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» Ein Akt christlicher Teilnahme".

Mit diesem Vorschlag ist jedoch die Schriftleitung der Deutschen Zeitung" ganz und gar nicht einverstanden, sie ahnt offenbar eine Riesenblamage voraus, denn sie schreibt in einem Nachwort:

Der Ober- Kirchenrat für das Kaisergebet. auspreffen zu können, dürfen doch nicht die Hand bieten Man wird zugeben, daß diese Ansicht über die Republik Der Bund religiöser Sozialisten Deutsch einem pringlichen Normalgehirn mur ange lands wandte sich im August d. 3. an den evan messen ist. Herr Friedrich Wilhelm ist gleichwohl nicht für gelischen Ober- Kirchenrat und machte diesen darauf Wahlenthaltung. Ihm erscheint als das Gegebene ein natio­aufmerksam, daß im gottesdienstlichen Schlußnaler Kandidat"( vielleicht er selber), der nach der eigenen gebet vielfach noch des ehemaligen Kaisers ge- Ansicht des Herrn Friedrich Wilhelm zwar nicht siegen, sacht wird. Er ersuchte den evangelischen Ober- Kirchenrat, aber doch Gelegenheit geben würde, den gegenwärtigen Um den Geistlichen erneut nachdrücklichst die Anweisung, die der fang der völkischen Anhängerschaft festzustellen. evangelische Ober- Kirchenrat turz nach der Revolution in bezug auf die Form des Gebets gegeben hat, in Erinnerung zu bringen. Damals wurden die Geistlichen angewiesen, die Form des Gebets den neuen Verhältnissen entsprechend zu ändern. Die Antwort, die der evangelische Ober- Kirchenrat Es liegt gar kein Anlaß vor, bei dieser Gelegenheit den nunmehr dem Vorstand des Bundes religiöser Sozialisten gegenwärtigen Umfang der Anhängerschaft des nationalen Ge­Deutschlands am 7. Oktober übermittelt hat, verdient der brei- bantens zu zählen"; es würde auch ho ch ft fraglich sein, ob ge­testen Deffentlichkeit bekanntgegeben zu werden. Es heißt da: rade die Präsidentenwahl geeignet ist zu dieser Zählung Hier Das fürbittende Gedenken des ehemaligen Kaisers, der tönnten doch, wegen der Aussichtslosigkeit der Sache, große zugleich der Träger des obersten Kirchenregiments unferer Massen von Wählern einfach zu Hause bleiben." Landeskirche gewesen ist, stellt als Att christlicher Teil­Nach den großen Redensarten, die die Völkischen über nahme weder eine Herausforderung vor, noch stellt es die die stets wachsende Zahl" ihrer Anhänger im Munde führen, politische Neutralität der Kirche in Frage und unterliegt daher ist dieses Schwächeeingeständnis ebenso fläglich wie be­entgegen der dortigen Annahme an sich feiner Beanstan dung. Nur die Form und die Fassung der Fürbitte fönnen gegebenenfalls ein Gegenstand der Nachprüfung sein. In dieser Beziehung erkennen wir nach den von uns gemachten Beobachtungen feinen Anlaß, unsere frühere Anweisung allgemein zu wieder­holen."

Diese Antwort stellt eine Herausforderung für alle repu blikanisch und sozialistisch gesinnten Mitglieder der evangeli­schen Landeskirche dar. Wir möchten dem evangelischen Ober­Kirchenrat die vor einigen Tagen im Landtag eingebrachte fleine Anfrage des Abgeordneten Rollmann ( Dramburg) als Material für feine Beobachtungen an Hand geben. In dieser Anfrage.heißt es u. a.:

Der Pastor Grühmacher in Janikow bei Dramburg  , der die Kirchengemeinden Janikow, Golz und 3amzom zu versorgen hat, betet im Allgemeinen Kirchengebet folgendes:

,, Laß Deine Gnade groß werden über Deinen Knecht, Kaiser Wilhelm  , über den Kronprinzen und feine Gemahlin und das ganze Königliche Haus, insonderheit über den jungen Brinzen Wilhelm; laß ihn aufwachsen als Deutschlands  Hoffnung und zunehmen an Weisheit, Alter und Gnade bei Dir und den Menschen.... Laß Deine Gnade wieder ruhn auf feinen Fürsten und freien Städten.""

