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flt. 442 3�.5of>t0On0 Dienstag, 14. September 1422

Vie erste gesetzlich Das Achteinhalbfache für Wohnung, aber Die Mehrzahl der Berliner Vermieter hat sich für die gesetzliche Miete entschieden, und die Mieter haben, wo sie die entsprechende Erklärung rechtzeitig erhalten haben, vom 1. Oktober ab diese zu zahlen. Was das zahlenmäßig bedeutet, läßt sich jetzt näher aus- führen, nachdem der M a g i st r a t am 8. d. M. die A u s f ü h r u n g zum Reichsmietengesetz beschlossen hat. Was bisher über dies Gesetz gesagt und geschrieben werden konnte, hatte überwiegend theoretische Bedeutung: erst dem Magistrat war es vorbehalten, die verschiedenen Zuschläge, aus denen sich die gesetzliche Miete zusammensetzt, be- stimmt zu beziffern. Danach ergibt sich folgendes Bild: hauptbestanötell: Setriebskosten. An feststehenden Beträgen sind 105 Pro;, der Grundmiete(g.) zu zahlen, nämlich S Proz. für die Steigerung der Hypotheken- zinsen, SO Proz, für Berwaltungs. und Hauswartkosten sowie SO Proz. für die laufenden Notreparaturen. Tapeten oder Anstriche von Wänden, Aenstern, Türen hat sich der einzelne Mieter selbst zu besorgen. Den houptbestand der neuen Miete machen die Betriebs- kosten, d. h. die auf dem Hause ruhenden Abgaben aus, in bezug auf die der Hauswirt nur Einnehmer für fremde Rechnung ist. Diese Betriebskosten werden den Mietern in der tatsächlichen Höhe aus» erlegt, und zwar hat jeder einzelne davon soviel zu tragen, als seine Grundmiete im Verhältnis zu der gesamten Grundmiete des Hauses steht. Wer also ein Zehntel der Gesamtmiete aus dem Hause zahlt, hat. ein Zehntel der gesamten Betriebskosten ouszu- bringen. Die Grundmiete, die Grundlage oller künftigen Rechnjin- gen ist. beträgt SO Proz. der Zriedensmiete. Man gewinnt also aus der Friedens, die Grundmiete, wenn man die Friedensmiete mit SO vervielfältigt und den so gewonnenen Betrag durch 10 teilt. Die Betriebskosten zerfallen in solche, deren Höhe behördlich be- stimmt ist, das sind die Steuern und Gebühren und ander«, deren Höhe nicht von vornherein feststeht. Für die letzteren hat der Ma- gistrat angeordnet, daß sie nur bis zu einem bestimmten Höchstsatz aus die Mieter umgelegt werden dürfen. So hat die Müllabfuhr in einem Teile Berlins den Charakter der Gebühr und ist insoweit voll umzulegen, in Alt-Berlin ist sie eine Angelegenheit der Wirt, schaftsgenosicnschaft der Berliner Hausbesitzer und insoweit ist ihre Umlage auf SO Proz. der Grundmiete beschränkt. Die höhe der Betriebskosten hängt zum Teil, wie bei Wassergeld und Müllabfuhr, von dem Umfang de» verbrauch» ab. und es können deshalb im folgenden zum Teil nur Erfahrungssätze berücksichtigt werden. Es werden betragen: 1. Grund, und Gebäudesteuer 2,S Proz.(bisher 0,S Proz,) des gemeinen Werts, d. i. 4S Proz, 2. Entwösserungsgebühr 100 Proz.(bisher 20 Proz.) de» Nutzungswertes, d, i. 100 Proz. g.; 3. Wassergeld bei 13 M.