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gung des Entschädigungsverfahrens wenig­stens einen Teil der Vertriebenen und Geschädigten vor voll= tommener Berelendung zu bewahren.

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Die unverdächtigen Hohenzollern  .

Ein frommer Hochzeitswunsch. Aus deutschmonarchistischem Herzen.

Schuh dem Milliarden- Diadem. Auf dem Gebiete der Liquidationsentschädigung ist für Nachdem die gesamte Monarchistenpresse drei Tage lang Während die deutschnationale Presse im allgemeinen fich die Arbeiterschaft und den Mittelstand noch gar nichts ge- unsere Mitteilungen über das Diadem, Sas   die Reise nach schützend vor das Milliardendiadem stellt, das der 63jährige Wilhelm fchehen. Reederei und Schwerindustrie sind mit Milliarden Doorn antreten soll oder bereits angetreten hat, totgeschwiegen aus dem Privatbesitz der verstorbenen Auguste Viktoria seiner Mart abgefunden worden. Und zwar zu einer Zeit, als die hat, sieht sie sich schon infolge der sozialdemokratischen Anfrage 36jährigen neuen Frau umarbeiten läßt, fommt gelegentlich doch der Mark als Zahlungsmittel noch Kauffraft besaß. Wie immer gezwungen, zu der Angelegenheit Stellung zu nehmen. Um wirkliche deutschnationale Wunsch zur Hochzeit in hat auch hier das Großkapital gezeigt, daß seine Verbindun- ihre Verlegenheit zu mastieren, die am deutlichsten in dem Doorn   zum Vorschein. Eines der gehässigsten deutschmonarchisti­gen zu verschiedenen Ministerien sehr herzliche" find. Wenn ursprünglichen Stillschweigen zum Ausdruck fam, tobt sie ein- fchen Provinzblätter ist die Greifswalder Zeitung", die wegen ihrer man dagegen davon hört, daß in einem Entschädigungs  - hellig gegen die Sozialdemokratie. Diese Lattik fennen bösartigen Angriffe auf die Republik   und die Regierung nach dem urteil einem Arbeiter eine Summe von sage und wir schon aus der Grußer- Affäre, und an der Heftigkeit der Rathenau- Mord auf vier Wochen verboten werden mußte. Diese fchreibe vier Mart( 1) zugesprochen wird, so treibt 3orn Butausbrüche erkennen wir nun, wie peinlich für die hohen Greifswalder Zeitung" zitiert neuerdings aus dem Buche der Frau und Scham einem die Röte ins Gesicht. Tatsache ist, und es zollern und ihre Anhängerschaft die Aufdeckung der Ange- v. Bunsen: Vom Kaiser in Doorn" folgenden heißen Wunsch, der fann nicht laut genug betont werden, daß von den noch nicht legenheit und wie notwendig die Einbringung der sozial- in ihrem Herzen aufsteigt": Möchte Gott   ihm einen gnädigen natürlichen Tod fenden! entschädigten Liquidationserlösen, durch welche ein Teil der demokratischen Anfrage war. Wir werden uns daher weder Möchte dieses Leben, auf has die Blicke der ganzen Welt ge= Kriegsschulden Deutschland's   abgedeckt wird, auch ein erheb- durch die schmutzigen Anwürfe des Tages" noch durch die richtet sind, nicht noch in Phafen, gelenft werden, die ihm die licher Anteil von den verdrängten und vertriebenen Arbeitern Tintenfischpolitik der Deutschen Tageszeitung" irreführen Tragit rauben! Möchte das Große, das jetzt diesem Kaiserschicksal und dem Mittelstand aufgebracht wurde. Während Groß- lassen, die sich nach den Vermögens- und Steuerangelegen­noch anhaftet, nicht vernichtet und möchte das Bild, das die Welt­fapital und Großlandwirtschaft nicht nur ihre Kriegsgewinne heiten von Parvus- Helphand   erfundigt. Wenn die Deutsch­geschichte von ihm zu bewahren hat, nicht klein und seiner Bor­fahren unwürdig werden! Ein gnädiger, schneller Tod für diesen in Sicherheit bringen fonnten und heute wiederum Repa- nationalen behaupten wollen, daß bei diesen etwas nicht in Mann!" rationsgewinne in schwindelnder Höhe in ihren Taschen ver- Ordnung ist, dann fann ihre Fraktion doch jederzeit bei der schwinden lassen, kämpfen die liquidierten Minderbemittelten steht lediglich die Frage der Ausfuhr eines Vermögensobjektes Herzenserguffe die tiefsinnige Betrachtung an, daß man bei näherem Regierung hierüber Auskunft verlangen. Einstweilen aber Die deutschmonarchistische Greifswalder Zeitung" fügt diesem einen verzweifelten Kampf um ihre geringe Habe. Bon dem vor kurzem im Reichsrat behandelten Liqui- von nahezu einer Milliarde nach Holland   zur Diskussion. Die Nachdenken" dem Wunsche der Verfasserin jenes Buches eine ge­dationsschadengesetzentwurf hört man schon allerhand. So soll volksparteiliche Beit" behauptet, wir nüßten die Gelegenheit wisie Berechtigung zugestehen" müsse. Augenscheinlich ein Arbeiter, dem seine bescheidene Hütte liquidiert, oder der zur" straflosen Beleidigung ehemaliger deutscher   Fürsten  " hat man in Greifswald   bereits eingesehen, daß Wilhelm im Begriffe aus und bringt damit ihr Bedauern deutlich zum Ausdruck, Mittelstand, dem sein Geschäft durch Liquidation entzogen daß die Majestätsbeleidigungsparagraphen nicht mehr Anwen fei, sein Leben in Phafen zu lenken", die ihm wirklich jede Tragit wurde, mit dem Vier- bis Sechsfachen des Wertes vom rauben. Die Berliner   deutschnationalen Blätter üben sich inzwischen 1. Juli 1914 in Papiermart entschädigt werden. Nur usw. genießt jeder Bürger, auch die enithronten Fürsten  , und geschenk als eine Harmlosigkeit darzustellen. Tiesinnerst aber werden 1. Juli 1914 in Papiermark entschädigt werden. Nur dung finden können. Aber bitte sehr: den Schuh des§ 185 noch darin, in dieser Zeit des Hungerns das Milliardenhochzeits­ein Beispiel fei gestattet, welches treffend beweist, wie hat Jahresfrist bei einer anderen aber werden die Entschädigung" wirkt. Ein bescheidenes Häuschen, dessen Gelegenheit davon Gebrauch gemacht. Wenn er sich durch fie denten wie jene: Ein schneller gnädiger Tod... Friedenspreis acht bis zehntausend Goldmark war und dessen unsere Mitteilungen und Ausführungen beleidigt fühlt, fo Biederherstellung nach amtlichen Inderzahlen heute min foll er uns doch verflagen! destens das dreihundertfache fostet, soll mit dem Vier- bis Sechsfachen des Friedensnennwertes, aber mit Papiermark im heutigen Wert abgegolten werden. Berglichen mit dem nicht­geschädigten Inlanddeutschen bedeutet das eine wegnahme des zweihundertvierundneunzig- bis zweihundertsechsund­neunzigfachen Papiermarkwertes des früheren Eigentums. Gesuch um Ausfuhrgenehmigung nichts bekannt, ob- folger des Grafen Lerchenfeld in Vorschlag zu bringen. Knilling

