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Nr. 440 39. Jahrgang

2. Beilage des Vorwärts

Wie kommst Du aus?

Des Rätsels Lösung: dauernde Unterernährung.

Die im Borwärts" vor mehreren Monaten veröffentlichten| Preise zurzeit noch nicht ganz auf der Höhe" sind. Schon beim Mitteilungen aus den Haushalten von Lohn- und Ge- Bret ist das Verhältnis sehr viel ungünstiger: sein Preis stellt sich haltsempfängern haben damals weiteste Beachtung gesun- heute über doppelt so hoch als vor pier Monaten. Die Familie den. Auf die von uns gestellte Frage ,, Wie kommst du aus?" hatten braucht für zwei Erwachsene und drei Kinder von 3-10 Jahren wir Antworten erhalten, die manchen Einblick in die Notlage der auf wöchentlich vier Brote, im Mai zum Preise von 61,80 m. ihren Arbeitsverdienst angewiesenen Bevölkerung gewährten. Sie Brotaufstrich und zur Speisenbercitung sind inzwischen fast uner­im September zum Preise von 152 m. Fettigkeiten" zum zeigten das überall bestehende Mißverhältnis zwischen schwinglich geworden, aber es ist unmöglich, ganz auf sie zu ver Einnahme und Bedarf, den aussichtslosen Wettlauf zwischen zichten. Vor vier Monaten brauchte die Familie wöchentlich 3% unaufhaltsamen Warenpreissteigerungen und Pfund billigste Margarine für zusammen 98 M., heute ist für das= nach hintenden Lohn- und Gehalterhöhungen, die selbe Geld nicht viel mehr als Pfund zu haben. Bei den im bittere Notwendigkeit der Einschänkung des Lebensmittelverbrauches Geptember geforderten Margarinepreisen von zeitweise 200 M. und und die schwere Gefahr der zur Regel gewordenen Unterernährung. mehr pro Pfund mußten für Bfund mindestens 700 m. ange­Inzwischen haben die Preissteigerungen sich in noch ra- legt werden, mehr als das Siebenfache des früheren Preises. Wurde piderem Tempo fortgesezt. Wer wird behaupten wollen, die margarine zum Teil durch Schmalz ersetzt, so stellte sich die Aus= daß die seitdem gewährten neuen Lohn- und Gehalterhöhungen mit sabe noch höher, weil Schmalz in den letzten Wochen bis zu 240 m. pro Pfund testete. Wie weit tommt da die Familie mit ihren auf ihnen Schritt gehalten hätten? Nach den sich überſtürzenden Sprün- noch nicht das Dreifache gestiegenen Einnahmen? Fleisch gehört zu gen, die wir bei der Preisbewegung in den letzten Wochen schau- den Genüffen, auf die viele Leute längst verzichtet haben. Aber nicht dernd erlebten, ist heute der Abstand zwischen Ein jeder fann das, ohne daß er sich in seiner Arbeits- und Erwerbs­nahme und Bedarf weiter als je. Die Decke, nach der fähigkeit schädigt. Die von uns befragte Familie gab vor vier Mo­wir uns streden sollen, damit sie zureicht, ist wieder noch knapper naten für wöchentlich 1-2 Pfund Rindfleisch 40-80 m. aus, heute geworden. Noch schwieriger geworden ist die den Frauen ge- muß fie für billigste Bare, wenn sie sich denselben Fleischverbrauch stellte Aufgabe, mit den unzulänglichen Lohn- oder Gehalteinnahmen von 1-2 Bfund pro Woche leisten will, 100-200 m. aufwenden. Uebrigens fönnen alle unsere Angaben über Preise bis zu dem Zeit­die Wirtschaft zu führen und für die Familie das Notwendigste an punkt, wo diese Betrachtung vorliegen wird und unseren Lesern vor Augen tommt, schon wieder durch neue Breissteigerungen überholt Wir wollen denen, die wir vor Monaten befragten, wie sie aus- fein. Fleischverächter empfehlen dem Arbeiter gern Erbsen, Boh­fommen", jetzt aufs neue diese Frage vorlegen. Dabei soll von vorn nen, Haferflocken, Nudeln, Reis, Gries, Mehl als nahrhaften Erfah. herein einem Mißverständnis vorgebeugt werden, dem wir damals aber bei diesen Nahrungsmitteln ist in den letzten Monaten der bei manchem unserer Leser begegneten. Wir sind nicht der Mei- Breis noch ärger gestiegen als beim Fleisch. Von den genannten nung, daß es vielen anderen Leuten nicht noch schlechter geht. Jas Waren verbrauchte die Familie vor vier Monaten wöchentlich für wohl, es ist richtig, daß Soziaireniner, Erwerbslose, Unterstützungs- 50-100 m., heute müßte sie 200-400 M. dafür ausgeben, wenn empfänger noch sehr viel schlimmer daran sind. Aber die ganze sie noch dieselbe Menge faufen will. Schwere dieser Zeit zeigt sich darin, daß heute selbst Familien, die sich sozusagen geregelter" Einkommensver= hältnisse erfreuen, taum das Notwendigste zum 2ebensunterhalt beschaffen fönnen. Gerade darum heschränken wir uns auf die Wiedergabe von Mitteilungen solcher Bersonen, die noch zur Arbeit fähig sind, Beschäftigung haben, und John oder Gehalt beziehen.

