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Die städtischen Häfen.

Der Zusammenbruch der Mark hat auch die Pläne der Berliner Hafenverwaltung, die Hafenanlagen Berlins unter Beteiligung von Leistungsfähigen Schiffahrtstreifen zu einem großen Hafen- und Spe­ditionsunternehmen zusammenzufassen, beeinflußt. Erfreulicherweise fann in diesem Falle nur von einer Verzögerung gesprochen werden, und es ist anzunehmen, daß die bekannten Pläne der Stadt in einigen Wochen ein Ergebnis haben werden. Zu einem Teil ist die Ber­langsamung der Berhandlungen mit den Hafen- und Schiffahrts­freisen auf die start erhöhten Mittel zurückzuführen, die infolge der Geldentwertung zur Fertigstellung der größten und neuesten Hafen­anlage Berlins , des Westhafens, erforderlich sind und die nach dem augenblicklichen Stand sich auf 380 millionen belaufen. Als ein glücklicher und der Voraussicht der Bauleitung zu verdankender Um­stand ist es zu bezeichnen, daß das zur Fertigstellung des Westhafens erforderliche Material an Baustoffen und Maschinen bereits geliefert ist und auf dem Hafengelände lagert. Von den Anlagen des West­hafens sind bereits 3 Lagerhallen und ein Hafenbecken im Betrieb. Die große Kohlenarage wird wahrscheinlich Ende dieses Jahres, spätestens Anfang des nächsten Jahres, in Benutzung genommen werden fönnen. Von den Hochbauten ist der Zollspeicher fertig; er wird schon beheizt. In den großen Getreidespeicher werden gegen­wärtig die Maschinen eingebaut; auch er wird Anfang nächsten Jahres vollendet werden. Die übrigen Bauten werden voraussichtlich im Frühjahr 1923 fertiggestellt, vor allen Dingen das Ber­waltungsgebäude, so daß der ganze stattliche Westhafen im Mai nächsten Jahres, etwa zu Pfingsten, fig und fertig zum Betriebe sein

wird.

Im ganzen lassen die städtischen Häfen ein nicht ungünstiges Er­gebnis erwarten. Das Sommerhalbjahr 1922 schließt allerdings noch für die Berliner Häfen mit einem Fehlbetrag von 3,8 Millionen ab, wovon auf den Osthafen, die gegenwärtig am meisten benutzte Hafen­anlage Berlins , 1,5 Millionen entfallen. Der Osthafen hat dann aber im Oktober wieder einen Ueberschuß von 2,9 Millionen zu verzeichnen. In den Monaten April bis September haben lediglich der Spandauer Hafen und der Humboldthafen Ueberschüsse zu verzeichnen, und zwar in Höhe von 1 Million und von 273 000 m., während der Tegeler Hafen sich mit einem ganz geringen Fehlbetrag von 2600 m. fast im Gleichgewicht hält. Der Berkehr hat in den letzten Monaten nicht unerheblich zugenommen; er stieg in den Monaten Juli bis September auf 2432 Schiffe und 11 207 Eisenbahnwagen, gegen 1925 Schiffe und 8381 Eisenbahnwagen in den Monaten April bis

Juni

Der Valuta- Säugling.

15und!" Der Wutausbruch des Hauswirtes erregte Aufsehen und Unwillen nicht nur bei den Mieterbeifizern, sondern auch bei den Vermieterbeisitzern.

Der Versicherungsdirettor und Hauseigentümer Wapnik, der auf feinen Mieter zu schießen droht, ist bekannt als Deutschnationaler.

