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ür seinen Entschluß gedeutet, die Kampagne als Liberaler| Wirtschaftskrise und Arbeitslosigkeit, diese spezifischen eng-| tifern Reden gehalten oder angekündigt. Hierüber meldet losgelöst von der Koalition zu führen, denn in Manchester lischen Folgen von Versailles weiter ihren verhängnisvollen Europa Preß": stehen die beiden liberalen Gruppen in verhältnismäßig guten Lauf. Dazu tam noch, um dem Faß den Boden auszuschlagen, London , 16. Oftober.( Eẞ.) Henderson, der Sekretär der Beziehungen zueinander, aber die Frage bleibt noch offen, ob der völlige Fehlschlag der Lloyd Georgefchen Orientpoli- Arbeiterpartei, hielt gestern in London eine Rede, in der er erklärte, er an einen Liberalismus im alten Sinne denkt, oder ob er tit. Das alles sind Tatsachen, die ein politisch geschultes Bolk daß die Arbeiterpartei auf die Wahlen vorbereitet set. Die Koa­die Schaffung einer Zentrumspartei plant, die auch, einen sich nicht wegreden läßt, und sei es durch eine noch so geist- fifion sei tot, fie müsse nur noch begraben werden. Die Arbeiter­Teil der heutigen Konservativen umfassend, eine Art von Ab- reiche und pathetische Rhetorik. partei müsse sich vorbereiten, um der politischen Lage der Zukunft, mehrorganisation gegen die Arbeiterbewegung darstellen die von der gegenwärtigen vollkommen verschieden sein würde. wird, gerecht werden zu fönnen.

Das Ergebnis des Ringens ist jedenfalls gänzlich unüber fehbar. Einstweilen hoffen die Konservativen die stärkste Graf­tion zu werden, aber die absolute Mehrheit über 300 Size scheint ihnen selbst unerreichbar. Die Aussichten der Liberalen find wenig günstig; die Arbeiterpartei, die heute über 70 Mandate verfügt, wird, wie gesagt, sehr gut cbschneiden, die Schähungen bewegen sich zwischen 150 und 200 Sigen, ja es könnte sogar dahin kommen, daß sie bei der tiefgehenden Enttäuschung, die auch die nichtproletarischen Schichten beherrscht, die Konservativen überflügeln.

Theoretisch denkbar wäre also sowohl eine rein fonser­vative wie eine reine Arbeiterregierung. Aber die eine wie die andere würde auf äußerst schwachen Füßen stehen, und ins­befondere die Arbeiterregierung würde aus den verschieden­ſten Gründen mit den denkbar größten Schwierigkeiten zu tämpfen haben. Bei dieser Lage der Dinge ist die Bildung einer neuen Koalition wahrscheinlich. Wieder sins zwei Gruppierungen möglich. Zunächst Liberale und Ar­beiter. Aber die Labour Party lehnt eine Koalition im eigent­lichen Sinne ab und würde höchstens bereit sein, einige Sige im Kabinett zuverlässigen linksstehenden Bürgerlichen zu überlassen. Dafür wäre eben Voraussetzung, daß sie start genug würde, um ihre Bedingungen biftieren zu können. Da bas nicht zu erwarten ist, würde also aufs neue eine bürger­liche Koalition in Frage kommen. Das aber wäre eine un­polllommene und unbefriedigende Lösung des Problems. Der Koalitionsgedante hat zuviel Boden verloren, und außer dem würde eine große und gut geführte Arbeiterpartei ihn immer aufs neue erschüttern fönnen.

Man darf daher annehmen, daß die politische Krisis in England mit den bevorstehenden Wahlen nicht abgefchloffen Jein wird. Sie wird länger andauern, und zweifellos wird in ihrem Verlauf der Moment eintreten, in dem die Arbeiter partei so oder so einen maßgebenden Einfluß auf die Regie­partei so oder so einen maßgebenden Einfluß auf die Regie rung des Landes auszuüben beginnt. Das wird das Gesicht Englands ändern und auf die Gestaltung der europäischen Berhältnisse seine groß Wirkung ausüben. Nur müssen wir ams auch in diesem Falle vor der Illusion hüten, als ob die foziale Revolution und der Sozialismus in England vor der Tür ständen.

Nach der Rede von Manchester .

