Vor der Londoner Konferenz.
Es wird mit jedem Tage offenbarer, daß sich Poincaré durch feine Stellungnahme bor der Rückkehr des Garantiefomitees aus Berlin in eine Sadgasse verrannt hat, aus der herauszukommen er jetzt einige Mühe hat. Der französische Ministerpräsident vergaß, daß er nicht mehr Leitartikler des„ Matin" ist, als melcher er die Berfehlungen" und den„ betrügerischen Banterott" Deutschlands der Welt denunzieren fonnte, ohne daß sich daraus irgendwelche internationale Romplikationen ergaben. Als Regierungschef eines großen Landes hat man andere Verantwortungen. Wir sind übrigens überzeugt, daß der französische Ministerpräsident in der geringfügigsten innerpolitischen Frage weit vorsichtiger handeln würde als in der Reparationsfrage, unter deren Wirkungen die ganze Welt seit Jahren leidet.
werde.
Nun will es Poincaré nicht so bös gemeint haben, zumal der Bericht der Garantiefommission nicht seinen Erwartungen entspricht. Er läßt durch die Pariser Presse in allen Tonarten erklären, daß er ein Mann sei, der durchaus mit sich reden lasse, wenn er natürlich auch in keiner Weise die berechtigten Interessen Frankreichs opfern Zu der für den 1. August in London vorgesehenen Zusammenfunft zwischen Poincaré und Lloyd George will der" Temps" wissen, daß auch je ein Vertreter Italiens und Belgiens daran teilnehmen werden, ohne daß diese Zusammenkunft den Charafter einer Gigung des Oberster Rats haben werde. Auch in dieser verengten Erweiterung der Zusammenkunft drückt sich die Politit Poincarés aus. Sollte man aber nicht schließlich auch in Paris dahinter kommen, daß das Reparationsproblem weder mit Advokatentniffen noch mit journalistischen Bolemiten gelöst werden kann?
Paris , 25. Juft.( EP.) Es verlautet in offiziellen Kreisen, daß die belgische und die italienische Regierung noch nicht mitgeteilt haben, ob sie an der Londoner Konferenz sich zu beteiligen wünschen. Man erklärt, daß das Garantiekomitee seinen Bericht über seine Mission in Berlin erst Mittwoch oder Donnerstag einreichen werde. Die Reparationstommission werde einen endgültigen Beschluß über das Moratorium nicht vor dem 15. August fassen.
Oesterreichischer Sanierungsversuch.
Das
Fest der Nationen.
Bom 22. bis zum 25. Jufi feiert der Arbeiter Turn- und annähernd 130 Angestellte, unterhält eine Verbandsschule zur AusSportbund in Leipzig sein erstes Bundesfest. Schon der bildung von Borturnern. erste Tag offenbarte eine Kraft der Arbeiter- Turn- und Sportbewe= gung, die Bewunderung abnötigt. Das Fest hätte sich zu einem gefchichtlichen Ereignis für die gesamte Arbeiterbewegung auch dann gestaltet, wenn es nur dem Spiel auf dem Rafen gelten würde; denn es ist junge Bolfstraft der Arbeit, die hier zum ersten Male aus dem ganzen Reiche zusammenströmte. Und es gab noch kein Turnfest in der Welt, das annähernd die Beteiligung aufwies, wie dieses Bundesfest der Arbeiterturner und sportler. Der Zuftrom an auswärtigen Gästen übertraf alle Erwartungen.
Ein Meisterstück der Organisation.
"
die Gegenfäße hin, die zwischen der alten militärischen Ausbildung Als Vertreter der Reichsregierung wies Genosse Schulz auf und dem Sport unserer Tage bestehen. Die Vertreter des Boltssports widmen sich der törperlichen Gefundung der Boltsgemeinschaft. Gie verfolgen nicht das Ziel, Menschen auszubilden für Kriegszwede. Das Reich hat leider nicht allzuviel für die edle Sache des Volks= sports tun können, aber der Sport hat sich selbst geholfen und hat in den letzten Jahren eine Entwicklung genommen, die zu den beften Hoffnungen berechtigt. Es sprachen dann nach dem Leipziger Oberbürgermeister noch eine Reihe ausländischer Bäst e.
Der Zug der Massen.
