Zentrum und Reichspräsidentenwahl.
Die aufzulösen, an die KPD. - Funktionäre übertragen wird. MeIndustrie muß namentlich darauf bestehen, daß mand hat die Pflicht, sich den Anordnungen dieser neuesten laufende Geschäfte unbeschadet der Borschriften der Ber" Behörde" zu fügen, und ihr Versuch, sich mit Gewalt durchDer Reichsparteiausschuß der Zentrumspartei beschäftigte ordnung unter gleichen Bedingungen reguliert werden können, zusehen, muz zu wüsten Prügeleien führen. Das hätten auch sich mit der bevorstehenden Wahl des Reichspräsidenten , ins- unter denen sie abgeschlossen wurden; ferner muß, ohne die KPD. - Funktionäre begreifen müffen, wenn sie noch einen besondere mit dem von Dr. Stresemann gemachten Vor- hier weitere Einzelforderungen zu erheben, die Zahlung in Funken Berstand hätten. Wenn wir recht unterrichtet sind, schlag der Verschiebung der Wahl. Der Ausschuß beschloß die Auslandswährung an Importeure und imporhaben sie es zum Teil sogar schon eingesehen. Entscheidung der Zentrumsfraktion zu überlassen. Dem Vor- tierende Fabrikanten auf Grund der Bestimmungen des Nach der anderen Seite hin ergibt sich, daß ein behörde schlag Dr. Stresemanns wurde im Prinzip 3uge§ 14 der Verordnung gestattet werden." liches Berbot der Zirkus- Busch- Verfamm- stimmt, falls sich die Verschiebung der Wahl aus verfassungsIung durchaus angebracht gewesen wäre. Daß dieses Berbot mäßigen Gründen rechtfertigen ließe. unterblieb, darin liegt der erste Fehler, der in dieser unglückseligen Angelegenheit begangen worden ist.
Der deutsche Dollar.
Die deutschnationale Fraktion hat im Reichstag wegen der Ereignisse vom Sonntag eine Interpellation eingebracht, Entwurf eines Gesetzes zur Schaffung eines wertbeständigen Das Reichskabinett beschäftigte sich am Montag mit dem die in die dreiste Frage austlingt:
Barole Der Feind steht rechts" endlich rückhaltlos
Ist die Reichsregierung bereit, unverzüglich ihre Haltung ent- Goldpapiers. Es handelt sich um ein Zahlungsmittel, daß sprechend einzurichten, ist sie namentlich bereit, die volksverhetzende Dollars in Zahlung genommen werden soll. Die Beratun= im Inlande nach dem jeweiligen Werte des aufzugeben und nachdrücklich dafür zu sorgen, daß dem Recht gen des Reichskabinetts wurden am Montag noch nicht abüberall in Deutschland Geltung verschafft wird? Oder will sie weiter geschlossen. Millionen Deutscher, die politisch rechts stehen, als ihre Feinde ansehen, deren Versammlungen und Leben nicht zu achten sind?
In Wirklichkeit hat der bekannte Ruf des Reichskanzlers Dr. Wirth,„ Der Feind steht rechts!" durch die Reden, die in
Militärische Nebenregierung?
Seedts Einmischung in die Politik.
Man erzählt sich allerlei über Dinge, die in den Regierungskreisen vor sich gehen. Glaubhaftes und weniger Glaubfolgende Mitteilung, die uns von besonders vertrauenswürhaftes. Vielleicht äußert sich einmal die Reichsregierung über diger Seite gemacht wird:
Als jetzt die Absicht auftauchte, den Grafen Brockdorff gleiche Chef der Heeresleitung" aufs neue die Minier. als Gesandten nach Moskau zu delegieren, hat der arbeit gegen ihn begonnen und sie auch fortgefeht, als die Ernennung Brockdorffs trotz seines Widerstrebens beschlossen wurde.
