periodischen Uebersichten, die das Finanzministerium zu erstatten hat. Hier werden Auskünfte verlangt, deren Zweck nicht ersichtlich ist.
Alles in allem: Es ist eine harte Aufgabe für den fäumigen Schuldner, dem Gläubiger so weitgehenden Einblick in seine Lage zu gewähren, vor allem wenn man sich bewußt ist, daß das Gegenteil von dem Gewollten erreicht wird. Wollte das Garantiekomitee mit praktischen Vorschlägen helfen, die Steuern einzutreiben, so ließe sich darüber reden. Gibt es doch genug zahlungskräftige Leute in Deutschland , gegen deren Patriotismus die Hilfe eines unparteiischen Gerichtsvollziehers sehr gut zu gebrauchen wäre. Zu denken ist da vor allem an diejenigen, die ,, diesem Staat feinen Pfennig" geben wollen und aus den Steuerersparnissen reaktionäre Geheimbünde bezahlen können. Mit den Kontrollrechten aber wird die Garantiefommission nichts nach dieser Richtung erreichen. Sie schürt nur den Haß derer, die schon jetzt aus der Versklavung Deutschlands politisches Kapital schlagen, sie wird auch vielerorts passive Resistenz wecken, damit aber die ehrliche Arbeit an der finanziellen Gesundung Deutschlands erschweren. Wenn die Regierung das in Kauf nahm, so deswegen, weil sie mit den Zugeständnissen sich ein Recht auf Erleichterung der Zahlungen, ein Recht auf internationale Hilfe aus dem Balutaelend erwarb. Jezt hat Paris das Wort.
Ein Merkmal dieser Verhandlungen verdient noch festge= halten zu werden:
In den Forderungen verlangt das Garantiefomi= tee außerordentlich weitgehende Maßnahmen, um in die deutschen Finanzen denjenigen Einblick zu gewinnen, der ein Urteil über die Zahlungskraft Deutschlands zuläßt. Berlangt das nach dem Studium dicker Akten und langer Rücksprachen. Es ist aber, obwohl es aus Fachleuten besteht, noch nicht genügend unterrichtet.
3ur gleichen Zeit verlangt in Paris , von Sachkenntnis ungetrübt, Poincaré , Deutschland müsse schuldig erklärt merden, seine Zahlungsunfähigkeit selbst fahrlässig herbeigeführt zu haben!
Das ist bezeichnend für die Art, wie das Bolk des freien Geistes gegenüber dem unterdrückten Gegner Politik macht- eine Politik, die sich selbst richtet!
Die Finanzkontrolle.
Aus dem Wortlaut des Memorandums geben wir den michtigsten Teil, der von der Finanztontrolle handelt, nachstehend im Auszug wieder:
I. Einnahmen und Ausgaben.
1. Beim Reichsfinanzministerium werden zwei Vertreter der ständigen Delegation des Garantiefomitees besonders attreditiert werden, von denen der eine sich insbesondere mit den Ennahmen, der andere mit den Ausgaben des Reiches befassen wird.
II. Jeder von ihnen wird besonders mit dem zuständigen Staatssekretär im Reichsfinanzministerium in Verbindung
stehen.
Die Staatssekretäre werden diese Delegierten und ihre Vertreter mit den Abteilungsleifern in Verbindung setzen, deren Tätigkeit ihnen bei der Erfüllung ihrer Aufgaben von Nugen sein fann.
III. Die deutsche Regierung wird durch Vermittlung dieser DeTegierten unaufgefordert dem Garantiefomitee nachstehende Schriftstücke zur Kenntnisnahme übermitteln:
a) Den Entwurf des Reichshaushaltsplans für das nächste Haushaltsjahr. Dieser Entwurf wird zur gleichen Zeit wie dem Reichsrat mitgeteilt werden.
b) Alle Gefeßentwürfe fistalischer Art. Diese Entwürfe werden zur gleichen Zeit wie dem Reichsrat mitgeteilt werden.
c) Jeder Antrag auf einen Nachtragskredit zu den im Haushalt vorgesehenen Krediten, den die Reichsregierung im laufenden Haushaltsjahr im Reichstag einzubringen beabfichtigt. Diese Vorlagen werden zur gleichen Zeit wie dem Reichsrat mitgeteilt werden.
