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Staatsbürger wahren und fichern( Beifall) und ein gutes Berhältniß zu Kroatien   und Slavonien pflegen. Die Regierung werde die Prinzipien des vorigen Rabinets ver­folgen und die kirchenpolitischen Gesetze innerhalb des feftgefeßten gefeßlichen Zeitraumes durchführen, womöglich mit Schonung der Gefühle der einzelnen Konfessionen. Die noch übrigen Kirchengefeße werde die Regierung unter Aufrecht­erhaltung der für dieselben maßgebend gewefenen Prinzipien durchführen.( Lebhafte Eljenruje rechts.) Endlich werde die Regierung trachten, die Frage der katholischen Autonomie zu lösen, die Verstaatlichung der Verwaltung in An­griff zu nehmen, das Eisenbahnnet, besonders gegen den Orient hin, zu vergrößern, und den Ueberschuß im Staatshaushalte des nächsten Jahres dem Ackerbau zuzuwenden.( Lebhafte Gljenrufe rechts.)

Reform" des Schwurgerichts in Zürich  . Das Kantons rathsmitglied Oberrichter a. D. Wolf, beantragte eine Reform des Schwurgerichts in dem Sinne, daß es auf schwere Straffälle beschränkt, die Zahl der Geschworenen von 12 auf 8 oder 6 reduzirt wird und beim Verditt wie beim Strafausmaß Geschworene und Richter zusammenwirken. Diese Aktion läuft offenbar auf völlige Abschaffung des Schwurgerichts, auf Gin­führung von Echoffengerichten auf breiterer Grundlage als in Deutschland   hinaus. Dem kapitalistischen   Politiker Wolf ist dieses reaktionäre Unternehmen ganz gut anstehend, aber das Volk dürfte davon kaum etwas wissen wollen.

Man ersieht hieraus, daß in der schweizerischen Republik  ähnliche reaktionäre Pläne wie im deutschen   Bundesrath aus geheckt werden können.-

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Parlamentarisches.

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Reich"

Unter

Dem Haufe der Abgeordneten ist eine vergleichende Ueber­sicht der Ergebnisse der Ginkommensteuer- Veranlagung für 1898/94 und 18 9495 sowie die Nachweisung über die Er­gebnisse der anderweiten Verpachtung der im Jahre 1894 pachtlos gewordenen Domänenvorwerte vorgelegt worden.

