Aus der letzen Kaiserzeit.
Ein neues Buch Otto Hammanns.
Ein Zufall will es, daß sich am Vorabend des 9. N vember die Publikationen häufen, in denen ehemalige Diener des alten Systems das Bild der sterbenden Monarchie entschleiern. Zu den„ Denkwürdigkeiten" Waldersees, die wir im gestrigen Abendblatt zitierten, gesellt sich jetzt ein Buch Dito Sammans, des ehemaligen Bressechefs im Auswertigen Amt:" Bilder aus der lezten Kaiferzeit"( Berlin , Reimar Hobbing), das u. a. folgende Schilderung der vorherrschenden Zustände enthält:
Der Lieferstreit der Landwirte.
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Die agrarische Hungerblockade gegenüber den städtischen Berbrauchern nimmt treg der Erhöhung der Preise für lim- Wenn die sozialdemokratische Presse auf die bayerische lagegetreide unvermindert ihren Fortgang. Auf der Haupt- Fascistengefahr hinweist, so antwortet die Münchener Bürgerversammlung des Deutschen Landwirtschaftsrates, die am presse, das sei nichts als eine verlogene Heze gegen Bayern . Dienstag vormittag stattfand, machte der Vertreter des Reichs- Inzwischen sprechen die Bölkischen ganz unverhüllt aus, daß ernährungsministeriums die Mitteilung, daß zur Versorgung sie ihr fascistisches Heil aus Bayern erwarten. So veröffentlicht in Martenbrot schon jezt mehr Brotgetreide aus dem die Mecklenburger Warte" an leitender Stelle den Nachdruck Auslande eingeführt werden mußte als im Borjahr. Die eines Artifels Dr. Stadlers aus dem„ Gewissen", der mit Landwirte hätten von der Umlage bis Ende Oktober nur folgenden Sägen schließt: 400000 Tonnen geliefert, während sie im Vorjahre in der gleichen Zeit 1,14 Millionen Tonnen Brotge „ Der absolutistische Betätigungsdrang des treide eingeliefert hatten. Der Fehlbetrag tönne nicht allein Kaifers brachte zum Erstaunen des Auslands immer neue leberraschungen hervor. Kein Zweifel, daß Wilhelm II. das Beste für die Nation zu vollbringen glaubte, aber die vom Vater bitter beflagte unreife des Jünglings fetzte sich. verbunden mit dem Glauben, ein gottbegnadeter Heilbringer zu fein, im Mannesalter fort. Der Einfluß der nächsten Umgebung, in den Augen des Allerhöchsten Herrn Leute höherer Ordnung im Konzert, Gesang, Festrede, Rezitationen, Reigentänze usw. land und Saargebiet geht ein Erwehren von dunkler Kraft. Vergleich zu den Ministern, nahm zu, plögliche Eingriffe in den verfassungsmäßigen Gang der Geschäfte waren teine Seltenheit. in folgenden Cotalen: Aufreizende Kaiserreden gegen das fozialistische Mitte: 7% Uhr Brauerei Königstadt, Schönhauser Allee 10/11. furchtbaren Wehen ein großes Gebären. Arbeitervolt, Kampfeseifer der Parteien rechts und links, Tiergarten: 8 Uhr Artushof, Perleberger Str. 26. byzantinisches Strebertum in Wissenschaft, Kunst, Wedding : 7% Uhr Pharusjäle, Müllerstr. 142. Handel und Gewerbe, im Beamtenapparat unten verwegne politische Umtriebe von Polizeiagenten, oben Be feitigung erfahrner Etaatsmänner, zum Teil aus Bismards Amiszeit, Klagen, Unruhe, Verdrossenheit an allen Enden."
Welcher Art die Sorgen jener Zeit waren, enthüllt sich in einem Konflikt Wilhelms mit Staatssekretär v. Marschall im Februar 1897, weil Marschall in einer Reichstagsrede die Rolle, die der Kaiser bei der Behandlung der fretischen Frage gespielt haben sollte, nicht genügend hervorgehoben hatte. Der aufgeregte Imperator verlangte vom Kanzler, daß er den Reichstag an den Stufen des Throns ver fammle, um aus seinem eigenen Munde die allerhöchste Meinung über die auswärtige Pnlitik zu vernehmen. Snt. Chlodwig " lehnte diese Zumutung ab.