Ein darwinistischer Prälat.
Zu Gregor Mendels Gedenktag, am 22. Juli. Vererbung und Anpassung sind die beiden starken Pfeiler, auf denen der Entwicklungsgedanke, die darwinistische Weltanschauung beruht. Als der erste Sturm verrauscht war, ging die Wissenschaft daran, das Ganze neu zu überprüfen, zu kritisieren und neu zu begründen, wobei natürlich auch Ueberlebtes ausgeschaltet werden fonnte. Da stellte der Holländer de Vries seine ebenfalls start angefochtene Mutationslehre auf, Tschermat in Wien beschäftigte sich mit dem Studium der Vererbung an allerlei Pflanzenbastarden und Correns( Münster , heute Berlin ) gelang es, eine sehr schöne Theorie der Vererbungslehre aufzustellen, die sich für die Folge äußerst fruchtbar erwies. Das Lehrbuch der Vererbungswissenschaft von Richard Goldschmidt , das die Literatur dieses Gebietes bis zum Ausbruch des Weltkrieges zusammenstellt, umfaßt auf 50 Seiten etwa 900 Nummern! Borher hatte man sich mehr um die Anpassung bemüht, den anderen Faktor.
d) Jede Entscheidung des Reichsfinanzministers,[ Zu diesem Zwed werden sie von den Richtlinien in Kenntnis durch die einem Ministerium ein über die im laufenden Haus- gesezt werden, die für die Arbeiten der Prüfungsbeamten dieses haltsplan genehmigten Kredite hinausgehender Ergänzungs- Dienstes gegeben sind, und sie werden über das Ergebnis der Tätig kredit bewilligt worden ist. Diese Mitteilung wird in Ge- feit dieser letzteren, soweit diese für ihre Aufgabe von Interesse ist stalt einer monatlichen Uebersicht gemacht werden. Mitteilung erhalten.
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( Es folgen Einzelbestimmungen für Etatsüberschreitungen fleineren Umfanges. Red.)
e) Abschrift der monatlichen Raffenabschlüsse, die jede Zentralbehörde dem Reichsfinanzministerium einreicht und in denen für jedes Kapitel des Haushaltsplanes angegeben ist: 1. der Betrag der Ausgaben, die für Rechnung dieses Kapitels im vorhergehenden Monat gemacht sind, 2. Der Betrag, der für Rechnung dieses Kapitels seit Be ginn des Rechnungsjahres gemachten Ausgaben. f) In regelmäßigen und bestimmten Zeitabschnitten eine Mittei lung über die vom Ersparniskommissar, der nach einer fürzlich von der deutschen Regierung getroffenen Entscheidung bestellt werden soll, erzielten Ergebnisse.
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Wenn die Einrichtung des Ersparniskommissariats vollzogen ist, sollen die genannten regelmäßigen und bestimmten Beitabschnitte im Einvernehmen mit der deutschen Regierung festgesetzt werden.
g) zur gleichen Zeit wie den Landesfinanzämtern Abschrift der Verordnungen( règlements), in denen allgemein das Verfahren der Veranlagung und der Erhebung irgend einer Steuer geregelt wird oder in denen eine bestehende Regelung geändert wird. Das Reichsfinanzministerium wird außerdem die Runderlasse an die Landesfinanzämter, die geeignet sind, die Einnahmen und die Verbuchung der Einnahmen zu ändern, zwecks Einsichtnahme im Reichsfinanzministerium zur Verfügung der akkreditierten Beamten des Garantiefomitees halten.
h) Die in der anliegenden Liste aufgeführten periodischen leber fichten, über die die Delegierten alle für dienlich erachteten Aufklärungen erbitten fönnen.
VIII. Das Barantiefomitee hat davon Kenntnis genommen, daß die deutsche Regierung demnächst einen der Zentralverwaltung an gegliederten beweglichen Nachprüfungsdienst schaffen wird, der dazu bestimmt ist, die dem Reichsfinanzministerium nach geordneten Dienststellen zu inspizieren.
