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Nr. 456 34. Jahrgang

Seilage ües Vorwärts

Mittwoch. 27. September 1422

Die chuellen Derlins.

Berlin hat einen lahrlichen Wasseroerbrauch von mehr als 100 Millionen Kubikmetern. Ein riesen- hast er würfelförmiger Wasserturm von 470 Meiern Seitenlänge müßte errichtet werden, wenn diese Wassermengc mit einem Male gesammelt werden sollte. Dieser Würfel hätte also annähernd die chöhe von 23 aufeinandergetürmten Berliner Häusern. Trotz dieses ungeheuer erscheinenden Verbrauches sind hierbei elf der früheren Vorortgemeinden(Blankenburg , Falkenberg , Heiligensee , Malchow , Müggelheim , Wartenberg , Buch, Karow , Hellersdorf , Kladow und Gatow ) noch nicht an die zentrale Wasserversorgung angeschlossen. Fast 2800 Arbeiter, Angestellte und Beamte sind in der Berliner Wasserversorgung beschäftigt. Nach der Bildung des neuen Berlin wurde auch für die Wasserwerke ein einheitlicher Etat auf- gestellt. Man setzte einen hygienischen B e i r a t für die Werke unter dem Vorfitz des Stadtmedizinalrats ein, und das Hauptgesund- heitsamt wurde mit der hygienischen Kontrolle der Wasserwerke be- austragt. Sonst aber verwaltet jeder Bezirk»seine" Wasserwerke nach seinen eigenen Grundsätzen, von der wirklich erstrebenswerten einheitlichen technischen Leitung ist noch nichts zu bemerken. Das Versorgungsgebiet. Drei grosse Dersorgungszruppen sind im neuen Berlin zu unter- scheiden: 1. Das frühere Berlin mit rund 2 Millionen Einwohnern, 2. die von den im Privatbesitz befindlichen Charlottenburger Wasser- werken versorgten früheren südlichen Bororte mit etwa 1 Million Einwohner, 3. die restlichen südösillchen, östlichen und westlichen früheren Bororle, die von kommunalen Werken gespeist werden. 47 frühere Städte und Gemeinden werden in diesen drei Gruppen versorgt. Etwa SO 000 Wasseranschlüsse gestatten die Wasserent- nähme in.den Häusern. Di« Werke der Stadt und die privaten Ehar- lottenburger Wasserwerke teilen sich die drei grossen Bersorgungsgrup- pen, nur Rahnsdorf und Staaken werden von Wasserwerken der Kreise Niederbarnim (Kreiswasserwerk Erkner) bzw. Osthavelland versorgt, dagegen sind an das in Stolpe liegende Pankower Wasserwerk die im Restkreise Niederbarnim verbliebenen Gemeinden Stolpe, Schön- slieh. Glienicke , Mühlenbeck , Schildow, Schönerlinde und Schönebeck angeschlossen. Die Wassergewinnung. Im allgemeinen herrscht Grundwasserversorgung vor, nur b Proz. der gesamten Menge wird aus dem Müggelsee als Ober- flächenwasser gewonnen. Die Beseitigung der Oberslächenwasser- gewinnung war schon einmal früher in Berlin beschlossen worden, allein wegen der ungeheuren Kosten, die Neubauten heute erfordern, ist der Plan unterblieben. Schließlich ist der Müggelsee eine aus- gneichnete Reserve, und die Wasserwerke Müggelsee sind so einge- richtet, dah sie auch einer erheblichen Mchrförderung völlig gewachsen sind. Bon den Werken sind die in den mit Kies und Sand aus- gefüllten Urstromtälern der Spree und Havel gelegenen die weitaus leistungsfähigsten. So liegen an Spree und Dahme, außer den Müggelwerken, das Wert Wuhlheide. die Lichtenberger Wasserwerke Kausdorser Busch, Tristweg und Rummelsburg , das Wasserwerk Köpenick , das Werk Alt-Glienicke , das Charlottenburger Werk 3ung- fernheide. das Berliner Werk Tegel , das Pankower Wasserwerk Stolpe. Im Gegensatz zu diesen leistungsfähigen Werken haben die auf den Hochflächen liegenden mit grossen Schwierigkeiten zu kämpfen. Es sind dies die Werke Reinickendorf , Tegel , Hermsdorf, Rosenthal, Niederschönhauscn, Hohenschönhausen und das Charlotten- burger Werk Teufelssee. Während die meisten Werke im Orts. bezirk selbst liegen, so daß lange Rohrleitungen vermieden wurden, pumpte das frühere Berlin das in seinen Außenwerken gewonnene Masser zunächst in die Zwischenwerke Lichtenberg und Westend , und von hier aus wurde dann die Verteilung nach Maßgabe der An- forderungen besorgt. Auch das von der früheren Gemeinde Pankow errichtete Wasserwerk schickt sein Wasser durch eine 16 Kilometer lange Rohrleitung. Selbständige Wasserwertsverwaltungen mit eigenen Deputationen hatten früher nur Berlin und Chorlottenburq. In anderen De- meinden war die Verwaltung des Gas- und Wasserwerks zusammen- gelegt, wieder andere unterstellten die Wasserwerke dem Gemeinde- bauamt oder dem Tiefbauamt. Zm ganzen herrschte auch hier eine

