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Nr.4H2»ZH.Fahrgaag
2. Seilage öes vorwärts
Sonnabenö, 3S. September 1�22
Preußisther Polizeibeamtentag. 2. Verhandlungskag. Die Verhandlungen wurden um 9 Uhr vom Polizeihauptmann Vo ß-Halls eröffnet. Zunächst sprach der Derbandsvorsitzende Kriminalkommissar Bredeck über den PunktOrganisation". Hierbei wandte er sich insbesondere der Vcreinigungsfrage zu, die nicht ganz ohne Bedenken sei. Doch sei zu hoffen, daß die erforder- liche Einsicht auf allen Seiten vorhanden sein werde. Der Berbcmd wolle nur ein gleichberechtigter Teil in der Schutzpolizei   sein.Ich werde", so schloß der Redner,den Tag freudig begrüßen, der alle Polizcibeamten zu einer Organisation vereinigt". Polizeileutnant Finnefroh sprach über Berufsvertre- t u n g bei den Behörden. Der Verband habe leider nicht in dem er- wünschten Maße Berücksichtigung gefunden. Er habe sich dagegen gewandt, daß hinsichtlich der Krankenbehandlung ein Unter- schied zwischen kartellierten und n i ch t k ar telli er t e n Cchutzpolizeibeamten gemacht werde. Bei der Wohnungsfrage liege die Sache so, daß infolge der allgemeinen Wohnungsnot mit einer besseren Fürsorge nicht gerechnet werden könne. Aber es sei gewiß möglich, in den Kasernen bessere Räume, eine Art Ledigen- Heime herzustellen, in denen sich die Beamten heimischer fühlen würden. Gegen die hohen Mieten in den Kasernen habe der Ver- band erfolglos Eingaben gemacht. Nach einem Erlaß des Ministe- riums ist der Organisation nicht gestattet, die berufliche Vertretung einzelner Kollegen zu übernehmen, dafür sei derHauptausschuß" zuständig. Es müsse die Zurücknahme dieses Erlasses gefordert werden. Dcrbandssekretär Win kl er berichtete über die Tätigkeit des Verb andsbureaus. Allen Anforderungen nachzukommen, fei dem Bureau nicht möglich gewesen. Rudolf, Dezernent der Fach- gruppe Kommunalpolizei, berichtete über Rechtsschutz und Rechts- auskunft des Verbandes. Der Verband müsse berechtigt sein, für die Kollegen«inzutreten, wenn ihnen ein ausreichender Schutz gewährt werden solle. In der Diskussion wurde von mehreren Rednern aus den Pro- vinzen Beschwerde geführt über mangelndes Entgegenkommen der Behörden bei Erledigung ihrer Angelegenheiten. Kriminalkommissar K i v e l i g- Bottrop   riet den Beschwerde- führern, Einzelfälle erst an die Gauleiter inzureichen. Diese würden sich dann an den Regierungspräsidenten bzw. Oberpräsidenten wen- den. Erst, wenn von dm Vorinstanzen ein ablehnmder Bescheid vorliege, würde dieser dem Verband einzureichm sein. Nach dem Erlaß des Ministeriums seim diesem nur Angelegmheiten direkt zu übermitteln, die sich auf die Gesamtheit der Organisation beziehen. Nach einem Schlußwort von B r e b e ck, wurde für Ge- schäfts- und Kassenführunq einstimmig Entlastung erteilt. Hierauf trat der Berbandstag in die Beratung vorgeschlagener Satzungsänderungen ein. Beschlossen wurde, daß der Vor. stand aus 15 Mitgliedern bestehen soll, womit sich die Zahl der Bei- sitzer automatisch auf 8 erhöht. Ministerialdirigent L b e g g entwickelte dann tn längerem Vor» trag« die Grundsätze, von denen das Mnristeriuin bei den für die Echutzpolizet tn Frage kommenden Anordnungen geleitet werde. Der Polizeibeamte solle im gewissen Sinne Führer des Volkes sein. Es fei nicht seine Ausgabe, gleich mit der geladenen Waffe vorzugehen, sondern durch Verständigung für Ruhe und Ordnung zu wirken. Voraussetzung für eine erfolgreiche Tätigkeit der Schutzpolizei sei ihr festgefügter Zusammenhalt, die erforderliche Disziplin und