Da das B. T." diese Aeußerungen( der„ DAS.") als volts was auf diesem Gebiete geschieht, wird von den Kom- höhe zu bringen. Die der Landwirtschaft gegen ihren Willen aufmunisten in den Schmutz gezogen und ebenso, wie auf wirt- erlegte Umlage führt zur Erdrosselung aller landwirtschaftlichen parteilich anspricht, möchten wir feststellen, daß in den Kreisen schaftlichem Gebiete die Kommunisten genau wissen, daß ihre Betriebe.(!) Sie muß daher nicht nur hinsichtlich der Menge, der Deutschen Volkspartei die Auffassung der„ DA3." teineswegs ewigen Verdrehungen der Wahrheit widersprechen, ebenso sondern auch bezüglich des Preises den veränderten Verhältnissen geteilt wird und daß nach unserer Auffassung die„ DA3.", die über verhält es sich auf arbeitsrechtlichem Gebiete. In der Roten so angepaßt werden, daß die Landwirtschaft eine angemessene die tatsächlichen Zusammenhänge wohl orientiert sein fönnte, den Fahne" vom Sonntag, den 30. Juli 1922, befindet sich ein Bezahlung für ihr Getreide und die Möglichkeit zur Fort- wirklichen Gründen des Reichspräsidenten und des Kanzlers für Artikel Arbeitsrecht für Betriebsräte", der nachstehende führung ihrer Wirtschaften erhält. Wird nicht gleichzeitig durch ihr Zögern mit der Neubeseßung des Auswärtigen Amtes teines Schlußfolgerungen enthält: eine großzügige Kreditgewährung die Beschaffung wegs gerecht wird. Wenn Dr. Wirth die Obliegenheiten des von Kunstdünger gewährleistet, so ist zweifellos im nächsten Außenministers zunächst persönlich mit übernommen hat, so dürfte Jahre mit einem erheblichen Ausfall der Kunstdüngung zu rechnen, hierfür die sehr verständliche politische Erwägung maßgebend gewesen sein, daß unter dem Einfluß der ungeheuren Erregung, so daß Mißernten und Hungersnot zu erwarten stehen.
... So erflärt es sich, daß auch in Deutschland , wo auf dem politischen Gebiet bis jetzt nur eine rein bürgerliche Revolution stattgefunden hat und gegenwärtig eine deutlich reaktionäre Bewegung sich abspielt, gleichwohl auf dem Gebiet des Rechts und am deutlichsten gerade im Arbeitsrecht, ein in seinem Endergebnis„ revolutionärer" II mwandlungsprozeß teils ganz unbemerkt von den bürgerlichen Verwaltern, Segern und Sprechern dieses Rechts, teils allen ihren Widerständen zum Troß sich objektin schon heute durchsetzen tann.
Also auch hier das Bewußtsein der Notwendigkeit und des Erfolges der Gewerkschaften und die Tatsache der absoluten Verneinung und Bekämpfung dieser von den Gewerkschaften für die Arbeitnehmer errungenen Vorteile durch die Kommunisten; und beides im gleichen Blatt!
Der Reichs- Landbund tritt dafür ein, daß in möglichst weitem welche infolge des Mordes im Grunewald die Parteien und die Umfange Kartoffellieferungsverträge zur unmittel- Deffentlichkeit erfaßt hatte, leicht ein erbitterter Kampf um den baren Versorgung der Verbrauchertreise abgeschlossen werden. Er- wichtigen Ministerposten ausbrechen konnte, der die Gefährdung des mäßigung der Kartoffelfrachten, rechtzeitige und ausreichende Wagen- Reiches in jenen fritischen Wochen veroiclfacht hätte. gestellung, sowie Verbesserung der für den Kartoffelversand notwendigen Verkehrseinrichtungen sind zu fordern. Die Milch-, Fettund Fleischversorgung darf nicht durch unverständige Brenn verbote, die über das Ziel hinausschießen, gefährdet werder. Nur die völlige Freigabe des Inlandzuckers wird die Mißstände in der Zuckerversorgung beseitigen.
Nicht kleine Mittel und behördliche Maßnahmen gegen einzelne von jedem zu verwerfende Auswüchse können das deutsche Volk aus seiner Wirtschaftsnot retten, sondern nur die Gesundung von innen heraus, deren Grundlage die eigene Arbeitsleistung und die Hebung der heimischen Erzeugung ist.