Bunkscheckigkeil, wie man sie sich nicht schöner denken konnte. Nun- mehr liegt die oorlSusige Berwal'ung bei den Bezirken. Die Kon- trolle der Geldwirlschast wird durch dos Finonzburcau des Magistrats ausgeübt. Der Direktor der Berliner Wasserwerke bearbeitet alle der Zuständigkeit des Magistrats und der Deputation für Werke unterliegenden Fragen. Der Wasserpreis wied für ganz Berlin einheitlich sestgefehl, trotzdem die Bedingungen für die Wasserliefe- rung noch sehr voneinander abweichen, da hier vielfach noch die von der Aufsichtsbehörde genehmigten Ortsstatuten maßgebend sind, die erst noch beseitigt werden müssen. Nach Bildung der einheitlichen Verwaltung werden auch die bereits ausgearbeiteten einheitlichen Bestimmungen über die Wasserlieferung in Kraft treten. Im Wasserwerk. An der Havel zwischen Hennigsdorf und Hohen-Schöpping liegt eins der modernsten Wasserwerke des neuen Berlin . Es wurd« im Jahre Iglvill von der Gemeind« Pankow erbaut. Zur Wasser- gewinnung sind 24 Brunnen in bestimmten Abständen in die Erde gesenkt, in denen sich das Grundwasser sammelt. Jeder Brunnen ist mit einem Beobachtungsrohr ausgerüstet, dos gestattet, den je- weiligen Wasserstand während hes Betriebes abzulesen. Das in den Brunnen gesammelte Grundwasser wird durch Heberleilungen in einen Sammelbrunnen geleitet. Das ist ein gemauerter Kessel- brunnen von S Meter Durchmesser, der bis zu einer Höhe von 0 Metern mit Wasser gefüllt werden kann. Eine schwere eiserne Tür sperrt den Zugang zu ihm ab. Zwei Dorpumpmaschlnen be- fördern das Wasser aus dem Sammelbrunneu in die Enteiseunngs- anlage und betätigen dabei gleichzeitig eine Luftpumpe, die die Rohr- leitnng lustsrei hält. Den Dampf für diese Maschinen sowie für eine kleine schnellaufend« Dampfmaschine, die durch Drehen eines Dynamos das nötige elektrische Licht und den Strom für die Werk- zeugmafchinen der kleinen Reparaturwerkstatt liefert, erzeugen zwei Dampfkessel, die im hinteren Teil des Maschinenhauses untergebracht sind und abwechselnd in Betrieb genommen werden. Die Cnt- eiscnungsanlaoe hat die Aufgabe, das im Wasser enthaltene Eisen- oryd durch Lüftung und daraus folgender Oxydation auszuscheiden. Die Borpumpen befördern nun das Wasser zunächst in das Ober« geschah der Anlage, wo es von einerVerteilungsrinne" ausge­nommen wird. Bon dort flieht es dann in sechs.Berkeilungsschiffe". langgestreckte viereckige Eisenbetonkästen, die mit einer Anzahl trichterförmiger Löcher versehen sind, aus denen das Wasser in dünnen Strahlen auf die unter jedem Loch in einigem Abstand auf- gehängten Teller fällt. Dadurch wird es in einen seinen Regen auf- gelöst. In Tausenden von sprühenden kristallklaren Tropfen rieselt das zerteilte Wasser durch eine Dacksteinpackung hindurch in die Der- leilungskammer, um dann durch Rohrleitungen in die Filter zu ge> langen. Durch eine sinnreiche Einrichtung wird dafür gesorgt, daß jedem Filter die gleiche Menge des Wassers zufließt. Nachdem das Wasser die aus grobkörnigem Sand gebildeten Filter durchwandert hat, nimmt es der Reinwasserbchälter auf. der Reinwasserbehälter ist das Heiligtum des Werke» und faßt 2200 Kubikmeter Wasser. Er enthält zwei Kammern von gleicher Größe, aus denen das Wasser in den Schöpfbrunnen fließt, um dann von den Druckpumpen nach Berlin geleitet zu werden. Don Zeit zu Zeit wird der Sand der Filter einer qründlicheu Reinigung unterzogen. Er hat dazu eine von einer Wasserturbine gedrehte Tromms zu durchlaufen, wobei er durch das in entgegengesetzter Richtung ablaufende Druck- wasser der Turbinen durchspült wird. Das Wasser nimmt den Eisen- schlämm auf und leitet ihn in ein Klärbecken. Das nach Verdunstung des Wassers in diesem Becken zurückbleibende Eisenoxydul eignet sich vorzüglich zur Wegebefestigung. Die vruckrohrleilung, die das Wasser auf seinem Wege nach Berlin durchlaufen muh, Hot eine Länge von 22 Kilometer. Si« liegt im allgemeinen in einer Tiefe von 1,5 Meter. Sie läuft über Stolpe , Hohenneuendorf , Bergfelde , Schönfließ, Schildow, Blankenfelde , Buchholz nach Pankow . Das Rohr hat einen Durchmesser von 70 Zentimeter. Durch selbsttätig« Luftventile wird für eine sündige Durchlüftung der Leitung gesorgt. An vier Stellen der Rohrleitung sind in besonderen Kästen Telephonapparate eingebaut, durch die ee möglich wird,» ohne jede Verzögerung irgendwelche Störungen in der Leitung, z. B. Rohr-

