Junkerspott über �rbeiterpolitik. Die„Kreuzzeitung " wendet einen Leitartikel auf, um die An- träge zum sozialdemokratischen Parteitag ins Lächerliche zu ziehen. Ein Hanswurst aus Lberlößnitz i. S. reißt im Jahrmarktbudenstil zu den Anträgen„Witze*. Für dos geistige Niveau des Adelsblattes mögen folgende Proben dienen. Zu dem Vorschlag des Porteivor- standes, den Mitgliedsbeitrag auf mindestens 3 M. wöchentlich fest- zusetzen, wird bemerkt: Wieviel Wochen Arbeitsniederlegung, Straßenunruhen und sonstige politische Kampfmittel wären wohl das„Gebot der Stunde*, um einer Regierung, die den Arbeitern solche Summen als direkte Steuern abknöpfen wollte, ihre Blutsauger- politik abzugewöhnen! Zu einem Antrag Hamburgs auf Abschaffung aller Titel aus den wilhelminischen Zeiten:„Was wird Exzellenz Scheide- mann dazu sagen."(Weder Genosse Scheidcmann noch sonst ein sozialdemokratischer Minister hat je den Titel Exzellenz ange- nommen.) Zu einem Antrag der Ortsgruppe Heinrichswalde auf Beseitigung der monarchistischen Domänenpächter:„Die rcpublika- nische Gesinnung wird dem Wachstum der Früchte förderlich sein.* Zu einem Antrag Hamburg , Mittel bereitzustellen, die Angehörigen der werktätigen Bevölkerung das Rechtsstudium ermöglichen: „Warum das Rechtsstudium? Wenn die Laienrichter(!) der organi- sierten Arbeiterschaft angehören, so ist der Befähigungsnachweis' er- bracht.* Zu einem Antrag Waldenburg, die Immunität auf die Gemeindebehörden auszudehnen:„Fahrkarten 1. Klaffe sollten den 2? lltXI bis älllXX) Gemeindebeigeordneten auch zugebilligt werden-, das spielt doch bei den Ucberschüffen der Reichseisenbohn keine Rolle.* In dieser Tonart geht es spoltenlang. Es ist ganz gut, wenn die Arbeiter auf diese Weise einmal erfahren, wieviel Verständnis für ihre Gedanken in den Köpfen der Hochwohlgeborenen vorhanden ist, die„nichts gelernt und nichts vergessen* Hadem
Rom . 31. August.(EP.) Der italienische Schatzminister Para- tore hat nach einer längeren Besprechung mit Facta die Derhand» lungen mit Schuller abgeschlossen. Im Derein mit den alliierten Regierungen schickt sich di« italienische Regierung an zur Ausführung eines Planes für die wirtschaftliche und finanzielle Unterstützung Oesterreichs . Dem Schatzamte wurde bereits die Erlaubnis erteilt, die Auszahlung des Kredits von 70 Millionen Lire vorzuschießen.
Nlaffenverhaftunqen in Petersburg . Auf Befehl der politischen Staatsverwaltung(der Nachfolgerin der„Tscheta") wurden unter den Petersburger Arbeitern und Eisenbahnern zahlreiche Haussuchungen und Verhaftungen vorgenommen. Die Ursache sind di« fortgesetzten Unruhen, di« in- folge der Einschränkung der Produktion und der Entlassungen in den Betrieben stattfinden. Die Verhafteten werden gruppenweise aus Petersburg nach entfernten Derbannungsorten de- portiert. Vor kurzem brachten di« beiden Petersburger Blätter «P r a w d a* und die„K r a s n a j a G a z« t i j a* eine Mitteilung über einen großen Brand im Petersburger Hafen. Da nachträglich von dem Petersburger Sowjet festgestellt wurde, daß diese Meldung nicht den Tatsachen entspricht, wird es die beiden kommunistischen Blätter wegen Verbreitung unwahrer Meldungen vor das Revolu- tionstribunal ziehen. Es ist das erstemal seit der Oktoberrevolution, daß sich bolschewistische Blätter vor Gericht zu verantworten haben werden. Im Bezirk Lyon haben sogar die Kommunisten gegen dos Todesurteil wider die Sozialrevolutionäre protestiert. Turkeftan unabhängig? Paris , 31. August.