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Auch ein dritter Umstand fällt als Erklärung der geringen nisten im eigenen Hause hat, und unsere Partei fie los ge- 1 Mehrheit der Reformisten ins Gewicht: die Tatsache nämlich, worden ist. Auf alle Fälle ist heute der innere Widerstreit der daß der richtige Augenblick für die Kollaboration perpaßt Partei voll ausgereift und drängt auf eine Entscheidung. worden ist, unsere Kraft verlottert, unfere Chancen aus

der Hand gegeben worden sind.

Die Mörderjagd.

Deutschnationale Mitwisser.

Die bisherigen Ermittlungen nach den Mördern Rathe­naus und deren Helfershelfer haben ergeben, daß die Beschul­digten nicht nur Mitglieder der völkischen Bewegung, sondern auch der Deutschnationalen Partei, bzw. des Deutschnationalen Heute ist der Gegner start, so start, daß die Fascisten sich erfredjen fonnten, in der Kammer zu sagen: Das Heer Den größten Anhang scheinen die Mörder in Schwerin Jugendbundes find. Dennoch haben die Deutschnationalen find wir". Heute liegt tatsächlich ein bedeutender Teil der gehabt zu haben. Dorthin sind sie ja auch von Berlin aus gefahren, bisher immer die Kühnheit besessen, die Mordgesellen von ehrmacht in den Händen der Fascisten und es ist bewiesen, um die Maschinenpistole zu holen, die bei Christian Ilsemann ihren Rockschößen nach vollbrachter Tat abzuschütteln. Das wird ihnen nicht gelingen. daß sie Baffen und Munition direkt von Truppenverwaltungen lag. Nach dem Berliner Pensionat am Schiffbauerdamm brachten Neuerdings find in Neukloster und Wismar der Semi­erhalten haben. Die Gegenrevolution ist heute stärker als der sie drei Roffer mit. Einer dieser Koffer ist von dort aus nach revolutionäre Anlauf, die im Reim ersticte Revolution es je Schwerin gesandt worden, wahrscheinlich mit Kleidungsstüden. Die narist Baur , bzw. der Sohn des Konsuls Otto wegen Be mar. Das Braletariat, das ja noch vor drei Jahren in Mörder hatten so dafür gesorgt, daß sie nach Gelingen der Tat von günstigung der Mörder Rathenaus während deren Flucht vers Waffen stand, ist heute vollständig waffenlos, trosz Berlin nichts mitzunehmen brauchten. Der Koffer ist in Schwerin haftet worden. Beide Verhafteten sind geständig, den flüchti­des Geschwafels der Kommunisten. Das parlamentarische nicht mehr gefunden worden. Er ist allem Anscheine nach von gen Mördern Unterkunft gewährt und sie mit Le= bensmitteln unterstützt zu haben. Sowohl Baur Brestige der Partei ist sehr heruntergekommen, teils weil sich einem noch nicht ermittelten Manne, der der Organisation wie Otto find Mitgliederber Deutsch nationalen eine ziemlich gut zusammengeleimte bürgerliche Mehrheit ge- angehörte, nach einem von den Mördern bestimmten Orte, Bolkspartei, des Verbandes nationalgesinn bildet hat, teils auch weil der Zwiespalt in unsern Reihen na wahrscheinlich nach Rostock , gebracht worden. Die grünen Blusen- ter Soldaten und des deutschvölkischen Schuß­türlich dem Ansehen unserer Bewegung Abbruch tut. Heute hemden und Joppen haben die Flüchtigen nicht dem Koffer ent- und Truzbundes. Baur stand zu Bade, Schwerin , der wird die sozialistische Mitarbeit von der Bourgeoisie nicht nommen, sondern auf der Flucht gekauft. gesucht, fie wird von den Sozialisten angeboten. bekanntlich schon vor längerer Zeit als Mitwisser verhaftei Bir haben heute nicht, wie vor zwei Jahren, eine Regierung, wurde, und dessen Sekretär den Attentätern die Mörderpistole aushändigte, in engen Beziehungen. die ohne die Sozialisten nur ein fümmerliches und ungewiffes Wir sind gespannt, ob die Deutschnationalen auch die Mit­Dasein führt; heute braucht eine Regierung die Sozialisten nur, gliedschaft der neuerdings verhafteten Mitwisser an der Er­wenn sie sich nach links wenden will. Läßt sie die Fascisten mordung Rathenaus zu der Deutschnationalen Partei beſtrei­gewähren, so tann sie ohne die Sozialisten ein ganz bequemes ten werden. Dasein führen.