Nahrung und Kleidung zu beschaffen.

Ein Arbeiterhaushalt.

Die Ernährung des Nachwuchses.

Ebenso schwierig wie die Ernährung der förperlich arbeitenden Eltern ist die der noch in zartem Alter stehenden Kinder. Bon einer längeren Dauer der Teuerung haben wir die ernsteste Gefährdung der fommenden Generation zu erwarten. Milch, Zucker, Obst sind unentbehrlich für den Nachwuchs, aber unerschwinglich für den Geld beutel vieler Lohn- und Gehaltsempfänger. Für 14 Liter Milch pro Woche gab die Familie vor vier Monaten 89,60 m. aus( teils auf Rarten, teils im freien Handel), heute fosten sie 476 M., mehr als das Fünffache. Man stelle sich vor, daß bei baren 2107,90 m. An erster Stelle berichteten wir damals über die Wirtschafts: Wochencinfommen nur für Milch 476 M. aufgewendet werden führung der Familie eines Ungelernten". Weil sein Lohn unzu­fänglich war, mußte die Frau mitverdienen. Wie sieht es bei den follen! Morgen tritt eine weitere Steigerung des Milchpreises Bon Obst wird Beuten jetzt aus? Im Mai hatte der Mann wöchentlich 750 m. ein, so daß fortan 14 Liter fchon 532 m. toften. Lohn, mozu noch wöchentlich 70 m. aus Erwerbsarbeit seiner Frau nur geringwertige Ware getauft, täglich 1 Bfund zum Schmoren, famen, so daß die Gesamteinnahme pro Woche 820 M. betrug. Nam aber bei den heutigen Preisen erfordert auch das schon 60-70 m. Abzügen für Steuern und Versicherung blieben von den Löhnen der pro Woche. Zucker, der hierzu nötig ist und auch sonst den Kindern beiden Eheleute im ganzen 750 m., die zum Lebensunterhalt für nicht vorenthalten werden foll, foftet 60 M. pro Pfund, natürlich zwei Erwachsene und trei Kinder reichen sollten. Heute verdieniuslandzucker". Bisher hat die Mutter besonderen Wert darauf pro Woche der Mann 1900 M., die Fran 360 M., das sind zusam- gelegt, den Kindern möglichst viel Milch und Obst zu geben. Doch men 2260 M., die durch Abzüge sich auf 2107,90 m. pro Woche ver- wer soll das bei so tollen Breissteigerungen noch durchführen! Da ringern. Das Einkommen ist, wie man sieht, auf annähernd das reicht das Einkommen einer Arbeiterfamilie nicht aus, auch dann Dreifache gefliegen- doch gebeffert hat sich die Lage der Familie nicht, wenn die Frau mitverdient.

nicht.

