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1. Beilage zum Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Nr. 12.

Parlamentsberichte.

Deutscher   Reichstag  .

14. Sigung vom 14. Januar 1895. 1 Uhr. Am Bundesrathstische v. Hohenlohe  , v. Bötticher, Graf v. Posadowsky  , v. Marschall, v. Berlepsch. Das Haus erledigt zunächst einige Rechnungssachen und zwar den Bericht der Reichsschulden- Kommission durch Kenntniß nahme, den Gesezentwurf betreffend die Kontrolle des Reichs­haushalts in erster und zweiter Lesung. Die Uebersichten der Reichsausgaben und Einnahmen für 1892/93 und 1893/94 werden zusammen verhandelt. In der ersten Lesung macht

Dienstag, den 15. Januar 1895.

12. Jahrg.

Abg. Rickert beantragt die Besprechung der Interpellation; der Antrag wird nur von den Freisinnigen und Sozial­demokraten unterstüßt; die Unterstützung reicht aber, da die Bänke des Hauses schwach besetzt sind, nicht aus. Es erheben sich nur etwa 35 statt der erforderlichen 50 Mitglieder. Eine Bes sprechung findet nicht statt.

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Staatssekretär v. Marschall  : Ich bin dem Vorredner| Gründen, nicht weil wir uns in die inneren Angelegen­dankbar, daß er meinem Wunsche, die Frage des Schutzes der heiten ferner Länder einmischen wollen, sondern weil es Deutschen   im Auslande hier zur Sprache zu bringen, so bereitwillig unsere Pflicht ist, von Zeit zu Zeit die deutsche Flagge zu zeigen gefolgt ist. Wenn er aber dem Grafen von Caprivi hier vor ver- als eine Mahnung für die fremden Länder, als ein Schuß für sammeltem Reichstage den Vorwurf gemacht hat, seine auswärtige unsere Landsleute und zugleich das Symbol zum treuen Festhalten Politit sei nichts weiter als ein fortwährendes Verneigen an dem Deutschen Reich.( Beifall.) vor dem Auslande gewesen, so hat er dafür keinen Beweis ge­bracht. Niemand erkennt mehr als ich die unsterblichen Ver­dienste des Fürsten Bismarck an und seine Bedeutung für das Ausland. Darum braucht aber niemand ungerecht zu werden gegen seinen Nachfolger( Zustimmung links), der in schwerer Zeit Die Geschäfte des Reiches überommen und, das müssen alle seine Gegner anerkennen sich seiner Aufgabe mit voller Aufopferung Es folgt die Interpellation des Abg. v. Heyl( natl.) und Abg. Richter( dfr. Vp.) darauf aufmerksam, daß die aus hingegeben hat( Beifall links). Darin hat der Vorredner recht: Genossen: Die unterzeichneten Mitglieder des Reichstages gedehntesten Etatsberathungen nichts nüßen, wenn Es ist mehr als je Zeit, daß wir dahin fireben, unser Nationalgefühl richten an die verbündeten Regierungen die Anfrage, welche Maß­nachher doch große Etatsüberschreitungen und außeretatsmäßige zu stärken. Kein Vorwurf tann für die auswärtige Politit empfind- nahmen auf grund der am 24. November 1891 von dem Herrn Ausgaben entstehen. Es sind namentlich außeretatsmäßige licher sein als daß sie sich mit dem Nationalgefühl in Widerspruch ge- Staatssekretär v. Bötticher abgegebenen Erklärungen über reichs­Ausgaben für die Kolonialpolitik in erheblichem Betrage setzt habe. Der Vorredner hat auf die Instruktionen an unsere Vertreter gesetzliche Einrichtungen von Handwerker- oder Gewerbekammern entstanden. Da sollte man nicht warten bis zur Vorlegung in Süd- und Mittelamerifa bezug genommen. In diesen findet in Aussicht genommen sind." dieser Uebersichten, sondern sollte sofort nach dem Bekanntwerden sich aber von dem Geist, der vielfach in der Polemik zum Aus- Als Präsident v. Levezzow die Anfrage an die verbündeten der außeretatsmäßigen Ausgaben den Reichstag um nachträgliche Druckt gekommen ist, daß wir jene Staaten von oben herunter Regierungen richtet, ob und wann die Interpellation beant­Bewilligung ersuchen. Namentlich in Ostafrika   sind große Mehr als nicht ebenbürtig betrachten und behandeln sollen, teine Spur. wortet