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Gewerkschaftsbewegung

der Kommunalbeamten im allgemeinen zu vertreten, nicht zu| wahren vermocht hat.

Teilstreiks in der Textilindustrie.

Sie hat bereits start Bresche geschlagen in dieses Organisations- Hauptsache die Wirterei- und Strickereibetriebe in der Gegend von Der Streit in der thüringischen Textilindustrie, von dem in der Die Reichsgewerkschaft deutscher Kommunalbeamter. Städten des Reiches eine beachtenswerte Mitgliedschaft um ihre immer an, ohne daß bisher eine Aussicht auf Verständigung besteht. gebilde und durch die Errichtung zahlreicher Drisgruppen in den Apolda , Weimar und Naumburg betroffen worden find, dauert noch Fahne gesammelt. Die Arbeitgeber haben zwar die in einem Schiedsspruch festgesetzten Angeschlossen ist die Reichsgewerkschaft Deutscher Kommunal- Löhne für die männlichen Arbeiter anerkannt, weigern sich beamten dem Allgemeinen Deutschen Beamtenbund, aber, die vom Schlichtungsausschuß vorgesehenen Säge für weib­dem bekanntlich eine Reihe großer Beamtenverbände angehören. liche Textilarbeiter zu zahlen. Die Zahl der Streifenden beläuft Auch in Berlin ist bereits vor einigen Wochen eine Ortsgruppe fich bisher auf rund 4000. Im Textilarbeiterstreit in der Kasseler gebildet worden. Die Geschäftsführung derselben wird durch den Gegend finden zurzeit Verhandlungen statt, von denen eine baldige Kollegen Soldes, Berlin N. 65, Utrechter Str. 30/31, versehen. Beilegung des Konfliktes erhofft werden kann. Borsigender ist Kollege Fischer, Berlin- Niederschöneweide , Brückenstr. 15.

Der mit der modernen Gewerkschaftsbewegung Vertraute hat ficher noch vor wenigen Monaten nicht daran geglaubt, daß es inner­halb der Kommunalbeamtenschaft Deutschlands zur Gründung einer den Problemen unserer Zeit angepaßten selbständigen Organisation fommen würde. Im Anschluß an den Allgemeinen Deutschen Be­amtenbund wurde dieser neueste Zweig der modernen Gewerkschafts­bewegung ins Leben gerufen, und er fann was besonders her­vorgehoben zu werden verdient- nach der kurzen Zeit seines Da feins bereits auf stattliche Erfolge zurückblicken.

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Die Zeit, in welcher die Beamtenschaft im allgemeinen und die Kommunalbeamten im besonderen in engem Standesdünket sich ab­zufperren vermeinten vor den sozialen und wirtschaftspolitischen Er­fordernissen ist dahin. Der sozial fortgeschrittene Teil der Beamten­schaft gibt sich nicht mehr damit zufrieden, daß sich sogenannte neu­trale Beamtenorganisationen im Grunde genommen jedoch ver­fappte Harmoniegebilde- als Sachwalter ihrer besonderen Standes­interessen bemächtigen wollen.

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Pflicht der Kommunalbeamten Berlins wird es nun­mehr sein müssen, mit ganzer Kraft für die junge Gewerkschaft zu werben. Sie ist nicht allein berufen, eine starke Vertreterin ihrer Inter­effen zu sein, sondern auch einer Entwicklung des Verwaltungslebens in modernzeitlichem Geiste die Wege ebnen zu helfen.

Noch keine Verhandlung über den städtischen Lohntarif. Tarifamts wieder, daß in dieser Woche nur insoweit über den Lohn­Das Nachrichtenamt der Stadt Berlin gibt die Mitteilung des tarif der städtischen Arbeiter verhandelt werden wird, als einige höhung der Einkommensgrenze für Kinderbeihilfe von 4000 auf Punkte der Ergänzungsbestimmungen zum Lohntarif, z. B. die Er 12 000 m. zur Besprechung gelangen. Ueber eine Erhöhung der Löhne der städtischen Arbeiter fann erst verhandelt werden, wenn auch die Löhne der Reichs- und Staatsarbeiter eine Erhöhung er­fahren haben.

