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ttt. 458 ZH. Jahrgang
Heilags öes vorMarts
Donnerstag. 28. September 1922
Durch Groß-Serlin. Das Wohnviertel der Neuzeit. Der V. Bezirk Wilmersdorf  .
X.') Während uns der letzte Gang durch den 8. Derwalwngsbezirk Spandau   ziemlich weit hinaus ins Land und dorthin brachte, wo man Berlin   kaum noch wahrnimmt, ist der Weg in den 9. Verwaltung-- bezirk Wilmersdorf   mit schönstem schwedischen Granit oder mit elegantem Asphalt gepflastert und gar nicht schwer zu finden. Wir kommen damit in jene merkwürdigen Bezirke, die jedes Berliner  Kind mit Berlin   W. oder wohl gar mit Berlin   WW. bezeichnet und die dennoch bis zur Eingemeindung den Ehrgeiz hatten, selbständig zu bleiben, und auch heute noch dieser ihrer angeblichen Selbständig- keit nachtrauern. Dem ehemaligen Stadtkreis Wilmersdorf   ist das stets aschenbrödelmäßig unbekannt gebliebene Dorf Schmargen- d o r f. sodann aber auch dieKolonieGrunewald und schließ- lich der gesamte Grunewald selber zugeschlagen worden. Wik- Wersdorf lieferte mit Schöneberg   und Charlottenburg   gemeinsam immer von neuem den besten Beweis dafür, daß nur die Einge- weihten wissen tonnten, wo etwa Verlin aufhörte und Wilmersdorf  , Schöneberg   oder Charlottenburg   anfing. Die Straßenzüge, wenn auch nicht die Straßennamen, gingen vollständig ineinander über, und der harmlose Wanderer wußte nicht, daß er innerhalb einer halben Stunde hier in drei verschiedenen Vaterstädten gewesen war. Das ist nun endlich und für alle Zeit vorbei. Beachtenswert war von jeher die geistige Struktur der Wilmersdorfer   Bevölkerung, in der, abgesehen von der alteingesessenen Clique der Bauern, chand- werkcr und Kleinbürger, das immer bewegliche Clement der Handels- und Kaufmannswelt, verstqrkt durch ein nicht minder bewegliches Wissenschaftler-, Künstler- und Literatentum, eine hervorragende Roll« spielte. Die Ideen von sozialistischer Seite beeinflußter Sozial- und Kommunalreformer konnten hier natürlich auch um so leichter Boden fassen, als man in Wilmersdorf   von den Nöten und Sorgen, die eine Stadt mit Jndustrieproletariat hat, nur wenig zu spüren bekam. Das GartenftaStZentrum. In den letzten Iahren vor dem Kriege ist im Südwesten Wilmers- dorfs außerhalb de» Ringbahn mit der Erbauung eines Ortsteils nach großzügigen einheitlichen Plänen begonnen worden. Es ist dies der dem Publikum unter der Bezeichnung.Gartenstadt"' bekannte Skadlleil des Rheingau  -Viertcls. Beiderseits des als Ausfallstraße für den Verkehr gedachten schönen Südwestknrsos sind architektonisch einheitliche, ruhige Wohnviertel entstanden. Charakteristisch für diese Straßenzüge sind die von den Bürgersteigen bis zu den Häusern an- steigenden breiten sogenannten Gartenterrasien, bei denen die üb- lichen häßlichen Vorgartenzäun« vermieden und die Straßen dadurch im besten Sinne des Wortcs zu Gartenstraßsn geworden sind. Den Mittelpunkt der bisher fertiggestellten Gartenstadt bildet der Rüdes- hcimer Platz. Auch bei dieser symetrisch aufgeteilten Anlage hat man nicht nur einen Architekturplatz etwa im Linne der Renoisiance geschaffen, sondern auch hier ist der Gartencharakter in hervorragen- der Weise gewahrt worden. Die breiten Hausterrasien bilden mit den Rasenflächen der Platzmitte ein zusammenhängendes Bild. Außerdem sind, ohne die Wirkung zu stören, durch hohe Hecken ab- geschlossene Kinderspielplätze geschaffen worden. Die Anlage bildet schon jetzt, wenn sie auch noch nicht ganz vollendet ist, ein wohl- gelungenes, ruhiges Stadtbild und gereicht der Gegend zur Zierde. Eine ganze Anzahl künstlerisch hervorragender Skulpturen dienen dem Stadtbild zur besonderen und in ganz Groß-Berlin einzig- artigen Zierde. So u. a. der GSnselieselbrunnen auf dem Nikols- burger Platz von Prof. v. Möhstritz-Steinkirch, die winzerin auf dem Kaiserplatz von Drake, die holländische Kindcrgruppe auf dem Brabanter Platz, von Bernhardin  , der Speerwerfer im Stadtpark an der Kaiscrallee, von Möbius, und die Borkämpsergruppe im Preußenpark, von Enke.