Mannes- zucht. Es müsse alles ausgeführt werden, was angeordnet worden sei. Die imblauen Heft" niedergelegten Notwendigkeiten müßten erfüllt werden. Der Polizeibeamte solle nicht zu einer Maschine erzogen, sondern zum Selbstdenken ausgebildet werden. Die Or- ganisation sei eine andere als die de? Reichswehr  . Wir dürfen und wollen keine zweite Reichswehr  schaffen. In der Erkenntnis, daß die Polizeibeamten besonderen Gefahren ausgesetzt sind und von ihnen auch in Zeiten größter Gefahr treueste Pflichterfüllung verlangt wird, haben sie auch An- spruch auf eine besondere Fürsorge des Staates. Sie haben auch ein Interesse daran, daß der Staat leistungsfähig bleibt, um diese Verpflichtung erfüllen zu können. Der Beamte muß so gestellt sein, daß ihm die schlimmsten Sorgen fernbleiben. Das oft abfällig be- urteilte Schutzpolizeigesetz ist aufgebaut aus dem Gedanken der lebenslänglichen Anstellung. Das Gesetz wäre nicht durchzu- bringen gewesen, wenn es die lebenslängliche Anstel- lung sofort ausgesprochen hätte. Schon der Etat des nächsten Jahres enthält eine.große Anzahl lebenslänglicher Stessen. Es werde möglich fein, eine Ueberführung in den Einzeldienst der Re- vierpolizei zu bewirken. Auch die Gemeinden würden ein Ver- langen nach Schutzpolizeibeamten haben. Di« Polizei nehme eine Sonderstellung in der gesamten Be- amtenschaft ein, die sich auch in gewissen Pflichten ausdrückt. Ueber den Achtstundentag dürfte ein Kontakt leicht hergestelll werden. Die Dienstzeit werde nach den örtlichen Verhältnissen zu regeln sein. E'ne Ueberanstrengung im Dienst müsse vermieden werden. Ka- fernen haben wir heute nicht me.'r, sondern staatliche Gebäude. (Heiterkeit.) Wohnungen müssen schrittweis« geschaffen werden. Dem Ausscheiden der Beamten aus dem Dienst ist durch allmäh- liche Ueberführung in eine gesicherte Lebensstellung vorzubeugen. Zum Schlüsse wurden an den Redner aus der Mitte des Per- bandstages eine Reihe von Fragen gestellt, die er beantwortete. Für die Vereinigung der beiden preußischen Verbände sprachen sich die Vertreter der beiden Parteien aus. Der Vor- sitzende des Verbandes der Polizeibeamten Preußens, Schräder, erklärte, zur Einigung sofort bereit zu sein, unter der einen Bedin- gung, daß der Verbandstag gegen die in Stuttgart   auf dem 4. Ver­bandstag des Reichsverbandes deutscher Polizeibeamten gefaßte Re- solution Stellung nehme. Diese Resolution besagte, daß die Tren- nung der preußischen Verbände lachlich nicht zu rechtfertigen, son- dern daraus zurückzuführen sei, daß die von Schräder heraus- gestellten Ziele und Grundsätze von der von ihm selbst geführten Gewerkschaft in der Praris sabotiert würden. Ministerialdirigent A b e g g trat warm für die Vereinigung beider Verbände ein, zumal die gegenseitige Bekämpfung der ge- samten Polizei zum Schaden gereiche. Nach längerer Aussprache wurde e i n st i m m i g folgender von L a t u s k e und Sauer bier gestellter Antrag bei 9 Stimmenchal- tungen angenommen: Im Interesse der Einigung der beiden preußischen Polizei- beamtenverbände erklärt der Verbandstag, da die in Stuttgart   ge- faßte Entschließung der Einigung im Wege steht, daß er für die preußischen Vertrete?1 diese Entschließung bedauert und ein Miß- trauen gegen den Verband der Polizeibeamten Preußens nicht besteht." Die Vertreter de» Verbandes der Polzieibeomten Preußens er- klärten hierauf, durch den Antrag befriedigt zu seim_
Damti war die Vereinigung beider Verbände erreicht. Den Schluß des Verbandstages bildete die Erledigung interner Angelegenheiten.
