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1. Beilage zum, Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Nr. 5.

Der Rückgang des Massenkonsums der Berliner Bevölkerung in den letzten 10 Jahren.

Die Konsumfähigkeit des einzelnen hängt von seinem Ein­tommen ab. Die große Masse unserer großstädtischen Bevölkerung ist daher ihrem niedrigen Lohneinkommen entsprechend, darauf angewiesen, ihre Ernährung durch den Konsum von bestimmten, wohlfeilen Massenartikeln zu bewerkstelligen und alle edleren und feineren Konsumtionsgegenstände den reicheren Unternehmern und den nothleidenden Agrariern als Kaviar fürs Volk" zu überlassen. In den Ziffern des Gesammtkonsums dieser un entbehrlichsten und allernothwendigsten Nahrungsmittel drückt sich fomit die Kauftraft des armen Proletariers aus, desjenigen, der seine Nahrungsbedürfnisse nicht in jedem Jahre in gleicher Weise ausreichend befriedigen fann. Tritt in dem Konsum dieser Waare ein Rückgang ein, so ist die Kaufkraft der arbeitenden Bevölkerung infolge niedrigeren Ginkommens schwächer geworden, denn was die übrigen Klassen der Bevölkerung an Brotgetreide, an Fleisch, an Kartoffeln, an Branntwein 2c. verbrauchen, tann und wird bei ihrem höheren Einkommen all­jährlich etwa das gleiche sein.

Betrachten wir darauf hin einmal den Konsum dieser Waaren durch die Berliner Bevölkerung, wie er in den statistischen Jahrbüchern von 1888 bis 1892 mitgetheilt ist. Es wurden verzehrt pro Kopf der Bevölkerung:

Torf

Sonntag, den 6. Jannar 1895.

12. Jahrg.

Der Berliner Polizeipräsident soll nach einer Meldung einer warmen Stube im Winter nicht mehr gönnen können. der Berl. Neuest. Nachr.", die wir augenblicklich nicht zu kon= Wahrlich ein trauriges Bild, was diese nackten Zahlen uns ent- trolliren im stande sind, sich dahin erklärt haben, diejenigen von Genußmittel der großen Massen, zurückgegangen ist der Konsum Freizügigkeitsgefeßes in Berlin eine eigene Wohnung oder ein ihrer Heizungs- und Beleuchtungsmaterialien, zurückgegangen ist Unterkommen zu verschaffen vermögen, auszuweisen. Die preußi­fogar der Konsum der allernothwendigsten Nahrungsmittel. schen Landräthe sollen angewiesen sein, diese Maßregel zur Und trotz alledem und alledem in Berlin giebt es feinen öffentlichen Kenntniß zu bringen, um dadurch mittellose Personen Nothstand. vor dem Zuzug nach Berlin zu warnen. Auch eine Sozialreform, polizeilichem Geiste entsprochen.

oße Anzahl( vielleicht arbeitsloſer) Familien sich die Wohlthat hüllt haben. Zurückgegangen ist der Konsum der bescheidenen außerhalb zuziehenden Personen, die sich nicht im Sinne des

Tokales.

Die Sprechstunde findet regelmäßig von 7 bis 8 Uhr statt, soweit nicht Abänderungen ausdrücklich mitgetheilt werden. Die Adressen der Lokalkommissions Mitglieder sind: 1. Wahlkreis: Plath, Neue Promenade 5; Halfter, Mühlenstraße 49 a.