Ueber 100 Extrazüge führten die Festteilnehmer aus Deutschland heran. Schon am Freitag trafen etwa 80 000 Gäfte in Leipzig ein. ununterbrochen ging der Zustrom bis Sonntag vormittag. In Ertra: das zeigte sich am Sonntag bei den Fast zügen der Turner und Welche Auswirkung das Fest in der arbeitenden Bevölkerung hatte, zügen tamen auch die Besucher, die nur Publitum" fein Sportler. In den Straßen, die von den Festzügen berührt wurden, wollten. Ein Meisterstück in der Organisationskunst hat die Festleitung geleistet in der Unterbringung und Verpflegung der hatte sich schon Stunden vor der festgesetzten Zeit eine vielhundertMassen. Die besondere Bedeutung bekam aber das Fest durch seinen tausendföpfige Menge angesammelt. In allen Straßen waren primis internationalen Charakter. Es wäre fein besonderes Ereignis ge- tive Schaubühnen ausgestellt aus allen möglichen Geräten. Auf wesen, wenn zum Feste ausländische Vertretungen und Deputationen Baugerüften, Bretterplanken, Laternenpfälen und Dächern waren erschienen' wären. Hier aber famen wirkliche Massen ausländischer Menschen, die die Turner sehen wollten. Es wurden drei Festzüge Arbeiter zu Gaste. Es tamen viel mehr, als sich angemeldet hatten. Die Turner und die übrigen Sportler wurden im Norden und im gebildet. Die Radfahrer zogen von der Mitte aus zum Festplatz, Die Schweiz allein schichte 1100 Turner und Turnerinnen, die Genoffen aus der Tschechoslowakei tamen in 12 Erirazügen. Die belgischen Arbeiterturner waren durch 100 Genossen vertreten. Holländer, Dänen, Schweden , Amerikaner famen zum Feste. Nicht nur als Zuschauer, sie wetteiferten im Sport mit ihren deutschen Brüdern. Ein Wettkampf der Nationen unter der Parole: Nie wieder Krieg! Es war nicht nur ein internationales Fest der Turnerei, es war auch eine Rundgebung internationaler fozialistischer Solidarität. Als zum Abschluß der Begrüßungsfeier der Leipziger Boltschor die Dirigent sich mit auffordernder Geste an die Versammlung wandte, Internationale fang, bei dem Refrain der letzten Strophe aber der da loberte mit urgewaltiger Kraft das Flammenlied auf: Bölker hört die Signale,
Auf zum letzten Gefecht,
Die Internationale erfämpft das Menschenrecht.
Es fangen Tschechen, Schweizer, Holländer, Dänen, Schweden , Amerikaner und Deutsche . Die Internationalität war hier fraftvolle Wien , 25. Juli. ( WTB.) Im Nationalrat machte gestern der und blutwarme Wirklichkeit. Diese Internationalität wurde beträfMinister des Acußern die offizielle Mitteilung von der durch die tigt im tagelangen fameradschaftlichen Zusammensein und ZuReparationskommission beschlossenen Aufhebung der Pfand- sammenwirken der Turngenossen. rechte auf eine Reihe österreichischer Attiva und stellte fest, daß Die Entwicklung des Arbeiter- Turn- und Sportbundes die Freigabe Desterreich die Möglichkeit gebe, die faktische Durchführung des neuen Notenbankgesetzes in Angriff zu nehmen und auch eine Plattform für Verhandlungen über eine auswärtige Anleihe schaffe. Die von der Reparationskommiffion an die Freigabe der Aktiva für die Errichtung einer Notenbank geknüpfte Bedingung sei erfüllt, sobald der vorliegende Gesezentwurf über die Errichtung der Notenbanken vom Nationalrat ohne Abänderung angenommen fein werde.
Der Nationalrat erledigte dann die restlichen zum Finanzprogramm der Regierung gehörigen Vorlagen, darunter die Zolltarifnovelle, das Ausfuhrabgabengesez, das Beamtenabbaugesetz und eine Reihe von Gesezen, die bisher erst in zweiter Lesung angenommen worden waren, darunter das Notenbankgesetz, das Zwangsanleihe gesetz und die Verbrauchssteuernovelle. Bundeskanzler Seipel gab eine ausführliche Darstellung der von der Regierung bereits durchgeführten und für die nächste Zeit eingeleiteten Ersparungsmaßnehmen. Der Finanzplan der Regierung ist nunmehr parlamentarisch erledigt. Das Haus trat die Ferien an.
