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fir. 31839. Jahrgang

2. Beilage des Vorwärts

Sonntägliche Wanderziele.

Der Zohen.

Bom Lehrier Hauptbahnhof mit den Zügen der Hamburger Bahn bis Biegnig. Das Dorf liegt links der Bahn. Das Gut ist uralter Besiz der Bredows, die wahrscheinlich schon 1335 damit belehnt wurden. Bom Bahnhof rechts ab( nicht in das Dorf) durch das Luch zum Kleinen, Haupt- und Grenz- Kanal. Jenseits der Brücke beginnt der 3ogen, ein 2366 Hettar großes Waldgebiet im Havelländischen Luch, das einen Teil des großen Berliner Ur stromtals bildet. Che das Luch entwässert und urbar gemacht wurde, hatte der Wald eine größere Ausdehnung. Das Gebiet hatte für Menschen und gezähmtes Bieh nur sehr wenig Nuzen, dagegen war es portrefflich für das Wild geeignet. Un Raubtieren tamen hier Luchse, Bären und Wölfe vor; Kraniche und Störche hielten sich in großer Anzahl auf, das Wasser wurde von einem unendlichen Heer von Enten und anderen Wasservögeln belebt, und Riebige, Rohr fänger, Birthähne und andere die Bruchgegenden liebenden Bögel waren in Menge zu finden. Außer dem unübersehbaren Heer der Frösche enthielten die Wasserläufe viele Schildkröten, und der 3ogen zeichnete sich durch viele Schlangen aus. Jezt ist dieser Lierreichtum arg vermindert, und viele Tierarten find völlig ausgestorben.

Wir kommen am Forsthaus Wagenizer 3ogen vorbei, über­schreiten ein Fließ und wenden uns nach) 12 Minuten von der Straße links ab zum Forsthaus Briefener 3ozen. Auf dem Wege zum Borwert Kleffener 3ogen weiter. Rurz vor dieser Siedlung rechts am Wege die Schwedenschanzen, eine dreifache Wallanlage. Sogleich hinter den Schanzen rechts ab über eine Niederung an einen anderen Weg zum Vorwert und auf ihm zurück zum Forsthous Brandstelle. Nach 20 Minuten lints ab, bald aus dem Bald heraus, und durch das Luch nach Brunne, am Südrand des Länd­chens Bellin. Dieses Ländchen schiebt sich von Often her als Hoch­fläche zwischen das Havelländische Luch( Berliner Urstromtal) südlich von ihm und das Rhinluch ( Eberswalder Urstromtal) nördlich. Der Bellin ragt wie eine Halbinsel aus der umgebenden Luchniederung empor. Die Besiedelung ist nur an den Rändern vor sich gegangen, die von einer Reihe blühender Ortschaften bekränzt sind, deren be­deutendste Fehrbellin ist.

Nun durchwandern wir das große Dorf Brunne. Um Oftende führt nach Süden der Brunner Damm durch das Luch wieder zum Bogen. Jezt bleiben wir entweder auf der Straße, oder mir gehen nach einigen Minuten links ab und halten uns immer in der Nähe des Waldrandes, bis wir wieder zur Straße von Brunne tommen. Auf ihr gelangen wir am Forsthaus Wageniker Botzen vorüber, auf dem gleichen Weg wie am Beginn der Wanderung zum Bahnhof Biezniz. Weglänge 28 Kilometer.

Am Störihsee.

Bon den Bahnhöfen der Stadtbahn fahren wir bis Erter und wandern dann rechts unter die Bahn hindurch. Die Bahnhof straße führt über das Berbindungsgewässer des Flatensees( lints) mit dem Dämeritsee( rechts). Durch die Friedrichstraße tommen wir zur Kirche des Ortes und wandern nun durch die Fürstenwalder Straße aus Erfner hinaus. Der Weg führt am Friedhof Berbei, am Rande des Kiefernwaldes gelegen. Bir haben jent den als er reicht, der sich fast ununterbrochen von Ertner bis Fürstenwalde er strect. Das Gelände ist eben, nahezu flach wie ein Teller; leichte Bodenwellen, die vom Binde zusammengeweht, else Dünen fins, verstärken noch den Eindruck der Ebene. Bir find im Tal des altex Urstroms, deshalb ist das Gelände so eben, und deshalb ist der Boden fandig; größere Steine werden wir faum in ihm finden. Der fanbige Grund ist auch die Ursache, daß hier so ausgedehnte Riefernwälder vorkommen. Der nährstoffarme Boden eignet sich nicht recht zur Beaderung, und auch anspruchsvollere Bäume gedeihen nicht; so ist denn die Kiefer der geeignetste Baum, unt hier fortzukommen.