Die Furcht vor der Sozialdemokratie bahnt den Frieden von 15 000 Mann, daß von Liau- Jang aufgebrochen war, fließ verwaltung zu ersuchen, die Bergebung von Militärlieferungen zwischen den streitenden Nationalitäten in Böhmen   an, damit am Morgen des 17. Januar im Nordwesten von Haitscheng zu zentralisiren, einen größeren Kreis von Submittenten zuzu­dann desto energischer dem Proletariate die Stirn geboten werden auf die Japaner. Die Chinesen wurden zurückgeworfen. Die laffen und einen dem Beginn des Etatsjahres näheren Termin Japaner baiten einen Todten und 40 Verwundete. für die Lieferungen zu bestimmen. Der Antrag Müller- Fulda, Shanghai  , 19. Januar.  ( Meldung des Reuter'schen 415 672. abzusehen, wird mit Mehrheit angenommen, ebenso Das neue ungarische Kabinet hat sich mit einer Bureaus".) Nach einem Telegramm aus Tschifu   feuerten gestern findet die Resolution Hammacher mit großer Mehrheit zu­Programmrede des Ministerpräsidenten Banffy   im Parla- drei japanische Kriegsschiffe auf Teng- tschou- fou, eine große von ftimmung. mente eingeführt. Wir heben aus derselben die folgenden Tschiju westlich gelegene Stadt, ohne ihr Schaden zuzufügen. G3 entsteht eine lange Debatte über die Einrichtung der Stellen hervor: Das Kabinet werde die Geschäfte auf liberaler Grundlage Dem Reuter'schen Bureau" wird aus Honolulu   vom 11. dieses Royalistische Revolution auf den Hawaii   Inseln. Bekleidungsämter, die mit der Bewilligung der geforderten Mehr ausgaben endet. in ungarisch nationaler Richtung führen und alle gegen Monats gemeldet: Ein ernstlicher Aufstand der Royalisten Vorsiz des Staatssekretärs des Innern v. Bötticher zusammen. Die Reichstagebau Kommiffion trat gestern unter dem den Staat als solchen und gegen die Einheit beffelben gerichteten Angriffe auf das ent: fand hier am Abend des 6. Januar und am folgenden Den ersten Gegenstand der Berathung bildete die Feststellung der schiedenste betämpfen.( Beifall.) Das Rabinet Tage ftatt. Der Belagerungszustand wurde erklärt und die Auf über dem Westportal des Hauses anzubringenden Inschrift. Nach werde bie verfassungsmäßigen Rechte der fremdsprachigen fländischen, deren Zahl 200 betrug, wurden von den Regierungs  - einer längeren Diskussion, in welcher mehrere Vorschläge gemacht truppen zerstreut. Ungefähr 50 Aufständische wurden ergriffen, bald gezwungen sein werden, sich zu ergeben. die übrigen flüchteten sich in die Berge, wo sie wahrscheinlich wurden, fand die Inschrift Dem deutschen Reich" die Zustimmung der Majorität Majorität der Kommission, der Kommission, während Getödteten ist unbedeutend. Die Behörden verhafteten ungefähr auf der Inschriftstafel anbringen wollte. Die Zahl der eine Minorität die Worte Kaiser und Des weiteren 70 Personen, darunter Engländer und Amerikaner, welche des auf der Inſchriftstafel anbringen wollte. Einverständnisses mit den Aufständischen beschuldigt werden. beschäftigte sich die Kommission mit der Feststellung des Bedarfs für das nächste Etatsjahr zum Zweck der künstlerischen Ausschmückung des Reichstages. In bezug hierauf wurde die Fortführung der in Vorbereitung befindlichen Arbeiten beschlossen und sind die hierzu nothwendigen Mittel im Etat beantragt. In der großen Wandelhalle ist die Aufstellung des Standbildes Budgetkommiffions Sigung. Generalmajor v. Gemmingen   Kaiser Wilhelm I.   in Aussicht genommen und wurden die zur nothwendigen Mittel giebt Aufschluß über das Verfahren bei Vergebung von Lieferungen Modellausführung Ein bewilligt. für die Armee. Die Bergebungen finden im Juni jeden Jahres im Befit des preußischen Staats befindliches Roloffalgemälde für das nächste Etatsjahr statt. Seit dem Jahre 1890 feien die( Apotheose der Gründung des Deutschen Reichs) foll Bekleidungsämter mit der Vergebung der Lieferungen beauftragt in einem der großen Säle des Obergeschosses und wurden die fich meldenden Fabrikanten, so weit man sie für funit finden. Auf Anregung Auf Anregung des Abgeordneten Singer leistungsfähig hielt, auf die verschiedenen Bekleidungsämter ver befchloß die Kommiffion, bie Reichstags- Bauverwaltung zu er theilt, so daß jedem etwa 25 Lieferanten zugetheilt wurden. Jest fuchen, baldmöglichst bei dem Nord- und Eüdeingang des Reichs­fei die Zahl der Lieferanten für Tuche auf etwa 95 beschränkt, tages Portierlogen anbringen zu lassen, damit die Be­bie das siebenfache defien zu liefern vermöchten was gebraucht amten Dor Kälte geschützt werden und einen an werde. Die Fabrikanten müßten sich auf die Ansprüche der Militär- gemeffenen Aufenthaltsort bekommen. Den Schluß der verwaltung einrichten können, deshalb tönne nicht jeder genommen Kommissions- Verhandlungen bildete die Erörterung über werden. Eine