Aus dem Kriege erzählt Hammann, wie sich Wilhelm zu Weihnachten 1915 über einen Artikel der" Frankfurter Beitung" ereiferte, der die alte, auch von Bismard vertretene Wahrheit aussprach, daß sich die militärischen Ge sichtspunkte den politischen unterzuordnen haben. Die Randbemerkung des Kaisers aber gibt Hammann, wie er felber sagt, gemildert" folgendermaßen wieder:
„ Verschleierter Angriff auf mich und F.( v. Falkenhayn, damals Chef der Obersten Heeresleitung). Halbwahre Angaben und unzutreffende Zitate. Basis für Aufbau unwahrer verwirrender Schlüffe.
Machwerk ist sofort von der Wilhelmstraße coram publico 3u vernichten Gelingt es der Wilhelmstraße nicht, die Gift pflanze auszurotten, wird sie von ihrem Gifte mitgetroffen
merden."
„ Politik hält im Kriege den Mund, bis Strategie ihr das Reden wieder gestattet."
Das ist eben das Rezept, nach dem Deutschland zugrundegerichtet worden ist. Und wir hätten bis zum heutigen Tage nicht die Wahrheit darüber erfahren, wenn eben nicht der 9. November gewesen wäre. Dann hätten der Majestätsbeleidigungsparagraph und der Byzantinismus die geschicht liche Wahrheit erstickt.
Das Zeitungsbestellgeld wird ab 1. Januar 1923 wieder erhoben. Einen entgegenstehenden Beschluß des Postgebührenausschusses des Reichstages hat die Reichspostverwaltung abgewiesen, da sie durch Niedrighaltung der Zeitungspostgebühren bereits mehr als 10 Mil lionen für die Presse aufbringe.
Abendveranstaltungen am 9. November
bestehend aus
Prenzlauer Berg : 7% Uhr Böhow- Brauerei, Prenzlauer Allee. Friedrichshain : 7½ Uhr Brauerei Friedrichshain, am Fried richshain .
Kreuzberg : 8 Uhr Bodbrauerei, Fidicinstr. 2/3. Charlottenburg: 7% Uhr Leibniz- Oberrealschule, Schillerstraße 127. Spandau: 7 Uhr Aula der Oberrealschule, Moltkestraße. Wilmersdorf : 7½ Uhr Bittoriagarten, Wilhelmsaue 114/115. Wannsee : 8 Uhr Lindenhof, Wilhelmsplatz. Zehlendorf : 7% Uhr großer Saal des Kaiserhofes, Zehlendorf- Mitte, Potsdamer Straße . Dahlem : 7 Uhr bei Schilling, Königin- Cuife- Str. 42. Schöneberg - Friedenau : 7½ Uhr Uhland- Schule, KolonnenStraße 22/23.
Außerhalb der Parteien liegen die Kräfte der Nation. Ihr Selbsterhaltungstrieb schwillt allmählich zum nationalen Kraftwillen. Lints regt sich immer wieder ein fräftiger Sowjetfascismus und zwischen beiden fühlen wir das Wirtschaftszäsarentum von Stinnes, der die große Koalition in seinem Mach stil benügt. Bayern entwickelt fid) zu einem fascifischen Stammesstaat, in Ost- und Westpreußen drängt Bauernblut, Junkerblut und die Seele der Frontsoldatenmassen zu einem neuen Machtgebilde zusammen. Durch das RheinChaos ist. Latent schon lange. Nur daß die parlamentarische Hülle jezt zerreißt. Das Land sucht neue Form. Unter Die Saat, die Herr Hergt auf dem deutschnationalen Parteitag in Görlig gesät hat, geht herrlich auf.
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Umbildung der badischen Regierung.