Die Demagogie der Stinnes- Lensch fängt also selbst der Deutschen Volkspartei an fürchterlich zu werden. Der altbefannte Stoßfeufzer„ Gott schüße mich vor meinen Freunden" flingt durch die Ausführungen der Zeit" deutlich genug hindurch.
Tägliche Rundschau" und die Wahrheit. Die Stinnes - Preffe fälscht die Meinung des Auslandes. Der Berliner Korrespondent des Manchester Guardian" richtete an die Presseabteilung der Reichsregierung folgendes Schreiben, das uns die Presseabteilung zur Verfügung stellt:
Es geht bei der Kommunistischen Partei Deutschlands um keine Ideen, um keine Ideale; es handelt sich für sie nicht um die Durchführung des. Kommunismus, sondern das und O ihrer Bestrebungen läuft restlos darauf hinaus, den Der erste Teil der Kundgebung enthält nichts Neues. Kampf der Arbeitnehmer in den kapitalistischen Staaten der Welt gegen die kapitalistische Wirtschaft durch Erzeugung von Unter dem Vorwand, eine angemessene" Bezahlung für Am 8. September veröffentlichte die Tägliche Rundschau" mit 3wietracht und Haß zu unterbinden. Alle die heuch- Getreide zu verlangen, fordert man die Dollarpreise, die Ueberschrift„ Die Erfüllungspolitik ist tot" folgende Stelle aus cinem lerischen Redensarten und Aufrufe der Kommunisten dürfen durch die Gestehungskosten der Landwirtschaft keineswegs ge- Telegramm," das ich am 6. dem„ Manchester Guardian" teledie Arbeitnehmer nicht mehr irreführen. Aus vorstehenden rechtfertigt sind. Die Bereitstellung von Krediten für die graphierte: Ausführungen des kommunistischen Zentralorgans selbst muß Kunstdüngerlieferungen wird auch von den Gewerkschaften bejedem Arbeitnehmer die Erkenntnis erwachsen, daß das fürwortet. Daß die Landwirte aus Sorge um das liebe Bieh Wesen der deutschen Kommunistischen Partei in seinem die Einschränkung der Schnapsbrennerei aus Kartoffeln beinneren Kern unwahrhaftig ist. Kein Gewerkschafter, tämpfen, ist ebenfalls bezeichnend für die Denfart dieser Landfeine Ortsgruppe einer Gewerkschaft, kein Ortsausschuß des bündler, die noch nicht gemerkt haben, daß trotz der gegenADGB., fein Ortskartell des des AfA- Bundes darf sich wärtigen Belieferung des Marktes das Fleisch fürbreite mehr Einmischungen der Kommunistischen Partei Kommunistischen Partei in Massen der Bevölkerung unerschwinglich geworden ist, die gewerkschaftliche Angelegenheiten gefallen lassen. Nur nun wenigstens eine ausreichende Belieferung mit Kartoffeln so ist überhaupt eine Möglichkeit gegeben, eine Ver- verlangen.
in
die deutsche Arbeiterklasse den Schaden allein zu tragen haben. Die fommunistischen Führer werden dann im Handumdrehen fiehe Brandler in Rußland verschwunden sein. Die deutschen Arbeitnehmer aber werden bleiben und das Elend aus kosten müssen. Das gilt es zu verhindern, und dies ist nur durch Aufrechterhaltung der Kampfkraft der deut schen Gewerkschaften zu erreichen. Deshalb gibt es für alle deutschen Arbeitnehmer gegenüber den Kommunisten nur noch eine Antwort:
A. Condon, 8. September. Der Berliner Korrespondent des Manchester Guardian" telegraphiert seinem Blatt:
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Der zwischen Hugo Stinnes und Graf de Lubersac abges schlossene Vertrag ist von größter politischer Bedeutung. Die Erfüllungspolitik des Dr. Wirth ist nun tot, und die Initiative für eine deutsch - französische Verständigung ist in andere Hände übergegangen. Dr. Wirths Regierung ist nur noch eine Fiktion, die weder die deutsche Politik leitet, noch beeinflußt. Es sei mit der Möglichkeit zu rechnen, daß dieser Vertrag die Bedingungen für eine allgemeine wirtschaftliche Berständigung zwischen Deutsch land und Frankreich darstelle. Das offizielle Frankreich gewöhne sich immer mehr an den Gedanken, daß auf diesem Wege cine Entspannung zwischen den beiden Ländern herbeigeführt werden fönnte, die in gleicher Weise für Deutschland wie für Frankreich Vorteile habe.
