In einer Versammlung in Münster hielt der Zentrumsführer Marg eine politische Rede, in der er sagte:
Staatspräsidenten ausgestattet, und dem nicht nur ein weit meiner eigenen Wenigkeit besteht". Derselbe Herr Abg. Marx gegen die Bayerische Volkspartei. gehendes Einspruchsrecht gegen Beschlüsse des Landtages, son- pflegt sonst recht breitspurig als deutschvölkisch aufzutreten und dern sogar das Recht der Auflösung des Landtages zustehen für sich und seine Rasse besondere Rechte in Anspruch zu nehsollte. Diese Anträge scheiterten an dem entschiedenen men. Vor dem Heros Ludendorff versinkt er plöglich mit Widerspruch der Sozialdemokraten, und wenn jetzt ein treudeutschen Augenaufschlag in den Erdboden!" Nicht treu, Man kann heute sagen, wir stehen an einem Wende Teil des Staatsrates selbst entgegen den klaren Bestimmungen nicht deutsch .... punkte für das Vaterland und für das Verhältnis zur der Verfassung und entgegen der unverkennbaren Absicht des Ludendorff nennt in einem Brief an Herrn Sontag Bayerischen Volkspartei. Es muß aufhören, daß bei der Gesetzgebers seine Befugnisse ausdehnen will, so ist das ein seinen früheren intimen Mitarbeiter General Hoffmann Berfolgung von Staatsverbrechern, wie den Rathenau - Mördern, offenbarer Vorstoß gegen die zu Recht bestehende Verfassung, frankhaft ehrgeizig. ganz unter dem Einfluß seiner jüdischen einfach die Kriminalpolizei an der Grenze des Landes haltmachen Frau stehend, einen Schädling, der in echt jüdischer Weise muß. Es fann sich um Stunden und halbe Stunden handein; es iſt den der Landtag sich nie gefallen lassen kann. Welcher Art die Meinungsverschiedenheiten sind, ergibt vaterländische Werke zerstört; er weist mit unverkennbarer Ab- unerträglich für die ernste Strafverfolgung, daß gerade in dem entsich aus den Punkten, zu deren Klärung der Staatsrat vor sichtlichkeit auf seinen Verkehr in einem gewissen politischen scheidenden Augenblicke die Landesinteressen im Wege stehen. Lafür kurzem die Entscheidung des Staatsgerichtshofes angerufen Salon hin, auf den Schlaganfall, der einem Seftgelage folgte... ist die Lage zu ernst. In diesem Konflikt hat sich der Reichspräsident hat. Einmal verlangt der Staatsrat, daß ihn das Staats- und in einer Schlußbemerkung bittet er scharf Stellung zu Ebert als ein Mann von flugem Geschid gezeigt. Man fann ministerium über alle wichtigen Staatsgeschäfte, z. B. auch nehmen, ohne ihn als den Urheber zu verraten. Das heißt, sagen, er ist der richtige Mann an der richtigen Stelle. über den preußischen Vertretern im Reichsrat erteilte Instruf General Ludendorff meuchelt hinterrücs seinen früheren Mit- Man muß die Berdienste des Reichspräsidenten an der Republik und tionen zu unterrichten hat. 3weitens verlangt er eine arbeiter und Vertrauensmann ab, aber niemand darf wissen, Bolk anerkennen. Hoffentlich gelingt es ihm, uns über die Krisis erweiterte Mitwirkung bei der Verabschiedung von daß er den Dolch von hinten führt. Das ist der Heros der hinwegzubringen. Gesetzen, indem er sich auf den Standpunkt stellt, daß ein Gesetz Deutschvölkischen in seiner ganzen Größe. Das ist die politische Auf eine in der Diskussion gestellte Anfrage antwortete nicht verfassungsmäßig zustande gekommen ist, wenn der Ent- Burückhaltung des„ großen Heerführers"." Nicht treu, nicht Marg, daß das Zentrum mit seinem neuen Aufruf zur Erwurf dem Staatsrat nicht zur Begutachtung vorgelegen hat. Deutsch, nicht ritterlich, nicht ehrlich. Endlich vertritt er die Ansicht, daß auch Verordnungen auf Wer danach noch Ludendorff ,, dem ganzen deutschen Volk weiterung des Zentrumsbodens nichts Neues schaffen wolle, Grund des Artikels 55 der Verfassung, d. h. Verordnungen, zu erhalten wünscht", ist ebensowenig zu furieren wie die sondern daß es immer Wert darauf gelegt habe, auch in prodie das Staatsministerium in Uebereinstimmung mit dem Deutschnationale Bolfspartei, wenn sie nach wie vor auf die testantischen Kreisen Boden zu gewinnen; es sei teine tonständigen Ausschuß des Landtages erlassen hat, ehe sie später Bugehörigkeit des völkischen Flügels in seiner ganzen Helden- feffionelle, sondern eine politische Partei. dem Landtag zur Genehmigung zugehen, ihm zur Begut- größe Gewicht legt. achtung vorgelegt werden müssen, und daß er gegen die auf Borlage erfolgenden Beschlüsse des Landtages das Ein spruchsrecht hat.