Bonomis Schwierigkeiten.
Rom , 25. Juft.( E. E.) Nachdem Orlando feine Mission in die Hände des Königs zurückgelegt hatte, besprach er sich mit dem Kammerpräsidenten Nicola. Dieser riet ihm, Bonomi die Bildung des neuen Kabinetts anzuvertrauen.
beurteilt.
Süden aufgestellt. Die ungeheuren Maffen in einem Zuge nach dem Festplaz zu führen, war technisch unmöglich, denn schon die Hälfte der Teilnehmer bildete einen Zug, dessen Vorbeimarsch annähernd 2 Stunden in Anspruch nahm. Dabei marschierten die Turner in werten Stodungen nicht tam. Auf dem Auguftusplay trafen die Achterreihen, hielten auf straffe Ordnung, so daß es zu nennensbeiden Züge zusammen, vereinigten sich zu Sechzehnerrelhen und marschierten in dieser breiten Gliederung eine furze Strecke, um sich wieder zu trennen. Gewaltig war der Eindruck, als die Züge zuviele hundert Fahnen mitgeführt, Embleme der Landsmannschaften fammentrafen und der breite Strom dahinwogte. Im Zuge wurden und Nationalitäten. Die Zahl der am Zuge Beteiligten und die Zahl der Zuschauer auf den Straßen läßt sich nicht annähernd schätzen.
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Turnerisch hat das Feft seinen Höhepunkt erreicht in den Maffenübungen, die am Sonntag nachmittag auf dem Festplatz aufgeführt wurden. Zu den Massenfreiübungen hatten sich 16 000 Turner gemeldet. Für 16 000 Freiübungsturner war auch der Blaz aufgeteilt. Es zeigte sich schon am Sonnabend früh, daß Taufende von Turnern über die angemeldete Zahl hinaus fich an den Massen
übungen beteiligen wollten. Diese über alle Maßen große Beteili Der Bundesvorsitzende Gellert schilderte in flüchtigen Umriffen gung an den Freiübungen läßt auch einen Vergleich zu zwischen die Entwicklung des Bundes. Auch die Turn- und Sportorganisa- diefem Bundesfest der Arbeiterturner und den Turnfesten der deutbem fieghaften Vorwärtsdrängen der Idee der Arbeiterbewegung auf feste gefeiert, die in der Welt zustande tamen. Ihre höchste Steigetionen der Arbeiterschaft legt Zeugnis ab von der Schöpferkraft und schen Turnerschaft. Die deutsche Turnerschaft hat die größten Turnallen Gebieten. 1893 murde der Bund gegründet mit etwa 4000 An- rung haben diese gefunden in dem Leipziger Fest im Jahre 1913. hängern im ganzen Reiche. Bis zum Kriegsausbruch stand er im Damals traten noch nicht 13 000 deutsche Turner zu den Massenbittersten Kampfe gegen die preußisch- deutsche Reaktion. Ueber 200 übungen an, bei den Arbeiterturnern hätten es am Sonntag 20 000 Arbeiterturnvereine wurden für politisch erklärt und Borturner warf fein können, wenn der Raum zur Verfügung stand. Die Massenman ins Gefängnis, weil sie deutsche Jugend im Turnen unterrichten übungen felbft waren in ihrem Plane und ihrer Durchführung ein wollten. Der Bund hat sich behauptet und stieg, trotz aller Wider- technisches Meisterwerk und zwangen alle Zuschauer zur Bewundestände, zu einer machtvollen Organisation schon vor dem Kriege rung. Die Freiübungen der Turnerinnen zeigten den Fortschritt im empor. Der Krieg sentte die Kurve seiner Entwicklung gewaltig. Damenturnen. Von besonderem Interesse waren die Freiübungen Sie schnellte aber nach der Revolution wieder mit einer Kraft auf der Sportler und die Nacktfreiübungen der sächsischen Turner. Hier wärts, die nicht allein zu erklären ist durch den allgemeinen Auf- war eine Andacht jugendlicher Kraft und Schönheit. Außer diesen fdmung der Sportbewegung Hier wirften noch andere Ursachen Maffenaufführungen entfalteten fich an allen Festtagen auf den mit: die viele Tausende von Arbeitern, die vorher in der Deutschen großen Plätzen und auch im Wasser lebhafter Sport. Die ArbeiterTurnerschaft waren, hatten erfannt, daß man auch als Turner und turner und sportler haben bewiesen, daß sie auch technisch auf der Sportler der Arbeiterfache dienen muß. Die Mitgliederzahl des Höhe find. Bundes ist angewachsen bis auf annähernd 1 million. Der Bund Die bewegende Idee des Festes aber war die internationale gibt 6 Zeitungen heraus, befiht das größte Spezialvertaufshaus für Kameradschaft, war der Gedante der Gemeinschaft zwischen den Turn- und Sportausrüstung, beschäftigt in feinem Geschäftshaus I sozialistischen Arbeitern aller Länder.
