Nr. 320 39. Jahrgang
1. Beilage des Vorwärts
Sonntag, 9. Juli 1922
Bergarbeiterstreik vor der Tür! Daß die Bergleute versuchen, dieſen unhaltbaren Zustand bal- arbettet flar und plaftich und fördert die ſtarfe Spanningstraft des Films.
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Ruchlose Taten
p- s.
den Entwertung des Geldes natürlich stark lohntürzend wirkt. die den Rhythmus des Börsenfiebers gescht einfangen. Die Photographie Die Darsteller dieses groß angelegten wirkungssicheren Sittendramas- in digst aufzuheben, ist verständlich. Aehnliche Mißstände herr- der Hauptrolle zeigt fich Sascha Gura tommt allerdings über herkömm Von Kurt Burbs( Bochum ). schen übrigens auch im Gedingesystem, der Festsetzung des liches taum hinaus. Nur Curd Cappi ist als verkrachter und wahnsinnig Wenn nicht in letzter Stunde unvorhergesehene Er- Mindestlohnes für die Gedingearbeiter u. a. Besonderes Ge- gewordener Bantier von start mitteilsamer Bucht.- Ein amerikanischer eignisse eintreten, gerät die schon jetzt in arger Not befindliche wicht legt die Bergarbeiterschaft auf eine schleunige Verab- Scherz Er und zwanzig Minuten Augst " mit dem Chaplin Nacheiserer Harald 2ley d fordert mit hundert blizschnell vorüberhuichenden deutsche Wirtschaft in eine Krise, deren Tragweite vorläufig schiedung der Richtlinien für die Betriebsräte grotesten Einfällen zu allgemeinem Lachen heraus. Die Bühnenschau bringt unabsehbar ist. Alle am Kohlenbergbau des Ruhrgebiets des Bergbaues, da die augenblicklichen Verhältnisse die Arbei- einen unbedeutenden pantomimischen Stetsch„ Der Vericumte", in dem Georg interessierten freien Gewerkschaften erlassen einen Aufruf ,, An terschaft von jedem Rechte ausschließen. Man fomme uns Blanvalet die tänzerische Kunst des Staatsball: tis zeigt. die Ruhrbergleute", in dem zur Kündigung des entgegen in der Zuteilung unserer Rechte und nur einigerArbeitsverhältnisses, das heißt also zum Streif, aufgefor-, maßen annehmbarer Löhne und wir sind bereit zu dert wird. Egtraleistungen" war die Auslassung aller Reden, Es wäre unnük, ausführlich die Folgen eines im jezi- die in den bisherigen Zusammenfünften der Arbeiter gehalten gen Augenblick ausbrechenden Kohlenarbeiterstreiks darzu- wurden. feiger Meuchelmörder haben die gesamte werftätige Bestellen, soweit diese Land, Wirtschaft und die gesamte Arbeiter- Heute ist die Abgabe der Kündigungsscheine bereits in völkerung aufgepeitscht. Die Empörung hat sich bei den letzten tlaffe beträfen. Sie sind jedem auch nur oberflächlich das vollem Gange und von einer am 14. d. M. zusammen- Demonstrationen sehr deutlich gezeigt. Damit allein ist jedoch Wirtschaftsleben Betrachtenden nicht unbekannt. Notwendig treten Revierfonferenz hängt das weitere Geschehen ab. Der Kampf gegen die organisierten Verschwörer nicht zu wäre höchstens, auf die außenpolitischen Möglichkeiten Leider ließ sich eine Einheitsfront aller Bergarbeiterver- führen. Hierzu bedarf es vielmehr einer ebenfalls gefestigten noch besonders hinzuweisen, die sich aus einem Versagen der bände bisher nicht erzielen. Entgegen den Wünschen und starken deutschen Kohlenlieferungen an die Entente ergeben können, und Forderungen ihrer Mitglieder lehnen die Organisationssowie auf die unzweifelhaft eintretende weitere Verschär leitungen der Christen und Polen eine Beteiligung an fung der Valutakrise, die im Falle des Stillstandes der Aktion ab und beginnen eine Propaganda gegen die freien eines großen Teiles der deutschen Industrie vielleicht zur Ka- Gewerkschaften, die echt christlich anmutet, wofür sie aber betastrophe würde. stimmt die gebührende Antwort auch aus den eigenen Reihen erhalten dürften.
Ein Streit von so ungeheurer Bedeutung fann von den Arbeitern nur dann gewagt werden, wenn ihre Gründe für die Anwendung des letzten gewerkschaftlichen Mittels auch folche sind, daß ihre Berechtigung als unbestreitbar von jeder mann empfunden wird. Noch ehe jedoch der Streik faktisch gegeben ist, beginnt die bürgerliche Presse, insbesondere natür lich die den Bergbauunternehmern nahestehende, diese Berechtigung abzuleugnen, und dieses Urcerfangen vollzieht sich mit Mitteln, die für die Zukunft noch allerhand Niedagewesenes erwarten lassen. Allen Verdrehungen der schwerindustriellen Presse gegenüber muß aber mit Nachdruck betont werden, daß die Möglichkeiten der Berständigung bis zum Lehten erschöpft worden sind, daß die Führer der Bergarbeiter nach An sicht ihrer Mitglieder das Maß des Entgegentom mens schon weit überschritten, sich selbst dann noch immer vermittelnd zeigten, als es schon längst Zeit gewesen wäre, dem brutal jede Verständigung ablehnenden Unter nehmertum die Faust zu weisen.
