Nr. 404 39. Jahrgang
1. Beilage des Vorwärts
Sonntag, 27. August 1922
I. Tagesordnung des Parteitages. Frankfurt a. M., Düsseldorf , Kreis Labiau , Schwerin i M., Worms , Chemnitz , Schneeberg- Stolberg beantragen, die Einigungsfrage auf die Tagesordnung zu setzen.
Aliona a. d. Elbe. Auf die Tagesordnung die Prüfung der Frage Neugliederung des Reiches nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten" zu sehen.
Hamburg . Auf die Tagesordnung zu sehen:„ Sozialdemokratie und Ausbau des Reiches zum organisch gegliederten Einheitsstaat." Ferner ist eine Kommission einzusehen, die programmatische Richtlinien für die Neugliederung des Reiches im Sinne der Sozialdemo
fratie aufstellt.
Breslau . Der Parteitag möge die Frage der Neugliederung des Reiches als besonderen Punkt der Tagesordnung behandeln. Jena , Breslau . Als weiterer Punkt für die Tagesordnung des Parteitages soll gesetzt werden: Die Neugliederung des Reiches." Referent: Genosse Dr. Quard- Frankfurt a. M. Altona- Offensen. Auf die Tagesordnung die Prüfung der Frage „ Neugliederung des Reiches nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten" zu setzen.
Hof in Bayern , Rehau , Schönwald und Selb . Die Befämpfung der Wohnungsnot ist als besonderer Punkt der Tagesordnung zu behandeln.
II. Bericht des Parteivorstandes. Bieber, Breslau , Chemnitz , Ebersdorf, Emden , Erfurt , Flens burg , Frankfurt a. M., Unterbezirk Göttingen , Hamburg , Insterburg , Köln , München , Semd, Zeilsheim wünschen die Einigung der beiden fozialistischen Parteien und beantragen, daß der Parteitag sich für die Einigung ausspricht.
Hamburg . Nachdem die Ereignisse nach der Ermordung Rothenaus erneut die Unmöglichkeit erwiesen haben, eine gemeinfame Aktion der Arbeiterschaft mit Unterstützung der KPD. durch zuführen, wird der Parteivorstand beauftragt, im Interesse des Ansehens und der Werbefraft der Partei, jedes Zusammengehen mit Der KPD. abzulehnen, solange diese Partei sich nicht bereit findet, fich restlos für die Erhaltung der Republik einzusehen, und auf jede unfachliche, beschimpfende und verleumdende Auseinandersehung mit den übrigen sozialistischen Parteien zu verzichten.
Bezirk Chemnih. Der Parteitag möge beschließen: 1. fofort eine Rommission von geeigneten Genoffen, darunter Vertreter des Hauptvorstandes, für die Beratung der organisatorischen Berschmelzung zu ernennen, die unverzüglich mit der unabhängigen Partei in Berbindung tritt;
2. den im„ Vorwärts" anerkannten neuen Programmentwurf des Schöpfers unseres alten Erfurter Programms Karl Kautsky als Grundlage der theoretischen Verschmelzung zu nehmen; 3. den Parteitag der USP. zu ersuchen, angesichts der Größe der Gefahr sofort die schon einmal von uns angebotene Fraktionsgemeinschaft zu bilden, damit der Gegner bei Zusammentritt des Reichstags in der parlamentarischen Aktion bereits die Einheitsfront der deutschen Sozialisten vorfindet;
4. nach Erledigung der Borarbeiten noch in diesem Jahre zum Einigungstongreß zufammenzutreten, sofern Einverständnis auf beiden Seiten darüber besteht.
