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Ehepaar Morvilius wieder verhaftet. Th. Fischer und S. Müller als Schriftführer, die Genossen und Großes Aufsehen erregte seinerzeit die Verhaftung des früheren Genoffinnen Frau Demmning, Herbst, Kohl, Krüger, Direktors der Reichstreuhandgesellschaft Morvilius, nachdem Schlichting, Frau Scholz als Betsizer. dessen Frau mit ihrer Schwester bei Ladendieb= stählen abgefaßt worden waren. Die vornehmen" Ladendiebinnen, die nur in teuren Pelzen ihre Einfäufe" machten, hatten eine ganze Reihe erster Geschäfte um ganz erhebliche Werte bestohlen. Nach ihrer Entlaroung wurden Herr und Frau Morvilius, das Ehepaar Röper und das Ehepaar Förster von der Kriminalpolizei verhaftet. Die Ehepaare Morvilius und Röper wurden, da fein Fluchtverdacht vorlag, auf freien Fuß gesetzt, während das Ehepaar Förster in Untersuchungshaft verblieb. Gestern wurden nun Herr und Frau Morvilius wieder in Haft genommen. In einem Kaufhaus am Werderschen Martt war eine Frau Lipfe beim Ladendiebstahl abgefaßt worden. Sie befand sich in Begleitung einer zweiten Dame, die, wie sich herausstellte, niemand anders als Frau Direttor Morvilius Von den Diebstählen der Frau Lipfe wollte sie natürlich feine Ahnung haben. Es besteht jedoch der dringende Verdacht, daß sie ihr altes Gewerbe wieder aufgenommen hatte und ihr Mann davon unterrichtet war. Es ist wahrscheinlich, daß sie in der Zwischenzeit noch weitere Diebstähle ausgeführt hat. Das Ehepaar Morvilius wurde deshalb wiederum der Staatsanwaltschaft vorgeführt.
war.
Die neue Erhöhung der Mietszuschläge. Der städtische Ausschuß für das Wohnungswesen hat nach eingebenden Verhandlungen mit den Vertretern des Hausbesizes beschlossen, dem Magistrat die Erhöhung des Mietszuschlages für die Müllabfuhr von 50 auf 100 Broz. borzuschlagen. Für die Treppenbeleuchtung soll infolge der Erhöhung der Gasund Strompreise der Mietszuschlag im Winter auf 100 Broz. erhöht, im Sommer aber nur mit 20 Proz. erhoben werden. Der Magistrat wird wahrscheinlich schon in seiner heutigen Sitzung zu diesen Vorschlägen Stellung nehmen.
Die Dentisten gegen den Zahnarzt.
Vor dem Schöffengericht Neukölln wurde eine Be= leidigungstlage des Neuköllner Zahnarztes Freund gegen den Dentisten Bärwald und den Sekretär Kornfeld verhandelt, zu der ein halbes Hundert Zeugen, darunter viele Dentisten, aufgeboten waren. Die Veranlassung zu diesem Prozeß, der volle zwei Tage gedauert hat, ist zu suchen in einem Streit um die Besehung einer Assistentinnenstelle an der Neuköllner Schulzahnklinit. Die Dentistenorganisation wünschte, daß die Stelle mit einer Dentistin besetzt würde. Weil Freund als Neuföllner Stadtrat und Magistratsdezernent für die Schulzahnklinit fich gegen eine solche Regelung erklärte und die Anstellung einer Aerztin für richtig hielt, tam es zu Differenzen. Im Auftrage der Dentistenorganisation richtete Bärwald an den Magistrat ein Schreiben, das gegen Freund allerlei Vorwürfe erhob. Kornfeld, der als Mitglied des Vorstandes vom Mieterverband auch wegen eines Vorkommnisses im Mieteinigungsamt mit Freund in Differenzen geraten war, griff diesen in öffentlicher Versammlung heftig an. Er war der Ansicht, daß Freund, der auch Landtagsabgeordneter ist, nicht länger im Staat oder der Kommune an leitender Stelle stehen dürfe.
Bant bittet uns der Lehrer Wichmann auf an ihn gerichtete AnIn Sachen der unter Geschäftsaufsicht stehenden Friedrichsberger fragen mitzuteilen, daß er dem vom Amtsgericht eröffneten zweiten 3wangsvergleich widersprochen habe, meil die Gläubiger bei der enormen Wertsteigerung der Bankgrundstücke ihr Geld jetzt voll mit Zinsen und Schadenersatz beanspruchen können.
