DIE BÜCHERSCHAU
NR. J6S/ 39* JAHRGANG
BEILAGE DES VORWÄRTS
SONNTAGt 6. AUGUST IPSÄ
Soziale Literatur über Cnglanö. Von Dr. Charlotte Lütkens. Nuch die Siegerstaaten sind nicht unverändert aus dem Krieg hervorgegangen. Ucberall sind mit den wirtschaftlichen die sozialen Verhältnisse in Gärung geraten, sind neue Triebkräfte am Werk, die ein Ungeschehen- oder auch nur Vergessenmachen der Kriegszeiten verhindern. Die internationale Verflochtenheit und gegenseitige Be- einflussung der Einzelländer, die sich, je stärker die Versuche zu nationalistischer Abschließung werden, um so deutlicher fühlbar macht, fordert so nicht nur eine Berücksichtigung der p o l i ti s ch e n Entwicklung des Auslandes, sondern entsprechend auch ein Eingehen auf die wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse. Wie England politisch mit an erster Stelle Europas Geschick be- stimmt, können auch seine inneren Verhältnisse nicht ohne Rück- Wirkung auf unser eigenes Geschick bleiben. Ist doch auch seine Außenpolitik durchaus abhängig von den sozialen Konstellationen im Innern. Für den Sozialisten, dem diese Zusammenhänge der Inter - nationalen, besonders deutlich sind und sein Weltbild mitbestimmen, kommt dazu noch das Jnteresie an den Zuständen und Gedanken- kreisen, in denen die Genossen, die der umfangreichsten Arbeiterpartei angehören, leben. Es kann hier nicht genauer auf die Bedeutung der kriegswirt- schaftlichen Organisation Englands eingegangen werden..(Eine um- fassende Darstellung findet sich in meinein Buch: Mendelsohn, „Wandlungen des liberalen England durch die Kriegswirtschaft." I. C. B. Mohr, Tübingen 1921.) Doch dürfte es klar sein, daß diese Entwicklung in ihrer Tragweite nur dann übersehen werden kann, wenn uns vorher als Grundlage ein Bild Englands in der Vorkriegszeit vor Augen gestellt wird. Liese Aufgabe mag unter gewissen Einschränkungen eine kurzgefaßte Schrift von Her- mann Leo y: Die englische Wirtschaft(Teubner, 1922, 1S3 S.) erfüllen. Seine Aufgabe, Richtfachleuten eine Anschauung von den englischen Wirtschaftszusiänden zu geben, erfüllt es für die Zeit bis zum Krieg— allerdings werden gerade die Arbeitsverhältnisse nicht sehr ausgiebig und vor allem keineswegs überall mit ge- nügendem Verständnis(oder dem Willen dazu?) für den Sozolismus behandelt. Unzureichend, zum Teil auch verkehrt ist leider die Dar- stellung der Kriegs- und Nachkriegszeit! es fehlt auch der Hinweis auf ganz ausschlaggebende Strömungen der neueren sozialistischen Theorie. Ebenso scheint uns eine Behandlung der neuesten indu- striellen Konzentralionsbewegung, die durch den Krieg erhebliche Fortschritte gemacht hat, wünschenswert, sind doch gerade die Ka- vilel, die die industrielle Organisation vor dem Kriege behandeln, die anschaulichsten und übersichtlichsten des ganzen Buches.
