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Währung und Wirtschaftspolitik.onjunttur Jahren mit sich gebracht hat. Man könnte sie fast als Gründer| versehen. Eine andere Sache aber ist es, wenn das Reichsbankgold

tonjunttur" umschreiben, auf die unweigerlich ein schwerer einer Währungspolitit, ciner Stüßung des Martfurses, nutzbar ge­

steckte Arbeitslosigkeit.

Die letzte Woche hat eine neue fatastrophale Entwertung der Rückschlag kommen muß. Niemand, zu allerletzt das arbeitende Bolt macht werden kann. In den Tresors der Zentralbant eingekapselt, Mark gebracht. Der Dollar, Ende voriger Woche noch mit 782 be- hat ein Interesse an der Aufrechterhaltung eines solchen Fieberzu- hilft uns das deutsche Gold ebensowenig wie das amerikanische zahlt, stieg bis zum Ende dieser Woche auf 1251 M., war aber an Worte des gemeuchelten Rathenau   nichts anderes ist, als eine ver- seit Jahren vergeblich hoffen. Um so mehr sollte man Wege beschrei standes der Wirtschaft, der nach einem außerordenlich treffenden Gold, das wir nicht haben und auf das wir, dant Poincarés Politi, ber Sonnabendbörse im frein Verkehr zeitweilig noch bedeutend höher, nämlich mit etwa 1400 m, bewertet worden. In einer Woche ten, die eine Aussicht dafür bieten, uns aus dem Sumpf des So ist es denn unser eigenes Interesse, wenn der Wirtschaft Währungselends hinauszuführen und seinen verhängnis­hat also die Mart annähernd die Hälfte ihres da­maligen Wertes eingebüßt. Galt sie damals etwa den von der Geldseite her Zügel auferlegt werden. Zwei Gründe vollen wirtschaftlichen Wirkungen steuern. 186. Teil ihres Verkriegswertes, also immer noch etwas mehr als ließen: der Staatsbedarf, worunter auch die Reparationspflichten waren es, die bisher den Notenumlauf der Reichsbank ansa; wellen ½ Pfennig, so ist sie jetzt auf mur ½ Pfennig   im Werte gesunken. fallen, und der Bedarf der Wirtschaft an Zahlungsmitt In. Den Angesichts dieser enormen Verschlechterung der Mart ist das starte Anziehen der Warenpreise, begünstigt durch den Baluta- Ausverkauf, durchaus erklärlich. Wir gehen mit Riesenschritten auf der gleichen Bahn, die vor uns Defterreich gegangen ist. Und es ist nur ein Symp­tom der Zeit, daß faft zu gleicher Zeit der Reichskanzler seine warnende Stimme gegenüber unseren Gegnern erhob. während im Inland die Regierung, unterstützt von den Gewerkschaften, auf wirt­schaftspolitische Maßnahmen sinnt, die die verheerenden Wirkungen des Marksturzes auf das Inland und auf die inländische Produktions­traft abschwächen sollen. Erfreulich ist, daß man nun wenigstens mit der gebotenen Beschleunigung eine Erhöhung der Ausfuhrabgabe im Reichswirtschaftsrat grundsätzlich beschlossen hat. Es ist aber notwendig, daß nun balb weitere Maßnahmen folgen, insbesondere eine Abschnürung der Luruseinfuhr und wirksame Vorkehrungen gegen ein Anschwellen der inländischen Lebensmittelpreise ins Un­gemeffene.

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Deutschlands   Einfuhr an entbehrlichen Waren. werden muß, wird der Einkauf von Rohstoffen aus dem Auslande Mit jeder Mart, die zum Erwerb fremder Devisen aufgewendet schwieriger. Wir alle haben daher die Pflicht, unseren Ver brauch an ausländischen Genußmitteln und Lurusgegenständen einzuschränken, um nicht De= visen ins Ausland zu geben, die für die notwendige Einfuhr von Nahrungsmitteln und Rohstoffen für unsere Industrie gebraucht werden. Wie wenig aber dieses in unserer Situation oberste volks­wirtschaftliche Gebot beachtet wird, zeigt folgender Auszug aus der Statistik über den deutschen   Außenhandel im ersten Halb­jahr 1922. Es wurden für 130 Milliarden Mark ausgeführt und für 142 Milliarden Mark Waren eingeführt. Darunter bc= fanden sich:

Obst und Südfrüchte

im Werte von Milliarden Mark 14

Tabak Kaffee

4

77

"

1,193

Frühgemüse

Wein und Most

"

263 Millionen Mark 477

"

Liköre und Trinkbranntwein 272 Sprit

"

252

.