Vom Feuerwerks- Laboratorium. Zu der auch von uns gebrachten Nachricht, daß das Feuerwerks- Laboratorium in Spandau nach Siegburg verlegt werden soll, schreibt die Korre­spondenz des Herrn Köller, daß diese Mittheilung bezüglich der Ausdehnung der in Aussicht genommenen Verschiebung nicht zu treffe. Richtig sei, daß die sehr gedrängte Maschinenaufstellung in dem Spandauer Laboratorium das bekantlich auf einer Insel gelegen ist, so daß eine räumliche Erweiterung nicht mög­lich ist dem Gewerbe- Aufsichtsbeamten auf grund der Ge­2. Wahlkreis: Julius Raumann, Culmiftr. 36; werbe- Ordnung Anlaß zu Bemängelungen geboten habe. Ferner Koblenzer, Adalbertstraße 96, H. 1 Tr. ist es", so schreibt das Blatt weiter, zweckmäßig erschienen, die 3. Wahlkreis: König, Lausigerstr. 44, H. 2 Tr.; Fabrikation von Zündungen zc. auf die beiden Laboratorien Heinrich, Wienerstr. 61, v. 4 Tv. derart zu vertheilen, daß auch bei ungewöhnlichen Ereignissen, 4. Wahlkreis, O ,: Otto, Frankfurter Allee 128, 3 Tr; 3. B. Explosionen, die fortdauernde Herstellung des Munitions­3 a ate, Rüstriner Platz 8, v. Keller. ersatzes nicht in Frage gestellt wird. Von diesen beiden Gesichts­4. Wahlkreis, S.O.: W. Gesche, Wrangelstr. 63; punkten aus finden zur Zeit Erwägungen statt, in welchem Um­St. Scholz, Wrangelstr. 32, part.; W. Jo chef, Köpenicker - fange etwa Arbeitsmaschinen von Spandau nach Siegburg zu straße 190, Stfl. 2 Tr., für Treptow . übertragen sein würden. Die Absicht, das Laboratorium in 5. Wahlkreis: Späth, Weinstr. 28; Busse, Sophien- Spandau nur noch als Versuchsstelle beizubehalten, besteht nicht." Straße 28/29. Das herrliche Kriegsheer im Frieden. Die Ehrfurcht, 6. Wahlkreis: Liette, Schwedlerstraße 88; Tauschel, welche der getreue Staatsbürger dem Militarismus im Hinblic 1. Holz- Grenzstr. 4; Loose, Brunnenstr. 103, v. 4 Tr.; Peper, auf seine äußere und namentlich auf seine eventuelle innere Wirk= Putligstr. 9. Man höre, was das ob des ausgestandenen famkeit entgegenbringt, erhielt am Freitag eine sehr bedenkliche Schreckes noch an allen Gliedern zitternde Berliner Tageblatt" troy all seiner Kammerknechts- Servilität zu schreiben wagt: Die Bewohner der Straßen, welche sich in der Nähe des Pionier­Uebungsplatzes auf dem Tempelhofer Felde befinden, wurden vorgestern Vormittag durch eine starke Detonation und eine erd= bebenartige Erschütterung in nicht geringen Schrecken versetzt. Der ersten Detonation folgte bald eine zweite, und in demselben Augenblick flogen zahlreiche Fensterscheiben aus einem Hause flirrend zu Boden. Der beunruhigende Borgang hatte feinen Anlaß in einer militärischen Uebung, welche auf dem Tempelhofer Felbe stattfand. Ten Parteigenossen von Gesundbrunnen und der Rosen­Die Garde- Pioniere hatten auf ihrem Uebungsplatz Minen ges thaler Vorstadt zur Nachricht, daß an stelle des freiwillig zurück- legt, von welchen die erste um etwa halb elf Uhr vormittags zur getretenen Genossen Raschte Genosse Rosenthal, Swinemünder- Entladung fam. Der Uebungsplatz war durch eine Postenkette raße 79, zum Spediteur bestimmt ist. Rosenthal übt seine abgeschlossen, die bis zu den an das Tempelhofer Feld grenzenden Thätigkeit seit Sonnabend aus. Etwaige Beschwerden über Straßen reichte. Während die erste Minen- Entladung feinen be verspätete oder nicht erfolgte Bestellung wolle man an den sonderen Schaden anrichtete, hatte die zweite zur Folge, daß an Genossen Jahnke, Putbuserstr. 44, richten. C. Helbig, Vertrauens- mehreren Häusern in der Friesenstraße Fensterscheiben zersprangen und an dem Eckhause Friesen- und Fidicinstraße etwa zehn

fohle

im Fleisch. Jahre.