brüche, sofort zu melden. Auch das Wasserwerk selbst steht durch eine besondere, vom Reich unabhängige Telephonanlage mit dem Rathause in Verbindung. Der Wasserstand im Wasserturm wird durch Fernregistrieranlage sowohl im Wasserwerk als im Pankower Rathaus angezeigt. Im Maschinenhaus des Werkes sind oußardem noch Apparate zur Registrierung des Wasserstandes im Sammcl- brunnen und im Reinwasserbehälter eingebaut. Ein Manometer xe- stattet, den im Druckrohrc herrschenden Druck ständig zu überwaÄrn.

�blchieö vom Zoo. Der Zoo wird nun doch am 1. Oktober seine Pforten schließen. Sicherlich wird diese betrübliche Tatsache noch manchen Tierfreund veranlassen, noch einmal dies« Stätte der Belehrung und Unterhaltung zu besuchen, um Abschied zu nehmen vomSultan ", den Menschenaffen, vomKönig der Wüste" und oll den anderen interessanten Insassen der Käsige. Eine Hoffnung bleibt ober trotz der Schließung: denn der Zoo soll am 15. März seine Tore wieder öffnen. Di« Schließung soll nur vorüber- gehend sein. Wenn einige Blätter melden, daß der Tierbe- st and an ander« Länder verkauft werde, so sind diese Nachrichten noch nicht bestätigt. Bei den Verhandlungen, die am Montag im Kultusmini st erium stattfanden, wurde betont, daß Reich und Gemeinde alles aufbieten, um den Vertauf der Tiere zu v e r h i n d e r n. Es herrschte die einmütige Ansicht, daß den Berlinern der Zoo erhalten werden müsse. Ein Sammeltomitee, an dessen Spitze der Reichspräsident steht, bemüht sich, größere Geldmittel aufzubringen, um so dem Institut eine finanzielle Stütze zu geben. Wenn der Zoo in der Winterzeit verlassen und öde daliegt, dann werden hinter den verschlossenen Eingangspforten nur wenige Wärter ihre Lieblings pflegen. Die Friihlingssonne aber möge wieder das bunte Ge- wimmel der Besucher sehen, die mit regem Interesse die Tiere be- trachten, die mit unendlichen Mühen aus aller Welt hierher gebracht wurden und die mit großer Sorgfalt behandelt werden müssen. Unbeschadet der Schließung des Zoologischen Garten» wird das Aquarium, wie wir bereits meldeten, während der Winter- zeit geöffnet bleiben.

