Die italienischen Sozialisten hielten Sonntag( 13. Januar)| gelegt werden dürfen, für die Begründung der Vorlage ficher ohne in Parma ihren Nationalkongres ab. Vertreten waren die So- Bedeutung sein werden. Handle es sich ja doch nur um das that zialisten von Mailand , Turin , Neapel , Florenz , Pavia , Cremona , fächliche Material selbst, und nicht um die Quellen, aus Jorea, Sampierdarena , Novara , Mantua , Rovigo , Lodi, Ferrara , denen es geflossen ist. Alba, Siena , Pisa , Ancona , Parma und anderen Städten. Man beschloß, der sozialistischen Presse größere Aufmerksamkeit zuzuwenden und in den Wahlkreisen Wahlausschüsse zu gründen. Der Kongreß dauerte von 9 Uhr früh bis 6 Uhr nachmittage. Es wurden sehr wichtige Maßregeln zum Schuße der durch die gegenwärtige Regierung bedrohten Freiheiten beschlossen.-
Dem hiermit abgeschlossenen Verhör Müller's folgt eine lange Diskussion zwischen Präsidenten, Staatsanwälten und Vertheidiger wegen der zahlreichen Widersprüche, in die sich Müller verwickelt hatte. An der weiteren Debatte betheiligen sich, zum theil wieder- Hierauf folgt das Verhör von Bach. Bach erklärt, daß er holt, die Abgeordneten Dsann, v. Stumm, Rintelen, Anarchist sei, aber weder zu den Terroristen noch Dynamitarden Spahn, Lenzmann, v. Buchka, Bachem, Bebel, Lerno, gehöre. Im Jahre 1892 war er zufällig in dem Café der eine Statistit mittheilt, aus der hervorgeht, daß auf grund der Schlebach. zu jener Zeit hatte er keine Ahnung vom §§ 110 und 111 durchschnittlich pro Jahr nur 31 Verurtheilungen Anarchismus. Die engen Beziehungen mit Schlebach babe erfolgt seien. er nur angeknüpft, weil er Deutscher sei. Bach war Genoffe Costa, der schon während mehrerer Legislatur ftimmung. Nach einer Reihe persönlicher Bemerkungen erfolgt die Ab- auch in London , wo er den anarchistischen Klub„ Autonomie" Der Antrag Spahn unter a wird mit großer besucht hat. Er bestreitet, die Anarchisten Meunier und Shapira perioden dem italienischen Parlamente angehört hat, tam am Majorität angenommen, ebenso der Antrag b mit 14 gegen gefannt zu haben. Shapira hat aber vor dem UntersuchungsTe gten Sonntag( 13. Januar) in dem durch den Tod Filopanti's 13 Stimmen. richter in Lüttich erklärt, daß Bach ein Anarchist sei. Wahlkreise Budrio. in die Stichwahl und wird aller Wahrscheinlichkeit nach am nächfien achfien Sonntag als Dasselbe Resultat ergiebt sich bei der Gesammtabstimmung Bach bestreitet, einen Brief zu kennen, der am 29. November Sieger aus dem Wahlkampfe hervorgehen. Er erhielt bei der über den Antrag Spahn. Der Antrag Bebel wird gegen fünf an Wilke abgesandt wurde und der mit dem Anfangsbuchstaben Stimmen abgelehnt. Das Zentrum stellt den Antrag, die von Bach gezeichnet ist. Hauptwahl 1474 Stimmen, sein Gegenkandidat, General Berathungen bis dahin auszusehen, bis das durch den Antrag In diesem Briefe, den der Präsident verlieft, ist von Mirri, für welchen der ganze Regierungsapparat in Bewegung gesetzt worden war, brachte es auf 1479 Stimmen. Konservativen widersprechen, ebenso die Abgg. Lenzmann und unterzeichner sich zu hohen Preisen verschafft hat und die zu Bewegung gesetzt worden war, brachte es auf 1479 Stimmen. Spahn verlangte Material vorliegt, die Nationalliberalen und Shapira die Rede und auch von Arzeneimitteln, welche der ( Erforderlich waren 1488 Stimmen.) Fünf Stimmen Unter Dr. Barth. Es wird beschlossen, die nächste Sizung auf Mon- gefährlich seien, um durch die Post geschickt zu werden. Sie schied nach allen Bemühungen und Drohungen Crispi's würden deshalb durch Boten von London nach Lüttich gesandt das ist ein klägliches Resultat für die Regierung. Für tag anzuberaumen. werden. 