kg

Brot Kar getreide toffeln kg kg

Bier

1889

kg 1883 69,49 172 59,95 165,1 26,60 17,40 1884 74,77 175 60,37 173,2 13,62 30,71 14,33 1885 76,24 172 67,92 171,8 18,83 31,79 11,43 1886 79,88 143 71,02 183,0 18,45 29,47 11,52 1887 86,27 155 73,54 192,5 20,94 36,96 9,52 1888 85,13 152 65,55 194,2 15,72 31,03 9,70 80,46 116 56,98 201,7 8,00 37,19 9,60 1890 68,66 129 61,94 199,3 10,88 37,50 9,97 1891 69,00 126 75,12 190,0 16,11 38,09 8,38 1892 69,80 132 75,08 157,6 14,52 28,88 6,95

1

Spiritus, Betro Brannt wein 2c. kg

Ieum

kg

Den Ausschuß bilden: 3aake, Halfter und Scholz. Alle Briefe sowie Anfragen sind an Karl Scholz, Wrangel­straße 32, v. part., zu senden.

Für die Berliner Arbeiterschaft sind noch folgende Lokale frei und zu allen politischen wie Gewerkschafts- Versammlungen unentgeltlich zu haben:

"

D. Vocke( Kurth's Nachfl.), Hasenhaide 55/57, Sasse, Kurfürsten- Hallen, Kürjürstenstr. 31. Schüßenhaus, Linienstr. 5.

Bittoria Salon, Perlebergerstr. 18. Lange, Stromstr. 28.

