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Jung- Werners Abschied und Flucht.

Die Nord- Süd- Bahn erneut gefährdet?

Die Bauarbeiten an der Untergrundbahn Nord- Süd sind im Laufe dieses Sommers wesentlich gefördert worden. Die Teuc= rungswelle, die beim Magistrat den Gedanken aufkommen ließ, die sämtlichen Tiefbauten der Stadt Berlin einzustellen, bedroht

des Charakterdeutens aus den Handlinien beschäftigt habe. Ihr Lehr-| fann man sich nicht wundern, wenn dann die ihrer Dbhut anver meister fei Grätzte gewesen, der in eingeweihten Kreisen als König trauten Rinder Unheil stiften. Es wäre geboten, daß die Schu1­dieser Schwarzfunst gilt. Dafür habe sie 1000 m. Lehrgelb behör den sich hier einmal ins Mittel legen. bezahlt. Bräßte bestätigte als Zeuge auch, daß die Angeklagte sechs Bochen lang bei ihm theoretischen Unterricht aus Büchern und zu gleich praktischen Unterricht in seiner Sprechstunde an den Händen feiner Runden erhalten habe. Nach seinen Behauptungen Zu der Millionenunterschlagung des 25jährigen Kassenboten nun auch die endliche Fertigstellung der Bahn, dic, gehören zu seinen Kunden Aerzte und Pfarrer. Werner wird uns noch mitgeteilt, daß der ungetreue Angestellte wie wir seinerzeit meldeten, zum 1. Januar fommenden Jahres in Rechtsanwalt Themal vertrat die Anficht, daß strafrechtlich nur dann seinen Streich vorher sorgfältig vorbereitet hatte. Seinen um zwei Betrieb genommen werden sollte. Zwar hat der Magistrat die Ein­Betrug in Frage fäme, wenn die Angeflagte nicht selbst an ihre Jahre jüngeren Bruder Ernst hatte er in seinen Blan eingeweiht ſtellung nur derjenigen Hoch- und Tiefbauten beschlossen, die noch Runft geglaubt habe. Es liege fein Betrug vor, da die Zeugin und ihn ausführlich mit ihm besprochen. Der Tag der Unterschlagung nicht weit fortgeführt worden sind und deren Einstellung ohne Ge­erklärt habe, daß alles stimmte, was die Angeklagte ihr gesagt habe. mar auch vorher festgesetzt, da Werner wußte, daß er an diesem fahr für das Bauwerk oder die Umgebung ohne weiteres möglich Das Gericht nahm den Standpunkt ein, daß es wohl möglich Tage wieder große Geldmittel zu bestellen hatte. Außerdem ist. Nach diesem Beschluß würde die Nord- Süd- Bahn weitergeführt fein fönne, eine fürzere Darstellung des Charafters aber hatte er noch einem anderen Kassenboten die werden müssen, denn die Bohlenabdeckungen der Baugruben bilden aus den Handlinien zu geben. Ueber diesen Rahmen sei Bestellung von 4000 Dollar abgenommen. Wie fest- eine ständige Gefahr für den Straßenverkehr, und die Bauten stehen die Angeklagte nicht hinausgegangen. Deshalb läge der Tatbestand des Betruges nicht vor. Die Angeklagte wurde freigesprochen.

Eifersucht ist eine Leidenschaft, die...

Bor dem Schwurgericht des Landgerichts II wird in den nächsten Tagen ein interessanter Totschlagsprozeß zur Berhandlung fommen, der einen tiefen Einblick in die Psyche einer eifersüchtigen Frau geftattet. Begen Totschlags an ihrem eigenen Ehemann, dem Pro­furisten Richard 2 , wird sich am genannten Tage die Witwe Banda Lehmann, geb. Lieber, aus Steglitz zu verantworten haben.