Preissteigerungen über Preissteigerungen. Schon lange fonnte diese Femilie fich nur das Notwendigste Teiften, aber nach den wucherijchen Preissteigerungen der letzten Monate und Wochen ist sie tros Einfommenssteigerung zu noch weiteren Einschränkungen des Lebensmittelverbrauches genötigt. Für den Bedarf an Kartoffeln, wöchentlich Bentner, wendete fie im Mai 150 m. pro Woche auf. Heute zahlt sie nicht viel mehr, 180-190 m. für ½ Zentner, wir stehen aber jetzt auch in dem für die Kartoffelbeschaffung sehr viel günstigeren September. Welchen Kartoffelpreis haben wir in den Wintermonaten und vollends im

werden kann.

Sonntag, 17. September 1922

ter zu verschlechtern, die Qualität immer tiefer herabzu­brücken und die Quantität immer farger zu bemessen. Auf die Frage ,, Wie kommst du aus?" müssen jetzt nur zu viele Lohn­und Gehaltempfänger antworten: Nur dadurch, daß ich mit mater ganzen Lebenshaltung immer weiter hinter dem Eristenzminimum zurückbleibe, daß die Familie durch dauernde Unterernäh tung das Manto des Einkommens auszugleichen ucht, daß wir mit unseren Ansprüchen längst nicht mehr über das Allernötigste an Nahrung, Kleidung und Wohnung hinauszugehen wagen und auf Ausgaben für Erholung und Bildung fast gänglic verzichten. Nur unter Entbehrung und Berelendung- temmen wir aus."

Schlemmersteuer.

Wer nicht gerade Gastwirt ist, fann es und wird es nicht be­greifen, warum sich dieser Stand mit einer Heftigkeit und Energic, die wirklich einer besseren Sache würdig wäre, gegen die Schlemmer steuer wendet. Diese Besteuerung ist bekanntlich gar nicht gegen die Gastwirte gerichtet, sondern gegen die, die das Geld dazu haben, in den Wirtschaften große Bechen   zu machen.

Der Gast, der in einem Lokale seine Mahlzeiten einzunehmen gezwungen ist, und dazu sein Glas Bier trinkt, der Gast, der sich durch einen fleinen Magenbitter von einer vorübergehenden Magen­verstimmung befreien will, der Gast, der in einem Kaffee eine Tasse Kaffee trinkt und Kuchen dazu verzehrt, wird von dieser Steuer nicht betroffen. Wer aber ins Restaurant geht, um sich zu amü­sieren und dort große Zechen zu machen, der fann auch ruhig seinen Obolus für die Notleidenden in Staat und Kommune beitragen. Jemand, der tausend Mart und darüber für Genüsse auszugeben in der Lage ist, der wird sich nicht davon zurückhalten lassen, ein Lo­tal zu besuchen, wenn er statt 1000 m. 1100 m. bezahlen soll. Leider ist es technisch unmöglich, die Schlemmerei im Hause steuer­lich zu erfassen. Das ist doch aber kein Grund, auf die Besteuerung der Schlemmerei dort zu verzichten, wo man sie fassen kann.