Swinemünderlegt,

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Die Zahlen sind berechnet durch Abzug der Einfuhr Don der Ausfuhr, und Division durch die mittlere Bevölkerungszahl. Daß hierbei die Konsummengen. B. für Kartoffeln vielleicht zu niedrig sind, ist wahrscheinlich, weil die per Achse aus der nächsten Umgebung ein gebrachten Waaren sich der statistischen Erfassung entziehen, mann. doch wird dieser Bruchtheil jährlich etwa der gleiche sein. Eine Bierboykott- Debatte größeren Stils hat sich der st arte Scheiben mit lautem Krach auf das Straßenpflaster Achten wir ganz im allgemeinen auf den Gang dieser Zahlen, so Verein der Berliner Gastwirthe in seiner Freitagsversammlung herabstürzten. An mehreren Stellen des Hauses zeigt sich von 1888 bis 1885 überall( vom Torf abgesehen) ein langfames Ansteigen des Konsums, der bei einzelnen Gattungen auch noch geleistet. Herrn Jakobi haben die vielen Anfeindungen, zeigten sich Risse so am Balkon und über den Fenstern, fid) noch bis 1887 fortsetzt. Von 1887 bis 1889 tritt ein starker wie sein Bundesgenosse Dr. Merker versichert, ganz krant ge- aus welchen die Glasscheiben durch die Erschütterung hinaus Die Bewohner namentlich dieses macht, was ihn aber nicht hinderte, mit seiner heiseren Stimme geschleudert worden waren. Rückgang ein; in den beiden folgenden Jahren ist bei einigen Ver- für die Berliner Brauereien, denen man es sehr verübelte, daß Hauses geriethen in die größte Bestürzung und befürchteten, falls brauchsgegenständen ein leises Anschwellen zu beobachten, das dann sie die Saalbesitzer und Wirthe an die Wand gequetscht" haben die militärischen Uebungen fortgesetzt würden, eine Katastrophe, 1892 einem allgemeinen starken Fallen Platz macht. Somit spiegelt sich in der Auf- und Abwärtsbewegung dieser Zahlen doch noch einzutreten. Die Art und Weise, wie der Nicht so daß sie sich anschickten, ihre Wohnungen zu verlassen. Einer die Interessen seiner der Bewohner des Hauses machte sich auf den Weg, um den der Gang unserer Volkswirthschaft mit ihren Haussen und ſaalbesitzer Hubertus Jakobi für Baissen, und damit die mehr oder weniger gedrückte Lage der selbst mit getheilten Gefühlen aufgenommen worden. " Kollegen"( der Saalinhaber) gewirkt hat, ist von den letzteren Kommandirenden der übenden Pioniere von der Gefahr, in welcher Herr nach seinem Dafürhalten das Haus und die Nachbarschaft Arbeiterschaft aufs genaueste wieder. Daß auch die Preis­gestaltung auf die Konsumtionsfähigkeit einen einschneidenden Ein- Hensel aus der Brunnenstraße beispielsweise erklärte rund heraus, schwebte, in Kenntniß zu setzen und um Einstellung der Uebungen dasselbe befindet sich in fluß ausübt, versteht sich am Rande, doch das entscheidende daß gerade die Art der Agitation des Herrn Hubertus Jacobi zu ersuchen. Vor dem Hause aber wurde er von dem ihn bestimme, dem Verein der Saalbesißer fernzubleiben. Daß unmittelbarer Nähe des Üebungsplatzes- Wort spricht die wirthschaftliche Lage der großen Masse. In ein gewiffer Mißmuth bei den Saalbefizern( noch mehr bei den dort aufgestellten Posten zurückgehalten. Er wandte Zeiten wirthschaftlichen Aufschwungs und steigender Löhne ver fleinen Wirthen!) vorhanden sei, gaben die beiden sich beschwerdeführend an einen Unteroffizier, erhielt aber von mag eine kleine Preissteigerung die Konsumkraft durchaus nicht Rufer im Streit, die vermuthlich auch die intel - diesem die Antwort, daß man solcher Bedenken wegen einzuschränken, während in Baisseperioden und bei großer lektuellen Urheber ber famosen Saalsperre find, offen zu. Die Uebung doch nicht einstellen werde. Es er Arbeitslosigkeit selbst ein starker Preisrückgang den Konsum zu Wir konnten ja den Schaden, der entstanden war, nicht tönten denn auch weitere Detonationen, und da an einzelnen heben nicht wesentlich im stande ist. Der Fleischkonsum erreichte im Jahre 1887 seinen Höhepunkt, annähernd decken" meinte Herr Jakobi ganz harmlos gemüthlich. Stellen des Hauses der Kalfbewurf abzubröckeln begann, nahm Der Fleischkonsum erreichte im Jahre 1887 seinen Höhepunkt, GB ist recht fatal für ihn, daß seine Schüßlinge so fest auf seine die Beunruhigung der Bewohner zu. Inzwiſchen hatte man die im Jahre 1890 tritt ein rapides Fallen ein, das bis 1892 anhält. früher gegebenen Versprechungen bauen, und sich nun partout Polizei benachrichtigt, und es erschienen mehrere Schußleute Ziemlich analog gestaltet sich der Gang im Brotgetreide, nur nicht überzeugen lassen wollen, daß man nur deshalb verhältniß- unter Führung eines Lieutenants auf dem Plaze. Der lettere der Proletarier in schlechten Zeiten statt Brot die billigere Kar- mäßig geringe Summen auszahlen konnte, weil man nicht sette dann den dienstthuenden Pionier- Offizier von den gefahr­das Verfügungsrecht über andere Arnheims hatte trot drohenden Vorgängen in Kenntniß und jetzt endlich wurde die toffel einzukaufen, so daß, wie z. B. von 1885 auf 1886, oder 1890 der Millionen. Herr Ringel aus Pankow scheint es schon zu belebung eingestellt. auf 1891 einem Sinten des Brotkonsums ein Steigen des Kartoffel- dauern, daß die Saalsperre aufgehoben wurde, seiner Ansicht Schon früher hatten derartige Uebungen in der unmittel­verbrauchs parallel geht. Daß auf 1892 sogar der Kartoffelkonsum nach fam dieser Beschluß in der Montagsversammlung baren Nähe der an das Feld angrenzenden Straßen beunruhigende noch fällt, ist ein Zeichen der auch sonst bekannten großen Arbeits- nur zu stande, weil niemand den Muth hatte, dagegen zu sprechen; Erscheinungen zur Folge. Diesmal waren sie besorgnißerregender; lofigkeit, ein Zeichen, daß die Kauftraft nicht mehr im stande ist, daß dies im Effett ganz dasselbe gewesen wäre, wenigstens soweit die Erderschütterungen sollen, wie Kundige wissen wollen, be die nöthigen Kartoffeln sich zu beschaffen. die Arbeiterschaft in Frage kommt, vergaß der Herr hinzuzufügen. sonders durch den hartgefrorenen Boden für die Häuser gefährlich erreicht erst im Jahre 1889 seine Das Fazit der ganzen Saalsperre Der Bierkonsum erreicht erst diesem Empfinden