der Zirkusversammlung gehalten und die Hochrufe, die dort auf den Mörder Techow ausgebracht wurden, nur eine neue Bestätigung erhalten. Es gehörte schon die auf den Mörder Techow ausgebracht wurden, nur eine ganze Genialität der kommunistischen Strategie und Taktik dazu, um dieses flare Bild für einen Augenblick zu verwischen. General v. Seedt, der„ Chef der Heeresleitung", hat Man kann sich vorstellen, mit welchem tiefen Aufatmen schon in Bersailles während der Friedensverhandlungen gegen die gesamte Reaktion den topflofen kommunistischen Borstoß den damaligen Reichsminister des Auswärtigen und Führer begrüßt hat. Nach den vernichtenden Feststellungen des der Friedensdelegation, Grafen Brockdorff Rangau, Rathenou- Prozeffes, angesichts des standalösen Verlaufs der in äußerst schroffer Weise Stellung genommen. Zirkus- Versammlung, der neues schweres Belastungsmaterial KBD. für fie ein wahres Gottesgefchent. Ihre Presse ist in gegen sie brachte, war die glorreiche Oktoberaktion der Berliner allen Spalten angefüllt von schauerlichen Beschreibungen der geftrigen Borgänge und von Betrachtungen über die„ bolschewistische Gefahr". Nebenbei gesagt, wenn fie behauptet, der Angriff auf den Zirkus Busch sei von russischen Bol= sche witi geleitet worden, so ist das offenbarer Unsinn. War boch auch die neueste 2ftion, mie alle bisherigen der KPD., wom militärischen Standpunkt aus gesehen, geradezu findlich, ihr Berlauf ist der beste Beweis dafür, daß auch nicht einmal ein einziger Unteroffizier der Roten Armee dabei gewesen ist. Im übrigen: es gibt in Deutschland schließlich noch andere Leute als Anbeter Techows und Berehrer von Mar Hölz. Es gibt noch andere Möglichkeiten, Politik zu treiben, als Attentate, Butsche, antisemitische Redauversammlungen und kommunistische Sprengungsversuche. Die großen ökono= mischen Probleme, vor allem das der Markstabilifierung und der Erleichterung der Reparationslasten, haben für die Arbeiterklasse mehr Bedeutung als Reilereien auf der Straße, die mit dem tragischen Ernst wahrer Klaffentämpfe nichts zu tum haben. Es ist darum zu wünschen, daß der blutige Zwischenfall vom Sonntag feinen Nachfolger finde und daß die Regierung die richtigen Mittel wähle, seine Wiederholung zu verhindern. Dazu muß sie sich vom Geift der Gerechtigkeit leiten laffen gegen die einen wie auch gegen
die andern.
Derhaftete Kommunisten.
Bielleicht ist die Frage gestattet, welche dienstliche Befugnis der Kommandeur der Reichswehr hat, sich in die poli= tischen Geschäfte der Regierung zu mischen? Will er die Methoden der Obersten Heeresleitung aus den Kriegsjahren in die Regierung hinüberretten?
Gegen den Wucher in der Industrie. Die fächsische Regierung hat im Reichsrat folgenden Antrag eingebracht:
„ Der Reichsrat wolle beschließen, die Reichsregierung zu erfuchen, unverzüglich einen Gesetzentwurf vorzulegen, wonach die Preisberechnung nach fremder Währung nur noch für den Teil einer Ware gefordert werden darf, der nachweislich im. portiert und in fremder Währung bezahlt worden ist.
Beim Reichswirtschaftsministerium ist eine Stelle zu errichten, wo jeder Abnehmerverband in Fällen, in denen nach seiner Meinung gegen diesen gesetzlich festgelegten Kaltulationsgrundsatz verstoßen wird, ein Berfahren einleiten tann, in dessen Beríauf der Induftrieverband, dem die liefernde Firma der Natur ihres Betriebes nach zuzurechnen ist, nachzuweisen hat, daß tatsächlich bei den in Frage kommenden Waren der aus dem Ausland importierte Bestandteil sich in der der Kalkulation zugrundegelegten Höhe bewegt."