So stellt sich der Att christlicher Teilnahme" dar, der nach Ansicht des evangelischen Ober- Kirchenrats teine Heraus­forderung" bedeuten foll. Die republikanisch gesinnte Ar­beiter und Angestelltenschaft, die noch der evangelischen Landeskirche angehört, wird sich danach wohl überlegen, ob fie weiterhin zu einer Institution beisteuern will, die offen für die Wiederkehr der Monarchie kämpft. Die preußische Regierung aber möchten wir fragen, wie lange noch einer der artigen Institution Millionen aus Mitteln der Steuerzahler zur Verfügung gestellt werden sollen.

Hoheit äußern sich...

"

Der Prinz zur Lippe" zur Präsidentenwahl. In der Deutschen Zeitung" ergreift ein gewisser Friedrich Wilhelm, der sich den stolzen Titel Prinz zur Lippe" beilegt, etwas post festum das Wort zu der Frage der Bräsidentenwahl und der Stellung, die die völkischen Streife dazu einzunehmen hätten. Ein bürgerlicher Kompromiß kandidat kommt für den hohen Herrn natürlich nicht in Frage. Eine schon diskutablere Möglichkeit sieht er in der Wahl enthaltung  , die er mit dem Sage begründet:

Wir alle, welche die Ansicht vertreten, daß das gegenwärtige System durch unsere Feinde unter geschickter Ausnutzung res volutionärer Bestrebungen in Deutschland   in den Sattel gehoben worden ist, zu dem ausdrücklichen Zwecke, Deutschland   desto besser

George ist. Na, und da es nicht Lloyd George   war, habe ich ihn natürlich herausgezogen.

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zeichnend.

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Reichstag und Getreidepreis.

Im Reichstag   erflärte gestern, Donnerstag, die Regierung, daß die Interpellation Stresemann  ( D. Bp.) über die Vorgänge am Birkus Busch in der geschäftsordnungsmäßigen Frist beantwortet In der fortgesetzten Beratung über die

werden wird.

nimmt

Erhöhung des Umlagegetreidepreises

Abg. Blum( 3.) den Bauern gegen den Vorwurf, er sei allzu egoistis, in Schuß. Die Landwirtschaft leiste wirkliche Arbeit für die Allgemeinheit.. Die Steigerung der Produktion ist nicht durch 3wangswirtschaft zu erreichen. Da der Dollarpreis auch die Bro­buttionskosten der Landwirtschaft beeinflußt, ist die Erhöhung der viel zu niedrigen Umlagepreise unbedingt notwendig.

Abg. Cuno( D. Bp.): Der Landwirtschaft fann ebensowenig wie einem anderen Stand zugemutet werden, ihre Produkte zu einem Siebzehntel des Marktpreises abzuliefern. Die Folge wäre eine tatastrophale Einschränkung des Getreideanbaues.

Abg. Dr. Böhme( Dem.) verlangt von der Regierung intenfive Stufflärungsarbeit, um gerechte Beurteilung der landwirtschaftlichen Broduktionsverhältniffe durch die Bevölkerung zu erreichen. In der Broduktionsförderung ist so viel versäumt worden, daß die Ge­treideanbaufläche sehr zurückgegangen ist.

Der Berschlag der preußischen Regierung aur Stidftoffversorgung ist begrüßenswert, weil er geeignet ist, die Produktion zu steigern. Der augenblickliche Preis für das erfie Umlagebrittel ist un möglich; auch der in der Vorlage vor gesehene Preis muß erhöht werden, wenn er ausreichen soll.