Nach der bestimmten Aussage eines Schant- und Landwirts in einem kleineren Ort bei Debisfelde, müssen die Flüchtigen bei diesem in der Nacht zu gestern geschlafen haben. Der Wirt, seine Angehörigen und sein Bersonal erkannten in den Bildern die Gäste, die gestern morgen frühzeitig abreisten, angeblich um sich nach Thale zu begeben, die flüchtigen Mörder Fischer und Kern bestimmt

wieder.

Nach der letzten Meldung sind in der dorfigen Gegend auch zwei Personen festgenommen worden. Beamte sind sofort entsandt, um festzustellen, ob es die Gesuchten find.

Själt man sich all diese Umstände vor Augen, die kommu­nistische Minierarbeit, die Drohung der Parteispaltung, die Ungunit der Verhältnisse, unter denen heute jedes parlamen­tarische Experiment der Mitarbeit gemacht werden würde, so wird es erklärlich, daß sich in Genua feine absolute Mehrheit Zu dem Anschlag auf Harden. zugunsten der Roalition gefunden hat. Wie immer, sind es Die Ermittlungen der politischen Polizei haben ergeben, daß der übrigens die stalen Organisationen, die Arbeiterkammern, flüchtige Anfermann seit Pfingsten nicht mehr mit seinen Eltern in die das Uebergewicht der Linken bedingen. Von den Stimmen Breslau in Verbindung gestanden hat. In deren Wohnung fanden der Arbeiterlammern wurden nur 204 869 für die parlamen- aber die Beamten Photographien, ältere und neuere, des Flüch­torische Mitarbeit, dagegen 152 027 für die Kommunisten, tigen. Diese wurden vervielfältigt und in großen Massen verbreitet. Der Ursprung des Anschlags auf Harden liegt in München . 145 480 für die Marimalisten, 23 334 für die dritte Internatio- Bon dort aus erhielt der Berlagsbuchhändler Grenz in Oldenburg , male und 22 660 für die Zentrumsmotion abgegeben; die der antisemitische Schriften vertrieb und ebenfalls bereits verhaftet Stimmen der Zentralverbände dagegen fielen der absoluten und nach Berlin gebracht wurde, die Anregung. Er gewann Mehrheit nach der reformistischen Richtung zu, nämlich 332 482, Weichardt und dieser Antermann. Grenz erhielt in Frank­mährend die Kommunisten nur 97 433, die Marimaliften furt a.. 25 000 m., die dann Weichardt und Andermann befamen. 104 982 Stimmen erhielten, die Dritte Internationale gar nur Diese waren aber 11 000 und das Zentrum 20 000. mit dem Gelde durch Barbesuche und dergleichen in Berlin fchon ferlig geworden, als fie zur Ausführung des Planes Benn das Ergebnis von Genua erflärlich ist, so zeitigt ichriffen. es doch eine recht unerfreuliche Situation. Es hat sich gezeigt, Antermanns erstes Bestreben nach der Tat war deshalb, neue daß die absolute Mehrheit zugunsten der Kollaboration nicht Mittel zu bekommen. So wandte er fich gleich nach dem Partei vorhanden ist, was auch die Haltung der Parlaments bureau der Deutschnationalen Partei, fand dieses frattion unfehlbar lähmt. Der Parteivorstand aber schon geschlossen. fchreibt Aushalten" vor, Verharren in Klassenkampfstellung, Die weiteren Ermittelungen der politischen Polizei ergaben, was fich ja eigentlich von selbst ergibt, wo der Klassenkampf daß Ankermann auch an anderen Stellen noch versucht hat, Geld zu von bürgerlicher Seite mit Handgranaten und Maschinen- bekommen. Es ist nicht ausgeschlossen, fogar eher wahrscheinlich, gewehren so eifrig und intransigent" geführt wird. Aber vor über ihn und seinen Aufenthalt weiß, wird ersucht, sich bei der Ab­gewehren fo eifrig und ,, intranfigent" geführt wird. Aber vor daß er sich unter falfchem Namen noch in Berlin aufhält. Mer etwas diesem Aushalten des Klassenkampfes der andern hätte sich feilung la des Polizeipräsidiums zu melden. des organisierte Proletariat gern gerettet, und eben aus diesem teilung la des Polizeipräsidiums zu melden. Buniche entsprang der Vorschlag, es mit einem Gegen­drud im Parlament zu versuchen. Als ein Arm- in­Arm- Geben mit den Fascisten hatte die Rechte in Partei und Gewerkschaft das nicht aufgefaßt, sondern vielmehr als ein Heranziehen von Bundesgenossen gegen die Fascisten. Die Kommunisten, da doch schon jeder ein Rezept haben muß, bringen den Generalstreit in Vorschlag, wozu sie dadurch be­fombers befugt erscheinen, daß fie felbst teine Gewerkschaften befizen, aus deren Haut man die Riemen für dieses Erperi­ment schneiden müßte.

