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es nicht bald begreifen, daß fie der Arbeiterschafteinentum ihn zugunsten der Geber zu beeinfluffen und ob der Minister in betont, daß vor der Veröffentlichung der Artikel bei der Zentrums Einfluß auf die Wirtschaftsführung einzuräumen haben, der diesem Bewußtsein dienstliche und wirtschaftliche Beziehungen mit partei der allerdings erfolglofe Verfuch gemacht worden sei, eine sie aus der Lage als Objekte" der Produktionsmittelbefizer einander verknüpft hat. Aber auch hier ist das Gericht der Auf- Erklärung herbeizuführen. Seine Partei sei in ähnlichen Fällen fassung, daß dem Angeklagten die Führung des Wahrheits- anders vorgegangen, sie habe den früheren braunschweigischen Mi­befreit. beweises nicht geglückt ist. Es handelt sich nicht um die nisterpräsidenten Gepp Derter ohne weiteres fallen lassen. Ist dieses Ziel erreichbar, wenn die Unternehmer planlos Behauptung rein äußerlicher Tatsachen, an denen an sich nicht zu Gegen Hermes hätten vorher bereits andere Vorwürfe vorgelegen, gegeneinander arbeiten wenn der Handel durch immer neue zweifeln war, sondern um die Auslegung, die der Handlungsweise wie die Anschaffungen aus der Stickstoffdüngemittel- Ausgleichstaffe, Elemente überfüllt werden kann? Gewiß nicht. Die Steige- des Ministers gegeben wurde. Boraussetzung für den Wahrheits- die Beförderung Augustins und die eigenartige Wohnungsbe rung der Gülererzeugung für den lebensnotwendigen Bedarf, beweis war der Nachweis, daß auf seiten des Winzerverbandes das schaffung für den Minister. Im Interesse der Republik , deren die Beschaffung von Kapital, technischen Hilfsmitteln und die Bewußtsein bestand, daß die Gabe für einen amtlichen Aft oder in Gegner als Hauptargument immer die Bestechlichkeit zu Felde Umschichtung der Arbeitskräfte ist ohne planmäßige Birt- Beziehung dazu gewährt wurde. führten, hätte diese Angelegenheit ihre gerichtliche Klärung erfahren müssen. Ein Journalist, der derartige Geschente annehme, würde schaftsführung nicht zu erreichen, man mag sich drehen und in feinen Kreisen mit Mißachtung gestraft und nicht mehr zu den wenden, wie man will. Unternehmer und Arbeitnehmer anständigen Vertretern der Presse gerechnet werden. müssen gleichberechtigt zusammenarbeiten, um unsere Wirt­Reichsfinanzminister Dr. Hermes war zu der Urteilsver* schaft organisch aufzubauen und zu gliedern zur Erzielung fündung nicht erschienen. höchster Leistungen.

Statt ständig auf die Arbeiterschaft zu schimpfen, ist

Hinsichtlich der Aussage Fausts

ist zu betonen, daß diese Art und Weise der Propaganda für das Beamtentum eine nicht zu unterschäßende Gefahr be­deutet. Eine Entscheidung in diefer Frage hatte das Gericht aber nicht zu treffen, weil der Angeflagte nicht bewiesen hat, daß der Nebenkläger von diesem Vorhaben des Winzerverbandes Kenntnis der sozialistische Wahlerfolg in der Schweiz . hatte. Rein äußerlich könnten die Umstände allerdings zu Bedenken Die vorliegenden genauen Daten über die schweizerischen Na­Anlaß geben, aber vor der eidlichen Zeugenoussage des Ministers hat das Gericht halt gemacht, wie vor allen Zeugenaussagen, ob sie tionalratswahlen vom 29. Oktober gestatten nun ein Gesamturteil nun von einem Minister oder von einem Arbeiter gemacht werden. über das politische Kräfteverhältnis in der Schweiz . Wenn auch im Das Gericht hat auch von Dr. Hermes nicht den Eindruck gewonnen, allgemeinen feine wesentliche Verschiebung im Stärkeverhältnis der daß er, wie es in den Artikeln der Freiheit" heißt, ein Mann fei, Parteien eingetreten ist und die Geschicke des Landes nach wie vor Aus der bayerischen Küche.ber fich in feiner Dreiſtigkeit herausschwindele, sessſt unter Nicht von den Greifinnigen und den Bauern geleitet werden, fo zeigen achtung der Eidespflicht. Es hat

es endlich an der Zeit, ich glaube, bereits die legte Stunde, daß die Unternehmerschaft felbft zur Tat schreitet und ein­mal den fefien Willen befundet, um endlich Ordnung in die Wirtschaft zu bringen, ehe es zu spät ist.