Eine aristokratische Ehetragödie.
Er wollte die Frau gleich mitnehmen". Eine Ehetragödie endete gestern abend in dem Hause Howaldstraße 6 mit dem noch nicht ganz aufgeflärten Tode des Oberleutnants a. D. Freiherrn Walter von Stillfried und Ratteniz aus der Begasstr.&. Die Mordkommission beschäftigt sich mit der Angelegenheit.
Im Warenhaus A. Wertheim.
Die Firma A. Wertheim benuht jede Gelegenheit, um ihre realHonäre Gesinnung gegenüber den Betriebsräten zu betätigen. An die Demonstrationen zum Schuße der Republik schloß sich der Verfuch, ein Betriebsratsmitglied der Filiale Morigplatz zu maßregeln. In parlamentarischen Kreisen sind die Ansichten über die MögWährend man sich hier wenigstens bemühte, wenn auch ohne Erfolg, lichkeiten eines Kabinetts Bonomi mehr als geteilt. Einerseits erklärt die Zustimmung des übrigen Betriebsrates zu erhalten, ging man in einem anderen Fall, Leipziger Straße , rascher zu Wert. Eine zehn man, daß ein solches Rabinett zustandekommen könnte, wenn es anders zusammengefeßt wäre als das alte Kabinett Bonomi. Die In der Howaldstraße 6 wohnt der 36 Jahre alte Major a. D. Jahre bei der Firma tätige Raffierierin, die als Betriebsrat der Fascisten hingegen, die sich bereit erklärten, ihren Anteil an der Ver- Hans Herbert v. Berete, der seit drei Jahren mit seiner Firma feit längerer Zeit ein Dorn im Auge ist, wurde auf der Stelle antwortung der Regierungsbildung zu übernehmen, selbst wenn dies 33 Jahre alten Frau Hedwig, geb. Tennhagen, verheiratet fristlos entlassen. Zu diesem Zweck unterstellt man ihr zwei Betrugsum den Preis einer Zusammenarbeit mit den Sozialisten geschehen ist. Das Ehepaar v. Bereke lernte vor drei Wochen den Oberleutnant fälle und geht sogar so weit, jede Aufklärung zu verhüten, um ja die v. Stillfried fennen, der zweimal verheiratet gewesen ist und Gemaßregelte vor allen Dingen acht Wochen aus dem Betriebe zu sollte, verbergen ihre Feindseligkeit gegen Bonomi nicht. Sie erklären dessen zweite Che gerade vor drei Wochen geschieden wor- haben. Jede ordentliche Verhandlung, die der Zentralverband der offen, daß sie diesem einen Gegner wie z. B. Nitti vorziehen würden. den war. Von Stillfried klagte der Frau Major wiederholt sein Leid Angestellten anstrebt, lehnt man ab, obgleich der Verband wiederholt Die Liberalen und Giolittianer dringen darauf, daß die Volkspartei, über seine unglücklichen Ehen und erregte wohl ihr Mitleid. Er ver- erklärt, aufklärend und vermittelnd tätig sein zu wollen. Jetzt hat die Belegschaft der Firma A. Wertheim das Wort. Sie die das Kabinett Facta zum Scheitern brachte, die Krise löse, und fehrte alsbald so vertraulich mit ihr, daß es den Unwillen des Majors fie weisen fortwährend auf Meda, den Führer der Volkspartei, als erregte. Bei einer Aussprache zwischen den Dreien erflärte v. Still wird zu befunden haben, ob sie sich mit einem System einverstanden auf den geeignetsten Mann hin. Innerhalb 48 Stunden hat sich fried dem Major plötzlich, daß er seine Frau haben müsse, erflären will, das den guten Sitten widerspricht und die Verkaufsalso die Lage sehr verdunkelt, und sie wird durchaus widerspruchsvoll das sei Schicksal. Der Major schlug vor, daß alle drei seine träfte unsicher zu machen geeignet ist. Ober gibt es irgend jemand, Bonomi ist inzwischen vom König offiziell beauftragt Wohnung aufsuchen möchten, um die peinliche Auseinandersezung der derartige bestellte Arbeit anders als mit Locspikelsystem worden, die Ministerkrise zu lösen. Der in Aussicht genommene ben Oberleutnant wegen seines unbegreiflichen und unerhörten Ber- lung, die am Dienstag, den 