(MTB.) Havas meldet aus Buchara Einzel- heilen über die Vorgänge in Zentralasien . Danach wurde E n v e r Pascha, der den Oberbefehl über die aufständischen Truppen über- nommen hatte, im Mai dieses Jahres von den Deputierten zum Emir von Buchara ernannt. Infolge seiner Popularität gelang es ihm, den Anschluß der gesamten Bevölkerung an die nationale Re- gierung zustande zu bringen. Nach den letzten Wahlen schloß sich ein anderer revolutionärer Führer, der Fürst Schir Mohammed .. Bey , mit einer Armee von 80 000 Mann Enver Pascha an, dessen Heer nunmehr 150 090 wohl ausgerüstete und bewaffnete Leute um- faßt. Nachdem Sowjetrußland infolge eines Ultimatums Enver Paschas die Unabhängigkeit des neuen Staates anerkannt hat, wird nunmehr die Grenze des unabhängigen Turkeftan gebildet durch Chinesisch-Turtestan im Osten, Afghanistan und Persien im Süden, die russischen Provinzen am Kaspischen Meer im Westen: im Norden verläuft die Grenze parallel mit dem Aralsee und um- faßt u. a. die Städte Buchara und Samarkand . Mit dieser Meldung sind allerdings die Nachrichten unverein- bar, wonach Moskaus Heere Enver Pascha besiegt hätten. Der verprügelte General. Ein« Tannenbergfeier in Zwenkau bei Leipzig , als deren Redner General v. Franyois vorgesehen war, wurde von der erregten Arbeiterschaft verhindert. Der General wurde ausgepsifscn, die Versammlung mußte geschloffen werden. Bedauerlicherweise wurde nachdem der General beim Verlassen des Saales von einer Anzahl Personen überfallen und verletzt.— Wenn wir es auch oerstehen, daß die Arbeiterschaft sich gegen provozierend« nationalistisch« Feiern zur Wehr setzt, so sollten doch derartige Erzcffe dabei durchaus vermieden werden.
Devisenkurse. Die amtliche Kurstabelle gibt an, wieviel Mark man aufwenden muh um die in der ersten Spalte genannte Einheit der auf da» be- zeichnete Land lautenden Währung zu erwerben.
IDl) hollündisckie Guide».. 1 argentinischer Papier -Peso 100 belgische Frank..... 100 norwegische Kronen.. 100 dänische Kronen.... 100 schwedische Kronen... 100 finniiche Mark..... 1 japanischer Aen...... 100 italienische Lire.... 1 Pfund Sterling..... 1 Dollar........... 100 französische Frank... 1 brasilianischer MilreiS.. 100 Schweizer Frank.... 100 spanische Peseta?... 100 ösierr. Kronen(abgest.) 100 tschechische Kronen... 100 ungarische Kronen... 100 bulgarische Lewa...
Die fehienöen Sttttergramme. Naturbutter ist heute für die weitesten Volksschichten ein Luxus- artikcl. Will einer aber doch— so um den Ersten herum— wissen, wie eigentlich gute Butter schmeckt, so kauft er fein bescheidentlich ein achtel Pfund gleich 62� Gramm. Daß sogar bei dieser äußerst minimalen Menge einzelne Luttergeschäfte es fertig bringen, einen kleinwinzigen— sagen wir„Schmu*— auszuüben, beweist das folgende: Unser Gewährsmann geht in ein Buttergcschöft und verlangt ein achtel Pfund Butter, erhält aber nur 00 Gramm„brutto für netto Kaffa*, Differenz 2� Gramm. Auf den Hinweis, daß das doch eigentlich nicht angängig fei. erhält er die lakonische Antwort, daß er sich doch nicht in einer Apotheke befände. Ein Zweigrcmm- gewicht sei nicht vorhanden, während andere Geschäfte meinen, daß 00 Gramm für ein achtel Pkund„handelsüblich" wären. Was bei diesem lieben handelsüblichen Brauch oerdient wird, soll ein Bei- spiel beweisen: Kostet die Bulter 240 M.(heute steht sie im Preise schon höher) und es werden nur geringe Mengen, z. B. ein achtel Pfund,»erlangt, so verdient der Butterhändler jedesmal am achtel Pfund 1,10 M. oder pro Pfund 8,80 2t. über Gebühr, denn der Käufer erhält ja nur 00 Gramm statt 0254 Gramm. Wo geringe Mengen gekauft werden, ergibt sich ein ganz netter Nebenverdienst. Eine Beschwerde bei der Handelskammer hatte das Ergebnis, daß man mitteilte, die Handelskammer habe zur Frage, ob 00 oder 0254 Gramm bei Erfordern eines achtel Pfund Butter das richtige sei.