Geradezu lächerlich wirkt das von den Wirten vorgebrachte Argument, die Kellner fönnten nicht so komplizierte Rechnungen", wie sie die Schlemmersteuer erfordert, ausführen, der Rechnungs­und Quittungszwang lege den Wirten neue Lasten auf, denn er er. fordert neue Angestellte. In den meisten Lotalen wird ja heute schon die Zeche schriftlich auf einem Rechnungsformular dem Gaste präsentiert und rechnen können die Kellner wirklich sehr gut. Wenn sie also auf die fertig ausgestellte Rechnung noch die prozentual aus. zurechnende Steuer hinzusetzen, so ist das eine derart Kleine Mehr­arbeit, daß darüber kaum ein Wort zu verlieren ist. Diese Rech­nungen brauchen ja nur aufbewahrt zu werden, die auf sie bezahlten Steuern in eine besondere Kaffe gelegt zu werden, der Wirt hat nur nötig, die Rechnungen mit dem Geld der Steuerbehörde einzu­reichen und die Arbeit ist getan. Die Steuer mag technisch einige Mängel haben, aber da sie im Prinzip gerecht ist, muß sie durch. geführt werden und wenn sich die Gastwirte noch so sehr dagegen sträuben.

" Wissenschaft der Hand".

Freisprechung einer Handlesekünstlerin.

Ueber die Handlesekunst, die von verschiedenen Seiten als Wissenschaft, oder zum mindesten als werdende Wissenschaft ange sprochen wird, fällte das Schöffengericht Berlin- Mitte ein bemerkens wertes Urteil. Unter der Anklage des Betruges stand die Künst­lerin der Handlesekunst", Madame Philipp.

Eine einfache Zusammenzählung nur der oben angegebenen Nahrungsmittel nach Menge und Preis ergibt, daß die Ausgaben pro Woche schon die gesamten Einnahmen übersteigen, so daß die Die Angeklagte hatte ein Institut für Handlesekunst eingerichtet früheren Mengen gar nicht mehr getauft werden und ließ in der nördlichen Friedrichstadt   Bettel des Inhalts verteilen: tönnen. Da fehlen aber noch die sehr bedeutenden Aufwendun Wissenschaft der Hand- und Kartendeutung von Madame gen für Feuerung, von der jede Breßtohle jetzt je nach Größe 2,50 Philipp. Unter ihren zahlreichen Kunden ermittelte die Polizei bis 3. foftet, auch alle Ausgaben für Schuhwert und für Erneue- auf eine anonyme Anzeige hin ein junges Mädchen, das sich von rung der aufgebrauchten Wäsche und Kleidung, die selbst von der der Angeklagten ihre Zukunft hatte wahrsagen lassen und dafür geschichtesten und fleißigsten Hausfrau schließlich nicht mehr geflicht freiwillig 8 M. gegeben hatte. Die Zeugin behauptete, daß alle Für die Frauen ist jetzt die Wirtschafts- lichen Verhältnisse richtig gewesen seien. Geld Angaben über ihren Bräutigam und ihre persön= nächsten Frühjahr zu erwarten? Das Gemüse ist in diesem Sommerführung ein Martyrium, das zu ertragen den Mut und hatte die Angetlagte nicht gefordert. In ihrem infolge der feuchten Bitterung so gut gebiehen, daß hier das reich die Kraft eines Helden erfordert. Weil man nicht an Sprechzimmer war ein Anschlag, auf dem es hieß: Wahrsagen er­Tiche Angebot die Preistreibereien einstweilen noch erschwert. Kar- dauernd mehr ausgeben tann, als man einnimmt, so bleibt nur folgt unentgeltlich, Charakterbeuten nach Belieben. toffeln und Gemüse sind leider die einzigen Nahrungsmittel, deren übrig, Woche für Boche die Ernährung immer wei- Philipp behauptete nun, daß sie sich seit Jahren mit dem Studium Allabendlich versammeln sich mehr und mehr Estimos in ,, Das behauptest du," widersprach Sachawachiaf, aber Sachawachiats Hütte, um ihm zuzuhören, und das Gerücht von dem neuen Geschichtenerzähler verbreitet sich über Nuwut und zu den in der Nähe wohnenden Eingeborenen.

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Sachawachiak der Eskimo.

Bon Ejnar Mikkelsen  .