Abg. Hendemann( Komm.): Die Agrarier denken gar nicht an eine Steigerung der Produktion, fie fabotieren die Boltsernährung; ihrem Raubbau gegenüber muß das Kontrollrecht der Betriebsräte verstärkt werden. Ehe wir zugrunde gehen, werden wir Gewalt gegen Gewalt fehen.

Später tam der Krieg, die englische große Koalition", und aus Haß wurde Liebe. Jeht bricht aber wieder der alte Haß hervor. So ist es eben in der Politik in England und anderswo! Elektrische Klebekraft. Bor furzer Zeit haben zwei dänische Ingenieure, Johnsen und Rahbed, eine neue elettrische Kraft entdeckt, die man als elektrische Riebetraft bezeichnet, weil ihre irtung tatsächlich auf einem Klebeprozeh beruht. Man fann fie in einfachster Form erzeugen, indem man auf die platt geschliffene dem Kommunisten sprechen soll, was der Uebung widerspreche, daß Abg. Dr. Heim( Bayer. Bp.) verzichtet auf das Wort, da er nach Oberseite eines lithographischen Steines, dessen Unterseite mit einem festen Metallbelag bezogen ist, eine gleichfalls glatt polierte Messing die Redner nach der Stärke der Fraktionen zu Worte kommen sollen. platte legt, an der ein Griff angebracht ist, und die beiden Platten Präsident Cebe betont in einer längeren Auseinanderlegung, die mit den Bolen einer Spannungsquelle verbindet. Als Folgeerschei- fich an die Erklärung des Abg. Heim schließt, daß die Rednerliste nung zeigt sich nun, daß Stein und Meffingplatte so fest aneinander durchaus forrett geführt worden ist. Meben, daß, wenn man den an der Messingplatte befestigten Griff Abg. Ledebour( Wilder USB.) spricht gegen die Erhöhung der anfaßt und in die Höhe hebt, gleichzeitig Stein und Metallplatte Betreidepreise. Die Sozialdemokratie müsse aus der Regierung aus emporgehoben werden. Wird eine der Zuleitungen unterbrochen, so treten. Aber ihre Minister fleben so an ihren Geffeln, daß fie fich daß die Spannung vermindert wird, fo fallen Stein und Meffing- bei der Abstimmung nicht einmal erheben werden. Die große Stoalis platte alsbalb wieder auseinander. Der Berbrauch an elettrischem tion wird die Folge der Berabschiedung dieser Vorlage fein. Auch Strom ist hierbei so geringfügig, daß eine Menge von der Größen- gegen die neue Regierungskoalition werden wir(?) mit aller Kraft ordnung eines Millionftel Ampere   genügt, die elektrische Rlebefraft anfämpfen. Die etter besprechung wird auf heute, Freitag 2 Uhr, Der Metallplatte zu erzeugen. vertagt, außerdem Anfragen, Berlängerung der Demobilmachungs­verordnung, Berlängerung der Amtsbauer des Reichspräsidenten  . Schluß 6 Uhr.

Nach den jüngsten Meldungen in Handel und Induftrie" wird nun die elektrische Klebekraft bereits in der Industrie verwendet, und zwar zunächst zur Konstruktion von Relais, Anrufuhren, Schnell­fchreibern und Lautsprechern. Der Wert der Riebefraft tritt be­sonders darin hervor, daß man mit sehr fleinem Stromverbrauch große Kraftwirtungen hervorrufen fann, während gleichzeitig der Widerstand der Zuleitungen ziemlich bedeutungslos ist.

Gerhart Hauptmann   ist aus Anlaß seines bevorstehenden 60. Ge­burtstages Ehrenbürger der Stadt Breslau   geworden.

1 finnische Mark.

Devisenkurse.