Erste Sihung des Staatsgerichtshofes.
Der Deutsche Herold", der von Wulle gegründet wurde und Ceipzig, 31. Juli. ( WTB.) Die erste Berhandlung des geiftig geleitet wird, hat auf seinem außerordentlichen Vertretertag Wir zweifeln nicht daran, daß der Staatsgerichtshof die sich für die Aufrechterhaltung der deutschnationalen Parteieinhen Staatsgerichtshofes cum Schuße der Republik findet unter dem BorStreitigkeiten in unserem Sinne entscheiden und den Staats- ausgesprochen. Er fann aber nach den Vorgängen den ihm ange- fih des Senatspräsidenten Dr. Schmidt, des Ceifers der Kriegsbe rat desavouieren wird, denn die Materialien zur preußischen hörenden völkischen Abgeordneten die weitere Mitarbeit in der fchuldigtenprozeffe, am 10. 2 ug u ft statt. Als Richter nehmen die Berfassung lassen die von dem Staatsrat beliebte Deutung Fraktion nur zumuten, wenn gewisse Sicherungen gewährleistet Reichsgerichtsräte Niedner und Dr. Baumgarten, außerdem der feinesfalls zu. Die verfassunggebende Landesversammlung hat find, zu denen Neuwahl der Parteileitung und des frühere Reichskanzler Fehrenbach, die Reichstagsmitglieder Her mit voller Absicht das Zweikammersystem abgelehnt. Es Parteivorstandes entsprechend der Zusammensetzung der mann Jaedel und Erkelenz feil. Berhardelt wird zunächst gegen den Archivar Karl Laun- Füffen würde aber auf nicht mehr und nicht weniger hinauslaufen Wählerschaft und Einberufung des Parteirertretertages und des als auf die Schaffung einer ersten Rammer, wenn dem Staats- Parteitages gehören. Das heißt, die Wullegruppe will zunächst und Genossen, den Kaufmann Julius Mengeri- Nürnberg, den Kapis rat so weitgehende Befugnisse eingeräumt würden, wie er sie den Versuch unternehmen, die Hergt, hugenberg und Ge- tän Eduard Geerken- Hamburg , den Kaufmann Ceorg BuchlerOppurg, den Studenten Manfred Bacherer- Heidelberg und Genossen jett ohne jeden Schein des Rechtes beansprucht. nossen aus der Partei hinauszudrängen. und gegen den Landwirtschaftseleven Rudolf Ziepke- Greifswald .
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Treudeutsche Briefe.