München , 4. November. ( WTB.) Die gestrigen Beratungen

daß teine Schwierigteiten gemacht werden.

der eidlichen Aussage des Ministers geglaubt,

der Bayerischen Volkspartci über die Nachfolgerschaft des zumal feine Darlegungen durch eine Reihe von Tatsachen unter Grafen 2erchenfeld waren streng vertraulich. Die Partei ftützt werden. Zu berücksichtigen war insbesondere, daß er diese einigte fich auf einen Kandidaten, den sie heute vor- Weinlieferung in seinem Bureau mit größter Offenheit ver­mittag den onderen Koalitionspartelen vorschlagen will. Der Name handelt und wegen des Preises beim Winzerverband wiederholt wird bis dahin geheim gehalten, da man sich erst vergewissern will, nachgefragt hat. Man kann auch nicht behaupten, daß die paar tausend Mark Vorteil für einen Beamten in der Stellung und mate­riellen Lage wie des Ministers so groß waren, daß er, nur um den Wein zu erhalten, fich der naheliegenden Gefahren entziehen würde. Der Angeklagte hat demnach den Wahrheitsbeweis nicht er­bracht, wobei zu berücksichtigen ist, daß ein etwaiger guter Glaube eine Straflosigkeit nicht begründet. Die Beleidigung des Ministers und der Beamten des Reichsernährungsministeriums ist in fortge­fegter Handlung begangen. Das Gericht hat die Ueberzeugung, daß es sich dabei um einen wohlvorbereiteten Pressefeldzug handele. Die Frage, ob dem Angeklagten die

& Herme

Das Urteil im Prozeß Hermes.

10 000 Mark Geldstrafe.

Im Beleidigungsprozeß des Ministers Dr. Hermes gegen den früheren verantwortlichen Redakteur der Freiheit", Robert Hensel, verkündete Landgerichtsdirektor Rehn um 11 Uhr vor­mittags folgendes Urteil:

"

Der Angeklagte wird wegen Beleidigung des Reichsministers Dr. Hermes in Lateinheit mit übler Nachrede zu einer Geld strafe von 10000 Mart und zur Eragung der Kosten des Berfahrens verurteilt. Im Nichtbetreibungsfalle treten an Stelle Don je 100 Mart Geldstrafe 1 Lag Gefängnis. Minister Dr. Hermes und den beleidigten Beamten des Reichsernährungs­minifteriums wird die Befugnis zugesprochen, das Urteil binnen einem Monat nach erlangter Rechtskraft im Borwärts", in der Germania " und der Kölnischen Boltszeitung" auf Kosten des Angeklagten veröffentlichen zu lassen. Die Erem plare der Freiheit", in denen die beleidigenden Artikel enthalten sind, werden eingezogen, die dazu benutzten Platten vernichtet." In der Urteilsbegründung heißt es: Bei der Beurteilung der inkriminierten Artikel fönne nicht die Rede davon sein, daß in ihnen der Vorwurf der Bestechlichkeit gegen den Minister nicht erhoben worden sei. Vielmehr sei darin behauptet worden, daß Dr. Hermes fich in seinen Handlungen eine Verlegung seiner Amtspflicht habe zufchulden tom­men laffen. Die Frage, ob der Angeklagte für diese Behauptungen den Beweis der Wahrheit erbracht habe, habe das Gericht unbedingt verneinen müssen. Die Hauptverhandlung, fo heißt es in der Begründung, hat ergeben, daß der Miniſter dem Weinbau ein besonderes fachliches Interesse entgegengebracht hat, bevor überhaupt noch von Weinlieferungen die Rede war. Es ist ferner festgestellt, daß hinsichtlich der Buderzuweifung fich fein Moment dafür ergeben hat, das die Entscheidung des Ministers