Gewerkschaftsbewegung

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Haltet den Dieb!" Berbrecherisches Spiel des Borwärts", geradezu verbreche­Ein Liter Milch 138 Mark. rische Frivolität so schallt es aus der heutigen Morgennummer Wenn man bisher geglaubt hatte, daß der Milchpreis in Höhe der Roten Fahne", weil wir die Absicht derjenigen furz beleuchteten, von 108 m. ein Rebord bedeuten würde, so war das leider ein Jrr die da vorgeben, die Gewerkschaften zu retten". tum. Für die nächste Woche hat die Ernährungsdeputation des Gewerkschaftliche Einigkeit" rufen die kommunistischen Gewerk­Magistrats den Preis für einen Liter Milch auf 138 m. festgesetzt. fchaftsstrategen Walcher, Heckert usw., unter der Bedingung, daß tion dieser neue, für die laufende Woche gültige Breis zugrunde liegt. famte Gewerkschaftsapparat in die Hände der kommunistischen Ein­Es dürfte nicht uninteressant sein, nachzuprüfen, welcher Kaltula- Die Gewerkschaften sich der Moskauer Dittatur unterstellen, der ge­Der Preis für den Produzenten auf dem Lande beitshelden kommt, den Zweden der Kommunistischen Partei dienst­wird noch immer nach den Butterpreisen festgesetzt, ob- bar gemacht wird. Da heißt es allerdings:" Rettet die Ge­wohl von allen Seiten immer wieder darauf hingewiesen wird, daß werkschaften!" vor solchen Freunden", vor solchen Anschlägen diese Preisfindung nicht den wirklichen Verhältnissen entspricht. Da auf ihre Verfassung. in den letzten Tagen der Butterpreis zwischen 850 und 1000 M. schwankte, ist der Preis für Milch auf. die Spanne für die Provinzmeierei auf. die Prämie für den Milcheinführer auf Transport vom Bahnhof zur Meierei auf. von der Meierei zum Kleinhändler auf. die Kleinhandelsspanne auf Milchbehandlung in der Meierei auf Milchlannenabnutzung auf Berwaltungstoften des Milchamtes auf Umsatzsteuer- Rifitospanne auf

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97,35 m. 1,90 4,00

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3,35 3,75

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11

8,00 8,50 1,00

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11

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1,25

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8,90

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Seit wann ist denn die gewerkschaftliche Einigkeit gefährdet?

Doch erst seit dem Zeitpunkt, seitdem etliche verkannte Größen in der Gewerkschaftsbewegung, von denen man höchstens in ihren engeren Kreisen wußte, daß fie Opposition zu machen suchten, durch plötzliche Erleuchtung und Eingebung entdeckt hatten, daß unsere ganzen gewerkschaftlichen Methoden in Deutschlands nichts taugten und deshalb nach russischer Methode gearbeitet werden müsse. Die neuen Apostel, die im günstigsten Falle Rußland auf einer Reise durch Lenin - Potemkinsche Dörfer fennengelernt und bei dieser Gelegenheit irgendeine Anstellung gefunden hotten, fie be= schimpften jeden als Sozialverräter" und Arbeiterverräter", der durch seine Kenntnis der Dinge und seine Erfahrungen davor gefeit war, fich der neuen Heilslehre aus Moskau zu ver= schreiben, die längst wieder im Abbau begriffen ist. Weil die Gewerkschaften sich gegen das sie verheerende Treiben einiger Fanatiker, Quertreiber und politischer Agenten Moskaus wehren, Uhland- Ede Grolmanstraße der Radfahrer Max Waderfuß fchaftlich ungeschulten, deshalb die schamlose Ver= Von einem Auto überfahren. Gestern abend wurde an der deshalb die Spetulation auf den Mißmut der gemert­von einem Droschtenauto überfahren. Berlegungen ins Krankenhaus gebracht werden. Zeugen des Bonzen", deshalb die Aktionen" gegen das Berliner Gemert­Er mußte mit erheblichen dächtigung der Gewerkschaftsführer durch die kommunistischen unfalls merden gebeten, sich bei den Eltern, Neue Bayreuther schaftshaus, die Generalversammlung der Bauarbeiter in Leipzig , Str. 3, zu melden. deshalb der unbändige Haß gegen all das, was den deutschen Gemertichaften ihren Halt gibt.

zusammen 138,00 m. festgesetzt worden. Bei näherer Prüfung sind einzelne dieser Bosten nur schwer verständlich.

der Revolution eine Gedenkfeier im Reichstag ab. Sie war ein­Der Republikanische Reichsbund hielt gestern zum Jahrestage gerahmt von Rezitationen und anderen künstlerischen Genüssen. Hauptredner des Abends war Genosse Kurt Heinig . Der Bor­tragende ging auf das Wesen der Staatsumwälzung ein, indem er die Vorgänge der großen französischen Revolution, der italienischen wie auch der ruffischen in Vergleich zur deutschen Revolution stellte. Die Feier verlief außerordentlich wirkungsvoll.

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Wir stehen zu den Sätzen, die mir im gestrigen Abendblatt schrieben und die heute in der Roten Fahne" im Fettdruck wieder­gegeben werden als Beweis für das verbrecherische Spiel des " Borwärts" Die Gewerkschaften fragen auch heute noch ihre Mit­alieder nicht danach, welche politischen Auffassungen sie in den Bar­teien vertreten, denen sie angehören.

