Die päpstliche Friedensaktion von 1917.
nicht vor.
2. Ebenso wenig fann in Anbetracht der vielfachen Schwierigkeiten und der immerhin fraglichen Verständigungsbereitschaft auf feindlicher Seite von einer starten Friedenswahrscheinlich teit gesprochen werden.
3. Cine ernst e, vor seiten der deutschen Regierung gemissenhaft zu prüfende Friedensmöglichkeit war bei Beginn der päpstlichen Friedensaftion vorhanden. 4. Die Ereignisse der Monate Juli und August in Deutschland und Desterreich- Ungarn haben die an sich nicht sehr starke Friedensgeneigiheit der Westmächte nicht erhöht. 5. Die deutsche Regierung hat in der formellen Behandlung der päpstlichen Friedensaltion Fehler begangen. 6. Auf Grund der vorliegenden Aussagen und Dokumente kann es als wahrscheinlich bezeichnet werden, daß Englard und Frankreich jedenfalls Ende August 1917 ein Eingehen auf die päpstliche Friedensvermittlung mit Rücksicht auf die gesamte Kriegslage als nicht in ihrem Interesse liegend betrachteten.
Lackschuhe mit lila Strümpfen und ein weiß- und blaugestreiftes Hemd. Sein Hut ist verlorengegangen. Ber über die Persönlichkeit des Toten, der vielleicht russischer Bolschewist ist, irgendwelche Mitteilungen machen fann, wird dringend ersucht, fich unverzüglich beim 1. Kriminalbezirt, Polizeiamt Berlin- Mitte zu melden. Beiche des Toten wurde zum Schauhause gebracht. Die Sache er scheint immerhin recht geheimnisvoll. Sollte der Läter feinem Leben selbst ein Ende gemacht haben oder auf welche Ursache ist
Die
Das Reichsmietengefeh tritt in Kraft. Wie der Oberpräsident dem Zentralamt für Wohnungswesen mitteilt, hat er auf den Einspruch gegen den vom Magiftrat am 30. 2ugust 1922 gefaßten Beschluß zur Ausführung des Reichsmictengesetzes verzichtet. Der Beschluß erhält demgemäß nunmehr Rechtskraft und wird in der nächsten Nummer des Gemeindeblattes sowie in ortsüblicher Weise veröffentlicht werden.
Feststellung des Untersuchungsausschusses. Zusammenstöße zwischen Kommunisten und Schupo. VDZ. Nach Prüfung des aus dem Auswärtigen Amt und dem Gestern nachmittag ist es in Charlottenburg zu sehr be Reichsarchiv vorgelegten Aftenmaterials sowie auf Grund der eid- dauerlichen Zusammenstößen zwischen Teilnehmern am Kommu lichen Vernehmungen der Staatssekretäre a. D. v. Kühlmann, nnistischen Jugendtag und der Schupo gekommen, bei Helfferich, Zimmermann, des Reichskanzlers a. D. Mi- der, soweit bis jetzt bekannt, mehrere Personen verlegt wur. chaelis, der Reichsminister a. D. Rosen und Graf v. Brodben. Aus den uns vorliegenden Nachrichten scheint hervorzugehen, fein Tod sonst zurückzuführen? dorff Rangau, der Gesandten v. d. Landen, Riezler daß die Schutzpolizei sich zunächst größte Zurüdhaltung auferlegte, und Freiherrn v. Romberg, der Generale v. Ha eften und und erst, nachdem sie provoziert wurde, von ihren Waffen Gebrauch v. Bartenwerffer, des Botschafters v. Bergen und des machte. Die Ordner des Demonstrationszuges, der zum größten Reichstagsabgeordneten Scheidemann ist der zweite Unteraus- Teile von halbwüchsigen Burschen gebildet wurde, und schuß des parlamentarischen Untersuchungsausschusses in der Unter- mit dem der Zusammenstoß erfolgte, scheinen völlig versagt zu haben. suchung der päpstlichen Friedensvermittlung des Die äußerst beklagenswerten Borfälle unterliegen einer UnterJahres 1917 zu folgenden Ergebnissen gelangt: 1. Ein Friedensangebot Englands lag im Sommer 1917 fuchung, deren Abschluß dringend zu wünschen ist. Ueber