(bisher 2,35 M.) pro Kubikmeter 260 Proz. g.(im Frieden bei 10 Pf. pro Kubikmeter 20 Proz. g,): 4. Schcrnsteinfegergeld(das 3Sfache der Friedenstaxe) 27 Proz. g.: 5. Müllabfuhr(bisher 21 Proz.) 118 Proz. des Nutzung». ivertes, d. i. 118 Proz. g.; 6. Treppen, und Flurbeleuchtung höchstbegrenzt auf ZS Proz. g.; 7. Feueroersicherung höchstbegrenzt auf etwa 18 Proz. g.: 8. sonstig« Versicherung(Glas, Wasierleitung, Haftpflicht) höchstbsgrenzt auf 40 Proz. g.: 9. Straßenreinigungsgebühr(mit etwa 20 Proz. g.) ist erst ab 1. April 1923 zu erwarten und wird nach Metern der Straßen. frontlänge des Hauses und abgestuft nach vier Verkehrsgraden berechnet werden. Die vetriebskostenumlage wird demnach etwa 643 Proz. der Grundmiete betragen. Hinzu kommen die feststehenden 10S Proz. gleich 748 Proz. Vie großen Reparaturen Für große Reparaturen kommen bis zu SO Proz. der Grund. miete in Frage. Nach der Berliner Verordnung gehören dazu auch Beseitigung von Schwamm, ferner Neuanstrich und Verkittung sämtlicher Fenster an einer Haussront oder des größten Teils der. selben, weiter N«uv«rputzen oder Teeren der Wetterwände sowie solche größere Arbeiten am Dach oder im Treppenhaus, deren Kosten

1,1 Sachawachiak der Eskimo. von Ejnar ZNikteffen. Die Frauen waren fein und wurden viel beneidet: sie be- saßen all das, was die anderen erst für schweres Geld kaufen mußten, und wenn sie durch Nuw"k gewandert kamen, wo man niemals vorher solche Pracht gesehen, gab es nicht eine Frau, die sich nicht an ihre Stelle gewünscht hätte. Aber wenn der kurze Tag sich seinem Ende zuneigte, kamen Nuwuks berüchtigte Elemente zum Gelage in die Hütte, die nunBowhead ", nach dem zerschmetterten Schiff, genannt war, und dessen Namenstafel über der Tür trug. Man und trank, und in die klare Frostnacht Hinaue ertönten tiefe Männerstimmen und gellendes Frauengekreisch. Der schwarze Joe spielte Gitarre, die hatte er mit an Land gebracht, als er ausgerissen war, und zu ihren lustigen Tönen schwang man sich im Tanze. Sie tanzten, solange sie dazu imstande waren, sie tranken bis zur Bewußtlosigkeit, die Lampe ging aus. Wirt und Gäste schliefen durcheinander, und am nächsten Morgen schwankten halb benebelte Eingeborene nach Hause zu ihren Zglus, zu ihren Männern oder Frauen, um sich am nächsten Abend wieder unterBowbeads" gastlichem Dache zu neuen » und Trinkgelagen, zu Tanz und Orgien zu treffen. Es ist eine Zeit des Unfriedens in Nunnik, denn die Weißen sind dort eingedrungen. In der größten Hütte sitzt Ujarak und erzählt alte Sagen und Legenden: er ermahnt seine Zuhörer eindringlich und sagt, daß alle bösen Geister denjenigen heimsuchen werden, der seinen Fuß in Sacha- wachiaks Iglu setzt, wo Mr. Hastings das Evangelium predigt und Ujarak als Sprachrohr der alten Zeiten und des Heiden- tums hinstellt, während Jim Hacklett und der schwarze Joe mit ihrem ganzen Anhang leibhaftige