vorbildliche Jugendpflege. Für ein nahezu lückenloses Netz von Wohlfahrtseinrichtungen zur Fürsorge und Pflege der Jugend hat das Wilhclmsaue 116'117 befindliche Jugendamt allein und in Gemeinschaft mit der freien Licbcstütigkeit gesorgt. Dem Schuhe von Mutter und Kind dienen: das HeimMutterschutz" des Bundes für Mutterschutz, Uhland- straße 144, das Schwangere und Mutter und Kind ausnimmt, die städtische Fürsorge- und Beratungsstelle für Schwangere, Wilhelms- aue 116/117, die Mütterberatungs- und Säuglingssürsorqestelle des Vaterländischen Frauenvereins, Wilhelmsaue 23 und Westfälisch« Straße 67, und die städtischen Mütterberatungs- und Säuglings- sürsorgestellen in Schmargendorf  , Warnemünder Str. 4, und Grüne- wald, Herthastr. 18. Diese vier Stellen sind neuerdings auch als
) Vgl. auch die Nrn. 133, 146. 157, 169, 298. 239, 26Y. 322 und 379 desVorwärts".
Fürsorgestellen für Kleinkinder(ein- bis sechsjährige) ausgebaut worden. Mehrere mustergültige Anstalten, wie Säuglingsheim, Kinderasyl und die Säuglingsklinik, werden von der privaten Wohl- fahrtspflege unterHaffen. Großzügig ist die Unterbringung der Waisen- kinder geregelt. Im städtischen Kinderheim, Schaperstr. 23, das gleichzeitig eine offene Tür für gefährdete und unterkunftslose Kinder ist, werden verwaiste Kinder zunächst vorübergehend aufgenommen und von hier aus dem Städtischen Kinderlandheim in Ioachimsthal in der Uckermark   oder der mit diesem zusammenhängenden Land- Pflegekolonie im Kreise Angermtindo zugeführt, sofern nicht ihre Aufnahme in eines der drei im Bezirk vorhandenm Waisenhäuser erfolgt. Bon diesen verdient besondere Erwähnung die Christian- und Auguste-Blisic-Stiftung, die als mustergültige Waisenanstalt bekannt und beliebt ist An das Kinderlandheim Ioachimsthal ist eine haushallunasschule für junge Mädchen angegliedert, die in der ländlichen Umgebung umfassende Ausbildung in der Hauswirtschaft und Erholung und' Kräftigung des Gesundheitszustandes finden. Gleichfalls mit dem Kinderlandheim verbunden ist eine Waader- Herberge für Jugendliche und Schüler, die in 69 mit Matratzen, Decken und Kopfpolstern versehenen Betten Gelegenheit zum Ueber- nachten und in einer vollständig eingerichteten Küche solche zum Kochen bietet. Zur weiteren Unterstützung jugendlicher Wanderer wird demnächst in den Räumen des Jugendamts, Wilhelmsaue 116/17, eine Wanderberalungsstelle eingerichtet, in der Auskünfte über lohnende Wanderfahrten, Eisenbahnverbindungen usw. erteilt und auch Wanderkarten ausgeliehen werden sollen. Ferner ist zur För- Kerung de» Jugendpflege die Einrichtung zweier Jugendheime in Angriff genommen, für die geeignete Räume zur Verfügung gestellt sind. An Sportplätzen sind der Platz an der Barstraße und die beiden städtischen Spielplätze an der Augusta- und an der Westfälischen Straße in einer Gelamtgröße von 3 Hektar 39 909 Ouadraimetcr 12 preußischen Morgen vorhanden. Ferner stehen für die Spiel-