Die„ Rote Fahne " teilt mit, daß unter dem Verdacht der Anstiftung des Radaus bisher folgende kommunistische Funktionäre verhaftet worden sind: 1. Mar Dörr, Rebatteur der Roten Fahne" Unter den Broteftanten gegen die Devisenordnung be und Vorsitzender der Stadtverordnetenfraftion, 2. R. Pfeiffer. findet sich auch der Reichsverband der Deutschen "(!) Geschäftsführer der Roten Fahne", 3. Artur Industrie, der sich natürlich von dem Dollar nicht trennen Boerner, Mitglied des Reidsausschusses der deutschen Betriebs- fann. Seine Resolution beschwert sich darüber, daß die Reräte, 4. Bruno Lieste, 5. Hermann Rintorf, 6. Frizz Heil- gierung ausnahmsweise einmal durch die Not gezwungen mann, 7. Mar Roehler, 8. Erich Thiele. wurde, schneller zu handeln als der Reichswirtschaftsrat reden Eine Korrespondenz meldet außerdem, daß mehr als fonnte. Geist und Sinn des Protestes geht aus folgender zwanzig fommunistische Funktionäre verhaftet worden sind. Stelle der Entschließung hervor:
Ein Notruf.
Mit anderen Worten: Deutschland soll weiter dem Eindringen der fremden Zahlungsmittel un tätig zusehen. Es lebe der Profit!
Wir erwarten, daß die Regierung fest bleibt und die notwendigen weiteren Schritte mit größter Beschleunigung tut.
Der neue Reichsgerichtspräsident. Ansprachen Eberts und Dr. Radbruchs. Im Reichsgericht Leipzig fand gestern in Gegenwart der Mitglieder des Reichsgerichts, der Reichsanwaltschaft und der Rechtsanwaltschaft beim Reichsgericht die feierliche Einführung des neuernannten Reichsgerichtspräsidenten, des früheren Außenministers Dr. Simons, durch den Reichspräsidenten Ebert statt, der vom Reichsjustizminister Genossen Dr. Radbruch begleitet war. Der Reichspräsident betonte in seiner Ansprache die Verdienste des früheren Reichsgerichtspräsidenten. Er wies auf die besondere Bedeutung der Stellung an der Spitze des overſten deutschen als ein gemeinsames Gut im Bewußtsein und Herzen des Volkes Gerichtes hin. Er betonte, eine zielbewußte Erziehung zum Gemeinwefen müsse in Zukunft auch bewirken, daß Recht und Rechtspflege lebe, und daß die Männer, welche die vornehmste Bertörperung deutscher Rechtskultur feien, in der öffentlichen Meinung einen ganz anders bedeutsamen Blaz einnähmen, als dies heute der Fall sei. Reichsjustizminister Dr. Rad bruch wies darauf hin, daß das deutsche Reichsgericht Achtung in der Welt forbere. Dr. Simons übernehme die Führung der deutschen Justiz in schwerer Zeit. Das Rechtsbewußtsein in den Tiefen erschüttert die Rechtsordnung in Notlage- das Reichsgericht selbst in die vorderste Front erstinstanz. manchen Teilen veraltet der Richterstand von leidenschaftlicher Rritit umbrandet- die Rechtsanwaltschaft in schwerer wirtschaftlicher licher Rechtspflege gerüdt, aber es sei die Hoffnung begründet, daß gerade in fawerer Zeit die Führung des neuen Reichsgerichtspräsidenten unserem Rechtsleben und unserem Vaterlande zum Segen gereichen werde.
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Reichsgerichtspräsident Dr. Simons betonte: Das Wort, daß die Gerechtigkeit die Grundlage jeder Regierung fei, müsse auch für die demokratische Republik gelten. Die konservative Gesinnung des Richters gegenüber dem Gesetz dürfe nicht zum inneren Widerstand gegen die verfassungsmäßige Form des Rechtslebens werden, weil fonft die Schaffensfreude des Richters eriahmen würde. Trotz aller Schwierigkeiten sei er gewiß, daß das Reichsgericht die Aufgaben der neuen Zeit erfolgreich in Angriff nehmen werde, insbesondere die Bereinfachung des ungeheuren Rechtsstoffes nach großen Linien der Entwicklung, ein Zufammenarbeiten mit den neuen Rechtsinstanzen, bes Reiches, eine Fühlungnahme mit der Rechtsentwicklung außerhalb der Reichsgrenzen und eine ständige Kontrolle der internationalen Rechtsentwicklung.
An diese Einführungsreden schloffen sich Begrüßungen des neuen Reichsgerichtspräsidenten durch die Vertreter der Richter, der Reichsanwaltschaft und der Rechtsanwälte an.
