Fechenbach- Urteil und Presse.
Krause in feiner Rede gesagt hat:" Seht mal, Ihr Fähnriche, h Ihr früher auch bei troden Brot und Margar In seinem Plädoyer mußte der Staatsanwalt zugestehen, daß in die das Fechenbach- Urteil für unhaltbar erklären, verlangt Mürwit Dinge passiert seien, die besser unterblieben wären. das„ B. T.", daß der Reichsverband der deutschen In der Absingung des Ehrhardt- Liedes konnte dieser Vertreter der Presse sich mit dem Fehlspruch befassen solle. Das bisherige Republit allerdings nur eine fleine Entgleisung" erblicken. Schweigen dieser Berufsorganisation in einer Angelegenheit, Was sagt der Herr preußische Juftigminister zu dieser lagen Aufdie von eminentester Bedeutung für die gesamte Presse ist, faffung eines Hüters der Staatsautorität, der es für eine Kleinig wirkt allerdings verwunderlich, vielleicht aber nicht ganz ver- leit hält, wenn Marineoffiziere einen stedbrieflich verfolgten Meutewunderlich, wenn man sich erinnert, daß an der Spike des rer verherrlichen. Der Staatsanwalt beantragte gegen den Haupt Reichsverbandes der Chefredakteur der Deutschen Tages- angeflagien troß der erwiesenen Borkommnisse- sechs Wochen Gefängnis, gegen die übrigen je 5000. Geldstrafe. Das Gericht zeitung", Paul Bäder, steht. erkannte nur auf Geldstrafen zwischen 500 bis 8000 M.
ertlären muß, daß schnelle und durchgreifende Maßnahmenp erforderlich feien, um das Land vor dem Untergange zu retten. Benn das Defizit noch weiter steige, und Italien gezwungen Die Kreuzzeitung " beschimpft die Berliner Redakteure. gesessen?" sei, Devisen zu kaufen, um die nötigen Rohstoffe einzuführen, Unter Berufung auf die deutschnationalen Pressestimmen, fo befände fich das Land in einer ähnlichen Lage wie gegen wärtig Deutschland mit seiner Martentwertung. Ja, Deutschland habe gegenüber Italien einen Vorsprung voraus, weil es eine große Kohlenprobuftion, eine hervorragende Tech nit und eine große Industrie befize. die Italien vollkommen fehlten. Diese Feststellungen Giolittis fennzeichnen den Ernst der Lage, der durch ben iegigen Borstoß der Fascisten noch verschärft worden ist. Einerlei wie die Bildung der neuen Regierung im einzelnen vor sich geht: gelingt es den Fascisten, mie fie es wünschen, die wichtigsten Bosten in der Regierung Gerade jezt enthüllt die Kreuzzeitung ", die anläßlich in ihre Hand zu bekommen, so ist es klar, daß die notwendige der Schuhgefehgebung für die Republit vorgegeben hat, für Folge davon eine Verschärfung der innerpolitischen Kämpfe, die heiligen Rechte der Pressefreiheit zu fechten, ihre wahre eine Steigerung der wirtschaftlichen Krise, ein stetes Hinab- Gesinnung. Die Kreuzzeitung " fällt mit wüstesten Beschimpgleiten Italiens zu neuen fatastrophalen Ereignissen sein muß. fungen über die Berliner Pressekonferenz her, Diefen drehenden Gefahren fönnte nur durch ein ent- weil dieje gewagt hat, für die journalistischen Berufsinteressen fchloffenes zielbewußtes Auftreten der Arbeiterklasse im Falle Fechenbach einzutreten. Sie scheut sich nicht, eine begegnet werden. Nur wenn die italienische Arbeiterschaft sich Körperschaft in der allgemeinen Achtung herabzusetzen, zu der Zeuge gemeldet. Es handelt sich um den Fall des Obstzüchterssohn endlich von den Moskauer Illusionen freimacht und ihre nicht wenige Pressevertreter ihrer eigenen Parteirichtung geinnere Berriffenheit überwindet, nur wenn sie sich auf den hören. So berichtet sie erfreut: Boden ber realen politischen und wirtschaftlichen Berhältnisse Geheimrat a as von der Reichsregierung, der fürzlich von Italiens stellt, um alle von den Fascisten terrorisierten Gesell Dr. Hommerich abgelöst wurde, sprach in der Berliner Preffe schaftsschichten zu einer großen Abwehrfront zusammen- tonferenz nur mit beiden händen in den Hosentaschen, zufchließen, wird sie es vermögen, die drohende Gefahr der obwohl man ihn darauf aufmerksam machte. fascistischen Oligarchie und Gewaltherrschaft von dem italienifchen Bolte abzuwenden.