die Zusammenstöße sind uns folgende Meldungen zu gegangen: Gestern früh waren mehrere Züge von Mitgliedern des kommunistischen Jugendbundes nach Pichelsberge hinausgezogen, die gegen 5 Uhr nachmittags auf dem Rückmarsch Chariottenburg wieder Ehemalige russische Offiziere als Diebe. erreichten. Bei dem Zuge durch die Stadt fam es zu verschiedenen In der Kufsteiner Straße 5 wurde ein Treppenläufer3usammenstößen. Der erste ereignete sich am Bahnhof Wizzmarder abgefaßt und nach dem Polizeipräsidium gebracht. Hier leben, wo ein Installateur Tusche, der ein Hafcukreuz ge- wurde er als ein früherer ruffifcher Offizier Baron tragen haben soll, von der Menge verfolgt wurde. Dieser lief in v. Blum festgestellt, der die Diebstähle mit einem früheren Regiseinen Laden in der Nehringstraße, wie es hieß, um Waffen zu mentskameraden Baron Berthis Steal v. Holstein zu holen, um sich damit zu verteidigen. Die Burschen stürmten den sammen gewerbsmäßig ausgeführt hat. v. Holstein spielte dabei Laden und plünderten ihn. Dieser Zwischenfall wurde je- den Aufpasser. Er wurde in einer Ruffenherberge in der Neuen doch durch Kriminalbeamte, die mehrere der Beteiligten feststellten, Königstraße ermittelt und festgenommen. Beide sind geständig. wieder beigelegt. Bald darauf kam es an der Sophie- Charlotte Nach den Angaben des Barons v. Blum war sein Vater GeneralStraße zu einem weiteren Zusammenstoß, der üble Folgen major in der russischen Armee, seine Mutter eine russische Fürstin. hatte. Da der lange Zug den Verkehr lahmlegte, so hatte sich auch Beide sind bei de: Revolution mittelos geflohen und waren endlich, an dieser Stelle wieder eine Reihe von Straßenbahnwagen als sie feine Beschäftigung fanden, auf Treppenläufer diebstähle ausgestaut, die nicht weiterfahren fonnten. Der Führer des ersten früherer russischer Offizier Valentin Postemsky und Wagens, der schon Verspätung hatte, versuchte nun, um feinen wei- gegangen. Von Stufe zu Stufe gefunken ist ein anderer teren Aufenthalt zu haben, durch den Demonstrationszug zu fahren. dessen Ehefrau, die jetzt beim Schlafstellendiebstahl auf Hieran wurde er aber von einem Ordner des Zuges verhindert. frischer Lat ertappt und festgenommen wurden. Nachdem er vor zwei Zwischen diesem und dem Führer entspann sich eine heftige Aus- Jahren nach Berlin gekommen, hatte er verschiedene Berufe" ereinandersehung. Der in der Nähe postierte Beamte der griffen, die ihn mit der Strafbehörde in Konflitt brachten, so daß Schuhpolizei sah sich nun veranlaßt, zur Aufrechterhaltung der Ord- er den Ausweisungsbefehl erhielt. Er blieb jedoch mit nung einzuschreiten. Seine Beschwichtigungsversuche er feiner Frau, ohne sich polizeilich zu melden, noch weiter in reichten jedoch das Gegenteil. Er wurde von dem erregten Ordner" Berlin . Zuletzt gründete er in der Ansbacher Straße zu Charbeschimpft und dabei, von den anderen Mitgliedern des Buges lottenburg, wo ihm ein Maler seine Räume zur Verfügung gestellt unterstüßt, gestoßen. Mit einem Kameraden, der jett hinzu fam, hatte, ein ruffisches Auskunftsbureau", das bedürftigen wollte er den Ordner" sistieren. Dieser aber leistete heftigen Wider- und hilfesuchenden Russen Rat und Hilfe leisten sollte. Obwohl der stand und rief:„ Befreit mich! befreit mich!" Als dann der Ordner Zuspruch sehr rege war, floffen die Mittel für Bostemsky und feine mit Hilfe von weiteren Beamten nach der Sophie- Charlotten- Wache Frau selbst nur sehr spärlich. Aus der Wohnung