so gut den Krieg verloren wie der von Haus und Hof ver­triebene Arbeiter und Mittelständler, obwohl vielleicht der Hausbesizer im Grunewald   ein begeisterter Kriegsverherrlicher und Kriegsgewinnler war, während der Arbeiter an der Grenze des Landes ein Gegner imperialistischer Bestrebungen war. Hier fann es nur eine Lösung geben, und die besteht darin, daß Reichsregierung und Reichstag mit fester Hand zugreifen. Hier darf nicht mit dem frommen" Spruch ent­schädigt werden: Heiliger St. Florian, verschon mein Haus, zünd' andre an!"

Die Gleichheit aller Deutschen  , von der die Reichsver­faffung spricht, muß auch auf dem Gebiet der Entschädigung der vertriebenen und geschädigten Deutschen   zur Wahrheit werden. Man vergesse nicht, daß zum allgemeinen Wieder aufbau des zusammengebrochenen Deutschland   auch der tätige Auslanddeutsche gehört. Und ebenso darf nicht außer acht gelaffen werden, daß die Grenzlandvertriebenen als außer ordentlich wichtige, wirtschaftsaufbauende Faktoren im In­lande in Betracht kommen. Nicht zulegt ist Gerechtigkeit Pflicht aller Deutschen   gegenüber den Bertriebenen und Ber­drängten.