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In der ersten Glanzperiode des Antisemitismus ging ein Vers um, der folgendes Charakterbild von den deutschvölkischen Antisemiten entwirft: Nicht treu, nicht deutsch, nicht ritterlich, nicht ehrlich, nur ganz unglaublich dumm; und das macht fie gefährlich." Die Briefe, die in unserer Sonntagsausgabe veröffentlicht wurden, erinnern an diese Zeilen. Da ist ein deutschvölkischer Politiker und Zeitungsdirektor, der am 11. Juli feinen bisherigen Parteigenossen und Mitkämpfern einen Eselstritt versetzt und mit allen Segeln einer neuen Barteigründung zusteuert. Das Unternehmen wird Freiheitspartei mit völkischem und sozialem Charakter ge= fennzeichnet. Ludendorff wird als Vertrauensmann nach seinen besonderen Wünschen gefragt. Eine Woche darauf, als es gilt, der Deffentlichkeit gegenüber Rede und Antwort zu stehen, weiß derselbe Bertreter des unverfälschten Deutschtums nichts mehr von seinen Plänen. Und Ludendorff? Auch der General hat mit der Sache nichts zu tun. Herr Sontag frugt sich, indem er diese ,, Richtigstellung" unternimmt, zwar nicht auf§ 11 des Preßgesezes, aber er appelliert freund I ich st an eine Loyalität, die er in seinen politischen Rampf stets hat vermissen lassen. Es ist seltsam, wie überaus höflich diese Herren plötzlich werden, wenn es heißt, seine Farben zu verteidigen, es ist seltsam, ein wie verschwommenes Aussehen diese Farben, aus ihrem Schlupfwinkel hervorgeholt, annehmen können. Das ist das eine.
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In seinem Schreiben an den Vorwärts" verwahrt sich Herr Sontag gegen einen intimen Berkehr mit Ludendorff, " da dieser Ausdruck allzusehr den Unterschied verkennt, der zwischen der überragenden Größe Sr. Exzellenz und
Hundert zu Eins.
Bon Theodor Thomas.
Die Bürger zogen erstaunte Gesichter, als sie am Morgen nach einer stürmischen Reichstagsfizung im ganzen Land folgenden öffentlichen Anschlag fanden:
Entwertungsgejekz.
Hierdurch wird bekannt gemacht, daß von heute an die gesamten im Umlauf befindlichen Münzen, Papierscheine usw. von Hundert zu eins zurückgesetzt werde mit der Maßgabe, daß der Einmarkschein von jetzt an einen Pfennig, der Zehnmarkschein gleich zehn Pfennig, der Hundertmarkschein eine Mark u. f. f. gilt. Dementsprechend sind auch die Preise aller Lebensmittel, Gebrauchsgenstände, furz alles was feilgeboten wird, von Hundert auf cins zurückzusetzen.
Die Reichsregierung.
O, bu grundgütiger Himmel", klagte der dide Meggermeister, ,, nun habe ich mir drei Millionen zusammengespart, jetzt habe ich auf einmal nur noch dreißigtausend Mart. Ueber Nacht bin ich zum armon Mann geworden."
Und ich erst", wimmerte eine Arbeiterfrau, die mit Tränen in den Augen die Verfügung gelesen hatte,„ bin bettelarm geworden Gestern brachte mir mein Mann vierzehnhundert Mart, jetzt sind es noch lumpige 14 Mart. Die Regierung gehört auf beiden Seiten geohrfeigt, überall wo Plaz ist."
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Maurenbrecher und Düringer.
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Die von Mar Maurenbrecher geleitete Deutsche Zeitung", die mit einiger Borsicht den Völkischen die Stange hält, hat durch die Auslaffungen der Deutschnationalen Parteilorrespondenz" Mut bekommen, gleichfalls auf den Abg. Düringer loszupaufen. Sie findet sein Berhalten empörend",„ tiefbeschämend"," gehäffig" und jogar sinnlos". Dann fährt sie fort:
Um so unverständlicher ist uns aber, wie der Borstand der Deutschnalen Volkspartei es zulassen konnte, daß einem solchen der Partei nur äußerlich angehörenden Mann" in der Stunde ernster Gefahr die Vertretung der Deutschnationalen anvertraut wurde. Seit langen Monaten brachten zahlreiche Mitglieder der deutschnationalen Fraktionen Erzellenz Dü ringer unbegrenztes Mißtrauen entgegen, und daß die Partei im Lande nicht schon lauten Einspruch gegen seine Tätigkeit erhoben hat, liegt lediglich daran, daß man draußen über feine Person nicht genügend Bescheid wußte.