09 Costa's Kandidatur waren mit großem Eifer die sozialistischen Antrag auf Erweiterung der Disziplinarbefugnisse. Wilke bemerkt, daß man einen solchen Brief bei ihm nie Abgeordneten Agnini und Prampolini eingetreten, die in ver schiedenen Ortschaften des Wahlkreises, unter enthusiastischem Der Antrag zur Frage der Erweiterung der Disziplinarbefugnisse habe finden können. Bach bekundet, daß er nichts mit Attentaten Beifalle, sprachen und ein lebhaftes Bild von der wirthschaft des Präsidenten des Reichstages liegt jetzt im Wortlaut vor. zu thun habe, daß es Zeitverschwendung sei, ihn über die Vorlichen, politischen und moralischen Lage des Landes entwarfen; Dr. Pieschel und Gamp haben ihn in der Geschäftsordnungsbereitung zu solchen zu fragen. Es werden hierauf Bigarrentisten vorgezeigt, von denen die fie forderten die Wähler auf, im Namen der öffentlichen Kommission des Reichstages gestellt. Er lautet:„ Die Kommission Moral für Costa zu stimmen. Am 12. d. Mts. hielt wolle beschließen, dem§ 60 der Geschäftsordnung folgenden Ab- eine auf dem Fenster des Bürgermeisters, die andere in einem Cofta felbft im Teatro Consorziale zu Budrio eine glänzende fag 2 hinzuzufügen: Ein Mitglied des Reichstages, welches in Roffer bei Bach gefunden wurde. Bach erklärt, eine ähnliche Stifte von Westkamp erhalten zu Rede. Er sprach von der Vergewaltigung der verfassungsgröblicher Weise die Nube des Hauses stört, die Würde desselben mäßigen Freiheiten und verficherte, daß er, gewählt oder nicht, oder den Anstand verlegt, fann auf Antrag des Präsidenten durch haben. Dieser erinnert sich aber nicht daran. den Kampf für die Befreiung der arbeitenden Klaffen und zur Mehrheitsbeschluß des Hauses, welcher ohne Debatte erfolgt, für Bertheidigung der Freiheit fortsetzen werde. Die Rede machte die Dauer des Sigungstages von der Theilnahme an der Sigung er die Bekanntschaft des Russen gemacht habe. einen tiefen Eindruck und wurde oft von minutenlang währenden ausgeschlossen werden. Leistet der Betroffene dem Beschlusse teine dies Beifallssalven unterbrochen. Folge, so kann der Präsident nach§ 61 der Geschäftsordnung verfahren. Auf Antrag des Betroffenen kann derselbe vor der Abstimmung zu einer Aeußerung zur Geschäftsordnung verstattet werden, aber nur darüber: 1. ob er etwa seine Thäterschaft in Abrede stellt, 2. oder ob er um Entschuldigung bitten wil.
der heutigen Sigung de Zibung der Wahlprüfungs
Es sei
Er erklärt hierauf in langen Ausführungen, in welcher Weise am Tage der Explosion bei Saint- Jacques gewesen, an dem Bach als Mittelsperson zwischen dem Rufsen und Müller gedient habe. Nach der Explosion sei er Müller begegnet, der mit der Urheberschaft des Attentats geprahlt habe, ohne aber Glauben zu finden. In Gemeinschaft mit Müller sei er dem Russen und drei anderen Personen, zwei Männern und einer unbekannten Frau, begegnet. Schluß der Vormittags- Sigung.
Nachmittagsfihung.