Das Levysche Buch kann schon aus dem einen Grunde für das Sonderinteresse des Sozialisten nicht als ausreichend betrachtet werden, als es von den sehr wichtigen Parallelerscheinungen zu Strömungen des modernen deutschen Sozialismus nichts weiß. Wir haben etwa gelegentlich der Sozialisierungsdebattcn erfahren, daß der Gedanke des Eigentums an den Produktionsmitteln nicht mehr die Rolle spielt, die ihm die Vorstellung früherer Jahre, die in der Verstaatlichung bereits die Lösung des Kapitalismus sahen, Begeben hatten— daß vielmehr psychologisch wie praktisch das Zroblem des Betriebes in den Vordergrund gerückt ist. Der Rätegedanke, die Betriebsdemokratie, das Prinzip der Bauhütte u. a. gehören hierher. In entsprechender Weise hat sich nun auch im englischen Sozialismus die Abkehr vom allen Swatssozialismus der Webb und der Fabier vollzogen; bedeutet doch das Aufkommen der neuen Richtung auch das Einstrmnen der Gedanken von einer von der politischen Zentrale nicht abhängigen Wirtschaftsvertretung. Im Rahinen dieser neuen Tendenzen ist so der' vielgenannte Eildensozialismus zu verstehen. Es ist eine Fortentwick- lung syndikalistischer Theorie aus d e m o k r at i s ch e r Grundlage, ja oft in einer Ueberspitztheit des demokratifch-individualistischen Prinzios, die an der Durchführbarkeit zweifeln läßt. Gut referierend gibt die Entwicklung der englischen Theorie auch mit Behandlung der neuesten Entwicklung der Webbschen Richtung das Buch von Charlotte Leu buscher: Sozialismus und Soziclislecung in England(Gustav Fischer, 1921, 229 S.) wieder. Außerdem kann es als wertvolle Ergänzung zu Levy gelten, da es gerade die Gewerk- schaftsentwicklung seit 1914 wie überhaupt die Kriegsorganisation, soweit sie mit dem Thema in Verbindung kommt, eingehend dar- stellt. Theoretisch wichtiger ist der 1. Teil, der die gildensozialistische Theorie sowie den heutigen Stand der staatssozialistischen(kollekti- vistischen) Theorie behandelt. Die Verfasserin bemüht sich mit sehr großer Objektivität, nur gelegentlich die Dinge aus sich heraus ritisch zu beleuchten. Aehnliches, wenn auch vom bekannten und bestimmten Standpunkt aus, versucht H i l f e r d i n g in der Ein-
dar, der vielleicht als Ergänzung nützlich ist. Der Gilden- sozialismus, dem übrigens auch z. B. die W e b b s in ihrem neuesten Buch über die Verfassung der sozialistischen englischen Ge- sellschaft in England(s. Lcubuscher) Konzessionen machen, ist als Beitrag zur modernen sozialistischen Theorie ohne Zweifel sehr be- deutsam und hat auch in den theoretisch interessierten Kreisen der englischen Sozialisten, die aber immer noch sehr gering sind, großen Einfluß gewonnen. Doch soll man seine praktische Bedeutung nicht überschätzen. Uns werden aber alle seine Aeußerungen, die übrigens kein festes„System" im deutschen Wissenschastssinne darstellen, wichtig und willkommen sein, weil wir daraus erkennen, wie die gleichen Gnindprobleme, die heute für unsere Bewegung bestimmend sind, auch im Ausland Eingang und Ausdruck gefunden haben und wie an ihnen das sozialistischche Bewußtsein der früher prinzipiell oft recht indifferenten englischen Genossen einen Anhaltspunkt gefunden hat.
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Thesing. H. R. Cngelmanm Cole stellt sehr ins Detail gehend den Aufbau der Industrie und des gesamten Staatswesens dar, wie ihn sich die eine Richtung der zildensozialistischen Theoretiker vorstellt. Es ist eine Vcrguickung yndikalistischer Ideen von der Selbstverwaltung der Industrie durch _;ie in ihr Beschäftigten(der Gilde), End zwar zum Unterschied vom Syndikalismus, der Kopf- wie Handarbeiter, mit der kollektivistischen Forderung des Gemeineigentums an den Produktionsmitteln, die so von der Gilde nur zu treuen Händen verwaltet werden. Inter- essant sind vor allem die Kapitel, die sich mit der Stellung des Staates und der Staatssouveränität besaßen. 5)ier liegen u. a. wohl auch die schwersten Angriffspunkte gegen den gildensozialistischen Gedanken, der in seiner allgemeinen Durchführbarkeit aber auch sonst allerlei Klippen zu umschifsen haben wird— ja an denen er mög- licherweisc scheitern wird. Ein kurze Zusammenfassung der gildensozialistischen Ideen, in der nicht wie in dem großen Buch die Details manchmal für den theoretisch geschulten deutschen Sozialisten leicht ein wenig lang- weilend überwuchern mögen, stellt ein Vortrag E o l e s: Gilden- sozialismuv(Deutsch von Eva Schumann, Verlag Kadrn u. Co.)
