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Nr. 49039. Jahrgang

Beilage des Vorwärts

Straßenbahnfahrt 20 Mark.

Beibehaltung des Einheitstarifs.- Tariffeftfehung in der Verkehrsdeputation.

Der Not gehorchend, hatte der Magistrat die Erhöhung des Straßenbahnfahrpreises auf 20 m. beantragt. Auch die Stadtverordnetenmehrheit, die gestern so beschloß, gehorchte nur der Not. Sie mußte zustimmen, wenn sie nicht die Schuld auf sich laden wollte, den völligen Zusammenbruch des Straßenbahnwesens herbeizuführen. Deutschnationale und Kommunisten dachten anders und stimmten vereint gegen die Vorlage, aber die Katastrophen= politiker blieben in der Minderheit. Den fommu­nistisch- Deutschnationalen Brüdern hielt ein Zwischenrufer vor: Gestern habt ihr euch gefeilt!"

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Zu gestern abend war eine außerordentliche Sizung einberufen worden, die über die Erhöhung der Straßen­bahntarife endgültig Beschluß faffen sollte, da der Widerspruch der Kommunisten die Vornahme der zweiten Lesung am vorigen Donnerstag verhindert hatte. Wie zu erwarten, nahmen die

Vorfälle am Zirkus Busch

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vom Sonntag morgen das Interesse der Versammlung ausschließlich in Anspruch. Von den Deutschnationalen war der folgende dring liche Antrag eingebracht: Bewaffnete Menschenmengen haben am Sonntag, 15. Oftober 1922, gegenüber einer vom Bunde für Freiheit und Ordnung" einberufenen Bersammlung Gewalttaten verübt. Der Polizeipräsident von Berlin hat trotz vorheriger Be­nachrichtigung rechtzeitig feinen ausreichenden Schuh gewährt, so daß es zum Blutvergießen gekommen ist. Die Versammlung be­schließt, den Magistrat zu ersuchen, ungefäumt die geeigneten Schritte zu unternehmen, um die Bersammlungsfreiheit in Berlin sicherzustellen und die Bürger Berlins vor Gewalttätigkeiten durch Bewaffnete zu schüßen."

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Der Antrag fand Widerspruch bei den Kommunisten und kam daher nicht zur sofortigen Verhandlung. Die Kommunisten ihrerseits hatten eine den gleichen Gegenstand betreffende Anfrage eingebracht, die vom Magistrat Auskunft verlangt, was er unternehmen wird, um den Bolizei präsidenten zur Entwaffnung der Orgesch zu veranlassen, die sich als Bund für Ordnung und Freiheit" bezeichne. Die An­frage wurde auf der Rechten mit Entrüftung und mit Gelächter auf­genommen.

Nach diesem Vorspiel wurde in die

zweite Lesung der Straßenbahnvorlagen

eingetreten. Die Reden des Herrn Richard Kunze und des Kom­munisten Dr. Rosenberg gingen in der lebhaften Privatunter­haltung der Versammelten nahezu verloren; etwas mehr Gehör konnte sich Lüdide( Dnat.) verschaffen, der schon deswegen den 20- M.- Tarif ablehnte, weil er nach der eigenen Meinung des Magi­strats bei weitem nicht ausreiche, und der fogar den Vorwurf, Kata strophenpolitik zu treiben, gern auf sich nehmen will, wenn man Darunter verstehe, daß die Deutschnationale Volkspartei die" Fort­wurstelei" des Magistrats nicht mehr mitmachen molle.

Nachdem sich noch Stadtbaurat Adler kurz über die gestellten Abänderungsanträge geäußert hatte, wurde die Erörterung ge­schlossen und zur Abstimmung geschritten.

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Erhöhung der Kraftomnibusfahrpreise. Am 17. Ottober( heute) werden die Fahrpreise der Kraftomnibusse wie folgt erhöht: von ( Linie E). Die bisherigen Fahrscheine werden bis zum Verbrauch 10 M. auf 20 m., von 15 M. auf 25 M., von 20 m. auf 30 M. zu den neuen Fahrpreisen ausgegeben.