werden soll, ist niemand zur Beantwortung dieser Frage ausgaben entstanden durch neue Expeditionen, durch Verstärkung Kein Moment wäre unglüdlicher gewählt als der gegenwärtige, bereit, da sowohl Herr v. Bötticher als Herr v. Berlepsch der Schuhtruppen u. s. w. Die ganze Rolonialpolitik bildet sich dort nach dem Grundsay zu verfahren: Ich bin groß und Du nicht zur Stelle anwesend find. Endlich wird der Reichs­immer mehr lediglich dazu aus, den schneidigen Offizieren die bist klein. Mit dem Vorredner erachte ich es für eine der fanzler von der Sache informirt und erklärt, daß Herr von Gelegenheit zu Expeditionen zu geben. Ob die bekämpften wichtigsten Pflichten unserer Vertreter im Auslande, stets be- Bötticher die Interpellation beantworten und sogleich erscheinen Volksstämme sich auch wirklich der deutschen   Herrschaft unter- dacht zu sein auf einen wirksamen Schutz der Deutschen  , ihrer werde. Nach wenigen Minuten treten Herr v. Bötticher und werfen, ist dabei Nebenfache. Gewöhnlich bleibt es beim alten, Person, ihres Eigenthums und ihrer Interessen. Der Deutsche   Herr v. Berlepsch in den Saal. wenn die Expedition das Land verlassen hat. Der Karawanen- im Auslande hat Anspruch, behandelt zu werden nach Maß- Abg. v. Heyl: Nachdem der Staatssekretär bei der früheren handel bleibt vernichtet und die Zolleinnahmen vermindern sich. gabe der vertragsmäßigen Abmachungen, und wo die nicht Interpellation des Zentrums neue Organisationen für das Hand. Ich will keine Kolonialdebatte anregen, sondern nur darauf bestehen, nach Maßgabe des Völkerrechts. Aber man werk für berechtigt erklärt, sich aber gegen die Einführung des aufmerksam machen, daß es besser ist, wenn zeitiger die Ge- müßte im einzelnen prüfen: Was ist das für ein Mann, was ist Befähigungsnachweises ausgesprochen hat, wollen wir die Frage nehmigung des Reichstags zu solchen Mehrausgaben nach seine Thätigkeit, wodurch ist das Schutzbedürfniß veranlaßt? nochmals von neuem anregen. In Preußen ist für den Handels­gesucht wird. Nicht jedes Jnteresse eines auswärtigen Deutschen   ist darum stand durch die Handelskammern gesorgt und für die Landwirth  . Die Vorlagen werden der Rechnungskommission überwiesen, auch ein deutsches Interesse, er fann auch Interessen verfolgen, schaft erst kürzlich durch die Landwirthschaftskammern; aber für. ebenso die Uebersichten der Ausgaben und Einnahmen für die die unseren Interessen geradezu feindlich sind, und wir können das Handwerk ist nichts geschehen. Die Gewerbe- Ordnung von Schußgebiete für 1892/93 und 1893/94, die allgemeine Rechnung den Deutschen   im Auslande nicht das gewähren, was wir ihm 1869 hat nicht dazu geführt, den Kampf der Handwerker gegen für 1884/85 bis 1890/91, sowie die Rechnung der Kasse der vielleicht im Julande versagen; er darf nicht die Verantworlichkeit die Großindustrie zu erleichtern. Die lettere hat die Oberhand Ober Rechnungskammer für 1891/92 und 1892/93. Die Dent für die Folgen seiner Handlungen von sich ablehnen und der Ge- behalten, das hat die Gewerbezählung ergeben, die aber auch schrift über die Ausführung der Anleihegesetze wird durch sammtheit aufbürden. Das Deutsche Reich kann doch unmöglich den Beweis geliefert hat, daß einzelne Gewerbebetriebe immer Renntnißnahme für erledigt erflärt. für alles eintreten, was auch immer der Deutsche   im Auslande thut. noch überwiegend Kleinbetriebe sind. Es muß eine Organisation Darauf folgt die Interpellation der Abgg. Hasse( natl.) Es sind ganz verschiedene Elemente, welche ins Ausland gehen, des Handwerks geschaffen werden, damit dasselbe sich organisiren und Genossen: Was gedenkt der Reichskanzler zu thun an- um sich eine neue Heimath zu suchen; auch gute und brave Leute kann, um durch Vereinigung das zu ersetzen, worin ihm die gesichts der vielfachen Klagen über den mangelnden Schuh sind