Bach fährt fort, er habe keine Bomben bei dem Russen
Crispi's Rache an De Felice Giuffrida. Wir haben bereits gemeldet, daß De Felice Giuffrida, der unglückliche Abgeordnete von Catania im Zuchthause zu Volterra schwer er: frankt ist. Es dürfte auch deutsche Leser interessiren, über dieses Musterzuchthaus" und über die Behandlung De Felice's näheres zu erfahren. Das Zuchthaus zu Volterra il Mastio"( Die Ju der heutigen Sitzung der Wahlprüfungs- Kommission Schraube) genannt, ist die schrecklichste Strafanstalt Italiens , in wurden zuerst einige schriftliche Berichte verlesen. Dann welcher zahlreiche freiheitliebende Männer ein frühes Grab ge- wurde die Wahl und Beweiserhebung über eine Reihe der im Verurtheilten zum Zuchthause umgewandelt wurde. Die Zucht Proteft behaupteten Unregelmäßigkeiten und Wahlbeeinflussungen Leblanc diejenigen wieder erkenne, die nach der Explosion häusler, etwa 500 an der Bahl, können mit einander niemals beschlossen. Die Regierung in Raffel hatte 3. B. an die Lehrer von St. Jaques den Russen begleiteten, beantwortet a ch mit nein. Bach erklärt, feine Kenntniß von dem in Verbindung treten. Jede Zelle hat eine Art von Hinterstube, des Kreises ein Zirkular gerichtet, worin ihnen bei Androhung Attentat Renson gehabt zu haben. Am Abend des wo die Gefangenen zu bestimmten Stunden eine etwas weniger weiterer Schritte jegliche Agitation für den voltsthüm 3. Mai sei er bei Westtamp gewesen; er habe das verpeftete Luft athmen dürfen. Niemals dringt die Sonne in lichen Kandidaten" Echott( deutsch freifinnig) untersagt wurde. diese traurigen Räume, in welchen dicht bei einander die Urheber Weiter wurde im Wahlproteft behauptet, der Landrath habe aus um 101/2 Uhr abends verlassen; Westkamp sei nicht furchtbarer Verbrechen und die Opfer der Crispi'schen Schreckens- einer Reihe von Gemeinden für den Fall, daß dort der konser: ugegen gewesen. Er sei am 9. Mai außer Arbeit getreten und herrschaft leben. De Felice's Belle soll die gesündeste" im ganzen vative Kandidat gewählt würde, aus Kreismitteln Geschenke babe sich am nächsten Tag zu Fuß nach Ma a stricht begeben. Zuchthause sein. Aber für ihn, der auf der Sonneninsel" geboren, in Aussicht gestellt, z. B. Viehwagen, Fohlenstall, Waldfireu und Auf Anrathen Müller's hat er bort Vliegen aufgesucht, ift, wie der Speichellecker Carducci in seiner Hochzeitsode an Die beanstandete Wahl des Abg. Dr. Sörhum durch ihn Arbeit zu erhalten. Vliegen habe ihn mit einem Herrn bekannt gemacht, der ihn zu dem Russen geführt habe. Frl. Crispi: die Insel Sizilien benennt, die Zuchthausluft Lübeck wurde nach dem Ergebniß der eingeholten Erhebungen Der letztere wollte ihn mit einem Packet nach Lüttich ſchicken; er habe und die Einzelhaft todtbringend. Der Gefängnißinspektor giebt für giltig erklärt, da auch nach Abrechnung der in Frage das verweigert. Am nächsten Tage habe ihn der Ruffe zu einem zu, daß die aus den sonnigen Südprovinzen Italiens kommenden kommenden Stimmen die absolute Mehrheit nicht in Frage ge- Attentat auf den Richter Renson bereden wollen; als er dies Verurtheilten das größte Sterblichkeits- Rontingent stellen. Und stellt würde. in diese Gruft hat Ehren- Crispi seinen Feind bringen lassen, hier muß der unglückliche De Felice im blühenden Mannesalter Dem Herrenhause ist der Entwurf eines Gesetzes über die elend zu grunde gehen! Er liest und schreibt, aber die Feuchtigkeit, Entschädigung für Verluste durch Schweine die unaufhörlich durchfickert, hat ihn überwunden, und er leidet tr antheiten zugegangen. Danach sollen die Provinzial an Podagra und an einer unheilbaren Brustkrankheit. Der verbände und die diesen entsprechenden Kommunalverbände, sowie Gefängnißdirektor Custermann hat ihm jetzt die Benugung einer der Stadtkreis Berlin beschließen können, für die an Seuchen doppelten Decke und wollener Unterkleider geftattet; aber daß er und anderen Krankheiten gefallenen Schweine oder für getödtete täglich mehr als 15 Pfennige für sich ausgebe, wurde ihm nicht Schweine, die sich als mit einer Seuche oder einer andern Krank erlaubt. Man fann sich also ausmalen, wie der Abgeordnete heit behaftet erweisen, eine Entschädigung zu gewähren, die nicht von Catania zu leiden hat. So muß einer der besten Männer weniger als die Hälfte und nicht mehr als drei Viertel des Italiens zu grunde gehen, während sein Mörder auf dem Werthes des Schweines betragen darf. Ministersessel sigt und das ganze Land begaunert.Ferner ist dem Herrenhause der Entwurf eines Gesetzes über
funden haben. Es ist eine Festung, die für die zu Einzelhaft beanstande des Abg. Böd el- Marburg vorläufig gesehen. Die Frage des Präsidenten, ob er in Arnold und
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verweigerte, suchte ihn der Russe zu bewegen, Kaffeehäuser in die Luft zu sprengen. Seine Weigerung habe den Russen ärgerlich gemacht, er( Bach) hingegen habe ihn einen Feigling genannt, da er nicht selbst handeln wolle.