Steigerung der Preise für Tuch sei seit dem die vertragsmäßig festzustellende weitere Thätigkeit und Bestand der Bekleidungsämter nicht eingetreten. Das sei zum Remunerirung des leitenden Architekten. Der Geheime Baurath ersten Mal im vorigen Jahr geschehen, darauf habe aber die allot ist für die Beaufsichtigung und Leitung der noch Militärverwaltung im Juli sofort eine Ordre erlaffen, des In- rückständigen Theile des Reichstagsbaues, so wie für die Lieferung halts, daß da es scheine, daß nur durch lünstliche Mittel die Preise der noch fehlenden Zeichnungen gewonnen worden. in die Höhe getrieben werden sollten, diejenigen Fabrikanten von Lieferungen ausgesch loffen würden, die sich an dergleichen Mani- Schutzoll anf Quebrachoholz. Jm Reichstage hat der pulationen betheiligten. Nach den mitgetheilten Preisen in den Abg. Freiherr   v. Stumm- Halberg( Rp.), unterstützt von Mit­Die Legende von Faure  , dem Gerbergesellen, verschiedenen Jahren sind diese seit Anfang der achtziger gliedern des Zentrums und der deutsch   konservativen Partei, Millionär und Präsidenten der Republik, wird balb Jahre mehrfach um mehr als die Hälfte gesunken. Zweifellos folgenden Antrag eingebracht:" Der Reichstag wolle beschließen: in den Lesebüchern der Boltsschulen und in den für Arbeiter böhung der Preise vorhanden gewesen. Die fübrung eines angemessenen Schutzolls auf Quebrachoholz und im legten Jahre eine Ringbildung zur Gran den Herrn Reichskanzler das Ersuchen zu richten, die Ein­von den Unternehmern eingerichteten Bibliotheken ihren Play Militärverwaltung fei gerne bereit, auch eine andere Art für die die daraus hergestellten Extrafte und Präparate, sowie auf andere finden. Ernsthafte Leute werden ihr aber keinen Glauben Bergebung der Lieferungen vorzunehmen, sobald man ihr dazu den überseeische Gerbstoffe baldthunlichst herbeiführen zu wollen." schenken. Es wird nur wenige Tage währen und sie wird Weg zeige. Abg. Dr. Müller Fulda findet, daß nicht wiederlegt alles romantischen Aufputzes ledig sein. Heute wollen wir worden fei, daß trop stetig billiger gewordener Rohmaterialien Dem Herrenhause ist die Uebersicht ber von der die Darstellung des Pariser Soleil" mittheilen: ( der Wolle) die Preise der Tuche in den lezten Jahren statt Staatsregierung gefaßten Entschließungen auf Der Vater Faure's war fein fleiner Tapezirer, sondern billiger theurer gewesen seien. Der Redner führt Namen von Anträge und Refolutionen des Herrenhauses befaß eine Möbelniederlage in Paris   und eine Fabrit Fabrikanten und ihre Forderungen an, die zeigen, daß Ver- aus der Session 1894 zugegangen. in Beauvais  . Der junge Felix sollte seinem Vater nach abredungen unter denselben bei der Preisstellung vorhanden folgen, darum sendete ihn dieser frühzeitig in ein gute Handels- waren. Seine Mittheilungen rührten von einem der größten Schule, 100 viele Pariser Großindustrielle und Staufleute Militärlieferanten, der selbst betheiligt sei und stets billige Preise erzogen wurden. Felix studirte längere Zeit, wurde dann von ſtellte, derselbe macht auch Vorschläge, wie künftig die Militär feinem Vater auf zwei Jahre nach England gefchickt, verwaltung zu guten und billigen Preisen kommen könnte. wo er ebenfalls Schulen befuchte und praftische Renntnisse ammacher: Die Lieferungen seien schon vergeben und so im Tapeziergeschäfte erwarb. Siebzehnjährig nach Paris   zurück fönne an den Forderungen nichts geändert werden. Uebertheuerung gefommen, lernte er Möbelzeichnen, weil es noch immer hieß, sei offenbar vorhanden, das sei Folge der Ringbildung, Fraktionsverzeichniß des Abgeordnetenhauses. Nach Daß er das väterliche Geschäft übernehmen solle. Später gefiel die ein Uebelstand sei, dem er aber nicht so gegnerisch gegen dem am 17. Januar d. J. abgeschlossenen Verzeichniß der ihm der Möbelhandel nicht mehr, und auf den Rath überstehe wie z. B. der Abg. Richter. Generalmajor Parteien im Haufe der Abgeordneten besteht die konservative eines befreundeten Lederhändlers erlernte er in Amboise  . Gemmingen  : Für dieses Jahr fei nichts mehr zu machen, Partei aus 188, die Zentrumspartei   aus 95, die nationalliberale die Gerberei, und zwar wie gewöhnliche Arbeiter, ob für das nächste Jahr wolle die Militärverwaltung die vor Partei aus 88, die freitonfervative Partei aus 62, die Partei wohl er feiner war und diese kurze Lehrzeit nur als gefchlagenen Maßregeln gerne berücksichtigen; aber die der Bolen aus 17, die freifinnige Boltspartei aus 14, die frei­praktische Schule behandelte. behandelte. In Amboise   lernte Faure   einen Unternehmer gingen dabei au grunde, finnige Vereinigung aus 5 Mitgliedern. Zu feiner Partei ge­die Nichte des Maires von Amboise   