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Wirtschaft
Jubilierende Aktionäre.
Preiswerter Seefischverkauf. Am heutigen Mittwoch finbet Wir erleben Zeichen und Wunder. Die Industrie stöhnt unter wiederum ein Verkauf preiswerter Seefische in den an den Anzur gleichen Zeit aber erstiďt schlagfäulen bekanntgegebenen Verkaufsstellen statt. Es gelangen Kreditnot und Kapitalmangel eine Reihe von Unternehmungen geradezu in Kapitalüberzum Verkauf: Seelachs ohne Kopf, unsortiert das Pfd. M. 50,-, Seelachs im Ausichnitt M. 54,-, Seelachs als Fischfotelett M. 59,-fluß, so daß man sich mit phantastischen Gewinnausschüttunger Goldbars das Pfd. Wt. 48,-, Ditjeedorsch das Pfd. M. 30,-. Jns Luft schafft. So sei unter den großen Industriegruppen nur der besondere wird auf den Ostseedorsch hingewiesen, für den die Fang Anilintonzern erwähnt, der durch eine Kapitalverdoppelung mit periode jetzt begonnen bat. einem niedrigen Ausgabeturs für die neuen Aklien den Aktionären Ueberschüsse in der Lage sind, 100-150 Proz. Dividende, also das Bum drittenmal jeit Kriegsende Milliarden zuwendet. Daneben gibt es fleinere Unternehmungen, die infolge ihrer Gesamte und selbst das Anderthalb fache ihres Aktientapitals mit einem Male unter die Leute zu bringen. Jubitapitals mit einem Male unter die Leute zu bringen. lierende Aktionäre im wahren Sinne des Wortes sind die Attienbefizer der Hartortschen Bergwerke und chemischen Die Arbeiter- Samariterkolonne Berlin , e. V., Berlin , Schönholzer Fabriken 2.-G., in Gotha , die anläßlich ihres 50jährigen Straße 20, Abteilung Paniom, veranstaltet wie immer auch in diesem Jahr Bestehens 50 Proz. Dividende und dazu einen Jubiläums" Bonus im Monat Ottober einen Kurjus über erste Hilfe in der Schule Schulstraße von 100 Proz., zusammen also 150 Broz. ausschütten; der ( nicht Florastraße) abends 7 Uhr. Welchen Zuspruch die Kurse haben, beweist, daß von uns im vorigen Jahr 1300 Personen in der ersten Hilfe an Aktionäre ausgezahlte Betrag beläuft sich auf 23 Millionen ausgebildet und geprüft wurden. Der Kursus, welcher 15-20 Doppelstunden zu sozialen und gemeinnüßigen Zweden werden gleichzeitig umfaßt, foftet 20 M. mit Lieferung des Uebungsverbandsmaterials. Der 17 Millionen Mart ausgeworfen. Die Aktionäre haben um so mehr Besuch des ersten Lebrabends ist frei. Anmeldungen werden in der Geschäfts- Grund zu jubilieren, als ihnen schon das vorige Geschäftsjahr stelle und in den Lehrabenden entgegengenommen. Der Kursus beginnt 80 Proz. Dividende und ein sehr wertvolles Bezugsrecht auf neue am heutigen 4. Ottober. Attien gebracht hat.
Kultusminister a. D. Gen. Konrad Saenisch spricht heute, Mittwoch abend, auf Einladung der Junglozialisten im Reichstagsgebäude , Saal 31, Portal V, über: Sozialismus und Kulturpolitit". Die älteren Parteimitglieder sind dazu herzlichst eingeladen.
4.
9.
Groß- Berliner Parteinachrichten.