Sezirksverbanü Serlin SPD  . Zur Information der Parteigenossen teilen wir mit. daß unsere Organisation an der von dem sogenannten tSer- Ausschuß der Betriebsräte zum Sonnlag. den t. Oktober, anberaumten Demonstration nicht beteiligt ist. Der Sezirksvorstanö.
Wirtschaft Verödung von ZValdflächen. Die gesteigerten Bedürfnisse an Holz im deutschen Kohlenbergbau und der Mangel an Holz aus inländischer Erzeugung haben nach dm Kriege den Grubcnholzhändiern sehr viel Arbeit ge- geben. In den Zeitungen, die in landwirtschaftlichen Kreisen gelesen werden, wimmelt es von Gesuchen um Holzkauf. Die Agenten der Grubmholzfirmen ziehen im Lande umher, um schlagbare Wald- bestände festzustellen und deren Ankauf mit oder ohne Terrain zu erwirken. In den ersten Jahren nach dem Kriege sind zahlreiche Waldgüter und umfangreiche Waldflächen der Bauern, die mit schlagbarem Holz bestanden waren, käuflich in die Hände solcher Holzfirmen übergegangen. Die Holzpreise waren sehr hoch, und darum war es vielfach so gekommen, daß die Händler aus dem Holz allem erheblich mehr erlösten als die Liegen- schaften an Kapital erfordert haben. Die Wälder wurden abgeholzt und dann zu einem sehr sehr großen Teil nicht wieder aufgeforstet. Es wäre interessant, wenn die zuständigen staatlichen Behörden einmal eine Aufnahme machen ließen von den ehemaligen Wald- flächen, die heute kahl als O e d l a n d dastehen. Die Grubenholz- firmen denken auch nicht daran, diese Oedslächen zum Zwecke der Anlegung neuer Waldkulturen wieder zu veräußern. Sie betrachten diesen Landbesitz als Sachwert, den ste offenbar so lange in Händen hallen wollen, bis die Entwerwng des deutschen Geldes endgültig und sicher beendet ist. Leider haben die Staats- behörden, wie uns an Hnem bestimmten Fall bekannt geworden ist, sich bis heute keine Handhabe zu verschaffen gewußt, die Wiederaufforstung dieser Oedflächen zu erzwingen oder die Zwangs- cnteignung gegen diese Schädlinge an der natioitdlen Wirtschast durchzuführen. Im Kreise Ierichow II sind von einer rheinischen Holzsirma weite Flächen von Bauernwald aufgekauft und abgeholzt worden und liegen nun schon seit mehr als drei Jahren kahl. Der Versuch, diese Flächen zum Zwecke der Reu- aufforstung zurückzukaufen, ist fehlgeschlagen, weil die Firma er- klärt, an einem Verkauf kein Interesse zu haben. Das Schreiben eines Interessierten an das zuständige Landratsamt, entweder von der Firma die Ausforstung zu erzwingen oder die Zwangsenteignung zu erwägen, weil die Armut der deutschen Wirtschaft ein Brackliegen werwollen Waldlandes nicht ertragen könne, wurde dahin beschieden, daß leider keine Handhaben bestehen, um einen Zwang in der an- geregten Richtung auszuüben. So muß sich also der Staat von eigennützigen Wald- und Wirt- schaftsschädlingen weiter auf der Rase herumtanzen lassen. Es muß dringend verlangt werden, daß dem skandalösen Zustand, ungezählt- Tausende von Hektar Waldland, die für die Holzproduktion dringend nötig sind, aus kapitalistischem Eigennutz veröden zu lassen, ein Ende gemacht wird. Wi. Die Verkrustung der mikkeldeukschen Iuckerindustrle. Nachdem mit dem Verlust Ost- und Wcstpreußens