Kleinrentaerhilfe. Im Reichs Haushalt für 1922 sind fünfhundert Millio. nen Mark als Zuschuß für Unterstützungen, die Länder und Ge- meinden notleidenden Kleinrentnern gewähren, vor- gesehen. Nach jetzt neu ausgestellten Richtlinien gelten als Klein- rentner bedürftige, im Inlande wohnende Deutsche , die durch Arbeit ihren Lebensunterhalt erwerben, sich vor dem 1. Januar 1922 ein« Jahrcsrente von mindestens fünfhundert Mark sichergestellt haben und jetzt wegen Alters oder Erwerbsunmöglichkeit auf diese Versorgung angewiesen sind, Nack diesen Richtlmien ist Arbeit auch eine üblicherweise unentgeltliche Tätigkeit in häuslicher Ge- meiuschaft, die aber im Falle der Einstellung fremder Kräfte ver- ssütet werden müßte. Ihr steht eine wissenschaftliche oder ehrenamt« liche Tätigkeit im Dienste der Allgemeinheit gleich. Als Unter- stü Hungen komme» in Betrocht: Einzelfürsorgemaßnahmen für Kleinrentner, einmalige oder fortlaufende Unterstützungen, Dar- ' lehen, Verbilligung der Lebensmittel, Kleider. Heizstoffe und der- gleichen, Bereitstellung billiger Krankenpflege, Unterbringung in Heimen und dergleichen. Von den fünfhundert Millionen Mark sind fünfzig Millionen für besondere Verwendung vorbehalten, während rüerhunderttünfztg Millionen auf die Länder verteilt worden sind, Aul die Stadt Berlin entfallen von den' Reichsmitteln zwöls Millionen, von den Ländermitteln neun Millio­nen. zusammen einundzwanzig Millionen Mark, die aber nur zur Verfügung stehen, wenn Berlin mindestens den gleichen Betrag wie aus Landesmitteln, gleich neun Millionen, aufbringt. Die Notlage der Kleinrentner hat den Magistrat oeranlaßt, diese neun Millronsn Mark zu bewilligen. Der Stadtverordneten- Versammlung ist eine Dringlichkeitsvorlage eingereicht.

Znoalldenversicheruvg. Dom 1. Oktober d, I. ab gelten die neuen, durch Gesetz geschaffenen Lohnklassen. Auf die Bekannt- machung der Landesversicherungsanstolt Berlin In dieser Nummer unserer Zeitung weisen wir unser« Leser beson- ders hin.

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Sachawachiak der Eskimo.