darunter, aber auch solche, die sich im Auslande sehr bald Großindustrie überlegen ist, namentlich in bezug auf die Be der Deutschen   im Auslande, insbesondere in Zentral- Amerita?" assimiliren, die deutsche Nationalität abstreifen und sich in aller- schaffung von Kleinmotoren. Der Präsident von Bödicker hat Der Staatssekretär des Auswärtigen Amts v. Marschall   lei Dinge mischen, die uns garnichts angehen, und die dann, einmal ausgeführt: Besser ist es, durch Zwang zu organisiren und erklärt sich zur sofortigen Beantwortung der Interpellation wenn ihnen etwas schief geht, sich plößlich des cives romanus innerhalb der Organisation die größte Freiheit zu lassen, als bereit. sum( ich bin ein römischer Bürger) erinnern und darüber der freien Organisation auf Schritt und Tritt Fesseln anzulegen.. Abg. Hasse: Die Behandlung der Deutschen   im Auslande skandaliren, daß nicht einmal ein deutsches Kriegsschiff da ist,| Den obligatorischen Handwerkerkammern wird auch die Aufgabe ist von jeher ein Spiegelbild des Ansehens des Deutschen Reiches. um sie zu schützen. Diese sind dann am meisten geneigt, Ansprüche zufallen, die Gewerbe Aufsicht auszuüben, namentlich auch über Vor 1866 und 1870 sah man, daß das Deutsche Reich ohnmächtig an die deutschen   Vertretungen zu machen, zu reklamiren und zu die Hausindustrie, welche das Handwerk schwerer schädigt, als und zerrissen war. Selbst die, welche ethische Werthe nicht räsonniren, während die Elemente am bescheidensten sind, die am die Großindustrie. Die Handwerkerkammern werden auch das tennen, sondern nur solche Werthe, welche sich in Kapital aus- ersten Anspruch auf Schuh hätten, nämlich die wirklichen Pioniere, die Submiisionswesen zu regeln haben. Redner verweist darauf, drücken lassen, müssen zugeben, daß die Existenz des neuen Deutschen   friedlich arbeiten und ihre Intereffen mit denen der Heimath verbinden. daß in seiner Heimath, in Worms  , eine Neuregelung dieser Reiches, verkörpert durch die machtvolle Person des Fürsten Bismarck, Dem Ideal können wir nicht nachstreben, alle Deutschen  , die sich Frage erfolgt sei, wonach an den Arbeiten der Gemeinde der ein Kapital war, von dem die Deutschen   im Auslande zehrten. im Auslande aufhalten, besonders zu schüßen. Diejenigen, welche Reihe nach alle Handwerker betheiligt werden. In der Militär­Unzählige deutsche Unternehmungen im Auslande waren nur sich in die politischen Parteitämpfe im Auslande einmischen, verwaltung bestehen bestehen hierüber ebenfalls gute Grundfäße. dadurch möglich, daß man darauf vertraute, durch die deutsche haben keinen rechtlichen Anspruch auf Schuß, es sei denn, daß Meine politischen Freunde sind nicht der Meinung, daß derartige Regierung geschützt zu sein. Fürst Bismarck   griff zwar selten der deutsche Vertreter aus menschlichen Rücksichten für sie eintritt. Organisationen plößlich geschaffen werden können; aber sie sind ein in die Verhältnisse des Auslandes, aber wenn es geschah, Die Thätigkeit hängt lediglich von der Persönlichkeit des der Meinung, daß der Handwerkerstand sich in so mißlicher Lage geschah es mit voller Wucht und Macht. Das Prestige des Vertreters ab, von dem Vertrauen, das er bei seiner Regierung befindet, daß irgend etwas geschehen muß. Nicht erst heute sind Fürsten   Bismarck ersetzte, was den Vertretern des Deutschen   gefunden hat, und davon, in welchem Maße er verstanden hat, die Nationalliberalen auf diesen Gedanken gekommen, denn der Reiches im Auslande an persönlichem Ansehen fehlte. Seit 1890, bei der fremden Regierung die Ueberzeugung zu begründen, daß jezige Finanzminister Miquel hat schon 1869 ähnliche Ge­feit dem Rücktritt des Fürsten Bismarck ist das Ansehen des hinter ihm und seiner Thätigkeit die Macht und der Wille des danken ausgesprochen. Parteipolitische Absichten spielen Deutschen Reiches gesunken. Ich