Der Weg, der anfangs in der Nähe der Bahn bleibt, entfernt

folgen wir in füdwestlicher Richtung fis zu feinem Ende in der Nähe des Walbrands. Alsdann rechts ab um Spreetal und xux möglichst nahe an deffen Stand weiter. 3m Berhältnis zum mehrere Rilometer breiten Urftromtal nimmt ich der female, reich gemun­dene Bafferlauf aus, wie die aus im Räfig eines Löwen ". Zahl­reiche Siedlungen liegen an der Spree . Wir femmen an Freien­brint, Jäger bube, Hohenbinde und Alte Hausstelle vorüber; som jenseitigen Ufer grüßen uns Steinfuhrt, Burig und Neu- Zittau. Bei Alte Hausstelle wenden wir uns von der Spree fort nach Morden. Um Rande der Talniederung gelangen wir am Rarussee( links) ssrüber nach Ertner zurüd. Beglänge 20 Ri­Tometer.

Wie wird das Sonntagswetter?

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Sonnabend, 8. Juli 1922

vätern an dem Herrn Dottor manches auf, was ihr trauen wedte. Endlich im Juni 1922 entschloß sich der Stadtoerord= netenvorsteher, unfer Gencffe Hermann Boigt, in das Borleben des Bürgermeisters hineinzuleuchten. Ceine Anfrage beim Reftor der Universität Zürich wurde vom Reitorat durch folgendes Schreiben beantwortet:

,, Auf Ihre Anfrage vom 14. d. m. teile ich Ihnen mit, daß in den Berzeichnissen der Studierenden der Universität Zürih wom Jahre 1909 an bis auf die jüngste Beit ein Studierender des Stamens Walther Röder von Elberfeld ( geb. 21. 11. 81) nicht erwähnt ist und ein solcher an der hiesigen Universität au rie zum Dottor promoviert wurde. Hochachtungsvoll E. Hafter Daraufhin fagte Genosse Boigt dem Bürgermeister in Gegens wart eines Magistratsmitgliedes ins Gesicht, daß die Dottor würde" Schwindel sei. Der Bürgermeister wurde aufgefordert, bis auf weiteres das Rathaus zu verlassen, was er auch ohne ein Wort der Erwiderung tat. Später aber ging ,, Dr." Röder nochmals zum Bürgermeisterzimmer zurück und danach fand Genosse Boigt und einige Beamte in dem Ofen einen Haufen brennender Bas piere. Aus den geretteten eften war zu ersehen, daß ,, Dr." Röder noch andere Gemeinden bei Bewerbungen belogen hat. Genoffe Boigt bestellte nun die Magiftratsmitglieder ins Rathaus, und der Bürger­meister wurde herbeigeholt. Angesichts der auf der Erde liegenden halbverbrannten Bapiere gab er auf Befragen endlich zu, feine Universität besucht zu haben. Er lieferte dann die Schlüssel aus und erklärte sich bereit, sich zu Hause solange zur Berfügung zu halten, bis der Regierungspräsident eingreifen werde.

Die Biesenthaler sind also das Opfer eines Schwindlers gewer den. Barum hat die Regierung, die das Bestätigungsrecht aus­übte, nicht sein Borleben geprüft? Wir wissen, wie man noch heute darauf achtet, bei der Besetzung fommunaler Stellen mit lintsstehenden Berfonen deren ganzen Lebenswandel zu erforschen. Die Regierung wurde im Januar 1920 bei Ablieferung der Personal­aften Röders darauf aufmerksam gemacht, daß die Doftorwürde" noch nicht nachgeprüft sei. Man beschränkte sich aber darauf, Herrn Möber wissen zu lassen, daß der Züricher Dottortitel im mte nicht geführt werden dürfe.

Inzwischen hat die Stadtverordnetenversammlung Biesenthals sich mit dem Fall Röder beschäftigt. Röder hat erklärt, sein Amt niederlegen zu wollen. Die Stadtverordnetenversammlung hat ihn unter Bewilligung des Gehalts für ein Gnaden­quartal" mit schlichtem Abschied entlassen.