Fritz Kreisler   veranstaltet am 24. Oftober d. 3. in der Philharmonie Das Fortbe ein Konzert zum Besten des Philharmonischen Drchefters. stehen der Berliner Philharmoniker   ist gefährdet. Streister nimmt daber befondere Spenden für das Orbeiter entgegen( zu richten an die Stonzert: 1 holländischer Gulden Direttion H. Wolff und J. Sachs, Berlin   2. 9, Linkitr. 42) 1 argentinischer Papier  - Peso Brof. Dietrich Schäfer   wird in der ersten Hälfte des Winter- 1 belgischer Frant. femesters an der Technischen Hochschule auf Veranlassung des Außen- 1 norwegische Krone institutes der Hochschule acht Vorträge über Deutiche Geschichte halten. 1 dänische Strone. Diele Vorträge find Nichtstudierenden gegen 25lung einer Eintrittskarte für 1 schwedische Krone 50 M. zugänglich Die Vorträge werden Mittwochs, vom 25. Dktober an bis zum 20. Dezember, von 6 bis 7 br, gehalten. Megander Moisi nimmt na 14, fabric er Abwesenheit von Berlin  Freitag, den 27. d. Meine Tätigkeit an den Holländer Bühnen wieder auf. Er spielt zunächt am Deutschen Theater in den Tolitoi Etüden Der lebende Leichnam und Und das Licht fcheinet in der Finsternis. Ceine erste neue Rolle wird die Titelrolle in Shafeipearest önig Richard II" fein. Orga- Kurse. Das neue Trimester für Organisationswissenschaft und Betriebstechnik beginnt am 28. im Hörsaal des Drga- Instituts. Vorlesungs. verzeichnisse und Hörertarten sind in der Geschäftsstelle, Berlin   NW. 7, Friedrichstr. 154, zu baben.

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Neue Postmarken in Cowjetruhland. Demnächst werden in Sowjetrußland Postmarken eines neuen tändigen Musters ausgegeben, auf denen die Köpfe eines Arbeiters, Bauern und Soldaten abgebildet find. Bum 5. Sabrestag ber Sowjetrepublik werden wieder besondere Jubiläums. marten herausgegeben.

11

1 japanischer Yen

1 italienifde Lire 1 Pfund Sterling Dollar.

1 französischer Frank brasilianischer Milreis Soweizer Frank.

1 spanischer Befeta 100 österr. Stronen( abgeft.) 1 tschechische Krone ungarische Krone

1 bulgarischer Lewa

Die Demobilmachungsvorschriften.

Erstatti ng des Berichtes des wirtschaftspolitischen und sozialpolitischen Im Reichswirtschaftsrat wurde am Donnerstag nach Ausschusses zu dem Entwurf eines Gesetzes über Berlängerung der Geltungsdauer von Demobilmachungsverordnungen ein Antrag des sozialpolitischen Ausschusses angenommen, der bestimmt:

" Der Vorläufige Reichswirtschaftsrat möge dem vorbezeichneten Gefeßentwurf zustimmen mit dem Wunsche, die Regierung wolle die in Betracht kommenden Gesegesvorlagen, soweit sie noch nicht eingebracht sind, mit größter Beschleunigung einbringen, insbesondere die Vorlage betreffend Betriebsabbrüche und Betriebs. ftillegungen, so schleunig, daß sie noch in diesem Jahr vom Reichstag verabschiebet wird."

Hinzu kommt dann noch ein Zufazantrag, der eine Beschleuni gung auch der Vorlage betreffend Einstellung und Ents fassung von Arbeitern und Angestellten verlangt und ebenfalls angenommen wird.

Bur Regelung der Diätenfrage beschließt der RWR., daß die Gelbentwertung ebenso wie bei der bevorstehenden Neuregelung der Diätenfrage des Reichstages für die Mitglieder des RWR. be­rücksichtigt werden müsse. Es folgt mun der Bericht des sozialpolitischen Ausschusses zu dem Entwurf eines Reichsknappschaftsgesetzes.

Bon allen Seiten wird die Bedeutung dieses Gefeßes für den Berg­bau hervorgehoben. Dr. Thissen und Genoffe Umbreit als Arbeit nehmer verlangen in Erwartung einer endgültigen Regelung der verbliebenen Streitpunkte 3urüdverweisung des Gefeßzent­wurfes an den sozialpolitischen Ausschuß. Sie fordern jedoch zu gleich die Ermächtigung des Ausschusses, sofort nach seinen Be. ratungen sein Botum, gleichoiel welcher Art, an den Reichstag weiterleiten zu dürfen. Cin dementsprechender Antrag Thissen wird angenommen.