Wandsbet. Der Parteitag wird beauftragt, Richtlinien aufzustellen, die die Stellungnahme der Partei zur Neugliederung des Deutschen Reiches nach§ 18 der Reichsverfassung festlegt. Alle Parteiinstanzen, insbesondere die parlamentarischen Bertreter,
müſſen verpflichtet werden, mit allen ihnen zu Gebote stehenden
wählen, bestehend aus Vertretern aller Schulgattungen von der Köln . Seit dem Kriegsende hat in Deutschland der AlkoholisGrundschule bis zur Hochschule sowie Vertretern der Partei und mus, insbesondere auch der Schnapsverbrauch, in allen Schichten der Gewerkschaften, welche die Planlosigkeit in den bisherigen Reform- Bevölkerung erschreckend zugenommen. Die Wirkungen machen sich versuchen beseitigt. gerade in den Teilen des Volkes, denen es am Notwendigsten manDie Kommission wird beauftragt, dem nächsten Parteitag Be- gelt, sehr start bemerkbar. Der Parteitag hält es für notwendig, richt zu erstatten, nicht nur die früheren Parteitagsbeschlüsse zur Bekämpfung des Breslau . Der Parteitag wird ersucht, dahin zu wirken, daß Alkoholismus in Erinnerung zu rufen, sondern auch neue Mittel das Kulturprogramm der Partei mehr als bisher zur Durchführung gegen dieses soziale lebel zu suchen. Er beauftragt daher den Parteis tommt. Es ist auf Durchführung des Reichsschulgesetzes oder eines vorstand, gemeinsam mit dem Allgemeinen Deutschen GewerkschaftsNotgefezes für Weltliche Schulen" zu dringen. Die Echulverwal- bund und unter Hinzuziehung des Deutschen Arbeiter- Abstinententungsstellen sind mehr als bisher mit Sozialdemokraten zu besetzen. bundes zu beraten, wie durch gesetzgeberische und erzieherische MaßBei Aenderung der preußischen Regierung ist bei Besetzung des nahmen, durch Aufklärungsaktionen der Preffe und Organisationen Kultusministeriums ein Kandidat unserer Partei durchzudrücken. Die und durch andere geeignete Wege den verwüstenden Schäden des geistine Reaktion ist der politischen-leichzustellen. Altoholismus entgegengewirft werden kann, soweit dies irgendwie
Hamburg . Der Parteitag beschließt: Es kommt alles auf die möglich ist. Sicherung eines Nachwuchses an, der den Anforderungen, die die Görlitz . Der Parteitag in Augsburg erneuert den auf dem Zeit an die Partei stellt, gerecht werden kann. Das erfordert neben Parteitag in Leipzig 1902 gefaßten Beschluß über den Schnapsa tiefgründiger, wissenschaftlicher Bildung unter Bevorzugung der bontott und verpflichtet alle Parteigenossen, im Sinne dieses BeVolkswirtschaft, der Rechtslehre und der Staatswissenschaft eine schlusses zu wirken, um dem Alkoholmißbrauch entgegenzuarbeiten. Einführung in die wichtigsten Zweige der Reichs, Landes- und Bezirksvorstand der Arbeiterjugend Groß- Thüringen. Der Kommunalgesetzgebung. Diese Arbeit muß zum Aufgabenkreis einer deutsche Parteitag in Augsburg wird erfucht, den Schnapsboykott zu zubildenden sozialistischen Hochule gemacht werden. Freie erneuern und ihm Geltung zu verfchaffen. wissenschaftliche Arbeit, flare Einführung in die Gesetzgebung sichert allein einen weitklidenden Führernachweis. Aus diesen Gründen beauftragt der Parteitag den Parteivorstand, für die Bildung einer sozialistischen Hochschule, deren baldige Eröffnung ein Gebot der Stunde ist, zu wirken.
München . Der Parteitag möge beschließen:„ Es soll ein wiffen schaftlicher Beirat für die Partei, allenfalls gemeinschaftlich mit anderen sozialistischen Parteien und dem ADGB . und dem AfA Bund insbesondere für Fragen aus dem Wirtschafts- und Rechtsleben, des Schul- und Bildungswesens und der sozialen Gesundheitspflege gebildet werden.
Bur Prüfung dieser Frage soll eine Kommission ernannt werden, welche dem nächsten Barteitag ihr Gutachten hierüber zu erstatten hat. Oder: Der Parteivorstand ist nach Erstattung dieses Gutachtens schon vor dem nächsten Barteitag befugt, allein oder mit anderen Körperschaften diesen wissenschaftlicher Ausschuß zu begründen." Berlin . Der Parteitag möge beschließen, die bisherige Bildungsarbeit in der Partei mehr auszubauen. Insbesondere wird gewünscht, daß diese Bildungsarbeit sich auf die systematische, neuzeitige, juristische Schulung der Parteiangehörigen und auf Fachfurse für verwaltungstechnische Fragen erstreckt.
