die Versorgung mit Zeitungspapier zum Verstummen zu neben der Dividende noch recht wertvolle Bezugsrechte zuge- bringen. Die Regierung hat sich bisher auf durchaus unzuläng­fallen, die man doch auch nicht übersehen darf. Außerdem hat sich liche Schritte beschränkt, die auch deshalb von so geringer Wirkung der in Aktien enthaltene Substanzwert durch reichliche Dofie waren, weil sie zu spät tamen, um die Teuerung aufzuhalten und rung der offenen und stillen Reserven und durch ganz die Not der Presse zu lindern. bedeutende Abschreibungen auf Einrichtungen und Bant­gebäude sowie durch besondere Rüdstellungen für weitere Neubauten ganz wesentlich erhöht.

Die Bezüge der Aufsichtsräte. Die Tantiemen der Aufsichtsräte bei den Aktiengesellschaften sind im letzten Jahre ganz erheblich ge­machfen. Dazu wird die Tantiemefteuer bei den meisten Ge­fellschaften von diesen getragen, so daß das Einkommen der Aufsichts­räte faft fteuerfrei bleibt im Gegenfah zu Gehältern und Löhnen. Die Bezüge des Aufsichtsrats für 1921 betragen zum Beispiel bei einigen Großbanten: Deutsche Bank 6 021 505 M., Commerzbant 5852 000 M., Dresdner Bant 5 787 000 m.. Discontogesellschaft 5 189 189 M., Mitteldeutsche Kreditbank 932 926 m.

Mangel an Zeitungsdruckpapier?

Aus dem Geschäftsbericht des Setretärs, erstattet von Wou­den berg Amsterdam, ist zu entnehmen, daß die Mitgliederzahl der angeschlossenen Organisationen, die 1919 759 850 betrug, auf 856 163 angewachsen ist, obwohl der französische Bau- und Holz­arbeiterverband, der damals 115 000 Mitglieder zählte, sein Ber hältnis zur Internationalen Union der Holzarbeiter gelöst hat, um müssen neu geregelt werden. Aus den Mitteilungen über die Lage in den einzelnen Ländern ist bemerkenswert, daß eine merkliche An­näherung des amerikanischen Verbandes stattgefunden hat. Die beabsichtigte Entsendung von Vertretern zu diesem Kongreß fonnte allerdings nicht ausgeführt werden, aber die Amerikaner haben eine Einladung zur Entsendung von Vertretern zwecks Studiums der Verhältnisse in Europa angenommen.

Beim Punkt Statutenberatung wurden einige Aende­rungen des jegt geltenden Regulativs der Internationalen Union vom Eretutiobomitee vorgeschlagen und vom Kongreß bestätigt. Nach Erledigung der Statutenberatung hielt der Sefretär des JGB. Fimmen- Amsterdam ein instruktives Referat über die all­gemeine Wirtschaftslage und die gewerkschaftliche Organisation. Wegen der vorgeschrittenen Zeit wurde auf eine Diskussion verzichtet. Als Beitrag für die Internationale Union wurde bestimmt, daß grundsäglich jede Organisation jährlich für je 1000 Mitglieder 15 Gulden holländischer Währung abzuführen hat. Für die Länder mit starker Beldentwertung soll jedoch das Exekutivkomitee eine be­fondere Regelung treffen. Für Deutschland und Desterreich wurde Dementsprechend der Jahresbeitrag auf 20 Wochenbeiträge pro 1000 Mitglieder bemessen.

Das bisherige Eretutiotomitee wurde wiedergewählt.

Internationaler Holzarbeiterkongreß. Bom 12. bis 15, Juni fand in Wien der Kongreß der Inter. nationalen Union der Holzarbeiter statt. 43 Delegierte vertraten 28 Organisationen aus Belgien , Bulgarien , Deutschland . Dänemark , England, Holland , Italien , Norwegen , Desterreich, Polen , Schweden , Schweiz , Tschechoslowakei und Ungarn . Von den beiden französischen Organisationen hat die nach Moskau orientierte ihre Bertretung, dem Schweizer Delegierten, die andere die ihrige den Belgiern übertragen. Als Gäste waren Vertreter von Holz­arbeiterorganisationen in Rußland , Bulgarien und der Tschecho flowakei erschienen, die die Aufnahme in der Internationalen Union In einer Reichtagsanfrage wurde gesagt, daß die deutsche Er- nachsuchen, ferner Fimmen vom Internationalen Gewerkschafts­zeugung von Zeitungsdruckpapier im Jahre 1921 530 000 Tonnen bund und de Roode vom Internationalen Arbeitsamt in Genf . ( also 53 000 Doppelwagen je 10 000 Kilogramm), der Inlands- Außerdem waren vertreten österreichische Gewerkschaftskommission, verbrauch 300 000 Tonnen und demgemäß der Produktionsfozialdemokratischer Parteivorstand, Klub der sozialdemokratischen überschuß 230 000 Tonnen betragen habe. Im laufenden Jahre Reichstagsabgeordneten und die sozialdemokratischen Gemeinderäte sei die Erzeugung noch gewachsen, der inländische Verbrauch infolge von Wien . Tarnow ( Deutschland ) und Motwiczta( Defter- Der Vertrauensmann. In 4. Auflage ist dieses vortreffliche der Not der Presse noch gesunken, und die Ausfuhr sei zurückreich) leiteten die Verhandlungen. Der Puntt Mandatsprüfung Büchlein des Genossen Robert Danneberg im Verlag der Wiener gegangen. Es wurde aus diesen Angaben der Schluß gezogen, daß und Aufnahme neuer Berbände" führte zu einer großen Debatte, in Boltsbuchhandlung, Wien VI, Gumpendorferstraße 18, erschienen. das Zeitungsdrudpapier künstlich von der Industrie zurück der die Frage Amsterdam oder mosta u zur Entscheidung Benn es auch von österreichischen Verhältnissen ausgeht, so wird es gehalten werde, und die Reichsregierung wurde um Aufklärung stand, über deren Resultat wir bereits einen telephonischen Bericht doch auch reichsdeutschen Parteigenoffen zur Ausbildung als Vere gebeten. veröffentlicht haben. trauensmänner, Bildungsfunktionäre, Schriftführer, Gemeinde­Woudenberg, der Sekretär der Internationalen Union, vertreter und selbst als Redner der Arbeiterbewegung sehr nüzlich leitete die Debatte ein mit einem Bericht über seine feit 1919 ans jein tönnen,

Der Reichswirtschaftsminister hat die folgende Antwort erteilt;

Aus der Partei.