Teufel seien. Es herrschte Streit in Nuwuk, herbeigeführt von den weißen Männern. Die Einwohner waren in drei Lager gc- teilt, das«ins die anderen haßte und jedes auf seine Weise gegen den Aberglauben, die Aufklärung oder gegen die Ver- derbnis zu Felde zog. Wieder schien die Sonne vom klaren Himmel, und der Wal zog nordwärts auf seiner jährlichen Wanderung nach friedlichen und nahrmgsreichcn Meeren, wo er in Ruhe spielen und sich ohne Furcht paaren konnte, aber er mußte an Nuwuk vorbei, und dort lag Umiak an Umiak auf Jagd nach dem mächtigen Tier. I

e Niete in Serlin. das Zweihundertfünfzigfache für Heizung. mehr als 30 Proz. der Grundmiete betragen, ferner Beseitigung von Rohrbrüchen. Dieser Zuschlag bis zu 60 Proz. ist erst dann zu zahlen, wenn das Rlicteinigungsamt ihn auf Antrag des Der- Mieters nach mündlicher Verhandlung festseht. Voraussetzung ist, daß eine große Reparatur notwendig ist oder bereits nach Ottober 1920 ausgeführt worden ist. Sind im letzteren Falle schon nach 8 10 der Höchstmietenverordnung Zuschläge gezahlt worden, so sind diele anzurechnen. Sehr zu bedauern ist, daß der Magistrat noch nicht zur Einrichtung eines Ausgleichsfonds geschritten ist. Der Gedanke dieses Fonds ist, daß mit Unterstützung der Bewohner guter Häuser die großen Schäden der schlechten Häuser nach und nach beseitigt werden sollen, indem alle Mieter einer Gemeinde einen in eine gemeinsame Kasse fließenden Zuschlag zur Mieisteuer zahlen, der behördlich verwaltet und verwendet wird. Dieser Fonds würde um so sozialer wirken, wenn von den Beiträgen zu ihm mehr Personen befreit werden könnten, als dies nach dem Miet. steuergcfetz in seiner heutigen Fassung möglich ist. Das Gesamtergebnis. Die Mietsteuer beträgt ab 1. Oktober insgesamt 100 Proz. der Friedensmiete, nämlich zum bisherigen staatlichen Satz von 25 Proz. seitens der Gemeinde 75 Proz., statt bisher 2S Proz. Das Gesamtergebnis ist also: Der Mieter zahlt an Zuschlägen feststehend 10S Proz. g., für Betriebskosten zirka......, 643, g., für große Reparaturen bis zu..._ 50. g., Insgesamt 798 Puoz. g. Diese rund 800 Proz. bedeuten 640 Proz. der Friedensmiete, wo- zu� die erwähnten 100 Proz. Mietsteuer kommen. Insgesamt be- trägt danach die Belastung des Mieters ab 1. Oktober zirka 740 Proz. zur Friedensmiete. Der Mieter hat also v o r e r stl m,t einer 8K!fachen Friedensmiete zu rechnen. Wer im Frieden 400 M. pro Jahr zahlte, hat sich deshalb auf 3400 M. einzustellen, wer 1000 M. zahlte, aus 8500 M. Die Tagesmiete des Arbeiters, im Frieden meist 1 M., wird danach etwa 8 M. betragen, das Mehr an Miete also etwa 1 M. pro Arbeitsstunde. Das muß, an einem normalen Verdienst gemessen, immerhin noch erträglich erscheinen. Weit trauriger schaut die Heizungsfrage aus: muß doch, wer vor dem Kriege seinen Ofen mit täglich 10 Briketts für 10 Pf. heizte, nach dem gegenwärtigen Kohlenpreis für die gleiche Heizung 25 M. aufwenden.