warnte bei dem Handelsvertrag Deutschen Reiches steht. Diese Thätigkeit läßt sich allerdings von dabei teine Rolle. Ich hoffe, daß der Staatssekretär mit Kolumbia   davor, die kleinen mittelamerikanischen Republiken hier aus nicht reglementiren; er fann ein tüchtiger Beamter von Bötticher eine entgegenkommende Erklärung abgeben ebenso zu behandeln wie andere große Staaten. Die Politik des sein und doch für diese Thätigkeit nicht fähig fein. Die Verant- wird; denn die Organisation des Handwerts gegenüber der Reichskanzlers Grafen Caprivi läßt sich bezeichnen als eine wortung für die Auswahl der Personen trifft also die Zentral Großindustrie ist dringlich nothwendig. Ich bin persönlich der Berneigung nach allen Seiten, Rußland   und England gegen- stelle, welche für Mißgriffe hierin allein verantwortlich ist. Meinung, daß die Vorschläge des preußischen Handelsministers über, um nur mit allen Staaten im Frieden zu leben. An- Die Küste von Westamerika ist von jeher der Echauplatz von sich als durchführbar erweisen werden. geblich soll den deutschen   Konsuln im Auslande Anweisung politischen Kämpfen gewesen. Ich möchte in keiner Weise die Staatssekretär v. Bötticher: Ich freue mich, daß mir gegeben sein, sie sollten sich um die Deutschen   im Auslande nicht Ehrenhaftigkeit dieser Männer anzweifeln, am allerwenigsten bei Gelegenheit gegeben ist, Mittheilung über dasjenige zu viel fümmern, fie seien nur dazu da, die Interessen der ein- Prowe, der von allen Seiten als ein durchaus ehrenwerther machen, was seitens der Regierung seit der letzten Vera heimischen Deutschen zu vertreten. Der Reichstanzler Graf Mann geschildert wird; ich hätte nur gewünscht, daß er sich in handlung eingeleitet worden ist. Ich freue mich auch, daß der, Caprivi ist für seine Beamten immer sehr energisch eingetreten, feinem Streben, die Welt zu verbessern, etwas größere Schranken Vorredner in dem Endziel durchaus sich mit den Anschauungen aber niemals für die, welche durch die Beamten geschädigt gesetzt hätte. In dem Falle Matthis hatte dieser Proklamationen der preußischen Regierung auf einem Boden befindet. worden sind. Unsere Deutschen   im Auslande sind Pioniere gegen den Präsidenten Ezeta und kompromittirende Briefe an Bereits 1891 habe ich erklärt, daß es unerläßlich sei, dem Hand­unseres Handels, unserer Judustrie und unserer Kultur; niemand politische Persönlichkeiten in Salvador   geschickt. Wenn ein werk eine Organisation zu geben. Ich erkenne gern an, daß bestreitet, daß die deutsche Industrie ein Interesse daran hat, Deutscher   von einem Land in ein anderes geht, und Anspruch inzwischen die Dinge für den Handwerkerstand sich so entwickelt Absatzgebiete im Auslande zu gewinnen. Deshalb sollte man auf deutschen   Schuß macht, so muß er doch vorher nachsehen, haben, daß die Forderung als eine immer bringendere und sie nicht im Stiche lassen. Die Schädigung der Deutschen   ob in seinen Taschen keine feindseligen Protlamationen sind. In berechtigtere erscheint.( Sehr wahr! rechts und im Zentrum.) durch die Bankrotterklärung Portugals  , Griechenlands   dem Falle Ruhnke hatte Prowe den ersteren bestimmt, er solle die Es muß der Gemeingeist und die Widerstandsfähigkeit und Argentiniens   will ich nicht erwähnen; solche Staaten Bedingung machen, daß die spanischen   Instrukteure entlassen des Handwerks gehoben werden, um den Konkurrenz müßten eigentlich unter Vormundschaft gestellt werden. Es resp. nicht mehr eingestellt werden sollten, und ein Jahr später fampf zu bestehen und das Lehrlingswesen auf einen handelt sich dabei nicht blos um die Intereffen des Großtapitals, hat Ruhnke sein Entlassungsgesuch eingereicht, worüber der Prä- besseren Fuß zu stellen. Dieses Ziel verfolgen die verbündeten sondern leider auch um den Mittelstand. Redner verweist darauf, fident Ezeta sehr erregt war. Was