Die nächste Entscheidung steht nun dem Parteitag zu, der Anfang August in Rom tagen wird. Die Wellen der Dis­tuffion, der ewigen Diskussion zwischen rechts und links, gehen schon sehr hoch. Die Reformisten haben seit dem 1. Juli die Lofaltageszeitung von Reggio Emilia , die ,, Giustizia " mit vergrößertem Format nach Mailand überpflanzt, wo außer Brampolini auch Turati und Treves fie Teiten. Man bedente auch bei der Einschäzung des Partei­tagsergebnisses, daß die Konföderation der Arbeit die Kommu­

Urlaub.

Stun boken sie beide Ferien. Sie hatten ihren Urlaub so ge­legt, daß fie beide zu gleicher Zeit ihre freien Tage hatten. Für ihre junge Ehe sollte dieser erste Urlaub ein Fest werden. Monatelang hatten fie Pläne geschmiedet. Ihre Häuslichkeit in der menschenun­

Fürstenhilfe für Miesbach .

Unfer Regensburger Parteiblatt schreibt: Nach glaubwürdigen Mitteilungen soll der Fürst von Thurn und" Tagis auch zu den Geldgebern des Miesbacher Anzeiger" ge hören.

Wir fragen deshalb öffentlich an:

Miesbacher Anzeiger" Welcher Art find die Beziehungen des fürstlichen Hauses zum

Sind die Zuwendungen an den Miesbacher Anzeiger" etwa gar als Gemeinnützigen" Zwecken dienend bei der Steuererklärung vom Gesamtbetrag der Einfünfte in Abzug gebracht worden?"

Auf die Antwort find wir entsprechend neugierig.

München , 11. Jufi.( TU.) In der heutigen Bollsigung des Stadtrats wurde durch die sozialistische Mehrheit der Beschluß des Hauptausschusses bestätigt, wonach bis zum 1. Oftober aus den städtischen Amtsgebäuden und Schulräumen die alten Hoheitszeichen, Bilder usw. entfernt werden sollen.

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Die Deutschnationalen hezen gegen links.

Die nächtliche Erschießung der Frau des Redakteurs Dr. Reiß in Marienburg wird in der deutschnationalen Provinzpresse in der schändlichsten Weise zur Aufhebung der politischen Leidenschaften ausgebeutet. Die Elbinger Zeitung" bringt es fertig, die noch reichlich dunkle tragische Tötung einer Frau einfach den Lints, parteien in die Schuhe zu schieben, weil die Schutzpolizei nach der Erschießung der Frau des Dr. Reiß fünf Personen festgenommen hat, die in der Eisenbahnwertstätte Marienburg be­schäftigt find! Sie erdreiftet sich, das als Beweis dafür anzu­führen, daß es sich um eine überlegte Lat Linksradikaler gehandelt habe; die Kugel, die dem Politiker Reiß galt, habe nur ein falsches Ziel gefunden.