Die bayerischen Fascisten.
Augsburg , 16. Oftober.( Cig. Drahtbericht.) Offenbar angeregt durch das Beispiel der italienischen Fafciften entfalten die bayerischen Nationalsozialisten" in der letzten Zeit wieder eine lebhafte Tätigkeit. Ihr Führer Sitler zieht mit seinen Stoßtrupps von Ort zu Ort. In Rosenheim biwafierte er jüngst mit seinen Leuten auf dem Marktplay. In Bad Tölz erschien er, umgeben von seinen Bewaffneten, in einer Bersammlung. In Allach trat er mit drei Lastautos mit ungefähr 180 Mann auf. besetzte die Straßen des Ortes und ließ drei Arbeiter ver= prügeln. Am Sonntag war er unter Benugung eines Extrazuges nach Roburg gefahren. Im bayerischen Oberland läßt er durch feine Leute in den Waffengeschäften Waffen auftaufen. Die Regierung sieht diesem Treiben tatenlos zu. Die Staatsanwaltschaft lehnt es ab, gegen die Landfriedensbrecher einzuschreiten.
Schriftsteller, dem unfreiesten Arbeitsstlaven im Jahre 1922, zunuze| steuerte mit vollen Segeln auf buntbewegte Fröhlichkeit los. Heiter Die Postgebühren und die Schriftsteller. tommen. Geschäftsunternehmungen aller Art, Behörden, Zeitungst das Milieu in seiner Farbengebung und die Darbietungen der unternehmungen usw. entschädigen ihre Angestellten ganz oder teil- Bühne wollen Auge und Ohr entzüden und alle Schmere der Zeit weise, wenn der Beamtete ein häusliches Telephon braucht.( Für vergessen laffen. Man flüchtet in den Farbenrausch, den einige aus die Zeitungen trifft dies leider vielfach nicht zu. D. Red.) Der freie Schriftsteller empfängt solche Entschädigung nicht. Der Staat allein kann helfen und muß helfen. Da ihm die Hilfe diesmal so leicht gemacht wird, darf er sie nicht versagen.
d.
Unser Mitarbeiter Dr. Mar Hochdorf schreibt uns: gezeichnete beforative Talente hier auf der Grundlage der russischen Boltsfarbenfreudigkeit erregen. Man läßt sich einlullen von dem Die deutschen Schriftsteller werden mit Graufen erfahren, daß Klang alter Volkslieder und folgt, ohne durch beißende Satire in furzer Zeit alle Boſtgebühren wieder um hundert Prozent er oder bohrende Psychologie gestört zu werden, den wikigen Einfällen höht werden sollen, Es ist den meisten unter ihnen kaum noch mögder leichten Muse. Die szenische Aufmachung verstehen die Russen lich, diese ungebeuren Raften zum Schuße ihrer geistigen und wirtaufs allerbeste. Wie trift und monoton sind durchgehends die deutfchen Kabaretts darin, während hier alles in Farbe leuchtet und schaftlichen Eriftens zu tragen. Sie spfern im Grunde schon, was fie gar nicht mehr besitzen. Sie bestehlen sich schon heute selber und Das erste Festtenzert des Bezittsbildungsausschusses. Dr. Kurt Schmettert. Freilich, der Mensch ist fast zur Puppe, zur Marionette verfümmern tagtäglich an Geist und Körper mehr. Unheilbar ver- Singer, der Dirigent der ersten der fünf Festkonzerte, stedt feine degradiert. Alles ist auf einheitliche Wirkung ftitifiert: Russische loren werden sie aber sein, wenn sie die jetzt gültigen Fernsprech- Biele immer sehr hoch, feien die Ausführenden Liebhaber oder Mu- Volkslieder sind in Szene gefekt, alte Balladen werden dramatisiert. gebühren fünftig noch um hundert Brozent überzahlen müssen. filer. Dasselbe Programm, das er voriges Jahr in der Hochschule Das Preziöse und Deforative überwiegt, wofür Nummernbezeich mit Aerztechor und erzteorchester gegeben hatte, brachte er diesmal nungen wie Spielbose" und" Russisches Boltsspielzeug" charatteDas tönnen fie einfach nicht! Und eine Regierung, mit dem Blüthner- Orchester in der alten Garnisonfirche: Die ristisch sind. Dazwischen wird raffig