Karlsruhe , 7. November. ( WTB.) Der Badische Landtag ist heute zu seiner neuen Session zusammengetreten. Das bisherige Bureau, mit dem Präsidenten Wittemann( 3.) an, der Spige, wurde wiedergewählt. Zum Staatspräsidenten wurde der
Minister des Innern Remmele, zum stellvertretenden Staats
präsidenten Finanzminister Koehler gewählt. An Stelle des zu
rückgetretenen Dr. Hummel wurde Prof. Dr. Hell pach von der
Technischen Hochschule zum Minister für Rultus und Unterricht era nannt.
Beamtenbezüge und Staatshaushalt.
Der Ueberwachungsausschuß des Reichstages bewilligte om Dienstag die neue Erhöhung der Beamtenbezüge für November. Dementsprechend wird ab 1. November 1922 zu dem ein Teuerungszuschlag von 49 v. 5. so schnell als möglich ausgezahlt; hinzu kommt ein Frauenzuschlag von monatlich 1000 m.
Steglih- Lichterfelde : 8 Uhr im Gymnasium, Heesestr. 15, in Canfwig: 8 Uhr Realgymnasium, Kaulbachstraße. Mariendorf : 7 Uhr Festsaal des Gymnasiums, Kaiserstr. 21. Grundgehalt, den Diäten, dem Ortszuschlag und den Kinderzuschlägen Lichtenrade : 8 Uhr Zeichensaal der Schule, Roonftraße. Neukölln: 7 Uhr Neue Welt , Hasenheide. Niederschöneweide und Johannisthal : 8 Uhr Mädchenschule,
Sigung, daß der Reichshauptfaffe durch das Haushaltsgefeß von
Ein Vertreter des Reichsfinanzministers erklärte in der gleichen
trag vom Haushaltsplan für 1922 ein 3 wischentredit ven 120 Milliarden beantragt werden müsse. Um eine Stockung des Zahlungsverkehrs bei der Reichshauptkaffe zu verhindern, ist eine Erhöhung des Kassentredits auf 500 milliarden Mart nötig.
Oberschöneweide : 7 Uhr Tabberts Waldschlößchen, Tabbertstr. in Höhe von 12 500 Millionen Mart bewilligt worden fei. Diefe 1922 zur Fortführung der laufenden Kassengeschäfte ein redif Treptow und Baumschulenweg : 7½ Uhr Aula des Real- Kredite reichten nicht mehr aus, so daß schon durch den vierten Stach gymnasiums, Neue Krug- Allee am Rathaus. Copenid: 7% Uhr Aula der Körnerschule, Lindenstraße. Bohnsdorf : pünktlich 8 Uhr bei Lill, Schulzendorfer Straße. Grünau : 8 Uhr bei Werner, Copenider Str. 108. Friedrichshagen : 7% Uhr in der Brauerei, Seeftraße. Lichtenberg : 7% Uhr Realgymnasium, Parkaue. Karlshorst : 6% Uhr Aula des Kant- Realgymnasiums, Trestow
Allee 44.
Mahlsdorf: 7 Uhr in den„ Rathausbeeren", Grunowftraße. Biesdorf : 8 Uhr bei Porath, Marzahner Str. 31. Weißensee : 7% Uhr Turnhalle der Gemeindeschule, Pifforiusftraße 20. Hohenschönhausen: 7 Uhr im Cofal Robert Schulze, Hauptstr. Pankow : 7% Uhr bei Lindner, Breite Straße. Karow : 8 Uhr Lofal Pantgrafen. Buch: 7 Uhr im Lofal Göpfert, am Bahnhof. Buchholz: 7% Uhr im Lofal Roffach, Hauptstraße. Blankenburg : 7 Uhr im Lofal Klug, Dorfstraße. Reinidendorf- Off: 7% Uhr Realgymnasium, Berner Straße. Hermsdorf : 7% Uhr im Lofal„ Bellevue", am Bahnhof. Rosenthal: 7 Uhr bei Schneider, Hauptstr. 3. Tegel - Borfigwalde: 7% Uhr im Humboldt- Gymnasium in Tegel . Nowawes : 7 Uhr im Saal des Realgymnafiums, Alfkopfffr.