besserung der Verhältnisse nach und nach herbeizuführen. Außerordentlich auffallend ist aber die Begeisterung, mit Gelingt es den deutschen Kommunisten ebenso wie ihren der sich der Landbund für den 3udermucher einsetzt. Zu französischen Gesinnungsgenossen, die Arbeiterbewegung diefem 3wed stellt er die unbeweisbare Forderung als BeDeutschland hauptung auf, daß die Freigabe des Inlandzuckers die Mißzu zerschlagen, dann wird stände in der Zuckerversorgung beseitigen würde. Unbeweisbar ist die Behauptung deshalb, weil der Zuderwucher in dem In diesem Auszug fehlt der Sah„ Er( der Stinnes- Bertrag) gewaltigen Ausmaß der letzten Zeit sich erst eingestellt hat, nach dem die Zuckerzwangswirtschaft auf Be- wurzelt in dem Wiesbadener Abkommen, der das Werk Walther treiben der Interessenten abgebaut worden war. Jetzt will Rathenaus war." Ferner enthielt mein Telegramm den Saz: „ Der Stinnes- Lubersac- Vertrag ist die erste Frucht der verstorman die Wucherfreiheit bekämpfen, indem man sie verewigt. benen Erfüllungspolitik, deren größter Exponent Dr. Rathenau Wenn der Landbund die Gesundung von innen heraus war." will, so wird er sich jedenfalls über die Ursachen der kata- Der Auszug, wie er in der„ Täglichen Rundschau" zitiert wird, strophalen Teuerung gründlichere Gedanken machen ist also irreführend. 3war bin ich der Anficht, daß sich die müffen. Die Steigerung der landwirtschaftlichen Produktion, Wirthsche Erfüllungspolitik überlebt hat, denn die Initiative zu einer die auch wir wünschen, ist nicht eine Sache, die von heute auf deutsch - französischen Annäherung ist jetzt von der Industrie ergriffen morgen durchgesetzt werden fann; in der Zwischenzeit worden, aber die Atmosphäre, ohne die eine solche Annäherung un möglich gewesen wäre, wurde durch die Erfüllungspolitit aber die Verbraucher rücksichtsloser Ausbeutung auszusehen, und durch das sehr hohe Ansehen, das sich Wirth und ist eine echt agrarische Forderung. Rathenau im Ausland erwarben, geschaffen. Es ist zu be= die dauern, wenn deutsche Blätter, wie die Tägliche Rundschau", Stimmen ausländischer Berichterstatter durch ungenaue Wieder abe ausnugen, um letztere Tatsache zu verschleiern. F. A. Voigt,
..Hände weg von den Gewerkschaften!"
Der Landbund für den Zuckerwucher.
Wo alles über Teuerung flagt, kann der Reichslandbund, der mit seiner Hetze gegen die Erfüllung der Umlage und seiner planmäßigen Propaganda für die freie Wirtschaft die Hauptschuld an der gegenwärtigen tatastrophalen Preissteigerung trägt, nicht schweigen. Er erläßt jezt folgende Erflärung:
Eine volksparteiliche Abschüttelung der„ DAZ." Berliner Vertreter des Manchester Guardian". Die„ DA3." des Herrn Stinnes , der unlängst selbst ein Dasselbe Telegramm aus London , das hier als eine bewußte bürgerliches Blatt bescheinigen mußte, daß fie unter ihrer Die in den letzten Wochen eingetretene Entwertung der Mart neuen Chefredaktion nichts mehr von ihrer früheren sachlichen| Irreführung der deutschen öffentlichen Meinung niedriger gehängt auf den Bruchteil eines Pfennigs hat dem deutschen Volke erneut Tonart verrate, ruft jetzt jeden Tag nach einem neuen Außen- wird, hat auch die„ D. A. Z.", das Blatt des Herrn Stinnes , verden Abgrund gezeigt, in den es unaufhaltsam und immer schneller minister.. Auf die Frage demokratischer Blätter, ob denn öffentlicht. So wird die Behauptung, die Regierung Wirth genieße hineingleitet. Der jetzige Stand der Devisen verhindert, den Fehl- Herr Stinnes bereits einen Kandidaten für dieses Ministerium nicht das Vertrauen des Auslands, mit gefälschten Beweisen gestützt. bedarf der deutschen Lebensmittelerzeugnisse durch Auslandstäufe bereithalte, hat die„ DA3." zwar geantwortet, daß sie das zu decken. Erneut betont der Reichs- Landbund in dieser Lage, daß nicht wisse, aber sie seht ihr Geschrei nach einem Außenminister alle Kräfte darauf gerichtet sein müssen, die heimische Erunentwegt fort. Das wird felbst der volksparteilichen Zeit" zeugung auf schnellstem Wege auf die größtmögliche zuviel, und sie sieht sich zu folgender Abwehr veranlaßt:
Heil dir, Profit!