Lohnbewegung in der Landwirtschaftsgärtnerei. Bei der unter diesem Titel im gestrigen Morgenblatt erschienenen Notiz ist ein Druckfehler unterlaufen. Es muß heißen: Landschafts­gärtnerei".

Die Löhne für das Tapezierergewerbe in Berlin sind für die Zeit vom 16. bis 31. Oftober erhöht worden, und zwar für Gruppe I um 15,75 M, II um 22,50 M., III um 16,80 m. und für Gruppe IV um 13,50 M. pro Stunde. Die Mindestlöhne betragen nunmehr für Gehilfen bis 2 Jahre nach beendeter Lehrzeit 78,75 M., nach dem 112,50 M., für gelernte Näherinnen 84,50 und für ungeübte auf den einzelnen Stücken bestehenden Stunden einzurechnen. Die 67,50 M. Für Attordarbeiter sind diefelben Zuschläge nach den Speien nach§ 4 Abs. 1 und 2 des Tarifvertrages sollen 3 Proz. des jeweiligen Stundenlohnes betragen.

tag Uhr Brauerei Königstadt, Schönhauser Allee , Metabeko- Sigung; Uhr daselbst Af- Funktionärversammlung. Erscheinen unbedingt notwendig. Be­richterstattung über die Verhandlungen im Reichsarbeitsministerium. Beitere

AJA- Metabele- Mitglieder, Af- Funktionäre der Metallindustrie. Donners

Einladungen ergehen nicht.

Musikinstrumentenarbeiter. Donnerstag 5 Uhr in Kliems Festfälen, Hafen. heide 12-13, Mitgliederversammlung. Bortrag: Wie stellen wir uns zum Betriebsrätefongres"? Ref. Genosse E. Barth und Rorreferent. Diskussion. Stellungnahme zur Kündigung unseres Lohnabkommens und Aufstellung unferet Forderungen für November. Die Branchenleitung.

Aus der Partei.