Der stürmische Beifall, der Lloyd George von einem ge­wählten Bublikum, nämlich von den Bankettgästen im Reform Klub zu Manchester , gezollt wurde, kann darüber ebensowenig hinwegtäuschen, wie die von Reuter gemeldeten Dvationen bei feiner Wiederanfunft in London . Biel bezeichnender für die wahre Beurteilung der Situation sind jedenfalls nach­stehende englische Blätterstimmen:

London , 16. Oktober. ( WTB.) Daily Egpreß" schreibt, die Rede Lloyd Georges sei von internationalem Gesichtspunkte aus gesehen äußerst unglücklich. Lloyd George leite die Aera des Wohl­wollens mit einem Angriff auf die Türkei und einer Kriti Frankreis ein, die Poincaré zu einer öffentlichen Antwort zwingen werde. Lloyd George laffe durchblicken, daß die franzöfifchen Soldaten die Engländer im Stiche ließen und daß die franzöfifchen Politiker die Engländer in der Stunde der Gefahr in Tschanat verrieten. Times" fagt, die Rede Lloyd Georges werde in weiten Kreisen zumindest Entfäuschung hervorrufen. In den nächsten Tagen oder gar Stunden tönne es sich entscheiden, ob eine Rabi­nettskrise oder eine sofortige Auflösung des Parlaments bevorstehe, und ob die fonservative artei in der Lage fein werde, als ver­einigte Körperschaft in die Wahlen zu gehen oder ob sie sich spalten werde.

Das Arbeiterblatt Daily Herald" bemerkt, niemals habe ein britischer Staatsmann nach einer ernsten Krise eine fo zynische Rede gehalten. Die Rede enthülle eine Tatsache, nämlich, daß Lloyd George sein Amt niederlegen werde.

George während der letzten vier Jahre verleumdet worden sei, so Daily Chronicle" fchreibt dagegen, so bitter auch stond habe er doch noch immer einen großen persönlichen Ein­fluß auf die Massen des Volkes.

Churchill wird morgen in Bristol eine politische Rebe halten. Lord Derby wird am nächsten Samstag in einer Stadt in Lancashire sprechen.

Wie man sieht, herrscht in ganz Großbritannien eine politische Hochspannung wie noch nie seit Kriegs= ende. Daß Neuwahlen nunmehr unmittelbar bevor­stehen, tann nicht mehr bezweifelt werden, zumal ein Mit­glied des Kabinetts dies mit aller Bestimmtheit( nach einem Telegramm der Expreß Korresponden estätigt haben soll. Es fragt sich nur, unter welchen Parteifonstellationen diese Wahlen vorgenommen werden. Auch hierin ist die Lage der Labour Party , die als geschlossener Block auftreten kann, da es dort zum Glück der englischen Arbeiterbewegung eine fommu nistische Partei nicht gibt, sehr vorhaft, während im bür­gerlichen Lager bis heute noch linklarheit dar der herr, ob man die Koalition aufrechterhalten der zu der traditio nellen Scheidung zwischen Liberalen und Konservativen zu­rückkehren soll.

Frankreich , Deutschland und Rußland .

Paris , 15. Oktober. ( EB.) Der frühere Ministerpräsident Painlevé hielt gestern in Bordeaug eine Rede, worin er die fratischen Deutschland und Rußland als das einzige Bildung eines Blods der Linten vorschlug und nach außen die 3usammenarbeit zwischen Frankreich , dem demo­fratischen Deutschland und Rußland als das einzige Mittel forderte, um die europäische Wirtschaft wiederherzustellen und der Welt den Frieden zu sichern.

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Garvin, der im Observer" das Koalitionssystem vermirft, Paris , 15. Oftober.( WTB.) Abg. Herriot, der heute vormittag schreibt, Lloyd George würde, wenn er unabhängig hätte handeln fönnen, eine völlige Regelung mit Rußland auf der Grundlage in Lyon eintrifft, erklärte dem Straßburger Korrespondenten des voller politischer inerfennung getroffen haben. Diese Regelung Petit Parifien": Die von England in den Meerengen befolgte Politik fei jedoch verhindert worden durch Churchill und konservative bedeute für Rußland die größte Bedrohung. Nachdem die Russen Führer. Andererseits würde ein unionistischer Premierminister an Reval und Riga verloren hätten, hätten sie nur einen Zugang zum der Spitze einer unionistischen Mehrheit sich zweifellos sowohl mit Meere, nämlich Konstantinopel . Die Freiheit der Meerengen der Türkei als auch mit Frankreich geeinigt haben. Diese Regelung sei also für Europa unerläglich. Die französischen Inter. wurde jedoch in der Hauptsache durch Lloyd George verhindert. nicht eine Stelle auf der Weltkarte sei vorhanden, wo England seine effen in dieser Angelegenheit feien diefelben wie die Außenpolitik erfolgreich nennen könne.