War dem Parteivorstand das alles unbekannt? Der deutschnationale Parteivorstand mag sich mit der Schwäche alles Menschlichen entschuldigen. Es gibt eben nicht lauter so unwandelbare Charaktere, wie Mag Maurenbrecher einer ift!
Flesch am Harden- Attentat beteiligt.
In dem Strafverfahren gegen den angeblichen Studenten Werner Flesch, der befanntlich feinerzeit verhaftet worden war, weil er unmittelbar nach Bekanntgabe der Ermordung Rathenaus im Reichstage dem Abg. Dr. Helfferich einen Blumenstrauß mit einer schwarztreten durch die am Sonnabend erfolgte neuerliche Verhaf eigroten Schleife überbracht hatte, ist jetzt eine Bendung einge tung des Flesch. F. war bald nach dem Ueberbringen des Straußes von den Abgeordneten Remmele und Unterleitner verprügelt und die Treppe hinuntergeworfen worden. Er hat deshalb durch seinen Rechtsbeistand beim Reichstage die Genehmigung zur Strafverfolgung der beiden Abgeordneten nachgesucht. Ferner hat er sich be schwerdeführend an den Untersuchungsrichter beim Staatsgerichtshof in Leipzig gewandt und die evtl. Einleitung eines Strafverfahrens gegen die beteiligten Beamten wegen Freiheitsberaubung beantragt, weil er entgegen den Vorschriften der Strafprozeßordnung 14 Tage in Untersuchungshaft gesessen habe, ohne dem Richter vorgeführt zu sein. Nachdem F. wieder aus der Haft entlassen worden war, ist er am Sonnabend aufs neue verhaftet morden, und zwar wegen Teil nahme an dem Attentat an Marimilian Harden.
Jellungsverbote in Hannover . Das Oberpräsidium der Prening Hannover hat auf Grund des Gefezes zum Schuhe der Republik das Die Entschädigungen für Geschworene. Ein Genosse versah vor Erscheinen des„ Bielefelder Kreis- Anzeigers" für die nächsten drei wenigen Tagen beim Amtsgericht Cöpenid seine Bürger- Nummern verboten. Auf 14 Tage ist der Ostfriesische Generalpflicht als Schöffe. Als er die auf Grund der neuen gesetzlichen Be- Anzeiger" in Leer verboten worden, der in der Druckerei der vers ftimmungen ihm zustehende Entschädigung für versäumte Arbeit botenen„ Emdener Zeitung" hergestellt wird. erbat, erhielt er die Antwort, daß dazu der Gerichtsschreiberei noch feinerlei Anweisung gegeben morden sei. Das ist ganz unver- Richtlinien für die höheren Grade" eines Verschwörerbundes. Jetzt Deutschvölkische Wühlarbeit". Wir veröffentlichten fürzlich ständlich. An wen liegt die Schuld? teilt uns die Ordenstanzleides Jungdeutschen Ordens in Kassel mit, daß diese Richtlinien nicht von ihr fiammen. Das ist richtig, fie stammen von dem in der Zwischenzeit verbotenen Deutsch bund.
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Der Bölkerbundfreistaat Danzig foll 700 Millionen Mark Besagungskosten zahlen. Der Botschafterrat mill jetzt prüfen laffen, ob man den Freistaat" nicht doch etwas geringer belasten fönnte.
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spiel die Tarife der Bahn nicht mitgekommen sind, um nur eins zu|
nennen.
,, Was, zu billig gefahren sind wir?"
Ein anderer ergänzte diese Worte: Jest ist die Bahn frei zuz einer wirklichen Reform. Jetzt muß aber auch denen, die dem Etaat Geld geliehen haben, das Erempel: cins zu hundert, flor gemacht werden."