Nachmittage der Schulen auf Grund besonderer Vereinbarunqen Vereinsspielplätze zur Verfügung. Nunmehr ist auch mit dem Vau eines neuen großen Spiel- und Sportplatzes aus dem der Stadtgemeinde gehörigen Gelände, das nahe an der ehe- maligen Kolonie Grunewald   gelegen, von der Reinerz  -, Warmbrunner, Augustc-Viktoria-Straße und der Hubertusallee umschlossen ist und eine Fläche von 62 999 Quadratmeter umfaßt, begonnen worden. Die StaSt öer höhern- unü Nittelschulen. Einen nicht minder beachtenswerten Ausbau hat das Schul- wesen in Wilmersdorf   erfahren. Neben den 14 Volksschulen, die in 1 modern eingerichteten Gebäuden untergebracht und mit einer Reihe «won Sonder- und Fürsorgecinrichtungcn ausgestattet sind(ortho pädische Turnkurse, Sprachheilkurse, Einzelunterricht für gebrechliche und Fördertlasscn für begabte Kinder, Schülerwerkstätten), sowie neben einer Hilfsschule für Schwachbegabte, der Pestalonischuk sind in dem Bezirk die Anfänge dreier neuer Mittelschulen entstanden. und zwar die Mittelschule I(Knabenmittellchulklassen).im Gebäude des Fichte-Gymnasiums, Mittelschule II(Mädchenmittelschulklassen! im Freihcrr-vom-Stein-Lyzeum und Mittelschule III(Knaben- und Müdchenmittelschulklasien) im Gebäude der Gcmeindcschule II in Halensee  . Die Gründung dieser Schulen erwies sich als notwendig. weil sich die Erkenntnis immer mehr Bahn bricht, daß eine abge schlössen« Mittelschulbildung für viele praktische Berufe eine gute Grundlage ist, und ferner, weil die Eltern sich den großen Vorteil. daß die Kinder während des Besuchs der Mittelschule zweimal die Mög lichkeit des Uebergangs auf die höheren Schulen haben, erfreulicher weise zunutze machen wollen. Außerdem zeichnet sich der Dermal- tungebezirk Wilmersdorf   durch die große Zahl der höheren Schulen und ihr« Dielgvstaltigkeit besonders aus. Bis vor kurzem war die Zahl der die höheren Schulen besuchenden Schulkinder ständig größer als die der Gemeindeschulkinder. Durch den Abbau der Vorschulen und die Errichtung der Grundschule hat sich das Zahlenverhöltnis etwas zugunsten der Volksschule geändert. Vorhanden sind im Be- zirk 3 Gymnasien, 1 Reformgymnasium, 2 Realgymnasien A. O.. 2 Rcformrcalgymnasien, 2 Oberrealschulen, 2 Realschulen und 6 Lyzeen. Von den Lyzeen hat die Viktoria-Luise-Schule als Auf- bau ein Oberlvzeum und als Uebungsfchule für das Oberlyzeum einc Mädchenmittelschule. Zwei Lyzeen(die Cecilienschule und das Bis- marck-Lyzeum) haben eine Studienanstalt realgymnasialer Richtung als Aufbau. Von den Knabcnanstatten ist besonders bemerkenswert das Gruncwald-Gymnasien(Reformgymnasium mit Gymnasial-, Realgymnasial- und Realabteilung). An dieser Schule ist seit einiger Zeit die Bewegungsfreiheit auf der Oberstufe mit gutem Erfolge durchgeführt. Außerdem hat Wilmersdorf   noch eins Garienbau- ! schule, zwischen Freiburger   und Dillenburger Straße gelegen, worüber ' noch an anderer Stelle ein Wort zu sogen fein wird. Das freie Bildungswesen wird besonders durch eine ausgezeichnete und durch I ihren wissenschaftlichen Charakter(Sozia'wilfenschast, Philosophie, . Naturwissenschaften, Geschichte. Lebenserinnerungen) weit über i Groß-Berlin hinaus bekannt gewordene Siadlbüchcrei vertreten, ferner durch 6 Volksbüchereien, zu