Bergarbeiterdebatte im Landtag.
Im Landtog wurde heute, Mittwoch mittags, die Große Anfrage der Deutschen Volkspartei über den Verkauf städtischen Hausbesizes an Ausländer von der Tagesordnung abgesetzt, weil der Minister für Volkswohlfahrt, der beantworten will, erst heute abend von einer Dienstreise zurückkehrt. Auch die Großen Anfragen unserer Genossen über den Fall Stubenrauch, der Deutschnationalen, gleichfalls darüber, und schließlich eine Große Anfrage unserer Genossen über die Bersagung der Bestätigung von Lehrpersonen als Ret ioren in Berlin wurden abgefeßt. Eine Kleine Anfrage der Deutschen Boltspartei wünscht umgehend nähere Mitteilungen über den Fall des in den Rathenau - Prozeß verwickelten Schülers Stuben rauch. Anscheinend will die Deutsche Volkspartei so die Debatte über den Fall Stubenrauch verhindern. Der Gefeßentwurf über die Errichtung eines Provinzialsynodalverbandes Grenzmark BosenWestpreußen wird gegen die Stimmen der Linken angenommen. Genosse Gehrmann betont, daß die Sozialdemokratie gegen den Gesetzentwurf stimmen müsse, da er unnötigerweise den Beamtenapparct vermehre. Es folgt die gemeisame Beratung einer fommunistischen Großen Anfrage über das Grubenunglück auf der Zeche „ Helene- Amalie" und eines kommunistischen Urantrags bezüglich der Anstellung von Grubenkontrolleuren.
Hilfe für die Sozialrentner. Amtlich wird uns geschrieben: Um die schwierige Lage, in welche die Sozial- und Kleinrentner infolge der ständig sinkenden Rauftraft des deutschen Geldes geraten sind, nach Möglichkeit zu mildern, haben Reich, Länder und Gemeinden schon seit vielen Monaten umfassende Maßnahmen ergriffen, die im Laufe der Zeit immer weiter ausgebaut sind und noch werden.
Der leuchtende Schuhmann.
der Provinz unter dem Bergeben, sich nach ihrem Befinden erkun digen zu wollen, persönlich auf oder ließen sie durch) Beauftragte Der Polizeipräfeft im Scag soll eine neue Art der Berkehrs- besuchen und bearbeiten; dabei auch andere Personen, die von den regelung erfunden haben, die besonders für den Nachtverkehr auf Borgängen irgendwie Kenntnis erhalten hatten. Diese Manipu den Straßen benutzt werden soll. Die Schuhleute sind mit einer lationen, bei denen auch reiche Geldmittel ohne Zweifel eine Rolle fleinen Laterne verfehen, die ihren weißen Handschuh be- Untersuchungsgefängnisses und in Krankenhäuser hinein. Die Bes gespielt haben, erstreckten sich auch bis in die Krankenstation des leuchtet. Wünscht der Schuhmann ein Automobil oder einen Wagen handlung der Kundinnen führten Frau Jühlke und ihre Tochter anzuhalten bzw. den Verkehr nach einer anderen Richtung zu nicht immer selbst zu Ende. Um sie ganz zu vollenden, sprangen stoppen, so preßt er nur den zweiten und dritten Finger der Hand mehrfach auch Aerzte ein, mit denen sie in Verbindung standen. zusammen. Dadurch wird der Stromkreis geschlossen, und eine Lampe Die Patientinnen blieben in solchen Fällen nur einige Tage bei den leuchtet auf, die seinen weißen Handschuh weithin beiden Frauen, bis ein gewisses Stadium der Behandlung erreicht sichtbar grell beleuchtet. Die erhobene hand ist so zu war, und wurden dann den Aerzten zugeführt. Die Frauen und mädchen, die sich in die Behandlung der beiden begaben, mußten einem leicht erkennbaren Signal in der Nacht geworden. Sobald Mädchen, die sich in die Behandlung der beiden begaben, mußten der Fingerdruck aufhört, erlischt das Spiel. Die Erfindung dürfte und nach höhere Summen sofort anzahlen. Für die ganze Befrüher 2000 m. und entsprechend dem Fallen des Geldwertes nach auch für