Unterbezirk Lüneburg . Der Parteivorstand hat dahin zu wirken, daß die erhobenen Forderungen betreffs Säuberung der Reichswehr Don reaktionären und republiffeindlichen Elementen schnellstens und rücksichtslos durchgeführt werden.
Cübed. Der Parteivorstand wird beauftragt, im Einvernehmen mit den Gewerkschaften eine Sentralaus funftsstelle einzurichten, welche die Aufgabe hat: 1. Zum Zwecke der Durchsehung des republifanischen Rechtsgedankens alles, was auf dem Gebiete der Rechtfprechung, Verwaltungsmaßnahmen usw. vorhanden ist, zu ſammeln, zu ordnen und für geeignete Maßnahmen in den einzelnen Ländern vorzubereiten. 2. Den Arbeiterfefretariaten und Rechtsausfunftsstellen Auskunft zu geben. 3. In schwierigen Fällen mit einem über den Ort und das einzelne Land hinausgehenden Interesse selbst bei Behörden und Bolksvertretungen vorzugehen. Zu diesem Zweck ist es notwendig, daß entsprechend den Bildungsausschüssen- in den Kreisen und Bezirken Boltsrechtsausschüsse gebildet werden, deren Aufgabe es ist, praftische Fälle mit genauer Darlegung des Sachverhaltes der Zentralstelle zu berichten, damit diese eine syftematische Darlegung bereit halten kann. Erst wenn dieses authentische Material vorliegt, kann sowohl auf dem Wege der Recht sprechung als auch der Verwaltung gründlich gebessert werden.
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Köln . Die dauernden Schwierigkeiten bei ber Besetzung aller Schmölln ( 5.- 2.). Der Soz. Verein Schmölln nimmt mit Ent- Aemter in Staat und Gemeinden zur Demokratifierung der Verwalrüftung von dem Sachverständigerurteil des Genossen Kalisti im tung, die eine der wichtigsten Maßnahmen zur Erhaltung und StärSozialpolitischen Ausschuß des Reichswirtschaftsrats Kenntnis, in fung der Republik darstellt, verlangen von der Partei unverzüglich dem er die Suspendierung des Achtſtundentages auf 5 Jahre emp- energische organisatorische Maßnahmen. Der Kreisverband Köln fohlen hatte. Der Parteitag fordert vom Parteivorstand, dahin zu der SPD. ersucht daher den Parteitag, wie folgt zu beschließen: wirken, daß als Sachverständige nur solche Genossen in Frage 1. Es wird eine Zentralftelle zur Feststellung geeigneter Bewerber tommen dürfen, die die Forderungen und Errungenschaften der für Staats- und Gemeindeſtellen errichtet. 2. Diese Stelle perSozialdemokratie hochhalten und nicht diskreditieren( wie im Falle fendet an die Kreisverbände entsprechende Fragebogen, die an die Organisationen usw. weitergegeben werden. 3. Die Fragebogen Ralisti). Kuchen. Der Sozialdemokratische Verein Kuchen D.-A. Geis- werden von den Kreisverbänden geprüft und die Doppelausfertigungen gesammelt, damit jederzeit eine entsprechende Auswahl von finger- St. fordert: Bewerbern vorhanden ist.
unvereinbar.
Burg b. Magdeb. Um die stetig wiederfehrende Forderung nach Demokratisierung der Verwaltung in die Tat umsehen zu können was nur dann als geschehen angesehen werden kann, wenn Sozia listen in die in Frage kommenden Berwaltungsstellen eingesetzt werden, ist der Ausbildung von befähigten Genossinnen und Genossen bie größte Aufmerfjamfeit anzufügen.