Die Suggestions-Srille. Die Toten sind lebendig geworden. Jene längst Vermoderten, die uns in den Myfeen auf Bildern aller Meister aus wundersam gestalteten Augengläsern wie Gespenster anglotzen. Der Urahn taucht aus der unergründlichen Versenkung auf mit der unge- schlachten, entstellenden Hornbrille auf dem gemütlich weingeröteten Gesichtscrker und die dito strumpfftrickend« oder bibeloerdauende Muhme. Huch-- waren das.kuriose Gestalten! Und doch Ehrfurcht wandeln uns an, wenn wir blutjung und lebensfrisch in diese alten, lieben Gesichter sahen, die in eine glückliche Zeit schauten, allda noch nicht der Mensch sich schon seine Guckerln heillos oerdarb, wenn er noch die Schulbank drückte und als Zeichen seiner Tertianer- würde den Klemmer auf dem hochnäsigen Vorsprung balancierte. Wieviele sträuben sich nur aus Eitelkeitsgründen gegen die von den Krankenkassen gelieferte Brille einfachster Konstruktion! Na ja, schön ist sie ja nicht, aber sie soll doch einen gesundheitlichen Zweck erfüllen. Auch der modernste Kneifer mit Hohlschlisf ist schon wieder unmodern..Die alte gute Hornbrille setzt sich langsam wieder durch, bei der Arbeit und selbst auf der Straße, im Restaurant und Theater. Ein Monstrum, das aller Feinmechanik zu spotten scheint. Kreis- runde Gläser von Fünstnarkstückgröße mit dickem, schwärzlichem oder schmutziggelbcm Hornrand umgeben, lugen protzig wie Bulldogg- äugen an der Bordwand eines Dampfers. Klobige Hornftangen, dick wie Bleistifte, spannen sich um die Ohren. Verschönt das unser Menschenantlitz? Ach nein, aber furchtbar gelehrt sieht es aus.

Es ging n, unter und lebhaft zu draußen auf dem Eis an dam offenen Küstenwasser, wo der Kampf ums Dasein jetzt, wie schon seit Jahrhunderten, ausgekämpft wurde. Aber auch dort herrschte Streit wohl war Sachawachiak derjenige von den Eingeborenen, der über die meisten ilmiaks verfügte und die meisten Leute in Lohn hatte, aber Ujarak und seine An- Hänger hatten nun ihre eigene Bootsabteilung gegründet, und der schwarze Joe und Jim Hacklett besaßen ganze drei Umiaks für die Walfifchjagd. Sie arbeiteten nicht wie früher zusammen, sondern ärger- ten einander und scheuchten den Wal fort von den anderen Booten, wenn sich dazu Gelegenheit bot. und viele Wale, die in früheren Iahren den vereinten Anstrengungen der Eskimos erlegen wären, konnten nun an Nuwuk mit heiler Haut vor- beikommen. Als der Fang beendet war, hatte man. im Vergleich zu den Anstrengungen, nur ein mageres Resultat aufzuweisen, denn an Land lag kaum die Hälfte der Barten, die man sonst zu erbeuten pflegte, und eine Bootsabteilung schob immer die Schuld auf die andere. Die Kluft, die sich in Nuwuks Eintracht im Laufe des Winters ausgetan, hatte sich während des Fanges vergrößert und vergrößerte sich nur immer mehr, jedesmal, wenn die bekümmerten Eingeborenen die schlechte Ausbeute des Fanges sahen. Der Sommer kam, die Zeit der Walfischfängerslotte war da, aber noch hatte man keinen Mast oder Rauch am Horizont über den weißen Eisschollen gesehen. Und die Kluft erweiterte sich Ujarak behauptete, er hätte mit bösen Göttern gesprochen, die das Eis am Lande hielten, um die Abtrünnigen zu strafen, die sich voll Spannung um Mr. Hastings scharten und Gott um offenes Wasser baten. Und bei diesen wuchs der Haß gegen die Gottlosen, die schuld an dem ganzen waren, weil sie nicht auf Gottes Wort hören oder seine Hand in den Prüfungen, die sicher deshalb zur Strafe über Nuwuk hereinbrachen, erkennen wollten. Und jetzt nahm er Roche , der Gott der Weißen, an allen den Gottlosen,> die zu Ujarak oder zum schwarzen Joe und Jim Hacklett hielten. Die Lebensmittel, die man von dem weißen Mann hatte, fingen an knapp zu werden, und die Spannung stieg Tag für Tag, während das Eis, von den anhaltenden Weststürmen gegen das Land gepreßt, ruhig und unbeweglich dalag, und kein Wasser zu sehen war. Dann kam ein Kajakmann aus dem Süden, ganz unten von Cape Lisbourne: man scharte sich um ihn, um Neuigkeiten

Eine Errungenschaft aus dem Kriege ist es, äls jeder drille Degen- träger sich als Ersatz des unkriegerischen Kneifers auf Generalunkosten die wieder ausgegrabene Hornbrille verschrieb. Von der Front und von denEtappenschwcinezüchtereien" ging sie über auf die Heim- krieger in Bureau und Kontor. Der Anwaltsstift und der Porto- kassenritter macht sich interessant mit der gehörnten Gelehrsamktei, die das große Horn vor dem Schädel nicht sieht, und im Berliner Westen stolpert ihr über die Hornbrille aus Großmullerzeit gar schon auf der Straße. Suggestion-- alles Suggestion! Was der eine hat, will der andere haben, wenn es auch schon dagewesen ist und einst als garstig galt.