Wahrnehmung berechtigter Interessen

zuzubilligen sei, hat das Gericht verneint, denn nach dem Stand punkt, den das Reichsgericht hierin eingenommen hat, ist es nicht nötig, daß unter der neuen Verfassung dem§ 193 StGB. eine andere Auslegung gegeben wird als bisher. Es mußte demnach eine Verurteilung nach§§ 185, 186 und 200 StrGB. und§ 20 bes Preffegefezes erfolgen. Strafverschärfend fam dabei in Be fracht die Schwere der Vorwürfe, die Hartnädigkeit, mit der sie er­ber zum Teil recht häßliche Ton in den beleidigenden Artikeln. Das hoben wurden, die hohe Stellung des Beleidigten und Gericht steht allerdings auf dem Standpunkt, daß durch Gefängnis­strafen dieser häßliche Ton nicht gebessert wird, sondern daß hierzu andere Wege beschritten werden müssen.

diese Wahlen doch, daß die Sozialdemokratie den toten Punil übera wunden hat und wieder im Aufsteigen begriffen ist. Von den ins­

gesamt 198 Mandaten entfallen 43 auf die Sozialdemokratie, 2 auf die Kommunisten und 3 auf die Grütfaner. Unsere Partei hat ins­gesamt 5 neue Mandate gewonnen, während die Kommu­nisten 1 und tie Grütlioner 3 Mandate verloren haben. Diese beiden Gruppen sind nun im Nationalrat zur völligen Bedeutungslosigkeit herabgefunken, und der einzige Erfolg", den sie zu buchen haben, ift der, daß fie bei den Wahlen der Sozialdemokratie Knüppel zwischen die Beine warfen und wertvolle Kräfte der Partei, die sonst zum Kampf gegen die Bürgerlichen hätten eingesetzt werden können, auf sich ablenften.

Die Zunahme der Sozialdemokratie und die Abkehr der Arbeiter von den unklaren Sozialreformisten und überradikalen Kommunisten zeigt mit aller Deutlichkeit, daß das schweizerische Proletariat die innere Zerflüftung und Epaltung fatt hat und fich in seiner über­großen Mehrheit auf dem Boden der margistischen Klassentampftaktik der Sozialdemokratischen Partei zusammengefunden hat. Die Energie, mit der die Bartei ihren Kampf gegen das Zuchthausgesetz Häberlins und für die Aufrechterhaltung des Achtstundentages führte, hat ihr sicherlich die Sympathien weiter Kreise der Bevölkerung zuge führt und das Bertrauen der Arbeiterklaffe in ihre Schlagkraft und Rampffähigkeit gestärkt.

Kleine Anfrage.

die Meldung, daß das Eretut okomitee der Kommunistischen Inters Seit einiger Zeit verbreiten verschiedene Korrespondenzbureaus nationale fich anläßlich der Zusammenstöße am 3irtus Strafmildernd kam in Betracht die Uebescholtenheit des Busch am 15. Ditober mit einem besonderen Aufruf an die angeklagten, sein fachliches, ruhiges Auftreten in der Hauptverhand- deutschen Arbeiter gewandt habe. In diesem Aufruf wird lung und vor allem der Umstand, daß die Tatsachen, die ihm zuge- erklärt, daß die Einigung der beiden sozialistischen Parteien in tragen worden waren, ihn an der Richtigkeit seiner Behauptungen Deutschland die Vorbereitung zu einem Bogrom gegen die Kommu­glauben lassen konnten, ferner, daß er von dem Interesse des Re- nistische Barter bedeute und daß die Zusammenstöße am Zirkus Busch batteurs an der öffentlichen Erörterung von Mißständen, die als solche mit Recht erkannt waren, überzeugt war. Rein objektiv von den Sozialdemokraten inszeniert werden seien, um den Anschein betrachtet sind nämlich die Beziehungen des Nebentlägers zu den eines kommunistischen Butsches zu erwecken. Der Aufruf schließt mit inzern nicht vereinbar mit der Beinlichkeit, mit der der Beamte der Aufforderung zum schärfften Kampfe gegen die Sozialdemo­Das Gericht steht nicht auf dem Standpunkt, daß der Beamte bei feine Integrität wahren und selbst den Anschein vermeiden muß. einen vielen Beziehungen zu Industrie, Handel und Wirtschaft jede erwiesene Liebenswürdigkeit gleich schroff zurückweifen muß. hat seinem Tattgefühl zu folgen. Auf jeden Fall aber hätte

Er

tratische Partei.