Dienstag, 17. Oktober 1922

eingetreten war. Das fliegende" Lazarett hat dann ohne Unter­schied der Parteien Hilfe geleistet und in über 40 Fällen einge= griffen.

Der Krakeel im Stadtparlament. Berurteilung des Kommunisten Nawrodi.

Die stürmischen Auftritte in der Stadtverordnetenfizung vom deffen Ausübung ein Gemeindebeschluß zu faffen ist. In der Ab- 25. April d. J. hatten gestern ein Nachspiel vor dem flimmung ging mit der Minderheit, die gegen den 20- M.- Tarif ge- den kommunistischen Stadtverordneten Nawro di erhob die Schöffengericht Berlin- Mitte( 135. Abteilung). Gegen fimmt hatte, auch ein Teil der Deutschen Bolfspartei. Die für heute eventuell in Aussicht genommene außerordentliche Staatsanwaltschaft öffentliche Anklage wegen tätlicher Be­Teidigung des deutschvolksparteilichen Stadtverordneten Sigung fällt aus. Tropfte, den er in jenem Tumult absichtlich geschlagen haben sollte. Tropfte hatte sich als Nebenkläger angeschloffen. Daß Tropfte in dem erregten Durcheinander von Nawrodi einen Schlag gegen den Hinterkopf erhalten hat, steht fest. Nawroci bestritt ge stikuliert und dabei Tropffe an den Kopf getroffen haben. aber vor Gericht die Absicht und versicherte, er fönne höchstens Als der Vorgang sich abspielte, waren gerade die Stadtverordneten Remniz und Th. Fischer von der sozialdemokratischen Fraktion in einem Gespräch mit Tropffe. Auf diese Zeugen berief sich die Anklagebehörde, aber beide fonnten nicht bekunden, daß Nawroci absichtlich geschlagen habe. Sie bestätigten, daß Nawrocki dazu neigt, erregt zu gestikulieren. Die Stadtverordneten Rube und Budwig von den Deutschnationalen und Grapentin und Frau Klockom von der Deutschen Volkspartei erklärten mehr oder weniger bestimmt, daß sie eine Absicht annehmen müßten. Gegen Tropfle bekundeten die kommunistischen Stadtverordneten Dörr, Gäbel und Goß, daß auch er fich erregt benommen habe. Zur Berhütung von unliebsamen Auseinandersetzungen sei von ihnen sogar versucht worden, darauf hinzuwirken, daß er sich auf seinen Blaz zurückzöge. Der Staatsanwalt hielt die Absicht einer tätlichen Beleidigung für erwiesen und beantragte 1000 m. Geldstrafe. Rechtsanwalt allensleben als Vertreter des Nebenklägers gab als Zwed der Klage an, man wolle die in der Stadtverordnetenversammlung eingeriffenen unerträglichen Zustände wenigstens etwas eindämmen. Auch Rechtsanwalt Weinberg, der Verteidiger des Angeklagten, bedauerte die vorgekommenen stürmischen Auftritte, sah aber in dem Fall Nawrodi- Tropfte teine Absicht und beantragte die Frei­sprechung. Das Gericht sprach Nawroci schuldig und verurteilte ihn, über den Antrag des Staatsanwalts noch hinausgehend, zu 2 Wochen Gefängnis. Millionenbeute der Sonntagseinbrecher.