Zum Bericht des wirtschaftspolitischen Ausschusses über die Waggongestellung für Kartoffeltransporte liegt ein Antrag des Ausschusses vor ,, der über mangelhafte Wagen. goftellung flagt und Abhilfe von der Reichsregierung verlangt.

Ein Vertreter des Ernährungsministeriums erklärt, daß zu Besorgnissen tein Anlaß bestehe, da die Ernte 36 Millionen Tonnen bringe und also die letzte Friedens­tartoffelernte beinahe erreiche. Für Brennzwecke aber dürften ebenso wie im Vorjahr nur 20 Broz. Kartoffeln verwendet werden. Ge heimrat Sommerland vom Reichsverkehrsministerium erklärte, daß im Oftober täglich durchschnittlich über 5000 agen für den Kartoffeltransport gestellt werden. Die Elfenbahnverwal tung müsse bei der ungeheuren Nachfrage nach Kartoffeln um Ge buld bitten. In Berlin   sei der Kartoffelzuftrom so groß, daß fämtliche Bahnhöfe verstopft und nicht genügend Fuhrwerte zum Ab­transport aufzutreiben feien.

Der Antrag des wirtschaftspolitischen Ausschusses über die Wagengestellung wird angenommen, und das Haus vertagt sich auf unbestimmte Zeit.

Kein Frauenzuschlag.

Die letzten Berhandlungen zwischen Regierung und Gewerks schaften über die Umgestaltung der Besoldungsordnung find befannt lich ergebnislos verlaufen, weil die Regierungsvertreter entgegen den Wünschen der Gewerkschaften an dem prozentualen Frauenzu schlag festhielten. Die unter den Parteien des Reichstages geführten Berhandlungen haben ergeben, daß fich für diesen prozentualen Frauenzuschlag im Reichstag feine Mehrheit findet. Eine aus je einem Vertreter der Reichstagsparteien aufammengesetzte Subfommission wird sich am Freitag vormittag mit dieser Ange legenheit beschäftigen. Als Ergebnis der Besprechung wird die von den Gewerkschaften geforderte Beseitigung der unsozialen prozentualen Frauenzulage erwartet.

Internationale Arbeitskonferenz.

Genf  , 19. Oftober.( WTV.) Die internationale Arbeitskonferens fegte in ihrer heutigen Volljegung am Vormittag auf Antrag des Vorschlagsausschusses drei Arbeitsausschüsse ein. Der bes internationalen Arbeitsamtes, der Festsetzung der periodischen erste, der 36 Mitglieder zählt, wird sich mit der Verwaltung se onferenzen und der Geschäftsordnung, der zweite, der ebenfalls aus 36 Mitgliedern besteht, mit den statistischen Er­hebungen über Gin und Auswanderung befassen, der britte, zwölfgliebrige, soll die Frage der Abänderung der bisher auf dem Gebiete der internationalen Arbeitsorganisationen a 5- gefchloffenen blommen prüfen. Die Wahl der Aus ichußmitglieder wird heute nach vorhergehenden vertraulichen Be sprechungen in den einzelnen Gruppen erfolgen.