Der Inhalt der Berichte der beweglichen Inspektionsbeamten dessen Delegierten mitgeteilt werden. wird, soweit er auf die Aufgabe des Garantiekomitees zug hat,
Von Zeit zu können die Delegierten oder ihre Vertreter auf ihr Erfuchen die Inspektionsbeamten dieses Nachprüfungsdienstes zum Zwecke der Vornahme von Stichproben begleiten. Bei diesen Stichproben werden sich die Beamten des Garantie fomitees die Notwendigkeit vor Augen halten, den Gang der er maltung nicht zu stören und das Geheimnis des Vermögens uno der Angelegenheiten der Steuerzahler zu achten.
Die Delegierten können eventuell mit Zustimmung des zuständigen Staatssekretärs Dienststellen bezeichnen, bei denen diese Stichproben stattfinden sollen. Im Falle der Nichtzuftimmung seitens des Staatssekretärs werden die Gründe dem Garantiefomitee schriftlich mitgeteilt werden.
Der oben genannte Nach prüfungsdienst soll am 1. No= Dember 1922 in Tätigkeit sein.
II. Schwebende Schuld.
Zur Aufgabe des Garantiefomitees gehört es, Maßnahmen zu treffen, die es ihm ermöglichen, jederzeit den genauen Stand der schwebenden Schuld zu kennen und sich Rechenschaft zu geben über die Zahlungsmittel, die das Reichsfinanzministerium zur Deckung seiner Ausgaben verwendet.
Zu diesem Zwecke wird ein er der in der Ziffer I des Ka( Diese Uebersichten sind in Anlage I erläutert. Sie verlangen pitels I diefes Memorandums vorgesehenen Delegierten oder insbesondere Auskunft über den Stand der Beranlagung für öreiner ihrer Vertreter von der deutschen Regierung bei dem Reichsperfchafts, Einkommen- und Umsatzsteuer, wobei über finanzministerium herausgegebenen und in der anliegenden Liste aufdie Einnahmen aus der Lohnsteuer besonders detailliert zu berichten geführten Aufstellungen über die staatlichen Einnahmen und ist, ferner tägliche Mitteilungen über die schwebende Schuld, zehn- Ausgaben übersenden. tägige llebersichten über die Finanzlage des Reiches, Monatsübersichten über die Reichseinnahmen an Steuern, Röllen, Abgaben und aus Reichsbetrieben, ähnliche Vierteljahrs- und Jahresberichte.)
IV. Die Delegierten und ihre Vertreter werden in ständiger Fühlung mit den beteiligten Stellen des Reichsfinanzministeriums( vgl. Ziffer II) diejenigen Auskünfte sammeln, die für das Komitee notwendig sind, um in voller Kenntnis der Sachlage zu beurteilen:
die Steuerprojefte,
die Veranschlagung der Steue rerträge, die Veranschlagung der Ausgaben nach dem Haus= haltsentwurf oder die Ausgaben über die Ansätze des Haushalts hinaus, welche dem Garantiefomitee in der oben angegebenen Weise offiziell übermittelt worden sind.
fennenlernen, welche die Zentralverwaltung zu treffen beabsichtigt, V. Die Delegierten müssen außerdem diejenigen Maßnahmen Rechnungswesens sicherzustellen. um das Funtionieren der Steuergeseze und des
Aufgabe:
VI. Die Delegierten und ihre Vertreter haben insbesondere die a) sich davon zu vergewissern, daß ohne besondere Geneh migung der zuständigen Stelle teine 3ahlung er folgt ist, welche die im laufenden Haushalt vorgesehenen Kredite überschreitet,
b) sich von dem jeweiligen Stande der Veranlagung, von der Richtigkeit der Verbuchung der rechnerischen Ergebnisse und von der Art der Aufstellung der Statistiken zu vergewissern,
c) die Ursachen von Verzögerungen fennenzulernen, die bei der Veranlagung und Erhebung der Steuern festgestellt
averden,
Darüber hinaus wird das Reichsfinanzministerium als Ergän= zung der zehntägigen Nachweisung( Nr. 2 der Anlage II) nähere Mitteilungen über die Zusammenfeßung der schwebenden Währung und der Umlaufszeit unter Angabe der Fälligkeiten bis zu Schuld machen, und zwar insbesondere bezüglich des Zinsfußes, der 3, 6, 9 oder 12 Monaten sowie der länger als 1 Jahr laufenden. die Aufklärungen geben, die er hinsichtlich der ihm mitgeteilten AufDas Reichsfinanzministerium wird dem obengenannten Beamten stellungen verlangt, und wird ihn in die Lage versehen, die Richtigfeit der ihm übergebenen Uebersichten zu prüfen. Zum Titel
Unterdrückung der Kapitalflucht
find ins einzelne gehende Richtlinien ausgearbeitet und in das Memorandum aufgenommen, die eraänzende Bestimmungen über ftimungen gedacht ist. die Bekämpfung der Kapitalflucht enthalten. Ins einzelne gehende Leitfäge fennzeichnen die Art, wie die Durchführung dieser Be
Statistiken.