POSTABONNENTEN

welche auch im nächsten Monat Wert auf eine regelmäßige Zustellung des Vorwärts" legen und eine Unterbrechung in der Zustellung vermeiden möchten, müssen die Erneuerung des Postbezuges in den Tagen vom 15. bis 20.d.M. bei dem zuständigen Postamt vornehmen

Vorwärts- Verlag G. m.b.H.

In den Mittagstunden des 15. Oftober v. J. erschien die hoch= elegant gefleidete und sorgfältig frisierte Ange= flagte auf dem Steglizer Bolizeiamt und gab dort mit einer Ruhe, als handle es sich um eine polizeiliche Anmeldung, zu Protokoll, daß gestellt werden konnte, hat Ernst Werner an dem Tage morgens fie vor einigen Stunden mehrere Schüsse auf ihren Ehemann ab früh seine in der Bamberger Straße wohnhafte Geliebte aufgesucht, gegeben habe. Ob er noch lebe, wife sie nicht. Die Polizeibeamten sich von ihr verabschiedet und ihr gesagt, daß er sie längere Zeit nicht begaben sich sofort nach der in der Borstelstraße gelegenen Wohnung fehen werde. Gegen 10 Uhr vormittags ist er dann in Begleitung und fanden dort den Ehemann mit einer Reihe von Schußverletzun- einer etwa 35 Jahre alten Frau in einem Café in der Passage ge­gen tot auf. Der Tote lag auf dem Boden, und umgeworfene Stühle, fehen worden. Anscheinend haben die drei die Fahrkarten nach vom Tisch geriffenes Kaffeegeschirr sowie ein Büschel Frauen Güstrow , die der Kassenbote ebenfalls zur Bestellung erhalten hatte, haarein der zufammmengeballten hand des Toten tatsächlich benutzt. Es fonnte festgestellt werden, daß drei Personen, fießen auf einen schweren Kampf schließen. Weitere Ermittlungen auf denen die Beschreibung der Gebrüder Werner und der Frauens­ergaben, daß die Ehe sehr unglücklich gewesen ist. Zeugen behaupten, person paßt, den Zug um 6 Uhr nachmittags dorthin benutzt haben. der Mann habe einen außerordentlich ruhigen Cha. Es besteht auch so die Möglichkeit, daß Werner gestern in Hamburg rafter gehabt; er habe im Bureau häufig unter Borweisung von gesehen worden ist. Der jüngere Bruder Ernst ist besonders an Kraß- und Bißwunden die rasende Eifersucht seiner feinem start gekrümmten linken Bein zu erkennen. Frau erwähnt. Andere Zeugen wollen wahrgenommen haben, daß die Frau mit allen möglichen Gegenständen, einer brennenden Tischlampe, einem Klavierseffel, mit Stühlen uses. nach ihrem Mann geworfen habe. Der Bruder des Toten erhielt, als er ihm riet, seiner Frau doch einmal das Klavier an den Kopf zu werfen, die Antwort, daß er( der Tote) fich an Frauen nicht vergreife. Die Obduktion der Leiche ergeb, daß der tödliche Schuß, der das Herz getroffen hatte, von hinten in den Rörper eingedrungen ist. Es fol! unter Beweis gestellt werden, daß es sich um die Tat einer hysterischen Berfon handelt, die in der sogenannten Eifersuchts­trunkenheit begangen wurde, und es scheint sich bei der Frau das Wort zu bestätigen: Eifersucht ist eine Leidenschaft, die mit Eifer sucht, was Leiden schafft.

Ausstellungen und Messen.

Obst und Gemüse.