des Malers verim Bolizeipräsidium gebracht wurde, versuchten verschiedene Teil schwanden nun nach und nach fortwährend wertvolle Sachen. nehmer, den jungen Mann zu befreien, beschimpften die Bostemsty behauptete, daß diese nur von Landsleuten, die das Beamten, schlugen mit Fahnenstangen auf fie ein und bewarfen fie Auskunftsbureau aufgesucht hatten, gestohlen worden sein könnten. mit Flaschen. Die Menge, die inzwischen auf mehrere Taufend an- Jeht aber wurde er selbst mit seiner Frau auf frischer Tat abgefaßt gewachsen war, belagerte das Polizeipräsidium und bedrängte die und beide von der Kriminalpolizei dem Untersuchungsrichter vorBeamten, trotzdem diese sich zunächst tattooll und zurückhaltend be- geführt. nahmen. Die Menge verlangte stürmisch sofortige Freigabe des Siftierten und Absetzung der Beamten, die ihn abgeführt hatten. Vorher waren schon mehrere Schüsse gewechselt worden. Jeht fielen wieder aus der Menge heraus Schüsse und nun machten die Be- Der Lindenhof", das in Lichtenberg gelegene Erd amten von ihren Dienstwaffen Gebrauch. Erst als mehrere Beziehungsheim der Stadt Berlin , hatte gestern einen amte mit Karabinern erschienen, zerstreute sich die Menge nach und unterhaltungsnachmittag. In der zum Festraum hergenach, so daß von dieser Waffe tein Gebrauch mehr gemacht wurde. richteten Turnhalle versammelten sich mit den Jungen des Heims und Bis in die späten Abendstunden hinein wurde das Präsidium, der ihren Lehrern und Erziehern die Eltern und andere Angehörige, Schauplah des Zusammenstoßes, jedoch von größeren Gruppen noch auch viele in der Jugendwohlfahrt tätige Männer und Frauen, an umlagert. Zu dem ersten Zusammenstoß mit dem Installateur ihrer Spitze die Stadträtin Weyl und der Erziehungsdirettor wird uns noch mitgeteilt, daß dieser die Mitglieder des Zuges durch naut. Hezreden und auch durch Ziehen einer Schußwaffe gereizt haben soll. Er wurde deshalb ebenfalls festgestellt. Zur Aufklärung des I A an den Tatort entsandt.
7. Die Frage, ob die päpstliche Friedensaktion allein durch die Verzögerung der von der Kurie gewünschten deutschen Erklärung über die Freigabe Belgiens vereitelt worden ist, fann auf Grund der vorliegenden Akten und Zeugenaussagen nicht bejaht werden. Punkt 1 und 2 der Feststellungen sehen den weitgehenden Schlußfolgerungen, die aus den temperamentvollen und aufsehenerregenden Anflagereden Erzbergers in der Natio nalversammlung gezogen werden konnten, einen Riegel vor. Punkt 3 und 5 bestätigen den Kern der Sache, wie fie sowohl von Erzberger, wie auch von Scheidemann in seiner Broschüre„ Kaiser, Bapst und Sozialdemokratie" dargestellt wurde, nämlich, daß die Friedensmöglichkeit, die durch die Attion des Bapstes Benedikt und seines Nuntius Pacelli der faiserlichen Regierung geboten wurde, eine durchaus ernst hafte war, und daß sie von den deutschen amtlichen Stellen nicht so behandelt wurde, wie sie es verdiente.
Der wichtigste Bunkt ist der vierte, der ganz offensichtlich auf das unglückselige Auftreten des Reichskanzlers und Gefundbeters Michaelis Bezug nimmt( ,, Wie ich sie auf fasse"), durch das die ganze günstige Wirkung der Friedensresolution des Reichstages sabotiert wurde. Es ist aber eine glatte Verdrehung der Tatsachen, wenn die Rechtspresse( Lokalanzeiger" und" Deutsche Tageszeitung") diesen Buntt 4 als gegen die Friedensresolution selbst gerichtet hinftellt.
ganzen Borfalles wurden noch gestern abend Beamte der Abteilung
Neue Verhaftungen.