kennen und heirathete fie, man tomme schließlich dazu, alles in einige hören 11 Abgeordnete. Erledigt sind zur Zeit die Mandate für Richter kommt im den 2. Gumbinner, den 2. Danziger und den 10. Schleswig­Er war dazumal 23 Jahre alt. Nach der Heirath ging er nach große Fabriken zu geben. Havre  , gründete Produtten Kommiffions allgemeinen auf die Ningbildung zu sprechen, tritifirt Solsteiner Wahlbezirk. geschäft für überfeeische Artikel und erwarb bald die Regierungsmaßregeln als verfehlt, plädirt für die Die Vergebung müsse eigene Schiffe. Er begann feine öffentliche Karriere als Ge Bulaffung der freien Konkurrenz. meinderath und Handelskammer- Rath, und, um gewisse Lücken von einer Zentralſtelle ausgehen. Woher die großen Rest feiner Bildung auszufüllen, besuchte er einen Abendkurs der bestände aus den Vorjahren fämen? Geh. Rath Koch erläutert Arbeiter, wo Geschichte vorgetragen wurde. dieses. Bebel: Würden die geforderten Lieferungen schon das unabänderlichen Thatsache und fein Bewilligungsrecht sei auf Jahr vorher abgeschlossen, dann stehe der Reichstag vor einer gehoben. Das sei unmöglich aufrecht zu erhalten. Nach General  major v. Gemmingen   scheine es, als wolle die Militärverwaltung bei Bergebung der Lieferungen eine Art Sozialpolitit betreiben, Dazu habe sie feinen Auftrag, wolle sie das, so müsse sie sich über die Grundsäge dieser Sozialpolitik mit dem Reichstag ver Es ist hiernach die Rede von einem Brief, den Arnold am händigen. Wohl sollten auch kleine Unternehmer bei Reichs 31. April an Lucas geschrieben hat und in dem er erklärt, daß lieferungen bedacht werden, aber nicht zu theueren Preisen. Was der Ruffe geflohen fei, wahrscheinlich nach Deutschland  . diese mehr erhielten, müßten die arbeiten den Klassen auf dem Wege Arnold behauptet, diesen Brief geschrieben zu haben, um der indirekten Steuern bezahlen. Die Militärverwaltung treibe Indiskretionen non feiten der Maitresse des Lucas zu verhüten. den Teufel mit Belzebub aus, ihr System sei eine Begünstigung Er leugnet, am Tische Müller's in Maastricht   zur Nacht gegessen der Ringe wider Willen. Diese feien aber ein Uebel, wie selbst zu haben. Müller sei erst während des Effens gekommen. Der Hammacher, der in Sachen der Ringbildung doch Sachverständiger Ruffe habe das Nachtessen bezahlt, weil die Zeit drängte. sei, zugegeben habe; auf der einen Seite wolle die Militär- Der Russe hat an Arnold am 30. April telegraphirt: verwaltung durch ihre Maßnahmen ein Uebel verhüten, auf der Komme sofort, die Werthpapiere sind angekauft." anderen Seite begünstige sie ein noch schlimmeres Uebel. Die Der Russe babe wohl, da er wenig französisch verstand, Bergebungsmethode zwänge auch die begünstigten Lieferanten zu eskomptiren mit faufen( escompter acheter) verwechselt. unnatürlicher Vergrößerung der Produktionseinrichtungen, zu Jedenfalls wisse er, daß der Russe zu jener Zeit Geld erwartete. wohingegen auf der anderen Seite Am 1. Mai sei Arnold nach Maastricht   zurückgekehrt, um sein Schutzölluerisches aus Belgien  . Wie in Brüssel   bestimmt Ueberstunden Don Arbeitern arbeitslos blieben. Diese Geld zurückzufordern. verlautet, wird die Regierung demnächst einen Gesezentwurf in zehntausende auch naturgemäß Preissteigerungen Der Präsident wirft Arnold vor, den Brief auf Verlangen den Kammern einbringen, betreffend eine Reform der Zolltarife. Methode habe dann Folge. Darin müsse Wandel geschafft werden. der Polizei nicht abgeliefert au baben. Arnold behauptet, daß Darnach sollen mit Eingangszöllen belegt werden: Getreide, ur Margarine, Butter, Schmals, Safer und Gerite. Bei der Rechten. Gemmingen  : Sozialpolitik folle nicht getrieben werten, der Brief und die Aufforderung des Kommissars zu gleicher Zeit es handle sich um etwas historisch Gewordenes, indem durch eine gekommen seien. der Kammer soll für diese Schutzölle eine Mehrheit bestehen. Rabinetsordre vom Jahre 1888 gewiffe Verpflichtungen für Arnold, der sich offen und energisch vertheidigt, leugnet, dem Vom Gaul auf den Esel ist Lord Rosebery  , Lieferungsertheilung eingegangen wurden. Bebel afzeptirt, Russen von der Haussuchung bei Tits Meldung gemacht zu Er behauptet, daß er sich durch den pompösen Namen der englisch   e Ministerpräsident gekommen. Jüngst daß feine Sozialpolitik getrieben werden solle, wendet sich aber haben. noch wollte er das Oberhaus zerschmettern, jetzt will er entschieden dagegen, daß eine Kabinetsorbre vom Jahre 1883 des Ruffen habe fangen lassen, und legt Briefe vor, aus denen blos die Beziehungen zwischen Ober- und Unterhaus regeln. für die Vergebung von Lieferungen maßgebend fein solle, die hervorgeht, daß er mit dem Ruffen lediglich in geschäftlicher Das ist ja sehr bescheiden. Zunächst hat aber Lord   betreffenden Personen seien ja längst gestorben, oder ob hier ein Berbindung gestanden hat. In denselben ist die Rede von der Rosebery dafür zu sorgen, daß er selber auf den Beinen Erbrecht für so lange als die heutigen Zustände bestehen, ab- Einrichtung einer Berficherungsagentur in Rußland.  