Nr. 428 39. Jahrgang
2. Beilage des Vorwärts
Baumwunder in der Weltstadt.
Botanische Seltenheiten, von denen der Berliner nichts weiß.
Ein Baum aus der Braunkohlenzeit.
Sonntag, 10. September 1922
18. Jahrhundert die Zucht der Seidenraupe hier einführte. Das Laub dient den Seidenraupen als Futter. Deshalb finden wir auch. in vielen märkischen Dörfern noch Maulbeerbäume, obwohl die Seidenraupenzucht längst wieder eingegangen ist.
Mannigfaltige seltsame Bäume findet der Naturfreund ferner noch im Botanischen Garten. Ganz eigenartig ist auch das im Humboldthain gesetzt hat. Der ganze Hain bildet das Denkmal; er besteht zum größten Teil aus fremdländisnen Bäumen, deren Namen und Heimat auf kleinen Schildern vermerkt ist, die vor dem betreffenden Baum stehen. Die Verwaltungsbehörde würde Schilder, die zum Teil schon recht unleserüich geworden ist, erneuern fich ein großes Verdienst erwerben, wenn sie die Beschriftung der
Die Steinwüste Berlins weist Gott sei Dank eine recht stattliche| 32 Bentimeter. In den märkischen Wäldern ist die Eibe wohl kaum Denkmal, das die Stadt Berlin dem großen Naturforscher Humboldt Zahl lieblicher Dasen, mit Bäumen bepflanzte Plätze und Parke auf. noch zu finden. Teilweise sind sehr schöne Anlagen geschaffen worden, deren Grün das Auge des Besuchers erfreut und eine angenehme Abwechselung in das Grau des Straßenbildes bringt. Meist sind es Pflanzen heimischer Arten, denen die Bäume und Sträucher angehören, aber zuweilen finden sich auch fremdländische Gäste darunter, seltsame Bäume, die auf den Pflanzenfreund ganz besondere Anziehungs Traft ausüben.
Der heilige Baum der Japaner .
Im Borgarten der Universität steht ein Baum, der aus dem fernen Osten stammt. Es ist ein Gingkobaum, dessen Artgenossen in Sapan als heilig verehrt und in der Nähe der Tempel angepflanzt merden. In seinem Qieußeren ähnelt der Gingkobaum einem Laubbaum, jedoch unterscheidet er sich von diesem durch seine Wachstumsform, besonders die weitausholenden Zweige. Die Blätter des Gingkobaums sind dagegen ganz anders geartet als die der Laubbäume. Sie sind ziemlich breit, zweigelappt und gestielt und befizen eine ausgesprochene Fächeraderung. Die Blattadern verlaufen vom Blattstiel fächerartig zum Blattrand, ohne Querverbindung zwischen den einzelnen Längsadern. Diese Art der Aderung ist entwicklungsreschichtlich sehr alt und urtümlich; sie geht der Fiederaderung, Maschen-( Nez-) aderung und Doppelmaschenaderung voran, die die Blätter der entwicklungsgeschichtlich jüngeren Pflanzen zeigen. Die Blätter stehen, wie die nadein der Kiefer, in Kurztrieben, aus denen auch die Blüten hervorkommen. Die Frucht des Gingkobaums ift pflaumenartig und enthält einen pflaumenartigen Kern, Wegen der 3weilappigkeit der Blätter wird der Gingkobaum als Gingko biloba bezeichnet. Goethe, der sich viel mit der Untersuchung der anzenblätter beschäftigte, wurde bei der Betrachtung des Gingtoblattes zu nachdenklichen Versen angeregt:
Ist es Ein lebendia Wesen, Das fich in sich selbst getrennt, Sind es zwei, die sich erlesen,
Daß man sie als Eines fennt?