Volkspartei gegen Dr. Stadtler.
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Jetzt wird sich der Herr Reichswehrminister zu äußern haben, wie er die 2tsingung des Ehrhardt- Liedes durch seine Marines offiziere beurteilt.
Neuer Verdacht gegen v. Kähne. Gegen den Wildschützen auf Behow hat sich jetzt ein neuer Rahse, der Lizeneier suchen ging und Monate später in der Nähe v. Kähne hatte bevon Phom erschossen aufgefunden wurde. hauptet, daß er an dem betreffenden Tage, wo Lahse verschwand, verreist gewesen sei. Dies ist bereits durch Zeugen widerlegt worden.
Nun behauptet der Arbeiter Behlin, der bisher im Gefäng Herr Geheimrat Haas wird sich wohl zu dieser Anschul- nis Groß- Lichterfelde eine Strafe verbüßte, daß er an dem in Frage digung, die Pressevertretung absichtlich unmanierlich behandelt kommenden Tage ebenfalls auf dem Gelände des Herrn v. Kähne zu haben, selber äußern. Daß aber ein Organ der deutschen gewesen sei, ihn auf einem Pferde habe vorbeireiten geschen und Presse frohlockt und innere Genugtuung empfindet, späterhin sein Zusammenstoßen mit dem Lehrling von einem weil eine aus allen Richtungen zusammengesetzte Pressever- Bersted im Walde aus beobachtet habe. Nach seinen AusGin Fall Lensch" auf der Rechten. tretung von einem Regierungsvertreter angeblich sagen soll Karl v. Rähne vom Pferde gestiegen und den im Schilf Die Nationalliberale Korrespondenz", offizielles Organ en canaille behandelt wird, das erscheint uns doch als ein Lizzencier suchenden Lehrling wagen feines Diebstahis zur Rede der Deutschen Volkspartei , befaßt sich mit Herrn Dr. Stadt nicht zu überbietender Gipfelpunkt journalistischer Selbst gestellt haben. Als der Junge sich wehren wollte, habe ihn Kähne niedergeschossen. Ter, dem vielfarbig schillernden Herausgeber des„ Gewissen". beschmutzung. Dr. Stabiler hat sich in einer Anzahl von Artikeln als organi- schrieben, daß sie sich des Urteils im Fechenbach- Prozeß ent3wölf Stunden vorher hatte die Kreuzzeitung" gefiertes Mitglied der Deutschen Volkspartei bezeichnet, um halten müsse, sie hatte also ausdrücklich eine Stellungnahme Der deutschnationale Parteitag. alsdann die Politik der Volkspartei in gehässigſter Weise anfür das Urteil abgelehnt. Bur gleichen Zeit rühmte die anhalten Der deutschnationale Parteitag wurde heute früh in der mit zugreifen. Hierzu teilt die„ Natl. Korr." mit: " Deutsche Zeitung"" bie tiefgründige Bildung, den sittlichen schwarzweißroten Fahnen geschmüdten Görliger Stadthalle eröffnet. Ernst und das unbestechliche Urteil" der deutschen Journalisten. 1100 Delegierte und 1000 Gäste find anwesend. Hergt und und am Morgen darauf setzt die„ Kreuzzeitung " diese gleichen v. Braun hielten Begrüßungsreten, die nach den bisher vorliegenJournalisten aufs tiefste in der öffentlichen Achtung herab weil sie der Ansicht der„ Kreuzzeitung “ vom Tage zuvor gewesen sind.