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Die Zusammenstöße am Zirkus. Schwer- und 16 Leichtverletzte in den Krankenhäusern. Im Laufe des heutigen Tages wird an den Anschlagsäulen fol­gender Aufruf erscheinen: Am Sonntag, den 15. Oktober, ist es bei Zusammenrottungen vor dem Zirkus Busch zu Gewalttaten ge­fommen. 500 000 Mart Belohnung werden ausgesetzt für diejenigen, die sachdienliche Angaben zur Ermittlung und Ergreifung der Täter machen. Anspruch auf die Belohnung hoben ferner auch diejenigen Personen, die der Polizei die Veran lasser und Veranstalter der Zusammenrettungen derart nam­haft machen, daß sie zur strafrechtlichen Aburteilung gebracht werden tönnen. Nachrichten, die auf Wunsch vertraulich behandelt werden, nimmt die Abteilung Ia des Polizeipräsidiums auf den Zimmern 264d, 252 und 339, Hausanruf 31, 274, 29 und 300, entgegen. Durch eine Umfrage in den Berliner Krantenhäusern erfahren wir noch folgendes: Insgesamt befinden sich noch 16 Leichtverlette und 7 Schwerverlette in Behand lung. Von diesen liegen 2 im Hedwigs- Krankenhause und einer im Urban- Krantenhause. Bom Rettungsamt der Stadt Berlin werden mir gebeten, darauf hinzuweisen, daß das gesamte Personal des städtischen Rettungsdienstes unmittelbar nach den ersten Zusammen­stößen seine Tätigkeit aufgenommen hat. Sämtliche verfügbaren Krantenwagen wurden dem Bedarf entsprechend eingesetzt.

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Auch am letzten Sonntag baben Einbrecher wieder eifrig ge­arbeitet. Bei der Firma Bendrick u. Nettelmann in der Neander­straße 7 sind sie durch die Decke in die Arbeitsstube eingedrungen und haben aus dieser gestridte Flauschiaden und Stoffe im Werte von über 1 Million Mark gestohlen. Bei der Ueber die Vorgeschichte des Tumults weiß die BS- Korrespon Firma Wedel in der Friedrichstr. 247 stablen Einbrecher Belze denz zu melden: In der kommunistischen Funktionärversammlung im Werte von 900000 Mart, bei dem Kaufmann Schmahl am Freitag abend wurde, nachdem bereits am Donnerstag von in der Prenzlauer Allee 17 für 400000 Mart Stoffe. Aus einem auf dem linken Flügel der KPD. stehenden, in letzter Zeit der Garage der Firma Nagel am Kurfürstendamm 204 Auto­auch bei anderen Aktionen vielgenannten Mitglied ein Hinweis auf decken im Werte von 500000 m, in der Metallgießerei die Veranstaltunug des Bundes für Freiheit und Ordnung erschienen Staliger Str. 125 für 200000 m. Meffing. Wohnungsein­war, der Beschluß gefaßt, am Sonntag das Zirkusgebäude unter brecher erbeuteten in der Hardenbergstr. 43 und am Kurfürsten­allen Umständen, auch durch Anwendung von Gewalt zu besetzen. damm 208 Sachen aller Art von je einer Viertelmillion Es wurde in der Konferenz mitgeteilt, daß nach den Informationen, Mart. die der Partei zugegangen feien, mehrere hundert bewaffneter Orgeschleute" aufgeboten seien, und daß aus diesem Grunde ein Kampf unvermeidlich werden würde. Eine besondere Kommission," Jeder höret gern den Schall an, der zum Ton sich rundet", die vor der Konferenz gewählt worden war, erhielt den Auftrag, cingedent dessen schuf der Vor- Konzern Wunderwerke von Gruppen für die Besetzung des Zirfus vorzubereiten. Es wurden Schallplatten. Die in Bibration aufgelöste Welt wird dank dem aus diesem Grunde zehn Gruppenführer in den einzelnen Bezirken Können der Technik verwendet, festgehalten, den verschiedensten mit der Bildung der Trupps betraut und von vornherein rund Zwecken nugbar gemacht. Das Haus Potsdamer Str. 4, das 1000 Mann auf die Beine gebracht, denen empfohlen wurde, sich früher dem Gastwirts- und Kabarettbetriebe diente, wurde unter zur Abwehr vor Angriffen entsprechend auszurüsten. Befundung auserlesenstem Geschmack zum Bor- Haus umgebaut. Es

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Ein Haus der Musik.