Wege zur Erkenntnis. Eine Sammlung aufklärender Schriften: Schlafen und Träumen, von Dr. Fischer-Defoy: Hypnose und Sug- g e st i o n, von Dr. Sanders; Prophezeien und Hellsehen, von Dr. Albert Moll ; Anthroposophie, von Carl Ludwig. (Frankhsch« Verlagsbuchhandlung, Stuttgart .) Die drei ersten Bändchen haben bereits jedes eine gute Anzahl von Auflagen erlebt, so daß zu ihrer Empfehlung kaum noch etwas bemerkt zu werden braucht. Besondere Beachtung verdient das von Moll, dem berühmten Nervenarzt, verfaßte Werkchen. Der den Fachgelehrten so oft gemachte Borwurf, daß sie selbst nicht zum Volke„herabzusteigen" belieben, wird hier in anerkennenswerter Weife von einer der ersten Autoritäten auf seelenkundlichem Gebiete durchbrochen. Die Kartenlegerinnen und ähnliche das Licht scheuende Gewerbetreibende haben heutzutage einen nach llmfanq und Intelligenz nur noch Schafherden zu vergleichenden Zulauf, und keinerlei polizeiliche Verbote, sondern nur die weiteste Verbreitung von Schriften wie der Mollschen und die schon in der Schule nach- drücklich anzusetzende Ausklärung kann hier Wandel schaffen. Ganz neu ist Ludwigs„Anthroposophie, ihr Wesen und ihre Ziele". Hier spricht ebenfalls ein Berufener, denn Ludwig konnte diese Bewegung in Dornach bei Basel , dem Mittelpunkt der Rudolf Steinerschen Bewegung, genau studieren. Er sucht Steiner, als einer ernsten, hochgebildeten Persönlichkeit, alle Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, und seine Polemik ist verhältnismäßig sehr milde, ver- mutlich, weil er sich noch zu sehr als ehemaliger Gast Steiners fühlt. Der Anthropofoph erlangt seine Kenntnisse, indem er zunächst von seiner Umwelt absieht und sich in„lebendiges Denken" versenkt. Dabei erwirbt er durch langwierige Schulung schließlich ein„hell- seherisches Bewußtsein", mit dessen Hilfe er Dingen auf die Schliche kommt, von denen ein gewöhnlicher Sterblicher keine Ahnung hat. So wird ihm z. B. eifrige Betrachtung und Beobachtung von Natur- objekten nahegelegt, und Steiner selbst empfiehlt u. a. die Be- trachtung eines Samenkorns, das dann mit der Zeit dem Schauenden „von einer kleinen Lichtwolke eingeschlossen erscheinen wird". Solche Erscheinungen sind aber als Halluzinationen längst bekannt, und die Bohne in der Lichtwolke ist eigentlich nicht die Bohne wert, wenn man bedenkt, daß ein Alkoholiker in seinem„hellseherischen Be- wußtsein" weiße Mäuse regimenterweisa zu sehen imstande ist. Die Erscheinungen und hellseherischen Erkenntnisse, die der Jünger der Anthroposophie zu haben glaubt oder die ihm eingeredet werden, sind alleiniges Eigentum des betreffenden Menschen, so gut wie das Alpdrücken oder die Träume, die ihn plagen. Sic lassen sich nicht vorhersagen und nicht nachprüfen. Die Anthroposophie ist daher, auch nach Ludwig, keine Wissenschast! Indem Steiner seine Lehre als„Geisteswissenschaft" und das als geistigen Mittel- punkt seiner Bewegung geltende Haus in Dornach als„Goetheanum " bezeichnet, schlägt er aller Wissenschaft und Goethes Manen ins Gesicht. Der Krieg und seine Folgen hat viele Gemüter aus dem Gleich- gewicht gebracht, die nun nach einem Halt suchen. Das Streben ist begreiflich, die Richtung ist verderblich. Folgt nicht den anthro- posophischen, theosophischen und ähnlichen mystischen Verstiegen- heilen, sondern folgt Goethe und sucht euer Gleichgewicht in der Be- rührung mit der von ihm über alles gestellten Natur wieder- zuerlangen! Jeder Grashalm, jede Butterblume, jeder Schmetter- ling, jeder Vogellaut, mit offenen Sinnen aufgenommen, lehrt und beruhigt unendlich mehr als das von der Außenwelt losgelöste, „sinnende In-sich-selbst-Versenken", das— wie Ludwig berichtet— in verschiedenen Fällen schon geistige Erkrankungen und selbst Todes- fälle verschuldet hatl> Wilm. Rudolf Skeiners tvehelmwlssenschasl behandelt Genosse Dr. Max Apel in einer kurzen Broschüre(Geheimwissenschaft, ein philo- sophischer Ausflug in die übersinnlichen Weitem Dr Rudolf Steiners , Bolkshochschulverlag, Charlottenburg , 1922). Apel gibt, mit einigen spöttischen Zwischenbemerkungen, ausführliche Zitate aus Steiners Werken. Es handelt sich meist um Aussprüche, die sich selber richten und die nützlich zu lesen sind für alle die, ivelche nicht Zeit und Lust haben, sich in Steiners umfangreiche Bücher zu vertiefen. Alle Leser werden dem Verfasser beistimmen, wenn er schließt:„Wenn Geister spuken, geh' er seinen Gang.— Aber allzuvicle blendet der Spuk, und so war es doch geboten, bei diesem Spuk zu verweilen, um ihn in seiner Nichtigkeit zu erblicken." Dr. B. E. Paul kockjoy:„Lieder des Heimallosen".(Im Eigenverlag: Auslieferung: Waldowsche Buchhandlung, Frankfurt a. d. O.) Tiefes, ganz persönliches Empfinden und neue aus eigenem Erleben ge- wonnene Gedankengonge werden in Rhythmen von konzentriertem Gepräge und wunderbarem Wohlklang vorgetragen. Der Verfasser gehört zu den Auserwählten, denen alle äußeren und inneren Er- eignisse des Daseins sich in Poesie umsetzen. Nichts Gesuchtes und nichts Gezwungenes, alles aus reicher innerer Fülle zwanglos ge- schöpft und eigenwüchsig gestaltet. Es ist charakteristisch, daß dieser Dichter für sein Werk keinen Verleger finden konnte und genötigt war, das Buch in Maschinenschrift zu vervielfältigen! I. S.