Stroßenbahntarif 10 Mark. Der ständige Haushaltsausschuß der Stadtverordneten. Versammlung beschäftigte sich gestern in längerer Aussprache mit der Dringlichkeitsvorloge des Magistrats über Erhöhung des Straßen- bahntarifs von 8 auf 12 M. In der Aussprache wurde anerkannt, daß die Straßenbahn in technischer Hinsicht Verbesserunge» erfahren habe. Mit Rücksicht auf die anderen Berliner Verkehrsmittel und um keine zu große Abwanderung herbeizuführen, sprachen sich die meisten Redner nur für eine Erhöhung auf 10 M. aus. Es wurde auch betont, daß die Abfertigung der Fahrgäste bei einem Tarif von 10 M. sich leichter vollziehe, als jetzt bei 8 M., und daß schon aus diesem Grunde die Gefahr der Abwanderung nicht so groß sei. Dagegen wurde allerseits die baldige Einbringung einer Vorlage über den Staffeltarif gewünscht. Mit großer Mehrheit stimmte der Haushaltsausschuß der Tariferhöhung auf 10 M. und des Preises für den Umsteigefahrschein auf 1 6 M. zu. In derselben Höhe sollen auch die übrigen Tarife für Schülerkarten, Zeitkarten und für die Vorortbahnen heraufgesetzt werden. Die Stadtverordnetenversammlung wird am Donnerstag sich mit dem Aiisschußantrag beschäftigen, so daß der erhöhte Tarif vor- aussichtlich schon Ende der Woche in Kraft treten wird. Die vom Magistrat vorgeschlagenen erhöhten Gewerbesteuern, eine besondere Kopfsteuer und die Grundsteuer wurden vertagt, weil die Handels- und Handwerkskammer noch nicht gehört worden sind. Der Haushaltsausschuß wird sich am Donnerstag mit diesen Fragen beschäftigen._ Neue Straßenbahn'Sauprojekte. Für einen Ausbau neuer Straßcnbahnstrecken im Norden Spandaus zur Verbesserung des Berliner Nah- und Arbeiter- verkehrs ist vor einiger Zeit die Genehmigung erteilt worden. Nach- dem die Siemens-Schuckert-Werke die Baukosten für den Bau der Straßenbahn von Siemensstadt nach Gartenfelde übernommen haben, hat sich nunmehr auch die Berliner Straßenbahn bereiterklärt, den Betrieb durchzuführen. Die Arbeiten an dieser Bahnstrecke sind bereits in Angriff genommen worden: sobald sie beendet sind, wird voraussichilich noch in diesem Jahre die Straßenbahnlinie 35 verlängert und in den gleichen Zugabständen wie bisher nach Gartenfelde durchgeführt, wo sich ausgedehnte Ar- beiter- und Angestelltenkolonien der Firma befinden. Ein zweites, fast noch großzügigere Bahnbauprojekt bcabsichllgt die AEG. im Norden Spandaus durchzuführen. Um die Arbeiter von der Wohnung nach der Fabrik und umgekehrt bequem befördern zu können, ohne auf die besonders nach und von Hennigs- darf zu gewissen Stunden bereits stark überlasteten Eisenbahnstrecken angewiesen zu sein, plant die Gesellschaft den Ausbau der Bötzower Kleinbahn, die mit einem zweiten Gleise v e r s e h en bis in die unmittelbare Nähe des ,;abnl- geländes geführt werd»" loll. Gleichzeitig sollen nach dem voll- endeten Ausbau der Bahn auch modern« Betriebsmittel in den Dienst gestellt werden, und zwar wird beabsichtigt, den Betrieb selbst elektrisch zu gestalten, den Betriebsstrom icdoch keinem öffentlichen Netz zu entnehmen, sondern die Wagen selbst mit einer