Daß eine Gewerkschaft neutral sein muß, um für die eine bessere Lebenshaltung erstrebenden Berufsgenossen als Macht pofition zu gelten, ist etwas Selbstverständliches. Die politische Neu­fralität der Gewerkschaften hat bis zu einem gewissen Grade ihre gigantische Entwicklung bestimmt, sie war deren Lebensgesetz. Aber daß die Gewerkschaftsbewegung im allgemeinen und die Beamten­gemertschaften im besonderen feftumrissener, flarer, wirtschafts­politischer und kultureller Ziele in ihrem Programm nicht entraten fönnen, um den Erfordernissen der Gegenwart gerecht werden zu fönnen, fommt der Beamtenschaft mehr und mehr zum Bewußtsein. Letzteres tritt starf in die Erscheinung in dem scharfen Trennungs­Drohender Streik in der Meierei C. Bolle. strich, den die junge Reichsgewertschaft Deutscher Kommunalbeamter gegenüber dem Romba" ob feiner Die direkten Verhandlungen über die Septembergehälter für verschwommenen Haltung in den Grundfragen einer fortgeschrittenen die kaufmännischen und technischen Angestellten der Meierei C. Bolle Gewerkschaftspolitik zieht. Allein die Tatsache, daß der Komba " führten infolge des Verhaltens des Inhabere, Herrn Assessor Werbahn, an den alten Ueberlieferungen einer übelberüchtigten Beamten- au feinem Ergebnis. Der darauf vom Schlichtungsausschuß gefällte hierarchie festhält und nichts unternimmt, um den im unteren Schiedsspruch, worin Gebälter von 15 000 bis 20 500 m. vor­Ausschluß aus der Partei. Der Bezirf Obere Rheinprovinz" Bolksleben wurzelnden jüngeren Kräften die Wege zum rascheren gesehen sind, wurde von der Angestelltenschaft angenommen, von hat den bisherigen sozialdemokratischen Stadtverordneten Nehls Aufstieg in den Beamtenberuf zu ebnen, hat in immer stärkerem der Firma dagegen abgelehnt, ohne jede Begründung. in Wittlich , auf Antrag des Kreisvorstandes in Trier , aus der Partei Maße die Kräfte für die neue Organisation mobil gemacht. Es ist Betrachtet man die im Auguſt gezahlten Gehaltsläge von 8500 m. ausgeschlossen. Nehls vertrat als Verleger und Hauptschrift­doch wahrlich kein rühmendes Zeugnis unserer Zeit, daß selbst bis 11 000 m.( Spizengehalt) mit denen die Angestellten den ganzen feiter in der ittlicher Beitung" einen sonderbündlerischen Menschen, welche durch umfangreiche Sachkenntnis und Fleiß im September über auskommen mußten, so fann man verstehen, daß Standpunkt und förderte damit die Loslösungsbestrebungen im Obwohl die Berwaltungsleben erprobt sind, erst eine geringe Aussicht zum Auf- die Geduld der Angestellten nunmehr zu Ende ist. stieg haben sollen, wenn sie sich einem langjährigen Besuch des Ver- Angestelltenschaft sich von einer Verhandlung vor dem Demobil­waltungsseminars und darauf folgenden Prüfungen unterzogen machungsfommissar nicht das Geringfte verspridit, hat sie die haben. Daß die Ableistung von Prüfungen nicht immer die Vor- Organisationen dennoch beauftragt, Antrag auf Verbindlichkeits­ausfegung für einen tüchtigen Beamtennachwuchs darstellt, erhellt erklärung des Schiedsspruchs zu stellen. Sollten diese Verband­am besten durch die Tatsache, daß aus den ehemals selbständigen lungen ebenfalls scheitern, so ist mit der Arbeitsniederlegung. Au Vorortgemeinden zahlreiche Beamte hervorgegangen sind, welche sich rechnen und die Versorgung der Groß- Berliner Bevölkerung mit ihr Wissen und Können durch die Praxis erworben haben. Und Milch wäre in Frage gestellt. Die Angestellten würden hierfür felbst eine große Zahl derjenigen, welche die Verwaltungsafademien feine Verantwortung zu tragen haben, vielmehr hat der Inhaber mit Erfolg besucht haben, finden oft nur allzu lange den Weg zu durch sein Verhalten diese Situation geschaffen. Der Magistrat einer besseren Besoldung und zu rascherem Aufstieg verrammelt. Berlin dürfte sich dieser Angelegenheit ebenfalls annehmen. Für sie hat der Romba" an den entscheidenden Stellen nur wenig, ja fast nichts getan. Darüber kann nicht erstaunt sein, wer weiß, daß das ganze Organisationsgebilde des Romba" einen Aufbau aufweist, der allen demokratischen Regeln Hohn spricht. In einer Organisation aber, in welcher die unteren Gruppen am eigentlichen Leben und der Möglichkeit der Interessenvertretung in völlig un­genügendem Maße berücksichtigt werden, muß sich früher oder später ein Geist stärksten Unwillens bemerkbar machen.

Die Reichsgewertschaft der Kommunalbeamten ist der sichtbare Ausdruck dafür, daß der Komba " feine angebliche Mission, die Interessen seiner Mitglieder im besonderen und die

Die Kosumangestellten gegen die Kommunisten! Die Vollversammlung des Betriebes der Berliner Konsum genossenschaft nahm nach einem Referat des Genossen Barth und dem Storreferat des Kommunisten Dr. Bittel eine Resolution Die Arbeitnehmer dieses Betriebes haben in ihrer Mehrheit nun gegen die Beschickung des Betriebsrätefongresses an. auch erkannt, daß sie von den Kommunisten nur irregeführt werden und die Einberufung eines solchen Stongresses für das Proletariat feinen Vorteil bringen kann. Die Resolution der Richtung Amster dam wurde mit 207 gegen 157 Stimmen angenommen.

Rheinlande.

Zum Regierungsrat ist der Schriftleiter Genosse Herpich in Stuttgart unter Berufung in die Presseabteilung des Württem­bergischen Staatsministeriums ernannt worden. Berantwortlich für den rebatt. Teil: Bictor Schiff, Berlin ; für Anzeigen: h. Glode, Berlin . Berlag Vorwäris- Berlag G. m. b. S., Berlin . Drud: Borwärts- Buchdruckerci u. Berlagsanstalt Baul Ginger u. Co., Berlin . Lindenstr. 3

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Bue Aufklärung!