Süüslawen-öücher. Jugoslawien , das durch den Krieg geschaffene neue Balkanland, rückt nicht nur politisch, sondern auch wirtschaftlich ständig mehr in die deutsche Interessensphäre. Je mehr der Tiesstand der deutschen �Valuta uns die westlichen Märkte verschließt, desto nachdrücklicher weist er uns auf Absatzgebiete, die für unsere Währung noch als einigermaßen aussichtsreich angesehen werden können. Zu dlesen Absatzgebieten gehört das neue Slldslawenreich, für das die Kram, Kroatien , Slowenien , Südungarn, Bosnien , die Herzegowina, Dal- matien, Serbien , Montenegro und Mazedonien die staatlichen Bau- steine hergaben. Daß das für diese Länder neu erwachende deutsche Interesse ein tieferes ist, erweisen zwei Bucherscheinungen: Dr. A l c x- ander Szana„Länder- und Völkerbünde Zugoslawiens"(Heidel- berg, Julius Groos) und Hermann Wendel „Von Belgrad bis Buccari"(Frankfurt a. M., Verlag der Sozietätsdruckerei. Preis broschiert 40 Mk., gebunden 60 Mk.). Szanas Buch gibt sich in einem wissenschaftlichen Anstrich. Es versucht eine(anfechtbare) Geschichte des neuen Staatengebildes zu konstruieren, ergeht sich in geographi- schen und geologischen Betrachtungen, schildert Land und Leute, ver- weilt ausführlicher bei der Kultur des Landes und gibt allerlei an dieser Stelle nicht näher nachzuprüfende wirtschaftliche Ausblicke; ein Literaturverzeichnis erteilt schließlich demjenigen allerlei Hinweise, der sich für das eine oder das andere Gebiet interessiert und sich gern Quellcnmaterial beschaffen möchte.— Das Buch unseres Genossen Hermann Wendel ist eine flott geschriebene Journalisienarbcit. Wir begleiten ihn auf einer in Belgrad beginnenden Fahrt, die durch das serbische Stammland über Uzize, Sarajewo , Mostar , Rngusa, Cattaro , Spaluto, Sebenico , Buccari, Agram zurück nach dem Ausgangspunkt führt. Satz um Satz der Schilderung lebt, stellt uns Land und Leute mit kinematographischer Treu « vor Augen. Einflechtungen politischer, kunstgcschichtlicher und wirtschaftlicher Art vertiefen die Art des Vor- trags. Eindringlichkeit ist es in erster Linie, das uns in der Wendel- schen Schrift fesselt. Ein leichter Humor fehlt nicht. Dazu kommt eine lebensprühende Freude an ollem Sinnlichen: an einem guten Tropfen, an einem hübschen Mädchengesicht, an einer schönen Land- schaft. Ein warmes Freundschaftsgefühl für das nunmehr zu einem mächtigen Staat geeinte Südflawcnvolk kommt noch hinzu, den In- halt des Buches besonders überzeugend zu gestalten. Zahlreiche in Kupfertiesdruck hergestellte Bilder(nach eigenen Aufnahmen des Verfassers) sowie eine Karte des neuen Staatengebildes unterstützen nicht unwesentlich den Text. Mendels Buch ist wohl die erste größere zusammenhängende Arbeit eines Deutschen über den neuen Balkan - staot. Wer sich als Laie für die Entwicklung und Gestaltung der Dinge im Südosten Europas interessiert, dem kann namentlich die' Lektüre dcs Wendelschen Buches nur bestens empfohlen werdem Weshalb russisch lernen? Die Redensarten des Bolschewismus und die Schilderungen des russischen Paradieses finden bloß dcs- halb in Deutschland auch in der Arbeiterschaft hie und da Boden, weil über unser östliches Nachbarreich vielfach völlige Unklarheit herrscht. Es ist an