geht Herrn Prowe die Frage Regierungen im Verein mit allen Elementen, welche daß ein Deutscher von einem Franzosen eine Ohrfeige bekommen an, ob San Salvador   spanische Instrukteure bat. Prowe ist ein Herz für das Handwerk haben. Wenn es zu greifbaren Er hätte, auf seine Klage habe er nicht Recht bekommen, sondern sei auch nicht ins Gefängniß geworfen worden, sondern nur von gebnissen noch nicht gekommen ist, so liegt das an der Ent. des Landes verwiesen worden. In Ungarn   hat ein Deutscher den Polizisten in seiner eigenen Wohnung bewacht worden, und wickelung dieser Frage während der letzten Jahre. Die Vors eine Fahne aufgezogen, sie wurde aber vom Gendarmen herunter die Verhaftung war gerechtigt; denn in Salvador   kann jede schläge des Ministers von Berlepsch gingen davon aus, daß auf geholt und als Lappen bezeichnet. Für die schwäbischen Bauern Behörde, wenn sie vermuthet, daß ein Verbrechen begangen der Grundlage von Fachgenossenschaften sich die Handwerkerkammern in Palästina, deren Besitzverhältnisse bedroht waren, ist der König werden soll, den Verdächtigen vorläufig in Haft nehmen. Man sagte, nach der Art der Handelskammern aufbauen sollten. Die Kritik von Württemberg   eingetreten. Das ist erfreulich, aber ganz wie wohl die englische Regierung vorgegangen wäre, wenn einem ist teine günstige gewesen, troydem es nicht an Stimmen forrekt ist es wohl nicht, daß sich der Fürst eines Einzelstaates ihrer Unterthanen derartiges paffirt wäre; ein Engländer hätte fehlte, welche sich beifällig ausgesprochen haben. Die Vertreter in die Reichsangelegenheiten mischt. Aehnliche Benachtheili- sich vermuthlich um die spanischen   Instrukteure gar nicht gefümmert. der bereits vorhandenen Gewerbekammern haben sich in Eisenach  gungen der Deutschen   sind vorgekommen in Brasilien  , in Bei der Revolution waren auf beiden Seiten eine ganze Anzahl wenigstens nicht ablehnend über die Vorschläge geäußert. Aber Peru   bezüglich des Majors von Pauli. In Zentralamerita Deutscher in Kriegsdiensten, so daß unser Gesandter in der nicht die Vertreter des torporirten Handwerks haben sich ablehnend. vertritt Herr Peyer das Deutsche Reich, der früher leichten Situation sich befand, Deutsche   gegen Deutsche   schützen ausgesprochen und haben sich für obligatorische Innungen, über in Südamerika   beschäftigt war; aus allen Gebieten aber liegen zu müssen. Diejenigen, die jest so laut flagen, sollten doch vor- Befähigungsnachweis je länger desto lauter erklärt.( Buftimmung schlechte Zeugnisse über ihn vor. Redner verweist auf die über her bedenken, daß sie durch ihre Haltungsweise sich in die aller- im Bentrum.) Ginseitig tonnte die Regierung nicht auf die. den Herrn veröffentlichten Briefe von Häcker u. s. w. Es handelt größte Gefahr bringen konnten. Wenn die deutsche Flagge Vorschläge des forporirten Handwerks eingehen, sie mußte sich um vier oder fünf Beschwerdefälle: Juhl, Ruhnke, heruntergerissen wurde, so muß man doch fragen, wie kommt Herr eine Korrektur der anderweitigen Vorschläge versuchen, um Mathis, Prowe und das Verhalten beim Abschluß der Handels- Müller, der in dem Aufstand doch General der Rebellen war, die Bedenken des korporirten Handwerks forporirten Handwerks zu beseitigen. verträge. Herr Ruhnke wurde als ein Landsknecht   behandelt, der dazu, die deutsche Fahne zu hissen! Das ist doch ein Mißbrauch Da die Beschlüsse der verschiedenen Handwerkerversammlungen bald bei dieser, bald bei jener Partei sei. Die Sache verhält sich der deutschen   Flagge. Ich nehme keinen Anfiand, zu erklären, daß erst im Sommer vorigen Jahres gefaßt sind, so ist es begreiflich, aber nach dem Briefe des Herrn Ernst Häcker, der Augenzeuge ich das Verhalten des Gesandten Peyer mißbillige. Er hat in daß jetzt noch keine Beschlüsse vorliegen tönnen. Die Ein­der Vorgänge war, ganz anders. Der