Im Anschluß an die bekannten Pressenotizen über Vergiftungserscheinungen erklären wir in Uebereinstimmung mit den amtlichen Feststellungen:

1. Sm Berliner Fall liegt überhaupt keine Bergiftung vor, sondern ein Unwohlsein

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einiger Personen, die nach ihren eigenen Angaben verschiedene Speisen( Wurst, Obst, Ronfett) durcheinander gegessen und sich den Magen verdorben hatten. Es blieb unferer aufgeregten, für Massensuggestionen besonders empfänglichen Zeit vorbehalten, aus diesem alltäglichen Fall einer Magenverstimmung, im Zusammenhang mit dem Leipziger Prozeßzwischenfall und durch Tatsachen entstellung von dritter Seite das Märchen von einer Bergiftung" zu machen und zu verbreiten. Das von jenen Personen genossene Konfekt hat mit Sarotti nicht das Geringste zu schaffen.

Jm Leipziger Fall ist die Untersuchung noch nicht abgeschlossen. Es steht jedenfalls jezt schon fest, daß ein gegen die Angeklagten im Rathenau - Prozeß gerichteter Be giftungsversuch vorliegt, bei dem mit Arsenit vergiftetes Konfett verwandt wurde.( Ebensogut hätte das Gift irgendwelchen andern Nahrungs- und Genußmitteln beigemengt werden können, wie sich jedermann beim ersten Lesen der Nachricht selbst gesagt haben wird!)- Sierbei ist lediglich eine der beliebtesten und volkstümlichsten Pralinen- Packungen als Mittel zum Zweck miß­bräuchlich benutzt worden: die allen Pralinenfreunden wohlbekannte Si". Packung( kurzer Name für Sarotti. Badung).

3.

Seit dem Bestehen unserer Fabrit ist uns nicht ein einziger Fall einer gesundheits­schädlichen Wirkung durch den Genuß unserer Fabritate bekannt geworden. Sämt. liche in unsere Werle gelangenden Rohstoffe, so auch alle Spirituosen, werden vor ihrer Verarbeitung schon seit Jahren von einem staatlich geprüften, unserem Hause angehörigen Nahrungsmittelchemiter in unserem La oratorium untersucht, dem auch die Kontrolle über alle halbfertigen und fertigen Fabritate obliegt. Es ist somit ausgeschlossen, daß mit den vielbegehrten, Sarotti- Röstlichkeiten" jemals ein gesundheitsschädliches Erzeugnis unsere Fabrik verläßt. Jedes einzelne der vielen Millionen Sarotti- Fabritate, die in fünfeinhalb Jahrzehnten aus unseren Werken in alle Welt hinausgingen und überallhin Freude trugen, hat dem Renner und Freund guter Schokolade- und wer schäzte nicht solche als

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hochwertiges Mähr- und Kräftigungsmittel

Sarotti

eine Bürgschaft für erftflaffige Schokoladeware

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den Namen

werden lassen. Diese hohe Wertschägung der Marke Sarotti und ihre Beliebtheit in allen Kreisen der Bevölkerung verdanken wir der allzeit hervorragenden Gülte unserer sämtlichen Erzeugnisse, die erst füngst wieder von autoritativer unparteiischer Fachseite auf Grund analytischer Untersuchungs- Ergebnisse als vorbildlich anerkannt wurden. Wir benutzen diese Gelegenheit, unsern Freunden im ganzen Reich, die uns anläßlich jener Zeitungsnachrichten wie auch sonst während der schweren Zeit des Wiederaufbaus der Sarōtti­Fabrik mit so mannigfachen Zeichen der Treue und Anhänglichkeit erfreuten, unsern herzlichsten Dant auszusprechen.

Berlin- Tempelhof ,

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Allen Gewalten zum Troß sich erhalten!"

im Ottober 1922

,, Garotti"

Aktiengesellschaft