Fahne sich zu den erwähnten meldungen, die bere'ts Ging Wir haben vergebens darauf gewartet, daß die Rote Fahne" fich zu den erwähnten meldungen, die bere'ts Eingang in der bürgerlichen Presse gefunden haben, äusert oder den Te des Aufrufs veröffentlicht. Wenn wir nicht irren, ist die Rote Fahne laut den 21 Punkten fogar verpflichtet, die Aufrufe der Mos davon abgehalten

unfachlich erscheinen ließ. Das gleiche gilt für die Geldzuweisung müffen, als er von den geringen Preifen Kenntnis crhielt, feinesfalls fauer Eretutive im Borilaut zu bringen. Sollte ein Rest von

an den Winzerverband und für die Ausschaltung der Länder. Das Gericht steht damit aber noch nicht auf dem Standpunkt, daß nun die Führung des Wahrheitsbeweises überhaupt zu ungunsten des Angeklagten verlaufen ist, denn nach der Recht sprechung des Reichsgerichts gilt der Wahrheitsbeweis als geführt, wenn eine wesentliche Behauptung als wahr erwiesen worden ist. Es war deshalb auch der Vorwurf zu prüfen, ob Dr. Hermes von dem Winzerverband

Geschenke oder ähnliche Zuweisungen

allen diefen Gründen fam für die Verurteilung des Angeklagten Lesern zur Kenntnis zu bringen? hätte er diese Beziehungen von neuem aufnehmen dürfen. Aus haben, das reueste Machwert der Sinowjew , Radek usw. ihrer feine Gefängnis-, sondern eine Geldstrafe in Frage. Zur Höhe der lekteren betonte der Vorsitzende, daß die Strafe im ersten Augen­blid wohl etwas hoch erscheine, daß sie aber unter dem Gesichts­Punft der allgemeinen Geldentwertung zu be­trachten sei.

Vor der Urteilsverfündung, der eine halbstündige Beratung des Gerichtshofs voranging, hatte der Angeflagte, Redakteur Hensel, angenommen hat, trotzdem er wußte, daß sie nur gemacht wurden, noch von dem Recht des Schlußworts Gebrauch gemacht und

Kotau vor Herrn Oberschieber.

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Die franzöfifche Ciga für Menschenrechte" hat angesichts der Tatsache, daß Fälschungen und Unterlassungen bei der Veröffent lichung des franzöfifchen Gelbbuches über die Kriegsurfachen festgestellt wurden, beantragt, daß eine unparteiische Rom mission nach deutschem Muster mit der Sammlung und Heraus­gabe der französischen diplomatischen Urfunden beauftragt werde.

