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Str. 366+ 39. Jahrgangiom

Beilage des Vorwärts

Sonntägliche Wanderziele.

Das Ländchen Friesack.

Sonnabend, 5. August 1922

Die Wohnungsnot.

Mit Entfegen erleben wir heute die Folgen der über­hasteten Niederreißung der 3 wangswirtschaft für Lebensmittel. Der Preisterror tritt die Schwachen rücksichts­über den Petersdorfer See, der in einer Geländefalte liegt, die fich los nieber. Der alles unterminierende Egoismus der Besitzenden zum Scharmügelfee im Süden fortsetzt; sie bildet eine eiszeitliche hat aber noch nicht genug. Er will auch die Wiedereinfüh Bom Lehrter Hauptbahnhof fahren wir mit der Hamburger Schmelzwafferrinne. Dahinter ragen die Soldatenberge und rung der freien Wirtschaft im Wohnungswesen Fernbahn bis Fricsad. Vom Bahnhof führt füdlich durch das die Dubrowberge auf, die den Südrand des Spreetals be- erzwingen. Freie Wohnungswirtschaft würde für die deutsche Wirt­anelländische Luch eine Lindenalle in ½ Stunde zum gleiten. Wir gewinnen den Eindruck, in einer mitteldeutschen Ge- schaft die Katastrophe bedeuten. Städtchen Friesad. Burg und Stadt wurden von den in das birgslandschaft zu sein. Unruhen, Streifs, Havelland vordringenden deutschen Kolonisten hart am Nordrand gigantische Lohnfämpfe wären die unvermeidliche Folge. des infelartig aus dem Luch aufragenden Ländchens Friesad" Am Beginn von Petersdorf wenden wir uns sogleich nach Es ist Zeit, daß mittel beschafft werden, um den Wohnungs zur Sicherung des Weges angelegt, der durch die sumpfige Tal- rechts in nordwestlicher Richtung auf die Rauenschen Berge. Sie bau zu fördern, der durch die neue Teuerung in furzer Zeit sehr niederung zwischen dem Hansand und den Bändern Bellin und find mit prächtigem Wald bestanden, und ein dichter Teppich von leicht völlig zum Stillstand kommen fann. Die Baukosten sind Ruppin führte. Die Burg Friesad lag auf einer fünftlichen An- Blaubeerkraut bedeckt den Waldboden. Auf der Höhe der Berge ungeheuerlich gestiegen. Ein einfaches Arbeiterwohnhaus wird bald höhe, die man am Eingang der Stadt, sobald man die Rhinbrüde liegen die markgrafenfteine, der große und der kleine, die zweihunderttausend Mart, eine Durchschnittsvilla bald eine Million, zu den größten Wanderblöden oder Irrlingen gehören, die Die Burg wird bereits 1216 urkundlich er- das nordische Inlandeis nach Norddeutschland gebracht hat. Der und ein Mietswohnhaus 10, 15 oder 20 Millionen kosten. Gewal fleine Markgrafenstein ist noch völlig erhalten, während von dem tige Mittel find nötig. Aber woher nehmen? Berschiedene Wege großen im Jahre 1826 etwa ein Drittel abgesprengt wurde. Hier werden hier vorgeschlagen: Zunächst Erhöhung der heuti aus ist die große Schüssel vor dem Alten Museum in Berlin gen Wohnungsabgabe! Diese Erhöhung ist recht unbelicht Meter über den Meeresspiegel oder 110 Meter über die Spree. hergestellt worden. Die Rauenschen Berge erheben sich bis 148 bei den Mietern, die bis an den Hals in der Sorge für Nahrung und Kleidung stecken. Aber der fluge Mieter wird doch verstehen, Die älteren Gebäude und die Dokumente wurden hierbei ein Raub abgesprengten Stüd des Steines stammt, steigen wir hinab nach ist als fhrantenloser Wohnungswucher, durch den a Am Steinernen Tisch vorüber, der ebenfalls von dem daß eine Erhöhung der Wohnungsabgabe noch immer beffer Von der Kirche wandern wir nach Osten zur Stadt hinaus. An Rauen . Wir wandern durch das Dorf und auf der Chauffee zu milien mit vielen Kindern einfach auf die Straße gefegt werden. der Chaussee nach Biegnitz liegt der Friedhof. Von hier führt die den Mühlen von Fürstenwalde. Der Rückweg zum Bahn- Ferner werden Maßnahmen gegen den Baustoff­Bergpromenade zum Mühlenberg, südlich der Stadt. Gie hof führt uns nochmals durch die Stadt. Weglänge 18 Kilometer. udh er empfohlen. Eine ganz gute Sache. Doch versprechen wir

erreicht hat, erblickt.