geleitet werden solle. Das Reich habe feine Verpflichtung Der Koffer des Rufien in zweimal bei Arnold mit Beschlag bleibt. Biel   länger können die Neuwahlen nicht hinaus den Inhalt einer Kabinetsordre vom Jabre 1883 als bindend an belegt worden. Das erste Mal wurde er amtlich verschlossen, geschoben werden, und die Angst, welche die Liberalen zuerkennen. v. Gemmingen  : Es handele sich nicht um Berfonen, das zweite Mal wurde er weggebracht. Arnold vertheidigt sich vor ihnen haben, laffen gerade nicht auf die Wahrscheinlich fondern um gewisse kleine Zentren, deren Produktionsfähigkeit gegen den Vorwurf, daß er den Koffer geöffnet habe. Es wäre feit eines günftigen Ausfalls schließen. Herr Rosebery man bei freier Konkurrenz zerstören würde. Richter schließt ein Polizeibeamter gewefen. Verhör von Leblanc. felbft gab in der Rede, die seine reformatorische sich in bezug auf die Bedeutung der Kabinets ordre Bebel an. Leblanc hat den Russen bei Tits kennen gelernt. Auch Bescheidenheit offenbarte, der Angst vor den Neuwahlen Bragt, ob die Militärverwaltung sich befugt erachte, auch Aende­Ausdruck. Er versicherte naiv, daß er dieselben gern hinaus: rungen in der Uniformirung ohne besondere Zustimmung des er vertheidigt sich sehr gut. Der Russe war Leblanc 18 Frants Reichstages vorzunehmen. Staatssekretär von Posadowsty schuldig. Derselbe habe seinen Koffer als Pfand angeboten. Auch schieben möchte, um noch vorher Beit für den Wähler meint, das Verlangen Bebel's über die hier geforderten Be Leblanc will sein Alibi nachweisen für den Abend des Attentats soldung der Parlamentsmitglieder und allgemeines Wahl erst dann durchführbar, wenn der Reichstag eine einmalige Nach der Explosion habe er den Russen aur Bahn begleitet. recht in Aussicht. Schade nur, daß Herr Rosebery an außerordentliche Bewillgung gewähre, durch welche der Haupt- Auf dem Wege erinnerte sich dieser, daß er eine Brieftasche ver diese schönen Dinge nicht früher gedacht hat, als es noch bedarf an Zuchen gedeckt werde, so daß es fich später nur um geffen habe. Er bat Leblanc, ihm dieselbe am nächsten Tage zu in der Macht seiner Partei war, sie durchzusetzen. Ergänzungen handle. Möller erklärt sich gegen eine absolut bringen. Das war der Zweck, warum er am nächsten Tage nach freie Konkurrenz. Dr. Müller Fulda beantragt die mehr Maastricht   fuhr. Mit bezug auf die weitere Reise bestätigt Bom chinesisch- japanischen Kriegsschauplage liegen geforderten 415 672. zu streichen. Geh. Rath Roch wider Leblanc die Aussagen von Arnold. Verhör von Schlebach. heute die folgenden Tepeschen vor: spricht dem, die eingegangenen Verpflichtungen müßten erfüllt London  , 19. Januar. Die Abendblätter veröffentlichen werden. Enneccerus eiflärt sich ebenfalls gegen den Antrag Schlebach gesteht zu, für den Anarchismus zu agitiren. Er eine Depesche aus Haitcheng vom heutigen Tage, welche be- Müller und gegen unbedingt freie Konkurrenz, wie sie Bebel unterlasse aber die Agitation für die Propaganda der That. Der richtet, daß gestern eine chinesische   Armee von 14 000 Mann gefordert. Richter wiederholt, daß er mit dem jetzt beliebten Baron besuchte oft sein Café; aber niemals habe er Dynamit bei Niutschuang eine Niederlage erlitten hätte. Die Chinesen Berfahren nicht einverstanden sein tönne und verlangt Garantien mitgebracht. Er erinnert sich nicht, ob der Russe im Moment hätten die japanischen Linien angegriffen, feien aber gegen willkürliche Veränderungen in der Uniformirung, er meint, der Explosion von St. Jacques bei ihm gewesen ist. Im übrigen wiffe er gar nichts. Er beantwortet die folgen. zurückgeschlagen worden und geflohen. Die Verluste sollen auf daß dies erzwungen werden müffe durch Kürzung der Forderung. chinesischer Seite ungefähr 900, auf japanischer 50 Mann be- v. Kardorff: Die Regierung babe ja eine bezügliche Busage den Fragen: Ich weiß nicht". gemacht, man folle ihre Vorschläge abwarten. Be bel wendet sich Verhör der Frau Schlebach: Sie weiß noch weniger tragen. Hiroshima  , 19. Januar.  ( Meldung des Reuter'schen gegen Enneccerus  , der ihm Anschauungen unterstellt, die er gar nicht wie ihr Mann. Auch macht sie den Gindruck einer Frau, bie Bureaus".) Eine amtliche Depesche meldet: Cin chinesisches Heer gemacht. Sammacher beantragt au befchließen: Die Militär- fich lediglich um ihre Wirthschaft bekümmert.