Berlin nicht ohne Interesse sein, besonders im Hinblick auf handlung wurden bis zu 40 000 Mart gefordert und bezahlt. eine nicht sehr lichtvolle Zukunft. Wenn z. B. aus den bekannten Bei Beteiligung eines Arztes wurde mit diesem verrechnet. Ein Sparsamteitsrücksichten heraus Lie Beleuchtung der Straßen noch Rechtsanwalt, der Frau Jühlke und ihre Tochter ständig vermehr als bisher er geschränkt werden sollte, dann fann man sich trat, wird beschuldigt, daß er durch dritte Personen in Betracht wohl vorstellen, wie der in Dunkelheit gehüllte Potsdamer Platz noch kommende Personen habe beeinflussen und instruieren lassen. Auch mehr als Fisher eine Gefahrenquelle für die geplagte großstädtische gegen ihn sowie gegen die Aerzte ist Belastungsmaterial zuMenschheit wird. Welch einen zauberhaften Eindrud muß es dann fammengetragen und dem Gericht übergeben worden. machen, wenn mitten in der Dunkelheit gespensterbleich eine weiße Die unerschwingliche Butter. Hand aufleuchtet und mahnend und drohend Chauffeure und Kutscher dirigiert und dem geängstigten Fußgänger wie ein Rettungszeichen in tiefer Nacht erscheint. Aber lieber ist es uns doch noch, wenn von hohen Kandelabern die hellen Bogenlampen strahlen, gegen die die blendend weiße Hand des Schuhmanns in nichts versinkt.
Auf in die Parteiversammlungen!
Den Sozialreninern, d. h. den Rentenempfängern der Inva Die ersten gemeinsamen Mitgliederversammlunger der Verliden und Angestelltenversicherung, wird durch das sogenannte Notstandsmaßnahmengesetz vom 7. Dezember 1921 ein bestimmtes einigten Sozialdemokratischen Partei finden heute abend in den Mindestjahreseinkommen gesichert, dessen Höhe innerhalb gewisser Abteilungslokalen statt. Aus diesem Grunde wird der heurige Mittreichsrechtlich bestimmter Grenzen die Gemeinden bestimmen. So woch ein wichtiger Tag im Organisationsleben der Berliner Partei weit das von der Gemeinde festgesetzte Gesamtjahreseintommen sein und bleiben. Nachdem die Spaltung die Genossen so lange aus durch die Invalidenrente und die sonstigen Einfünfte des Renten- einander gebracht, sollen sie sich jetzt wieder zu dauernder gemeinempfängers nicht erreicht wird, sind von den Gemeinden Unter- famer Kleinarbeit zusammenfinden. fügungen bis zu diesem Betrage zu gewähret. Die Grenzen, bis Parteigenossen, denkt an die historische Bedeutung dieses Augenzu denen die Gemeinden bei der Gewährung ihrer Unterstützung blicks und erscheint vollzählig. Erinnert auch die Säumigen an die gehen können, sind entsprechend dem Kursrückgang der Mart wieder. holt erweitert worden. Eine neue Erhöhung der Unterstützungen wird Reichsrat und Reichstag in der aller nächsten Zeit vorgelegt werden. Neben den Mitteln für eine laufende Unterstützung für Sozialrentner hat das Reich den Ländern neuerdings den Betrag von 1 Milliarde Mark zur Verfügung gestellt, die zur Beschaffung von Wintervorräten für den Sozialrentner, insbesondere von Nahrungsmitteln und Heizstoffen, verwendet werden soll. Die auf die einzelnen Länder entfallenden Beträge sind diesen bereits zu gewiesen.
Pflicht, diese ersten gemeinsamen Mitgliederversammlungen zu Rundgebungen für die proletarische Einheit zu gestalten!
Frauenmörder Obendorf vor Gericht.
Der Prozeß vertagt.
Heute früh wurde im fleinen Saale des Schwurgerichts beim Landgericht I das Verfahren gegen den Hausdiener Oskar Alfred Obendorf eröffnet, dem bekanntlich zur Last gelegt wird, seine Geliebte Anna Wrobel in seiner Wohnung, Zionskirchstr. 3, ermordet und die Leiche nach der Tat zerstückelt und teilweise verzehrt zu haben.