2. Kreis Tiergarten. Zu der am Mittwoch, den 4. Oktober stattfindenden öffentlichen Versammlung in der Kronen- Brauerei, Alt- Moabit 49, haben fämtliche Genoffinnen und Genossen zu erscheinen. Bersammlungsbeginn 4 Uhr. Mitgliedsbuch der SPD. und chem. USPD. legitimiert. Kreis Prenzlauer Berg . Donnerstag, den 5. b. M., 7 Uhr, gemeinsame Sigung fämtlicher Kreisvorstandsmitglieder, Abteilungsleitungen, Bezirks führer und sonstiger Funktionäre des 11., 12., 13. und 14. Distrikts im Saal der Freireligiösen Gemeinde, Pappelallee 15. Kreis Wilmersdorf. Kreis- und Distriktsvorstand: Donnerstag, den 5. d. M., 7 Uhr, Gigung bei Kulta , Lauenburger, Ede Uhlandstraße. Die Abteilungsführer müssen auch erscheinen. Kreis Lichtenberg . Donnerstag, den 5. d. M., 7 Uhr, Frauenversammlung im Gesangsaal des Cäcilien- Lyzeums, Rathausstraße. Thema:„ Der Bartei tag zu Augsburg und seine Bedeutung für die Frauen". Referentin GerKreis Pankow. Arbeitsgemeinschaft der Kinderfreunde( Bantow, Nieder schönhausen , Heinersdorf , Blankenburg , Buchholz, Karow und Buch). Donnerstag, den 5. Oftober, Partie nach Potsdam . Treffpunkt 9 Uhr Bahnhof Gesundbrunnen. 3 M. Fahrgeld und Mundvorrat mitbringen. Streis Kreuzberg, Freitag, den 6. Oftober; 1½ Uhr, erweiterte Kreisvor. standssigung bei Reim, Urbanstr. 29.
17.
19.
6.
trud Hanna, M. d. 2.
Heute, Mittwoch, den 4. Oktober:
Mark
-
Aber es bedarf nicht erst feierlicher Anlässe, wie im Falle Harfort des Geschäftsjubiläums, um eine erfolgreiche Lohnbewegung für die Aktionäre durchzuführen. Die Nähmaschinenfabrik Adolf Knoch A.-G. in Saalfeld , bringt, wie bereits berichtet, 150 Proz. den Aktionären zugute, indem sie ihnen zwar nur 30 Broz. Dividende, aber dazu 20 Proz. Bonus und auf jede Attie einen Genußschein, der auf 1000 m. lautet und voll dividendenberechtigt, also im Werte auf mindestens 100 Proz. zu veranschlagen ist, spendiert. Außerdem wird das Kapital verdoppelt, die neuen Aftien werden um 100 Proz. ausgegeben. Es winkt also zu den 150 Proz. Dividende usw. noch ein fettes Bezugsrecht, denn es ist flar, daß bei so enormen Geminnausschüttungen der Kurswert neuer Aktien ganz bedeutend höher ist.
Indem sie über Mangel an Betriebskapital Klage führt, schüttet die Staßfurter chemische Fabrit( vormals Forster u. Grüneberg) 100 Proz., also das volle Aktienkapital auf einmal aus. Nicht anders die Vereinigten Stahlwerte van der 3ypen und Wissener Eisenhütten 2.-G. in Köln - Deuz, die gleichfalls 100 Broz. Dividende vorschlagen.
werden
7½ Uhr Frauenversammlung im Jugendheim, Rosinenstr. 4. Thema:„ Warum bin ich Sozialdemokrat?" Referent Ge- Geschäftsganges brauchen werden, verpulvern, wie sie ihren
nosse Little.
104. Abt. Niederschöneweibe. 7½ Uhr gemeinsame Borstandssigung mit der 141. Abt. Rosenthal. 7% Uhr Mitgliederversammlung bei Milbrodt, on ehem. USPD . im Konferenzzimmer der Knabenschule Rudower Straße. prinzen, Ede Walderfeestraße. Thema: Bericht vom Parteitag". Referent Genoffe Robert Fendel.