Ein gefährlicher Mädchenfreund.

im allgemeinen auch unmittelbar vor der Vollendung, sieht man zunächst einmal von der Berbindungsstrecke Hallesches Tor Hermannplatz ab, auf der außer den Schachtarbeiten faum irgend welche anderen Arbeiten bisher in Angriff genommen worden sind. Da aber die Kosten für die Fertigstellung des Baues durch die Geld entwertung fast um das Dreifache gestiegen sind, so fehlt es an Geld, und die vor längerer Zeit für die Fertigstellung der Stamm­strecke der Nord- Süd- Bahn zur Verfügung gestellten Mittel reichen nicht mehr aus, Wie wir erfahren, sind zwar die Arbeiten bisher an feiner Stelle eingestellt worden, doch besteht die große Gefahr, daß die Stadt Berlin die hierfür erforderlichen Mittel nicht auf­bringen fann und die Bauarbeiten vorübergehend einstellen mus,

Kein Spätverkehr nach dem Gesundbrunnen . Ein Zeitungsarbeiter schreibt uns:

Die Bekanntgabe des erweiterten Spätverkehrs der Straßenbahnen werden die 2n gestellten der Zeitungs betriebe und Gastwirtschaften, die auf dem Geſund. brunnen wohnen, mit recht gemischten Gefühlen gelesen haben. Während man alle Außenbezirke und Vororte mindestens von der Leipziger Straße oder ihren Endplägen aus zu später Zeit erreichen fann, sind die Bewohner des Gesundbrunnens genötigt, entweder nach dem Alexanderplaz oder nach der Charlotterstraße, Ecke Unter den Linden ( augenblicklich sogar bis zur Georgenstraße) zu wandern, um ihre legte Fahrgelegenheit zu erreichen. Für die im Zeitungs­und Gastwirtsgewerbe Beschäftigten bedeutet das nach ihrer an­strengenden Tätigkeit in den späten Nachtstunden eine ungerech fertigte Härte. Sollte man ihre Wünsche nach besserer Berkehrs­möglichkeit nicht auch berücksichtigen fönnen? Durch Einlegung einiger Spätwagen der Linie 99 aber 116 ab Belle­Alliance- Plaz, Hollmannstraße, Dönhoffplaz oder Krausenstraße wäre eine gute Nachtverbindung des Zeitungsviertels mit dem Ge fundbrunnen sehr leicht zu erreichen. Wir empfehlen diese wohlbegründete Anregung der Straßen­bahndirektion zur Berücksichtigung.

Die Not der Junglehrer.

Unter Ausschluß der Deffentlichkeit verhandelte gestern die 5. Straffammer des Landgerichte III eine umfangreiche Anklage wegen Sittlichkeitsverbrechen , die sich gegen den Turnwart und Jugendleiter Walter Bürger aus Neukölln richtete. Der Angeklagte war Reiter eines Turnvereins in Neukölln und hatte als solcher auch die Veranstaltung von anderfahrten unter sich. Wie die Anklage ihm vorwirft, soll sich nun N. bei Eine Bersammlung der Hilfslehrkräfte Groß­einer berartigen Wanderfahrt nach Gohrin, als er dort mit den Berlins , einberufen von der Berliner Lehrerfammer, beschäftigte jugendlichen weiblichen Wandervögeln auf einem fich aufs neue mit der Frage, wie den vor der Entlassung Seuboden übernachtete, an diesen in ſittlicher stehenden Junglehrern zu helfen ist. Die Junglehrerin Weise schwer vergangen haben. Der Angeklagte bestritt vor Gericht, sich strafbar gemacht an haben und behauptete, daß die Anzeige lediglich auf einen Rachealt einiger ihm feindlich gesinnter Turnvereinsmitglieder zurückzuführen fei. Dem Antrage des Staatsanwalts gemäß wurde der Angeklagte zu zwei Jahren Ge­fängnis und fünf Jahren Ehrberluft verurteilt. Außerdem wurde er wegen Fluchtverdachts sofort verhaftet.

Rafieren mit Nepp.