Der Barteivorstand hat in seiner letzten Sigung dazu Stellung genommen und festgestellt, daß Herr Stadtler wohl vor längerer Zeit erflärt hat, Mitglied der Partei werden zu wollen, daß er es bisher aber unterlassen hat, sich einer Organisation der Partei anzuschließen. Demgemäß ist Herr Stadtler nicht mit glied der Partei. Der Parteivorstand erklärt aber, daß, wenn Herr Stadtler Mitglieb einer Organisation geworden wäre, er dieser Organisation anempfohlen hätte, den Ausschluß des Herrn Stadtler zu bewirken, mit Rücksicht auf die von ihm vertretenen Auffassungen und die Art und Weise, wie er diese Auffassungen besonders auch in der Presse anderer Parteien zum Ausbruck ge
bracht hat.
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Das Ehrhardt- Lied auf Mürwik.
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Herr den Nachrichten meist nur bekannte Redensarten enthielten. Abkommen mit Lubersac, das nicht geeignet sei, eine Besserung zu bringen und kritisierte dann die Entlohnungspolitit, die auf ein völlig falsches Gleis geraten sei.
v. Braun wandte sich aber u. a. auch gegen das Stinnes.
Die Löhne der Reichsarbeiter. Die am 25. und 26. Oftober geführten Berhandlungen zwischen Regierung und Gewerkschaften über die Bezüge der im Dienst des Reiches stehenden Lohnempfänger haben zu einem vorläufigen Abbru geführt. Die zuletzt von der Regierung gemachten Borschläge enthielten einen Pauschalbetrag von 1026 m. für die 24 Jahre alten Arbeiter für den Monat Ottober, wozu ein Frauenzuschlag von 800 m. und ein Kinderzuschlag von 300 M. tommt. Angesichts der maßlos gestiegenen Leuerung konnten die Gewerkschaften diesem Borschlag nicht zustimmen. Sie haben als letztes Mittel den Vorstand des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes zur Bermittlung angerufen. Bleibt auch dieser Schritt ohne Erfolg, fann der Deutsche Eisenbahnerverband feine Garantie dafür übernehmen, daß der Betrieb der Reichsbahn in der bisherigen folg, kann der Deutsche Eisenbahnerverband feine Garantie defür übernehmen, daß der Betrieb der Reichsbahn in der bisherigen Ordnung aufrechterhalten wird.
Ein intereffanter Prozeß fand am Dienstag vor dem Schöffengericht in Flensburg statt. Angeflagt war Genosse Stadtverordneter Michelson, sowie eine Reihe anderer Personen wegen Beleidigung der Offiziere von der Marineschule Mir wit. Die Angeklagten ir hätten hierzu nichts zu bemerten, wenn nicht un- hatten behauptet, daß die Ermordung Rathenaus in Mürwit durch längst in einem ganz ähnlichen Falle die volksparteiliche ein Geftgelage gefeiert worden und dabei Reden zur Berherrlichung Breffe eine entgegengefekte Haltung eingenommen bes Mordes gehalten werden seien. hätte. Als nämlich ein gewisser Dr. Paul Lensch unter Die Berveisaufnahme ergab, daß am Abend des 24. Juni tates Berufung auf seine Zugehörigkeit zur Sozialdemokratischen sächlich in Mürwit ein Gelage gefeiert worden ist, aber es soll eine Partei in der volksparteilichen Preffe über die Politik der Geburtstagsfeier" gewesen fen. Die beteiligten Marinefähnriche Sozialdemokratie herfiel und beswegen von der Sozialdemo- erklärten, sie hätten von der Ermordung Rathenaus nichts gewußt. fratie ausgeschlossen wurde, konnte sich die volksparteiliche Eine sehr merfwürdige Relle spielten dret Messewärter als Breffe nicht genug über Gesinnungszwang" und" Partei Beugen. Sie hatten in der Boruntersuchung für die Offiziere fchwer terror" entrüsten. Dabei liegt der Fall Lensch noch viel belastende Aussagen gemacht. In der Haupiverhandlung hielten schlimmer als der Fall Stadtler. Denn heute bescheinigt sogar fie plötzlich mit ihren Aussagen zurück und hatten die Erinnerung das bürgerliche B. T." dem Dr. Paul Lensch , daß sich seine an das meiste verloren. Sie wußten nur noch, daß der Kapitän Mauferung nach rechts im Geschwindtempo" vollzieht, und leutnant Krause eine Rede über Rathenau gehalten hatte, an den daß die Art, wie der langjährige radikale Leiter der„ Leipziger Inhalt der Rede fornten sie sich absolut nicht mehr erinnern, obwohl Bolkszeitung" in der Kritik seiner bisherigen Partei selbst alle er ihnen in der Boruntersuchung noch gegenwärtig gewesen war. üblichen Höflichkeitsformen außer acht läßt, sogar ben Sehr interessant war es, daß einige Offiziere als Zeugen zugeben Außenstehenden verblüffen muß". mußten, daß mehrfach in der Offiziersmesse das berüchtigte„ Ehrhardt- Cied" gesungen worden ist. Dies beginnt bekanntlich mit den Worten: Hafenkreuz und Stahlhelm" und verherrlicht den Meuterer und Hochverräter Ehrhardt.( Ehrhardis Geist im Herzen- fann nicht untergehen".) Ein Zeuge befundete, daß Kapitänleutnant Schutz der Republit verboten. Der Kutscher fühlte sich unpäßlich. Er schickte den Gohn..., man| unseren Meistern vertretene Lehre bestätigt, daß naturwissenschaftmöchte seine Influenza entschuldigen. liche Methoden und Ergebnisse nicht ohne weiteres auf soziale Erfcheinungen übertragen werden können.