Jungjozialisten. Seute, Mittwoch, 7 Uhr, im Reichstagsgebäude Portal Gaal 31, Gesamtveranstaltung. Referenten: 1. Konvad Haenisch: Sozialismus und Kulturpolitit. 2. Dr. Otto Friedländer : Jungsozialistische Arbeitsgemeinschaften. Das Erscheinen aller ist Pflicht. Gäste willkommen. Morgen, Donnerstag, den 5. Oktober:
Bor Gericht erklärte der Kläger Freund, alle Beschuldigungen gegen ihn seien unwahr. Bärwald habe bei seinen Angriffen sich von Konturrenzneid leiten laffen, Kornfelds Verhalten erkläre sich aus den Vorgängen beim Mieteinigungsamt. Der Angeflagte Bärwald fonnte den Vorwurf, daß Freund durch eine Provision sich habe bestechen lassen, nicht aufrecht er- 12. Abt. 8 Uhr Funktionärstzung bei Schmidt, Wicleffte. 17. Alle Funktionäre müssen unbedingt erscheinen. halten und verzichtete hier von vornherein auf einen Beweisper 24.- 31. Abt. 7 Uhr Gigung sämtlicher Funktionäre und Funktionärinnen in fuch. Dagegen boten beide Angeklagten für alle übrigen Be- 30. Abt. Die für Donnerstag angefeßte Gigung fällt aus. der Freireligiösen Gemeinde. hauptungen den Wahrheitsbeweis an. Das Beweis- 47. Abt. 7 Uhr Konferenz aller Bezirksführer und Funktionäre bei Gesche, material, das cm Mentag in achtstündiger Verhandlung vorgelegt Wrangel, Ede Pücklerstraße. murde, war zum Teil mit Hilfe eines durch die Presse veröffentlich- 86. Abt. Mariendorf . 7½ Uhr Vorstandssitzung mit den Bezirksführern bei Gehrke, Chausseestr. 280. ten Zeugenaufrufes zusammengebracht worden. Rechtsanwalt 93. Abt. Neukölln . 8½ Uhr Vorstandssitzung im Lokal Hoffmann, HerzbergDr. Weinberg, der Rechtsbeistand des Klägers Freund, äußerte ftraße. Thema: Die Verschmelzung innerhalb der Abteilung". mehrfach die Ansicht, daß hier ein Konkurrenzfampf vor 106. bt. Johannisthal . 7½ Uhr gemeinsame Borstandssizung mit der ehem. USPD . bei Gobin, Roonstraße. Gericht sich abspiele. 118. Abt. Lichtenberg . 7½ Uhr Funktionärtonferenz bei Rothe, Frankfurter 128.- 130. Abt. Pankow ( SPD . 7½ Uhr im Jugendheim, Breite Str. 32, Abteilungsvorstandssigung und Funktionärtonferenz. Sungsozialisten. Gruppe Friebrichshain: 7 Uhr in der Gemeindeschule Straß. mannstr. 6/7, Vortrag: Der Schulaufbau". Referent Genoffe Dr. Witte. Gäste willkommen. Gruppe Neukölln : 7½ Uhr im Jugendheim Nogat. straße 53, Diskussionsabend über Organisation oder Gemeinschaft".( Heft 9 der Jungsozialistischen Blätter mitbringen.)
Am Dienstag wurde die Beweisaufnahme zu Ende gebracht. Ihr Ergebnis faßte Rechtsanwalt Dr. Weinberg als Bertreter des Klägers Freund dahin zusammen, daß den Angeklagten der Wahrheitsbeweis nicht gelungen sei. Freilich sei über die Behand lung der Soldaten manches festgestellt worden, was er feineswegs beschönigen wolle. Wahrnehmung berechtigter Interessen könne den Angeflagten nicht zugebilligt werden. Sie feien daher zu bestrafen, und zwar möglichst mit Gefängnisstrafen, weil ihre Angriffe gegen Freund aus selbstfüchtigen Beweggründen hervorgegangen feien. Die Berteidiger Rechtsanwalt 3 wirn und Rechtsanwalt Mun? be= stritten das, sahen den Wahrheitsbeweis als geführt an und machten Wahrnehmung berechtigter Interessen geltend. Das Urteil wurde mit folgender Begründung verfündet:
Allee, Ecfe Gudrunstraße. Wichtige Tagesordnung.
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5. Berwaltungsbezir, 15, en un 17e it. 7½ Uhr gemeinsame Funktionär 16. Berwaltungsbezirt, Köpenid. 6 Uhr im Köpenider Rathaus, Zimmer 19,
tonferenz den Comenius - Sälen, Memeler Str. 67.
Sigung der Distriktsleiter, Abteilungsleiter und Rassierer.
bei Gehrke,
Mariendorf . 7½ Uhr gemeinsame erweiterte Borstandssigung mit den BezirksSprechchor für die Proletarischen Feierstunden. 7 Uhr in der Aula der SophienSchule, Weinmeisterstr. 16/17, Uebungsstunde. Tegt für Erlösung und Großstadt mitbringen. Neue Mitglieder werden in der Uebungsstunde auf
genommen.