Zu der Gartenbauausstellung im Schloßpart Bellevue ift noch kurz vor Toresschluß eine Obst und Gemüseschau hinzugekommen. 3wei mächtige Belte bergen die Schäße an Obst und Gemüse, die oft das Produkt mühseliger Kleintulturen find. Die Obstbaugebiete des Havelgaues, Granfee, Berleberg und Beelitz find starf vertreten. Betritt man das erste Belt, so steht man vor einer richtigen Berliner Marktfuhre". Sie zeigt, wie Obst und Gemüse Die Beröffentlichung einer Busdrift in Nr. 420 des ,, Borwärts", muftergülitg verpackt werden müffen. Mächtige Bafete Mohrrüben, Rot- in der mit vollem Recht das schon während der Kriegszeit unliebfam fohlpyramiden, Weiß- und Wirfingfohl in Haufen lagern zu Füßen. bekannte Breisgebaren eines Friseurgeschäfts in der König Riefeneremplare von Kartoffein tauchen daneben auf, wobei besonders gräger Straße gefennzeichnet wurde, hat den Friseur Georg die frühe Woltmann auffällt. Der Reichsverband der Lint in Alt- Moabit veranlaßt, sich bei uns über diese Beröffent­Laubentolonisten wartet mit gelben Tomaten am Stamme lichung zu beschweren. Man sollte annehmen, daß es im Interesse auf. lleberhaupt mangelt es nicht an Tomaten. Im eigentlichen der Friseure liegt, gegen jedes unreelle Geschäftsgebaren in ihrem Obstzelt will der reiche Obfifegen dieses Jahres fein Ende nehmen. Gewerbe Front zu machen. Herr Link geht zunächst an dem friti­Alle Sorten find hier zu finden, und fogar der winzige Paradies- fierten Falle vorbei, um in aller Breite die Notlage des Friseur­apfel hat einen Blag auf der riesigen Ausstellungstafel erhalten. gewerbes zu schildern, der sich der Vorwärts" wiederholt angenom Mar fieht, mit welcher Liebe das Obst gepflegt worden ist, um men bat und die auch jetzt nicht bestritten werden soll. Niemand später einen guten Kritiker zu finden. Hingewiesen sei noch auf die wird den Friseuren das Recht der Anpassung ihrer Preise an den Statistit der Kreis- Randstraßenverwaltung in der Provinz Branden - gesunkenen Geldwert absprechen. Umsomehr aber sollten die Friseure burg . Sie zeigt, daß Guben mit seiner Obsternte an den Ranbon einem unreellen Preisgebaren abrüden, das nur straßen im Jahre 1921 an erster Stelle steht. Die Ausstellung dazu führen kann, bas Heer der Selbstrafierer" noch zu vergrößern. bleibt bis zum Montag geöffnet. Meister Lint jedoch ist der Meinung, der Einsender der Nepp- Notiz fei ,, im Rahmen geneppt" worden. Wer weiß- fährt er fort ,, ob seine Börse von anderer Seite so wohlbehaltene Behandlung gefunden hätte. Wenn das das erste Neppgeschick war, war's gnädig, jedoch aber nur, weil es vom Friseur fam.

Blumen im Heim.

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Eine Ausstellung von Blumen im Heim", in dieser ernsten und erregten Zeit doppelt freundlich anzusehen, bietet Heß u. Rom im Haufe Leipziger Str. 107. Man sieht 72 in allen Stil= Wenn unangenehme Tatsachen burch solche Bemerkungen ab. arten eingerichtete 3immer, jeglichen 3wed und jeglicher getan werden könnten, dann gäbe es in den Fremden Friseur Behaglichkeit dienend, mit einem Blumenschmuck versehen, der ihrem geschäften teine Nepperei. Jeder ordentliche Geschäftsmann aber Charakter angemessen ist. Vieles darunter ist sehr freundlich und muß im Interesse des Ansehens und der Eristenz seines Gewerbes überaus anheimelnd, und vieles leider so tostbar, daß es nur für den von den Nepp- Praktiken abrücken. valutagesegneten Ausländer erschwinglich scheint. Doch lohnt sich ein Besuch aus dem Grunde, um die dekorativen Möglichkeiten des fünft­lerisch angewandten Blumenschmuds im Wohnraum fennenzulernen. Die fünstlerische Leitung für den Blumenschmuck, der von Berliner und auswärtigen Blumengeschäften gestellt ist, hat 3. DIberg. Die Ausstellung bleibt bis zum 24. September geöffnet.