Präsident: Der Russe behauptet, Sie haben den Vor schlag gemacht, die Cafés zu sprengen. Bach: Er lügt. Nach meiner Ueberzeugung ist die Propaganda der That für den Anarchismus nur schädlich. Präsident: Haben Sie das Packet nach Lüttich getragen? Ja! Es enthielt Flugblätter und Briefe für Müller. Präsident: Am 20. Mai haben Sie an den Untersuchungsrichter geschrieben, daß, wenn man Sie in Freiheit setzen würde, Sie ein geplantes Attentat verrathen würden, welches
Präsident: Sie sagten auch, daß Sie dem politischen Leben den Rücken fehren wollten?
Der schwedische Reichstag wurde heute vom König Bivilprozeß- Ordnung und des Gesetzes wegen Aus Bach: Der Russe wollte Kaffeehäuser in die Luft sprengen. Zivilprozeß- Ordnungsbrungsgefches aan Schrecken alle dageweſenen überſteigen würde. eröffnet. Die Thronrede kündigt Gesetzesvorlagen an betr.tellung gerichtlicher Erbbescheinigungen zus größere Forderungen für die Flotte, ferner gegangen. 1011020 betreffs der Alters, Invaliditäts- und Un fallversicherung der Arbeiter und der Erhöhung des Getreidezolles.
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Parlamentarisches.
Bach: Jawohl! Ich will mich nicht mehr mit Politik be schäftigen, ich habe jetzt 8 Monate im Gefängniß zugebracht, Nach einigen Bemerkungen der Wertheidiger wird die Sihung um 54 Uhr aufgehoben.
Der Lütticher Anarchisten- Prozeß. weil ich einige Briefe von Maastricht hierher gebracht habe.
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Parteinachrichten.
Bom chinesisch japanischen Kriegsschauplane. Mittwoch Sigung. einer Meldung der" Times" aus Tientsin von gestern hat sich Das Verhör der Angeklagten zieht sich außerordentlich in die auch in der Schlacht bei Kaiping die japanische Taktik der Länge. Deshalb werden die Zeugen auf zwei Tage beurlaubt. chinesischen überlegen gezeigt. Unter den 2000 Getödteten und Das Verhör von Müller wird fortgesetzt. Verwundeten waren viele höhere Offiziere. Die Generale Schui Müller erklärt, nicht zu wissen, wer die Bombe und Ma standen mit genügenden Streitkräften in der Nähe des für das Attentat Renson nach Lüttich Ueber die Umfturzvorlage referirte Genosse Gerisch am Schlachtfeldes, ohne die Gelegenheit zu ergreifen, den Feind gebracht hat. Er hat bei Westkamp den Westkamp den Gegenstand Sonntag, den 18. Januar, in einer Versammlung in Adorf wieder erkannt, den der Russe am Tage vorher in Maastricht her- in Sachsen , und am Dienstag, den 15. Januar, in einer Bergestellt hat. Aber er giebt vor nicht zu wissen, welchem Zwecke sammlung in Landsberg a. W. Beide Versammlungen waren der Gegenstand dienen sollte. Wilte und Leidecker hatten den überfüllt und wurden die Ausführungen des Referenten mit Gegenstand auch geseben. Westkamp hat den Piropfen heraus lautem Beifall aufgenommen. Am Mittwoch, den 16. Januar, und das Del ist auf den Die Kommiffiou zur Berathung der Umsturzvorlage genommen Fußboden tagte in Driesen eine Versammlung der Flößer des Nege trat gestern vormittags 10 Uhr zusammen. Außer dem Staats- geronnen, wo Fleck zurückgelaffen hat. Am bezirkes. Anwesend waren gegen zweihundert Flößer, die zirka Mai erklärt sekretär des Reichs- Justizamtes Nieberding war eine ganze Anzahl 6. er, haben sich die heute Ange dreitausend ihrer Berufsgenossen vertraten. Genosse Gerisch von Regierungsfommissaren anwesend. Mit Rücksicht auf die lagten bei Weftkamp zusammengefunden, fich über referirte in dieser Versammlung über das neue Gesetz betreffend die umfassende Debatte im Plenum wurde einstimmig von einer die Aussagen zu einigen, die sie der Polizei machen wollen. privatrechtlichen Verhältnisse der Flößerei. Die Bersammlung Generalbebatte Abstand genommen und sofort in die Spezial Sie haben sich dahin entschieden, daß Müller alle Schuld auf sich