4

"

"

Bigarren und Zigaretten. 73 Bier

18

"

Da wir uns nicht den Lurus leiften fönnen, daß unsere durch die kostspieligen Bedürfnisse einer Hand voll Genießer und Schlemmer noch mehr entwertet wird, fordern wir von der Reichs­regierung, daß fie nichts unterläßt, was geeignet ist, die Einfuhr von Genußmitteln auf das unumgänglich notwendige Maß zu beschränken.

Jugendveranstaltungen.

Achtung, Abteilungsleiter! Die Startmeldungen zum Sportfeft sowie die

Abrechnungen der Abonnementsliften für die Theatervorstellungen müssen bis Mittwoch, ben 23., spätestens erfolgt sein. Heute, Sonntag, den 20. August: Charlottenburg  . Besichtigung des Parteiarchivs. Treffpunkt 9 Uhr im Borwärtsgebäude. Morgen, Montag, den 21. Auguft: Reichenberger Viertel. Jugendheim Gemeindeschule Glogauer Str. 12-16,

Während der Dollar anhaltend steigt, arbeitet die Notenpresse unverändert fort. In der Woche vom 8. bis 15. Juli brachte die Reichsbank für 6,3 milliarden Mart neue Zahlungs­mittel heraus unter dem Druce des starken Bedarfs an Bargeld und Krediten, der an sie herantrat. Das Publikum stößt infolge der Geldknappheit die in seinem Besiz befindlichen Reichsscha- anweisungen ab. So schwoll allein in der zweiten Juliwoche der Bestand der Reichsbank an diskontierten Reichsschaganweisungen Staatsbedarf einzuengen, ist eine Sache der Finanz- und der um 8 Milliarden an, obwohl das Reich seine schwebende Schuld in Außenpolitik. Den der inneren Wirtschaft zu beschränkten, ist eine der gleichen Zeit um ½ Miliorde vermindert hat. Zur Zeit beträgt wirtschaftspolitische Aufgabe, deren Ausführung vor allem in den Der Wert der Reichsschahanweisungen, die bei der Reichsbant ruhen, Händen der Reichsbant liegt. Diese verfügt über mehr als 217 Mil­218 Milliarden Mart. Zwei Drittel der schwebenden Reichsschuld liarden Mark Papiergeld. Das ist blutwenig im Verhältnis gegen werden also nicht mehr vom Publikum geliehen, sondern von der früher, berechnet man den Goldwert dieser Summe- man kommt Reichsbank verwaltet und warten darauf, durch die Notenpresse ein- noch nicht auf 700 Goldmillionen! Aber das Erstaunlichste ist, auch gelöst" zu werden. Daß diese Art der Schuldentilgung die schwerste und von diesen 217 Milliarden ist ein großer Teil im Ausland, dient also rüdsichtsloseste Steuer ist, wurde von uns wiederholt dargelegt. Aber gar nicht dem Zahlungsmittelverkehr im Inland. Diese Beträge müssen und das geht ohne Notendruck es bietet sich vorerst noch feine Möglichkeit, die schwebenden Schulden dem Inland zugeführt in langfristige Anleihen umzulegen, und so ist ein absolutes, plötz werden. Auch hier sind Zahlen lehrreiche Hinweise. Eine Gold= liches Anhalten der Notenpresse noch nicht durchzuführen. anleihe von 500 Millionen würde nach heutigem Kurse einem Betrag en Papiergeld von rund 150 Papiermilliarden entsprechen, also wohl noch mehr, als es überhaupt deutsches Papiergeld im Vortrag: Jugend und Republik". einer Kreditbürgschaft der Privaten auch die Goldmilliarde der Ausland gibt. Würde zur Deckung einer solchen Anleihe außer Reichsbank herangezogen werden, so müßte es gelingen, die im Ausland und einen erheblichen Teil der im Inlano umlaufenden Beträge an Papiergeld zu feffeln. So scheint jetzt eine Goldanleihe möglich. Ihre Verzinsung und Rückzahlung in Gold würde jährlich 2. Vierteljahr d. J. von der Reichsbank zur Stüßung der Reichsmart viel weniger Devisen erfordern, als allein bei der Dollarhausse im auf den Markt und der Spekulation in die Hände geworfen werden mußten. Voraussetzung dafür ist freilich, daß die Entente nicht Ein­Zahlung von Reparationen mit dem Golde der Reichsbank nieman wendungen erhebt. Ihr müßte entgegengehalten werden, daß eine dem etwas nügen fann. Sie würde der deutschen   Valuta und damit der Fähigkeit Deutschlands   zu weiteren Zahlungen den Todesstoß