1. Klärung über die Aeußerungen in Wort oder Schrift von verschiedenen führenden Genossen über ihre Stellungnahme zum Achtstundertag usw. 2. Bei festgestelltem Verstoß gegen das Parteiprogramm dem entsprechendes Handeln. Stettin .. Der Parteitag wolle beschließen: Die Mitarbeit von Parteigenossen an reaktionären Zeitungen ist mit den Parteipflichten Durch Einrichtung von Abendkursen ufw., in denen in der VerMitteln für die Innehaltung dieser Parteirichtlinien einzutreten, Caffel. Der A cht stundentag ist die Grundlage zum sozialen waltung praktisch tätige Genossen Unterricht erteilen, soll der Grundum zu verhüten, daß, wie es in letzter Zeit häufig vorgekommen ist, und kulturellen Aufstieg der Arbeiterklasse und bei dem heutigen stock an allgemeinen und verwaltungstechnischen Kenntniſſen gelegt führende Genossen gegen die Interessen der Partei und der Arbeiter- Stand der Technik durchaus ausreichend zur Wiederaufrichtung werden. Es wird damit erreicht, daß eine weitaus größere Zahl schaft wirken. Aliona und Altona - Offensen. Der Parteitag beschließt, einen unserer Volkswirtschaft. Ausgehend von dieser Erkenntnis spricht von Genossen wie bisher zur Ülebernahme solcher Aemter befähigt Fachausschuß einzusetzen, der die Frage der Neugliederung des der Parteitag aus, daß der mit so vielen Opfern erkämpfte Acht werden. Sozialdemokratische Arbeitsgemeinschaft der Elbe - Gemeinden. Reiches nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten zu prüfen und Richt- Stundentag für die Partei als unantastbar gilt, soweit durch GeſetzDer Parteitag wolle beschließen: linien, nach denen unsere Bertreter im Reichs- und den Landes- gebung eine Verlängerung der allgemeinen Arbeitszeit von den Gegnern des Achtstundentages versucht wird. Die Parteigenossen parlamenten einheitlich arbeiten fönnen, vorzulegen hat. Arbeitsgemeinschaft der Elbgemeinden. Die sozialdemokratische Arbeitsgemeinschaft der Elbgemeinden fordert der Parteitag auf, Arbeitsgemeinschaft der Elbgemeinden fordert der Parteitag auf, Richtlinien aufzustellen, die unsere Stellungnahme und Forderungen zur Neugliederung des Deutschen Reichs entsprechend des§ 18 ber Deutschen Reichsverfassung festlegen.
Alle Parteigenoffen, genoffinnen und Instanzen, insbesondere unsere parlamentarischen Bertreter, müssen verpflichtet werden, mit allen zu Getote stehenden Miteln für die restlose Durchführung der Barteirichtlinien einzutreten. Breslau . Der Parteitag beauftragt den Parteivorstand, sein besonderes Augenmerk auf die Entwicklung der Wirtschaftsintereffengemeinschaften wie Kartelle( Trusts) zu richten und die Beobachtungen und Erfahrungen durch hervorragende Sachfenner auf dem nächstjährigen Parteitag besonders zur Kenntnis und eventuellen Beschlußfassung vorzulegen.
haben die Pflicht, mit allen zu Gebote ſtehenden Mitteln einen AnGenossen oder Genoffinnen, die fich in irgendeiner gefeßgebenden griff auf dieses Grundrecht der Arbeiter zu verhindern. BarteiKörperschaft oder in der Presse oder sonst in literarischer Weise für die Beseitigung des Achstundentages einsetzen, haben das Recht verwirft, Parteimitglied zu sein.
1. In flarer Erkenntnis der Tatsache, daß nur eine durch
greifende Demokratisierung und Republikanisierung der Berwaltung. Lage der minderbemittelten Schichten des deutschen Volkes erträgRechtspflege und Reichswehr die Republik sichern und damit die lich erhalten und besser gestalten tann,
2. in flarer Erkenntnis der Tatsache, daß nur solch durchgreifende Demokratisierung unb Republifanisierung, daß nur eine flare Bekundung des festen Willens der Republik zur Macht bis in den kleinsten Ort unseres Vaterlandes die begüterten gewiffenlosen ,, machtlüfternen, raftlos wühlenden Gegner in thre Schranken zurüc weisen und den Anhängern der Demokratie und Republif das wag
wan
Bielefeld- Wiedenbrüd. Der Parteitag gibt der Auffassung stärksten Ausdruck. daß der Achtstundentag gegen jeden Angriff zu schützen ist. Der Parteitag bedauert die Auslassungen einzelner SoBialdemokraten, die geeignet sind, den Achtstundentag zu gefährden. Apolda . Denjenigen Barteigenossen, die den Achtstundentag tende Vertrauen wiedergeben kann, heute als unmöglich bezeichnet haben, ihn womöglich beseitigt wissen 3. in flarer Erkenntnis der Tatsache, daß die nötige Demowollen, wird empfohlen, aus der Partei auszuscheiden. Wenn ein tratifierung und Republikanisierung bis in den kleinsten Ort von Barteigenosse durch seine Haltung beharrlich das Bestreben der Re- den dafür verantwortlichen Republikanern nur durchgeführt werden aftionäre unterstüßt, den Achtstundentag illusorisch zu machen, so fann wenn ihnen ein ausreichendes Personalmaterial zur Verfümuß die Möglichkeit des Ausschlusses des betreffenden Mitgliedes gung gestellt wird, Bremen . Der Parteitag beauftragt den Parteivorstand, einen aus der Partei geprüft und entschieden werden. fordert der Parteitag den Parteivorstand auf: aus Partei- und Gewerkschaftstreifen zu berufenden Ausschuß ein- Löbau i. Sa. Der Parteitag wolle beschließen, gegen Barteizusehen, der beauftragt wird, Richtlinien für Teuerungsmaßnahmen genoffen, die offen oder versteckt gegen die Arbeiterschaft arbeiten auszuarbeiten, die unseren Bertretern in den Parlamenten der Gein Bort oder Schrift, das Ausschlußverfahren in beschleumeinden, der Länder und des Reiches zur Richtschnur für ihre Arbeit nigter Weise herbeizuführen. dienen können.