der Zeit, daß hier Abhilfe erfolgt. Vieles leisten ja bereits die Volkshochschulkurse, leistet vi« Presse. Doch mancher oermißt vielleicht ein billiges und jedem Laien sofort verständliches Hilfsmittel, sich zunächst einmal praktisch ins Lesen, Schreiben und Sprechen des Russischen einführen zu lassen. Diese Aufgabe löst Dr. Erwin Walter mit seinem„P u s s i s ch e n Alphabet", das man mitsamt einer ausgezeichnet gearbeiteten Lauttafel für ganze 2,7S Mk. in den Straßenbuchhandlungen kauft(Verlag Otto Holtzcs Nachf., Leipzig .). Zeitungstitel, Aufschriften auf Maschinen, Briefen, Flugblättern, Fahnen usw. lassen sich danach sofort deutsch lesen. Wer weiter strebt, kann für 7 Mk. die vollständig«„Ein- führung" erstehen oder für 35 Mk. diese und das gesamte Ucbungs- buch, das Sllsted Cosack und E. Walter zusammen bearbeitet hat. Kein wissenschaftlicher Ballast! Keine Vorkenntnisse! Klare Darstellung, die durch zahllose Proben gedruckter und geschriebener Schrift, durch Mundstellungsbilder und Uebersetzungsschlüssel anregend gestaltet wird. R. Z. Von Meyers kleinem Handatlas(Leipzig . Verlag des Biblio - graphischen Instituts) ist bereits knapp nach Jahresfrist eine neu« Auflage nötig geworden. Das zeigt, wie stark das Bedürfnis heute ist, sich über die Neuordnung der Landkarte zu unterrichten, so bittere Gefühle sie auch in uns Deutschen erwecken muß. In den vorzüglich gedruckten, auf holzfreiem Papier ausgeführten 48 Haupt- Und 36 Nebenkarten sind stete auch die früheren politischen Grenzen eingetragen, so daß die Veränderungen sogleich auf den ersten Blick ins Auge springen. Sehr zu begrüßen ist, daß dieser Atlas für di« neuerstandcnen Staatengebilds, wie Deutschöfter- reich, Tschechoslowakei , Polen , Ungarn , Sowjetrußland, selbständig« Kartenblätter bringt und kulturell oder wirtschaftlich zusammen- gehörige Gebiete zu gemeinsamen Kartenbildern vereinigt. Gegen- üb«r der ersten Auflage ist die Erweiterung durch 6 Hauptblätter zu erwähnen, serner die Hinzufügung eines alphabetischen Namens- Verzeichnisses. Mittels des auf den Karten eingetragenen Netzes können nun alle im Atlas eingezeichneten Orte sofort gesunden werden. Der Preis zeigt, wie erschreckend teuer auch Bückier jetzt geworden sind. Gegenüber viclen, ohne Farbendruck ausgeführten, auf schlechterem Papier gedruckten Werten ist er jedoch immerhin noch nicht hoch zu nennen(280 M.). Dr. H. Fr.
„Die Wasserkräfte in der Natur." Die Kohlennot und die Aus- ficht auf die schließliche Erschöpfung dieses Bodenschatzes haben die Aufmerksamkeit des großen Publikums auf ein« unversiegbare Kraftquelle gelenkt, die auch in Deusschland noch keineswegs voll ausgenutzt ist: die weiße Kohle. Wer mehr davon erfahren möchte, wer sich über das Wasser und seine Kraft, über die technischen An- lagen(Wasserfasiung, Stauwerke, Turbinen), über die Talsperren, über Ebbe und Flut und schließlich über das Wosserrccht orientieren will, dem sei ein reich und gut illustriertes Buch von Leo G a l- l a n d empfohlen(Verlag M. Krayn, Verlin). Es führt auch den Laien leicht in dieses wichtige Gebiet nationaler Kraftgewinnung«in.
FEINE � milde C OM5 UH--Z/GA HETTE
AA/r UND OHNE GOLD/
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