Aus der Familie der Gingkobäume gibt es in der heutigen Bflanzenwelt nur noch einen einzigen Bertreter, der kümmerliche Rest einstiger Herrlichkeit, gewissermaßen ein„ lebendes Fossil". Bon kerordentlicher Verbreitung und Bedeutung war diese Familie in früheren erdgeschichtlichen Zeitabschnitten, besonders im Mittelalter For Erde; ihr Ursprung selbst reicht bis in das graue Altertum der Erde zurück. Aus der Zeit der größten Verbreitung sind die Spuren Der zahlreichen Arten der Ginakos auf der ganzen Erde gefunden worden. Heute wäre diese Pflanzenart vielleicht schon völlig aus nestorben, würde man sie nicht in Japan als heilig ansprechen und daher dort häufig anpflanzen und pflegen.
Ein aussterbender Nadelbaum.
Eine gewisse Verwandtschaft, namentlich in der Fruchtbildung, besitzt der Gingko mit der Eibe oder dem Tarusbaum( Taxus baccata). Die Früchte der Eibe find Scheinbeeren von füßlichem Geschmack. Die Samen werden von einem roten, faftig- fleischigen Mantel umschlossen, der sich prächtig von dem Dunkelgrün der Nadeln abhebt. Die Tapusfamilie, zu der früher die Gingkobäume gerechnet wurden, hat die Hauptmasse ihrer Vertreter auf der südlicher Erdhälfte; auf der nördlichen sind nur sehr wenige zu finden, 1ind bei uns fommt nur die Gibe vor. Zu Casars Zeiten gehörte sie zu den Charakterbäumen der germanischen Urwälder. Die Eibe gab unseren Vorfahren reichlich Stoff zu Sagen und Mythem. Aus ihrem Holz wurden Begen und Armbrüste gefertigt. Da das Wachstum dieses Nadelbaums nur ein fehr langsames ist, wird er nicht angeforftet. Er ist jedoch ein beliebter Zierbaum für Barfanlagen, da ur lange Zeit hindurch buschförmig bleibt uns es verträgt, start beschnitten und geformt zu werden. Im Berliner Tiergarten find vielfach Eiben zu finden, teils in Buschform, teils hochstämmig. Ein besonders großer Eibenbaum steht am Großen Stern, bei der Jagdgruppe zwischen Brückenallee und Charlottenburger Chauffee. Sein Stammdurchmesser beträgt in 1 Meter Höhe über dem Boden etwa
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Sachawachiak der Eskimo.
Von Ejnar Mittelfen.
Große Vogelschwärme kommen aus Norden und Süden, aus Often und Westen geflogen; sie setzen sich auf den Rücken des immer noch lebenden Tieres und fämpfen miteinander um das gerinnende Blut. Schreiend fliegt der ganze Schwarm in die Luft auf, wenn der Körper des Wals im Todeskampf zudt, die Sonne wird von ihnen verdunkeit, aber sobald der Wal ruhig wird, seßen sie sich wieder.
Ein oder zwei Stunden sind vergangen, noch ist der Wal nicht tot, doch seine Bewegungen sind matt; nur selten vermag er seinen Schwanz aus dem Wasser zu heben dann macht er eine letzte, verzweifelte Anstrengung, feinen Berfolgern zu enigehen: er versucht zu tauchen, doch kraftlos rollt er aber drüben vom herum und zeigt seinen hellen Bauch Strande her und aus den vielen Umiats erhebt sich ein Freudenschrei:„ Der Wal ist tot!"
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Ehren"-Friedhof.
Auf dem Tempelhofer Feld, wo Wilhelm von verflossenen Gnaden die Parade der Garde abnahm, die nach seinem Willen auf Vater und Mutter schießen sollte, steht verlassen ein Baum, der im Volksmund„ die einsame Pappel" heißt.