Hier werden Statistiken des Außenhandels verlangt, folche für Verkehr und Schiffahrt, dann eine Produktionsstatistit und eine Finanzstatistik. Für die Ausfuhr wird die Uebersicht ge= trennt nach solchen Posten, die in Mark, und solchen, die in fremder Währung abgeschlossen sind, gefordert.
Vertrauensvotum für Lerchenfeld.
München , 21. Juli. ( WTB.) Der Landesausschuß der Bayes rischen Boltspartei tagte am Freitag unter dem Vorsiz des Parteivorsitzenden Speck in München . Die Bersammlung war aus allen Teilen des Landes zahlreich besucht. In Anwesenheit des Ministerpräsidenten Graf Lerchenfeld und der anderen vier d) sich Rechenschaft zu geben über die Tätigkeit, welche von dem der Partei angehörenden Staatsminister wurden eingehende BeVeranlagungsdienst bei Anwendung der gesetzlich vorgesehenen ratungen über die politische Lage gepflogen. Der Landesausschuß Prüfungsmaßnahmen ausgeübt und welche von den Steuer- ist zu dem einhelligen Entschluß gekommen, mit allen gesezhebestellen bei Anwendung der gesetzlichen Verwaltungsmaßlichen und parlamentarischen Mitteln den Standpunkt nahmen entfaltet wird. Bayerns gegen die Reichstagsbeschlüsse in der Frage des Schukes VII. Die Delegierten werden ferner, soweit es sie angeht, über der Republik aufs entschiedenste zu wahren. Dem Midie Arbeiten und Ergebnisse des Buch- und Betriebsprünisterpräsidenten und den übrigen Mitgliedern der Reichs- und Landfungsdienst es unterrichtet werden. tagsfraktion wurde das vollste Bertrauen ausgesprochen.
Langschädel oder Kurzschädel, ob Schichthaar oder Wollhaar u. a. m., die alten Unterscheidungsmerkmale erscheinen auf einmal in neuer Beleuchtung. Und was noch mehr wert ist, die Betrachtung wird fruchtbar für die Zukunft des Menschengeschlechtes, wenn wir erst einmal so weit sein werden, daraus für die sich immer dringlicher ankündigende Eugenik die nötigen Schlüsse zu ziehen.
Mendel selbst ist 1884 in Brünn gestorben, ohne zu ahnen,| segungen Urtypen wieder herauskommen, sei es in diefer oder jener welch großen Einfluß seine Versuche dereinst auf die Welt ausüben Richtung, mehr oder minder vollkommen. Das sind die sogenannten würden. Heute weiß jeder halbwegs Gebildete etwas vom Mende- Atapismen, Rückschläge. Haarfarbe, Augenfarbe, Schädelform, ob lismus, von mendelnden Eigenschaften, von der Bererbung durch Gameten, von dominierenden und rezessiven Eigenschaften. Es ist eine wunderbare, verblüffend einfache und doch wieder teilweise komplizierte Lehre, die manchmal anmutet wie reine Mathematik. Die bei der Kreuzung von Erbsen, Bohnen und Habichtsfräutern beobachteten Gesezmäßigkeiten besagen: Kreuzt man Pflanzen oder Tiere, die in bezug auf ein Merkmal( z. B. Blütenfarbe) wesentlich voneinander verschieden sind, so zeigen die Nachkommen in der ersten Generation alle nur das Merkmal eines der beiden Erzeuger. Dieses Merkmal ist dann vorherrschend, während das andere nur versteckt verhanden ist, wie die nächste Generation zeigt. In dieser zweiten Generation zeigen dann drei Viertel der Abkömmlinge das vor herrschende, ein Biertel zeigt aber wieder das versteckte Merkmal. Dieses letzte Merkmal bleibt nunmehr in allen folgenden Generationen der betreffenden Abkömmlinge konstant und vererbt sich unverändert stets weiter, während das vorherrschende Merkmal sich schon in der dritten Generation wieder spaltet.