Zu Beginn der Woche trat auf Annäherung eines umfangreichen atlantischen Tiefdruckgebietes in ganz Deutschland eine stärkere Fahrpreisermäßigung auf der Straßenbahn. Erwärmung ein. Sehon am Sonntag wurden in den meisten Ge­zenden in Ost- und Süddeutschland 25 Grad Celsius überschritten, Bei der Erhöhung der Straßenbahnfahrpreise auf 4 t. wurde am Dienstag z. B. in Grünberg , Oppeln und Karlsruhe 30 Grad für.inder bis zu 14 Jahren der Fahrpreis mit 2. feft­Celsius erreicht. A der dostseite des atlantischen Tiefdruck- gefeht. Diese Ermäßigung ist auf Verlangen der Stadtverordneten gebietes bildeten sich mehrere Teiltiefs aus, bei deren Verüber- versammlung vom 1. Juli ab auch auf die über 14 Jahre bis 17 gang in Nordwestdeutschland seit Sonntag nachmittag wieder ziemlich zahlreiche. besonders an der Nordsee ergiebige Gewitter Jahre alten wirtschaftlich Unselbständigen ausgedehnt worden, d. h. und Regenfälle stattfanden. Oestlich der Elbe hingegen und im auf Schüler und Lehrlinge, die weniger als 6000 M. Jahress Süden hielt bei veränderlicher Bewölkung das trockene, sehr einfemmen haben. Auf der Straßenbahn erhalten diese Schüler warme und schwüle Wetter mit nur geringen Unterbrechungen und Lehrlinge den Fahrschein zu 2 m. gegen Borzeigung eines mit durch leichten Sprühregen bis nach Mitte der Weche an. Erst Lichtbild versehenen Ausweises, den die Straßenbahnverwaltung als am Donnerstag ein neues kräftigeres Tief, in dessen Mitte der auf Grund einer Bescheinigung der Schule oder des Lehrherrn aus­Luftdruck auf 785 mm heruntergegangen war, Tom Ozean über ftellt. In der festen Stadtverordnetenjigung ist nun, wie bereits England nach der Nordsee vordrang, stellten sich aus Nordost­ deutschland stärkere Gewitterregen ein, die sich dann öfter gemeldet, auch für riegsbeschädigte der halbe Straßen­wiederholten. Verher hatten lebhafte, glühendheiße, südliche Bahnfahrpreis genehmigt worden. Die Ermäßigung sell bei einent Winde die Temperatur noch höher emporgetrieben. Se brachte es Jahreseinfommen bis zu 30 000 m. gewährt werden, Berlin am Donnerstag nachmittag bis auf 36 Grad Celsius. Nach nach Brüfung des einzureichenden Antrages durch die zuständige dem sich aber am Donnerstag der Wind xseh Westen gedrehtürjeraestelle für Kriegsbeschädigte, die bei Bewilligung einen mit hatte, ging das Thermometer in der Nacht zu Freitag bis auf Lichtbild zu seriehenden Ausweis erteilt. Die Ermäßigung erstreckt 14 Grad Celsius herunter, Jetzt ist das Tiefdruckgebiet nach der fich auf Gefährte und Beinbeschädigte mit mindestens 30 Brozent europäischen Nerdmeer weitergezegen, während ein neues Hech Erwerbsminderung, Herzfrante mit mindestens 40 Brezent, Kopf­von Südwest- nach Mitteleuropa verzudringen scheint. Wir fchußverlekte mit mindestens 40 Prozent, fermer unter Zustimmung haben daher zwar für Sonnabend ziemileh ver­änderliches Wetter und vielleicht noch öfter etwas der Hauptfürsorgestelle auch auf sonstige Kriegsbeschädigte mit Regen. für Sonntag jedoch überwiegend heiteren mindestens 50 Prozent Erwerbsminderung, wenn sie infolge der Himmel und bei mäßigen Süd- bis Südostwinden eine Beschädigung den ganzen Arbeitsweg mit der Straßenbahn zurüc nene Temparaturzunahme zu erwarten. legen müssen. Hoffentlich fetzt der Magistrat diesen Beschluß bal digit in Kraft. Die Stadtverordnetenversammlung hat sich auch für Ausdehnung der Ermäßigung auf 3ivilbeschädigte ausge

fich bald von ihr und führt in südöstlicher Richtung durch den hoch. Der Züricher Doktor" als Bürgermeister. prochen.

stämmigen Kiefernwald. Wir wandern auf der alten Bost= straße, die sich durch besondere Breite auszeichnet. Nach etwa zwei Stunden( vom Bahnhof Ertner) haben wir den Störigsee er reicht. Inmitten des Baldes liegt er, faft freisrund von Gestalt. Die Bäume spiegeln fid) in seinen flaren Fluten. Am Nordufer des Sees liegt das Forsthaus Störig, fonft ist teine menischliche Siedlung| in der Nähe. Fernab dem Getriebe der Großstadt tönnen wir hier die köstliche Ruhe des Waldes, die erquidende Rühle des Gees ge­nießen. Ein reges Badeleben entwidelt sich an dem schönen See. Wir wandern am Seeufer entlang bis zu dem Fahrweg, der im Südosten dicht am See vorüberführt; es ist das Rönigsgeftell. Ihm

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Der Ruf durchs Fenster.