Allein, fie müssen von jedem ihrer Mitglieder verlangen, daß er ihre Sagungen anertennt, die Beschlüsse ihrer Ber= Lenderungen der Postgebühren im Verkehr nach dem Ausland. bandstage oder Generalversammlungen, sich in den durch sie Der deutsche Gegenwert des Goldfranken bei der Gebührenerhebung gezogenen Rahmen einfügt und im Sinne der gewerkschaft­im Auslands Batet, Telegramm und Zeitungslichen Aufgaben wirft, mindestens aber alles unterläßt, vertehr ist mit Birtung vom 11. November an auf 1800 M. fest gesetzt worden. Dieses Umrechnungsverhältnis ist auch für die Wert angabe auf Paketen und Briefen sowie auf Kästchen mit Wert­angabe nach dem Ausland maßgebend. Für Ferngespräche nach dem Ausland werden ebenfalls entsprechend erhöhte Gebühren er­hoben werden. Nähere Auskünfte erteilen die Bostanstalten.

was die Gewerkschaften schädigt und ihre Geschlossenheit iraend­wie beeinträchtigt. Diesen selbstverständlichen gewerkschaft­lichen Verpflichtungen auf demokratischer Grundlage stehen die Rechte gegenüber, die jedem Mitaliede bekannt sind. Das das Statut seiner Gewerkschaft fennt, die Protokolle seiner Verbands­tage nerfolat und sein Verbandsorgan.