wähnt. 1414 eroberte sie Friedrich I. im Kampf gegen den Raub­ritter Dietrich von Quikom mit Hilfe der faulen Grete". Jezt steht auf dem Burggelände das aus Fachwert errichtete Herr schaftshaus mit einigen schönen Platanen vor dem Eingang. Die Stadt Friesac macht einen sauberen, freundlichen Eindruck. Biel fach wurde sie von Bränden heimgesucht, besonders 1702 und 1841.

ber Flammen.

gewährt einen hübschen Blick auf Friesack und das weit ausgedehnte Havelländische Luch, das einen Teil des großen Berliner Ürstrom­tals bildet. Wir kommen zum Südausgang der Stadt und folgen der nach Westen führenden Chaussee. Nach 2 Minuten links ab, auf dem alten Rathenower Weg zum Wald und in der Nähe des Waldrandes weiter durch ziemlich hügliges Gelände. An einer Weg­gabelung nach etwa 40 Minuten halblinks ab, zwischen dem 77 Meter hohen Langeberg( links) und den 80 Meter hohen Buchenbergen( rechts) hindurch, dann über eine Chauffee und nun bald außerhalb des Waldes nach Ha age. In nordöstlicher Richtung gehen wir zum Dorf hinaus, freuzen bald die Chauffee nach riesad und tommen an Berhardinenhof vorbei nach Bräditom, das am Ostrand des Ländchens Friefad liegt.

Bon der Kirche in Bräditow wandern wir nach Osten und später rechts ab zum Havelländischen großen Haupifanal, der das Havel­Tuch entwässert. Wir überschreiten den Kanal und bald darauf die Kleinbahn Rathenow- Paulinenaue und sind nun im nördlichen Teil der Bessiner Heide, die zahlreiche Dünen auf­weist. Nach kurzer Wanderung haben wir Paulinenaue er reicht und treten von hier die Heimfahrt an. Um das Fahrgeld zu perbilligen, benutzen mir auf der Strecke Berlin - Nauen und zu­rüd den Borortzug. Weglänge 24 Kilcmeter.

Fürstenwalde- Rauen.

Bon den Bahnhöfen der Stadtbahn fahren wir mit dem Bor­ortzug über Erfner( umsteigen) nach Fürstenwalde. Die Stadt ist im 13. Jahrhundert dort entstanden, wo zur Zeit des Bordrin gens der astanischen Markgrafen die Waren, die man auf dem Wafferwege die Spree flußaufwärts führte, ungeladen und zu Land in der Richtung nach Frankfurt weitergeschafft wurden. Der erste urfundliche Hinweis stammt von 1272. Als günstiger Umstand tam dazu, daß gerade hier die Hochflächen füdlich und nördlich des Spree­fals verhältnismäßig nahe zufammenstoßen und die Spree fich in mehrere. Arme teilt. Eo bot sich an dieser Stelle ein geeigneter tebergang für die von Norden nach Süden und in umgefehrter Michtung fommenden Handelsstraßen. Bei Fürstenwalde lagen ähnliche Verhältnisse vor wie bei Berlin . Wir wandern an den Mühlen vorbei nach Retschendorf. Das langgestreckte Dorf besteht aus den Teilen Neu- und A1t. Ketschendorf. Bom Südende des Orts folgen wir dem Wege nach Petersdorf. Er steigt allmählich aus der weiten Ebene des Spreetals, das ein Teil des Berliner Urstromtals ist, auf die Höhen, die das Tal im Süden begrenzen. Die Höhen gehören einem eiszeitlichen Endmoränenzug an; ihr Kern besteht aus tertiären Schichten, er wurde also in dem erdgeschichtlichen Zeitabschnitt ge­bildet, der der Eiszeit voranging. Braunfehlen und feine Sande, die Formfande, bilden diese Schichten. Rechts vom Wege liegt die Brauntohlengrube Konsolidiert Gnadenreich" sowie umfangreiche Formsandgruben. Der Formsand wird zur Herstellung von Guß formen in den Metallgießereien verwandt. Nach links bliden wir

3]

Der Sprung in die Welt.

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Ein Jungarbeiterroman von Artur Zidler.