Redner: Jakob Allmaier, Dr. Adolf Braun, Frau BohmSchuch, Robert Breuer, Pfarrer Bleier, Artur Crifpien, Hermann Clajus, Karl Giebel, Pfarrer Frande, Konrad Haenisch, Johannes Haß, Artur Häußler, Hugo Heimann, Alfred Hente, Karl Hehschold, Frau Marie Juchacz , Kurt Kiezmann, Mag Kreuziger, Richard krille, Franz Künstler , Karl Leid, Dr. Paul Levi , Heinrich Löffler, Dr. Lohmann, Erwin Marquardt, Mattern, Oito Meier, Willy Möbus, Dr. Nathan, Dr. Jeffriepte, Artur Richter, Ernst Reuter , Friedrich Seyffert, Robert Schmidt, Heinrich Schulz , Mar Schütte, Alexander Stein, Karl Wermuth , Dr. Zechlin, D. Zimmermann.
Preußischer Hauptausschuß. Deutschnationale Agitationsweise.
Der Hauptausschuß des Preußischen Landtags beschäftigte fich am Dienstag mit einer Reihe Anträge der verschiedenen Parteien, die sich mit dem Erwerbslosen Problem, der Ernährungsfrage und der Gozial- und Kleinrentner- Fürnalen, die aus dem Berhandlungsprotokoll des Hauptausichuffes über forge befassen. Bezeichnend ist das Vorgehen der Deutschnatiodie Etatsberatungen vom Jahre 1921 die fozialistischen Forderungen in bezug auf Erwerbslofenfürsorge, Arbeitsbeschaffung usw. herausgezogen haben und als besonderen Antrag einbrachten. Alle Forderumgen nach Moor- und Dedlandkultivierung, Landgewinnung und Eindeichungsarbeiten an der Küste und Schaffung von sonstigen Arbeitsgelegenheiten für die etwa kommende Arbeitslosigkeit waren in den Forderungen der sozialdemokratischen Fraktionen bei den früheren Etatsberatungen enthalten. Die Deutschnationalen brauchen wieder einmal dringend Agitationsmaterial, um fich in empfehlende Erinnerung zu bringen. Dann lagen noch deutschnationale und Zenverlangen Ermäßigung der Frachtfäße für den Dünger- und Lebenstrumsanträge zur Ernährungsfrage vor. Die Deutschnationalen mitteltransport, die Festsetzung des Getreideumlagepreies den Geldverhältnissen entsprechend und Aufklärung über die Ursachen der Teuerung der landwirtschaftlichen Erzeugniffe. Die Redner unserer Fraktion wielen auf die Agitationsbestrebungen der Deutschnationalen hin. Es müsse als eine Demagogie fondergleichen bezeichnet werden, wenn von dieser Seite an den Volkseinheitsgedanken appelliert wird zu einer Zeit, wo durch die Preistreibereien der Erzeuger und Händler die Ernährung weiter Bevölkerungsschichten völlig in Frage gestellt ist. Einer Erhöhung der Umlagepreise, zusammenfallend mit der Ermäßigung der Frachtsäze, lediglich zugunsten der Landwirtschaft perde die fozialdemokratische Frattion ihre Zustimmung nicht geben tönnen. Die vorliegenden Anträge wurden einem Unterausschuß überwiesen.
find.
Ein sinnloser Hungerstreik.