Schwerin i. M. Der Parteitag beauftragt den Parteivorstand, der ungeheuren Geldentwertung mit allen Mitteln, entgegenzuwirken, ganz besonders durch Berhandlungen mit der organisierten Arbeiter schaft der anderen Länder, um so der Verelendung des deutschen Boltes vorzubeugen.
Bilbel. Die politisch hochbewegte Zeit und die vielfache unerhörte Bewucherung des konsumierenden Volkes erfordern alsbald energische und gebieterische Gegenmaßnahmen von allen dazu berufenen Behörden und Organen.
Bezirksverband Baden. Der Parteitag betennt sich aufs neue zu dem Beschluß des Leipziger Parteitages betr, BranntweinBontott. Die Gründe, die damals zu diesem Beschluß geführt haben, treffen heute mehr denn ie zu und find gesundheitlich, volkswirt schaftlich und kulturell von sehr hoher Bedeutung.
I. Sofort durch Umfrage( Fragebogen) bei fämtlichen Ortsver einen bzw. Diftriften und Bertrauensleuten festzustellen: a) Welche Beamten und öffentlichen Angestellten sich gegen die, Republik betätigt haben.( Mit Angabe der Betätigung, und Zeugen).
b) Welche Personen zuverlässig republikanischer Gesinnung in ihrem Gefichtstreis als Erfaz für die auszumerzenden Reattionäre vorgeschlagen werden können. Mit Angabe von Zeugnissen).
c) Welche Persönlichkeiten von zumerfäffig- republitanischer Gefinnung für die Besetzung öffentlicher Bosten in ihrem Um-. freis in Frage kommen.
II. Das eingehende Personalmaterial durch die Bezirksvorstände sorgfältig prüfen zu lassen und den für Demokratisierung und Republikanisierung der Verwaltung, Rechtspflege und Reichswehr. verantwortlichen Republikanern entsprechende Vorschläge zu unterbreiten und für die Durchführung dieser Vorschläge mit allen gesetzlichen Mitteln einzutreten.