Für die Kleinrentner sind für das Rechnungsjahr 1922, also für die Zeit vom 1. April 1922 bis zum 30. März 1923 500 mil. lionen Mart an Reichsmitteln bereitgestellt worden. Diese Reichs- Obendorf macht bei seiner Vorführung den Eindrud eines ermittel werden auf 1 Milliarde Marf erhöht, ein größerer Teil- regten zerrütteten Menschen, dessen Gesichtsausdruck unbetrag ist ebenfalls den Ländern schon zur Berfügung gestellt. Die heimlich lebendig ist und der mit furzen raubtierartigen Bewegungen Verwendung der bereitgestellten Mittel ist freier gestaltet als bei die Vorgänge im Gerichtssaal verfolgt, sich häufig zu seinem Berden Sozialrentnern. Die Länder und Gemeinden fönnen sie verteidiger R.-A. Dr. Kurt Pindar niederbeugt und einen offenficht lichen Willen zu gesellschaftlichen Formen an den Tag legt. Als wenden zu Einzelunterstützungen der verschiedensten Art, sowie zur die Zeugen den Saal betreten, segt er einen Kneifer auf, den er sich Unterstützung von Heimen und Anstalten, die den Kleinrentnern felbft verfertigt hat. Unter den Zeugen ist auch die Schwester dienen. Auch die freie Wohlfahrtspflege, die sich der Kleinrentner der Wrobel, die in wilder Erregung auf die Anklagebant zu annimmt, fann aus den Mitteln unterstützt werden.
Bean sonach Reich, Länder und Gemeinden nach Maßgabe ihrer Kräfte für die Bedürftigen zu sorgen sich bemüht haben, so ist die Hilfe der Behörden angesichts der ungeheuren Not weitester Kreise der Bevölkerung doch nicht ausreichend. Eine allgemeine Sammlung, die in der nächsten Zeit eingeleitet werden wird, soll dem Gedanken Ausdrud geben, daß es eine Aufgabe der gesamten deutschen Volksgemeinschaft ist. ihren in Not befindlichen Brüdern in dieser schweren Zeit zu helfen.
Rumänien weist Tschechoslowaten aus! An der tschecho slowakisch - rumänischen Grenze sind etwa 4000 tschechische Staatsangehörige eingetroffen, die aus Rumänien ausgewiesen wurden; in der Hauptsache Ingenieure, Elektrotechniker, Beamte und Arbeiter, die mit vierstündiger Frist fort mußten. Die Ausgewiesenen haben zum Teil ihr ganzes Vermögen und ihre Familien zurüclaffen müffen. Es erfolgen offizielle Schritte.
Der Kleinhandel fordert die Zwangswirtschaft.
Seit der Aufhebung der Butterauktionen sind die Mißstände in der Milch- und Butterversorgung in Groß- Berlin noch ungünstiger geworden, als sie es vorher schon waren. Die Lage hat sich weiter. hin scharf zugespigt, und die durch die Butterpreise bedingte Fest fehung der Milchpreise, die von Woche zu Woche steigen, hat jetzt unter dem organisierten Milchhandel eine Bewegung ausgelöst, die die Wiedereinführung der 3wangswirtschaft im weitesten Umfange( fich einer an? Red.) fordert.
Wie ungesund die Preisbildung für Butter gemorden ist, beweist die Tatsache, daß der Kleinhandel, um überhaupt Ware zu erhalten, 40 bis 50 Mart über den höchstpreis für Butter zweiter Qualität anlegen muß, während erste Qualität nur noch von sehr großen Feinkost geschäften und Hotels gekauft werden tann. Dabei läßt sich feststellen, daß der Butterkonsum der Bes völkerung in den letzten vier Wochen einen weiteren sehr starten Rückgang erfahren hat, und daß als Hauptabnehmer heute nur noch Hotels und Pensionen in Frage kommen. In erschreckender Weise ist auch der Milchverbrauch weiter Bevölkerungsfreise in Berlin zurückgegangen. Während auch hier die Beobachtung zu machen ist, daß lediglich Hotels und Cafés größere Posten von Milch und Sahne, zum Teil in fondensierter Form abnehmen, ist der Verbrauch der Familien, der sich durch den Kleinhandel kon trollieren läßt, seit dem Juli um fast 30 Proz. zurückgegangen. Während noch in den Sommermonaten, als die Milchpreise erträg lich waren, erhebliche Milchknappheit herrschte, läßt sich die jeŋt eingehende Milch nicht mehr unterbringen. Da mit Sicherheit anzunehmen ist, daß die Aufwärtsbewegung der Milchpreise auch jetzt noch nicht ihren Abschluß gefunden hat, so ist mit einem weiteren Rückgang des Milchkonsums durch die Bevölkerung zu rechnen und es besteht die Gefahr, daß infolge der übermäßig hohen Preise eine Versorgung der Säuglinge mit dem notwendigen Quantum Milch leidet.
