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Die Getreideumlage angenommen. Bürgerliche Front für den 40- Mark- Brotpreis. 3m volkswirtschaftlichen Ausschuß des Reichstages wurde gestern nachmittag abgelehnt:

Die sozialdemokratische Forderung einer Umlage von 4,5 Millionen Tonnen;

ein Umlagepreis von 6300 und 6900 m. Angenommen wurde von der bürgerlichen Front, Demo­fraten bis Deutschnationale:

2,5 millionen Tonnen Umlage, ein Weizenpreis von 8800 m., ein Roggenpreis von 8000 m.

So wird das Brot in Jufunft etwa 40 m. toften!

Leutnant Krull verhaftet.

Ter Beteiligung am Rathenau  - Mord verdächtig.

Allgemeiner Ministerrat.

Die Ministerpräsidenten der Länder find auf Donners tag nachmittag zu einer Besprechung der politischen Lage mit der Reichsregierung eingeladen worden.

Die Schützer der Republik  .

Der Massenaufmarsch des Proletariats am Begräbnistage.

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Der Arbeit gewaltiges Heer zog gestern nachmittag aus den in Zügen, zogen sie wieder ab, jeder das Bekenntnis auf den Lippen: Außenbezirken in das Stadtinnere, um in einer erneuten Demon- Die Republik   über alles!" ftration von mächtigster Wirkung zu befunden, daß die Arbeiter. Redner waren Reichstagsabgeordnete der drei Linksparteien. tlasse die gefährdete Republik   gegen die per- Es sprachen unter anderem von der SPD.  : Brunner, Hart­brecherischen Anschläge der Reaktion zu verteidi leib, Feldmann, Janscher, Girbig, Jäfer, Rutt­gen entschlossen ist. Ungeachtet des strömenden Regens mar- ner, einig, 3echlin, Bias, Heinrich Schulz; von schierten die Hunderttausende aus den Belegschaften auf, aus fleinen der USPD.: Crispien, Breitscheid  , Künstler, 3ubeil, Betrieben zu größerer Gruppen sich zusammenschließend, aus den Moses, Ad. Hoffmann; von der KPD.  : Remmel, Großbetrieben wie Heeressäulen anrüdend. Der Luftgarten

Höllein.

Der Abmarsch

Die Demonstrationen im Reiche.

ftrationen find unter äußerst zahlreicher Beteiligung allgemein Die am Dienstag im ganzen Reich veranstalteten Demon­ausgezeichnet verlaufen. Von den vielen uns vorliegenden Sonderberichten über die einzelnen Veranstaltungen geben wir folgende wieder:

Hamburg  , 27, Juni.  ( WIB.) Der in der Angelegenheit bot das großartige Bild, das wir alle aus früheren Demonstrationen Die nach dem Westen zurückkehrenden Züge bogen von den Linden" dieser ungeheuren Maffen vollzog sich langsam, aber in Ordnung. der Ermordung Rosa Curemburgs vielfach genannte Leut­nant krull wurde heute früh in einer Wohnung in Wands- kennen, das aber den Betrachter immer wieder packt und emporreißt. Schon am Opernhaus ab, so daß die Bannmeile unberührt blieb. bet, wo er sich verborgen hielt, auf Ersuchen der Bom Museum zum Schloß und vom Dom bis zur Spree eine un­Reichsbehörden im Zusammenhang mit dem Morde an Rathenau   die da unter ihren schwarzrotgoldenen und roter. Fahnen standen, durchdringliche Menschenmauer! Die Hunderttausende, verhaftet. Leutnant firull behauptete bei seiner Bernehmung, daß waren erfüllt von einem Gedanken, von der einen Mahnung, er Wandsbek   und Hamburg   in den legten acht Zagen nicht verlassen die auf zahlreichen über den Häuptern der Menge getragenen Pla­habe und will sein Alibi nachweisen. Die Wandsbeker   Polizei fetzte faten uns aurief:" Schüzet die Republik  !" Das Lied Empor die Berliner   Behörden von der Festnahme telegraphisch   in Kenntnis. zum Licht!", von den auf der Museumstreppe steher.den Arbeiter gefangpereinen meisterhaft vorgetragen, eröffnete die Demon­stration. Ueber den weiten Blaß hin braufte es: Fest wie ein Felsen im wilden Meer steht der Arbeit gewaltiges Heer!". Dann sprachen aus der Borhalle des Museums, von der Freitreppe des Doms, von der Terrasse des Schlosses und von der Denkmalsplattform in der Mitte des Luftgartens die Redner der SPD.  , der USB D. und der KPD   Die demokratische Republik   muß zu einer fozia­listischen sich voller.ben, das war der Grundgedanke ihrer Ausfüh­rungen. Mit eisernem Besen muß man die Berwaltungen Die ,, Leipziger Volkszeitung  " über die Einigung. reinigen von den Stügen des alten Systems. Mit Die Leipziger Volkszeitung  " vom Montag veröffentlicht fchonungslos durchgreifender Energie muß der monarchistisch en mörderbande ihr verbrecherisches Handwert ge. einen Leitartikel unter der Ueberschrift:" Das Magimum legt werden. Die Ermordung Rathenaus, ihre neueste Bluttat, proletarischer Einheit das Gebot der Stunde." Sie hat wie ein greffer Blitz die Gefahr beleuchtet, von der die Republié führt mit leidenschaftlich überzeugter Begründung aus, daß bedroht ist. Kurdgebungen der Zustimmung unterbrachen immer der Eintritt der USP. in die Regierung und die Einigung wieder die Redner. In Schmährufe brachen die Bersammelten bei der beiden sozialistischen   Parteien das dringendste Gebot der der Erwähnung Helfferichs und Ludendorffs aus. Wie Sturmwind Stunde sei. Jetzt gelte es nicht, radikal flingende Forderungen donnerten von allen Seiten her die an die Reden sich anschließenden aufzustellen, sondern das Notwendige zum Schutz der Republik   Hochrufe auf die sozialistische Republik  . Der Sängerchor antwortete mit dem Lied vom Helden Tord Foleson. Das Banner fann steh'n, durchzusezen. Geeint könnten die beiden Parteien den Kampf wenn der Mann aud; fällt!" Mit der vom Chor vorgetragenen gegen die monarchistische Offizierstamarilla aufnehmen. Internationale schloß die Demonstration. Weiter sagt das unabhängige Blatt wörtlich:

USP. und Regierung. usp.

Auf dem Schloßplah

Breslau  , 28. Juni.  ( Eig. Drahtbericht.) An der Breslauer Rundgebung gegen die Mordreaktion nahmen gestern 50 000 bis 60 000 Menschen teil. Außer den drei sozialistischen   Parteien be­teiligten sich auch die Deutsch   demokraten, für die der Geheime Justizrat Dr. Heilberg und Prof. John träftige Worte fanden. Die Kommunisten benutzten die Gelegenheit, um in Massen ein Flugblatt sowie gegen die schlesischen Führer, als auch gegen Rabbruch, Seve­zu verteilen, das sich ausschließlich gegen die Sozialdemokratie wendet ring und andere jetzt im vordersten Treffen gegen die Reaktion stehenden Parteigenoffen.

Chemnih, 28. Juni.  ( Eig. Drahtbericht.) Chemniß erlebte gestern eine Riesendemonstration, an der weit über 100 000 Menschen teilnahmen. Wenn die Redner die Namen der deutschvölkischen Hezer, wie Ludendorff   und Helfferich, nannten, dann wurde das Schweigen der gewaltigen Menschenmenge durch laute Entrüstungsrufe unter­brochen. Die Demonstration löfte sich nach einem brausenden Hoch auf die Republik   auf.