die Zuckerversorgung Deutschlands   dadurch, daß 25 Rohzuckerfabriken an Polen   fielen, auf eine schmalere Basis gestellt worden war und in der Hauptsache auf die Gebiete Mitteldeuffchlands beschränkt blieb, schlössen sich jetzt in diesem Gebiete 3Z Rohzuckerfabriken zu der Ver- einigung mitteldeutscher R o h z u ck e rf a b r i k en zu- sammen. Die Aktionäre, in der Hauptsache Zuckerrübenbauern, gliederten sich zur Verarbeitung des Rohzuckers die Zuckerraffinerie Halle   an. Dadurch wurde die Rohzuckeroersorgung von Rositz  , eine der größten Zuckerraffinerier. Deutschlands  , gefährdet. Die Bedeutung des Unternehmens wird schon daraus ersichtlich, daß in dem Aufsicht zrat der Rositzer Zuckerraffinerie-A.-K. drei Großbanken vertreten sind. Rositz   war entweder gezwungen, seinen Betrieb ein- zustellm oder sich an die Vereinigung mitteldeutscher Rohzucker- fabriken anzuschließen. Das ist jetzt geschehen, so daß die Rohzucker- Verarbeitung dieses Gebietes vollständig in der Hand von zwei miteinander verbundenen Raffinerien liegt. Diese haben auf dem Zuckermarkt eine derartige Machtposition ge- wonnen, daß sie den Markt entscheidend beeinflussen und die Ver- sorgung und die Preise ganz nach ihrem Willen regulieren können. Letzten Endes sind«s aber die Rüben bauenden Landwirte, die als Aktionäre die Macht über den Konzern haben. Beschleunigung der Transporte von Kartoffeln. Da bereits aus einzelnen Landesteilen über erheblichen Wagenmangel Klagen vorliegen, hat sich das Reichsministerium für Ernährung und Land- wirtsckaft zwecks glatter Durchführung der Wintereindeckung der Bevölkerung mit Kartoffeln entschlossen, bei dem Herrn Reichsvcrkehrsminister ein vorübergehendes Versand» verbot für Fabrikkartoffeln zu beantragen. In der Zeit vom 1. bis 15. Oktober einschließlich soll der Versand von Kar­toffeln nach Stärkefabriken, Flockenfabriken, Trocknereien und Brennereien mittels Eisenbahn unterbleiben. Die Aleischnok. Das kräftigste Nahrungsmittel, das Fleisch, ist nicht nur außerordentlich hoch im Preise, sondern«S ist auch so knapp geworden, daß für die Zukunft unserer Volksernährung ernsteste Gefahren bestehen. Die jetzt vorliegenden Zahlenübersichten über den Umfang beschaupflichtiger Schlachtungen im Deutschen Reiche für das zweit« Vierteljahr 1922 bieten ein äußer- ordentlich betrübendes Bild. Gegenüber dem zweiten Vierteljahr 1913 ist fast bei allen Tierarten die Abschlachtungszisser stark zurückgeblieben. Besonders bemerkenswert ist, daß im zweiten Vierteljahr 1922 nur 89,7 Proz. der Ochjenschlachtungen, 42,4 Proz.'der Schweineschlachtungen, 54,5 Proz. der Bullenschlach- tungen und 79,4 Proz. der Schafschlachtungen erfolgt sind, die im zweiten Vierteljahr 1913 vorgenommen worden sind. Ein« Ver- mehrung gegenüber den Friedensschlachtungen um 8 Proz. weisen die jungen Rinder auf. und eine solche von 158,1 Proz. die Hunde- schlachtungen. Wenn man berücksichtigt, daß die Hundeschlacktungen zu allen Zeiten der Fleischbeschau leicht zu entziehen sind, so wird mau eine noch stärkere Vermehrung der Hundeschlachtungen an- nehmen müssen auch ein Zeichen zunehmender Verelendung.