Die Mutter sah hilflos aus. Hans jedoch ließ sich nicht beirren. Es find schon viele als Kaufleute etwas geworden, weil sie das Zeug dazu hatten, auch ohne Geld. An einem Handwerk muß man ebensolange lernen, und da sind die Aus­fichten, selbständig zu werden, viel geringer. Mir fommt es nicht auf den Stehkragen an, sondern auf den Beruf, der mir gefällt, weil ich glaube, daß ich in ihm etwas Besonderes zu­wege bringe. Wenn du sagit, daß du mich nicht mehr erhalten fannst, muß ich mir freilich Lohnarbeit fuchen, wenn ich aber etwas lernen foll, tannst du mir auch meinen Willen lassen."

Rudi hatte als erster eine Lehrstelle gefunden, und zwar im Kontor einer Seifenfabrik, darin es so dunkel war, daß über Tag die Gaslampen brennen mußten. Die Wohnung feines Chefs lag mit den Bureauräumen auf einem Flur und das geräuschvolle Familienleben, das er mit seiner redege­wandten Frau führte, brachte einiges Leben in die öde Tätig feit, in die sich Rudi eingeschirrt hatte. Rudi war schnell ent­täuscht und machte Hans gegenüber kein Hehl daraus, daß er vom Ablauf der vor ihm liegenden drei Lehrjahre keine Sen­fationen erwarte und die angestrebten Millionen am anderen Ende einer unheimlich langen Bank und durchaus im Dunkel Tagen.

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Wie wird das Sonntagswetter?

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uns davon keine Wunder! Schließlich wird die Förderung der sozialen Baubetriebe angeregt. Das ist zu begrüßen. Wir vermissen sehr eine fräftige Propaganda für die sozialen Bau­betriebe. Die fapitalistischen Gegner der sozialen Baubetriebe schlafen nicht und sind kräftig an der Arbeit, diese vielversprechenden fozialen Betriebe zu verläßtern. Zuweilen hat eine Stadt für die Rot und die Notwendigkeiten der Zeit Berständnis. So hat Frankfurt am Main am 6. Juli beschlossen, sich mit einer Million Mart Stammtapital an der Frankfurter Bauhütte zu beteiligen. Es gibt aber noch viele Gemeinden, die nichts von den sozialen Baubetrieben wissen wollen.

Die Wohnungsnot ist eine internationale Erschei nung. Es gibt daher auch von draußen wertvolle Winke für uns. Ungarn will z. B. jene Mieter, die hohe Vermögenssteuern be zahlen, auffordern, eigene Wohnhäuser zu bauen. Wenn sie dem in bestimmten Fristen nicht nachkommen, soll der Hauseigen tümer das Recht erhalten, die Mieten unbeschränft zu steigern oder diesen Mietern zu fündigen. Ferner sollen Ausa länder mit startem Rapital zu Neubauten veranlaßt merden und die Aufenthaltsbewilligung soll von ihrem Entgegens tommen abhängig gemacht werden.

Erweiterung der Sonntagsrückfahrtkarten.

In den ersten Tagen dieser Woche fanden. während ein in der Nähe von Island aufgetretenes, weit nach Süden ausgedehntes Berlin zu bedeutend ermäßigten Preisen für die beliebtesten Ausa Die Sonntagsrückfahrkarten, die von der Eisenbahndirektion Tiefdruckgebiet langsam ostwärts vordrang, in Deutschland nach flugftreden ausgegeben werden, zur Hinfahrt bereits am Sonnabend stärkerer Erwärmung zahlreiche Gewitter und zum Teil sehr er- mittag und zur Rüdfahrt bis Sonntag um Mitternacht berechtigen, giebige Regenfälle statt. Bis Montag früh fielen beispielsweise in find, wie die Reichszentrale für Deutsche Verkehrswerbung" mitteilt, Bremen 31, in Hamburg 42, von Montag bis Dienstag morgen in für einige neue Streden freigegeben worden, Neu eingeführt hoben sich ziemlich frische West- bis Nordwestwinde, unter deren find Sonntagskarten vom Schlesischen Bahnhof oder von der Stadt. Frankfurt a. O. 24, in Küstrin 29 Millimeter Regen. Dabei er­Einfluß die Temperaturen wieder allmählich herabgingen. Seit bahn nach Bulow( Märk. Schweiz ) vom Schles. Bahnhof Dienstag vormittag kamen hauptsächlich nur in Bayern und 3. Klaffe 31 M., 4. Kl. 27 M., von der Stadtbahn 34 bzw. 30 m Württemberg sowie nordöstlich der Oder stärkere Niederschläge vom Stettiner Bahnhof nach erbellinjee( 33 bzw. 24 M.) vor, die in Marienburg am Mittwoch vormittag von einem Hagel- und Lindom( 38 bzw. 28 m.). Um rüftigen Wanderern Lages schlag begleitet waren. Am Mittwoch morgen wurden in München fahrten zu ermöglichen, die nicht zum gleichen Bahnhof oder an 24, in Nördlingen 30. in Friedrichshafen 34, am Donnerstag in die gleiche Strecke zurückführen, werden für die Karten nach Neu­übrigen Gegenden blieb das Wetter ziemlich trübe und für die ruppin( über Kremmen ) 3uschlagfarten 3. Kl. 10 M., Deutsch - Krone 48 Millimeter Regen gemessen, doch auch in den Jahreszeit kühl. Jetzt ist vom Biscayschen Meer ein Hochdruck- 4. RL. 7 Mt., ausgegeben, die zur Rückfahrt auch von Rheins. gebiet nach Mitteleuropa gelangt, wo sich daher der Himmel berg ( über Löwenberg ) berechtigen; die Karten nach Rheinsberg großenteils aufgeklärt hat, und es wird vielleicht etwas länger in( 48 bzw. 35 m.) gelten für die Rückfahrt ohne weiteres auch von der Nähe verweilen, obschon sich ein neues atlantisches Tief lang- Neu- Ruppin über Kremmen. lam den britischen Inseln zu nähern scheint. Bei schwachen, veränderlichen. vorherrschend südöstlichen Winden fach heiteres, in den Mittagsstunden ziemlich warmes haben wir daher für Sonnabend und Sonntag viel­Wetter zu erwarten. Dazwischen dürfte allerdings die Bewölkung wieder zunehmen. Jedoch sind er hebliche Niederschläge nicht wahrscheinlich.