Tabakmesse in der neuen Welt.

Trog aller Zeitennot hat die Dritte Groß- Berliner Tabatmesse in der Neuen Welt wieder ihre Herbstzelte aufge­schlagen. Die großen Säle sind wieder dicht gefüllt mit allen Er­zeugnissen der Tabatindustrie, und man merkt den Wandel, der sich in einem halben Jahr vollzogen, nur an den vervielfältigten Breisen, von denen der Raucher heute noch keine so rechte Borstellung hat. So eine annehmbare Zigarre wird mit 25 m. angeboten und die Zigarette ist schon" für 4 M. zu haben. Die Messe soll diesmal aus dem Grunde von besonderer Bedeutung sein, weil durch die hohe steuerliche Belastung der Tabaffabritate, durch die Einfuhrsperre für Tabat die Erzeugnisse des Tabafgewerbes außerordentlich im Breife gestiegen sind und die Ware sehr knapp geworden ist. Die Messe bleibt täglich bis 10 Uhr abends geöffnet und wird am Dienstag abends 8 1hr geschlossen.

Bezirksausschuß für Arbeiterwohlfahrt.

Frl. Troost berichtete über den Stand der Kündigungen, daß unter 1581 Hilfslehrkräften, die es zurzeit in Groß- Berlin gibt, 110 die Kündigung erhalten haben. In der Diskussion fam zum Ausdrud, daß es für die Gemeinden unmöglich ist, allein zu helfen. Stadtschulrat Dr. Löwenstein. Neukölln, der in der Bersammlung anwesend war, betonte die Pflicht von Staat unb Reich, hier einzugreifen. Für die Junglehrer müßten. Staat und Reich diefelben Beträge hergeben, die von den Gemeinden für fie aufgewendet worden sind. Eine angenommene Entschließung fordert die Lehrerfammer auf, beim Magistrat vorstellig zu werden, daß für diejenigen Lehrerſtellen in Berlin , die die Regierung zu be fehen hat, die Stadt anstellungsfähige Junglehrer vorschlägt.

Zunehmende Auswanderungsluft.

Die deutsche Auswanderung war während der Kriegszeit er flärlicherweise auf den Nullpunkt gekommen. Jetzt ist sie, trotz der ungeheuren Preise für die Schiffsreise, wieder beträchtlich ge= stiegen und hat bereits den Stand der deutschen Auswanderung der Borfriegszeit überschritten. Nach der Reichsstatistit sind im Jahre 1921 23 451 Deutsche nach Uebersee ausgewandert, d. i. 38 auf hunderttausend Einwohner. Im ersten Halbjahr dieses Jahres sind nach den soeben veröffentlichten amtlichen Zahlen 11 287 Deutsche ausgewandert. Das scheint einen Rüdgang anzu­zeigen. Nach den Erfahrungen des letzten Jahres liegt jedoch die größere Auswanderungsziffer im zweiten Halbjahr. Im ersten Halbjahr 1921 find nur 7592, im zweiten jedoch 15 662 Deutsche ausgewandert. Es ist also mit Bestimmtheit zu erwarten, daß die Auswanderungsziffer in diesem Jahre erheblich über die vorjährige hinausgehen wird.

Zu der Liebesfragödie in der 3iefenstraße wird weiter gemeldet, daß nunmehr einwandfrei feftftebt, daß ein erbrechen nicht Dorliegt. Nach dem Befunde des Gerichtsarztes Professor Dr. Fränkel sowie des Schießfachverständigen hat Fräulein Domiti sich selbst den tödlichen Schuß beigebracht. Um fich mit ihrem Geliebten auseinanderlegen zu fönnen, hatte sie ihre Schlüffel in deffen Zimmer zurückgelaffen und mußte so nach einer Geburtstagsfeier wieder mit in dieses zurückgehen. Die Wafffe war Eigentum Sängers. Da er feine Patronen befaß, hatte sich das Mädchen eigens zu bem 3wede felbft welche verschafft. Möglich ist noch, daß sie die Absicht hatte und auch vielleicht den Verfuch gemacht hat, zunächst ihren Geliebten und dann sich selbst zu erschießen.