Jawohl, eine Eisenbahnfahrt Berlin - Frankfurt foftete bis gestern 265 Mark. Bon heute an 2,65 Mart. Ein Ei fostete gestern„ Dies ist selbstverständlich," sagte der Herr, der vorhin die 8 Mart, es foftet von heute an 8 Pfennige. Das ist etwa der langen Ausführungen zum besten gegeben hatte. Man wird ja Friedenspreis, die Bahn aber ist siebenmal billiger gegen früher. im Ausland von einem Staatsbanferott sprechen, aber das schadet Wir mußten also auf jeden Reisenden- auch wenn es einer war, nichts. Ein teilweiser Banfrott ist dem ganzen unbedingt vorzu der im Gelde schwamm-, einen hohen Betrag von Reichs wegen ziehen. Wir müssen heraus aus dem Moraft. Konfequenterweise zuzahlen".
Alles sah den Redner befremdet an:
,, Das ist nur ein Beispiel, nun umgekehrt zu den Löhnen. Dort drüben der Maurer verdient 40 Mark Stundenlohn. Ein schönes Geld" hörten wir gestern, heute sind es vierzig Pfennig, der Mann hat aber vor dem Krieg 70 Pfennig verdient. Geht Ihnen nun ein Seifenladen auf?"
Es tam Bewegung in die Masse:„ Der hat recht", hörte man. ,, Natürlich hat er recht!"" Warum haben wir uns das gefallen lassen?"" So was, so was, so was!"
„ Warum Ihr Euch das gefallen lassen habt? Beil wir nur die Ziffern hörten, die wir verdienen, aber nicht überlegten, was wir
dafür kaufen können. Da seht..."
Gerade vor dem Haufen Menschen wechselte ein Kaufmann im Schaufenster die Preise laut Regierungsverordnung:
Seife, ein Stück Schokolade, eine Tafel Kartoffeln, das Pfund Kaffee, das Pfund
Reis
Ein Anzug
Eine Hose
15 Pfg. 25 Bfg. 5 Pfg. 120 Pfg. 30 Pfg. 60 Mark.
12 Mart.
Sie sind absolut nicht ärmer geworden, lieke Frau." Ein würdiger Herr sagte das über die Köpfe hinweg. Im Gegenteil, Sie sind reicher geworden. Passen Sie mal auf, nun kommt der ganze Jammer, den Sie trotz des„ vielen Geldes" ge= habt haben, zum Vorschein. Bisher hat Sie der Haufen Papier getäuscht, nun dem Papiergeld die aufblähenden Fetzen vom Leibe So ging es weiter. Mit Interesse verfolgten die umstehenden diefe gerissen sind, werden wir bald genug merken, woran wir sind." neuen Preise. Die Umstehenden hörten ihm ungläubig zu:„ Auch so ein Seht, hier findet Ihr ungefähr das, was die Sachen im Schieber", hörte man.„ Wer weiß, was da wieder dahinter steckt." Frieden fofteten. Einige Artikel sind immer noch viel teurer, weil Allmählich zerstreute sich die erste Bartie, jammernd und weh- fie weit über das Hundertfache gestiegen sind. Aber nun nehmt flegend teilte sich die Menge. Neue Lefer schoben, drängten an Euren Lohn von heute und kauft zu der Preisen von damals, und die Anschlagfäulen. Fluchten, tobten, bailten die Fäuste. der Jammer liegt klar auf der Hand."
,, Der erste Schritt zur Besserung", behauptete ein Besonnener. „ Jetzt ist der Weg frei zu angemessener Entlohnung. Nun fann wieder normal gedacht, gerechnet und gehandelt werden."
,, Aber unser Geld ist futsch", schrie es aus der Menge. Ihr Geld war längst futsch, aber jetzt bekommt das wenige, was Sie haben, doch wieder Wert."
„ Der Mensch ist närrisch, haut ihn."