getanzt. Elena Betessi die derartiges auch von den deutschen Schriftstellern verlangt, macht riegerse Kantate über„ Ein feste Burg ist unser ist sowohl im spanischen wie utrainischen Tanz Meisterin. Besonders sich des Versuchs schuldig, das geistige Leben des Baterlandes dem Gott " und die C- Dur Messe von Beethoven . Wie damals reizvoll ist eine Parodie auf die italienische Oper durch Buppen mit endgültigen Untergang auszuliefern. Der Banfier, der Fabrikant, hatte er auch biesmal mit seiner waderen Schar einen vollen Erfolg. Menfchenföpfen, wozu Jaap Rool eine fehr intereffante Mufit der Kaufmann, felbft der Kleinträmer finden Mittel, diese neue Be- Bor allem mit Beethoven , indem er sein großzügiges Temperament beigesteuert hat. Darsteller, Sänger, Chor und Orchester sind vor lastung irgendwie in die Betriebsunkosten einzurechnen. Der. Schrift- und fein feftes Stilgefühl so recht ausleben fann. Die Kriegersche trefflich, aber den nachdrücklichsten Eindrud empfängt man doch von steller, mag er Phantasie und Opferwillen auch übermenschlich an- Rantate mit ihren alten funstvollen Kontrapunkten wirkt faft nur auf der farbigen Dekoration. Dies ist nun das dritte russische Kabarett in Berlin ( das zweite strengen, wird hierzu nie und nimmer imftande sein. Aus Not oder Musiker und würde zu vollem Leben höchstens durch einen Rüdelschen Eigensucht versagt ihm der Arbeitgeber die Honorarerhöhung, die oder Ochsschen Meisterchor erweckt werden können. In der Beet- ift inzwischen eingegangen). Freitag wurde eine ruffische Tanzfeine Laften und Einfünfte einigermaßen in Ausgleich bringt. Und hopensehen esse dagegen reichen sich die wundervollsten italieni bühne, Sonntag eine russische Kunstausstellung eröffnet. Berlin der Schriftsteller braucht bei alledem fein Telephon dringender als die hand. Und was hat Beethoven aus dem Tegt herausgeholt! schen Rantilenen und die genialite und gewaltigste Kontrapunktit wird eine russische Kulturstadt. sein tägliches Brot. Wenn der Schriftsteller Arbeit sucht, so tann er wie das über diesem sonst so starren, so oft von größten Meistern Refforatsübergabe an der Universität. Die Universität beging nicht, gleich dem vagierenden Kunden, auf die Wanderschaft gehen. recht schematisch vertonten lateinischen Tegt vibriert! Wie alle nur Sonntag mittag die Rektoratsübergabe in der gewohnten Form mit Er muß zu Hause bleiben, er muß sich seine innere Sammlung er- irgendwie möglichen Deutungen aus ihm herausgeholt werden, einem Festaft in der neuen Aula. Der fcheibende Rettor, Geh. Rat halten, er muß sich, wenn er ein Schriftsteller der Phantasie ist, das dramatische Spannungen, wuchtige Explosionen und lieblichste Lyrif alter ernst, erstattete den Bericht über sein Amtsjahr, dessen Land seiner Träume anbauen, er muß, ist er ein Schriftsteller der sich aufs fchönste ergänzen. Nur ein Berdi in seinem Requiem hat Ereignisse für bas Leben der Hochschule manche durchgreifende AenUeberlegung und Aufklärung, feine Quellen und Bücher durch unter den Späteren diese lateinischen Terte so zu behandeln gewußt. berung gebracht haben. Dann übergab er die Reftorwürde an feinen forschen. Er ist zur Seßhaftigkeit verurteilt. Braucht er den Bu Wenn ich die Aufführung lebte, so will das nicht heißen, daß Nodfolger, Geh.