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Der Parteitag der bulgarischen Sozialisten hat eine Entschließung angenommen, die sich für den Anschluß an die Zweite Internationale ausspricht.
Tauschhandel.
Inbistrefionen von Egon 5. Straßburger.
Das sind die Zeitläufte.
In der Tauschrubrit einer Zeitschrift für Frauen standen vor 1915 oft furioje Dinge. Lebendiges wurde mit Unlebendigem ge taufet: Kanarienvögel gegen zusammenklappbare Betten, Schäferhunde gegen Klaviere, Bapageien gegen Eisschränke, Angorafagen gegen Nachhilfestunden im Lateinischen, Griechischen und Hebräischen. Damals löften diese Grotesfen viel Freude aus, und als man gar einmal zu lesen bekam, daß der junge Löwe eines Wanderzirkus gegen eine Nähmaschine nebft 500 Bigarren zu haben sei, freute sich die Mitweit, denn die werten Zeitgenossen erstaunten stets, wenn man sich des baren Geldes nicht bedienen mochte und zu solchen Dingen griff, um feine Wünsche zu beruhigen.
Die Zeiten ändern sich! Auch Berlin machte eine gelinde Um wandlung durch; die Wizigen meinen: Berlin steht Kopf! Berlin tauschhandelt nun genau wie die Küstenneger, die Elfenbein gegen Franzbranntwein geben und ihn mit Begeisterung trinken. Mein Onkel faufte z. B. beim Staufmann 4 Pfund Lee und der Raufmann erhielt ein Paar Stiefel dafür; die Tante gab vier Bochen einem Amerifaner- Mittagstisch, der Amerikaner zahlte nicht, wie ortsüblich, in Dollarnoten, sondern er gab der Tante dafür eine Freifarte in die Schweiz . Da der Onkel diese Handlungsweise als Geschent ansah welcher Onfel fäßt die Tante nicht gern ziehen? fo revanchierte er sich und nahm ben Amerikaner zweimal am Abend mit und ließ ihn allerdings für dies Geschenk bezahlen.
Morgen wieder Kartoffelschalen gegen 10-15 Holzfpäne!! Der Tag fällt aus!
Meine...
Nun stürzen sich hundert Frauen auf die Kartoffelschalen.. Zuriel!... Meine!.. Frechtheit!... " Das sind meine! Unerhört!... Meine!...!" Scharfe Worte, heftige Reden, Hand, Fauft, Kartoffelmesser... Furor teutonicus!. Und siehe da: durch mein offenes Fenster fauft die erste Kanonen fugeles ist eine halbe, defefte Kartoffel. Einen Holzspan hätte es dafür gegeben sie zerflug einen Delfter Teller. Nur eine Art Tausch!... In solcher Zeit muß man dem Herrgott für alles dankbar sein...