Im Punkt 6 wird übrigens ausdrücklich erklärt, daß Ende August Frankreich und England fein Interesse mehr an einer Friedensaftion gehabt hatten. Zwischen Juli und August liegt nämlich das unheilvolle Kanzlerregiment des Dr. Bei der Schießerei soll ein junger Mann, dessen BerMichaelis, des Strohmannes Ludendorffs, und die Ver- fönlichkeit noch nicht festestht, den Tod gefunden haben, Es schleppung der päpstlichen Friedensaftion. Daß, wie im ist ein etwa 16- bis 18jähriger Mensch, deffen Leiche nach dem Schaus Bunft 7 erklärt wird, die Frage, ob allein durch die dila haufe in Charlottenburg gebracht wurde. Es wurde zunächst antorische Behandlung der Frage über die Rückgabe Belgenommen, daß es ein gewiffer Schoch sei, der vermißt wurde. Die giens durch die Wilhelmstraße der Erfolg der Friedensaktion Angehörigen haben jedoch durch Besichtigung der Leiche im Schau hause festgestellt, daß es sich nicht um diefen handelt. Wo und von vereitelt wurde, auf Grund der vorliegenden Akten nicht bewem der junge Mann erschossen worden ist, steht ebenfalls noch nicht jaht werden kann, ist nur eine. rein negative Kompro- feft. Drei Siftierungen sind gestern abend noch erfolgt. Am mißformel, die den Verteidigern der kaiserlichen Kriegspolitik Bahnhof Wizleben, wo es zu dem ersten Zusammenstoß kam, wurde jedenfalls fein Recht gibt, sich aufs hohe Roß zu sehen. der Installateur Tusche fiftiert, weil er durch Heyreden die Bor überziehenden aufgereizt und als diese ihn stellen wollten, drei mal aus seiner Pistole geschossen hat. Ob hierdurch Berfonen verlegt worden sind, bedarf ebenfalls noch der Unterfuchung. Nach dieser Schießerei waren ihm Teilnehmer des Demonstrationszuges gefolgt und hatten die Scheiben feines Laden schaufensters eingeschlagen. Beteiligte daran wurden festgestellt. Bei dem zweiten Zusammenstoß wurden der Ordner des Zuges, ein 26 Jahre alter Mann namens Köhler, der gegen die Durchfahrt der Straßenbahnwagen protestierte und die Menge aufheßte und ein 16 Jahre alter Arbeiter Frizz Röchling aus der Hausburgstraße, der auf einen Wagen gesprungen war und von diesem herab auf die Menge einfpragh, fiftiert.
Zum Untersuchungsrichter im Staatsgerichtshof zum Schuße der Republik ist Kammergerichtsrat Ernst Wolff bestellt worden. Wolff war früher bei der Berliner Staatsanwaltschaft tätig und ist als juristischer Schriftsteller in Werken für die Freirechtsschule hervor getreten. Wolff spielt in der Deutsch - demokratischen Bartei, insbes sondere in der Beamtenbewegung, eine Rolle und ist Mitbegründer des Republikanischen Richterbundes.
Dollar: 1475.
Die Befferung der Mark auf den internationalen Börsen war nur von furzer Dauer. Bereits am Sonnabend meldete die New Yorker Börse wieder einen ungünstigeren Kurs. Heute setzte sich in Berlin die starke Nachfrage nach ausländischen Zahlungsmitteln wieder in lebhafterem Tempo fort. Es besteht ein großer De= Disenbedarf des Einfuhrhandels, der in den lezten Monaten sich start zurückgehalten hatte. Der Dollar erreichte bereits nach Ablauf der ersten Börsenstunden einen Kurs von 1475. Einen erheblichen Druck auf die Mart haben an den euro päischen Auslandsbörsen die Nachrichten über Lebensmittelfrawalle in Berlin ausgeübt. Auch an der hiesigen Börse ist man hinsicht lich der innerpolitischen Lage sehr peffimistisch. Infolgedessen regte sich am Industrieaktienmarkt heute fast gar feine Unternehmungsluft. Das Geschäft war sehr still. Lebhafte Kurssteigerungen waren nur bei den verschiedensten Valutapapieren zu verzeichnen, die naturgemäß der Bewegung der Devisen folgten.
100 holländische Gulden.
Devisenkurse.
1 argentinischer Papier - Peso 100 belgische Frant. 100 norwegische Kronen 100 dänische Kronen 100 schwedische Kronen.
100 finnische Mark
1 japanischer Jen.
100 italienische Lire
1 Pfund Sterling
1 Dollar
100 französische Frank
1 brasilianischer Milreis.
100 Schweizer Frank. 100 spanische Besetas
100 österr. Stronen( abgeſt.)
4. September Käufer- Verkäufer ( Geld-)( Brief-) Kurs 559.30
2. September Käufer Verkäufer ( Geld-)( Brief-) Kurs Kurs
Ermordung eines Schupsbeamten.
Der Täter ermittelt.