Rußlands .

Die ersten Goldschaswechsel überreicht.

Der politische Berichterstatter des Observer" schreibt, es sei zu erwarten, daß das Parlament unverzüglich aufgelöſt werden wird und daß Anfang November Neuwahlen stattfinden. Berlin , 16. Oftober.( WTB.) Die für den 15. Oftober nach dem Die Ansicht fei weit verbreitet, daß Lloyd Georges Rede seinen mit Belgien geschlossenen Abkommen fälligen Goldschahwechs Rüdtritt in den nächsten Tagen andeute. Die Unionisten würden set sind heute vormittag der Reparationsfommission in Paris den Rücktritt lebhaft begrüßen. Wie man sieht, ist die englische Presse, mit Ausnahme des übergeben worden. Die Wechsel lauten unter Berücksichtigung der Lloyd George stets ergebenen Daily Chronicle", mit der Deutschland aus anderen Leistungen zu machenden Gutschriften auf Rede von Manchester alles andere als zufrieden. Den fran- einen Gesamtbetrag von 47 445 155 Goldmart.

Eine überflüssige Anklage.

Die Aufnahme der Rede Lloyd Georges in der englischen Bresse, sowie alle inzwischen eingelaufenen Meldungen über die Weiterentwicklung der englischen Krise bekräftigen das Bild, das Genoffe Breitscheid vor der Rede des Premier­ministers über die Lage in England entworfen hat. zofenfreundlichen Konservatinen hat er durch seine Die Rede selbst ist zweifellos eine rhetorische Meister- außerordentlich scharfen Vorwürfe gegen Poincaré ( die aller­feiftung; fie dürfte dennoch nicht genügen, um die zahlreichen dings zum großen Teil berechtigt sind) neue Waffen in die Während man in Leipzig den Mordbuben von Rechts wegen zu Argumente der vielen scharfsinnigen Krititer zu widerlegen, Hände gespielt. Die Arbeiterpartei wird sich aber Leibe ging, war auch die toürttembergische Justiz nicht müßig. Sie die Lloyd George lints und rechts von seiner in die Brüche durch diese Rede nicht davon abhalten lassen, Lloyd George ftellte foeben den wahren Jakob" unter Anflage, weil gehenden Koalition zählt. Denn es ist ihm letzten Endes doch für die Verträge von Versailles und Sèvres und für deren er so dreift war, in einem Bild der Nr. 939 die legten Folgerun­unmöglich, die Tatsache aus der Welt zu schaffen, daß es Folgen verantwortlich zu machen, und alles deutet darauf hin, gen des Schußgefeßes der Republit für die Monarchisten feine Barolen waren, die bei den Khatiwahlen im Dezember daß ihr Feldzug von größtem Erfolg gefrönt fein wird. der Tat draftisch darzustellen. Die Polizeibehörde, der die 1918 jene Roalitionsmehrheit zustande brachten, die so fläglich Maßgebend für die unmittelbare weitere Entwicklung der Nummer feinerzeit vorschriftsmäßig vorgelegt wurde, hat an dem persagt hat. Alle feine feitherigen Versuche, die Ergebnisse rise ist aber einstweilen vor allem die Konservative Bild nichts Staatsgefährdendes gefunden. Nur die zartbefaifete feiner eigenen Kriegsdemagogie zu korrigieren und zu mil- Partei, die trotz der Rede Chamberlains entschlossen zu sein Süddeutsche Zeitung" schlug damals ihren üblichen Alarm. Und die bern , fcheiterten sowohl an dem Widerstand des jingoistischen scheint, die Koalition zu kündigen und selbständig bei den Staatsanwaltschaft Stuttgart erblickte in dem Bild einen Flügels der Koalition wie auch der französischen Regierung. Wahlen vorzugehen. Europa Preß" zufolge haben sich be- Berstoß gegen den bekannten§ 130 des Strafgesetzbuches( Aufreizung Das gilt insbesondere für die Konferenz von Genua , von reits 200 fonservative Unterhausabgeordnete in diesem Sinne zum Klaffenhaß usw.). In Leipzig wurden Monarchisten der Tat verurteilt, in deren Gelingen oder Scheitern das Schicksal ihres Anregers festgelegt, und den Times" zufolge wollen mehrere Mitglie­Lloyd George abhängig war. Diese Konferenz ist bekanntlich der der Regierung zurücktreten, falls beschlossen werden sollte, Stuttgart schleppt man diejenigen borihin, bie por Wieder. infolge der kombinierten und systematischen Sabotage der die Koalition fortzusehen. Inzwischen werden an allen Eden holung solcher Hezereien und politischer Morde warnen Northcliffe- Presse und Poincarés gestrandet. Damit nahmen und Enden des Landes von den prominenten englischen Boli- ist der richtige Kreislauf!