So erweckt das, was eigentlich mehr Nebenbeschäftigung eines Amateurs war, die fast vergessene Arbeit eines katholischen Geistlichen die tiefsten Ausblicke. Dr. K. M.
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Der Mann mit den goldenen Rippen. Breslau beherbergt einen Mann, der im wahrsten Sinne des Wortes einen„ Echah in feinem Bufen" trägt. Die Lebensgeschichte des heute Vierundvierzigjährigen hat mit seinem 29. Lebensjahre die Straße des Alltäglichen verlassen. Im Jahre 1907 war er als Schlossergeselle gelegentlich einer Arbeit auf dem Dache eines drei Stockwerke hohen Etwa im Jahre 1900, als das noch in den Anfängen steckte, Hauses von einem Windstoß in die Tiefe geschleudert worden. Mit machte man eine ganz wunderbare Entdeckung. Nämlich: die Idee schweren und scheinbar tödlichen Verlegungen wurde er nach der war schon einmal gedacht worden, die grundlegenden Versuche waren Sowohl Mendel wie Correns begannen ihre Versuche mit der Klinik gebracht, wo die Aerzte einen Bruch des Schädels und eine schon vierzig Jahre früher gemacht und vor fünfunddreißig Jahren Blütenfarbe an Pflanzen, aber die gefundenen Regeln galten ebenso 3ertrümmerung fast des gesamten Brustkorbes nur eine Rippe veröffentlicht worden, und zwar in einer ungemein flaren, wiffen- für andere Eigenschaften. Man wünscht vielleicht Kaninchen oder war ganz geblieben fonstatierten. Der Fall schien hoffnungsios. schaftlichen, klassischen Darstellung, freilich in einer vergessenen Zeit- Schafe zu züchten, die ein besonders gefärbtes Fell haben, man Dech die ärztliche Kunst befam Unterstügung durch die gesunde schrift eines naturforschenden Vereins in Brünn . Der diese Versuche züchtet Tiere mit Angorawolle, Geflügel mit einem eigens ge- Ronstitution des Verunglückten. Bei sorgfamster Pflege und Beangestellt hatte, war ein katholischer Geistlicher und Lehrer namens wünschten Gefieder, stichelhaarige Hunde. Man sucht ein Schwein, wachung, und ohne die geringste Bewegung ausführen zu dürfen, Gregor Mendel , der in der Stille seines Klostergartens diese ein Rind, das gegen Rotlauf, gegen Klauenfeuche größeren Wider- Dann beschlossen die Aerzte, einen Versuch zu machen, ihn dem geverbrachte der Mann nicht weniger als 4½ Jahre in der Heilanstalt. ganz einzigartigen Experimente mit der Züchtung von Pflanzen an- stand besitzt als unsere gewöhnlichen Tiere. Man braucht Hennen, wöhnlichen Leben und der Arbeit wiederzugeben. Er wurde in die stellte, nebst Betrachtungen, die fast dem Gesichtskreis gerade eines die feinen besonderen Brutinstinkt haben. Man wünscht eine Zwerg- chirurgische Klinik gebracht, wo nunmehr damit begonnen wurde, Geistlichen meilenfern liegen. Die wissenschaftliche Welt begeht heute rasse oder eine Riesenrasse von Hunden, Pferden, Rindern zu züchten. fein Knochengerüft zu ergänzen und zu ersehen. In den Schätei seinen hundertsten Geburtstag, denn er ist am 22. Juli 1822 in einem Der Gärtner will von einer Pflanze eine Sorte züchten, die den wurde eine Metallplatte eingesetzt und der Brrfferb durch goldene Dorfe Heinzendorf in Desterreichisch- Schlesien geboren. spezifischen Duft des Gewächses in verstärktem Maße aufweist, oder Rippen ergänzt, die den edleren Weichteilen die notwendige Stüze Wie es Erfinderschicksale gibt, so gibt es auch Entdeckerschicksale. er will zu Dekorationszwecken geeignete Blattformen, bizarre Blüten, boten. Nach 2½ Jahren war das Wunderwerf vollendet. Der Mendel wurde später Abt und