Elberfeld  , 28. Juni.  ( Eig. Drahtbericht.) Die Demonstration für den ermordeten Minister Dr. Walther Rathenau fand troß des regne­rischen Wetters unter Beteiligung von 80 000 Personen statt. Die Arbeit wurde um 2 Uhr nachmittags eingestellt. Auf den öffentlichen Gebäuden weht die Reichsflagge auf Halbmaft. Die Demonstration verlief ruhig und machte auf das Bürgertum einen gewaltigen Eindruck.

Es sollte über dem Berhandlungstisch in großen Lettern die Mah­mung angeschlagen werden, die ein französisches Sprichwort in den Satz faßt: Wer zuviel umfaßt, hält schlecht zusammen". Es ist ver­ständlich, wenn man die Situation ausnüßen will, um recht viel zur Sicherung der Arbeiterklasse und der Republik   zu erreichen, aber man darf dabei nicht vergessen, daß jetzt entscheidungsschwere Stunden find, die schnelle Entschließung verlangen, und daß es in diesem Falle besser ist, es geschieht wenigstens einiges, wenn auch noch nicht alles, was wünschenswert ist, anstatt daß schließlich gar hat. Der Begasbrunnen war bis zum Dreizad Neptuns hinauf aftion beteiligten sich etwa 50 000 Menschen. Die Kampfan­

nichts geschieht.

Die Entscheidung über den Eintritt unserer Partei in die Regie­rung ist das, was zunächst erreicht werden muß. Aber dabei darf nicht stehen geblieben werden. Soll solcher Bau ein sicheres Funda­ment erhalten, da muß darüber hinaus die Einigung der beiden jozia­listischen Parteien ernstlich in Angriff genommen werden. Jetzt ist der Augenblick da, wo die ganze Arbeiterflasse mit Tauter, freudiger Zu­ftimmung begrüßen wird, wenn die Borstände der USB. und SPD  . zu ernster Beratung über die Möglichkeit engeren Zusammenschlusses zusammentreten, jest, wo wieder eine der Schranken zwischen beiden Barteien gefallen ist! Denn das schlimmste hindernis einer Einigung gilt doch bis jetzt die Beteiligung der Rechtssozialisten an der Regierung mit bürger­lichen Parteien. Der 3wang der unerbittlichen Tatsachen hat dieses Hindernis jeht hinweggeschwemmt.

Wir brauchen nicht erst zu sagen, daß wir solche Aeuße­rungen mit herzlicher Zustimmung begrüßen.

Meuchler und Heuchler.

Die Deutschnationalen zerfallen in zwei Kategorien: in die meuchler, die den Mord ausführen, und in die He u ch ler, die vorher die Mordatmosphäre schaffen und hinterher ihre Unschuld beteuern. Zu der zweiten Kategorie gehört insbe­sondere Dr. Mar Maurenbrecher, Chefredakteur der " Deutschen Zeitung", dessen Blatt am Tage der Abstimmung über das Londoner   Ultimatum folgendes schrieb:

221 Reichstagsabgeordnete haben ihre Stimmen für das jüdische Geschäft und gegen die deutsche   Ehre abgegeben.

Herr Maurenbrecher, dem man mit Leichtigkeit noch hun dert ähnliche und schlimmere Hegereien nachweisen fönnte, falbadert jezt natürlich auch über die moralische Berwerflich feit des Meuchelmordes. Dabei operiert er mit folgender Ver­logenheit:

-

Es find immer nur fleine Kreise heimlich Verschworener gewesen, die sich ein Recht zu dieser Waffe nahmen, und abgesehen von dem verwilderten Triumphgeheul, das die deutsche sozialdemokratische Bresse und der sozialdemokratische Kalender in der Borkriegszeit über jeden neuen Fall von Boltsgericht an einem russischen Groß­fürsten oder Minister angestimmt haben! haben sie niemals in breiteren Kreifen der öffentlichen Meinung einen zustimmen­den Widerhall gefunden.