Dabei hängt von einer Einigung über den Tarif, um dessen Abschluß sich seit Monaten die Bergarbeiter vergeblich bemühen, und wegen dessen nie zustandekom mendem Abschluß der Streit droht, nicht nur die Beilegung der im Bergbau chronischen Tarifftreitigkeiten ab, sondern auch im wesentlichen die Frage der Ueberschich= ten, die besonders in letzter Zeit brennend geworden ist.
Die Unternehmer erflären jetzt, nur dann der Annahme des Schiedsspruches und der weiterhin getroffenen Ver= einbarungen zustimmen zu wollen, wenn zugleich auch die Annahme der eberarbeit seitens der Arbeiter erfolge. Diese gewerkschaftliche Ungeheuerlichkeit, die eine glatte efeitigung des GSiebenstundentages bedeutet hätte, wurde chon im Vorjahre in Vorschlag gebracht, infolge des Wider Standes der Bergarbeiter aber wieder fallengelassen. Dabei ist noch in Erwägung zu ziehen, daß der vorgelegte Tarifentwurf in der Tat Bestimmungen enthält, die in jedem anderen Beruf einfach unmöglich wären. So erhalten die Bergarbeiter ihren Lohn erst nach 4 bis 6 Wochen, was bei der rapi
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Organisation.
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Beitrittserklärung.
Hiermit erkläre ich meinen Beitritt zur Sozialdemokr. Partei Deutschlands , Bezirk Berlin .
Durch Sympathieerklärungen allein wird auch diese zu ihren Kämpfen nicht gestärkt. Man muß sich ihr anschließen und dadurch Mitkämpfer werden. Wer das will, wer die ReEs ist ohne Zweifel, daß ein ausbrechender Kohlen publik verteidigen und die Mörderbanden bekämpfen arbeiterstreit( der übrigens nicht auf das Ruhrgebiet helfen will, der schicke die nachfolgende Beitrittserklärung, beschränkt bliebe, da auch am vorlegten Sonntag die Ber deutlich ausgefüllt, an Alex Pagels, Berlin SW. 68, trauensleute des Erzbergbaues, Metallerzbergbaues und Lindenstr. 3,( Postscheckkonto: Berlin Nr. 48 743.) Braunkohlenbergbaues des Lohngebiets in Gießen be- indenstr. 3,( Postscheckkonto: Berlin Nr. 48 743.) schlossen haben, in den Streit zu treten, wenn nicht sofort eine befriedigende Regelung in bezug auf den Manteltarif ge troffen wird) unheilvolle Wirkungen für unser gesamtes Wirtschaftsleben auslösen müßte. Die Gewerkschaften haben nach ihren vielfachen erfolglosen Versuchen nur noch das Mittel des Streifs. Eine Iegte Möglichkeit dünft uns einzig das Eingreifen der Neibsregierung, die vielleicht die Einberufung eines neuen Schiedsgerichts veranlassen fönnte. Jedenfalls darf tein Mittel unversucht bleiben, das den Kampf zu verhindern vermag. Denn darüber ist für den Kenner der hiesigen Verhältnisse ein Zweifel unmöglich, daß ein Bergarbeiterstreit mit zähe ter Erbitterung und unter Formen geführt werden wird, die alles Dagewesene in den Schatten stellen. Die Empörung der Bergleute ist einejo maßlose, daß es aus vielerlei Gründen gefähr lich wäre, untätig dem Ausbruch des verderblichen Bulkans zuzuschauen, solange es noch Zeit ist.
Filmschau.
Ein Sittenfilm.
Vor- u. Zuname:
geboren:-
Beruf:-
Wohnung:
Geburtsort:
Das Eintrittsgeld beträgt 2.00 Mt., der wöchentliche Beitrag für Männer 2.00 Mt., für Frauen 1.00 Mf.
Um gleichzeitige Einsendung des Eintrittsgeldes und der ersten Beiträge im Brief, oder an obiges Postscheckkonto, wird der Portoersparnis halber höflichst gebeten.
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Gicht Rheuma Ischias
In der Alhambra am Kurfürstendamm rolt jetzt ein Eilienfilm Der Roman einer Qalbweltbame" von Jane Belie. Der itel birgt Gefahren; riecht er doch nach Kolportagelchund und Diruens sentimentalität, womit uns das Kino schon allzu reichlich bedacht hat. Er. geftelite Svctulation. Der Film felbit bringt die schon im Manuffript logische freulicherweise ist aber nur der Titel eine auf ihmaßendes Senfationsbebagen und gut dramatisch gesteigerte Befchichte einer Frau, die etliche Männer uiniert, die an der Börie mit Vermögen und Echidfalen spielt und schließlich, an dem Einzigen, den sie liebt, zerbrochen, zu einem ibrer Dufer gelt, von Togal stillt die Schmerzen und scheidet die Harnsäure aus. In allen dem sie erwürgt wird. In dieser Geschichte iit feine neue Note, aber die Apotheken erhältlich. Best. 64.3% Acid. acet. salic., 0406% Chinin, alte wird unter der Regie von Siegfried Deilauer sehr anständig, sehr 12.6%, Lithium, ad 100 Amylum. lebendig, sehr eindringlich angeichlagen. Es gibt ein paar padende Bilder, Ausführl. Broschüre gratis und franko. Fabrik Pharmacia, München 27.
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