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Der Tag" versichert zwischen zwei Expektorationen, Ilm   so besser, vielleicht hat die sozialdemokratische Anfrage daß bei der Ausfuhr des Diadems gesetzlich vorgegangen wird. etwas dazu beigetragen, denn bis Donnerstag war, nach unse­

wohl die Hochzeit schon am Sonntag stattfindet. Der Tag" aber deklamiert pathetisch:

,, Ein Hohenzoller betrügt niemanden und umgeht missent­lich keine gefeßlichen Bestimmungen. Auch nicht die Ausfuhr­geseze der deutschen Republik."

Ach! Nur nicht so hochtrabend, denn es ist nicht lange her, daß ein gewisser Eitel- Friedrich vor Gericht wegen Ver­stoßes gegen die Vermögensausfuhrbestimmungen stand und verurteilt wurde..

Erfahmann für Lerchenfeld.

Ende der bayerischen Ministerpräsidentenkrise? Fraktion der Bayerischen   Bolkspartei einigte man sich, wie wir er München  , 3. November.  ( Mib.) In der heutigen Sigung der fahren, dahin, den früheren Staatsminister Dr. v. Knilling als Nach­

gehört der Fraktion der Bayerischen Volkspartei   im Landtag an und dürfte nach Ansicht der Bayerischen Volkspartei   auch die Unter­stützung der übrigen Koalitionsparteien finden, so daß damit die Ministerpräsidententrise ihrem Ende entgegengehen dürfte.

Ueber eine Woche ist man in München   auf der Suche nach einem neuen Ministerpräsidenten. Für die wenig beneidens werte Rolle eines Prügelknaben" wollte sich niemand her geben. Es ist Spezialität der bayerischen Demagogen, wie Heim und Held, im Hintergrund zu bleiben. So fann man nach Belieben und Bedarf auch ungestraft den Radikalen spielen und auch in Opposition machen.

Uebrigens befinden sich Zeit" und" Lokal- Anzeiger" im Irrtum, wenn sie von einer besonderen Aufregung der Sozialdemokratie sprechen. Die Anfrage Wels- Braun ist in Ab 15. November neue Posttarife. durchaus ruhigem Tone gehalten und Aufregung verraten Die neue Erhöhung der Postgebühren war am Freitag Gegen nur die explosiven Kommentare der Monarchistenpresse. Aber wir bestreiten nicht, daß die ganze Angelegenheit stand der Beratungen des Reichstagsausschusses für Bostangelegen Grund genug zum Aufregen geben würde und Empö- heiten. Reichspoftminister Giesberts begründete die Notwendigkeit der neuen Erhöhung mit dem durch die fortschreitende Geldentwer rung in Millionen von Herzen hervorruft. Denn tung hervorgerufenen Defizit. Ein Teil des Fehlbetrages soll durch wer ist es, der in einer Zeit, in der Kriegerwitwen und Bereinfachungsmaßnahmen ausgeglichen werden. Durch die Ber  Krüppel, Sozialrentner und Invaliden zu Hunderttausenden fleinerung des Beamtentörpers hofft man, rund darben, die infame Geschmacklosigkeit begeht, von der Not 3 Milliarden Mark zu ersparen. Eine weitere Ersparnis will man der Hohenzollern  " zu fafeln. Ronnte man nicht noch vor dadurch erreichen, daß entbehrliche Beamten aller Besoldungs wenigen Tagen Aeußerungen der Nachfolgerin Augufte Bit- gruppen an andere Berwaltungen abgegeben werden. Die Bau torias gegenüber englischen Berichterstattern lesen, wonah ausgaben sollen ebenso wie die Beförderungsgelegenheiten ein­die Mahlzeiten in Doorn   nicht nur bescheiden, sondern sogar dürftig seien. Leute, die aus der Fülle ihrer Juwelen­schatulle ein Diadem im Werte von vielen hundert Millionen Berbotene Bersammlung. Eine vom Nationalverband deutscher   Schöpfen fönnen, follten doch heutzutage so viel Sch am ge­Soldaten, E. V., Prinz Defar von Preußen" auf heute eingerufene fühl besigen, nicht von der eigenen Not" zu sprechen. Be­Berfammlung in den Hohenzollernfälen, in der als Redner Ritt- fonders wenn sie selbst in so hohem Maße dazu beigetragen meister Jürgen v. Mamin vorgesehen ist, ist, wie die PPN." haben, nicht nur sich, sondern leider auch das ganze deutsche  hören, berboten worden. Volf diesen herrlichen Zeiten" entgegenzuführen!