„noch nicht Stellung genommen*. Im Fachausschuß für Nah- rungs- und Genußmittel war die Auffaffung vorhanden, daß es zwar üblich sei, auf Erfordern von ein achtel Pfund 00 Gramm zu ver- abfolgen. Man solle in Zukunft eben nur noch— ein zehntel Pfund kaufen. Das ist nun also der einzig« Ausweg. Die Hausfrauen haben «s nun in der Hand, ob sie den Butterhändlern 10 Gramm schenken wollen oder nicht. Wenn sie nicht wollen, so müffen sie dem Rat der Handelskammer folgen. Eingewickelt! Das werben heute wir alle. Zehnmal und noch öfter an einem Tage. Jeder, der etwas zu verkaufen hat, wickelt uns ein wi« die Butter, die Wurst oder den Hering. An Menschen dazu fehlt es nicht, wohl aber an Einwickelpapier. Alte Zeitungen von sauberer Beschaffenheit stehen hoch im Preise. Das Kilo wird schon m i t IS bis 20 M. bezahlt. Schlächter, Gemüse- und Obsthändler reißen sich um solches Papier. Wer also seine Zeitung gut aufl)ebt, kann damit ein Geschäft machen. Jeder Leser erhält monatlich zwei Kilo Papier , di« dem Verlage ISO M. kosten, aber dem Leser 30 bis 40 M. wieder«inbringen. Um diese Summe verringert sich, wenn man die gelesenen Zeitungen sammelt und als Einwickelpapier verkauft, das monatliche Be- zugsgeld._ Der Nachtverkehr der Straßenbahn. Unter dem Vorsitz des Stadtbaurats Dr. Adler fand Mittwoch im Verwaltungsgebäude der Straßenbahn eine Konferenz statt, die sich mit der Frage der Ausgestaltung des Berliner Straßenbahn verkehre und der weiteren Verbesserung der Dertehrsverbindungen beschäftigte. E» wurde ein« Reihe wichtiger Beschlüsse gefaßt, und zwar soll in erster Linie der Abend- und N a ch t v e r k e h r aus der Stra- ßenbahn so ausgedehnt werden, daß auf den wichtigsten Linien die letzten Wagen das Stadtinnere etwa um1Uhr4SMin. nachts nach den Außenbezirken zu verlassen. Auf diese Weise wird es möglich sein, den wachsenden Ansprüchen an den Abendverkehr zu genügen und namentlich auch für olle Berliner Fernbahnhöfe Straßenbahnanschlüsse an die letzten, nach Mitternacht eintreffenden Fernzüge zu gewähr- leisten. Diese Verbesserung dürfte bereits imLausedernächsten Woche eintreten. Daneben wird der Schaffung besserer Verbindun- gen zwischen den verschiedenen Bahnhöfen größte Aufmerksamkeit geschenkt. Im Laufe der nächsten sechs Wochen sollen dann ferner, den zahlreichen Wünschen einer Reihe von Bezirksämtern und der Bevölkerung in den Außenbezirken folgend, wichtig« Verkehrsver- befferungen durch Ausbau bestehender und Schaffung neuer Linien erfolgen. Unter anderem ist beabsichligt, von Stralau, das jetzt nur eine halbstündige Verbindung mit dem Alexanderplatz hat,«ine viertelstündige Verbindung mit dem Leipziger Platz und dem Westen zu schaffen und damit einem alten Wunsch der Stralauer Bevölkerung entgegenzukommen. Ferner will man die Linie 00, die in der Bergstraße in Steglitz endigt, bis zur Mariendorfer Straße am Steglitzer Stadtpark weiterführen. Ebenso soll die Linie 80 über ihren jetzigen Endpunkt am Straßenbahnhos Westend hinaus bis zur Kirschenallee in Westend weitergeführt werden. Die näheren Einzel- heilen über diese und noch weitere Vertehrsverbesserungen werden in der nächsten Zeit bekanntgegeben werden. Tuberkulose-Ionös für lungenkranke Kinder. Der Verband der Lungen- und Tuberkulose-Erkrankten Deutsch- lands erläßt folgenden Aufruf: Eine der verbreitetsten Krankheiten ist die Tuberkulose, von der alle Schichten des Volkes in gleicher Weise befallen werden. Infolge der Unterernährung und der Not, welcher das Volk während des Kriege» ausgesetzt war und auch noch heute ist, griff die Tuberku- lose(genannt: die weiße Seuche) immer mehr um sich. Elend und krank wachst unser« Jugend heran! Um nun die kranken Kinder in eine Heilstätte oerschicken zu können oder im Sommer aufs Land, damit die kommende Generalion wieder zu kräftigen und gefunden Menschen heranwachsen kann, fehlen uns die Mittel, um dies durch- führen zu