folgte den Ausführungen des Referenten mit größtem Interesse debatte eingetreten. Zu Beginn derselben beantragte Spahn nehmen sollte. Müller war damit einverstanden; später hat er und stimmte den von diesem gemachten Verbesserungs- Vorschlägen um Vorlage aber seine Meinung geändert. Am 1. Mai hat sich Müller auf den zu. Da auf Annahme der letzteren durch den gegenwärtigen a) der einschlägigen Bestimmungen der europäischen Straf- Bahnhof von Longdoz begeben, um dort Leidecker zu erwarten. Er habe dort Leidecker gerathen, die Beziehungen mit dem Russen b) desjenigen thatsächlichen Materials, welches der Regie- aufzugeben und sich nicht weiter mit diesen Sachen zu be rung zur Begründung ihrer Vorlage zur Verfügung stehe. Der schäftigen. Die Theile der Bombe, welche Leidecker mitgebracht Abgeordnete begründete feinen Antrag damit, daß er das im hatte, waren bis dahin bei Westkamp aufbewahrt. Plenum vorgebrachte Material für ungenügend erklärte. Westtamp leugnet dies.
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Bebel schloß sich diesem Antrage an und beantragte außerdem noch der Kommission die einschlägigen Entscheidungen des Reichsgerichts ebenfalls vorzulegen.
Müller: Westtanıp hat die Sachen hierauf aus seiner Wohnung weggeschafft, um sich nicht im Falle feiner Verhaftung zu kompromittiren. Müller macht hierauf noch eine Reihe weiterer die übrigen Angeklagten belastenden Aussagen,
Präsident: Wer hat die Attentate veranlaßt? Präsident: Und die anderen? Angeklagter: Jedenfalls der Russe.
Reichstag indeß kaum zu rechnen sei, forderte Genosse Gerisch am Schlusse seiner Ausführungen die Flößer auf, das Beispiel der übrigen fortgeschrittenen Arbeiter nachzuahmen und eine ge wertschaftliche Organisation zu gründen, um durch dies felben die allerschlimmsten Misstände im Flößerei Be triebe zu bekämpfen. Auch diese Anregung fiel auf fruchtbaren Boden. Die Versammlung beschloß einmüthig die Gründung eines Flößerverbandes für den Negebezirk und setzte zur Vorberathung der Statuten eine Kommission von zehn
Mann ein.
Stumm spricht gegen den Antrag Bebel und verwahrt sich außerdem dagegen, daß die Verhandlungen etwa zur Vorlage des In Wittenberge i. d. M. fand am 15. Januar eine von Spahn verlangten Materials ausgesetzt werden sollen. Zur Voltsversammlung statt, welche von 1000 Personen, worunter Sache mußte der Redner zugeben, daß Verbrechen, wie sie die Müller: Ich kann niemanden bestimmt nennen. Der Russe referirte über: Die Umsturzvorlage und die politische Lage." viele Frauen, besucht war. Genosse Jahn aus Berlin §§ 111 und 111a unter Strafe stellen( Aufforderung zu und Anpreifung von Verbrechen), 3. 3. in Deutschland nur sehr sporadisch hatte viele Bekanntschaften, vor allem von gut angezogenen Trotz mehrfacher Aufforderung meldete sich feiner ber vorkommen, man müſſe aber die Thüre zumachen, ehe es zu Leuten; ich habe dieselben dem Untersuchungsrichter beschrieben. anwesenden Gegner zum Worte. Die Versammlung erklärte fich Der Russe erhielt häufig Werthbriefe aus Frankreich und einstimmig für die bereits in Berliner Bersammlungen an spät ſei. Staatssekretär Nieberding erklärt es für sehr schwierig, England." die konkurrirenden Bestimmungen der fremden Strafrechte vor- Müller erklärt hierauf, daß durch die Dazwischenkunft Broich zulegen, doch soll dies geschehen, so weit dies möglich sei. Das ein Mann namens Playbecker ihm 500 Frts. geboten habe, Material, welches zur Begründung der Vorlage benügt wurde, wenn er eine Bombe in einem Violinfutteral auf den Ball des fönne aber nicht vorgelegt werden, da dasselbe theils zu um- Gouverneurs tragen wollte. Broich erklärt hierauf auf Befragen, fänglich, theils in Gerichtsakten oder Erkenntnissen ein- daß er hiervon gar nichts wiffe. geschlossen sei.dk!