Bon Ejnar ZNikkelfen. Er lachte bei dem Gedanken, aber Jim Hacklett lachte nicht. Er mar ein besserer Menschenkenner als der schwarze Joe und war sich so ungefähr klar darüber, daß man Sacha, machiak lange zusetzen konnte, bis er dann doch schließlich das Joch abwerfen würde: aber er tröstete Joe:Ach was, er ist wohl nicht so gefährlich, er ist ja bloß ein Eingeborener, mit ihm wirst du schon fertig werden. Aber trotzdem, da wir nun einmal davon reden, muß ich dir doch sagen, ich bin froh darüber, so häßlich zu sein, daß Jgluruk kein Auge auf mich werfen wird, denn man weiß selbstverständlich nie, auf was so ein Nigger verfallen kann!" Der schwarze Joe lachte lauter.Ich werde ihn mit meiner Hundepeitsche peitschen, bis er im Schnee vor mir kriecht," prahlte xr,er soll, ja er soll Steuermann in meinem Umiak werden, er soll auf dieselbe Stufe mit den Frauen, die ihn rudern, gestellt werden, das wird einen Spaß geben, wenn er die Weiberarbeit verrichten muß, der großschnäuzige Bursche, der nur mit den Kapitänen der Flotte Geschäfte machen wollte!" Jim dachte wvhl das seine, aber sagte nichts, denn er batte nichts dagegen, den schwarzen Joe loszuwerden. Dann gehörten alle Herrlichkeiten ihm und im Geheimen tat er was er konnte, um den prahlerischen Joe aufzureizen, daß er Sacha- machiak so tief wie möglich demütigte, mochte der Bogen doch gespannt werden, bis er brach. Während die Weißen so miteinander redeten, saß Jgluruk dabei und hörte zu. Sie verstand, daß es sich um Sachawachiak handelte und war froh, wenn der schwarze Joe an sie dachte und ihr etwas von dem übersetzte, wovon sie sprachen. Bor ihr prablte er noch mehr, als vor Jim, und Jgluruk klatschte in die Hände vor Freude über Joes Drohungen gegen ihren früheren Mann. Wenn er Sachawachiak so demütigen konnte. wie er es gelobte, war wirklich nicht der kleinste Zweifel mebr, daß sie Nuwuks stärksten Mann zum Gatten bekommen hatte. dann konnte sie wahrlich vergnügt sein und brauchte sich nicht zu fürchten. Eines Tages saßen sie alle drei in der Hütte, die beiden Männer trinkend am Tische, Jgluruk, wie es Schick und Brauch war, wenn Wtiße eine Eingeborene zur Frau nahmen, auf der Erde. Sie sprachen von dem kommenden Sommer und von der Reise nach San Franziska, von allen Herrlich- keiten, die sie für das viele Geld haben konnten, als sie«inen Schlitten heransahren und draußen vor der Tür halten hörten.

Die Männer sahen einander an, und der schwarze Joe erblaßte, nun war ja bald die Zeit da. wo Sachawachiak zu- rückerwartet werden konnte. Ob er jetzt kam und Rechenschaft für Jgluruk forderte? Es rieselte ibm kalt den Rücken hinunter, und er sah sich nach einer Verteidigungs- oder Mordwaffe um, aber bald �beruhigte er sich, es war ja unmöglich, Sachawachiak tonnte noch nicht zurück sein, und als er eine fremde Stimme hörte, wurde er wieder er selbst. Verdammte Furcht, wenn doch bloß das Zusammentrefsen erst überstanden wäre, aber er sollte mal versuchen, Redensarten zu machen, dann würde er ihm schon---! Des schwarzen Joes Gedanken wurden dadurch unter- brachen, daß sich die Tür öffnete, und Topsta und Cropcana hereinkamen: sie schlössen sie hinter sich, setzten sich hin, still, ohne ein Wort zu sagen. Guten Tag!" sagte der schwarze Joe und lachte,.'.das ist doch eine merkwürdige Manier, zu fremden Leuten ins Haus zu kommen, das pflegen wir Weißen nicht zu tun. Wir klopfen an die Tür, kommen herein, wennbitte" gesagt wird, und sagen, was wir wollen, aber ihr sitzt bloß da und glotzt. Puh! Ihr verdammten Eingeborenen, raus mit euch und kommt ordentlich herein!" Jgluruk lachte, das war nun des schwarzen Joes Art zu spaßen, und sie lachte noch lauter, als Topsia und Cropcana sich hinansschlichen und die Tür hinter sich schlosien: das war mal ein Spaß, und sie erstickte beinahe vor Lachen, als sie ihr furchtsames Klopfen und des schwarzen Joes strenge Stimme vernahm:herein!" Ach. der Joe. der Joe, hatte man je einen so spaßhaften Mann gesehen? Topsia setzte sich wieder, Cropcana blieb an der Tür stehen. Der schwarze Joe saß am Tische und schnitt ihnen beiden Ge- sichte, er war so froh, so ftoh. er hatte aber auch eine ver- dämmte Angst' gehabt, als er den Schlitten kommen hörte. Ra, guten Leute, was wollt ihr denn, habt ihr etwas zu ver- kaufen?" Es dauerte eine Weile, bevor sie antworteten, und Jim kam zum Tische hin mit Flasche und Glas, das verfängt viel bei den Eingeborenen und gibt ein gutes Geschäft.Rein, verkaufen wollen wir nichts, wir kommen nur um etwas Mehl und Zucker, Sachawachiak, er--" Was sagt ihr?" rief der schwarze Joe und fuhr hoch, was ist's mit Sachawachiak, was wollt ihr. habt ihr ihn ge- troffen, ist er tot! Redet doch! Zum Teufel noch mal, ihr dummen Tiere!" »Wir wollten Mehl haben/ begann Cropcana,»Jo, und