sozialistischen Parteien veranstalteten Rundgebung gegen die Re­

Effen, 28. Juni.  ( Eigener Drahtbericht.) An der von den drei

wogte schon zu Beginn der dritten Nachmittagsstunde eine Kopf an Kopf gedrängte Masse, so daß es selbst dem einzelnen faum möglich war, sich durchzuwinden. Zu Hunderten flatterten prächtige neue Fahnen und ältere, die schon manchen Sturm erlebt hatten, im frischen Sommerwind. Unter den Fahnen fah man meit mehr in den schwarzcotgoldenen Reichsfarben als bei früheren Demonstratio­nen, und viele davon bekundeten durch schwarzen Florbehang, daß die Republik   einen ihrer besten Söhne durch Mörderhand verloren der Meeresgott mit jugendlichen Demonstranten teilen, von denen genommen. Zwischenfälle haben sich nicht ereignet. mit Fahnen geschmückt, und selbst seinen Siz in der Schale mußte fage der verschiedenen Redner wurde von der Masse begeistert auf­mehrere auch das Denkmal für den alten Wilhelm an der Schloß- Die Teilnehmerzahl des Demonftrationszuges in Bremen   be. freiheit bis zu seiner Pickelhaube hinauf befeht hielten. Leider hin trug einer Schägung der TU. zufolge etwa 12-15 000 Mann. In berte der furz vor 3 Uhr herabftrömende Regen eine volle Entfal- Weimar nahmen etwa 3000 Menschen, darunter fast das ganze tung der Demonstration. Trotzdem wichen die Maffen bis zum Ministerium an der Demonstration teil. Die Thüringer   Staats­Schluß nicht vom Blaze. Hervorgehoben zu werden verdient insbe- polizei war geschlossen zu den Demonstrationen fommandiert worden. fondere, daß bei allen Gruppen einmütig der feste Wille vorherrschte, Düsseldorf  , 28. Juni.  ( Eig. Drahtbericht.) In Düsseldorf   demon­treu zur Republik zu stehen und der Wunsch, daß die Re- strierten Sozialdemokraten, Unabhängige und Kommunisten gemein­Ein wahrer Beifallssturm erhob fich, als ein parteigenössischer Redner und Beamte, die Republit mit allen Kräften, wenn nötig mit dem gierung endlich fest in das Wespennest der Mörder greifen möge. jam in nie gesehener Bahl. Einmütig gelobten Arbeiter, Angestellte es laut hervorhob: Wir sind dieser Mördergesellschaft gegenüber Einsatz des Lebens, zu schüßen. Dem endlosen Demonstrationszug immer viel zu anständig, viel zu milde gewefen. Der Beifall ver- voran schritt Regierungspräsident Genosse Grüner und ein fozial­stärkte sich noch, als der Redner von der politischen Justiz demokratischer Beigeordneter. Die übrigen leitenden Beamten der fagte, daß sie zu 99 Prozent eine Schmach und Schande für Deutsch  : zahlreichen Reichs-, Landes- und Kommunalbehörden zogen es vor, land, ein Schlag ins Gesicht der deutschen Republik der Rundgebung fernzubleiben. In einer Riefenversammlung vor ist. Es geht nicht an, daß wir die Republik   noch länger verhöhnen dem Rathause wurde dieses Gebaren sehr scharf verurteilt. Troß der und daß wir alle uns beschimpfen lassen. Aber zum vollen Erfolg ungeheuren Erregung verlief die Demonftration würdig und ohne jede unseres Kampfes ist erforderlich, daß sich die Arbeitermajien nicht Störung. Die Straßenbahn stellte ab 2 1hr den Verkehr ein. Alle untereinander bekämpfen und hierdurch thre wahren Feinde er- Läden und Wirtschaften waren geschlossen. Das Bürgertum bezeugte mutigen. Der Weg zur Einigkeit ist heute nötiger denn je vielfach seine Sympathie mit den Demonstranten. und mit dem Vorsatz, diese herbeizuführen und einig wie früher zu handeln, wollen wir von hier fortgehen. Der Redner schloß mit einem dreifachen Hoch auf die Deutsche Republik und die einheit liche Arbeiterbewegung, in das die Massen stürmisch ein­ftimmten. Nach Beendigung der Reden formierten sich die Gruppen zum Abmarsch.