Angenommen wurden der Antrag Heimann- Weyl( Soz.), die Einkommensgrenze für die Arbeiterwochenfarten auf 150 000, für Kriegsbeschädigte auf 100 000 M. festzusetzen, und der Antrag v. Ennern( Dtsch. Vp.) auf Gewährung von Schülerkarten an Durch einen besonderen Beauftragten nahm die Funktionär- beherbergt jetzt Laboratorien, die Verwaltung, Ausstellungs- und Studenten. Abgelehnt wurde der Antrag der Kommunisten auf fonferenz dann mit dem Proletarischen Gesundheitsdienst" Füh- Verkaufsräume der Gesellschaft. Dem Verkaufsraum schließen sich Normierung des Fahrgeldes für Kriegsbeschädigte und Sozialrentner lung, einer Samariterorganisation, die zum großen Teil aus Rom - an ein Vorführungszimmer, ein Vortragssaal, vier Ausstellungs­auf 5 M.( was auf der Zuhöreriribüne ein Pfui! auslöfte), sowie ein munisten tefteht. Diefer Proletarische Gesundheitsdienst" fette, räume, sowie eine Halle mit eingebauten Zellen für Einzelvor­Antrag der Deutschnationalen auf Ermäßigung der Vororttarife. um nach außen hin gedeckt zu sein, für Sonntag morgen um 8 Uhr führungen. Als Verbindungsglieder und Vorräume dienen glasüber­Mit den genannten Abänderungen und Zufägen gelangte dann in der Elisabethstraße eine sogenannte Materialinspektion" an. deckte Borbauten. Die ausstattenden Künstler arbeiteten losgelöst der 20- M.- Tarif gegen die Deutschnationalen, die Wirtschaftsparteiler An die Mitglieder des Gesundheitsdienstes erging von der Leitung vom Gegenständlichen in Farben schwelgend. Im Vortragsfaal und die Kommunisten zur Annahme. Ebenso entschied sich die die ausdrückliche Weisung, daß alle Mitglieder, Samariter, Kran- schuf man durch gewölbte Wände eine wunderbare Akustik. In der Mehrheit für die Beibehaltung des Einheitstarifs und fenträger und auch die Aerzte zur Stelle sein sollten. Um zweiten Etage ist ein Aufnahmezimmer. Dort überträgt ein Auf­nahm schließlich in namentlicher Abstimmung mit 106 gegen 8 Uhr vereinigte sich der Gesundheitsdienst an der bezeichneten Stelle. nahmecpporat den Ton auf Wachsplatten, die in die Fabrik in Steg­69 Stimmen die Magistratsvorlage an, die die Normierung der Um 49 Uhr rückten dann mehrere Abteilungen auf die Nachricht lih wandern, wo, nachdem Kupfermatrizen hergestellt wurden, Schall­Straßenbahnfahrpreise fünftig in die kompetenz der Verkehrs- von dem schweren Kampf nach der Burgstr. 28 ab. Der Führer des platten geurbcitet werden. Die Holztonführung der Apparate ver­deputation legen will. Vorher war entsprechend dem Antrage der fliegenden" Lazaretts, tas dort errichtet wurde, war der Arzt bürgt die Tonfülle. Kürzlich fand unter Mitwirkung erster Künstler Sozialdemokraten beschlossen worden, daß in der Deputation für Dr. Lothar Wolf aus der Kleiftstraße. Bei Ankunft der Samariter ein Eröffnungskonzert statt und Programminummer 2, die Vorführung eine Tarifänderung eine Zweidriffeimehrheit erforderlich sein foll, waren bereits zahlreiche Verwundete vorhanden, die zum Teil eines Bog- Musikinstrumentes bewies, daß es gar vorzüglich gelingt. daß der Magistrat ein Einspruchsrecht haben soll, und daß über schwere Verlegungen hatten und bei denen starter Blutverlust Die Stimme der Welt" festzuhalten.

85] Sachawachiak der Eskimo.

Von Ejnar Mikkelsen .

Atemlos und schwitzend von dem hurtigen Paddeln, trieb Urra seinen Kajak auf die Eiskante hinauf, dort, wo seine Ber­wandten standen. Es ist ein Mensch!" rief er außer Atem, ,, aber ein toter, er liegt draußen auf der Eisscholle fast zuge schneit."