Die Wahl des Stüdes war, wie gesagt, ein sehr guter Griff. Elend der Großstadtschüler. Um einen Einblick in die Lebens­Wenn aber auch die Neuinszenierung eine Ehrung des Dichters verhältnisse der heutigen Großstadtschuljugend zu gewinnen, hat fein sollte, so hat sie ihren 3wed vollständig verfehlt. Der Regiffeur Dr. Rurcharsti von 1367 Kindern, 24 Prozent aller Gemeindeschui Hauptmanns Biberpel3" im Lessing- Theater. Emil Lind und die Darsteller verneigten sich in Ehrfurcht nicht finder in Bantom, ausführliche Fragebogen ausfüllen laffen. vor Gerhart Hauptmann , sondern vor dem eigenartigen Bublifum, Er berichtet über seine Ergebnisse in der Zeitschrift für Bevölke Zur 60. Geburtstagsfeier von Gerhart Hauptmann hätte man das heutzutage die Berliner Theater und die Berliner Theaterfaffen rungspolitik und Säuglingsfürsorge". Die Bankower Kinder wur­fein passenderes Stück wählen können als den Biberpelz ", der zwar füllt. Valutageruch schwebt über dem Parkett und Schieberperlen ben ausgewählt, weil sie vorwiegend aus proletarischen Kreisen feine unsterbliche Dichtung, aber jedenfalls heute wieder erschreckend leuchten in den Logen. Diesen Göttern wurden Dichter und Dich stammen; es wurde nach den Eltern geforscht, nach dem Haushalt, aktuell und noch ebenso lebendig ist, wie vor einem Menschenalter, tung als Opfer huldigend dargebracht. Es war eine in ihrer Art in dem das Kind lebt, nach den gesundheitlichen Verhältnissen und als er mitten aus dem Leben der Zeit geschöpft wurde. Aeltere Berliner erinnern sich vielleicht noch des Amtsvorstehers Hauptmanns und seines Biberpelz" fein Hauch zu spüren. Hanji vor, daß sich nur 8 Prozent der Kinder in gutem Gr v. Busse, dessen Warnungen und Betanntmachungen" dem Aus- Niese als Mutter Wolffen von schauspielerisch sehr wirksamer nährungszustande befanden; 21 Prozent waren start flügler im Gebiet der Oberspree vor 20, 30 Jahren allenthalben ins Komil, überladen mit blendenden, effektvollen Nüancen, jedes Wort, unter ernährt. Geistig sind, nach den Schulleistungen berech­Auge fielen. Nur wenige aber werden wissen, daß dieser gestrenge jede Bewegung, jede Grimasse eine Pointe. Man erwartete jeben net, 16 Prozent hinter dem Durchschnitt zurü Herr, dem jungen Gerhart Hauptmann , der damals in jenem Amts- lugenblick eine wienerische Coupleteinlage. Emil Jannings , ein geblieben. Es zeigte sich, daß ungünstige soziale Verhältnisse, bezirk haufte, das Modell zu seinem Wehrhahn geliefert hat. Zum Wehrhahn nicht aus dem Biberpelz, auch nicht aus dem Simpliciffi- wie übervölkerte Wohnung, Erwerbslosigkeit des Boters, mangelnde Typus des junkerlichen Bureaukraten, der jahrzehntelang das deutsche mus, sondern aus älteren Jahrgängen der Fliegenden Blätter: Obhut der arbeitenden Mutter, eine schädigende Wirkung auf die Volt mißregieren durfte. Daß das gebildette, intelligentefte, fleißigste grobe, grelle Raritatur. Einige Nebenrollen- Ridelt als Rentier geistige Entwicklung der Schultinder ausüben. und tapferste Volk sich diesen Typus als herrschende Kaste so lange Krüger, Julius E. Herrmann als Julius Wolff , Elzer als Die ruffische Kunstausstellung, Unter den Linden 21, ist noch gefallen ließ, war seine weltgeschichtliche Schuld, die es gegenwärtig Schiffer Bultom in fünstlerisch vornehmerem Stil gehalten, an- bis zum 10. November, jeweils bis abends 6 Uhr, geöffnet. Der mit Zinsen und Zinseszinsen abtragen muß. Ausgestorben ist die dere Marianne Bengel( Leontine), Blandine Ebin Eintrittspreis für Einzelpersonen beträgt 25 m., jedoch fönnen auch Sorte Wehrhahn noch lange nicht; in den Kreisen nationalistischer ger( Adelheid), Hubert Heinrich( Glafenapp) treuberzige, Gruppen von Genossen, 3. B. eine ganze Abteilung oder Mitglieder Butschiften und Meuchelmörder treibt sie noch heute ihr Wesen. harm- und hilflose Provinz. Bei diesem Gesamtcharakter der Auf- besonderer proletarischer Berbände, die Ausstellung be Aber als Obrigkeit drückt sie uns nicht mehr, und so fönnte man führung fiel es faum noch ins Gewicht, daß man sich nicht immer suchen. Diesen Gruppen ist es gestattet, bis gegen 7 oder 8 Uhr Hauptmanns Komödie faft als eine historische Satire mit uninter- an den Text der Dichtung hielt und namentlich Hauptmanns Att- abends die Ausstellung zu besichtigen. Ein Führer wird dazu, effiertem Wohlgefallen genießen wenn die Mutter Wolffen nicht schlüsse durch eigene Zutaten wirksamer zu gestalten unternahm. Das zur Verfügung gestellt. Teilnehmer an solchen Gruppenbesichtigun­wäre. Die Mutter Wolffen, die heute, wo alles schiebt und mogelt, Bublifum siehe oben brachte diesen Bestrebungen Verständnis gen werden zugelassen für ein Eintrittsgeld von 5 bis 10 m., jedoch aktueller ist als je zuvor. Wenn sie auf einen Raubzug ausgeht, hält entgegen und lohnte mit stürmischer Heiterfeit und rauschendem ist es notwendig, daß folche geplanten Gruppenbesichtigungen min­ihr die Obrigkeit die Laterne nicht im Bewußtsein, eine Freveltat Beifall. Einige aber erinnerten sich jener Zeit, da es in Berlin destens einen halben Tag vorher beim Verlag Internationale Ar zu unterstüßen, o nein, nur aus Stupidität und naiver Ahnungs- eine Hauptmann- Bühne gab und Oskar Sauer , Elfe Lehmann, beiterhilfe", Berlin , Kirchstr. 24c( Hansa, 1776), angemeldet werden losigkeit. Die Figur und ihre Erlebnisse sind niederschmetternd Baula Eberty unter Brahms Leitung eine Kunst der Menschendar- und der Name des Gruppenführers angegeben wird. aktuell. Wie Wehrhahn die Berkörperung der früheren, ist sie das ftellung boten, die heute ausgestorben ist, und bei diesem Publikum Symbol der heute in Deutschland herrschenden Klasse. Daß sie nicht auch taum Berständnis finden würde. John Schitosti. in Devisenhamsterei und Lebensmittelschiebung engros macht, son­dern sich als bescheidene Detailliftin mit Holz- und Belzdiebstahl be­gnügen muß, ändert nichts an der Tatsache. Die Zeiten entbehrten damals noch des großen und heroischen Zuges, und das Stahlbad des Krieges hatte die Bahn noch nicht den Tüchtigen geebnet. Dabei ist die Mutter Wolffen feine ordinäre Dugendgaunerin, sondern in ihrer Art ein ganzer Kerl, der sich durch Klugheit, Tatkraft, Courage und ausgeglichene Selbstsicherheit gegenüber seiner schwächlichen und jämmerlichen Umgebung zu fast monumentaler Größe erhebt.. Sie ist der einzige imponierende Kerl, den Gerhart Hauptmann geschaffen hat, und es ist vielleicht kennzeichnend für Hauptmanns Kunst, daß diefer Kerl eine Waschfrau ist. Dabei erscheint sie, wie alle Figuren der wundervollen Komödie, durchaus naturwahr, in feinem Zuge irgendwie farifiert. Es würde mir nicht auffallen, wenn ich die Mutter Wolffen, wie Hauptmann fie gezeichnet hat, statt auf der Bühne im Parkett des Lessing- Theaters neben mir sigend fähe; sie brauchte, den heutigen glücklicheren Zeitumständen entsprechend, nur Seidenjuraper und Smaragdbrosche anzulegen. Und ebenso fönnte jedes Wort, das Wehrhahn in dem Stück spricht, in den Gesammelten Reden Wilhelmas II. erscheinen, ohne als stillos oder unwahrscheinlich aufzufallen.