Großhandelspreise Im Durchschnitt des Monats August stand der vom Statistischen Reichsamt berechnete Großhandelsindex aus 18 9, am 5. September auf 2 öS. Der Index der Einfuhr- waren, der annähernd die äußere Kaufkraft der Mark mißt, stand im August auf 325, am 5. September auf 4 2 6. Auf dieses Niveau müßten auch die Lebenshaltungskosten steigen, wenn im Innern eine völlige Ungleichung an die Weltmarktpreise eintreten würde. Auf alle Fälle ist selbst bei stabilen Devisenkursen noch immer mit beträchtlichen Preissteigerungen für die nächsten Monate zu rechnen. Mehr als 300 Milliarden Papiergeld sind jetzt in Deutsch  » l a n d in Umlauf.- Nach dem letzten Reichsbankausweis wurden wieder für 19 Milliarden Mark neue Banknoten und für 46,5 Millio- nen Mark Darlehnskassersscheine tn den.Verkehr gegeben, so daß an Banknoten 290,7, an Darlehnskassenscheinen 13,8 Milliarden Mark umlaufen. Der letzte Ausweis, der vom 23. September datiert ist, zeigt auch die weiter anhaltenden Anforderungen des Verkehrs an Krediten: für 7,66 Milliarden Mark Geschäftswechsel wurden der.Reichsbank zur Diskontierung übergeben, außerdem �wurden ihr für 13,9 Milliarden Reichsschatzanweisungen zurück- gereicht. Vollsitzung des Reichswirtschaslsrats. Der Vorläufige Reichs- wirtschaftsrat tritt am 17. Oktober zu seiner 43. Sitzung zusammen. Er wird zunächst die Berichte des Verkchrsausschusses betr.Staffel- tariffystem in dem Zusammenarbeiten zwischen Eisenbahn   und Wasserstraße" und dieKontrolle des Verkehrspersonals beim Grenz- Übergang" entgegennehmen. Es folgen dann die dritten Lesungen der Gesetzentwürfe über Mieterschutz und Mietseinigungs- ämter sowie des Entwurfs des Hausgehilfengesetzes. Nach dem Be- richt des sozialpolitischen Ausschusses über den Entwurf eines Reichsknappschaftsgesetzes wird der Reichswirtschaftsrat Beschluß fassen über die Entschließung des wirtschaftspolitischen und sinanzvylitischen Ausschusses, in der die Wiederherstellung des Bankgeheimnisses insoweit gefordert wird, daß die Auskunftspflicht der Kreditinstitute auf die Fälle eines eingeleiteten Steuerstrafverfahrens beschränkt wird. Hand in Hand damit soll die Aushebung des Depotzwanges gehen. Deutschland   als Käufer französischen   Eisens. Eine bemerkens­wert starke Beschäftigung verzeichnet die lothringische Eisen- i n d u st r i e. Sie ist größtenteils auf die r h e i u i s ch- w« st- fälischen Bestellungen, insbesondere von Halbzeug zurück- zuführen. Die Ausfuhr nach Deutschland   wird gegenwärtig auf etwa dieHälfkederProduktion geschätzt. Von den 68 Hoch- äsen des ehemaligen Deutsch  -Lothringens   sind am 1. d. M. 38 im Betrieb, im ersten Halbjahr 1922 waren es kaum 22, zu Anfang 1921 erst 7. Ausprägung von Goldmünzen in Oesterreich  . Dem österreichi- fchen Nationalrat ist ein Gesetzentwurf über die Ausprägung neuer Goldmünzen zugegangen. Es bat sich