- Rat Arthur Heffter , der den Amtseid leistete jammenhang mit der ernährenden Geschäftswelt oder braucht ihn bie letzten Ausdeutungen schon vollkommen da waren. Das apol und bann feine neugewählten Mitarbeiter bekanntgab. Daran war weniger der Das Thema seiner Antrittsrede hatte Heffter wie üblich aus linisch Hinreißende fehlte da und dort der Verleger, so muß zur Vermittlung das Gott sei Dank erfundene sehr tüchtige und eraft geschulte Werztechor oder das Blüthner feinem Sonderfach gewählt, der Pharmatologie, die zum ersten Male Werkzeug des Fernsprechers dienen. Nimmt ihm die Postverwaltung nun dieses wichtigste Lebens. Orchester oder Herr Priebe an der Orgel schuld als das Solo in ihm einen ihrer Bertreter für die höchste Würde der Universität quartett, das in Lili Dietopp eine eindringliche und liebliche, ftellt. Seine Ausführungen, die sich gegen manche irrtümlichen Borwerkzeug, indem sie für seine Benugung einen unerschwinglichen aber feineswegs energische Führung hatte, woran auch ihre tech- tellungen wandten, wie sie in nicht- medizinischen Kreisen über die Breis verlangt, so macht sie sich der fahrlässigen Tötung der größten nische Unfreiheit in der höheren Stimmfage schuld war. Auch der Bedeutung des Wertes und Begriffes der Pharmatologie verbreitet Masse der deutschen Schriftsteller schuldig. Nein, sie macht sich sogar Gegenpart, der Baß, war durch Dr. Steinharter nicht ganz sind, definierten diese Wissenschaft als die Lehre von den Verände dieser Untat mit Ueberlegung schuldig. Aber sie wird dieser Schuld vollkommen vertreten, während Frau Meyer- Müllendorf rungen, die chemisch wirkende Substanzen im lebenden tierischen Or und der Strafe, vor der fie die Zukunft bewahren möge, entgehen mit ihrem anschmiegenden, wenn auch nicht sonderlich hervortreten ganismus oder an überlebenden Organen hervorbringen und die wollen. Sie fonn es nur, fie fann es defto gewisser, wenn sie Aus. den At sehr sympathisch wirkte. Am besten gefiel mir der Tenorist furz als Giftwirkungen bezeichnet werden. Denn die chemischen Wirnahmebestimmungen für die deutschen Schriftsteller schafft. Für den Baul Bauer, dessen fortschreitend sich besser entwickelnde Stimmungsmittel, mit denen sich die Pharmatologie befchäftigt, tönnen Schriftsteller dürfen die Telephongebühren um feinen Breis hinauf. fultur und intelligenter Vortrag hoch anerkennenswert find. gefegt werden. Sie dürfen für ihn höchftens hinuntergesetzt werden. Ueber die Formulierung der neuen Bestimmung darf sich die Bostverwaltung nicht lange den Kopf zerbrechen. Es handelt sich, sieht mans genau an, ja gar nicht um eine Ausnahme bestimmung, sondern nur um ein Arbeiterschußgefeß: um ein Gesez zum Schuße der geistigen Arbeit. Natürlich soll diese Vergünstigung nur dem sogenannten freien
Schlechtweg als„ Gifte, gelten. Der Schöpfer diefer iffenschaft war Rudolph Buchheim, der, mit 27 Jahren, 1847, mach Dorpat berufen, dort das erste Laboratorium für solche UnterDas Karussell. Bei der neuen ruffisch- deutschen Rammerfunftbühne fuchungen einrichtete und allmählich eine große Schülerzali um sich arussell, die Sonnabend ihre Pressevorführung gab, dedien sammelte. Er schuf bie Syſtematit, in der alle Arzneimittel nach sich diesmal wirklich Name und Sache. Karussell das Wort läßt ihrem chemischen Eigenschaften und pharmatologischen Wirkungen in wieder Kindheitsentzückung lebendig werden: fröhliches Dahinsausen Gruppen zufammengefaßt find. In Dorpat war sein Nachfolger zum Klange luftiger Mufit im Gewoge von bunten Farben und Oswald Schmiedeberg , sein ehemaliger Schiller, der dann Glikerschmud. Das schmude Theaterchen am Kurfürstendamm 232 von 1872 an bis zum Einzuge der Franzofen eine Bierde der deut in den ehemaligen Ausstellungsräumen der Berliner Sezeffion fchen Universität in Straßburg gewesen und das anerkannte Haupt
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