denen auch Jugendliche Zutritt ' haben, sowie durch eine Arbeitsstätte der IZertinec Volkshochschule. * Infolge der Raumknappheit müsien wir es uns leider versagen, 1 im Augenblick über die dem 9. Bezirk angefchlosiene Kolonie Grüne- ' wald und den Grunewald zu berichten. In dem gewaltigen Gebiet des Grunewaldes selber ist das alt« hohenzollernsche Iagdschlößchen, ! das unser Bild zeigt, das interesianteste Gebäude. Es ist aus seiner | reizvollen mehrhundertjährigen. Gestalt nahezu unverändert auf unsere Zeit gekommen. Ein« geheimnisvolle vermauerte Treppe ! in diesem Schloß, die mit einem angeblichen Mord eines Kurfürsten ' in Verbindung stand und die von keinem Hahenzollernfürsten ge> öfsnet wurde, spielt eine gewisse Rolle in der Geschichte des hübschen Gebäudes. Leider hat das im ganzen recht ansprechende kommu- nale Bild Wilmersdorfs in letzter Zeit einen häßlichen Fleck be- ; kommen. Unter der lächerlichen überall einsetzenden Furcht d«S Bürgertums vor Sozialisierung und Kommvnalisierung hat der 9. Verwaltungsbezirk die als kommunale Einrichtung sich glänzend bewährende städtische Fleisch- und Fischhalle eingehen lassen. Das alte kommunale Pild Wilmersdorfs ist aus einem Grund« besonders bemerkenswert. Es zeigt nämlich, wieviel auf dem Gebiet der kommunalen Wirtschafts-, Sozial- und Kulturpflege geleistet werden i kann.
'«i Sachawachiak der Eskimo. Von Ejnar IMkkelsen. Doch jetzt wurde Cropcana vom schwarzen Joe unter- brachen, der mit einem Fluche in die Hzähe sprang, lcichenblasz im Gesicht.Tot, sagst tiu? Ist er tot, wo ist er gestorben, wann ist er gestorben, hat Sachawachiak ihn totgeschlagen?' Und sich an seinen Kameraden wendend, brach er aus-: Schließ die Tür zu, Jim, zum Teufel noch mal, schließ die Tür zu, er kann ja jeden Augenblick hier sein." Nein," sagte Cropcana beruhigend,nein, nicht so schnell, von uns bekam er keine Hunde, denn er war müde und schlief ein und schlief so fest, daß er nicht merkte, wie wir anspann- ten, als Topsia vom Fang kam. Er saß und schlief, als wir fortfuhren, aber er sprach im Schlaf von Joe und Igluruk und von Usarak, er sprach von---!" Ach so, sei doch still, sei still," rief Joe,laß mir Zeit Sm Nachdenken. So, er schlief also, o hätte ich ihn bloß lasen sehen, er wäre niemals wieder aufgewacht. Was sollen wir anfangen. Jim, jetzt haben wir bald den verrückten Äenfchen hier, er schlägt mich tot. halt's Maul, Igluruk, heule nicht, das Weinen hat keinen Zweck, hör auf, Weibsbild! Eropcana. was sagte er noch?" Er sagte nicht viel, murmelte nur im Schlafe von euch beiden und sprach von totschlagen, aber wir wollten ihn nicht wecken, wir wollten einen guten Vorsprung haben. Wie lange er schlief, wissen wir nicht, er säjlief, als wir fortfuhren und kann unmöglich schon hier sein: wir hatten Hunde, er nicht und konnte keine bekommen, bevor er Kanavas Iglu erreichte, der hat Hunde und Schlitten und hat Sachawachiak stets gern gehabt!" Verdammtes Frauenzimmer." und Joe fuhr auf, als ob er sie schlagen wollte,du quälst mich mit Absicht, hast du Kanava denn nicht gesagt, daß er Sachawachiak