,, Ein Toter!"

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Es schauderten die vorher so vergnügten Estimos, die plötzlich Angesicht zu Angesicht mit dem Ernst des Lebens standen. Ja, das Dasein ist streng an den Küsten des Nord­meers, die Jagd ist gefährlich, die Ernte des Todes groß. Heute ist es ein Fremder, der dem Rasen der Elemente erliegt, morgen vielleicht ich selbst, feiner weiß sich sicher, ein Zufall, ein Unfall, und der Tod fommt, vielleicht streckt er schon jetzt feine Arme nach uns aus, das Eis hinter dem Wohnplatz fann geborsten sein, kann heute nacht bersten, während wir alle schlafen, und morgen fönnen wir auf dem Eife treiben, wie die Leiche da draußen.

Sie drückten sich zusammen und sahen einander mit er­schrockenen Blicken an, der Tod ist stets so unfakbar; aber die Neugierde bekam doch die Oberhand über die Furcht. Wir müssen sehen, wer es ist, Urra, fanntest du ihn, ist er ermordet oder erfroren?"

Igra fonnte nicht antworten, hatte sich keine Zeit genom­men, um die Leiche genau zu untersuchen, und im Nu wurde ein Umiat largemacht, ins Wasser gesetzt, und wenige Augen­blice später befanden sich sämtliche Erwachsene auf dem Wege zur Eisscholle.

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aus dem Norden, aus Jcy Cape oder Nuwuk mußte er stammen.

Stumm standen sie und sahen auf den toten Mann, der so weit mit dem Eis getrieben war; was mochte er ausge­standen, was gelitten haben, bevor er den Frieden gefunden? Aber plötzlich durchfuhr es die Estimos und sie sprangen einen Schritt zurück, der Riemen, der über den Mund des Toten herunterhing, bewegte sich ganz schwach.

das Meer hinausgetrieben wurde. Jetzt wagten sie nicht länger zu bleiben, und den immer noch fast bewußtlosen, ganz im Fieberwahn befangenen Sachawachiak auf dem Schlitten, gut in warme Felle gepackt, zogen sie nach ihrem festen Sommerplatz in Kozebuesund. Und dort fam Sachawachiat wieder zu sich, wurde wieder Mensch.

Schweigsam war er stets gewesen, jetzt war er noch schweigsamer. Sie wußten, wer er war und daß er aus Nu­Sie sahen einander an. Sollte er trotzdem nicht tot sein? wut ftammte, aber wie er auf das Treibeis gekommen war Mar es möglich, daß das Eis, die Kälte und der Hunger ihre und wo und weshalb, erwähnte er nicht. Sie fragten auch Beute wiedergaben? Sie drückten sich zusammen, feiner nicht, mochte der Krante sprechen, wenn er Luft hatte, und wollte sich ihm, der da auf dem Eis lag, nähern; am besten es laffen, wenn es ihm so beffer paßte. Doch Douglamana, wäre es, in den Umiak zu springen und fortzurudern, zum die ihn ins Leben, zurückgerufen und seitdem gepflegt hatte, Lager, wo sie jüngst so vergnügt gewesen waren aber den faß oft über den franken Mann gebeugt, während ihre Ges noch denkt, wenn der Mann nun lebte, wie leicht kann danten weit herumsuchten, um eine Lösung zu finden; in seinen Fieberphantasien hatte er geredet, es waren aber nur nicht das gleiche einem non euch passieren? unverständliche Worte gewesen.

Endlich faßte die alte Nanegarat, Taflutsrats Frau, sich ein Herz und ging langsam und zögernd zu dem Manne hin. Lange stand sie und fah ihn an; dann bückte sie sich furz ent­schloffen und schob ihre Hand unter den Anorak auf das Herz des Mannes.

Schweigend und gespannt standen die wetterfesten, jagd gewohnten Leute und sahen auf die zwei, da richtete sie sich hoch: Beeilt euch er lebt!"