25. Juli, abends 7% Uhr, Lehrervereinen zu einem Ende zu bringen. In der Wohnung stellte nun der Major schlimmster Art charakterisieren kann. In der BetriebsratsversammMinisterpräsident erklärte, daß er sich dem Wunsche des Königs langens zur Rede und sagte ihm, daß er an seine drei Kinder und haus, Alexanderplat, stattfindet, wird man sich mit den unerhörten fügen werde, doch behielt er sich vor, eine endgültige Antwort erst seine erste Frau denken solle. Von Stillfried jedoch beharrte Vorkommnissen beschäftigen. später zu erteilen. Viel Aussicht gibt man aber auch dem Zustande- auf sein Begehren und erklärte, daß er die Frau gleich mittommen eines Kabinetts Bonomi im allgemeinen nicht. nehmen wolle. Er unterhielt sich dann in einem Nebenzimmer wieder allein mit ihr. Das dauerte dem Major zu lange. Bon Unruhe getrieben trat er zu den beiden ein und erklärte entschieden, jeßt sei Schluß, der Oberleutnant müsse nun wissen, was er als Ehrenmann zu tun habe. Hierauf holte er aus dem Schlafzimmer einen Revolver und gab ihn dem Oberleutnant in die Hand mit dem Bemerfen, er erwarte von him, daß er in 10 minuten seine Breslau , 25. Juli. ( Eigener Drahtbericht.) Eine Konferenz Nebenzimmer getreten, als er einen Schuß fallen hörte. Frau Konsequenzen ziehe. Kaum war er dann wieder in ein der Sozialdemokratischen Partei Mittelschlesiens nahm zur polip. Berefe, die bei der Auseinandersetzung erflärt hatte, bei ihrem fischen Lage und zum kommenden Parteitag Stellung. Manne bleiben zu wollen, befand sich jetzt in einem anAls Referent gab 2bgeordneter Genosse Scholich einen Rückblick deren Zimmer. Der Major begab sich auf den Knall sofort zu auf die parlamentarischen Verhandlungen über die Schuhgeseke, bei v. Stillfried hinein und fand ihn tot daliegen. Er holte einen Arzt benen bie Deutschnationalen fich freuen konnten, weil ihre Geschäfte und benachrichtigte das zuständige Polizeirevier. Die Beamten, die menigstens im Ausschuß des Landtags der Boltsparteiler in der Wohnung erschienen, rechneten nach den obwaltenden Um Leidig und der Kommunist Schulz besorgten, die sich nur gegen ständen mit der Möglichkeit, daß der Major den Oberleut. die Sozialdemokratie wandten. Die Arbeitsgemeinschaft zwischen nant erschossen habe. Die Mordkommission hält nach dem Die Walderholungsstätte in der Königsheibe, die vom Bezirksamt Sozialdemokraten und Unabhängigen sei freudig zu begrüßen, ganzen Befund einen Selbstmord für wahrscheinlich. Auch Neukölln in der Nähe des Bahnhofs Baumschulenweg unterhalten bie parlamentarischen Verhandlungen hätten aber gezeigt, daß eine der Gerichtsarzt hält ihn für möglich. Von Stillfried hat sich wird, bietet zurzeit noch Aufnahmemöglichteit für rubeweitere Ausdehnung der Einheitsfront noch lints unmöglich sei. in nervöser Ueberreizung und Aufregung vermutlich bedürftige weibliche Personen sowie für Kinder im Gegenüber der banerischen Auflehnung gegen das mit der linken Hand, vielleicht aber auch mit der rechten, selbst er- Alter bis zu 13 Jahren. Für Verpflegung find wöchentlich Reichsrecht verlangte der Referent schärfftes Durchgreifen der Reichs- schossen. im voraus je Tag 15 M. für Erwachsene und 10 M. für Kinder regierung, da sonst die Reichseinheit auf das schwerste gefährdet sei. zu entrichten. Gewährt wird eine Morgensuppe, Mittagessen und Milch( Erwachsene Liter, Kinder 4 Liter täglich). Den Be[ uchern stehen Liegestühle zur unentgeltlichen Benutzung zur Ver fügung. Anmeldungen nimmt das Bureau der Erholungsstätte in Neukölln, Erfstr. 27, Erdgeschoß, Zimmer 3, von 9 bis 1 Uhr entgegen. Wetter für morgen.