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An MEIN Volk!

Ich hab Diamanten und Perlen, Ich hab eine Braut nach Begehr, Und freie fie- trog dreiundsechzig, Sag Deutschland , was willst du noch mehr? Aus den Diamanten und Perlen, Da hab ich ein Brautdiadem Hermineken herstellen lassen, Sag Deutschland , was willst du troßdem? Ich hab dich zugrunde gerichtet? Wieso denn ich blieb Milliardär! Du kannst mich Das Bett ist gerichtet, Mein Deutschland , du kommst hinterher. Mich. von Lindenheden.

Erstaufführungen der Woche. Dienst. Renaissance Theater: Das Band", Erste Barnung". Mittw. Großes Schau­spielhaus: 2uther."

Der Tee wird teurer. In der ganzen Welt nämlich, für Deutsch­ land braucht es nicht eigens hervorgehoben zu werden, da sich dieser Prozeß ja hier täglich an allen Bedarfsartikeln vollzieht. Aber vielleicht ist es ein Trost zu hören, daß die ganze teetrintende Mensch heit höhere Preise zahlen muß. Die Steigerung des Preises ist auf die schlechte Lee Ernte zurückzuführen, die in Indien , zu­mal unter dem Einfluß des Wetters und des Insektenschadens, eine ausgesprochene Mißernte geworden ist Das bedeutet für die Eng länder eine unangenehme Ueberraschung. Bleibt doch die diesjährige Tee- Ernte um 70 Millionen Pfund hinter dem Weltverbrauch zu rück. An diesem ist England mit einem besonders starten Prozent sag beteiligt, denn es entfallen auf den Kopf eines jeden Bewohners des britischen Reiches 8 Pfund Tee im Jahr, was im Monat einen Bedarf von etwa 35 Millionen Pfund ausmacht. Bei dieser Ge legenheit mag erwähnt werden, daß der Teeverbrauch der Eng­länder seit dem Kriege eine Steigerung um 2 Pfund für Kopf und Jahr erfahren hat, eine Bermehrung, die woht darauf zurückzu­führen ist, daß der Tee bisher noch immer das wohlfeilste Getränk gewefen ist.

Die Galerie Goldschmidt- Wallerstein , Schöneberger Ufer 36a, zeigt in ihrer Novemberausstellung neue Gemälde, Aquarelle und Zeichnungen von Bela zobel, Berlin , sowie Aquarelle und Zeichnungen von Dtto 2ange, Dresden .