Roman von Paul Frant.

,, Das ist lange nicht so wichtig, wie Sie anzunehmen be­lieben. Die Hauptsache ist, daß ich selbst damit das richtige anzufangen meiß. Und ich gebe daher die Hoffnung nicht auf." Wohl Ihnen."

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Wie ich Herrn Garbislander um seinen schönen Opti­mismus beneide!" sagte Frau Tudolin.

Die Stadt Biefenthal i. t. hat eine Bürgermeister­affäre. tan schreibt uns von dort:

Im Dezember 1919 wählte man zum Stebtoberhaupt einen Herrn alther Rober, geboren zu Elberfeld im Jahre 1881. 3n seiner Kandidatenrede fagte er, daß er an den Universitäten Bürich, Bonn , Heidelberg , Basel und Freiburg Geschichte, Boltswirts fchaft, Erd- und Böltertunde studiert habe und im Jahre 1912 ix 3ürich zum Dr. phil. promoviert worben sei. Die Wahl zum Bürgermeister erfolgte einftimmig, weil der Doftor fich als neutral gab. Nux fiel aber bald dex Beamtex fowie einzelnex Stadt

bringen, da ich zu feinem anderen 3wed nach Miga ge­

tommen bin.

Benn Sie aber endlich doch unserrichteter Dinge ab­ziehen müssen?"

Borläufig gestatte ich mir noch nicht diese Annahme." Das fahrille Signal der Telephonglode ertönte im Neben­zimmer, worauf Herr und Frau Ludolin einen Blick be­sorgten Einverständnisses wechselten.

Halb zehn 1hr," murmelte er, während er sich erhob. Das wird das Bureau sein."

Sie doch mal nach, Rind!" rief er, auf halbem eg umtehrend. Ich bin natürlich nur in ganz dringlichem Fall su fpredjen."

Sie fönnen mir glauben," versicherte der Präfett treu herzig, daß niemand über den günstigen Ausgang der Affäre Am Ende hat Dmochowsti gestanden," fagte Carbis­Reuß erfreuter wäre als ich. Nicht bloß aus persönlicher An- lander. Das wäre both genügend bringend?" teilnahme für Sie, mein junger Freund, fondern vor allem," Da würden wir dann gemeinsam ins Bureau fahren... weil es doch die Erledigung eines ganz besonders fomplizierten, Er horchte eine Beile, verstand jedoch anscheinend nicht, was schwierigen Falles gilt. Im Laufe der Jahre, während der ich seine Frau fagte. Ich fürchte," fegte er fort, daß ich allein die mühevolle Arbeit der Rigaer Polizeimaschine tontrolliere, fahren muß..."

-

" Rommissär Ljubatschow wünscht dich zu sprechen," mel­dete die Hausfrau, als fie ins Bimmer trat.

"

Am Ende handelt es sich um den Fall Neuß ..." rief Garbislander.

hat es eine ganze Reihe von ähnlichen geheimnisvollen Affären" Das wäre jammerschade," erwiderte der Schriftsteller. gegeben. Nun ist der Polizeidienst hier besonders erfchwert- Reine Ruh' bei Tag und Nacht." wie in allen Hafenstädten. Das unaufhörliche Fluftuieren Als ob man ein Geburtshelfer wäre... Ich darf mir lichtscheuer Elemente, das Aufeinanderpraffeln der während feinen Gast einladen." einer langen Seereise wider Willen gezügelten Leidenschaften, die hier, zum erstenmal festen Boden unter den Füßen, sich austoben wollen, die Schrankenlosigkeit eines die Hafen ,, as will er denn?" fragte der Bräfett ärgerlich. frelunken füllenden Spielervolts, die Noheit volltrunkener" Das hat er mir nicht verraten. Er hat ausdrücklich nach Matrosen, die uns allnächtlich zu tun gibt.. Es ist ein heißer dir verlangt. Es sei fehr dringend, meinte er." Boden, auf dem wir uns befinden trotz des falten Rlimas!" Ich bin weit davon entfernt, diese Dinge zu unter­schäzen," erwiderte Garbislander. Trotzdem. " Sie dürfen ferner nicht glauben, daß irgend etwas außer acht gelassen wurde, da wir, wie ftets in folchen Fällen, alle in Betracht kommenden Lokale, Bars, Spelunten und Kneipen nach verdächtigen Individuen abgesucht haben, eine Tätig­feit, mit der eine sehr respektable Schar von Agenten ständig beschäftigt ist, von denen bis zur Stunde jedoch noch feiner in der Lage gewesen ist, eine Meldung zu erstatten, auf Grund deren die Nachforschung in einer bestimmten Richtung hätte betrieben werden fönnen. Trog alledem will ich Ihnen Shren beneidenswerten Mut nicht nehmen; ich wünsche Ihnen nur, daß Sie vor einer Enttäuschung verschont bleiben mögen." fehen in einer halben Stunbel" Ich muß Albert Reuß einfach finden und ihn nach Haufe Se geb bas Schlußfignal,