Aus der Partei.
Stellungnahme der schlesischen Sozialdemokratie.
Chicagoer Magistratsvertreter in Berlin . Die zurzeit in Berlin weilende Stubtentommission des Chicagoer Magistrats veranstaltete gestern abend einen Empfang, bei dem auch Vertreter amerikanischer Industrie- und Handelskreise und der Breffe anwesend waren. magistrat vertrat Stadtbaurat Dr. Adler, ebenso waren die Leiter der großen Berliner Verkehrsunternehmungen erschienen. In den Berkehr auf der Hoch- und Untergrundbahn, soden üblichen Reden wurde die Freundschaft zwischen Amerifa und Deutschland betont. Heute vormittag besichtigte die Studienkommiffion wie insbesondere die Signaleinrichtungen auf dem Bahn. hof Leipziger Plag. Einzelne Kommiffionsmitglieder wurden auf ihren besonderen Wunsch mit den Einrichtungen des städtischen Tiefbauamtes bekanntgemacht. Heute nachmittag findet eine Besichtigung der Hauptwertstätte und des Wagendepots der Omnibusgefell fchaft ftatt.
Scharfe Berurteilung fand in der Aussprache die Haltung der Nach einem Einbruch schwer angeschossen wurde gestern NachReuen Zeit" zur Einigungsfrage. Eine einstimmig angenom- mittag ein 28 Jahre alter Arbeiter Walter Bilgrim aus der mene Entschließung verlangt enderung der Tagesord. Gerichtstraße 56. Dieser wurde mit dem 24 Jahre alten Arbeiter nung des Barteitages. Es wird gewünscht, daß die vom Partei- Bruno Frenz aus der Dudenarder Straße 23, in dem Hause vorstand bereits zugefante Erörterung der Neugliederungsfrage des Aschaffenburger Straße 14 von Hausbewohnern bei einem BoReichs als besonderer Punkt auf die Tagesordnung gesetzt wird, deneinbruch gestört. Beide ergriffen die Flucht und damit die Gegenfäke, die innerhalb der Partei darüber noch be- wurden verfolgt. Als nun an der Ede der Aschaffenburger und stehen, ausgeglichen werden. Eine weitere Entschließung wendet sich Helmstätter Straße der Kriminalbetriebaffiftent Beutert die gegen die Abkürzung des Verbots der rechtsradikalen Schlesischen Flüchtigen stellte, schoß einer der beiden auf ihn, traf ihn aber nicht, Tagespost " durch die Berliner Sentralinftanz, die in fehr angreif Beutert erwidete den Angriff mit seiner Dienstpistele und gab barer Form und ohne ausreichende Begründung erfolgte. ebenfalls einen Schuß ab. Er traf Pilgrim in den Bauch Groß- Berliner Parteinachrichten. Schließlich fanden die Delegiertenwohlen zum Barteitag statt, so schwer, daß er als Polizeigefangener nach der Charité gebracht für den wegen der wachsenden Kosten das Delegationsrecht diesmal werden mußte. Frenz wurde festgenommen und der Kriminal- 9. Abteilung. Mittwoch, den 26. Juli, abends 7% Uhr, 8ahla bend in der Bau von Schlesien aus nicht voll ausgenugt werden kann. gewertschule, Kurfürstendamm 141, polizei zugeführt.