Distritt Königswusterhausen. Sonnabend, den 7. Oktober, abends 7 Uhr,
Broletarische Feierstunden. Sonntag, den 22. Oktober, vormittags 11 Uhr, findet im Großen Schauspielhause in der Karlstraße die nächste Veranstaltung statt. Es wirten mit dos Orchester der Großen Bolksoper unter Leitung des Herrn v. Höslin, der Sprechchor für die Proletarischen Feierstunden unter Leitung von Albert Florath , Einzelsprecher: Lothar Müthel , Heinrich Witte u. a. Konkurrenzneid ist den Angeklagten nicht nachgewiesen worden. Eintrittskarten zum Preise von 25 M. find im Bureau der Arbeiter- BildungsSie haben teils aus Standesinteressen, teils aus politischen Beweg- fchule, Breite Str. 8/9, und bei den Funktionären zu haben. Die Funktionäre gründen gehandelt. Bärwalds Angriffe gegen Freund in seinem sollen die Karten am Donnerstag abholen. Schreiben an das Bezirksamt sind als berechtigt, erwiesen worden. Morgen, Donnerstag, den 5. Oktober: Freund hat in der Angelegenheit der Bewerbung einer Dentistin 4. Berwaltungsbezirt, 11., 12., 13. und 14. Diftritt. 7 Uhr gemeinsame Funt. um die Stelle an der Schulzahnklinik dem Bezirksamt eine unrichtige tionärsigung im Gaal der Freireligiösen Gemeinde, Pappelallee 15. Darstellung gegeben. Bewiesen ist auch, daß er sich des Falschspiels schuldig gemacht hat und daß er einer Patientin wegen Nichtbezahlung eines von ihr als mangelhaft beanstandeten Gebisses sofort Jackett und Hut einbehalten hat. In einer Besprechung über eine wegen der Sache Freund einzuberufende Versammlung hat Bärwald gegen diesen den Borwurf der Bestechung ausgesprochen, der von ihm nicht aufrecht erhalten werden fann; aber es hat ihm die beleidigende Absicht gefehlt. Daß er Freund, der händeringend bat, ihn nicht durch eine solche Versammlung zu ruinieren, den direkten Borwurf, eine erbärmliche Rolle zu spielen, machen wollte, ist nicht erwiesen. Erwiesen ist, daß er auf Freunds Bemerkung, er fäme fich wie ein gehegtes Wild vor, geantwortet hat:" Ich gehe nicht gern auf die Saujagd." Das ist beleidigend, und hier handelt es sich nicht um Wahrnehmung berechtigter Interessen. Erwiesen sind gegen Freund die ihm teils von Bärwald, teils von Kornfeld gemachten Borwürfe der Lohndrückerei gegenüber Dentisten, des Streifbruches bei einem früheren Streit der Zahnärzte Breslaus gegen die dortigen Krankenkassen und der Soldatenschinderei im Felde durch gröbste Befchimpfungen sowie durch pflichtwidrige Behandlung von Soldaten, die er trotz ihrer Schmerzen nicht ärztlich behandelte, sondern hinauswarf. Auch die über ihn geäußerte Bermutung, daß er geistig nicht normal fei, fönne man begreiflich finden angesichts seiner wider spruchsvollen Handlungen. Er sei frog feiner politisch linksgerichteten Ueberzeugung noch 1918 in einen Kriegerverein eingetreten und habe das hinterher mit der Absicht zu spikeln bemänteln wollen. Der Angeklagte Kornfeld wurde freigesprochen. Gegen den Angeflagten Bär wald erkannte das Gericht auf 50 Mart Geldstrafe. Zu den Kosten des Verfahrens hat er noch 50 Mark Beitrag zu leisten; alles übrige, wird dem Kläger auferlegt. Der Kläger will Berufung einlegen.
Jugendveranstaltungen.
Achtung, Mitglieder der Abteilung Süben ! Der Musikabend im Jugend. beim Lindenstraße fällt heute abend aus.