Deffentliche Konzerte. In der kommenden Woche veranstalten Berliner Männergesangvereine 10. August abends Uhr Lichensee- Spielwiese Charlottenburg : fclgenbe Blazkonzerte: 10. August, abends 7% Uhr, Ehrenhof der Baugenossenschaft Siemens. stadt, Nonnendammallee.

aus, für das zweite Lehrjahr stand eine Erhöhung auf fünf-| 3iegenpeter litt und fünfunddreißig Mark Monatsgehalt er zehn, für das dritte auf zwanzig Mart in verlockender Aus- hielt, war ein hämischer Geselle, deffen einzige Lebensfreude in sicht. Die Arbeitszeit beginne morgens dreiviertelfieben Uhr der Annahme bestand, er sei Onfreders Vorgesetzter. Er war und ende, wenn Gott will, abends halb acht, was angesichts mit Eifer dabei, die von Hans ausgeschriebenen Lieferzettel der Tatsache, daß eine Mittagspause von einer Stunde be­stehe, durchaus human fei. Hans folle ein tüchtiger Kaufmann werden, dafür bürge der Name Hasselstrunt, doch hielte er seine Lehrlinge streng, weil sie tüchtige Menschen werden müßten, und Hans dürfe sich vor feiner Arbeit scheuen. Daher auch dreihundert Mart Konventionalstrafe im Falle vorzeitigen Verlassens der Lehrstelle.

Hans wurde etwas schwül, aber er dachte daran, wie Carnegie in entscheidenden Momenten, seinen Darstellungen nach, die zusammengebissenen Zähne hinuntergeschluckt" hatte, und versprach, mit dem Vater zum Kontraktabschluß wiederzukommen.

Als er am Abend dem Bater das Ergebnis feiner Ver­handlungen mitteilte. fagte der:" Du scheinst dem richtigen Schweinehund in die Hände gefallen zu sein. So verrüat hätte ich in meiner Jugend sein mögen, um zwölf Stunden dafür zu arbeiten, daß ein fetter Ausbeuter bis in den Mittag hinein schlafen und sich den Bauch mit Schweizer Käse voll schlagen fann."

Hans dachte an Carnegie, ließ nicht loder und erreichte denn auch, daß der Vater den Lehrvertrag unterschrieb.