Auf dem neuen Markt.

München  , 28. Juni.  ( ig. Drahtbericht.) In München   beteiligten sich an der Kundgebung auf der Theresienwiese etwa 120 000 bis 150 000 Perfonen. Bemerkenswert war die Teil nahme weiter Schichten des Bürgertums. An vier Stellen wurde von nRednern des Gewertschaftskartells, der SPD., de USPD  . und der KPD. gesprochen. Der Straßenbahnbetrieb war v 4 Uhr bis 4,15 Uhr eingestellt. Die Polizei hielt sich bei der sperrung taktvoll zurück. Die Feier nahm einen erhebenden und würdigen Berlauf. 3m Münchener Stadtrat weigerten sich die Abschen über den Mord an Rathenau   Ausdruck gibt. bürgerlichen Stadträte, einer Entschließung zuzustimmen, die ihren.

Würdige Antwort in Magdeburg  .

Das Sühnetreuz vor der Marienkirche auf dem Neuen Markt in feiner schlichten Einfachheit spricht ein beredtes Zeug­morbstahl dort zum Opfer fiel, wurde es errichtet. Und jetzt sah es nis der Leidenschaften. Bor langen Seiten, als ein Brediger dem die Masse, die zu Tausenden erschienen war und die sich in seinem Bann zu einer Feier voll tiefer Trauer und flammender gerechter Empörung über eine Tat, scheußlicher noch und gemeiner als jene, zusammenfanden. Vor dem Lutherdenkmal standen sie alle, Magdeburg  , 28. Juni.  ( Eig. Drahtbericht.) Die Arbeiter­die dem toten gemeuchelten Walter Rathenau   die letzte Ehre erwiefen schaft Magdeburgs war am Dienstag in überwältigender Zahl auf und zugleich einen machtvollen willen zur Erhaltung der Straße. Sämtliche Betriebe, Gasthäuser, Kaufgeschäfte und der Republit zum Ausdruck brachten. Empörung und Schmerz oderten aus den Augen und mit harten Worten geißelten die Rebner Bureaus hatten ab 2 Uhr gefchloffen. Im Zuge marschierten in ge­die Taten der Reaktion. Die frechen Regimentsfeiern, die Pamphlete wehrleute, Straßenbahner und dienstfreie Beamte der fchloffenen Kolonnen Eisenbahner, Postbeamte, Feuer­in der Presse, das Treiben der Mörderzentrale fand ihre Würdigung Schubpolizei, sämtlich in Uniform. Der Magistrat hat be­wehrleute, Straßenbahner und dienstfreie Beamte der mit Worten, bie aus dem Herzen tamen. Und wie ein heißer Wunsch flang zwischen der dichtgedrängten Maffe, die troß des Regens aus- chlossen, eine Anzahl der größten monarchistisch benannten harrte, die Einigung des Proletariats. Luther   sah auf die Masse Straßen umzutaufen, und zwar in" Rathenaustraße", Mit Berlaub! In der Borkriegszeit, als sich nach Herrn der Befreiung von Menschenknechtung. Es paßte gut zu ihm. Unter steinstraße" usw. Während der Demonstration wurden die herab und in seinen Armen hatte er eine rote Fahne. Das Symbol Republitstraße", Erzbergerstraße"," Friedensplah", Ein­Maurenbrechers Ansicht die Sozialdemokratie in einem solchen ihm wallten die Farben der Republit. Und die Menschen hatten alten Straßentafeln mit der neuen Aufschrift versehen, Zustand moralischer Verwilderung befand, zählte sie zu ihren sich diefelben Zeichen angelegt. Schilder mit Inschriften:" Ein was mit stürmischen Hochrufen auf die Republik   von den Demon­Mitgliedern und eifrigsten Literaten einen ge- Fluch der Reaktion"," Den Mördern den Tod" und Galgen ftranten begrüßt wurde. wissen Mar Maurenbrecher! Maurenbrechers Säße waren in der Menge poftiert zu einem Bilde, das ergreifen mußte Gegen Abend fam es zu einem Auflauf vor dem Bureau des Lassen über seinen eigenen Charakter nur folgende Schlußfolge in seiner schlichten Einfachheit. Würdig, wie die Republit ihre Toten Stahlhelm". Ein Stahlhelm- Mann besaß die Frechheit, während rungen zu: Entweder Mar Maurenbrecher hat jahrelang der Erde übergibt, so verlief auch die Feier. Vom Rathause winkte des Rädmarsches der Demonstranten zu rufen: Hoch Helfferich!" feine Gewissensbedenken gehabt, selber einer Partei Halbmaft der Bär" herüber, und vom nahen Bostamt in der Span  - Er mußte vor der erregten Menge durch Funktionäre geschützt werden, als hervorragend tätiges Mitglied anzugehören, die nach seiner bauer Straße fnatterten die Fahnen schwarzrotgold". Bum Schluß bis die Polizei ihn in haft nahm. Das Bureau des Stahlhelm  " ift Ansicht moralisch verwildert war und den Meuchelmord ver- erflang die Internationale". So wie sie getommen waren, geordnet von der Polizei gefchloffen worden. herrlichte, oder aber Mar Maurenbrecher perbreitet jetzt fügenhafte Behauptungen über die Partei, der er früher angehört hat. Drittens gibt es nicht.