Dem Nachrichtenblatt der Stadtgemeinde Berlin entnehmen wir folgendes: Um sielfachen Wünschen, insbesondere aus Rreifen folder städtischen Sozialbeamten, die eine abgeschloffene Ausbildung für die soziale Arbeit noch nicht befizen, zu entsprechen, ist beab­fichtigt, im Zusammenwirten mit dem Jugendamt und anderen städtischen Aemtern im Falle ausreichender Beteiligung bei der So 3ialen Frauenschule Berlin- Schöneberg( Direktorin Dr. Alice Salo­Bolkshochschule Groß- Berlin. Die Hörgebühr beträgt für mon) einen einjährigen Nachschulungskursus einzurichten. Der Kur die einfache Stunde 2 M., so daß die Vortragsreihe im Durchschnitt fus wird den besonderen Verhältnissen von Groß- Berlin Rechnung 24 M.( 8 Abende zu Stunden) foftet. Hörerfarten und Ueber­tragen und Teilnehmer zulaffen, die mindestens drei Jahre in der fichtspläne( fostenlos) find in der Befchäftsstelle, Georgenstr. 34, fowie liche Teilnehmer mit der staatlichen Prüfung als Wohlfahrtspflege. Bolfsbühnenbuchhandlung, der Arbeiterbuchhandlung in der Annen­allgemeinen Wohlfahrtspflege praktisch tätig sind. Er wird für weib bei den Buchhandlungen Vorwärts und Freiheit, der in abschließen und auch sonst den staatlichen Vorschriften unterstraße sowie im Landgemeindehaus, Sophienstr. 23, und an zahl­Hospitanten an bem Sturfus teilnehmen fönnen. Bei ihnen würde 18. September ab erhältlich. Das große Borlesungsverzeichnis foſtet liegen. Männliche Sozialbeamte werden aller Voraussicht nach als reichen, durch Platate fenntlich gemachten Berkaufsstellen voni alsdann voraussichtlich die Anerkennung durch den Magistrat auf 3 Mart. Grund einer Brüfung an die Stelle der staatlichen Prüfung und 2nerfennung treten. Damit in den heutigen schwierigen Beiten Pfefferfresser angekommen, einer der eigenartig schönen 3m Bogelhause des Zoologischen Gartens ist ein Tutan ober möglichst vielen Sozialbeamten die Teilnahme ermöglicht wird, Großschnäbler des füdamerikanischen Urwaldes, die sich ebensowohl werden die Unterrichtsstunden, deren Zahl wöchentlich auf etwa 12 burch bunte Farben wie durch absonderlich großen Schnabel aus. berechnet ist, in den Nachmittags. bzw. Abendstunden liegen. Der zeichnen. Dieser Riesenschnabel ist ganz leicht und hohl, nur von Breis für den ganzen Kursus beträgt 1500 m., zu denen dann noch einem Megwerf dünner Knochenstützen durchzogen, das sich aber in Man schreibt uns: Die fürzlich im Borwärts" gebrachte Rach. 100 m. Prüfungsgebühren hinzukommen. Um mit möglichster Be vollkommener llebereinstimmung mit den konstruktiven Gesetzen der richt, daß Schulkinder, die von einem Lehrer geführt wurden, die schleunigung einen Ueberblick über die etwaigen Teilnehmer an dem wissenschaftlichen Statik befindet. Gartenbauausstellung geplündert haben, bestimmt mich, folgenden Rurfus zu gewinnen, werden Sozialbeamtinnen und-beamte, die wissenschaftlichen Statik befindet. Fall mitzuteilen. In der vorigen Woche machte die Serta eines den genannten Bedingungen entsprechen und zur Teilnahme bereit Gymnasiums unter Führung ihres Klassenlehres einen Schulausfind aufgefordert, möglichst eingehend einen Antrag auf Zulassung flug nach der Königsheide. Beim Nachhausemarsch waren mit Lebenslauf und beglaubigten Abschriften über den Nachweis die Knaben großenteils mit Grünzweigen und ganzen Sträußen aus einer dreijährigen prattifchen Arbeit in der Wohlfahrtspflege an das gerüstet. Andere hatten diesen Raub unterwegs schon weggeworfen, Bureau der Sozialen Frauenschule, Berlin . 30, Barbarossastr. 65, weil er ihnen zu läftig geworden war. Ein Sertaner, der an dem einzureichen. Bei der kurzen zur Verfügung stehenden Zeit tönnen, Ausflug teilgenommen hatte und ebenfalls einen Strauß( es falls die Beibringung Schwierigkeiten macht, die beglaubigten Ab­waren Eichenzweige) mitgebracht hatte, erklärte auf mein Ausfragen fchriften später, jedoch spätestens bis 30. September nachgereicht folgendes: Der Herr Oberlehrer habe die Schüler werden." felbst aufgefordert, auf die Bäume zu flettern Wir erfahren dazu, daß zu dem Rursus auch Männer und und sich zweige zum Mitnehmen abzubrechen. Be Frauen aus der nichtamtlichen Wohlfahrtsarbeit sonders habe er dabei auf solche Zweige aufmerksam gemacht, die sich zugelassen werden. Bei der Entrichtung des Schulgeldes soll durch rötliche Kügelchen" auszeichneten. Diese Rügelchen waren ben wirtschaftlichen Verhältnissen in weitestgehendem Maße( etwa hie bekannten Gallapfel auf Eichenblättern. Es scheint danach in durch monatliche Zahlung) entgegengekommen werden. Der Kur her Tat, daß es. in den Reihen der Jugenderzieher noch einige gibt, fus dürfte den Genoffinnen und Genoffen Gelegenheit zu einer die weit davon entfernt sind, aus eigenem Gefühl heraus der Natur gründlicheren theoretischen Ausbildung geben ohne und ihren Geschöpfen die schuldige Ehrfurcht entgegenzubringen. Da| Unterbrechung ihrer Berufsarbeit während der Kursusdauer.