ben fönnte.

Gotteslästerung!

Bon M. Charol

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das

mieviel unnük vergeudete Leidenschaft, wieviel Entrüftung, wieviel| daß ein jeder dem Staat, ein jeder ihm verantwortlich sei. Denn fünftige Arbeit würde die Verurteilung eines Buches zu einer ist er auch torfervativ, so ist er doch Republitaner, dem nichts an der folchen Bauchbinde, eines Gemäldes zu einem Borhang mit solcher fentimental- völkischen Ausschlachtung einer Bergangenheit liegt. Doch Aufschrift ersparen! die Losung blieb peinlich: die Republit ist unser Schicksal; Schicksal Der erste Gotteslästerungsprozeß des republikanischen Deutsch­nicht einmal einer Niederlage; beschlossener Wille vielmehr; aber, lands ist zu Ende. Die Verteidiger Gottes werden zufrieden sein. Große Bollsoper. Die vorjährige Fidelio"-Aufführung in feib nicht böse, Kinder, ich will sie Euch schmachaft maden( mir Seine Beleidigung in der Form des Buches wird reftios vernichtet. der Neuen Welt war ein sehr schwacher Notbehelf, die gestrige im schmeckt sie zwar auch nicht): richtet sie auf, stellt Euch nicht abseits; Eine eventuelle Beleidigung in Gedanken die einzige wahre Be- Westen- Theater eine starte Tat. Durch die Zusammenarbeit des ich, Thomas Mann , fein Goethe, bin zmar nicht Parteimann, aber leidigungsform für Gott, falls Gott als der Schöpfer des Alls ge- Epielleiters d'Arnals und des jungen Malers Strohbach Euch für die Republik zu gewinnen, stehe ich doch nicht an, mich auf dacht, von einem solchen Befen wie ein Mensch überhaupt beleidigt fam eine Aufführung zustande, wie fie nur an Nebenbühnen einmal den volksparteilichen Boden der Tatsachen, tja, zu stellen. Und ist merben fann geht ja nicht auszumerzen, denn eine Bestrafung aus dem Alltag in die Luft jo außergewöhnlich gehoben wird. Eine nicht Demokratie, ah, Humanität, ist nicht die Republik liebenswerter burch hypnotischen Schlaf und eine damit verbundene Austilgung finnreiche Inszenierung schuf mit der Möglichkeit freier Bewegung als das amüsante Gefafel des verschwundenen Herrschers? midriger Gedanken gibt es noch nicht, und so fann nur eine auch den dramatischen impuls, der Beethovenscher Mufit immer,( Cbfchon...) Die späteren Ausführungen, in denen sich Mann Suggestion von der Unangemessenheit solcher Gedanken den Denfern dem Theaterstück Treitschtes nur in feinen Höhepunkten innewohnt. mit Whitmann und Novalis auseinandersetzte, waren, obfchon viel durch Geldstrafen beigebracht werden. Aber schließlich ist der Aus- Alles Schleppende war verwischt, durch den Einfall eines durch zu breit, flug in der Ausnügung von Zitaten und belebten den gang des Brozesses als Einzelfall für die Deffentlichkeit gleichgültig. Stufen mit dem Erdboden verbundenen Plateaus stellten sich die Vortrag und schufen eine unpolitische Atmosphäre dichterischer Nur daß sie jest wohl öfters von solchen Prozessen zu hören friegen Chöre und Gruppen frei in den Raum, spielten sich Szenen vertikal Intelligenz. wird. In dem Einzelfall foll alles richtig gewesen sein. Die Gestalt auf der Bühne ab. Die Gefangenen schlichen über die Treppe zum Sefu ist verächtlich gemacht worden, die christliche Kirche ist als eine fonnenglänzenden Anstaltsgarten und ähnlich wantten Rotto und Ein revolutionärer Gedenktag. Der heutige Tag ist ein ernster Täuschung Bauli