Die Reichsgerichts- Erkenntnisse zu beschaffen, sei un ausführbar, da darüber die laufende Session hinginge, ohne daß die Kommission ihre Arbeiten beginnen tönnte. d
genommene Resolution.
In Barmstedt fand am 8. d. M. eine gut besuchte Volkss versammlung statt, in welcher Genosse Kimmel Hamburg über die Umsturz vorlage referirte. Nach dem Referat wurde eine Protestresolution einstimmig angenommen.
Genosse Theodor v. Wächter hat neuerdings zivei VorMüller bemerkt, daß elf der Angeklagten seine Feinde seien, träge in der Schweiz gehalten und zwar in Winterthur und daß ihre Aussagen bei der Besprechung am 6. Mai bei und Zürich und waren beide Versammlungen sehr gut besucht. Westkamp abgekartet seien. Bei derselben waren nur Deutsche In ersterer Stadt fand die Versammlung in dem prächtigen anwesend. Leblanc und Arnold waren dabei nicht zugegen. Stadthaus- Saale , einem Werke Gottfried Samper's, statt. In Der Rechtsanwalt Demarteau erklärt, daß Müller vorher Bürich behandelten die Genossen Seidel und Lang den Wächterbehauptet habe, daß Arnold und Leblanc bei dieser Besprechung schen Vortrag: Warum ich als Pfarramts- Kandidat Sozial zugegen gewesen find. demokrat wurde", kritisch.
Müller: Das ist möglich.
Eneccerus spricht gegen die Anträge, Lenzmann dafür. Letzterer erklärt, daß ihm nicht ein gerichtliches Erkenntniß bekannt sei, in dem bei Vergehen gegen§ 111 auf das Maximum Der jegt zulässigen Strafe, 1 Jahr Gefängniß, erkannt worden sei. Womit wolle man nun die Erhöhung dieses Maximums Auf Befragen feines Bertheidigers erklärt er ferner, daß er auf 3 Jahre rechtfertigen? Herr v. Hammerstein glaubt, nicht Anarchist sei. Er sei auch nicht Sozialist, wohl aber werde daß die schriftliche Mittheilung des thatsächlichen Materials, mit feine Auslieferung von Deutschland gefordert. Rücksicht auf die fetreten Quellen, aus denen es stammt, Un
Agitation gegen die Tabaksteuer. Ueberall im Reiche sind die Tabakarbeiter eifrig bemüht, die Tabaksteuer zu be tämpfen. Aus allen Gegenden Deutschlands laufen Berichte ein, wonach fast in jedem Dorf, wo Tabaksindustrie vorhanden, Protestversammlungen stattfinden. In Braunschweig fand eine Versammlung statt, zu der, trotzdem man das Anschlagen von Plakaten an die öffentlichen Säulen verweigert hatte, gegen dmed 1200 Personen erschienen waren. Der angekündigte Referent
zuträglichkeiten im Gefolge haben tönnte. Dieser Auffassung*) Durch diese Beeinflussung wurde möglicherweise verhindert, traten Bebel und Auer entgegen, indem sie besonders darauf daß an ftelle des konservativen Kandidaten der freisinnige zur aufmerksam machten, daß Vorgänge, welche so geheim gehalten Stichwahl gelangte, was unter Umständen ein anderes Ergebniß werden müssen, daß sie gar nicht einmal der Kommission vor- hätte zur Folge haben tönnen.
palists is agai