nämlich, so unglaublich es klingen mag, in der letzten Zeit eine so gesteigerte Nachfrage nach Goldmünzen beim Hauptmünzamt ergeben, daß dieses zur Neuprägung von Goldmünzen schreiten mußte! Die Goldmünzen tragen auf der einen Seite das österreichische Staatswappen, die UmschriftRepublik Oesterreich  " und die Jahreszahl der Ausmünzung und auf der anderen Seite inmitten eines gebundenen Lorbeerkranzes i« zwei Zeilen die Wertbezeichnung sowie außerhalb des Lorbeerkranzes die Umschrift ,Z>5Z Krinen 1 Kilogramm Münzgold." Die Täkigkcik des Cenlrosojus. Der Centrosojus hat durch Dermitllung der Konsumgenossenschasten die Belieferungder Landwirtschaft in Angriff genommen. Er hat mit 25 Pro- vinzverbänden ein Abkommen zwecks Beschaffung von 12 850000 Pud Getreideprodukten abgeschlossen. Es werden Verhandlungen über den Abschluß einer ganzen Reihe weiterer Verträge geführt. Der Vorsitzende des Centrosojus, M. Chintschuk, charakterisiert die Tätigkeit des Eentrosojus auf dem Außenmarkte wie folgt: Wir'stehen in Kontakt mit dem Ausfuhr- und Einfuhrverkchr, Haupt- sächlich Deutschlands   und Englands, ferner der Länder Holland  .- nemark un>d Schweden  . Für die allernächste Zeit steht uns auch die Anknüpfung von Handelsbeziehungen zu Belgien   bevor. Die Aus- fuhr des Centrosojus besteht hauptsächlich in der Ausfuhr von Flachs, Hanf und Roßhaaren nach dem Auslande in der Gesamtsumme von bisher über 600 000 Pfund Sterling. Die Im» porttätigkeit des Centrosojus bestand in der Einfuhr von Waren im Wert« von etwa 200 000 Pfund Sterling. Bon den alten Koope- rativen wurden in Deutschland  , England und anderen Ländern Waren im Werte von etwa 500 000 Pfund Sterling gekauft und anßerdem 1 Million Pud Getreide. Des weiteren sind auch Waren auf Kredit beschafft worden. Unter den angeführten Mengen sind etwa 200 000 Pud in der Mandschurei gekauftes Getreide nicht mit- gerechnet. Für die nächste Zeit ist eine starke Zunahme der Export- tätigkeit des Centrosojus zu erwarten. Aufschwung der Vauläligkeit tn den Vereinigten Staaken  . Das Baugewerbe und die ihm nahestehenden Industrien stehen laut FPS. in den Dereinigten Staaten an Beschäftigung zurzeit weitaus an erster Stelle: die Vereinigten Staaten   erleben einen AuffchwuNg der Vauätigkeit, der ohne Beispiel in ihrer Geschichte ist. Seit Anfang des Jahres sind allein für Wohnhansbauten Verträge in Höhe von 3 Milliarden Dollar abgeschlossen worden und bis Ende des Jahres sollen neue Wohnungen für eine Million Familien fertiggestellt sein. Es sind ferner Geschäftshäuser und Fabriken von einem vertraglichen Wert von ebenfalls 3 Milliarden im Bau be- griffen._ Devisenkurse.
100 Polenmark galten gestern etwa 18 M.
Vertreter: Karl Kost. Polsdaia» Blsmirekstr. i, Fernspr.: Amt Potsdam Mr. 8(8.* VlllKba Vettel. BerUn'VUmersdorl, BeeUenbnrgisehe Str. 20, Fernspr.: Amt Pfaizbarg Ir. 8400.