Zucker," fügte Topsia hinzu,Sachawachiak ja, wir haben ihn gesehen, er kommt---. Was, wo, wann?" rief Joe und wurde blaß, während Jim zur Tür ging und sie gut verschloß.Wann kommt er. wo habt ihr ihn gesehen? Tod und Teufel, Jim, er muh ja augenblicklich hier sein, wenn diese Viecher ihn gesehen haben, rede doch Mensch, rede," rief er und sprang zu Topsia hin, den er bei der Schulter packte und schüttelte,rede doch, Mensch, bist du stumm?" Wir wollen einen Sack mit Mehl haben," antwortete Topsia, nun mit größerer Sicherheit als vorher, da er say, welchen Eindruck der Name Sachawachiak auf die Weiß n machte..Rein, wir wollen zwei haben und Zucker," fügte Cropcana hinzu,und viel! Bevor das nicht auf unserem Schlitten liegt, sagen wir nichts." So gib es doch." rief Joe Jim zu.gib ihnen, was sie wollen, und laß uns hören, was sie zu erzählen haben. Diese Eingeborenen können einen verrückt machen, diese Langsam- keit, ach. diese Langsamkeit, was sind das für Menschen!" Aber er war so gespannt zu erfahren, was Topsia zu erzählen hotte, daß er Jim half, die Säcke auf den Schlitten hinaus- zutragen. Ra." sagte er, nun etwas ruhiger, als der erste Schreck sich gelegt hatte,.cheraus mit der Sprache, wir haben, weiß Gott , genug dafür bezahlt, was habt ihr also zu erzählen?" Sachawachiak kam nach unserem Iglu," erzählte Crop- cana,lange nach Mittag, vor zwei Tagen. Seine Augen waren wild, das Weiße war rot» seine Sachen zerfetzt, er war so müde, daß er kaum gehen konnte und hungrig.Wo kommst du her?" fragte ich, er antwortete nicht, sondern saß da und sah vor sich hin. Mir wurde ganz Angst vor ihm und ich schwieg, bis er gegessen hatte, �ann fragte ich wieder, wo er herkäme und er antwortete,vom Kugerakuk". Wer Plötz- lich fuhr er auf.Cropcana, hast du etwas von Jgluruk und dem schwarzen Joe gehört?" und seine Augen traten ihm fast aus den Höhlen, so stierte er mich an. Ich wußte ja nicht, wieviel er schon gehört hatte, und sagte nein. Darauf schwieg er, ober bald danach fing er an:Ujarak sagte, daß Jgluruk setzt in der Hütte vom schwarzen Joe wobnte, ist das wahr?" Ich sagte, ich wüßte es nicht, ich wagte nichts anderes zu sagen, er sah so schrecklich aus, und darauf schwieg er, saß bloß da und stierte, aber schließlich redete er wieder,gib mir Hunde, Cropcana, und einen Schlitten, meine liegen da draußen am Wege."Wo trasst du Ujarak?" fragte ich wieder...Ujarak?" sagte er und sah mich an.«na ja, am Ku> geratut, er ist tot." (Fortsetzung folgt.s