Kongreß der Verdrängfen. Der Herr Reichspräsident bat zu­gefagt, eine Abordnung des Kongresses der Verdrängten am Mitt­woch, den 8. November, vormittags 11 Uhr, zu empfangen.

Das wahre Thüringen  .

Bon Walter Bähr.

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Bierfach ist das Gesicht Thüringens  : Wirklich, verflärt, ge­träumt und wahr. Bücher erzählen von ihm. Das wirkliche Thüringen   ist das der Sommerfrischen, der Gastwirtsrechnungen, der Ansichtspoftfartenschönheiten. Seine Ueberheblichkeit hat ihm den be­deutenden Schilderer versagt. Dem verklärten Thüringen   ge= hörte die Liebe des weiland Thüringer   Wandersmannes August Trinius  , die sich plätschernd in umfangreiche Bücher ergoß, nicht für die Dauer bestimmt. Das geträumte Thüringen   ist das des emfigen Schriftstellers Gustav Schröer  , einem überirdischen Stern angehörig, wo den seltenen bösen Menschen eigenhändig durch den Finger Gottes zum Guten gewinkt wird. Anders ist das wahre Thüringen  . Ihm diente( mit fränkischem Einschlag) der Dichter Otto Ludwig  . Ihm fuchte sich der unglückliche Albert Lindner zu nähern. Die Wege zu ihm erschließt das Werk Marthe Renate Fischers.

Die rüftige Siebzigerin ist vielzulange in das Schubfach Heimatfunst" eingesperrt gewesen. Die Literaturgeschichten wissen nichts von der fünstlerischen Geschwisterschaft der in Saalfeld   wahl beheimateten Märferin zu Marie von Ebner- Eschenbach  , zu Enrica Don Handel- Mazetti. In der zünftigen Provinz der Dorfgeschichten literatur ist die Kennerin des Candlebens noch nicht amtlich gemeldet. Auch hier gehört ste mit hinein.

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geschränkt werden. Nach kurzer Debatte genehmigte der Ausschuß die vom Reichsrat angenommenen Sätze, die bei der Briefpoft und im Fernsprechperfehr eine 100prozentige und bei der Batet post eine zirfa 50 prozentige Erhöhung vorsehen. Der neue Tarif tritt am 15. d. M. in Kraft. Auf Vorschlag der Demofraten beschloß der Ausschuß, sich in einer besonderen Sigung mit der Tarifpolitit in sozialer und verwaltungstechnischer Hinsicht, mit der Reform des Personalabbaus und mit der Frage der Kontrolle der Durchführung des Achtstundentages eingehend au beschäftigen.

wunderbar reife Fahnenirägerin", ein frankes Bauernweiblein, das| unlängst in der Frankfurter Beitung" hieß, daß nämlich die Reichs. dem Tode mit tapferer Herzensheiterfeit ins hohlglimmende Auge regierung sich weigere, das Gesez vorzulegen. Ein Referentenent fieht. Die Novellensammlung Auf dem Wege zum Para- wurf, der Spruchkammern vorjah, wurde als zu fostspielig abge dies" ist unverfälschtes Thüringen  . Darin lacht Die Liebesüße", lehnt. Es mußten neue Wege beschritten werden, über die zurzeit pon föstlicher, schwerelofer, sonniger Weltauffaffung erfüllt. Die Reichsjustiz- und Reichsinnenministerium beraten. legte Station", Skizzen aus dem Altersheim, wärmt wie milde Spätherbstsonne eine Schar hochbetagter alter Männer, die das Beben zerschliffen und zerbrödelt hat.

Prof. Brunner wird feinen Nachfolger im Polizeipräsidium haben, da die Abteilung abgebaut wird. Der Leiter der Abteilung, Herr v. Glasenapp, ist deshalb vor kurzem auch nur noch auf Pri vatdienstvertrag für ein halbes Jahr angestellt worden.