mangelhaft zu finden und Hans von der alleinseligmachenden Braris der steilen Handschrift zu überzeugen. Der andere Hermesjünger hörte auf den stolzen Namen Glazinski und be­herrschte die Schreibmaschine. Er wußte jeden Tag eine neue schweinische Geschichte, die er mit unheimlichem Bergnügen vortrug. Er war in Oberschlesien zu Hause, von woher ihn eine brave Mutter laufend mit Schinkenspect versorgte, den er immer herumzeigte, uni den Neid der anderen zu genießen. Der Buchhalter Frenzel, ein hübscher, noch junger Mensch, mar ein Streber, der dem Alten nicht tief genug in die Serbe friechen konnte. Er verdiente einhundertzwanzig Mart im Monat und leitete davon die Berechtigung ab, zur besigenden Klasse gerechnet zu werden. Sein Stolz war ein schwarzes Schnurrbärtchen, dessen Vorhandensein er alle Viertelstunden mit Hilfe eines Taschenspiegels kontrollierte. Seine Manie aber war, in Abwesenheit des Chefs Abschlüsse zu tätigen"; das Lob des Alten war das Manna feiner Seele. Er hatte bei den Jägern gedient und pflegte die Erinnerung an diese Zeit in einem Kriegerverein, wo er Schriftführer und Schatz meister war. Er meissagte aus dem Kaffeefaß, daß bald ein Krieg fommen werde, in dem die Deutschen und Engländer zusammen mit den Skandinaviern Frankreich und Spanien er­obern würden, weil sie das gemeinsame blonde Blut dazu verpflichte. Außerdem würden die Sozialdemokraten nieder gemacht, weil sie es erfahrungsgemäß immer mit den Feinden des Baterlandes hielten.

Jetzt hatte Mutter Onfreder jeden Morgen zwischen fünf und sechs zwei Leute aus dem Bett zu trommeln und mit Hans ließ sich dadurch nicht beirren. Er hatte sich um Frühstück zu versorgen. Beider Wege zu den Arbeitsstätten ausgeschriebene Lehrstellen beworden und erhielt eine Auf- waren weit, und die Groschen für eine Straßenbahnfahrt warf forderung von einer Leimfabrit, sich vorzustellen. Er schmierte das Geschäft nicht ab. Oft kam es vor, daß sich Hans etwas Der Alte ließ sich über Tag felten sehen, aber wenn er da ich Pomade ins Haar, tleisterte sich einen Scheitel und machte verspätete, dann mußte er rennen wie ein Bilder, denn wenn war, duckten sich alle; denn er fand in jeder Suppe ein Haar. fich auch sonst so fein, als es anging. Die fleine Fabrik lag die Kommis und der Buchhalter um eben Uhr famen, wollten Sein Lieblingswort hieß rausschmeißen", es blieb zwar im Hinterhofe eines befferen Mietshauses, das dem Fabrik sie das Kontor ausgefehrt und gelüftet vorfinden. In der immer beim Reden, aber die Angst des Maschinenschreibers eigentümer, der im Barterre des Borderhauses wohnte, eben ersten Zeit hatte Hans Mühe, den höllischen Geftant des und des Ziegenpetrigen war immer echt. Der Alte hatte noch falls gehörte. Hans flingelte um die zehnte Vormittagsstunde Leims auszuhalten, der von den Fabriträumen her ins einen besonderen, niederträchtigen Trid. Mochte er sich den an der Wohnungstür, der Inhaber öffnete ihm felbft und ließ Bureau eindrang. Hans mußte Lieferzettel ausfüllen, die ganzen Tag nicht sehen gelaffen haben- furz nach fieben Uhr ihn hereinkommen. Es war ein fetter Mann in den dreißiger hinausgehenden Fäffer fignieren, die leer hereinkommenden abends erschien er, nach Schweizer Käse und Rotwein duftend Jahren, er hatte mur Hofen und Hemd an, schlurfte in Pan- eintragen und fleine Probegläser mit zähflüffigel Klebstoff auf dem Bureau. Das verdroß alle, es wagte aber doch toffeln und roch beängstigend nach Schweizertäfe. Hans füllen. Außerdem war er Botengänger. Die Firma besaß feiner, unter den Augen des Chefs als erster nach Hut und langte feine Zeugnisse heraus, die den Dicken zu befriedigen ein Fahrrad jener Qualität, die sich am besten zur Erzeugung Mantel zu langen; so blieben fie hocken, bis gegen neun Uhr fchienen. Dann mußte hans eine Schriftprobe liefern, an der von Hämorrhoiden eignet, aber Hans fiebte es doch, weil es der Alte plöglich ausrief: Aber meine Herren! Es ist schon Herr Hasselstrunt auszufezen hatte, daß die Schleife imp" zeitweilig Gelegenheit bot, aus, der Leimwolfe zu entrinnen. fo spät warum gehen Sie nicht nach Hause?" Borauf sie zu phantastisch sei. Nunmehr entwickelte er feine näheren Be- Die Bureautollegen machten ihm menig Freude. Der nach Hause gingen. bingungen. Ais Tantieme warf er zehn Mark pro Monat eine, ein früherer Rechtsanwaltsschreiber, der an ewigem

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( Fortfegung folgt.)