keine Hunde geben dürfe?'Aber macht jetzt, daß ihr fortkommt, laßt mich' mit Jim allein, raus mit euch, marsch!" Ein paar Sekunden später standen Cropcana und Topsia draußen im Schnee bei ihrem Schlitten. Sie fühlten den Mehlsack an und freuten sich, als sie das Mehl zwischen ihren Fingern knirschen hörten: sie kosteten von dem Zucker, und dann fuhren sie fort, nach Hause, vergnügt über den Handel, abcr einen anderen Weg. als sie gekommen, sie hatten kein? Luft, Sacbawachiok jetzt zu treffen. Zurück in der Hütt« blieb«» die beid«n W«ißen und Iglu­
ruk, stumm, unruhig, aber plötzlich fuhr Joe auf:Jim, Jim, sage mir, was ich tun soll?" wimmerte er zitternd vor Angst, bleich vor Schreck.Jim, du mußt mir helfen, Jim, ach Jim, er schlägt mich tot?" Ja, vielleicht," antwortete Jim ruhig und kalt, dies hier ging ihn glücklicherweise nichts an.aber du könntest ihn ja erschießen, das ist so einfach, und Sachawachiak hat sicher kein? Büchse mit sich, die gebrauchen die Eingeborenen ja noch nichr so viel, er hat bloß seinen Speer, da ist es doch nicht so schwer, gegen ihn aufzukommen, er ist ja bloß ein Eingeborener." Ja, du hast gut reden." zischt? Joe,hinter dir ist er ja nicht her, aber hinter mir. Stell' dir vor, wenn ich vorbei- schieße und er harpuniert mich," es überlief den schwarzen Joe bei der Lorstellung, er hielt sich den Kopf wie in einem verzweifelten Versuch, seine Gedanken zu sammeln.-Ich wage es nicht. Jim, ich wage es nicht!" Ja, dann laß dich von ihm totschlagen, mir ist es gleich, das muß du selbst bestimmen. Aber wenn du dich nicht ge» traust, zu bleiben und dem Krach standzuhalten, wenn?r kommt, dann kneif aus, reife fort, die Küste hinunter nach Point Hope  , nach Candle, bis nach St. Francisco, wenn es dir Spaß macht. Meinetwegen kannst dn bis zur Hölle reisen. mir ist das verteuselt gleichgültig! Aber wenn du reist, dann nimm das schreiende Bündel mit dir, man wird ja rein ver- rückt bei dem Gebeul!" Und Jim wandte sich an Igluruk. Halt's Maul, Mädel, heul nicht, als ob du sckon ermord st würdest! Ich war nicht schön genug, um mit dir zusammen zu leben, freue dich m.m über deinen schönen Mann, sieh ihn dir an. was für ein Held er ist!" Jim drehte sich um, nahm den Pelz vom Nagel und ging hinaus, dorthin, wo er sich unbeobachtet über die neue G?- winnmöglichkeit, die ihm die launenvolle Göttin Fortuna   in den Schoß warf, freuen konnte, denn daß Joe reisen würde, hielt er für sicher, und.dann gehörte ihm alles, die Barten wie die Felle. Eine Stunde später kam Jim Hacklett zurück und fand dos Haus auf dem Kopf stehend: Joe fuhr umher, verrückt. außer sich vor Angst, schmiß alles durcheinander und warf seine Habseligkeiten aus einen Haufen.Joe, was machst du da, wonach suchst du, was ist denn mit dir los?" fragte Jim grinsend. Joe sah ihn an mit Augen, die starr vor Todesangst waren.Ich reis«, Jim, ich traue mich nicht mit dem ver- rückten Man» zusammenzutreffen, er sckstagt mich tot. Aber du bleibst hier, und wenn du mit der Flotte herauskommst, dann teilen wir, nicht wahr, Jim, wir teilen, wie verabredet!"