Ich bitte um Bergebung," sagte der Präfett, der sich aus dem Fauteuil erhob, in dem er wieder Blak genommen hatte, und begab sich ins Nebenzimmer. Seine Frau und der Schriftsteller folgten ihm langsam nach.

Herr Tubolin hielt die Hörmuschel lange ax fein Dhr ge­preßt; feine Miene war ernst, beinahe finster geworden. Er sprach vorerst tein Wort und nagte an seiner Unter­ppe.

Neue Milchpreise.

Milchamt

www

Das Ernährungsamt der Stadt Berlin - gibt befannt: Box Montag, den 10. Juli d. 3., beträgt der Preis für Sartenmilch 8 M. je Biter, für freie Bollmilch 11 m. je iter. Die Preise sind für Kleinhandelsgeschäfte und Abmelt. wirtschaften( Moltereien) die gleichen. Die A I- und A II- Milch farten werden wie bisher mit je 1 Liter, die B I und BII- Milch­farten sowie die Karten für werdende Mütter( A- Rarten) wie bisher mit je% Liter Frischmilch täglich beliefert.

tun?" fragte Garbislander.

Es handelt sich nicht um eine alte, wir haben vielmehr eine neue Affäre," fagte er refigniert.

Was denn schon wieder, um Himmelswillen...?" fragte Frau Tudolin. Mir wird selbst ein wenig unheimlich," erwiderte er. Das Gesez der Serie.

" 1

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Etwas Schlimmes? Bieder ein Mord am Ende gar?" " Unterschlagung."

Gott sei Dant! Ich dachte schon an etwas Aergeres, weil du so ein böses Gesicht gemacht hast!"

Hundertvierzigtausend Rubel veruntreut; in der Han dels- und Gewerbebant."

,, und der Täter?" fragte der Schriftsteller neugierig, ,, den müssen Shre Agenten jetzt fuchen?"

tein," antwortete der Präfeft. Den hat man schon." " Bravo!" rief Frau Tudolin ehrlich erfreut. Benigstens einer, den man hat."

,, Ein Angestellter des Instituts, den man knapp vierund. 3wanaig Stunden nach Berübung der Tat festgenommen hat und mit dem Dr. Ljubatschon seit vier Uhr nachmittags fich jede erdrentliche Mühe gibt, um aus ihm etwas herauszu bringen, ohne daß ihm das jedoch bis zur Stunde gelungen wäre!"

Jetzt sollst du natürlich den Burschen zum Reden brin­gen!" rief Frau Tudolin.

Ja," antwortete er. un soll ich mein Glück versuchen." " Du wirst ihn schon tlein friegen!"

Ihr tönnt euch darauf verlassen! Und wenn es bis zum Morgen dauern sollte! Aber vom Hause fort muß ich doch! Es ist wahrhaftig zum Teufelholen! Sie fönnen sich jetzt eine ungefähre Borstellung von den Annehmlichkeiten machen, die mit meiner Stellung verbunden find, Herr Garbislander!"

,, Ein Unglüd fommt jelten allein...." sagte der Schrift. fteller.

as wollen Sie damit fagen?" fragte der Präfeft. " Mir ist, als ob abermals ein breites Hindernis zwischen weich und meinen Freund Reuß sich stellte. Borhin war ich " Es ist gut," fagte se endlich. Su einer halben Stunde noch fo hoffnungsfroh... Wohl auch darum, weil ich annahm, bin ich im Bureau. Der Mann jok so lange warten. ie das wir morgen früh gemeinsam uns feiner Sache würden heißt er übrigens? Faltin? Richard Faltin? Auf Bieber- widmen tönnen... Und nun gerät uns wieder dieser unglück­( Fortfehung folgt.)

felige Defraudant in die Quere!"