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Jeder geistig normale Mensch wird zugeben, daß diese Schluß­folgerungen der deutschnationalen Provinzpreffe reichlich fühn sind. Wenn sie ihr aber schon als unwiderleglicher Beweis ausreichen, dann ist es tausendmal richtiger, daß die Rathenau - Mörder, die Har den- und Scheidemann - Attentäter im innigsten 3usammen­hang mit der Deutsch nationalen Bolts partei stehen, denn bei jenen Mördern fand man die Mitgliedsausweise der Deutschnationalen Volkspartei und bei den Helfershelfern hat man es zum Teil mit hervorragenden deutschnationa len Führern zu tum! Deutschnationalistische Nebenorganisatio­nen find schon heute als Träger nicht nur der Mordpropaganda, diesen schlüssigen Folgerungen sollte man in der deutschnationalen fondern der politischen Morde selbst festgestellt. Gegenüber Presse doch mit der widerlich verlogenen Ausbeutung des tragischen Marienburger Falles etwas vorsichtiger sein. Man sollte auch nicht vergessen, daß aus deutschnationaler Mordpropaganda nicht gerade Berföhnung der verschiedenen Gesellschaftsklassen herauswachsen tann.

Einigung im Ruhrbergbau?

Die Berhandlungen über die Streiffragen im Manteltarif des Ruhrfohlenbergbaues, die am 11. Juli im Gebäude des Zechenver­bandes Effen unter Ceifung des Reichsarbeitsministeriums begonnen haben, haben gestern zu einer vollen Berständigung geführt. Die getroffenen Vereinbarungen bedürfen noch der endgültigen Zuslim­mung der beiderseifigen Verbände, die bis zu Sonnabend zu er­warten ist.

Der Dollar etwas schwächer.

Im geftrigen Nachmittagsverkehr und heute vormittag neigte der Dollar weiter zur Schwäche. Es wurden Umsätze bei einer untersten Grenze von 400 getätigt. Im offiziellen Verkehr an der Börse setzte jedoch eine festere Haltung ein