Von Hans Klabautermann.
Der fommunistische Abgeordnete Eisenberger, der dem Baye rischen Landtag angehört, ist nach dreijähriger Festungshaft in Landsberg a. Lech wieder aus der Haft entlassen worden.
Sie finden
reden soll. Wie schön wäre es, wenn junge, befliffene Kräfte hier im Norden Berlins den jungen Dichtern Mut machten! Hier könnte man schon experimentieren, es ist sicher, daß ein wenig verwöhntes Publikum mit der noch nicht abgebrühten Routine gern mitginge, wenn irgendeine Flamme zu spüren wäre. Aber es ist auch die falsche Rechnung solcher Borstadt- Direktoren, daß sie es den Luxusbühnen an Pracht und Dekadenz nachmachen wollen. nicht den naiven Ton. Sie streichen den Vorraum ihres Theaters mennigrot und schreiend an. Sie kleben falschen Stuck an die Wände. Sie stellen eine schwindsüchtige Balme in die Mitte des Wartejaals, um ein elegantes Paradies vorzutäuschen. Sie lassen eine schwäch liche Musik Verdi vorsiedeln und täuschen jene Dielenkultur vor, an der unser Geist schließlich frepieren wird. Alles ist Talmi. Nicht nur das Stück, nicht nur der Bearbeiter, nicht nur der Unternehmer, der die Auffühung wahrt, auch die Schauspieler, auch die Kulisse, auch die Möbel, die auf der Bühne stehen. M. H.
gelungen, weite Gebiete in Europa so umzugestalten, wie es ein I suchen, da Musik und Sänger zu teuer find. Der Direktor und ausgewachsenes Erdbeben nicht besser fertig gebracht hätte. Seit Regisseur Kurt Möllendorff, ist sein bester Schauspieler. vier Jahren hat das Tempo eilenden Zerstörungswillens leider mert- Aber er hat vorläufig erst eine Truppe zusammen, von der man nicht lich nachgelassen, so daß zu befürchten ist, wir fommen in absehbarer Zeit nicht zu dem ersehnten Ziel. Bekanntlich stecken riesige Streden Nun wird ein Mister Borah die Reise über den großen Teich Europas immer unzerstört in früherem Kulturzustand, und schon antreten, um Europa aufzuklären. Er wird uns die Wahrheit fagen rüstet man sich, das genial Zertrümmerte wieder aufzurichten, bevor und Vorträge über die Lage halten, die wir nicht mehr so recht über die ganze Welt in eine Wüste verwandelt ist. Herr Stinnes , der das blicken können. Es ist sehr gut, daß eigens dazu ein Senator aus Berk in die Hand genommen hat, war ehedem heftig dagegen, die Amerika herkommt. Wir stecken zwar mitten in unseren Zuständen groß angelegte Zerstörungslinie plump zu unterbrechen. Aber wir drin, aber die meisten wissen nicht, was hier eigentlich los ist. Im wollen ihm wegen seiner Sinnesänderung nicht gram sein. Edel sei Grunde genommen, ist auf unserm Planeten die letzten Jahrhunderte der Mensch, hilfreich und gut. Und seine Motive sind wahrhaft edel. mächtig gearbeitet worden, und trotzdem wird die Ansicht ernsthaft Die Menschen wußten nicht, in welchem Ideal sie sich abmühten, seitvertreten, daß es uns im allgemeinen dreckig geht. Das allerdings dem Leben und Sterben für seinen Kaiser an Ueberzeugungsfraft haben wir vor anderen voraus, und tröstet uns in unserer Darbnis: eingebüßt hatte. Jegt wissen wir, wofür wir das alles mitgemacht Wir gehören zu der Generation, die die große Zeit miterleben durfte, haben. Die Aufbauunternehmungen bekommen 6 Prozent Provision. weswegen wir beneidet werden. Diese Generation hungert augen- nicht mehr fern ist die Zeit, da wird die alte Nationalhymne herrlich blicklich. Auch können wir auf eine ehrwürdige Kultur mit Religions- wieder auferstehen: friegen, ja fogar mit Kulturfämpfen, auf angestammte Fürstenhäuser mit und ohne Gottesgnadentum, auf Traditionen und andere hehre Kleinodien zurückblicken, auf die Amerika glattweg hat verzichten müssen. Es ist daher durchaus verständlich, wenn der Senator für die Zusammenhänge in Europa nicht das ortsübliche Verständnis hat. Indem er die gegenwärtige Politik der Rüstungen und Sanktionen für einen kompletten Wahnsinn erklärt, zeigt er, daß er in das heutige Weltbild mit falscher Brille gudt.