Plantagenbesitzer Juhl der Führung seiner Geschäfte eine gewisse Passivität an den Tag stimmigkeit, die angeblich herrschen soll in den Kreisen der wurde geschädigt durch Plünderung seiner Besizung, wobei gelegt. Er hätte mit aller Entschiedenheit die Deutschen   Handwerker ist doch keine so große. Wenn nur ein die deutsche Fahne beschimpft wurde. Die Meist zur Ruhe mahnen und sie Frieden halten heißen müssen, dann sehntel der Handwerker den Innungen an= begünstigung, die dem Deutschen Reiche   zustand, ist nicht hätten sie auch einen Anspruch auf Schuß und Hilfe gehabt. gehört, so tann die Stimme der letteren beachtet worden; erst nach zwei Jahren ist Remedur geschaffen Wir werden nach wie vor unseren deutschen   Landsleuten im Aus- nicht ausschlaggebend sein. In den Kreisen der infolge des kläglichen Verhaltens des Gesandten Peyer. Die lande den Schuß angedeihen lassen, den sie verdienen. Wir außerhalb der Innungen stehenden Handwerker Deutschen   können sich auf den deutschen   Schutz gar nicht mehr sehen zu unserer Freude das Bestreben, deutsches Kapital denkt man anders, das fann man namentlich aus dem verlassen, sie können ihn nur noch bei den amerikanischen   Be: unseren Kolonien zufließen zu Lassen, um fie zu be- Süden und Westen hören, von wo man uns gebeten hat, das hörden finden, und das ist der Grund, weshalb so viele ihre fruchten und zu entwickeln; wir sehen muthige Männer Handwerk mit obligatorischen Innungen zu verschonen. Deshalb Staatsangehörigkeit aufgeben. Dadurch gehen dem Deutschen   hinübergehen, um dort in aufopfernder Weise zu wirken. Aber wird man es der Regierung nicht verdenfen können, wenn sie Reiche sehr viele Beziehungen verloren; darüber giebt auch der unsere Kreuzerflotte folgt dieser Bewegung Anstand nimmt, ohne weiteres einen Schritt zu thun, der einen Brief eines ehemaligen deutschen   Ofiziers an die National nicht in dem Maße, wie es wünschenswerth Bruch bedeutet mit dem, was seit 200 Jahren in Preußen Zeitung  " Auskunft. Wenn ein deutscher Beamter in dieser wäre. Stilstand ist hier Rückschritt, und ich erkläre es offen: rechtens ist.( Eehr richtig! links.) Nur von 1849 bis 1869 Weise das Ansehen des Deutschen Reiches schädigt, dann sollte er wir können unsere Verpflichtungen im Auslande nicht erfüllen wurde diese Politik erlassen. Schon auf dem Reichstage zu Regens­nicht versetzt, sondern vollständig außer Dienst gestellt werden. und die Verantwortlichkeit, die uns obliegt, nicht übernehmen, burg   stellte der große Kurfürst den Antrag, den Zunftzwang aufzu­Wenn der Reichskanzler 1891 nicht vom Reichstage dazu gedrängt wenn in dieser Beziehung nicht Abhilfe geschafft wird. Nur der heben. Es wurde nicht gebilligt, aber Preußen hat immer die Aus­worden wäre, so hätte er feine Kriegsschiffe nach Chile   geschickt. hingebenden und aufopfernden Thätigkeit unserer Kreuzerflotte ist wüchse des Bunstwesens zu mildern gesucht. Sie können es Erfreulich ist es aber, daß er aus eigener Initiative Schiffe es zu danken, daß die Deutschen   zur Zeit der südamerikanischen demnach dem preußischen Staatsministerium nicht verdenken, nach der Delagoabucht gesandt hat. Redner schließt mit dem Bürgerkriege jedem Angriff auf ihre Rechte einen entschiedenen wenn es zu dem Beschlusse gekommen ist, entsprechend den Vor­Ausdrucke der Hoffnung, daß es gelingen werde, den Schutz der Widerstand entgegensetzen konnten und ihr Ansehen in jenen schlägen des preußischen Handelsministers, eine Untersuchung über Deutschen   im Auslande besser als bisher zu gestalten.( Lebhafter Ländern befestigen fonnten. Wir bedürfen einer Ber  - die Verbreitung des Handwerks eintreten zu lassen. Denn gewisse Ge­Beifall rechts und bei den Nationalliberalen.) mebrung unserer Flotte nicht aus chauvinistischen Iwerbe, die früher in der Gewerbe- Ordnung aufgeführt waren, sind ver­