Eine Behörde gegen den behördlichen Sfil. Im allgemeinen traut man den ob ihres Kanzleiftils berüchtigten amtlichen Dienst stellen alles andere eher zu, als gerade Sprachreinigung und Spracherhaltung. Diesem wenig schönen Ruhm gegenüber macht die Dresdener Eisenbahn- Generaldirektion eine rühmliche Ausnahme. Diese Behörde hat ihre Beamten in letter Zeit mehrmals eindringlich ermahnt, ihre Schreiben, Berichte und Bekanntmachungen von den Schwächen des Kanzleistils zu säubern. In einem geradezu kulturhistorisch bedeutenden Dokument heißt es unter der Ueberschrift Gutes Deutsch":" Der Eisenbahnverfehr erfaßt alle Kreise der Bevölkerung. Dienstliche Erlasse wenden sich an Mitarbeiter aller Bildungsgrade. Es geht daher nicht an, daß sich der Eisenbahnbeamte einer Zunftsprache bedient, seine schrift lichen Aeußerungen müssen vielmehr flar und allgemein verständlich sein. Auch der Schriftverkehr der Dienststellen untereinander sei flar, fnapp, frei von Papierdeutsch ." Es folgen Beispiele einzelner Unfitten einer überladenen Amtssprache, so die überflüssigen Bei durch die schlechte Ernte erklärt werden, sondern auch durch mörter„ die angestellten Erörterungen, die maßgebenden Voraus- Schwierigkeiten bei der Verteilung der Umlage auf die einsetzungen, die einschlägigen Bestimmungen". Mit Recht wird be- zelnen Landwirte. Diese Schwierigkeiten seien durch die fonders die Hauptwortfucht verurteilt:" Büge zur Ablaffung gelan- fpäte Beschlußfaffung des Gesezes hervorgerufen Nach Mitteilung der„ Noten Fabne" vom 6. d. 9. verharrent gen lassen, Beträge zur Auszahlung, uebertretungen zur Anzeige und heute noch nicht überwunden. Der Vertreter des Ernäh- fünf politische Gefangene in der Strafanstalt, Görlig berechtigt ist der Rat, die Baffioform des Zeitwortes nicht vor die Landwirte, um die Ablieferung des Umlagegetreides soweit Reiches- und zwar wegen Eprengstoffverbrechens verurteilt bringen", ftatt einfach ablaffen, auszahlen, anzeigen. Nicht minder rungsministers richtete daher einen dringenden Appell an feit 11 Tagen im ungerstreif. Wie wir erfahren, find unter herrschen zu lassen. Einzelne Lieblingswörter und Wendungen als irgend möglich zu beschleunigen. werden besonders angeführt: Anderweit, derselbe, in Erinnerung Das Bild, das hier von der Ernährungslage gegeben ist um fo finnlofer, als der beim Reichsjuftigministerium tagende Diefer jezt zu Agitationsweden ausgebeutete Hungerstreit ziehen." Auch die Form des Befehls: Die Güterfasse ist von hnen zu verſtändigen" wird mißbilligt; sie führt in der Lat häufig wird, ist geradezu erschreckend. Wenn Herr Staatssekretär mne it ie aus fuß für dieſe drei Gefangenen bereits ant genug zu Zweideutigkeiten, wenn es 3. B. heißt:„ Der Betrag ist Heinrici die Schuld daran dem Bersagen des technischen 28. Oftober feinen Vorschlag gemacht hat und die Erledigung nac von Ihnen zu verlangen." Der Dresdener Direttion fann man Apparates zuschob und auch die späte Beschlußfassung über einer noch notwendig gewordenen Rüdfrage unmittelbar bevorsteht. zu dem beschrittenen Wege nur ein uneingeschränktes Seil und das Gesetz für den Fehlschlag der Umlage verantwortlich Sieg" zurufen. machte, so hat er vergessen hinzuzufezen, daß sein MinisteDie Einstein- Theorie vor einem fommunistischen Forum. In rium dafür in vollem Umfange verantwortlich ist. Das Reichsdem Mostauer Komitee der Russischen Kommunistischen Partei ernährungsministerium hat die Borlage diesmal außerordentsprach Prof. Timirjajem fürzlich über das Thema: Bider- lich spät ausgearbeitet und an den Reichstag gebracht, offenlegt die Relativitätstheorie den Materialis bar, weil es