gaben gewesen sein. größte Ausdehnung. Dies rührt offenbar daher, daß auch Jedenfalls darf man die Erwartung aussprechen, daß die in den sogenannten oberen Klassen die wirthschaftliche Depression einzelne Redner mehr oder weniger deutlichen Ausdruck ist zuständige Behörde sich mit der Untersuchung des Vor­empfunden wurde, und von ihnen an stelle des Weinkonsums ein eine Verschlechterung der Position der Saalbefizer. Daß auch diese Versammlung dem Herrn Weinhändler Jacobi ganges beschäftigen und geeignete Maßnahmen treffen wird, um größerer Bierverbrauch trat; sind doch seit dieser Zeit die großen und dem Herrn Großindustriellen Dr. Merker ihren Dant durch eine Wiederholung zu verhüten." Bierpaläste in Berlin aufgekommen. Um so stärkere Bedeutung Erheben von den Eigen votirte, will nicht viel besagen. Die Ueber die letztere tölpelhafte Erwartung" dürfte man mit gewinnt der ganz auffallende Rückgang im Konsum von 1891 auf 1892, der ausschließlich auf Rechnung der Arbeiter entfallen Dinge stehen in der That so, wie der leggenannte Redner richtig leidig lächelnd den Kopf schütteln. Der brave Unteroffizier, der wird, die immer weniger im stande sind, sich einen Erholungs. bemerkte: Unfer einziger Trost ist, daß sich doch noch mehrere Kollegen da stramm sagte, daß man solcher Bedenken wegen die Uebung doch schoppen zu gönnen. Wie Kartoffeln für Brotgetreide, so gefunden haben, die auf Unterstützung freiwillig verzichten. Im nicht einstellen würde, hat von seinem Standpunkt aus voll der Branntweinkonsum für Bierkonsum als Ersatz übrigen war der Herr Fatalist genug, um sich damit zu trösten, tommen recht. In Preußen Deutschland ist die irdische Drei­ein. Einem Fallen des Bierverbrauchs von 1883 auf 1884 daß die Angriffe ihn gar nicht treffen könnten, denn man sei nur einigkeit, Infanterie, Kavallerie und Artillerie, das Erste und denen Rechenschaft über den Verbleib der Gelder schuldig, das Höchste, und wer durch die Erfahrung von Jahrzehnten nicht entspricht ein Steigen des Branntweingenusjes, und um­gewißigt ist, dem ist eben nicht zu helfen. Es ist früher auf dem gefehrt. Bei größerem Einkommen wird natürlich der Bier- welche dazu beigesteuert hätten! Uebungsplatz geschossen worden ohne Rücksicht auf klirrende genuß vorgezogen, wo man hinterm Schoppen gemüthlich mit einander reden kann; langt. der Lohn dazu nicht, so muß Scheiben und selbst ohne Rücksicht auf die Kranken, die im Urban als strophulöses Gesindel auf den Tod darniederlagen, und es der Proletarier zum Branntwein gehen. Und wie mancher Ar: wird ferner geschossen werden, solange es noch ein serviles beitslose wendet seine letzten Pfennige auf, um sich im Zu der Weihnachtsarbeit der Vergolder im königl. Bürgerthum giebt, das dem Militarismus im Hinblick auf Alkoholrausch für Stunden wenigstens hinwegzutäuschen über Schloß hat sich von den gestern Abend erschienenen Blättern feine äußere und innere Bedeutung die Steuergroschen des Volkes die Mifere seines Looses und den herzzerreißenden Jammer nur das Volk" geäußert. Dem Volt" blinkt noch ein seiner hungernden Familie! Wenn nun von 1891 auf 1892 nicht Hoffnungsschimmer, denn nach Wiedergabe der von uns ans Licht nur der Bier sondern auch der Branntweingenuß erheblich gezogenen Thatsachen schreibt es: zurückgeht, so ist dies ein deutliches Zeichen dafür, daß die große Daß am Bußtage im Schlosse gearbeitet worden ist, ist durch Masse immer weniger im stande ist, sich den allerbescheidensten das Stillschweigen der Schloßbau- Berwaltung, die einige andere Genuß zu gönnen. Dinge berichtigen ließ, zugestanden worden. Es scheint, daß troz Denselben Gang wie die allernothwendigsten Nahrungs- und der Entrüftung, die diese Feiertagsentheiligung in weitesten die primitivsten Genußmittel zeigen auch diejenigen Gegenstände Kreisen hervorgerufen hat, zum zweitenmale eine solche Ent­Giebt es denn niemanden, der den die zur Heizung und Beleuchtung bei der Arbeiterschaft verwandt heiligung vorgekommen ist. werden. Während bei besserer Lage die Arbeiterfamilien die Muth hat, dem Kaiser von solchen Vorkommnissen Mit­Abende dazu verwenden können, sich beim Schein der Lampe theilung zu machen, damit endlich dem ergerniß gesteuert durch Lektüre fortzubilden, und so zu ihrem mehr instinktiven werde? auch ein theoretisch durchgebildetes Verständniß der modernen Andere Zeitungen haben, wie gesagt, bislang noch keine Arbeiterbewegung binzuzufügen, müssen sie in schlechten Zeiten Notiz von den Vorfällen genommen. Die freisinnige Presse vom hierauf mehr und mehr verzichten. Daß von 1891 auf 1892 trop Schlage der Vossischen Zeitung", des Berliner Tageblatt" und des enormen Preisrückganges von 13,51 M. auf 11,90 M. für 100 kg. der Freifinnigen Zeitung" ist bekanntlich zu feige, um der sich ein so starkes Fallen im Petroleumkonsum bemerkbar macht, artige Vorfälle zu erwähnen, und die sans phrase staats­ift daher namentlich auch in dieser ideell geistigen Hinsicht nicht erhaltenden Organe, wie" Post" und" Neueste Nachrichten" genug zu beklagen. Das stetige Fallen der Verbrauchsquote für rühren sich grundsäglich nicht, weil sie die Feiertagsschändung Torf und Holzkohle findet seine Erklärung zum theil in der großen ganz in der Ordnung finden. Ihnen und ihren Hintermännern ist Ersetzung dieser Waaren durch Stein- und Braunkohle. Immerhin ist der Profit das A und O, und sie kämpfen nur für Ordnung, Au bedenken, daß sie ihrer Billigkeit halber gerade in den ärmsten Religion und Sitte gegen die Parteien des Umsturzes", solange Frend' und Leid der Frommen im Lande. Die Nordd. Boltsschichten noch eine ausgedehnte Berwendung finden. So dürfte Ordnung. Religion und Sitte sich dem Machtgebot der Profit­man wohl faum fehlgehen, wenn man das starte Fallen ihrer wuth unterordnen. Ob die Organe der frömmsten im Lande, Allg. 3tg." bringt aus einem firchlichen Blatt folgende Mit­Ver brau chsjähe von 1891 auf 1892 dahin interpretirt, daß eine Reichsbote" und" Kreuz- Zeitung " den Mund aufthun werden? theilungen: Wie wir erfahren, hat das hiesige Landgericht in