Bei der„ Lindenhof"-Jugend.
Direktor BI um, der Leiter des Heims, hob in seiner die Gäste illfommenden warmherzigen Ansprache hervor, daß an dieser Geziehungsstätte neben der Arbeit die Freude zu ihrem
Recht tommt, damit das Heim jedem Jungen lieb wird. Von dem fröhlich schaffenden Gemeinschaftsgeist, der im Lindenhof" alle, die Jungen samt den Alten, erfüllt und beseelt, tonnten wir uns bei den schönen Darbietungen dieses Unterhaltungsnachmittags überzeugen. Zur Pflege der Kunst hat das Heim aus befähigten Jungen einen Sängerchor, eine Mufiffapelle und eine Theatervereinigung geschaffen, in denen jeder sein Bestes zu geben fich bemüht. Die von der Kapelle gespielten Märsche, die Vorträge des Chores und vor allem die Aufführung von Lessings LustSpiel Minna von Barnheim" zeigten, mit welcher Luft die Lindenhof"-Jugend an die ihr geftellten Aufgaben herangeht und wie prächtig fie daran ihre Kräfte entwickelt. Zu dem Gelingen der Luftspielaufführung trugen neben den Jugendlichen erfolg reich bei der Lehrer Faber, der die Spielleitung führte und auch die Rolle des Riccaut übernommen hatte, und in den drei Frauenrollen die beiden Töchter Hanni und Else des Direktors Blum und ein der Famile Blum befreundetes Frl. Rossow. Die Minna, deren Darstellerin Hanni Blum durch Natürlichkeit und Anmut ihres Spiels erfreute, hatte an dem von einem Zögling Lewin dargestellten Tellheim einen tüchtigen Partner. Auch die anderen Zögfinge spielten flott, Henkel, Lange, Herbach, Sobotika. Der Crfolg bewies, daß es keine Verfündigung an Lessing war, sich an fein unvergängliches Werk heranzuwagen.
H
Die Lindenhof" Jugend, die ihrn Gästen diesen Unterhaltungsnachmittag bot, hat dem Heim Ehre gemacht.
Humboldt- Blätter. Die Humboldt Hochschule und die Freie Volkshochschule Groß Berlin geben seit August d. Js. cine Monatsschrift heraus, die den Mitgliedern unentgeltlich, den Nichtmitgliedern zum Preise von 20 Mart jährlich geliefert wird. Die erste Nummer, die durch eine Arbeit von Dr. Baerwald über Die Wirkung der Stultum katastrophe auf geiftiges Genießen und Schaffen" eingeleitet ist, tember erscheinen. wird zunächst unentgeltlich geliefert. Die zweite Nummer wird Mitte Sep
Auf dem Rummelplay in der Neuen Königstraße wurde gestern nachmittag der 31 Jahre alte Polizeioberwachtmeister Karl Botchen, ein verheirateter Mann, der hier in der Pallisadenstraße wohnte, erfchoffen. Botchen, der zum 8. Polizeirevier gehörte, hatte in der Neuen Königstreaße, in der Nähe des RummelEine Schiffstatastrophe. Bei der Funkenstation Marseille ist plates, Straßendienst. Mehrere Besucher des Vergnü gungspartes benahmen sich so rüpelhaft, daß sich der Beamte ein Hilferuf des spanischen Dampfers Tintore eingegangen, genötigt fah, einzuschreiten und den Hauptlarmmacher zu der bei der Insel Alboran gescheitert ist. Der Segelflug in Frankreich . Auf den seinerzeit vom ,, Matin" sistieren. Bevor er aber dazu tam, hatte dieser eine Pistole gezogen, mit der er den Oberwachtmeister durch einen Schuß veröffentlichten Aufruf zur Förderung der motorlofen Daraufhin lief er mit seinen Be- Luftfahrzeuge sind bisher im ganzen 100 000 Francs in die Brust niederstreďte. gleitern davon und mischte sich unter den Demonstrationszug der an Preisen gestiftet worden. fommunistischen Arbeiterjugend, der gerade vom Alexanderplatz Ein schweres Erdbeben hat am 1. September früh Taikoku tommend durch die Neue Königstraße nach dem Friedrichshain 30g. auf Formosa heimgesucht. zog. So war der Täter zunächst