dargestellt worden, Maria ist beschimpft, bie Gottes Leonore vom hochgelegenen Tor in die unterirdische Zelle Flore. Gedenktag in der Geschichte der großen franzöfifchen Revolution. Täfterung ist erwiesen, Einstein und der Verleger mußten bestraft ftans. Die war erschreckend düster, nur von einem bleichen Schein Marie Antoinette , die gestürzte Königin Frantreichs und werden, weil das Buch auch von unliterarischen Leuten gelesen wer- müde beleuchtet, der Lichtausschnitt sah einer endlos ragenden Gäule Witwe Ludwigs XVI., erlitt an ihm 1793 den Tod durch Henders Halt! Hier beginnt die prinzipielle Frage: Muß ähnlich, zu der quer das Lager Florestans gerichtet war. Auch im hand. Geborene Prinzessin von Desterreich, hatte sie sich noch, als jemand bestraft werden, weil durch sein Werk Andersdenkende in legten Bild war wieder durch den ganzen Raum hindurch Luft und das Königtum auf der Höhe der absoluten Macht stand, durch ihre ihren heiligsten Gefühlen verlegt werden? Platz geschaffen, oben für die Chöre, die durch die Diagonaltreppe Bergnügungssucht, die dem Lande gewaltige Summen foſtete, ihre Daß die Beleidigung fittlicher Gefühle einer Gruppe von An- mit den Solisten eine Einheit bilbeten. Das alles war die fluge Launen, ihr willtirliches Eingreifen in die Tagespolitik und ihre Un dersdenkenden" schwer bestraft wird, haben wir in letzter Zeit ge- Lösung eines Bühnenproblems und verhalf der Darstellung zu gerechtigkeiten bei Bevorzugung oder Zurückfegung einzelner Ber­nügend erfahrenes find nur weibeutigkeiten und verstedte einer bem vorwärtsgepeitschten Freiheitsbrama enisprechenden Tem fonen sehr unbeliebt gemacht. Auch hatte ihr Ruf durch die berüc Boten erlaubt jetzt fommt die Religiofität. Nach dem allgemein- peratur und Beweglichkeit. Blin dirigierte sich und die Sän- tigte Halsbandaffäre, freilich wohl ohne ihre Schuld, einen schwere gültigen Gefeß für Gleichberechtigung der Minderheit müßte aber ger in Giedehige hinein, die im Schlußhymnus überschwänglich Stoß erlitten. In den Stürmen der Revolution trat fie ganz bes genau dasselbe wie für die katholische auch für die evangelische wurde und bei der immer wieder eingeschalteten, an Tempover. fonders der freiheitlichen Bewegung entgegen und fuchte das alte Juden, für den Mohammedanismus. Kurz, unter dem Zwang des gebungen führte. In Fidelio ist Melanie Rurth, vielleicht Festigkeit, daß Mirabeau, den sie durch ihre Reize zu gewinnen suchte, Strafgefeßes müßte es genügen, daß eine Gruppe von Menschen bie eindringlichste und wärmste Leonore, die eine beutsche Bühne sie den einzigen Mann an der Seite des Königs" nannie. Daß sie fich zuſammentut und irgend etwas als ihr Sittengefeß oder als ihr bu ihrer großen mühelosen Stimme war Bogel ftroms für eine verlorene Sache fämpfte, zeigten ihr bald der Sturz des heiliges Gefühl erflärt, um es unantastbar zu machen, damit ein angestrengter Tenor ein meriwürdiger Kontrast, sehr durchdacht und Königtums und die eigenen traurigen Erfahrungen. geordnetes Zusammenleben des Boltes" bestehen bleibt. Denn es fchori morafteriflerend 2attermanns Pizzarro, würdig und Schredensregiment sich der Höhe näherte, tam auch sie als Bitwe fönnen weder Gott noch die Sittlichkeit beleidigt werden; fie stehen ebel Guttmanns Minister. An Gauers Rotto ist nur der Capet" am 15. Oftober vor das Revolutions