tritt

Welch' paradiesischer Zustand, wenn alle Schatzmeister" mit dieser Wendung und einer eleganten Handbewegung jede Prüfung ihrer Ausgabe von sich abweisen könnten!

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votirt.

Also hübsch das Maul gehalten, mögen auch die Scheiben frachen! Von der famofen Sonntagsruhe der Berliner Eisen­bahuarbeiter brachten wir vor einigen Tagen eine Schilderung, an die wir die Schlußsolgerung knüpften, daß die unteren Be­amten des Staates der Sozialreform und natürlich auch die von ihm ausgebeuteten Arbeiter sich immer zahlreicher der einen Partei anschließen, die ihre Interessen ehrlich vertritt, daß sie einzig der Sozialdemokratie vertrauten. Hierzu bemerkt die katholisch staatserhaltende Germania ": Im letzten Sake hat das sozialdemokratische Blatt nur eine allerdings sehr traurige Konsequenz aus dem vorher Gesagten gezogen. Wie viele tausende neuer Genossen" erst führen die demnächst erfolgenden zahlreichen Entlassungen der Sozialdemokratie 311. Die nächsten Eisenbahnbeamten Wahlen werden es zeigen. In der That: es ist eine eigenthüm­liche Manier, in welcher die Regierung den Kampf gegen den Umistura" führt, eine Art, an welcher der Umstura feine helle Freude haben kann." Stimmt so ziemlich.

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von