Es verdient festgehalten zu werden, daß jetzt wieder gerade die Kreise, die nicht laut genug für die Aufhebung der Zwangswirtschaft eintreten fonnten, jeht ihre Wiedereinführung fordern. Die Herrs schaften sehen jetzt eben, daß es ihnen selbst an den Beutel geht, sonst würde die butternotleidende Verbraucherschaft noch länger mit den Phrasen über die„ freie Wirtschaft“ gefüttert werden. Die Zigarre als Alibibeweis.
stürzte und dem Obendorf mit erhobenen Fäusten drohend zurust: Ein eigenartiger Erpreffungsperfuch wurde im Ber " Du hast meine Schwester umgebracht." D. hat diese liner D- 3ug an einem Reisenden verübt. Der Betreffende befand Borgänge völlig ruhig durch feiner Kneifer beobachtet. fich in einem berg i. Ga. als Arbeiterkind geboren ist, daß seine Eltern sich aber wurde die Dame" dringlicher und drohte, ihren Begleiter in den Bei jeiner Bernehmung gibt er an, daß er unehelich in Frei- fangten steil mit einer Dame, die plößlich von ihm Geld verablehnende Antwort des einigermaßen Erstaunten in seinem 10. Lebensjahre verheirateten. Sein Vater war Schuhmacher, feine Mutter arbeitete in einer Spinnerei. Er war in Berdacht zu bringen, fie belästigt zu haben, falls er ihrer Forde rung nicht willfahren würde. Als auch das nichts half, riß fie folge der engen Wohnungsverhältnisse genötigt, von fich die Bluse auf und zog die Motleine. Dem herbeiKind auf mit seiner Schwester zusammen zu schlafen und behauptet, eilenden Bugpersonal gegenüber beschuldigte sie den Reisenden eines durch frühzeitigen Geschlechtsverkehr mit ihr feine Gesundheit zer belästigenden tätlichen Angriffes. Den Beweis könne rüttet zu haben. Er hat dann weite Wanderreisen gemacht. Schließ man an ihrer Kleidung und ihrem Haar sehen. Die kritische Lage lich kam er nach Berlin . In einem Tanzlokal in der Auguststraße für den Ueberraschten wurde indes dadurch gerettet, daß er dem will er dann Anfang Mai 1920 die Wrobel fennengelernt haben, Bahnpersonal gegenüber auf die unversehrte Asche seiner die ihm gleich am ersten Abend in die Wohnung folgte. Er will Bigarre hinweisen konnte, die bei einem wirklichen Ueberfall doch fie am nächsten Morgen wieder fortgeschicht haben. Mitte Mai ging faum an der Bigarre geblieben wäre. Durch diesen Gegenbeweis er dann als Bademeister nach Wannsee . Die Wrobel sei dann immer gelang es, die Erpresserin zu entlarven, die sicherlich mit allen wieder gekommen und schließlich ganz zu ihm gezogen. Sie habe, Schifanen arbeitete, hier aber ihren Meister gefunden hatte. was ihm sehr unangenehm war, auch Männerbefuche in seiner Woh nung empfangen. Er schilderte dann den Hergang in der mordnacht, wie er betrunken war und auf die Wrobel eingeschlagen habe und wie er sie am Morgen in einer Blutlache gefunden habe. An die Bernehmung des Angeklagten schloß sich das Gutachten des Gefängnisarztes Dr. Hirsch, der sich im Gegensaß Die Einschränkung des Devisenverkehrs scheint doch eine gewisse zu einem ausführlichen Gutachten des Gerichtsarztes Prof. Dr. Strauch befindet. Er hat den Angeklagten nur wenige Birtung auf die Rursbewegung der Mart auszuüben. Dle Tage zu beobachten Gelegenheit gehabt und beantragt aus diesem gestrige New Yorker Börse meldete einen Schlußturs für die Mart, Grunde nach§ 81 StrẞD. die flinische Beobachtung des der sich mit dem Berliner amtlichen Kurse des Dollars ungefähr Angeflagten auf die Dauer von 6 Wochen. Diesem deckte. Auch heute weren rennenswerte Aenderungen faum zu Antrage schließt sich der Verteidiger an, worauf das Gericht die verzeichnen. Das Geschäft hielt sich im engen Rahmen; der Devisen. Bertagung beschloß. bedarf des Inlandes wird vorläufig durch Angstverläufe Don Hamsterern, die im Hinblick auf bie erwartete Berschärfung der Devisenverordnung erfolgen, befriedigt.