mit der Möglichkeit spielte, schon jetzt die freie Timirjasem übte an der Einsteinfchen Lehre scharfe Wirtschaft einzuführen. Die wirklich Verantwortlichen Kritit. Die Relativitätstheorie leit: zum reinsten Idealismus und aber für die geringen Erfolge, die die Umlage bisher gehabt zur Erkenntnis, daß das Bewußtsein unabhängig von Zeit und hat, find also lezten Endes die Agrarier, die nicht nur die Raum bestehe und daß Zeit und Raum ohne Bewußtsein über Aufstellung einer einwandfreien Erntestatistik hintertrieben, haupt undenkbar feien. Die Theorie Einsteins fei das Produkt sondern sogar vielfach die Weisung ausgegeben haben, die Ententefeindliche Demonstration der Türken einer sozialen Klaffe, die sich im Zustand: des Verfalls befinde. Beranlagung zur Umlage zu hintertreiben. Der Grundsatz der Relativität fönne nicht experimentell nachgeEs ist ein gefährliches Spiel, das die Agrarier mit ihrem prüft werden; er fei um so gefährlicher, als er uns in die Sphäre Lieferstreit treiben denn nichts anderes ist ihr aktiver reiner Geistesfpefulation verseze. In den Debatten traten einige Opponenten für das revolutionäre Wesen der Einsteinfchen Welt- Widerstand gegen die Umlage. Der Berdacht liegt nahe, daß anschauung ein. In seiner Schlußermiderung erklärte Timirjasem, die Verfolgungen Einsteins seitens der bourgeoisen Welt seien lediglich auf seinen Pazifismus und seine theoretischen Sympathie bezeugungen für den Bolschewismus zurückzuführen; feine wissen. schaftlichen Anschaungen seien nichtsdestoweniger reaktionär.
mit diesem Vorgehen das politische Ziel verfolgt wird, die Arbeiterschaft gegenüber dem Ansturm der Reaktion mürbe zu' machen oder Unruhen hervorzurufen, die der Reaktion den Vorwand zum Losschlagen geben. Die Arbeiterschaft muß daher wachsam und besonnen sein. Bon der Regierung aber ist zu verlangen, daß fie verschärft auf die Durchführung der Ueber bie Kunit der Gegenwart spricht Prof. Jobannes Umlage hinarbeitet. Denn menn schon jetzt ein Pfund deutsches Stten beute abend 7% Uhr in der Stunstausstellung. Der Sturm, Roggenmehl im Großhandel 160 bis 170 m. toftet, kann man Die Lebensanschauungen der großzen Deuter der Neuzeit be- fich leicht eine Vorstellung von demjenigen Brotpreis machen, handelt Dr. Mag Apel in einer Vorlesungsreihe an der Sumboldt der eintreten muß, wenn nur Getreide des freien Marktes zur Hochschule, Dorotheenstraße, Dienstags 8-9 gr. Beginn 14. November. Verfügung steht.
Neue Zuspihung der Orientkrise.
Konstantinopel , 6. November. ( Reuter.) Die alliierten General haben Rifaat Pasha mitgeteilt, daß on ftantinopel, entsprechend dem Waffenstillstandsvertrag, zurzeit unter alliierter kontrolle bleiben müsse. Rifaat Pafcha hat darauf geantwortet, er lehne jede Art von Kontrolle ab, werde aber in Angora noch weisungen einholen.
Paris , 7. November. ( MTB.) Nach einer Havas- Meldung aus Konstantinopel haben die alliierten Oberkommissare ihre Regierungen ersucht, Maßnahmen zuzustimmen, die der Berhängung des Belagerungszustandes gleichkommen. Die Notwendigfeit dieser Maßnahmen wird damit begründet, daß die neue Berwaltung Schritte unternehme, die mit der früheren Regelung in Biderspruch stehen und gegen die Ausländer gerichtet sind. Ins besondere will sie die übertrieben hohen 3olltarife anwenden, die von der Nationalversammlung aufgestellt sind und das Brot verteuern, die Staatsperträge über die Pflichten und Rechte der im Ausland lebenden Staatsbürger( Kapitulationen) aufheben und die Gesezmäßigkeit der gemischten Gerichte an erkennen. Der frühere Stand der Dinge müsse mindestens während I der Dauer der Konferenz bestehen bleiben.