Berlin . Die Genossinnen und Genossen erblicken in dem gewaltigen Verbrauch von Alkohol, der namentlich in Proletariergegenden sich bemerkbar macht, die größte Gefahr für das Proletariat. Sie verlangen, daß durch Wort und Schrift der Alkohol bekämpft wird. Hamburg , Breslau , Bielefeld - Wiedenbrüd, Frankfurt a. M., Kiel . Hamburg . In Erwägung, daß in immer steigendem Maße die Politik von der Wirtschaft beeinflußt wird, muß der Parteitag Der Barteitag richtet die Aufmerksamkeit der Genossen auf den wieder zu dieser Frage Stellung nehmen. Der Parteivorstand ist zu beum fich greifenden Alkoholismus, der die Arbeiterklasse in ihrer wirtauftragen, zur Erörterung von Wirtschaftsfragen, Anleitungen und fchaftlichen, förperlichen und geistigen Kraft bedroht. Er verpflichtet III. Sofort mit dem ADGB., der AfA, der GEG. sowie den Anregungen durch die Presse, durch Schriften und Vorträge zu die Presse und die Organisationen, über die Alkoholgefahr plangeben und dafür zu wirken, daß allerorts ein Zusammenarbeiten mäßig Aufklärung zu verbreiten und dafür zu sorgen, daß bei allen anderen republikanischen Parteien und den ihnen befreundeten Gemit den Ortsausschüssen des ADGB. angestrebt wird. Kundgebungen der Arbeiterschaft der Alkoholgenuß gemieden wird. werk- und Genossenschaften in Verbindung zu treten, um sie zu dem München . Der Parteitag wolle beschließen: Der Parteitag fordert die Reichstagsfraktion auf, ein voll- gleichen Vorgehen zu veranlaffen. Angesichts des Borgehens der bayerischen Reaktion gegen die ständiges Alkoholverbot für Jugendliche herbeizuführen und das Ge- Slate. Der Parteitag möge beschließen: Unsere Genossen in Reichseinheit weist der Parteitag der Sozialdemokratischen Partei meindebestimmungsrecht hinsichtlich des Alkoholvertriebs gefeßlich fest- den einzelnen Regierungen, Verwaltungen usw. haben strengstens Deutschlands auf die unheilvolle Rolle hin, die partitularistisch- zulegen, damit durch den freien Willen der Bevölkerung, ihrer Er- darauf zu achten, daß die Gefeße zum Schuhe ber Republik forreft separatistische Bestrebungen in der politischen und wirtschaftlichen fenntnis entsprechend, der Alkoholismus eingedämmt werden kann. durchgeführt werden. Andernfalls haben unsere Genossen aus der Geschichte Deutschlands bis zur Gegenwart aefnielt halen und bes Breslau . Der Parteitag wolle beschließen: Regierung auszutreten. fennt sich zur einheitlichen deutschen Republik . Die Eigenart der deutschen Stämme auf allen fulturellen Gebieten fann und muß auch im einheitlichen Deutschland gepflegt und zum Nutzen des q2 samten deutschen Volkes fruchtbar gemacht werden. Der Parteitag ist der Ueberzeugung, daß auf einzelnen Gebieten zur Durchführung der gemeinsamen Aufgaben ein Ausbau des Reichseinfluffes unerläßlich ist. Die übertriebene politische Auswertung der Stammeseinenart ist um so weniger angebracht, als in den meisten deutschen Ländern feine dieser Eigenarten allein bestimmend und vorherrschend ist.
Berlin . Zur Schaffung eines einheitlichen Schulprogramms beauftragt der Parteitag ben Parteivorstand, eine Kommiffion zu
Die Reichstagsfraktion wird beauftragt, gesetzliche Maßnahmen zu erwirfen, die imstande sind, die Fabrikation von Alkohol für Trintzwede einzuschränken, und die den Gemeinden die Pflicht auf erlegen, Konzessionen für den Ausschant geistiger Getränke in möglichst geringem Ausmaß zu erteilen."
Göttingen . Dem in Deutschland bedenklich überhandnehmenden Schnapsverbrauch ist durch aufklärende Arbeit( Vorträge, Presse) scharf entgegenzuarbeiten.
Stettin . Der Barteitag beschließt, mit allen Mitteln den Alfoholboykott durchzuführen, um dem gesundheitsschädlichen Einfluß des auch für die gewerkschaftliche und politische Bewegung hemmen den Boltsgiftes mehr und mehr Abbruch zu tun.
Bezirk Ostfachsen 6. Der Parteitag wird beauftragt, zur Bearbeitung volkswirtschaftlicher und finanzwirtschaftlicher Fragen einen entsprechend fachmännisch zusammengefeßten Ausschaß zu berufen, der Richtlinien für unser Borgehen auf wirtschaftlichem Gebiete aufzustellen und die Parlamentsfraktionen zu beraten hat.
Bezirksverband Baden. Der Basteivorstand wird beauftragt, in Gemeinschaft mit den übrigen in Betracht kommenden Organifationen die notwendigen Schritte zur Erwerbung oder Errichtung einer eigenen Papierfabrik einzuleiten.
Nur auf diese Weise wird es möglich sein, den wucherischen Verhältnijen auf dem Papiermarkt einigermaßen Einhalt zu ge
bieten.