Institut-
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Die ver
Berbot einer fommunistischen Elsenbahnerversammlung. Die Rote Fahne " bringt heute einen Aufruf an die Eisenbahner, der unterzeichnet ist: ,, Die oppofitionellen Eisenbahner", und der zu diner Versammlung nach der Andreasstraße einlädt. In dem Aufruf heißt es:" Der Hundsfott. General Groener will euch verhungen lassen." Da diese Ankündigung eine schwere Beschimpfung eines Regierungsmitgliedes enthält und die Erwartung rechtfertigt, daß die Bersammlung ähnlichen Beschimpfungen dienen wird, hat das Bolizeipräsidium diese Versammlung auf Grund des Gefezes zum
Käle Dorsch als füßes Wiener Mädel und Berliner Range. Man spielt die Liebelei" Schnitzlers und Otto Erich Hartlebens uifiges, Lore"-Dramulett im Künstler- Theater, damit Käte Dorsch zu Rollen fomumt. Die Bartheit, die Molligkeit, die merfwürdige Gebrochenheit ihrer Stimme, wenn sie tragisch umsinkt, die Lieblichkeit ihres Blides, wenn fie fich anfchmiegt, das große die das sind Tugenden, die von ihrer Künstlerschaft bewältigt werden. Schmerzensewigkeit abfuchende Auge, wenn fie dem Tod begegnet, aber man mutet ihr zu, die Natur in Dressur zu verwandeln. Sie foll an einem Abend ihren ganzen Shazlaften ausfromen. Sie foll nach den tragischen Fähigkeiten auch noch ihre Operettenluftig beiten zeigen und nach dem betrübtesten Mädchen das teffeste fein. Derartige Ausnutzung schadet natürlich. Die Künstlerin übertreibt, Sie wird sentimental, wo sie nur weicherzig sein müßte, fie wird Dabei ist etwas Herbstreif auf das Schniglersche Stüd gefallen. Boffe, wo eine fröhliche Heiterteit überschnappen müßte. Man sieht heute, daß die schlimmen Ereignisse, die den Liebhaber im Duell fallen lassen und dem füßen Mädel bas letzte Bipfelchen der Hoffnung entreißen, allzu scharf, allzu schnell nach der Zeitungschronit zusammengestellt worden sind. Die Dichtung litt etwas dabei. Hartlebens Ult veraltete meniger, weil der Spott eigentlich mitten in die Staterstimmung hineintritt, unter der wir heute grau werden. M. H.
Oskar Hertwig , Direktor des anatomisch biologischen Instituts an der Berliner Universität, ist im 74. Lebensjahre gestorben. Hertwig , zusammen mit seinem Bruder Richard, Schüler und Fors schungsgenosse Haedels, hat in der Weiterausgestaltung der Entwid lungsgeschichte und Vererbungslehre Hervorragendes geleistet. Nach dem er Haeckel auf zwei Reifen begleitet und in Jena und Königs berg fich als akademischer Lehrer bewährt hatte, übernahm er 1888 die Profeffur für Entwicklungsgeschichte in Berlin , wo er ein neues einrichtete. das anatomisch- biologische- gleichende Anatomie und Entwidiungsgeschichte sowie die Zellen lehre bildeten die Hauptstudiengebiete des Gelehrten. Zu seinen Berdiensten gehört, daß er das Experiment in die Biologie als Er Ein Institut für Eiszeifforschung in Wien . In Europa gab es gänzung der reinen Beobachtung eingeführt hat. Bahnbrechend wurden Hertwigs Forschungen über die Physiologie der Beugung, bisher für die früheste Urgeschichte des Menschen, seine Entwicklung die bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts rückständig geblieben war. im Eiszeitalter und die gleichzeitigen erdgeschichtlichen Vorgänge, mit 1875 gelang ihm die Entdeckung der im Ei bei der Befruchtung Ausnahme des vom Fürsten von Monato gegründeten ,, Institut sich abspielenden Vorgänge, die ihn weiterhin zur Begründung der de Paleontologie", Paris . fein wissenschaftliches Zentrum. Auch der fleine Better ging zum Lauschverkehr über. Da die biologischen Theorie der Befruchtung veranlaßte. Damit trat Hert folches ist nun auch in Mitteleuropa geschaffen durch das unlängst Bortotasje fich nicht mehr als fruchtbringend erwies, nahm er ein mis Dem Broblem der Bererbung und aller mit ihm zufammen gegründete Inftitut für Eiszeitforschung am Naturhistorischen Staats Kleines Delgemälde von der Wand und gab es dem Schneider. Der hängenden Fragen näher. Neben seinen Spezialuntersuchungen hat museum in Wien . Des Institut, das unter der Leitung des Direk Schneider verkaufte feinen Rubens und fertigte meinem Better Hertwig seine Wissensgebiete auch im Busammenhang dargestellt. 1886 tors der antropologisch - ethnographischen Sammlung, Dr. J. Bayer, einen tabellofen Ulfter an. Daß die Entdeckung dieses Tauschhandels erschien sein Lehrbuch der Entwicklungsgeschichte des Merschen und steht, will sein Ziel mit Hilfe eines wissenschaftlichen Fachbeirats verUnannehmlichtetten brachte, braucht nicht weiter ausgeführt zu der Wirbeltiere", das viele Auflagen erlebt hat. Die allgemeine folgen, dem die bedeutendsten Spezialforscher Desterreichs auf diesem Gebiete angehören. werden. Privatfachen gehören nicht hierher! Biologie hat er 1892 zufammenfassend dargestellt.