Kursstillstand.
Am Effettenmarkte hält die fefte Stimmung noch an. Insbesondere scheint das Spetulations fieber weitere Kreise ir der Proving ergriffen zu haben. Die Umsätze waren heute wieder bedeutend. Dem Börsenvorstend liegen Anträge vor, die auf die Wiedereinführung von Börsenruhetagen hinzielen. Andererseits macht sich bei einer ganzen Reihe vor. Banten gegen folche Pläne ein gewisser Widerstand bemerkbar, da die Spefen angeblich durch die geringen Umfäße der Bormonate nicht gededt
wurden.
100 Holländische Gulden. 1argentinisch Papier - Peio 100 belgische Frant. 100 norwegische Kronen 100 dänische Kronen 100 schwedische Stronen. 100 finnische Mart
1 javanischer Jen
100 italienisce Lire.
1 Pfund Sterling
•
1 Dollar
1 brasilianischer Milreis. 100 Soweizer Frank. 100 spanische Resetas 100 öfterr. Kronen( abgest.) 100 tichechische Kronen. 100 ungarische Kronen. 100 bulgarische Lewa
Devisenkurse.
18. Oftober Käufer Berkäufer ( Gelb.)( Brief-) Aurs Kurs
17. Oftober Käufer. Berläufer ( Geld-)( Brief-) Aurs
Kurs
-
Der Wegelagerer mit der Maske.
Bon einem mastierten Wegelagerer wurde gestern abend in der zehnten Abendstunde ein junger Kaufmann Hugo B. aus Potsdam . mit seiner Braut überfallen und ausgeplündert. Das Paar hatte von Potsdam aus einen Ausflug nach dem Grunewald gemacht und suchte abends den nächsten Bahnhof. Als es am Schlachtenfee einen neben der Chaussee herlaufenden Waldweg ging, trat plötzlich aus einem Gebüsch ein elegant getleideter Mann mit nahm zunächst dem jungen Mann die Brieftasche mit 10 000 m. einer Pistole in der Hand hervor, rief Hände hoch" und ab. Dann wandte er sich auch dem Mädchen zu und raubte ihm die goldene Uhr und einen Ring vom Finger. Der Räuber 30g fich, ständig die Pistole auf die Ausgeplünderten gerichtet, unter Bedrohungen mit der Beute in das Gebüsch zurück und verschwand. Wirt und Gäste des Lokals Schlachtenfeer Hof, denen die Beraubten den Ueberfall mitteilten, benachrichtigten die Bezirkswache Nitolassee und diese das Ueberfallfommando. Eine Streife nahm die Ermittelungen auf; die Nachforschungen blieben jedoch er. folglos, weil schon einige Zeit verstrichen und auch niemand in der Nähe gewesen war.