tribunal. Anklagen ver über dem Denken und Lun des einzelnen. Beleidigt fühlt sich nur heifische Dialett, an Elfe Tuschtas Marcelline bas ewige fchiebener Art lagen gegen fie vor, wahre, wie die auf hochverräte Denken und Empfinden. Und weil es immer engere Menschen als werklichen Anfängen sichtlich empor. Weiter so! der andere Mensch in seinem ebenso oder noch fleinlicheren engeren Lächeln zu beanstanden. Das Orchester raffte sich aus seinen hand- rifche Koniniration mit dem Auslande, zweifelhafte, wie die auf Ber K. S. niftung des Schloffermeisters Germain, unwahre, wie die auf filb die Schaffenden geben wird, sind diese verurteilt, ihr Schaffen zu liche Bergehungen mit dem eigenen Sohne. Gegen lekten Bunkt beengen. Ihnen werden die Flügel beschnitten, der Stoff begrenzt, Thomas Mann sprach von deutscher Republit. Nun lehnte le fich mit gerechter Entrüftung auf und fand Beifall bei freieren Menschen ein Gebiet der Literatur, ein Gebiet der Kunst, weiß man, daß dieser Diater sehr fultiviert und reizvoll spricht, und Buhörern und Zuhörerinnen. Auch fonnte felbst Robespierre nicht nein, nicht ein, sondern viele Gebiete entzogen nur weil enger weil er sich diesmal an ein imaginäres Studententum wandte, be- umbin, die Gemeinheit solcher Beschuldigung zu verdammen. Mit Gerichtete sich dadurch verleht fühlen, wenn sie sich das Runstwert biente er sich als geistvoller Würze bisweilen auch sokratischer Ironie. Festigteit, wenn auch förperlich völlig erschöpft, nahm Marie Antei­enschauen, das Buch lesen. Ist das nicht eine Beleidigung, eine Es geht aber nicht an, aus Dankbarkeit gegen frühere Werte fich nette bas unvermeidliche Tobesurteil bin. Schon am nächsten Vor­Bergewaltigung aller freier Dentenden? Ist es nicht einfacher, zu pon Mann einfangen zu laffen, und wer unbeirrt diefem Vortrage mittag wurde sie zur Guillotine geführt. schreiben: Ein Buch, eine Ausstellung für frei Denfende! Damit folgte, der, Essay mehr denn Bortrag, auch demnächst gedruckt Der unermüdliche Drudfehlerkobold hat die Leser unseres mären die anderen von vornherein gemarnt, hineinzugehen, fich an werden foll, muß aussprechen, daß anfangs vor allem eine bedent­dem Buch zu vergreifen, und die Menschheit würde nicht durch fie lich große Eitelfeit des Redenden verlegte. Die Art, fich als Berant- geftrigen Sonntagsblattes durch einen zeitgemäßen Scherz erfreut, ärmer gemacht werden. Würde ein Zettel: Nicht für Juden, weil wortlichen" aufzuspielen, ist uns zu unsympathisch geworden, feit- indem er aus der Juryfreien eine Juristische Kunstschau antisemitisch! Nicht für Katholifen, meil antijesuitisch! Nicht für dem das Wort in den Großmünden beschränkter Generale an Wert machte. Die Leistungen unserer Rechtspflege find in lezter Beit Bläubige, weil gottesläfterlich! Nicht für Prüde, weil erotisch! nicht verlor, weil Wort und Tatfinn einander widersprachen. Wohl ver- allerdings oft derart gewesen, daß sie die Ausstellung auf einer hie ganze anstoßnehmende Klaffe für immer vor dem betreffenden standen bleibt, daß Thomas Mann die Verantwortung anders Kunstschau verdienten. Die Veranstaltung, die jegt am Lehrter Bert warnen, so daß es nie in falsche Hände tommen fönnte? Und geistig auslegte, auch meinte, die Republit habe diefes für sich, Bahnhof stattfindet, hai aber damit nichts zu tun.

-

hat.

Als das

M. Sch.