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Ein
Blüthner Orchester. Das Sonntagskonzert am 29. Off., abends Colift ist Nicharb Klemm( Cello).
Die Junge Bühne, die in der vorigen Spielzeit mit Bronnens Tatermord" cröffnet wurde, wird als nächste Beranstaltung das Drama Olympia" von rnft weis zur Aufführung bringen.
Ich selbst tausche: aus einer schönen Briefmarkensammlung Darwinismus befannt geworden, zu dessen Lehren ihm seine In weiteren Kreisen ist Hertwig durch sein Verhältnis zum Unterwäsche- Garnituren, wurden 20 Liköre, aus 40 Liföra zwei Unterwäsche Garnituren, ein Forschungen mehr und mehr in widerspruch gefeht haben. Um bas 8 Ubr, firbet im Plübner- Seal unter Leitung von Camillo Hildebrand statt. Duhend Kragen, drei Pfund Zucker, fünf Bfund Kaffee us allgemeine wissenschaftliche Denken im Sinne feiner Anschauungen vier Pfund Kaffee nebst einem Pfund Suder sprang ein chirurgischer, au beeinflussen, veröffentlichte Hertwig 1916 das wichtige nicht mehr ganz neuer Raften heraus, und damit honorierte ich den Buch„ Das Werden der Organismen, zur Widerlegung von Hausarzt, der mir aus Dentbarteit freie Ronfultation bis zu meinem Darwins Bufallstheorie durch das Gefeh in der Entwicklung". Tode versprach. Fragt sich nur, wer zuerst ins jenseitige Land über- Hertwig bleibt natürlich entschiedener Anhänger der Entwicklungslehre, während er andere in ihrer Bedeutung einseitig übertriebene ficbelt! Während ich diese Zeilen schreibe, höre ich wildes Straßen- Hypothesen des Darwinismus, wie die ausfchlaggebende Bedeutung geschrei vor meinem Parterre- Fenster. Vor dem Fenster werden des Kampfes ums Dasein für die Auslese oder der zufälligen Variationen befämpft. In der Weiterführung dieser Debatten hat Herttäglich Kartoffelschalen abgeladen. Hundert Frauen bringen sie in wig denn auch sich gegen den ethischen, sozialen und politischen DarKörben und Mülleimern. Sonst war schon der Wagen zur Stelle, minismus gewandt und, obwohl von ganz anderen Gesichtspunkten der für die Schweinetröge die Schalen abholt. Er fam heute nicht. I ausgehend, die reaktionär ausgebeutet werden fönnen, jene von
In das Programm des Karuffels find mehrere neue Stüde aufgenommen werden, it. a. Zigeunermore und Vollstänze. In der zweiten Borstellung um 11 Uhr nachts ist der Eintritt frei. Die Plakatausstellung von Lucian Bernhard im Lichtbol des alten Kunstgewerbemuseums ift bis zum Sonntag, den 5. Moventber, verlängert worden. Kaiser Friedrich Museum. Die Borderasiatife 5. teilung, die wegen umfangreicher Umstellungen einige Bochen für den allgemeinen Besuch geschlossen war, ist jest wieder geöffnet.
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