elektrischen Kraftanlage aus zu- rüsten, die von einem Benzolmotor betrieben wird, lsiach der Vollendung dieses Planes wird auch diese Bahn von der Berliner Straßenbahn betrieben werden. Ein dritter Plan für die Verbesserung des Straße nbahnverkehrs in der Gegend von Zehlendorf wird endlich in einem Proiekt zur Ausführung kommen, welches zurzeit im Verkehrsamt bearbeitet wird. Es handelt sich um die Herstellung eines Straßenbahn- anschlusses, der in die unmittelbar« Nähe der Fabrikanlagen von Goerz am Teltowkanal führen soll: er wird ebenfalls von der Fabrik bezahlt und von der Berliner Straßenbahn betrieben. Ebenso notwendig wäre auch eine Verlängerung derjetzt in Lichterfeld« endigenden Berliner Straßenbahn nach dem alten Zehiendorf.__ von der Walfischfängerflotte zu hören, man drängte sich und puffte sich, die Spannung war groß. Nachrichten brachte er, aber keine guten die Walsisch- fängerflotte war im Eise zwischen Point Hope und Cape Lis- bourne eingeklemmt worden, erst wurde die eine Schute zer- quetscht, dann eine andere, schließlich war fast die Hälfte der Flotte zugrunde gegangen. Die Mannschaften waren an Bord der noch flotten Schiffe genommen worden, die überfüllt. voller Krankheit und Not, sich aus dem Eis heraus gen Süden kämpsten, zu wärmeren Himmelsstrichen, fort von dem schreck- lichen Eis, das so manches Schiff genommen, so große Erwar- tungen und so viele Leute vernichtet hatte. Die Flotte kam also nicht, aber statt ihrer die Not. Nuwuks Bewohner waren daran gewöhnt, sich auf die An- kunst des Schiffes zu verlassen und konnten nicht länger ohne das Essen, was sie sich von der Flotte im Tausch für Barten und Speck einhandehen, auskommen. Als Jim gacklet und der schwarze Joe die Neuigkeit ver- nahmen, saßen sie erst ein Weilchen und sahen einander an, als ob sie ihren eigenen Ohren nicht recht trauen könnten, aber dann stand Joe auf, ging zu dem Eckschrank nach einer Flasche Whisky, füllte zwei Gläser, eins für sich und eins für Jim. Prost!" sagte er und lachte.Jim, weißt du, was das hier bedeutet? Wir haben den großen Wurf gemacht, wir werden reich werden, wir sind die einzigen in Nuwuk, die Essen und Handelsware haben Jim, Jim, solch ein Schwein, wenn die Flotte im nächsten Jahr kommt, verlassen wir Nuwuk als ge- machte Männer!" Ja," antwortete Jim,du hast recht, nun können wir machen, was wir wollen, wir können alle die Schreibälse zwrn- gen, sür uns zu arbeiten und wäre es Sachawachiak selbst, er kann gern unsere Sachen kaufen aber teuer." Richtig," unterbrach ihn Joe,teuer, recht teuer, wir werden ihn schon klein kriegen, diesen Sklaven! Nun sind wir es und nicht er, die in Nuwuk befehlen: er soll noch blutig sür jedes bißchen, was er haben will, bezahlen ja. und ich will ihm seine Frau fortnehmen: Jim, mein Freund, bevor der Walfischfang wieder anfängt, will ich Igluruk hier in unserer Hütte haben!" Du?" fragte Jim,ja, vielleicht nimmt sie einer von uns, das kann schon stimmen, aber ob du es gerade sein wirst, warum denn eigentlich? Ich habe schon ebensoviel Recht auf sie wie du!" (Fortsetzung folgt.)