Nicht weit davon ruhen auf einem ebenso einsamen Platz die
Im Tertiärzeitalter, das bereits der Neuzeit der Erde angehört, herrschte bei uns ein wärmeres Klima als heute. Aus jener Zeit Deutschlands abgebaut werden. Auch in der Mark Brandenburg, stammen die Braunkohlenablagerungen, die in vielen Gegenden besonders in der Laufig, wird viel Bergbau auf Braunkohle ge- würde. trieben. Wie die Steinkohle, die älteste Kohle, und der Torf, der so jung ist, daß der Verkohlungsprozeß noch nicht völlig durchgebildet ist, ist auch die Braunkohle aus pflanzlichen Ablagerungen entstanden. Große Waldmoore, mie wir sie heute ähnlich in unseren Erlenbruchwäldern haben, wurden im Laufe der erdgeschichtlichen Geschehnisse mit anderen Ablagerungen, Sanden und Kiesen, überschüttet und so von der Luft abgeschlossen. Unter dem Druck der auf ihnen lagernden Schichten und bei dem Fehlen des Sauerstoffs der Luft trat der Verkohlungsprozeß ein. Beim Abbau der Kohlenschichten findet sich nun, daß es ganz besonders ein Nadelbaum war, der in den Wäldern jener fernen Zeiten wuchs, die Sumpfzypresse( Taxodium distichum), Opfer dieses Militarismus, der hier alljährlich ein glänzendes SchauDiefer Baum gedeiht heute noch in den Sumpfmäldern der Südstück aufführte. Wer diesen Plaz, den„ Ehrenfriedhof", bestaaten von Nordamerika , an der Mündung des Mississippi , wo er fritt, den packt das Grauen beim Anblick der Gräber. Da liegen ebenfalls große Waldmoore, sogenannte Swamps, bildet. Durch die Kämpfer, von denen ein schlichter Stein nichts als ihren Namen, nach dem Tertiärzeitalter hereinbrechende Eiszeit wurde die Sumpf- den Tag ihrer Geburt und den des Todes nennt. Was zwischen appreffe in unserer Gegend zum Aussterben gezwungen. Der Ber - diesen beiden Tagen liegt, der Kampf ums Dasein und das grausige liner Tiergarten beherberot zwei ichöne Eremplare ihrer Art, von Ende, das bewahren diese Toten als ihr ureigenstes Geheimnis. denen das stärkste in 1 Meter Höhe einen Durchmesser von etwa Wie viele Gräber sind dort in jenen Abteilungen, in denen die 60 Zentimeter befizt. ir finden diese Sumpfzypressen, wenn wir Soldaten„ vom Feldwebel abwärts" ruhen, die das Unkraut übervor dem Denkmal Friedrich Wilhelms III. stehen, den Rücken dem Denkmal zugekehrt, und nun einige Schritte nach links zum Wasser wuchert, auf denen keine Blume sich wiegt, die eine liebevolle Hand gehen. Auch im Kleistpark, dem alten Botanischen Garten, stehen pflanzte. Vergessen sind die Kämpfer jener Tage. Wo sind sie alle, mehrere Sumpfzypressen. die niemals laut genug den frisch- fröhlichen Krieg" preisen fonnten, wo find jene, die dem Kriege ihren Reichtum verdanken, während jene hier und alle die anderen, die in den tausendfachen Gräbern als Opfer dieses Krieges ruhen, verbluteten? Wie wäre es, wenn alle die, die heute ihre Memoiren schreiben, weil sie glauben, sich rechtfertigen zu müssen, einen Teil ihrer Schriftstellerhonorare" zur Instandsetzung dieser verfallenden Gräber hergäben?
Platanen, Akazien.