Der Generalbericht des Direktors wird in den nächsten Tagen beraten werden. Bon Interesse für   Deutschland ist u. a. der Ab­schnitt über die Sprachenfrage, die leberweisung ber Ber­ficherungsfonds für Ost- Oberschlesien an   Polen, die Einsetzung des beratenben Arbeitsausschusses in   Oberschlesien und ble Kriegs­gefangenenlager in   Deutschland. In diesem Bunft hebt der rung hervor. Bericht die befriedigende und ferrette Haltung der   deutschen Regie­

Die Arbeitsorganisationen zu   Rußland beschränken sich trog aller Bemühungen des Arbeitsamtes immer noch auf den Austausch gewisser Veröffentlichungen. Ueber die Lage in Rußlanb felbst sagt der Bericht u. a., daß trotz aller Rohstoffmengen, über die Rußland noch verfügen mag, unb tros der Tatsache, daß   Rustand ein großes Absatzgebiet fei, es nicht ben Anschein habe, als ob Ruhland in den wirtschaftlichen Schroterigteiten   Europas von großer Hilfe fein tönne. Der furchtbare Niedergang der öffentlichen Produktion, die Finanztatastrophe, die allgemeine Berarmung des ganzen Landes, die Auflösung und 3 erstörung der Industriearbeiters tlaffe ließen nur ziemlich ferne Hoffnungen zu.

Der Protest des Rheinlandes.

Die Reichstags- und preußischen Abgeordneten aus den befehten Gebieten beschäftigten sich am Donnerstag abend in einer mehr­DANAS Gündigen Sigung mit den Eingriffen der Rheinlandtommiffion in die deutsche Rechtspflege. In der Aussprache kam die große Erre­gung zum Ausdrud, die durch das Borgehen der Rheinlandtommiffion in allen Bevölkerungsschichten der Rheinlande entstanden ist. Sowohl im Reichstage wie im Landtage werden, wie bereits gemeldet,   Inter­( Gelb-)( Brief-)( Geld-)( Brief-) pellationen eingebracht werden.

19. Oftober Käufer Berkäufer

18. Oktober Käufer Berkäufer

Kurs

Kurs

577.77 774.08 67.96

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Kurs Kurs Berlorene Siebesmüh. Im Berliner Tageblatt" sucht Erich 1246.85 1253.15 1128.58 1131 41 Dombrowski den Anschein zu erwecken, als wenn bei den Ber­1147.10 1152.90 1036.20 1038.80 handlungen über die Reichspräsidentenwahl zwischen den beiden bis­219.45 220.00 200.74 201.25 herigen sozialdemokratischen Richtungen Differenzen hervorgetreten 575.55 578.45 522.84 524.15 wären. Er führt als Beweis dafür an: Dittmann begleitete 644 35 647.65 579.22 den Fraktionsvorsitzenden Hermann   Müller zu den interfraftio 852 85 857.15 775.96 nellen Besprechungen, und mehr als einmal erlaubte er fich 75.181 75.561/ 2 68 18 die einschränkende Bemerkung, daß dieser zunächst nur für sich 1531.16 1588.84 1348.30 1351.70 gesprochen und seine persönliche Ansicht zum Ausdrud gebracht habe. 122 15 Demgegenüber sei festgestellt, daß Müller und Dittmann bei den 12858.90 12891.10 Beratungen völlig fonform gegangen sind und Müller selber 2896.37 2903.63 die fraglichen Wendungen von vornherein als rein persönliche Mei 216.72 217.27 nungsäußerungen bezeichnet hatte, eine Erklärung, die dann von 321.59 322 41 Dittmann lediglich bestätigt und von Müller nochmals nochdrücklich 533.83 535.16 betont wurde. Offensichtlich möchte Herr Dombrowski Mißtrauen 441.94 448.05 3mifchen die beiden bisherigen Richtungen unserer Partei fäen. Man 3.98 4.02 merkt die Absicht und lächeit darüber.

184.16 134.84 14264.25 14385.75 8192.8208,- 238.40 287.60 855 11 856.89 583,53 586.47

121.84

492.76

495.24

4.43 4.47 104.98 105.52 1.29

21.44

94.98 1.81 1.18 21.56 19.22

95.16 1.18 19.27

100 Bolenmar! galten im freien Berkehr etwa 28,75.

Der Anschlag auf die preußische Gesandtschaft in   München geht nach offiziler Angabe auf einen wegen Untreue entlassenen Heizer zurüd und hat mit Bolitit( joll heißen mit den bayerischen Fascisten) I nichts zu tun.