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Und doch drängt sich die Frage, wie man die Notenpresse ein­schränken will, immer mehr zur Entscheidung. Nicht nur, weil die Entente es so will, sondern weil der Schwund der Währung das ganze Bolt bedroht. Borauslegung dafür ist freilich ein langfristiges Moratorium, daß uns wenigstens der drückendsten Goldverpflichtun gen an das Ausland enthebt. Aber die Geldentwertung ist nicht nur durch die Reparationen bedingt, sie ist bis zu einem hohen Grade in der irländischen Wirtschaft verankert. Die Scheinblüte der deutschen   Wirtschaft darf nicht darüber hinwegtäuschen, daß fie auf einer gänzlich ungefunden Grundlage, eben auf der Geldentwertung beruht. Kürzlich brachten wir einige Zahlen über die Ronkurse. Während in den letzten 13 Jahren vor dem Kriege der Apparat der fapitolistischen Konkurrenz mindestens 9000 Betriebe jährlich als unwirtschaftlich ausschied das war selbst in Zeiten der Hoch­konjunktur der Fall, in Zeiten des Konjunkturrüdganges waren es noch mehr, im Jahre 1913 fogar 12 756, haben wir seit Kriegs­beginn diese Art der Selbstreinigung der Wirtschaft von unwirtschaft­Ilchen Betrieben so gut wie gar nicht mehr. Nur im Jahre 1921 wurden Betriebe in größerer Zahl durch Konturse ausgeschaltet. Es waren ihrer aber auch damals noch nicht 3000, und im ersten Halbjahr dieses Jahres zeigt die Entwickelung wieder einen neuen Rückgang der Konturse. Die geringe Zahl der Konkurse wäre unbedenklich, stände ihr auch eine geringere Zunahme neuer Betriebe gegenüber. Die Statistik der Neugründung von Aktiengesellschaften zeigt aber für die Zeit nach dem Kriege eine im Berhältnis zu früher gewaltige Zahl von Neugründungen. Sie bleibt auch dann noch sehr groß, wenn man berücksichtigt, daß es sich hier vielfach nur um fog. Umgründungen bereits vorhandener Unternehmungen handelt, die von der Einzelunternehmung in die Gesellschaftsform überge gangen sind. Täuschen wir uns also nicht: Es gibt eine große Zahl von Betrieben, die wirtschaftlich auf sehr schwachen Füßen stehen und die bei einem Anwachsen der Kapitalnot oder bei einem Ab­fagrüdgang in threr Eristenz bedroht sind. Die Geldentwertung hat also nicht nur an der Börse, wo jetzt wieder eine neue Hausse im Gange ist, ähnliche Wirkungen ausgelöst, wie sie die Ueberflutung Deutschlands   mit den französischen   Goldmilliarden nach den siebziger

Bezirksv. Gr.- Berlin   SPD  . 89. Abt. Neukölln. Rachruf. Am 13. 8. per ftarb uns.Genoffe

Karl Koch

1. Bezirk. Ehre seinem Andenken!

Nachruf

Am 13. Auguft 1922verstarb nach schwerem Leiden unfer langjährig. Angestellter und Kollege, Herr Karl Tatusch

Während

ber

lang Jahre seiner Tätigkeit hat er es verstanden, burch seinen u ermitdlich. Fleiß, fein in jeder Hin ficht soziales Ber ftändnis den Raf feimiitgliedern negenüber u. fein burchaus follegia­lisches Wesen sich die Achtung der Vermaltung und feiner Kollegen zu erwerben.Sein Sinfcheiden be­deutet für uns einen herben Ber luft. Wir werden Andenten Ehren 1687

ſein

stets

halten.

in

Charlottenburg  ,

15. August 1922 Die Verwaltung Die

Kollegenschaft b. Allgemein. Orts frantentasse Charlottenburg  .

Allen Freunden und Bekannten sowie der 22. Abt. SPD.  , die bei der Ein­äscherung meines lieben Mannes, unferes Baters und Sd, wiegervaters die legte Ehre erwiesen haben, herzlichsten Dank Witwe Radzay. Irma Radzay. Hedwig Wagner, geb. Radzay. Erich Radzay.

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