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Madame

bann fommen wir alle in die Hölle. Denn ich sage dir, daß es notwendig für uns ist zu lügen, wir fönnen sonst nicht mit unseren Frauen auskommen, auch nicht mit anderen aber Er eifert gegen Uljarat und seine Zuhörerschar; er spricht fage mir, Hastings, was mun? Weshalb sollen wir die an In einer anderen Hütte sitzt Mr. Hastings, er erzählt. von ihm als von einem Teufel und ermahnt alle zur Vorsicht beren neun Gebote halten, wenn wir täglich gezwungen sind, auch, aber vor einem kleineren Kreis. Er erzählt von einem gegen ihn. Er erklärt alle Geschichten, die Uljaraf aus alten bas eine zu übertreten? Wir kommen ja in die Hölle, nadh Kinde, das Jesus   hieß, und das, von einer Frau geboren, Beiten von Rache und Strafe für begangene Verbrechen er dem, was du fagit, gestraft werden wir, ob wir nun einen cuf die Erde kam, um ihre Tewohner, die in Unwissenheit zählt, für unwahr und Heidentum nein Moses  , ein Mann totschlagen oder nicht, oder irgend etwas von dem an­und Heidentum dahinlebten, zu erlösen. Er erzählt von dem Mann, der vor langer Zeit lebte, hat mit Gott   gesprochen und deren tun, was verkehrt ist nein, Hastings, ich finde, da ist Gott der Weißen, der großen, alles sehenden, allwissenden, hat von ihm Bescheid bekommen, wie die Menschen leben bas beffer, was Ujarat erzählt. Er sagt, daß es eine Strafe allmächtigen Gottheit, für die nichts unmöglich ist und die müßten, was man tum und was man lassen soll. Es sind nur für jede Uebertretung gibt. Das ist gerecht, das können wir Estimos lauschen, sie verstehen es nicht, fönnen es nicht be­greifen, wie ein Wesen alles sehen, alles wissen und alles hören zehn Gebote, gegen die vielen hundert Erzählungen von uljaraf; übertritt feins von ihnen und der Himmel ist dir fann in Nuwuk sowohl wie in Boint Hope und weit, weit fort gewiß; doch erliegst du der Versuchung, vergißt du bloß ein bis ganz im Lande der Kofmoliten. Sie meinen, das sei un einziges von den Geboten, ist die Hölle dir sicher. möglich, begreifen auch nicht, wie etwas durch das Erddach des Iglu zu ihnen heruntersehen kann, am allerwenigsten, wie es zugeht, daß einer missei fann, woran man denkt. Sie verstehen es nicht, sie schütteln den Kopf. Was er­zählt der Mann da für Geschichten, so was hat man nie in Nuwut gehört, ob es nicht Lügen sind?

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So sprach Mr. Hastings. Man hatte im Anfang wenig verstanden, verstand nun noch weniger. Freund Hastings, es war Sachawachiat, der sprach, lügst du niemals?" Ich? Nein, niemals!"

Sachawachiat grübelte nach. Hastings, mein Freund, lebt ihr Beißen mit Frauen zusammen, wie wir habt ihr eine Frau zu Hause in eurem Iglu, eine, die mit dem Effen auf euch wartet, die eure Felle gerbt und eure Sachen näht?" Ja," sagte Hastings ,,, die haben wir, wie ihr. Wie eure Frauen, so sind auch die unseren."