fich Torfmoore in derselben Weise, wie sie noch heute in den Niede -| Gott sei Dant tann mich niemand fehen. Die Worte, die ich in rungen unserer Täler, z. B. im Spreewald, aus den Erlensumpf- Stunden freudigen Schaffens zusammengefügt habe und die mir so wäldern entstehen. Diese Moore wurden später mit Sand und vertraut sind, hallen leer und kalt zu mir her. Sie erscheinen mir so Ries überschüttet, und als nach dem Ende des Tertiärs die Eiszeit dumm und so gefünftelt. Es ist ein einaftiges Luftspiel. Nun ist schon hereinbrach, brachten die nordischen Inlandeismassen ihren Schutt die Hälfte gespielt und noch niemand hat gelacht. Da plößlich lacht jemand, ganz unerwartet und auf so gewöhnliche Art. Die Dar­mit, der das ganze Gebiet überdeckte. Die Niederlaufiger Braunkohle wird meist in Tagebauen ge- ftellerin der Hauptrolle, die neben mir steht, lächelt und sagt: Man wonnen., Um die Kohle abbauen zu können, müssen vorerst die lacht, man lacht! Gratuliere!" Ich zucke die Achseln und empfinde würdigen strsshnung war auch zu häßlich. Auf dem Hofe zwischen über ihr lagernden Erdschichten abgeräumt werden. Große Bagger dieses Lachen als peinlich, da mir gar nicht zum Lachen zumute iſt. den bröckelnden Mauern alter verräucherter Mietfasernen hausten besorgen diese Vorarbeit. Der Abraum wird zur Ausfüllung be- Mehr Gelächter folgt, fleine Lachfalven, und als das Stück zu Ende e. Nun sollte es ein Feft werden, für eine kurze Woche hinauszu- reits abgebauter Gruben verwandt. Alsdann wird mit den gleichen ist, scheint eine Welle des Behagens durch die Zuschauer zu gehen. tommen aus diefer Unwirtlichkeit. Irgendwo hinaus ins Grüne, in Baggern das Kohlenflöz abgebaut. Hierbei tommen noch häufig Run atme ich erleichtert auf und fühle plötzlich eine fröhliche Wärme die ländliche Ruhe, in frische Luft! Sie machten ja so ganz und die pflanzlichen leberrefte zutage, die am Aufbau der Flöze mit durch die Adern rinnen. Der Vorhang fällt, das Haus flatscht Bei­gar feine Ansprüche. Mit dem Einfachsten wollten sie zufrieden sein. gewirkt haben. Den größten Anteil hieran hatten die Sumpf fall, nicht sehr heftig, aber herzlich, und da ruft auch schon eine Emfig hatte die junge Frau Tag für Tag die Annoncen der 39 preffe( Taxodium distichum) und ein anderes Nadelholz Stimme:" Autor! Autor!" Und dann noch eine und dann mehrere. Zeitungen gefefen. o ihr irgendetwas passend erschien, hatte fie( Sequoia), die große Wälder bildeten. Besonders am Grunde der Die Schauspieler lächeln und ziehen mich heraus. Ich trete, vom hingeschrieben. Das hatte eine Menge Porto getoftet. Und immer Rohlenflöze werden häufig große Stubben diefer Bäume gefunden, Rampenlicht geblendet, vor und starre auf die nebligen Gefichter in die sich mit ihren Wurzeln in den liegenden Schichten( den Schichten der Dunkelheit vor mir. Merkwürdigerweise bin ich gar nicht mehr wieder war der Bescheid unbefriedigend gewefen. Ihr Geldbeutel unterhalb der Kohle) verbreiten. Sie liefern den Beweis, daß die nervös. Ich höre jemanden etwas sagen, ich höre Lachen, ich mache fonnte die Miete, die im fleinsten Dorf gefordert wurde, nicht er- Kohle am Ort ihres Vorkommens entstanden ist. Auch ganze meine fleine Berbeugung, und alles ist vorüber. Nein, nicht alles. schwingen. Und sie hatten doch beide das ganze Jahr hindurch ge- Stämme von vielen Metern Länge( bis zu 60 Meter) werden mit Am nächsten Morgen verschlinge ich die Zeitungen und finde die schuftet und gespart! Aber die Forderungen der Zimmervermieter unter gefunden. Das Klima, in dem diese Pflanzenwelt gedeihen Kritiken freundlicher, als ich dachte. Die Fehler, die ich kenne, sind waren ungeheuer geworden. Wenn sich nur eine bescheidene Koch- konnte, war mild und feucht. Es entsprach etwa dem an der Küste nicht bemerkt. Es ist also doch eigentlich ein ganz gutes Stück, denke gelegenheit fand, wollten sie gut und gern damit zufrieden sein. der atlantischen Südstaaten Nordameritas. Hier bildet die Sumpf- ich befriedigt." Aber die einen wollten nur das Zimmer hergeben, die anderen sich appreffe heute noch umfangreiche Sumpfwälder. nur zu einem Abvermieten verstehen, wenn die Sommergäfte sich Nachdem die Kohle abgebaggert ist, fommt fie in die Brikett ganz in Benfion geben würden. Und das waren Riesensummen, die fabrit. Im Naßhaus" wird sie in Schleudermühlen zerkleinert und dann in Trockenräume befördert, um zu trodnen. Nachdem die da gefördert wurden. Je näher nun der Urlaub heranrückte, desto Rohle genügend trocken ist, gelangt fie in die Breifen. Unter hohem feinlanter wurden fie. Für sie schien kein Ferienglück zu blühen, Druck wird sie gepreßt und bekommt hierbei die bekannte Form teine Erholung fich zu ermöglichen. der Prestohlen. Gleichzeitig erhalten die Briketts ihre Blafur und den Fabritstempel. Nach dem Verlassen der Fabrik werden die fertigen Kohlen sogleich in Eisenbahnwagen verladen und versandt.

Finster starrte der Mann durch die Scheiben; seine Finger trommelten nervös auf dem Glas. Die junge Frau aber faß in der Sofaecke und hielt das Taschentuch vor die Augen, aus denen ihr lautlos große, heiße Tränen rannen

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ch.

Ein Borläufer des Trinkgeldes. Das Trinkgeld, dem jetzt rer Gdraus gemacht werden soll, ist nicht so alt wie man denken möchte. Im sechzehnten Jahrhundert war es z. B. in Pommern noch ganz unbekannt, dafür aber hatte man das ,, Badegeld". Das Baden war damals sehr beliebt, jeter Bürger badete mindestens alle vierzehn Tage einmal. Die Badehäuser, deren es in jeder Stadt mehrere gab, waren Anstalten zur Unterhaltung und zum Vergnügen. Bu meist saßen sich zwei Leute in einer Wanne gegenüber, so daß man fich unterhalten fonnte. Ein Brett über der Wanne diente als Tisch, auf ihm standen Speisen und Getränke in Fülle. Für kleine Dienste und Gefälligkeiten gab man damals fein ,, Trinkgeld", aber eine fleine Gabe fürs Bad". So war es übrigens in Rußland noch bis in die jüngste Bergangenheit.