Verbot des Fridericus Rex". Zur Nachahmung empfohlen. Jena  , 27. Juni. Der Film Fridericus Reg, der gestern zum ersten Male hier vorgeführt werden sollte, ist verboten

worden.

Elfäffer Preffe in Pariser Händen. Die Mülhaufener Zeitungen L'Este" und Mülhauser Abendblatt" sind von einem großen Finanz­fonfortium aufgetauft worden, hinter dem der ehemalige Minister Loucheur steht. Die politische Gesamtleitung wird nach Paris  Petit Parifien") perlegt,

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50 Wartehallen für die Straßenbahn. gänger, wobei eine arme Frau 500 M. ermischte. Insgesamt Die Verkehrsdeputation hat dem Abschluß eines sollen auf diese originelle Weise mehrere tausend Mart zur Ber­Bertrages mit einer Privatfirma zugestimmt, wonach diese an teilung gelangt sein. Ob es sich um Ausländer oder andere Personen verschiedenen Verfehrspunkten Groß- Berlins etwa 45 bis 55 Warte- handelt, denen es auf eine Handvoll Scheine nicht ankommt, ist hallen für die Straßenbahn errichtet und diese mit kleinen Verkaufs- nicht bekannt, da das Auto schnell weiterfuhr.

würde.

fäden und Reklamen versieht. Der Stadt erwachsen dadurch be- Späterer Ferienbeginn des Stadtparlaments. Infolge der Einrichtung einer Retlome an den Spanndrähten der Oberleitung versammlung genötigt, noch im Juli eine oder zwei Sihungen ab. deutende Einnahmen. Dagegen lehnte die Verkehrsdeputation die langen Dauer der Haushaltsberatungen wird die Stadtverordneten­ab, weil diefe Reklame das Straßenbild nur noch mehr verschandeln zuhalten. Die letzte Gigung würde dann am Donnerstag, den 6. Juli, stattfinden und der Berabschiedung der unerledigt geblie gegen 11% Uhr fuhr ein Automobil mit ziemlicher Geschwindigkeit auf den 7. Juli verschoben werden. Papiergeldlegen in der Schönhauser Allee  . Gestern vormittag benen Anträge gewidmet sein. Der Ferienbeginn soll daher die Schönhauser Allee  , Danziger Straße und Weißenburger Straße entlang. Eine Tasche mit Schlüffeln, die bei der Luftgarten Demonstration Die Infaffen marfen offenbar von einem Teilnehmer verloren worden ist, befindet sich zur Ab unterwegs 50 und 100- martigeine unter die Fuß- holung bei der Vorwärts" Ausgabestelle in Brik.