Ein farbiger Gestaltungsreichtum quillt aus den großen Ro­Der Männerchor Heidenröslein, Siemensstadt  ( Mitgl. des manen. Sie drücken das wahre Gesicht Thüringens   am umfassendsten aus. Das in diesem Jahre neuaufgelegte Batentind" ist eine D. A.-S.-B.) Der Männerchor Heidenröslein  , Siemensstabt. lente gütige Dichtergabe. Ein verachtetes Gemeindeziehfind ringt sich in der Hochschule für ufit eine neue, im ganzen gelungene Probe durch die gemeinen Widerstände seiner Umgebung zu befcheidenem feines unzweifelhaft über dem Durchschnitt stehenden Könnens ab Glück durch. Um die geradlinige Handlung schlingt sich ein üppiges Herr Prof. Walter Fischer erfreute an der Orgel durch blendendes Rankenwerk alter Boltssitten und wirren Aberglaubens. Mit dem Spiel in Präludium und Fuge über B A C H, durch den ersten Satz düsteren Kulturbild Die aus dem Drachenhaus", auf das aus dem D- Moll Konzert und Thema und Variationen in E- Dur nur spärlich und zögernd die Sonne des Humors scheint, schuf von Händel  , deren gefälliger Rhythmus sich sichtlich dem Publikum Marthe Renate Fischer   ein überragendes Meisterwerf. Engstirniger mitteilte. Du fernes Land" und" Das heilige Feuer" von Uthman  Aberglaube hetzt ein fröhliches, arbeitsames, unverbildetes Natur spannten dem Konzert einen wirksamen Rahmen und boten dunkles find durch qualerfüllte Jahre. Ein unbarmherziges Schicksal zertritt Widerspiel zu den frischen Chören Widerspruch"( Schubert), es furz vor dem Ziel. Schön und furchtbar" nannte Marie von Jägerchor aus Euryanthe  ", Jäger und Mädchen". Der Traum an Ebner- Eschenbach   dieses Buch der Magd, auf das die herrische der Siegfriedsquelle" hatte große, padende Momente, ftand aber Blöttner stod ter" folgte. In ihr wird der Bauernstolz einer hart an der Grenze der Leistungsmöglichkeit und beeinträchtigte die Frau gebrochen, der die Borzüge des Besizes höherwertig erscheinen Wirfung der lehten Rose", die schon erschöpfte Tenöre fand. Die als das unwägbare Gold eines lauteren Charakters. Eine ganze Baßsoli Jablonskis zeigten Slangfülle, aber schlechte Aussprache. Dorfgemeinschaft wird wach in Liebe und Haß, in Leid und Freude, Odins Meeresritt" erstickte in der Begleitung des Komponist- Diri­in Arbeit und Genuß in dem zulegt erschienenen" Wir ziehen genten Herrn Joseph. Das Muttergrab" und die Trinklieder gaben unsere Lebensstraße", die in die Blutgreuel des Weltkrieges dem Sänger mehr Raum. Alles in allem: fleißige Arbeit und Gelingen. Wo Gelingen nicht ganz beschieden, war guter Wille einmündet. offenbar. Das Publikum störte leider an empfindlichen Stellen durch Geflüster und Programmblättern, am Schluß durch übereilte E. R. Sch. Wettläufe nach der Garderobe.

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Aus ihm heraus wird ein eigenartiges Wert führen, an dem die Dichterin gegenwärtig arbeitet. Es wird den namenlosen Kämpfern aus dem Volte gewidmet fein. Der Feldgraue pricht" wird es heißen, stumme Dinge werden in ihm die Lippen öffnen. Sprachloses wird eine Zunge erhalten im bitteren Dafein eines Kriegsbeschädigten, den seine Verwundung an der Rückkehr in den früheren Wirkungskreis hindert, der in feiner Herzenseinfalt den unbeachteten Dingen brüderlich nahegerüdt ist. Das wahre Thüringen   foll in ihm sprechen mit der Stimme der Berge und

Wälder.

Alfred Capus  . Der franzöfifche Schriftsteller Alfred Capus  , der foeben, furz vor Vollendung seines 64. Bebensjahres, gestorben ist, hat sich in Deutschland   durch seine in früheren Jahren viel ge­spielten Bühnenwerke, vor allem durch La Beine", bekannt ge macht, während seine Heimat vor allem den Verfasser der wißigen politischen Satiren in Dialogform schätzte. Hier wie in seinen Buft spielen zeigte sich der unverwüstliche Optimismus des Südfranzosen, der das Leben leicht zu nehmen und die Fehler der Mitmenschen mit lächelnder Nachsicht zu beurteilen pflegte, Don seiner liebenswürdig ften Seite. Leider ließ sich der lachende Skeptiker in seinen legten Lebensjahren von der chauvinistischen Zeitströmung in das Fahr­waffer der politischen Hafjournalistik treiben.