Waldplünderung durch Schulausflüge.

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Bezirksbildungsausschuß Groß- Berlin. Sonntag, den 17. Eept, Die Weltmacht

nachm. 2 br. in der Urania ", Taubenstr. 48/49, des Eifens". Borträts von Liebknecht. Ebert und Scheidemann in

fünstlerischer Ausführung pro Stüd 25 M. im Bureau des Bezirksbildungs. ausschusses, Lindenstr. 3, 2. Hof, 2 Treppen, Rimmer 8. und bei den Bil dungsausschußmitgliedern der Abteilungen. Der Lehrplan der Sozia Iiitif den Bildungsschule für die Arbeitsperiode Oftober/ De zember ist erschienen und zu haben im Bureau des Bezirksbildungsaus. schusses und bei den Bildungsausschuɣmitgliedern der Abteilungen.

Grün- weiß. Bon der Höhe des Jahres stiebt wie ein volllajtiges Blatt, ftrogend von Lebensiroheit, ein Buch auf den Tisch. Grün- weiß", bon Artur Rebbein( Berlag Georg Westermann , Braunschweig ), dem froben beinländer, der in der Mart heimisch geworden ist." Fahrten und Flüge, Sommer und Winterwanderungen nennt es sich und ist just in dieser grämlichen Zeit ein rechter Seelentroft für alle, die über Wohnungs, leider- und Effensnot hinaus noch ein wenig Sinn für und Sehnsucht nach der Natur haben. Schlankweg meisterhaft find Rehbeins Jagd- und Luft­fabrisschilderungen. Ueber dem Ganzen aber liegt ber umbesiegliche Humor eines treubergigen echten deutschen Dichter- Wanderers.