Prälat und kam vor Amtsgeschäften Behaarungen, Stachelfreiheit u. a. m. erzielen. Fortgesetzt werden Mann konnte die Klinik verlassen und seinen Angehörigen übergeben nicht dazu, feinen Untersuchungen, die sich durch geniale Frage Rassen von Getreide auf den Markt gebracht, die gegen Frost, gegen werden. Seit jener Zeit ist er auch wieder beruflich in einer Zistellung und konfequente Berechnung des Möglichen auszeichneten, Rost, gegen Trockenheit widerstandsfähig sind, die besonders früh garettenfabrik tätig, wo er eine Maschine zu bedienen hat. Damit wäre die Lebensgefchichte des Mannes mit den golden fortzuführen. Nur zwei kleine Abhandlungen hat er geschrieben, die oder besonders spät reifen, die hohen Ertrag an Körnern oder auch Rippen" erschöpft, wenn nicht noch eine Angelegenheit mit hineinheute zu den klassischen Schriften der Naturforschung gehören, wie an Stroh oder an beiden bringen. Täglich erscheinen neue Sorten spielte, die einer gewissen Phantastik nicht entbehrt. Für die Wisetwa Werke Linnés oder Darwins. Aber er hat doch versucht, andere von Zierblumen oder Früchten, kommen neue Rassen von Nutztieren, derherstellung des verunglückten Schlossergehilfen wurden seinerzeit Botanifer für seine Sache zu intereffieren. Er schickte seine Schriften von Sporttieren. Früher sprach man einfach von Zuchtwahl, heute von der Berufsgenossenschaft Beträge bereitgestellt, die auch für die u a. an Nägeli in München , der auch über einer Vererbungs- helfen die Mendelschen Regeln, den Zufall ziemlich auszuschalten. damalige Zeit erheblich genannt werden mußten. Den größten Auftheorie brütete. Und hier sehen wir so recht, was Forscherschicksal Das ist nur eine Seite des sogenannten Mendelismus. Eine wand beanspruchte die Beschaffung des für die Rekonstruktion seines ist. Nägelis Aſſiſtent war damals Schwenden er und Schwen- andere ist seine Hilfe zur wissenschaftlichen Erkenntnis, z. B. des Brustkorbes erforderlichen Edelmetalls, vornehmlich des Platins und deners Assistent war später Correns, der Neuentdecker der Mendel - Menschengeschlechts. Daß gleiche Eltern gleiche Kinder ergeben, er- des Goldes. Und die Angehörigen des Patienten mußten einen schen Lehre! Wie viel schneller hätte alles gehen können! Aber scheint natürlich; aber alle Menschen sind ja etwas verschieden, und Revers unterzeichnen, wonach sie sich damit einverstanden erklärten, Nägeli konnte sich mit den Mendelschen Gedanken nicht befreunden, so kommen die Unterschiede, die sich fortpflanzen. Man braucht daß die Werte nur leibweise überlassen wurden und noch dem Tode des Schlossergesellen wieder Eigentum der Berufsgenossenschaft wür und Schwendener, der später in Berlin der Altmeister der Botanik nicht bis zu den Bastarden aus verschiedenen Rassen, etwa Weißen Der Krieg und vor allem die Nachfriegszeit hat bekanntlich wur, wurde erst in seinen legten Jahren, etwa 1910, durch seinen und Negern, verzubringen. Wohl alle jezt bestehenden Rassen sind eine enorme Werifteigerung des Platins und des Geldes gebrecht, damaligen Affiftenten Claußen gewonnen; er trug dann in der Tat eigentlich Mischrassen, aber nach den Mendelschen Gesetzen müssen so daß der Mann mit den geldenen Rippen heute im mahrsten die Mendelschen Lehren in seinem Kolleg vor, dreißig Jahre zu spät. in bestimmten Fällen unter mathematisch berechenbaren Boraus- Sinne des Wortes ein enormes Vermögen in seiner Brust trägt,
den.
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