,, Nicht doch, nicht doch," wehrte er ab, denkt doch, auf wie einfache Nenner jetzt alles zurückkehrt. Nun wird der Echwindel aufkommen, den man mit uns getrieben hat. Ich bin auch nur ein einfacher Beamter, ich weiß, wo Euch der Schuh drückt. Bir haben heute zum Teil unser Vermögen verfchenkt, weil zum Bei
Den Menschen um den Redner wurde nun erst flar, was er wollte. Ein Panzer fiel ihnen von den Augen. " Wo haber wir nur unsere Vernunft gehabt", schrien einige
Arbeiter verzweifelt.
„ D, es gibt schlimmeres. Denkt an die Beamten, an die geistigen Arbeiter, die ihr Gehalt taum verfünffacht haben. Denkt an die Steuermoral, die durch das Papiergeld auf das tieffte gefunten ist. Denkt an die vielen, die mit dem hundertfach entwerteten Geld ihre Goldmartschulden bezahlt haben, denkt..."
müssen auch alle privaten Schuldforderungen herabgesetzt werden." Eine Frau schrie vor Freude hell auf:„ Da bin ich auf einmal meine Sorgen los. Fünftausend Mart habe ich geliehen, fünfzig find es jetzt noch. Fein, fein!"
„ Es bleibt das gleiche für Sie und der andern," mußte sie sich belehren lassen, nur flarer und durchsichtiger wird das Ganze." Ein gewaltiger Haufen hatte sich ongesammelt, neuer Mut zog in die Massen. Man hörte vielfach rufen und jubeln:„ Die erste gute Tat..."
Leider wurde ich hier wach. Meine Frau weďte mich aus dem Mittagsschlaf mit den Worten:„ Du, das Rindfleisch festet jetzt 70-80 Mart das Pfund." Da habe ich aber mit den Zähnen ge
knirscht.
Indianer als Schrittmacher des Pazifismus. Der Bölferbund hat unter den Rothäuten Nordamerifas einen Vorgänger, der bis zur Stunde noch am Leben ist. Gegen das Jahr 1570 hatten sich die zur großen irofefischen Spracheinheit gehörigen fünf Indianerstämme der Onandage, Mohamt, Oneida, Cayuga und Seneca zu einem Schuß- und Trugbündnis zusammengeschlossen, das zu dem 3wed gegründet mar, den Indianern den Frieden zu sichern und eine allgemeine Entwaffnung durchzuführen. Die Spize des Bundes richtete sich infolgedessen gegen die wilden und friegerischen Stämme der Nachbarschaft. Durch die Angliederung der Tuscarora, eines südlichen Irotesenstammes, als sechste Nation gelangte dieser gleich er nicht mehr als 2000 Rämpfer ins Feld stellen konnte, er ursprüngliche Fünfvölferbund auf den Gipfel feiner Macht. zielte der Bund dank der Kriegstüchtigkeit, die ein Charakterzug des rotesenstammes ist, bei seinen Pazifismusbestrebungen große Erfolge. Zweieinhalb Jahrhunderte bewährten sich die Irotesen als treue Bundesgenossen der Engländer, denen sie Sanada retteten. König Georg III. überwies ihnen deshalb, um fie für die im amefanifchen Unabhängigkeitskrieg verlorenen Ländereien zu entschädis gen, Wohnsize in Ontario , wo noch heute 5000 Zingehörige der Jrofefenftämme leben und den Friedensnertrag vom Jahre 1570 als oberstes Gesetz in Ehren halten. Im Weltfrieg weigerten sich die Jrotesen entschieden, fich der enalischen Dienstpflicht zu untermerfen. Sie entsandten aber 300 freiwillige Schüzen nach Frankreich , von denen 40 fielen.
Eine Behörde, die deutsch spricht. Es gibt ein schlechtes Jours „ Nein, wir wollen handeln, wir wollen nicht mehr denten", rief nalistendeutsch), ober es gibt noch ein viel schlimmeres Beamteneiner aus der Menge,„ dieser Schritt der Regierung ist die erste deutsch . Erfreulicherweise wird aber in der Republik gegen die über. gute Tat." ladene, bombastische Amtssprache, die ganz zum alten Stil des