Zu den Baumarten, die in den Baumbestand unserer Parkanlagen schon fest eingebücgert sind, und die auch häufig die Straßen einfassen, gehören die Platonen und Akazien. Und doch sind auch sie fremdländische Gäste, die vor gar nicht langer Zeit hierher verpflanzt wurden. Die Platane fällt dadurch vor allem auf, daß sich ihre Rinde obblätterf. Die von neuer Rinde befleideten Stellen mit ihrer hellen Färbung geben dem Baum ein fleckiges, pantherähnliches Aussehen. Zwei Arten, die aus ganz verschiedenen Crdgegenden stammen, finden wir bei unseren Platanen. Diejenige, deren Rinde in kleinen Schuppen obblättert( Platanus occidentalis) stammt aus Nordamerika , während die großschuppig abblätternde( Platanus orientalis) aus dem Orient stammt. Wenn wir beide Arten nenauer betrachten, werden wir auch ihre sonstigen Unterschiede, befonders an den Blättern, finden. Zwei gewaltige Platanen fiehen auf dem Schinkelolah. Die Akazien, die allgemein als solche bezeichnet werden, find gar keine, sondern Robinien, die nach dem englischen Gärtner Robin benannt sind, der sie im 18. Jahrhundert Die füßnach Eurova brachte. Ihre Heimat ist Nordamerika . duftenden Blüten, mit denen sich der Baum im Vorsommer schmückt, find allbekannt. Bei den Robinien werden drei Arten unterschieden, eine weißblühende( Robinia pseudacacia) und zwei rötlich blühende ( Robinia hispada und glutinosa).
Kastanien, Maulbeerbäume.
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Ihr Kriegsfreunde, gehet hin und seht euch die Kriegergräber an. Dort ruhen eure Opfer, die nicht einmal im Tode Ruhe haben, deren Gräber von Ungeziefer, wie Ratten, Mäusen und wilden Kaninchen, zerwühlt sind. Seht euch das Grab vom Kanonier Heinrich Koch an, wie es zerwühlt von wilden Kaninchen einem Schutthaufen gleich daliegt, genau so, wie vielleicht die Granate jenen Menschen zerfetzte.
Aber wir haben wenig Vertrauen zu dem Opferwillen jener Kreise, für die der Krieg ein gutes Geschäft war oder die den Krieg um des Krieges willen lieben.
Der Zustand vieler Gräber ist ein unwürdiger. Es ist an der Zeit, daß hier Abhilfe geschaffen wird. Gewiß, die Not der Lebenden ist riesengroß, aber es genügen geringe Mittel, um der Welt zu beweisen, daß die Toten des Weltkriegs nicht vergessen sind.
Erfolge der Wucherbekämpfung.
164 Fälle zur Anzeige gebracht.
Wenn wir von Kastanien sprechen, dann denken wir immer an die Roßfastanie( Aesculus hippocastanum ), die allerdings auch ein Wie wir von der Wucherabteilung des Polizeipräsidiums erfremdländischer Gaft cus dem nördlichen Griechenland ist. Ungleich fahren, ist der lleberwachung der Preisgestaltung auf sämtlichen feltener ist aber bei uns die echte Kastanie( Castanea sativa). Sie Wochenmärkten Berlins größte Aufmerksamkeit geschenkt worden. stammt ebenfalls aus Südeuropa , besonders in Spanien gibt es heute Die Beschwerdestellen sind überall eingeführt und haben sich noch ausgedehnte Kostanienhaine. Die Kastanien haben eßbare durchaus bewährt. Das Publikum hat durch Anzeige die Beamten Früchte. Auch Groß- Berlin besitzt einige dieser bei uns seltenen in jeder Weise unterstützt, so daß es möglich war, nicht nur auf den Bäume. Sie stehen in den Anlagen am Ciehenjee in Charlottenburg . Märkten selbst eine Sentung der Preise durchzusehen, Häufiger sehen wir die Maulbeerbäume, deren Heimat der Orient ist. pielmehr waren die Geschäfte auch in der Nähe der Markthallen aus Auch hierbei gibt es zwei Arten, folche mit meißen Früchten( Morus Konkurrenzgründen gezwungen, eine Preissenkung vorzunehmen. alba) und jolohe mit schwarzen Früchten( Morus nigra). Die Gustav- Wo nachweislich Berstöße gegen die Preisgestaltung vorlagen, find fie Meyer- Allee im Humboldthain ist von Maulbeerbäumen eingefaßt. der Staatsanwaltschaft zur Anzeige gebracht worden. Durch aufMaulbeerbäume wurden in unserer Gegen gepflanzt, als man im fällige rote Platate, die im Einvernehmen mit dem Ma
Vorsorgliche Frauen und Männer stehen mit mächtigen| Flügelgebraus und Geschnatter verschwinden sie gen Norden, Messern oben auf dem Wal und hauen auf den Körper ein, fort, nach Ländern, die die Menschen noch nicht gesehen haben, lösen Speck und Fleisch aus, laden es auf Schlitten und lassen nach friedlichen Brutplätzen. Wildschwäne tommen ange= es von den Hunden, die so überfressen sind, daß sie sich kaum rühren wollen, an Land fahren.