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Diese verhältnismäßig sehr hohen, im Hinblick auf die unleugbare Kapitalnot geradezu ungeheuerlichen Dividenden herausgebracht, obwohl Banten , die für die Kreditnot verantwortlich find, in den Aufsichtsräten der fraglichen Unternehmungen vertreten sind. Diese berufenen Sachwalter des Kredits sehen un tätig zu, wie deutsche Industrieunternehmungen ihre aufgefammelten Mittel ohne Rücksicht darauf, ob sie sie ihn in Zeiten schlechteren Kredit unterhöhlen, indem sie ihre Betriebe mit neuen Aktien Unternehmungen an Kapital. Anstatt die Werke zu veranlassen, belasten, die den Aktionären mehr an Gewinnen bringen als den ihre Mittel zufommenzuhalten und vorläufig entbehrliche Reserven in irgendeiner Form anderweit dem Kapitalmarkt zur Verfügung zu stellen, gibt man sie als Dividende den Nugnießern der zufammenbrechenden deutschen Währung, so daß die Ueberschüsse größtenteils in den Verbrauch übergeführt werden. In diesem Geschäftsaebaren der Banten und Industrie fennzeichnet sich der schreiende Widerspruch der kapitalistischen Profitwirtschaft fast noch mehr als in der anderen Tatsache, daß Aktionäre jubilieren, während die Rentner enteignet werden, das Proletariat Mangel leidet und die Volkswirtschaft durch Kapitalnot vor die Hunde geht!
Wi.
Intereffen gemeinschaft in der Metallindustrie. In der außer ordentlichen Generalversammlung der Selve Aktiengesellschaft in Altena wurde beschlpisen, an Vorstand und Aufsichtsrat der Gesellschaft die Ermächtigung zu erteilen, eine Interessengemeinschaft zwischen folgenden Unternehmungen der Metallindustrie: C. Hedmann A.-G. Duisburg, Vereinigte Deutsche Nidelwerte A.-G., Schwerte , Wieland werke A.-G. Ulm, und der Selve- Aktiengesellschaft zu vereinbaren.
Alle wollen an Rußland verdienen. Der Vertreter der Schweizerischen Voltebant hat der Außenhandelsabteilung in Petersburg angeboten, schweizerischen Unternehmungen Bestellungen zu geben und erklärte, daß die Schweiz bereit sei, mit Rußland direkte Beziehungen aufzunehmen und Kredit zu gewähren.
Einer Dentschrift zufolge, die in dem Organ des Obersten Bolkswirtschaftsrates Die Neubildung der russischen Privafindustrie. abgedruckt ist, sind in Sowjetrußland zum 1. Juli d. I. insgesamt 4256 nationalisierte Betriebe mit durchschnittlich je 18 Arbeitern verpachtet worden( die in großer Zahl verpachteten Mühlen sind in dieser Aufstellung nicht enthalten). Auf Grund des vorhandenen statistischen Materials dürfte der Bachtzins für diese Betriebe für ein Jahr insgesamt etwa 10 millionen Goldrubel ausmachen. Das Interesse der Privatunternehmer für Verpachtungen scheint sich in der letzten Zeit wieder zu beleben; die Unternehmer, namentlich ehemalige Besizer, interessieren sich auch für größere Betriebe. Die Zahl der privaten Eigenbetriebe mächst ständig an; nach den Daten der Steuerbehörden bestehen in 57 Gouvernements 30 790 Betriebe, in denen durchschnittlich je 8 Perfonen tätig sind. Das Fehlen der privaten Großindustrie sei auf die bisherige Politik der Regierung zurückzuführen, die ihr Auftommen unmöglich machte, andererseits auch darauf, daß das in geringen Mengen vorhandene inländische Kapital im Handel und in der Kleinindustrie eine lohnendere Betätigung finde.
Devisenkurse.
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3. Oftober Käufer Verkäufer ( Geld-)( Brief-) Kurs
Kurs
Mitgliederversammlungen am Mittwoch, den 4. Oktober: Faltenberg bei Grünau : Jugendheim Gemeindeschule Roſestraße. Friedrichsfelde : Jugendheim Berliner Str. 44. Friedrichshagen : Jugendheim Scharnweberstr. 105. Groß- Lichterfelbe: Jugendheim Albrechtstr. 14a. Jugendheim Gemeindefdule Adolfitr. 25. Karlshorst : Jugendheim Gemeindeschule Auguste- Bittoria- Str. 43. Raulsdorf: Kanlsdorf- Süb: Jugendheim Rest. Molttestr. 1. 72758.90 72941.10 Landsberger Biertel: Jugendheim Baradenschule Dlivaer 100 holländische Gulden. Straße. Lichtenberg : Jugendheim Parkaue 10. 669.15 Mahlsdorf: Jugendheim 1 argentinischer Papier - Befo Gemeindeschule Walderfeestraße. Mariendorf : Jugendheim Schulbarade 100 belgische Frant... Königstraße. Nerdoften: In der Aula der Gemeindeschule Heinersdorfer 100 norwegische Kronen. Straße 18 Einführungsabend für Schulentlassene. Brenzlauer Vorstadt: Jugendheim Gemeindeschule Danziger Str. 28. Schöneberg HI( Lindenhof): 100 dänische Kronen Jugendheim Siedlung( Schule).Köpenider Viertel: Jugendheim Gemeinde- 100 schwedische Kronen. fchule Wrangelstr. 128. Tempelhof : Jugendheim Germaniaftr. 6/7( Kinder- 100 finnische Mark hortzimmer).