Wie ich mein erstes Stüd jah. Die erfte Premiere ist im Leben jedes Dramatifers ein großer Augenblic, und die verschieden Das Niederlaufiher Braunkohlenrevier. artigsten Empfindungen stürmen an diesem ereignisreichen Abend auf ihn ein. Sehr hübsch schildert ein englischer Dramatiter dieses Zu viel Ehre. Die Telunion meldet aus Weimar : In Der fürzlich entstandene Brand in den Kohlengruben bei wichtige Erlebnis: Nun war er da, der große Abend. Und ich stand letzter Zeit wurden in Weimar zahlreiche aussuchungen ab­Senftenberg, zu deffen Ablösung fogar die Feuerwehren aus Berlin unter den Schauspielern. Zwar hatte ich mich eigentlich in irgend gehalten, auch bei angefehenen Gelehrten. Es wurde bei dem und Dresden zu Hilfe eilten, lenkt unsere Aufmerksamkeit auf dieses einen entfernten Winkel vergraben wollen, aber ein Bote des Di- Literarhistorifer und Dichter Adolf Bartels aus einem unbe­Gebiet unserer Heimat. Die Kohle, die hier gewonnen wird, ge- reftors hatte mich aufgespürt und an Ort und Stelle gebracht. Nun fannten Grunde eine Haussuchung abgehalten, die mehrere Stun. langt zum größten Teil nach Berlin und wird hier als Breßtohle fühle ich mich so unwichtig und verlassen unter der Geschäftigkeit der den in Anspruch nahm. Die Untersuchung verlief refultatios. sher Brifett verbraucht. Die in der Niederlaufig gefundene Kohle Schauspieler, der Ruliffenarbeiter und Regisseure. Sie sehen nervös Herr Adolf Bartels wird sich recht geschmeichelt fühlen, erstens, ift Braunfoble. Sie entstammt einer Zeit, die dem Tertiär- aus," fagt der erste Held zu mir mit einem ironischen Lächeln, und weil man ihn für einen angesehenen Gelehrten" und zweitens, zeitalter, also bereits der Neuzeit der Erdgeschichte, angehört. In er fügt fachlich hinzu:" Wie finden Sie meine Maste?" Ich weil man ihn für einen staatsgefährlichen Kerl hält. Er ist wahr. joner Beit reichte das Meer von Norden her durch das füdliche murmele, daß die Maste großartig sei. Ein Freund fommt und will haftig weder das eine noch das andere, sondern nur ein kleiner Medienburg ind mittlere Hannover bis zum Niederrhein und nach mir gratulieren, aber ich wehre ihn mit verzweifelt erhobenen Händen antisemitischer Quertopf, dem durch diese polizeiliche Haupt. und Holland . Das füblich von ihm gelegene Land wurde von großen ab. Das Haus ist voll. Da fizen also die Menschen, die mir mein Staatsaktion zu viel Ehre erwiesen wurde. Etrömen durchzogen, die einen vielfach gewundenen Lauf nach dem Etüd töten fönnen, von denen mein Schicksal abhängt. Ich blicke Max Liebermanns Gesammelte Schriften* toerben zum bevor Meere nahmen, in das sich ihre träg fließenden Wasser ergoffen. auf die Schauspieler; fie fehen alle so nett aus und so hoffnungsvoll, ftebenden 75. Geburtstage des Meisters bei Bruno Cafftrer er Große Seen, Eümpfe und Niederungen lagen zwischen den Strömen, das tröstet mich. Nun geht der Vorhang auf. Die ersten Worte scheinen. Sie enthalten in einem Bande alles, was Liebermann im Laufe Sumpfwälder bebedden bas Land, Aus diesen Wäldern bildeten flattern in den Zuschauerraum. Nun, Schidsal, nimm deinen Lauf! I feines Lebens als Schriftsteller geschaffen hat.