111258.75 113141.22 110461 75 110738.25 Ein lohnendes Geschäft. 1036 20 1138.80 1016.20 1018.80 20074.85 20125.15 19825 15 19874 85 3wei Hebammen, ein Arzt und ein Rechtsanwalt find wegen 52284.55 52415 45 52164.75 52285.25 Verbrechens gegen das feimende Leben verhaftet worden. Die beiden 57777.65 57922.35 56429.35 56570.65 Hebammen, eine Frau Jühlke und ihre Tochter, Frau Opik, be 77403.10 77596.90 75905.76095.- trieben ihre Praxis in der Neuen Königstraße. Frau 3. war wegen 6796 45 6813.55 6616.17 6633.30 des gleichen Delittes schon mehrfach bestraft worden. Zuletzt im 1348 30 1351.70 1348.30 1351.70 Jahre 1907. Die Ronzession wurde ihr jedoch erst im Jahre 1920 12184.75 12250.25 11960.- 11990.12858.90 13215.10 12584.25 12615.75 entzogen. Seitdem benutzte sie vielfach den Namen ihrer Tochter, 2896.87 2908.63 2846.43 2853.57 die mit ihr Hand in Hand arbeitete. Durch unverfänglich flingende 21672 85 21727.15 21423.75 21476.85 Anzeigen in Provinzzeitungen gewannen die beiden reiche Kund821.59 322.41 fchaft. 53383.15 53516.85 52933.75 53066.25 Auf Grund von Anzeigen wurde auch mehr als ein Verfahren 44195.65 44305.35 48145 60 43554.40 eingeleitet, aber es tam niemals zu schlüssigen Beweisen. Nunmehr 4.02 wurden beide Frauen auf Grund durchschlagenden Materials ver 9336.70 haftet. Beide hatten die Beteiligten so bearbeitet, daß sie vor Ge 110.14 richt zu guter Leht widerriefen, was sie bei den Borvernehmungen 1872.65 1877.85 betundet hatten. Sie suchten zu diesem Zwed auch Kundinnen in
821.59 822.41
3.99
9313.30 109.86
Schelmischer Direttorenmiz muß die Hoch- und Untergrundbahnbenutzer über den neuesten Preissprung trösten. Die hohen Herren erzählen und platatieren nämlich auch was von billigeren Blods. Das haben sie zum 1. Oktober auch getan, Blocs hat's aber nicht gegeben. Die Herren sollten ihre Wige nicht zu oft wiederholen, sonst wirken sie nicht mehr.
Ein englischer Reford im motorlofen Flug. Bon dem englischen Flieger Raynham wurde im Gleitflug ein neuer Reford aufgeftellt. Er blieb nämlich 1 Stunde 53 Minuten in der Luft.
Luftschifffatastrophe. Das amerikanische Militärluftschiff C. A. ist, als es aus der Halle geschafft wurde, in Brand geraten und völlig zerstört worden. Vier Leute der Besayung wurden verlegt.. Wetter für morgen.
Berlin und Umgegend. Trocken und vielfach heiter, seitweise wollig, nachts sehr fühl, um Mittag ziemlich mild bei mäßigen östlichen bis südöst lichen Winden.
Groß- Berliner Parteinachrichten.
Die Abteilungs- Schriftführer werden gebeten, über den Berlauf der heutigen ersten gemeinsamen Mitgliederversammlungen einen furzen Bericht an das Bezirkssekretariat Lindenstr. 3, 2. Hof 2 Tr., einzusenden. Der Bezirksvorstand. Sungsozialisten Gruppe Friedrichshain . Der irrtümlich für Mittwoch angefeste Bortragsabend findet erst am Dounerstag abends 7 Uhr in der Gemeindeschule Straßmannstr. 6/7 statt.
5.
Berwaltungsbezirt, 15., 16., 17. Diftrift. Donnerstag abend 7 Uhr Stzung der Rinderschußkommission bet witschus, Petersburger Str. 4. 15., 16. und 17. Distr. und Stralau. Die 15 Genoffen und Genoffinnen die als Mitglieder des Kreisvorstandes vorgeschlagen find, treffen sich am Donnerstag abend bei Rofin, Gubener Str. 19.
Vorträge, Vereine Vorträge, Vereine und Versammlungen. Männerchor Friedrichshain . Freitag, ben 20. b. Mts. 8 Uhr treffen sich sämt liche Sangesbrüder im Freischüz" Fruchtstr. 36 a.
Sport.
Eröffnungsrennen im Sportpalaft. Um fommenden Sonntag wird die wintersaison im Sportpalast mit einem Radrennen ihren Anfang nehmen. Das Programm bringt als Glanzpunkt ein Stunden- Prämienfabren für 14 fahrer. Eingeleitet wird der Tag durch ein Eröffnungs fahren mit mehreren Vor- und Zwischenläufen. Ein Wal- fowie ein Ent meldungen von 8 holländischen und 4 italienischen Fahrern vor. Auch der schädigungsiabren vervollständigen das Programm. Es liegen bereits An meritaner Obrt wird sein Winterquartier in Berlin ausschlagen. Ebenso will der Australier Roß in allernächster Zeit nach Berlin fommen. Nach alledem dürfte gleich am Eröffnungstage mit einem ausgezeichneten Sport aufgewartet werden.