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Lebensmittelpreise des Tages.
Zufuhr: Fleisch ausreichend. Geschäft mäßig. Fische knapp Geschäft rege. Obst und Gemüse reichlich, Geschäft flott.
Am Dienstag galten in der Zentralmarkthalle folgende Kleinhandelspreise: Rindfleisch 105-152 M., ohne Knochen 150-172 M. Schweinefleisch 176-235 M. Kalbfleisch 118-200 M. Hammelfleisch 118-156 M. Schellfisch 40-60 M., Seelachs 55-75 M. Rotzungen 33-44 M. Grüne Heringe 40-56 M. Schleie 106-120 M.
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2. Ditober Käufer.
Verkäufer ( Geld-)( Brief-)
Kurs
Kurs
69712.75 69887.25
670.85 636.70 638.30 13458.15 13491.85 12883,85 12916.15 32259 60 82340.40
31061.10 31138 90 38152.25 38247.75 36953.75 37046.25
888.90
7690: 35
7915.05
7709.65
14342.95 13732.80 13767.20
49188.40 49311.60
47690.30 47809.70
•
4154.80 903.85 8039.90
4165.20
3935 05
3944.95
906 15
866.10
8060.10
8269.65
8290.85
7934.95
1885.14
1889.86 1812.78 1817.27
14307.05
1123.55
1126.45
232.70 283 30 20474 205.26 35215.90 35304.10 38807.65 83892.35 28564.25 28635.75 27365.75 27434.25 2.6012 2.641/ 2 2.48 2.52 5942.55 5957.45 5667.90 5682.10 73,90 74.10 72.90 73.10 1068.65 1071.35
100 französische Frank Die fozialdemokratische Stadtverordnetenfraffion in ihrer jetzigen 1 brasilianischer Milreis. Busammenfegung aus den Mitgliedern der SPD. und den Mit100 Schweizer Frank. 100 spanische Besetas gliedern der früheren USPD. hatte gestern ihre erste Sigung. Ge100 österr. Seronen( abgeſt.) noffe Pfannku als Alterspräsident eröffnete die Sigung mit 100 tschechische Kronen. einer Ansprache, die die Freude über den Einigungsbeschluß des in Eis: Aale 165-182 M. Hechte 110-120 M. 100 ungarische Kronen. Nürnberger Parteitages ausdrückte. In gleichem Sinne sprachen Karpfen 100-110 M. die Genossen Heimann und Weyl. Der neue Vorstand seẞt Hechte 130-144 M. Lebende Aale 188-205 M. 100 bulgarische Lewa Bleie 80-96 M. Eier 20-22.50 M. das Stück. Bei den mit* bezeichneten Devisen fiberstieg die Nachfrage das fich zusammen aus den bisherigen Vorständen der beiden früheren Naturbutter 300-390 M. Margarine 190-240 M. Schweineschmalz 260 Fraktionen. Ihm gehören an die Genossen Heimann und Wey1 bis 276 M. Erbsen 62-75 M. Weiße Bohnen 58 M. Linsen 112 M. Angebot derart, daß sie nur durch Zuteilung gedeckt werden als erste Vorsitzende mit gleichen Rechten, die Genossen Taemin 8ti toffeln 48-50 M. Pfefferlinge 32-36 M. Kohlrüben 5,50-6 M. Tomaten geliefert. Graupen 50-52 M. Gerstengrütze 58 M. Eiernudein 58-66 M. Kar- fonnte. Es wurden 50 bis 75 Proz. der angeforderten Beträge and Rabtte als stellvertretende Vorsitzende, die Genoffen 20-27 M. Rote Rüben 6-6,50 M. 100 Bolenmark gelten etwa 21,20 M