Bon anderer Seite wird mitgetheilt, daß Faure dreis facher Millionär, eifriger Sportsmann und leidenschaftlicher Jäger ist. Daß das zum Präsidenten der Republik genügt, glauben wir nicht.

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Die anarchistische Bombe, welche unmittelbar vor der Demission Casimir Perier's   in Paris   platte, erregte nirgends die beabsichtigte Wirkung. Wer nicht Lachte, schüttelte zweifelnd den Kopf. Die Bombe war zwar genau nach dem orthodoxen Polizeirezept des Herrn Polizei präfekten Andrieux angefertigt, und glich auf ein Haar dem Rochtopfe" Baillant's, der vor einem Jahr den Minister Cafimir Perier rettete. Die alten Mittelchen find aber abgemußt und der neue" Kochtopf" vermochte den Präsidenten Cafimir Perier nicht zu retten. Cafimir sprang über die Klinge. Die Aera der Kochtöpfe" scheint in Frankreich   vorüber zu sein.

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Lütticher Anarchistenprozek.

( Fortießung des Verhörs von Arnold.) Arnold weist im Detail sein Alibi für den Tag nach, an

dem die Explosion in der Kirche St. Jacques erfolgte. Er be­hauptet, niemals in Maastricht   gewesen zu sein, außer um Gelb­fragen mit dem Russen zu regeln. Aus demselben Grunde babe er sich des Stoffers des Russen bemächtigt, nicht aber um diesem die Flucht zu erleichtern.

fang zu haben. Zu letterem Zweck stellte er z. B. Be- meint, das träge auch nach Ermessen beschließen zu können, sei von St. Jacques.