können. Die Aerztcfchaft sowie auch wir sehen mit Schrecken das immer größer werdende Elend. Wir allein sind nicht in der Lage, wirklich durchgreifend dem entgegentreten zu können, dazu bedarf es der Mithilfe aller. Darum richten wir an alle die dringende Bitte, mitzuhelfen an der Bekämpfung der Tuberkulose durch Ueberfendung der not- wendigen Geldmittel. Es geht um das Glück unserer ge- liebten Kinder und Kindeskinder. Gelingt es nicht, dem Würge- engel Tuberkulose Halt zu gebieten, versinkt unser ganzes Volk in den Abgrund. Darum öffnet Hänoe und Herzen! Gebt Sonne denen, die frieren! Sonne an warmer, immer wieder duld- samer Nächstenliebe! Schwer genug ist die Arbeit. Jahrzehnte mühevoller Tuberkulosebekämpfung waren vergeblich. Darum wollen wir— das Volk selbst— dazu beitragen, um die Tuberkulose zu hemmen! Darum dürfen wir nicht verzagen, sondern müssen fest zusammenstehen. Höchste Pflicht sei uns die Liebs und Sorge für unsere Jugend und Volksgenossen. Volt in Not, Welt vorm Tod! Denkt an eure Kinder und Tuberkulöse! Alle Gaben sind an unseren 1. Kassierer»ntw Postscheckkonto Nr. 84108, Max Eonrad. Berlin N. 39. Pantstr. 3, v. 1 Tr., mit dem Kennwort„Tuberkulosefonds* einzusenden. Park-Vandalen. Im Treptow «? Park sind in der Nacht zum 13. August 14 Bänke, 18 an der großen Spielwiese und 4 an der Spree , mit den massiven Füßen aus dem Loten gerissen und umgestürzt worden. Don dem Material wurde nichts gestohlen. Aehnliche Zerstörungen sind im Laufe des Sommers wiederholt vorgekommen. Offenbar handelt es sich um Racheakte sener El«. mente, die wegen ihres skandalösen Treibens so oft aus dem Park verjagt werden mußten. Die Reparatur der 14 Bänke hat 2 85 0 M. gekostet. Bürgermeister Ärunow vom 15. Berwaltungs- bezirk hat das Polizeiamt Treptow gebeten, bei der Schutzpolizei
di« Vermehrung der nächtlichen Parkstreifen besonders in den Räch- ten zum Sonntag zu erwirken. Die Parkwächter allein seien dem Gesindel nicht gewachsen. Ihre Bewaffnung ist durch den Friedens- oertrag nicht erlaubt, die Anschaffung von Dressurhunden stößt auf geldliche Schwierigkeiten. Mit der Angelegenheit wird sich da eine planmäßige Zerstörung vorliegt, auch die Bezirksversammlung zu beschäftigen haben._ Ein geisteskranker Messerstecher! Zu der Bluttat in der Gräfeftraize. Der Totschlag der Fabritarbeiterin Zimmer in der Gräjc- straße scheint nach den Feststellungen der Kriminalpolizei mit dem in der Nacht zum 20. d. M. in der Iahnstraße oerübten Verbrechen zusammenzuhängen, wo, wie wir mitteilten, der 21 Jahre alte Bank- beamte Fritz Will plötzlich von einem noch unbekannten Manne zwei Messerstiche in den Kops erhielt und sein Begleiter, der ebenso alte Bügler Max Z a h l i k aus der Weserftr. 205, durch einen Bauchschuß getötet wurde, als er den Messerstecher verfolgen wollt«. Es hat den Anschein, als ob es sich in beiden Fällen um die Tat eines geisteskranken Messer- st e ch e r s handelt. Zur Aufklärung beider Fälle ist es dringend er- wünscht, daß sich Zeugen des Borfalles in der Gräfe- und des in der Jahnstraße bei Kriminalkommissar S a h m i g im Z i m- mer 45 des Berliner Polizeipräsidiums melden. Die Ermittelungen nach der am 1. Dezember 1884 geborenen Frau Anna Kreide, geborenen Fleischer die Augenzeuge des Uebersalls auf Frl. Zimmermann gewesen ist, waren bisher erfolglos. Wie be- richtet, hatte sie den Beamten ihre frühere Wohnung in der Pank- straße angegeben, aus der sie aber unbekannt verzogen ist. Auch der Begleiter der Zimmermann, der diese mit einer Droschke nach Hause gebracht hatte, hat sich bisher noch nicht gemeldet. Die Gummiknüppel der Bismarck -Leute. Der deutschnational orientierte Bismarck -Bund versammelt sich wöchentlich zweimal in der Schulaula Danziger Str. 23, um dort sein Vaterland mit„großzügigen* Hetzreden zu retten. Auch Lobreden schwingt man, und zwar aus Wilhelm den Ehemaligen, Ludendorff usw. Am Dienstag abend kamen diese Herrschaften wieder in der Schulaula zusammen. Eine Büste der Exkaiserin und Lorbeerkränze mußten dazu herhalten, den Raum festlich zu schmücken. Als man fragte, was hier eigentlich los sei, erhielt man die geheimnisvolle Antwort: Hi st arischer Gedenktag.