Es riecht nach Blut und Tran und Schweiß; überall schwimmt Blut, der Schnee ist von Blut getränkt, es backt auf den Sachen der Eskimos in dicken, dicken Lagen feft, Blut flebt ihnen im Haar, im Gesicht, an Armen und Händen; die Hunde haben sich in Blut gewälzt, nun ist es, eingetrocknet, und ihr Fell steht in blutigen Zotteln um sie herum. Die Schlitten triefen von Blut und Tran, das Meer liegt tot, die Wellen sind vom Fett geglättet und oben in der Luft Tausende von Mönen, blutig, wie alles auf Erden, und so fatt, daß fie sich im Fluge erbrechen.
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Eia, es geht wirklich hoch her in Numut, wenn der Ostwind herrscht von Sachawachiat zum Schmaus geladen.
2.
rauscht und lassen sich mit heiserem Schrei auf das spiegelblanke Wasser der Lagune fallen, eine Rastade von Schaum entsteht, steigt um sie herauf, während Ring auf Ring von der Einfallsstelle hinwegeilt, sich glättet, verschwindet, und wieder liegt die Lagune blau, blank und still, auf ihrem Rücken die frühlingstollen Schwäne tragend.
Und draußen auf der See, wohin das Auge sieht, über das grüne flache Land und den weißen Strand, fliegen Möven, leicht und zierlich. Sie stehen einen Augenblick still in der Luft, nach fleinen Fischen ausspähend, und entdecken sie etwas Eßbares, flappen sie die Flügel zusammen und stoßen mit dem Kopf ins Meer, fommen mit dem Fische im Schnabel hoch und fort flegt der ganze schreiende Chor, jagt hinter dem einen Glücklichen her, der im Fluge seine Beute zu verschlucken sucht. Erst wenn sie von dem glücklichen Fänger oder einem dreisten Räuber verzehrt ist, zieht Ruhe in die Gemüter ein.
Das Meer liegt still, glatt, blant wie ein Spiegel, tiefblau von Farbe, und draußen im Wasser schwimmt das weiße Eis, von den Strahlen der niedrigstehenden Sonne fast rosa gefärbt, während die Schattenseite blau ist, dunkelblau, beinahe schwarzblau, ein scharfer Kontrast zu all dem Weiß und Gold.