Ihre bedeutende Erzählergabe ist dem wahren Thüringen   ge­widmet. Dem Landleben von Jugend auf nahestehend, tennt sie den Thüringer   Bauern wie feine andere. Das bunte Leben an der Saale   und in den verschwiegenen Nebentälern zog sie in seinen Bann. Sie verbirgt nichts und beschönigt nicht. Fest greift sie zu, mit stählernem Griff. Dem bedrückten Häusler, dem getretenen Tage­föhner, der Fabritarbeiterin, dem Scharwerter lauschte sie ihre Ge­heimnisse ab. Sie drang ein in die finsteren Gründe des Aber­glaubens, der unter niederem Dach in dumpfen Gehirnen fpuft, der manches Glück im Reime erstict, der zur Brutstätte manches Ber­brechens wird. Auf den großen Bauernhöfen weiß sie nicht minder gründlich Befcheib. Aber auch hier sucht sie nicht den Befih, sucht fie den Menschen. Ihre Aufrichtigkeit ist unerbittlich. Ihrem Wesen ist alles Ge­zierte fremd. Sie verachtet die Behleidigkeit. Ihre Sprache ist Das Ende der Brunnerei. Da Prof. Brunner die literarische Pernig, gerade, ohne Schminke und Aufpuz. Heille Fragen behandelt Abteilung des Berliner   Polizeipräsidiums verlassen hat und binnen fie mit überlegenem Humor. Süß und herb zugleich spricht sie von furzem auch aus dem Preußischen Wohlfahrtsministerium scheiden den Beziehungen der Geschlechter untereinander. Die Tugenden wird, dürften die Dunkelmänner in Deutschland   in großer Sorge Die Utraine gibt deutsche wissenschaftliche Instrumente zurüd! ihrer Menschen sind selten die des gesättigten Bürgers. fein um die Bekämpfung des Schmußes in Wort und Bild. Sie Begonnen hat Marthe Renate Fischer   mit Erzählungen für die mögen fich beruhigen; denn die Antwort des Reichsinnenmini. Durch die Bermittlung des deutschen Roten Kreuzes wird eine große Jugend. Ihr Bestes schuf sie in den Novellen und Romanen, die steriums auf eine Anfrage des deutschnationalen Abgeordneten Anzahl wertvoller astronomischer Instrumente, die den Sternwarten aus thüringischem Boden wie ein grünfaftiger Baum aufwuchsen, Mumm im Reichstag zeigt, daß auch ohne Brunner etwas zur Be in Hamburg   Bergedorf  , Potsdam  , München   usw. gehören, von wurzelkräftig, starfstämmig, breitäftig. In ihnen reifte sie zu der fämpfung der Schund- und Schmuhliteratur getan wird. Für den Odessa   nach Deutschland   zurückgeführt. Es handelt sich um Inftru­großen Erzählerin, die den Vergleich mit den Besten nicht zu scheuen Schuß gegen unfaubere und verrohende Boftfarten genügen die Be- mente bie mit der deutschen   Sonnenfinsterniserpedition furz vor braucht. Ihre frühe große Bauerngeschichte Die Aufrichtigen" ftimmungen des Reichsstrafgesetzbuchs und der Reichsgewerbeord Ausbruch des Krieges nach der Krim   entfandt wurden und in deffa weist aus der Mark nach Thüringen  . Backend erzählt sie von der nung. Für den Schutz gegen unsaubere und verohende Schau- geblieben sind. Durch außerordentliches und tätiges Entgegenfum­reichen Bäuerin, deren Stolz durch den Leidensweg ihrer verwach frellungen ist allgemein durch Polizeiverordnungen vorgesorgt. Auch men der ukrainischen Sowjetregierung und ihrer Bertretung in Jenen Tochter gebeugt wird. Liefer nach Thüringen   hinein führen das Reichsjugendwohlfahrtsgefeh ist hier von Wirkung. Und beim Berlin   wurden vor einigen Wochen die Instrumente Professor die Novellen Aus stillen Winkeln". Darunter findet sich die Gesetz gegen die Schund- und Schmuhliteratur ist es nicht so, wie es Schorr in Odessa   ausgeliefert.