verschwunden. Kriminalbeamte und auf Formosa heimgesucht. Beamte des Ueberfallfomandos, die sofort die Ermittelungen auf- Zum Untergang des französischen Panzerschiffes" France " wird nahmen, stießen bei den Demonstranten zunächst auf Schwierig gemeldet, daß unter dem Vorsitz von Vizeadmiral Fournier eine teiten. Erst als nach der Ankunft des Zuges besonnerere Kommission eingesetzt wurde, um über die Ursachen, die zum Elemente die Nachforschungen der Beamten unterstüßten, gelang Untergang des Panzerschiffes" France " geführt es, den Täter ausfindig zu machen. Er lag unter haben, eine Untersuchung einzuleiten. Der Kapitän des Schiffes einer Bant, und als er unter diefer hervorgezogen werden sollte, Buy wird vor ein Kriegsgericht gestellt werden. 528.821 529.671 486.871 488.12 stellte sich heraus, daß er sich nicht mehr auf den Beinen halten 10761.50 10788.50 9937.55 9962.45 fonnte. Er taumelte, und da er schwer trant zu sein fchien, 24179.80 24180.20 22247.15 22302.85 murde er nach dem nahegelegenen Krankenhause am Friedrichshain 30861.35 30938.65 28764.- 28836.- gebracht. Hier konnten die Aerzte aber nur noch seinen Lod 38152.25 38247.75 35455.60 35544.40 feststellen. Wer der Tote ist, fonnte noch nicht ermittelt werden. neblig mit leichten Regenfällen und mäßigen nördlichen Winden. 3171.- 3179.- 2846.40 2853.60 Papiere, die darüber Aufschluß geben könnten, wurden bei der Leiche 639.20 640.80 nicht gefunden. Dagegen fand man bei dem Toten merkwürdiger6383.- 5892.60 5907.40 weise eine Kriminaldienstmarfe mit der Nummer 6533.20 5967.50 5982.50 118 und einen Bettel mit dem Namen eines Polizeimacht1458.17 1461.83 1348.81 1351.69 meisters Heinze. Wie der Tote in den Besitz der Marke und 1. 11375.75 11404.25 10436.90 10463.10 der Adresse gekommen ist, bedarf noch einer eingehenden Unter173.78 174.22 fuchung, die sofort eingeleitet wurde. In den Taschen des Mannes, 27665.35 27734.65 25518.05 25581.95 wahrscheinlich eines Russen, wurden noch zwei Fünfzig- und ein Kreis, Prenzlauer Berg . Die öffentliche Versammlung am Dienstag fällt aus. 22421.90 22478.10 20699.05 20750.95 Behntausend- Rubelschein, sowie russische Korrespondenz 1.87 19012 1.94 und russische Bücher gefunden. Er ist etwa 30 bis 35 Jahre 4968.75 4980.25 4414.45 4425 55 alt und 1,68 meter groß, hat dunkelblondes Haar und ein glatt
Kurs 560.70 51935.- 52065.
696.10 697.90
6367.
6516.80
192.75
1.83
193.25
5.
28.
100 ungarische Kronen.
•
100 bulgarische Lewa..
61.42 848,90
61.58 851.10
59.92 749.05
60.88 rafiertes Gesicht sowie vollständige Zähne. Er war stugerhaft ge750.95 fleidet, trug einen einreihigen, blauen Jafettanzug, schwarze halbe
100 tschechische Kronen.
und Umgegend. Ziemlich fübt, größtenteils trübe und etwas
Groß- Berliner Parteinachrichten.
Kreis, Mitte. Die erweiterte Borstandssigung am Dienstag, den 5. September, abends 8 Uhr, findet, nicht im Bürgerheim, Alte Schönhauser Str. 23/24, statt, fondern in den Bubi- Sälen, Neue Königstr. 26. Die Bildungsausschußmitglieder werden gebeten, schon um 27 Uhr anwesend zu sein.
Kreis, Friedrichshain , Frauenchor! Die Genosfinnen, die gewillt sind, dem Frauenchor beizutreten, werden gebeten, heute abend, 7 Uhr, sich in der V. Pflichtfortbildungsschule, Lange Str. 31, einzufinden. Um rege Beteiligung wird gebeten. Abt. Die Gigung der Funktionäre sowie Betriebs- und Beamten- Bertrauens leute findet nicht Montag, den 4. Geptember, sondern Dienstag, ben 5. Geptember, abends 7% Uhr, in der Schule Schönhauser Allee 166 a, statt.