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Immer mehr Wale werden gefangen; auf dem Lande liegen große Haufen von Fleisch, andere von Sped, aber hoch oben auf den Gestellen, gewaschen, getrocknet und zusammenNun kommen die Frauen herbei. Sie laufen, sie springen gebündelt, liegen die kostbaren Barten und warten auf Schiffe über die Spur zum offenen Waffer. Kinder laufen mit, Hunde es ist Frühsommer in Nuwut, bald kommen die Schiffe und auch, und zu allerlegt kommen die Alten und Ausgedienten, mit ihnen Leben und Lustigkeit. die, welche vor Jahren selbst im Bug des Umiats gestanden und den tödlichen Stoß geführt haben, oder die ersten beim Und weit draußen, wo Himmel und Erde sich begegnen, Der Walfischfang ist vorüber. Noch schwimmt der Wal ciligen Lauf der Frauen gewesen waren. Ja, alles, was gehen und friechen fann, eilt unter Geschrei und Gelächter und lauten im Meere draußen vor Nuwut, aber so weit fort im Waffer, spielt Fata Morgana ihr seltsames Spiel und baut Schlösser Jubelrufen, außer sich vor Freude, zum offenen Wasser hin. daß die Estimos ihn nicht auf ihren gebrechlichen Umiats er mit himmelragenden Zinnen, findet sie nicht schön genug, Auf dem Meere wird eifrig gearbeitet. An die zehn reichen fönnen, so daß er zurzeit Ruhe hat; erst denn die stürzt sie in Trümmer, um einen Augenblic später einen Umiats oder mehr bugsieren den geschlagenen Riesen an Land Walfischfängerflotte fommt. fängt der Kampf ums Leben langgestreckten, zadigen Fels erstehen zu lassen, auf dessen steilen Abhängen sich Türme erheben ein emig ruhelofes im Trauerzugstempo; fie radern sich mit den Paddeln ab, wieder an. aber kommen doch vorwärts bis an den Rand des Eises, wo Also herrscht Frieden auf dem Meere, Frieden im Lande, Spiel. Die Eskimos gehen herum und sehen auf all das Grün, man wartet auf Schiffe. geschäftige Hände den toten Körper vertauen. Man iẞt aber der Winter war auch lang und bang, Die Sonne fendet ihre Strahlen auf den flachen Strand auf die Blumen, die gelben, roten und blauen, sie folgen mit und der Winter fommt wieder; es ist besser, man baut vorhernieder und durchglüht ihn; sie erweckt das Pflanzenreich den Augen den nordwärts stürmenden Vogelschwärmen und darum hält man draußen auf dem Eise an dem offenen Wasser zum Leben nach dem langen Winterschlaf, es grünt und sehen die Schwäne auf dem Wasser der Lagune; sie sehen die neben dem toten Wal Freßgelage ab. tnospet, in einer Nacht blühen die Blumen auf gelbe Ane Möven, das blanke Meer und die schönen Farben des Eises; Es ist mehr als ein Freßgelage, es ist eine Freßorgie. monen drehen ihre leuchtenden Köpfe zur Sonne, fleine, rote sie sehen sie, aber fassen sie nicht, denn ihre ganze AufmerkAlles, was ein Messer führen kann, schneidet große Stüde Blumen sprießen aus jedem Spalt, aus jeder Furche, die Schutz famfeit sammelt sich um den südlichen Horizont, dorthin Mug uk aus dem Wal heraus, steckt sie in den Mund und gibt, hervor, blaue Glockenblumen niden mit ihren lieblichen stieren sie, mie früher nach dem offenen Landwaffer. Sie schneidet weiter. Blut und Tran triefen aus den Mundwinkeln Stöpfen im leifen Sommerwind, und der Fuß tritt auf einen warten und sehnen sich, jetzt, wie im Borfrühling. Sehnsucht und auf die Kleider, und wenn der Bauch voll ist, legt man Teppich aus faftig grünem Moos, fast verdeckt von zarten, lebt in ihren Augen, in jeder Miene, im Herzen der vielen spähenden Männer und Frauen, die von der höchsten Spize fich zum Schlafe neben den Wal, glücklich, fatt und im Traum rofa Blumen. In den Tümpeln schwimmen Wildenten umher und spie- des Hinterlandes gen Süden sehen, wo der erste Mast, der noch Berge von Fleisch sehend ein Traum, der verwirklicht wird, sobald man die Augen öffnet der Wal ist da, man geln sich in dem flaren Waffer; über ihnen zieht Schwarm erste Rauch sich zeigen soll. fann wieder fressen, fressen bis zur Bewußtlosigkeit. cuf Schwarm von ständig wandernden Zugvögeln. Mit l
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( Fortsetzung folgt.)