Nein," sagte Jim kurz und bestimmt,machst du dich aus dem Staub vor der Geschichte hier oben uud läßt mich zurück, so gehört alles mir. Bleibst du hier, so teilen wir wenn du dann noch lebst. So ist die Abmachung. Aber ob du nun reist oder von Sachawachiak aufgespießt wirst ich bekomme doch alles! I 6) vertreibe dich ja nicht von Nuwuk, meinetwegen kannst du hier bleiben, bis du verfaulst das küipmert mich nicht im mindesten!" Joe bat und flehte, während er herumfuhr:Ach, Jim. so schlecht kannst du nicht sein, wir hoben doch nun fast zwei Jahre lang Gutes und Böses miteinander geteilt, laß uns auch jetzt die Beute miteinander teilen, ich will mit dem klein- sten Anteil zufrieden sein, aber gib mir wenigstens etwas." Jim war unerschütterlich.Bleib oder geh, ist mir gleich, aber teilen tue ich nicht, wenn du reist, außer vielleicht mit Sachawachiak," setzte er mit einem bösen Gelächter hinzu, im Grunds genommen hat er wohl ein größeres Recht dar- auf als du und ich." Joe wollte reisen. Im Nu hatte er einen Schlitten voll» gepackt, während Jim aufpaßte, daß er nichts nahm, was ihnen beiden gehörte: und mit den besten Hunden, die in Nu» wuk aufzutreiben waren und der noch immer schreienden Igluruk oben auf dem Schlitten, fuhr Joe nach Süden, um niemals mebr wiederzukommen. Für diesen Tag ruhte der Walfischsang. Dos Gerücht von Joes Reise, war bis weit hinaus zum Küstenwasser ge- drungen, und olle kamen herbei, um ihn abfabrcn zu sehen. Die Eskimos grinsten einander an. als sie die Ladung sahen, die er auf dem Schlitten hatte, und die Frauen lachten laut über die weinende Igluruk. Lange war sie im geheimen der Gsgenstand ihrer Verachtung gewesen, jetzt zeigten sie sie ihr offen und lachten schadenfroh: doch nicht ibr Zusammenleben mit einem weißen Manne, oder weil sie Sachawachiak ver- lassen, hatte ihr die Verachtung der Frauen eingetragen, so etwas fand man nicht verächtlich: ihre Untüchtigkeit war es und nun Ihre Angst,, die sie verachtetsn. Daß ibr Vater ein Weißer gemelen. war ja ganz klar, das zeigte sich bei ihr in allem, im Gesicht, wie im Gemüt, es kam nicht? Gutes von i der Raffe, außer Mehl und Zucker und buntes Zeug. Der Schlitten knackte in allen Fugen, als Joe mit seiner Peitsche knallte und ihn in Fahrt setzte. Die Hund« sprangen im Geschirr, und das schwere Gefährt schlingerte von einer Seite auf die andere, als es am Strande»ttlang, mit der fast sinnlosen Igluruk oben auf her Ladung und dem schrecken?- tollen Joe an der Seite davonfuhr. (Fortsetzung folgt.)