(Lies richtig: Sedan- und Tannenbergfeier.) Bald erklangen„Vater- ländische Weisen". Erstens„Heil Dir", zweitens„O Deutschland* und drittens„Es braust ein Ruf". Unten auf der Straße hotte sich nach und nach eine Menschenmenge eingefunden, die empört diesen Vorgängen folgte. Der erste Vorsitzende der zu- künftigen Vaterlandsretter gab jetzt bei der Feier bekannt, daß die Arbeiterjugend die Aula stürmen wolle, davon nach unserer Jnfor- mation gar keine Rede sein kann, worauf die Bismarck-Jünger mit ihren Totschlägern und Gummiknüppeln auf den Tisch schlugen und meinten:„Laßt die nur kommen.* Unterdeffen hatte oas Publikum die Schupo geholt, die auch, als sie die bekränzten Bilder Ludendorffs und Hindenburgs sah, die Ver- sammlung schloß. Bei einer sofort vorgenommenen Unter- suchung der Bismarck-Jünger wurden sechs Gummiknüppel (Marke Kunz«) und Totschläger gefunden. Die Leute sind auf der Polizeiwache 3öa in der Pappelallee festgestellt worden.
Ein größerer Brand kam in der letzten Nacht in einer Fabrik in der Frankfurter Ale« 319 zum Ausbruch. Als der 1. Löschzug dort ankam, hatten die Flammen an Oel und Jmmo- bitten schon so reiche Nahrung gesunden, daß mit mehreren Schlauchleitungen kräftig gelöscht werden mußte. Die Eni- stehungsursache ist noch nicht aufgeklärt. Unterstützt die Zeitungsfrau! Ein Leser schreibt uns: In meinem Hause sind zwei„Dorwärts"-Abonn{rnten, einer in der ersten, der andere in der vierten Etage. Ich laffe die Zeitung für den Genoffen in der vierten Etage bei mir eine Treppe abgeben und befördere sie selber oder durch meine Kinder„höhere» Orts". Der Zeitungsfrau erleichtere ich ihren schweren Dienst und die an- deren Abonnenten haben den Dorteil davon, indem sie ihre Zeitung etwas früher erhalten. Genoffen, handelt in ähnlichen Fällen ebenso, zum Nutzen eurer Mitmensche» und der Partei!
Wetter für morgen. Berlin «nd Umgegend. Eiwa» kühler, zeiiwcile ausllarend, jedoch übeiwlegend bewölkt bei mäßigen wesilichen Winden. Oester eiwaS Regen.
Die Granate in der Pariser Untergrundbahn. Von Arbeitern der Pariser Untergrundbahn, die mit der Ueberwachung der Schienen beauftragt sind, wurde gestern eine Granate auf den Schienen gefunden. Als einer der Ar- beiter die Granate aufheben wollte, explodierte sie und z e r- riß ihn in Stücke._ Bei dem Schiffbruch de» japanischen Kreuzer» Iliilaka wurden 13 Personen gerettet. Die Zahl der Toten beläuft sich auf ungefähr 300.
Es ist hohe Zeit. Morgen beginnt der neue Monat. Willst du den„Bor- wärts* regelmäßig zweimal täglich ins Haus gebracht haben,
dann
bestelle sofort!
Der„Vorwärts", das Zentralorgan der stärksten politi- schen Partei Deutschlands mit erheblich mehr als einer Million Mitgliedern, unterrichtet all« politisch Interessierten sachlich, schnell und zuverlässig. Nachstehender Bestellzettel ist auszufüllen und an di«. Hauptgeschäftsstelle des„Vorwärts*. Berlin SW. 68, Linden- straße 3, einzusenden.(In Orten außerhalb Groß-Berlins ist der„Vorwärts* bei der Post zu bestellen.) Ich abonniere den„Vorwärts" mit der illustrierten Sonntagsbeilage„Volk und Zeit*, der Unterhaltungsbeilage „Heimwelt* und der 14tägig erscheinenden illustrierten Bei- läge„Siedlung und Kleingarten* in Groß-Verlin täglich zweimal srei in» Hau ».
Name
Wohnung:
-Straße Nr.
vorn_ Hos— Ouergeb.— Sestenfl.— Tr. links— rechts bei—