Heil dir im Siegerkranz, Herrscher des Vaterland, Heil dir, Profit! Für Industriefinanz, Börse und Bankbilanz fämpfen und sterben wir. Heil dir, Profit!
Kunstausstellungen. Die Berliner Kunstsalons haben ihre Pforten zum Beginn der Wintertampagne geöffnet. Die großen Kanonen werden freilich noch in der Reserve gehalten, man begnügt Die Galerie sich zunächst mit fleinen Borpostengefechten. Möller( Potsdamer Straße 134c) zeigt eine sechzehn Nummern umfassende Ausstellung von Gemälden des Müncheners Adolf Somit ergibt sich für uns die Notwendigkeit, an seiner Stelle Erbslöh. Kräftig gefügte Flächen, alles Figürliche start fon. hinter die Kulissen des Geschehens zu friechen. Sehen wir den Fall, Baljac auf dem Wedding . Hans Jacob dachte es sich herr- turiert. In großen Formen und einfachen, scheinbar primitiven, wir hätten die großartige Einrichtung der Einteilung der Massen in lich, die Hochstaplerkomödie Balsacs, Der Schieber"( mer tatsächlich aber raffiniert nuancierten Farben( Nr. 15, 3, 12, 9) verschiedene Nationen nicht und müßten auch noch auf die Institu- ca de t), für die deutsche Bühne zu retten. Da schien tausenderlei werden sehr feine und komplizierte Stimmungsgehalte gegeben. tion verzichten, die bisher soviel Segen über die Menschheit gebracht in unsere Zeit zu deuten. Aber er vergaß, daß ein Genie sich ein- Bei Twardy( Potsdamer Straße 12) machen wir die interessante hat, auf die Diplomatie, so würden wir vielleicht auch hungern, aber mal geirrt hat, und daß es verboten ist, oder wenigstens vergebliche Bekanntschaft eines japanischen Expressionisten. Er nennt sich nicht so vollgültig, nicht so bewußt, vor allem nicht so dauernd und Müh, diese Irrtümer durch eine schwerfällige Vergröberung zu agano und zeigt in seinen Gemälden und Schwarzweiß- Blättern wohlorganisiert. Mit andern Worten: Wir leben nicht wie das liebe steigern. Baljac, ewig von Schulden getrieben, ewig fräumend, daß eine reizvolle Synthese zartesten, oftafiatischen Farben- und FormVieh einfach in den Tag hinein, sondern unser Elend hat Ordnung er einstmals in einen Millionärspalast einziehen würde, wollte den gefühls und modernster europäischer Bildrhythmik. Elegante, und Methode. Großverdiener zeigen, der die Menschheit blufft und seine Taschen graziöse, spißig hingehauene, nie weichliche, immer ausdrucksvolle Die Erdoberfläche ist so eingerichtet, daß die Lebewesen ein ganz füllt. Aber alle Träume Balfacs blieben nur Dunst, und auch sein Linien, und ein zarter koloristischer Duft, der zuweilen an Picasso anständiges Dasein führen fönnten. Danach haben sich die Menschen dramatisierter Millionärstraum bringt nichts Gemünztes in die erinnert, bilden seine Vorzüge; allzu starfe Anlehnungen_an_bedenn auch einige Jahrhunderte lang gerichtet. Indessen wurde es Kaffe. Es ging also das Rechenerempel des Spekulanten nicht auf. rühmte Muster seine Schwächen. Erstes Debnt ist auch die Ausauf die Dauer langweilig, und man fann auf Abhilfe. Man lernte So ließe sich vielleicht das moralische Problem lösen. Und hier hat stellung von Landschaften, Stilleben und Bildnissen, die