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Die Furcht vor dem Tode, die Angst vor dem Unbe­tannten verschwand, es fam Leben in die fellgekleideten Leute, mun wollten alle helfen, und behutsam, vorsichtig trugen fie Sachawachiak nach dem Umiat und ruderten fort, nach der Jagdstadt.

Es tamen feine Schlitten, es war zu spät im Jahre, der Schnee zu weich; auch feine Schiffe, denn das Eis war noch nicht geschmolzen. So blieb Tatlutsrat mit seinem ganzen Clan von der Außenwelt abgeschlossen und fam erst in Ber­bindung mit den Eskimos aus Point Hope , als sie schon eine ganze Zeit auf dem festen Lande wohnten. Dann fanden sich Leute im Umiat und Kajaf ein und erzählten vom schwarzen Joe und Igluruf und von Sachawachiafs hitziger Jagd.

Wegen einer Frau Das war unbegreiflich, das verstan­den sie nicht. Eine Frau ist jo doch nur eine Frau- läuft die eine fort, so nimm eine andere, das Ganze hat meiter feine größere Bedeutung, es gibt genug Frauen. Warum so sehr Es dauerte lange, bis sie wieder Leben in ihn befamen, an der einen hängen, wie Sachawachiaf an Igluruf, besonders aber es waren Leute, die früher schon mit steifgefrorenen, ver- menn fie nichts taugt? Nein, laß sie laufen und sei vergnügt. Borsichtig näherten sie sich, ruderten um das Eis herum, hungerten Menschen zu tun gehabt hatten, fie arbeiteten lang. Ja, viele und lange Gespräche wurden in Tafluksraks einmal, zweimal, während sie fich die Leiche ansahen und be- fam und methodisch; feine erfrorenen Glieder wurden auf großem 3elt geführt und alle drehten sich um Sachamachiat. redeten, wer es fein fönnte. Das erste Gefühl von Unficher- getaut und warme Seehundsfleischjuppe ihm in den Mund Sein Anfehn in Nuwuk hatte die Entfernung nicht verringert, heit verlor sich bald, sie waren ja ihrer so viele, die Leiche gegoffen, sie stritten mit dem Ted um seine Beute, und lang- und die Eskimos verstanden die leise, die er unternommen mußte untersucht werden, es fonnte ja ein Freund sein. fam, unendlich langsam alitt Sachawachiaf aus dem Reiche hatte, zu schäben, aber daß ein Mann so etwas um einer Sie landeten und fletterten vorsichtig auf die Eisscholle der Toten zurück zu der Schar der Lebendigen. Frau willen hatte tun können, das verstanden sie nicht. hinauf. Der Tote lag auf der Seite, die Beine hatte er unter Bierzehn Tage lang blieb Taflutsrat draußen am Land- Nur Douglamana verstand es. Sie war noch jung und fich gezogen, und der Schnee bedeckte fast seinen ganzen waffer wohnen, und das Lachen und Scherzen verstummte, hatte sich lange nach einem Mann umgesehen. Jegt hatte ihr Körper. wenn man an dem schnell aufgebauten Schneeiglu vorbeikam, das Eis einen gebracht, und sie fühlte eine Art Eigentumsrecht Schnee und Reif hingen von den langen Haaren des wo der Krante, gepflegt von Taflutsrats Tochter, Dougla an den immer noch schwachen Sachawachiat. Sie war es ja Anoraks über das Gesicht des Toten, es war fast nicht zu mana, lag. Aber die Sonne wurde immer stärfer, fie schmolz gewesen, die viele Tage und Nächte lang mit dem Tod um den fehen. Wer fonnte es sein? Aus Boint Hope war er nicht, das Eis; immer wieder war es notwendig gewesen, die Jagd- bewußtlosen Mann gerungen hatte, fie hatte gefiegt, der feine Tracht war eine andere als die, die man dort trug, hoch stadt weiter nach dem Innern zu verlegen, damit man nicht in Mann gehörte ihr. ( Forts. folgt.)