Und Hastings erzählt weiter. Er erzählt von dem Leben nach dem Tode unfaßlicher Gedanke Tod ist doch Tod, wie fann man da wieder lebendig werden? Aber hier kommt Dieser Fremde und erzählt von einem neuen und besseren Leben als das, was wir hier auf Erden leben, von dem Hastings," fuhr Sachawachiaf fort, du weißt, daß Himmel, wo alles licht und schön ist und wo die Guten hin- Igluruf meine Frau ist, und ich bin ihr gut, aber gefchehen fommen, und dann von der Hölle besonders von dieser, kann es doch, daß ich an Orten war oder etwas erlebt habe, wo die Bösen leben müffen, lange, unendlich lange, in Hige, wovon Igluruf nichts wissen darf. Also schweige ich, aber in Flammen und ewigem Feuer. Men wirft einander ver- fragt sie und will Bescheid habenja, so bekommt sie den, stohlene Blide zu und flopft sich voller Wohlbehagen bei dem aber nicht den richtigen, denn es ist das Recht des Mannes, Gedanken. Es ist falt da draußen, der Nordwind heult, und zu beurteilen, was der Frau am besten frommt. Weshalb soll der Schnee stiebt hoch Mr. Hastings Zuhörer ziehen die ich Iglurut betrüben? Weshalb soll sie sich ohne Grund er emig glühende Hölle dem Himmelreich der Guten vor wes- zürnen? Nein, weit beffer ist es, daß ich fie belüge, nur wenig, halb also gut fein? in menig mie möglich, aber doch genug, damit sie froh ist und Aber Mr. Hastings fährt fort zu erzählen; immer und ihr das verborgen bleibt, was sie meinen machen würde. Sieh, immer wieder; er erzählt schöne Geschichten von solchen, die fo machen wir es, so sind unsere Frauen, seid ihr Weißen von er fromme Männer und Frauen nennt; er erzählt von Gott   uns verfchieden, sind eure Frauen anders? Ich habe doch und von allem, was er gemacht hat; er erzählt die Schöpfungs weiße Männer getroffen, die logen und ohne Grund logen." gcichichte und meit, weit mehr; es flingt alles zufammen so Ja," erflärte Saftings, das ist gelogen. Alles, was unfaßlich, und die Eingeborenen wissen faum, was fie glauben nicht ganz wahr ist, ist Lüge, ob es nun in quter Absicht oder follen. Mr. Hastings ist ja fonit zuverlässig, und feine Ge- nicht gesagt wird, man harf es nicht tun, die Gebote follen chichten find neu und besser als Ujarats, daher ziehen sie.| wörtlich befolgt werden, sonst tommt man in die Hölle."

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verstehen!"

Die Estimos sahen einander verstohlen an und lächelten denn Sachawachiat drückte gerade das aus, was sie alle fühlten. Armer Mr. Hastings, es ist schwer, die Moral der Weißen den Eingeborenen einzubläuen, besonders schwer, wenn die Eingeborenen die weißen Männer gut fennen- und fast unmöglich, wenn diese Weißen Walfischfänger sind es ist aber ausgeschlossen, wenn ein Paar, wie Jim Hacklett und der schwarze Joe, unter den Eingeborenen wohnt; die lachten über den Missionär, verspotteten seine Religion, und ihr Leben und Treiben in Nuwuf war fein glänzender Be­weis für die Lehre des weißen Mannes.

Denn die Seeleute fühlten sich ganz frei und ungebunden. Rum ersten Male in ihrem ganzen Leben waren sie jeglichen 3wanges ledig. Sie hatten reichlich zu essen, tonnenweis Spi­ritus und vielbegehrte Handelswaren, fie besaßen alles, mas sie wünschten, oder fonnten es sich kaufen, entweder im guten, mit Hilfe der vielen herrlichen Dinge, von Bowheads" Brad, oder im bösen durch Spiritus.

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auspuhten, so daß fie fürchterlich anzusehen maren, mit Berlen Sie hatten sich Frauen getauft, die sie schmückten und her­und Glasstüden behängt, aufgedonnert. daß sie kaum noch verdienten, Frauen genannt zu werden.

Sie hatten ihre auten, altmodischen Belze für moderne Sachen abgelegt; an Stelle des Anoral trugen sie nun eine Taille, und die warmen Hosen waren durch luftige Röcke er­feßt. Um den Kopf hatten sie Tücher gebunden, und eine grelle farbe nach der anderen verriet immer lauter ihren Un­verstand, ihre Torbeit, ihre barbariiche Pugfucht, während sie froren, froren, so daß ihnen die Zähne flapperten. ( Sortjegung folgt.)