Frau die Naturkräfte ausnußen und Maschinen bauen. Es war nun Balsac den ehrlichen Mann zum Schluß seines Stückes gepriesen, E. Witt- Grunewald bei Nicolai( Biftoriastraße 26a) vcrmöglich, in einem Tag herzustellen, wozu früher Monate nicht aus der einstigen Betrug bereut und darum aller Not, allen Lügen und anstaltet. Ein Porträt der Gattin Gerhart Hauptmanns und ein reichten. Man brauchte nur einen winzigen Teil der Arbeiter, und allem Betrügen ein Ende macht. Auf einen Menschen ist die Kinderbildnis auf gelbem Grund ragen hervor. Beide sehr geder Bedarf der Allgemeinheit wurde doch gedeckt. Sogar über den ganze Last der Komödie gelegt. Alle anderen sind nur Schatten, schmackvoll in der Farbe und von lebendigem, einprägjamem Aus Bedarf hinaus fonnte fabriziert werden: es entstand der Lurus. Die Frauen befonders, und der Berdeutscher, der nur ab und zu druj. Daneben fräftige Blumenstüde und ein paar farbig und Zivilisation und Kultur schritten immer schneller, fo daß die Mensch- das Franzöfifche in ein plumpes Berlinisch überträgt, scheute jede zeichnerisch etwas verblafene Zoppoter Landschaftsbilder. Alles in heit in Gefahr geriet, ohne Unannehmlichkeiten zu Wohlstand zu ge- Mühe, um das Fragmentarische zu ergänzen, um es irgendwie den allem eine ernste, ehrliche, fultivierte und sympathische Kunst. langen. Nun zeigte sich erst der menschliche Geist in seiner ganzen heutigen Nerven verführend einzuträufeln. Es wird feinerlei Ver- Unter den neuen Arbeiten von Otto von Baetjen, die fittlichen Größe. Beispielsweise eine Telefunkenstation oder einen fuch gemacht, die psychologischen Schäden auszuflicken und zu vertiefen. Flechtheim ( Lühowufer 13) ausgestellt, fällt ein sanft leuchtendes, Wolfenfrager zu bauen, dauert seine Zeit. Wirklich genial find erst Ein Mann, den der literarische Geschmack sonst nicht verläßt, über- linienfchönes Strandbild angenehm auf. Der Rest ist gute Mitteldie Schöpfungen menschlicher Erfindungskunst, solche Zeichen des windet seine Schüchternheit vor dem flassischen Werte nicht. Er tat ware, die erfreulicher wirten würde, wenn die stilistische Schlichtheit Schoffensbrangs im Nu in Klump zu schlagen. Unrecht daran. Denn auch diese Wiedererwedung des Schieber- nicht oft gesucht und gequält erschiene. Den letzten Raum füllen Wir sagten bereits, daß wir in der glücklichen Lage sind, diese stückes war nur der nicht gelungene Versuch der Wiederbelebung an efftatische Phantasien des Worpsweders Karl Jacob Hirsch, Genialität vier Jahre lang mitgemacht zu haben. Leider besigt das einem vollkommenen Leichnam. Das Friedrich Wilhelm- deren düster schwelende Farben und graufige Phantaftit an altGros der Menschen nicht soviel Idealismus, diese glückhafte Ent- städtische Theater, einst eine Heimat der leichten Operette, hebräische Poesien erinnern. Starte malerische Wucht, die sich leider midlung bis ans grandiose Ende fortzuführen. Gewiß ist es uns I ficherte sich das Stüd. Man will es mit der ernsten Literatur ver- in monotonen Wirkungen auslebt.
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Im Lichthofe des Kunst