Wie man zu schwedischen Kronen kommt. Recht ungewöhnliche Wege zur Beschaffung von Devisen schlug ein Trio ein, das jetzt von der Kriminalpolizei hinter Schloß und Riegel gesetzt wurde. Im Osten Berlins betrieben zwei Herren unter der Firma Konrad und Schumann eine Kunstanstalt und daneben noch eine chemische Fabrik für Schuhkrem und dergleichen Dinge. Wer sich diesem Rahmen nicht einfügen will oder fann, wer Beide Unternehmungen gingen nicht recht. Da kamen die Inhaber Gefangenenbefreiung mit gefälschten Papieren. feiner Gewerkschaft die Solidarität versagt und ihr aar Fehde kündet, im Verein mit einer Angestellten, einem Fräulein Schnell, die zu ihre Eristenz untergräbt, für den ist in den Gewerkschaften nun ein­Eine großangelegte Fälscheraffäre, der die Direktion des preußi- mal fein Blak, er möae heißen, wie er will, und sein, wo er ihnen in einer Art Sozietätsverhältnis stand auf den Gedanken, schen Staatsgefängnisses in Wittlich a. d. Mosel zum Opfer ge- will. Die Gemerfschaften find nun einmal fein Lummelplas fich auf trummen Wegen Devisen zu verschaffen. Sie fallen ist, war am Donnerstag vor dem Kriegsgericht des General- für politische Desperados und für Konjunkturpolitifer. Ihre Mit­erließen in schwedischen Zeitungen Anzeigen, daß ein ftabs der französischen Rheinarmee in Mainz zur Verhandlung an- glieder gehören zur Amsterdamer Gewerfichaftsinter­großes Unternehmen Korrespondenten suche. Den 30 Bewerbern, gesetzt. An getlagt waren acht Personen, darunter eine nationale und können nicht der sogenannten Moskauer Inter­Die fich meldeten, wurde bedeutet, daß der Betrieb, der zur Her Frau wegen Gefangenenbefreiung und schwerer Urkundenfälschung. nationale angehören. stellung seiner Fabritate viel ausländisches Terpentinöl und Wachs Bon den Angeflagten mar niemand erschienen, so brauche, nur durchaus zuverlässige Leute beschäftigen könne, und sich daß die Verhandlung in contumaciam geführt wurde. Der Anklage nichts ändern. Am weniasten der nachgerade etwas abgenutzte Spitz­So liegen die Dinge, und daran fönnen alle Verdrehungsversuche Deshalb erst genau erfundigen müsse. Für Schreibgebühren liegt folgender Tatbestand zugrunde: Nach dem Rheinlandabkommen bubentrid, beim Erwischtwerden davonzulaufen und Haltet den usw. habe der Bewerber 5 Kronen einzusenden. Diese gingen müssen alle im militärisch besetzten Gebiet gegen Deutsche erkannten Dieb!" zu schreien. Es ist in der Tat ein verbrecherisches dann auch pünktlich ein, die Bewerber aber hörten nichts weiter von Freiheitsstrafen unter Kontrolle der französi Spiel, aegenwärtig zumal, wo die Gemertichaften alles daran dem Unternehmen. Dann wurden Auslandsvertreter für fchen Besagungsbehörde in deutschen Strafanstalten des sehen müssen an die Erhaltung des Achtstundentages, Kunstsachen gesucht. Auch sie mußten Devisen einsenden, besetzten Gebietes verbüßt werden. Eine solche Strafanstalt war abgesehen von allen sonstigen Aufgaben, fie durch Zellenbauerei zu zunächst einmal für die erforderlichen Erfundigungen und dann für Wittlich , in der sich seit 1920 besonders von französischen Gerichten unterminieren, ihr inneres Gefüge zu schwächen und ihre Geschlossen­die Waren, die sie für den Vertrieb zugefandt erhielten. Diese be- zu schweren Strafen verurteilte Verbrecher befanden. Einer dieser heit zu Todern. standen in vergrößerten Bildern. Gegen 40 Personen Verbrecher war im Zentralbureau der Strafanstalt mit Schreib­schickten die Auskunftsgebühr und etwa 20 auch abeiten beschäftigt und entwendete dabei das Formular schwedische und norwegische Kronen für ihnen zugestellte eines vom Generalfommando der französischen Waren. Auch diese Art des Betriebes aber war bald erschöpft. Rheinarmee unterzeichneten und gestempelten Im Höhensonnenbad Aktis". Jezt trat Fräulein Schnell in Aktion und inferierte, daß eine Befehls zur Entlassung eines begnadigten Sträflings. Mit diesem Ueber die Lohnverhältnisse der Angestellten wird uns geschrieben: Schwedin ihr drei Monate altes Kind gegen eine Formular trieb der Entlaffene einen raffinierten Schwindel und es preist der Befizer des Höhensonnenbades ,, Attis" die Vorzüge seiner In auffälligen Zeitungsreklamen, auch in Arbeiterblättern, einmalige Abfindung von 15000 kronen und zuge- gelang ihm, natürlich gegen gute Bezahlung, mit den Fälschungen in Behandlungsmethode an, unter dem ausdrücklichen Hinweis darauf, höriger Aussteuer zu vergeben habe. Auf dieses Ausschreiben gingen den Jahren 1920 und 1921 eine erhebliche Anzahl von Strafge- daß die Behandlung durch geschultes Personal ausgeführt Hunderte von Pofilagerfarten auf dem Postamt Berlin S. 14 ein. fangenen zu befreien, ohne daß die Direktion der Strafanstalt ahnte, werde. Wie aber das geschulte Personal, nämlich Krankenschwestern, Wiederum waren natürlich Erfundigungen erforderlich, weil man daß die Entlassungsbefehle gefälscht waren. Als man schließlich von diesem Herrn behandelt wird, dafür ein Beispiel. genau wissen wollte, in welche Hände das Kind tommen soll. Auch hinter die Fälschungen fam, wurde der deutsche Gefängnisbeamte, jegt blieben die schwedischen und norwegischen durch dessen Fahrlässigkeit das Originalschriftstück entwendet worden fation beauftragt, von der Firma die Erhöhung der Löhne zu for­Im März d. I. haben die Angestellten die zuständige Organi­Kronen nicht aus. Unterdessen war aber die Deffentlichkeit in Schweden und Norwegen von Betrogenen auf das Treiben aufmerk- Angeflagten auf 20 Jahre 3wangsarbeit und 3000 600 M. Die Organisation hat daraufhin eine Erhöhung der Löhne Das Contumaciam- Urteil lautete gegen jeden dern. war, verhaftet. Das monatliche Einkommen der Schwestern betrug damals sam gemacht worden und so tamen die Machenschaften auch zur Frank Geldstrafe. Kenntnis der hiesigen Kriminalpolizei, die alle drei Beteiligten fest­auf monatlich 1100 m. beantragt. Das Einkommen ist alsdann um nahm, deren Treiben geeignet war, das deutsche Ansehen im Aus­200 m., nämlich auf 800 M., erhöht worden. Inzwischen hat dann lande schwer zu schädigen. wegen Renovierung, geschlossen. Nach der Eröffnung im Herbst steigerte er feine Einnahmen um das Fünffache. 1500 m. MD­natslohn war das Einkommen einer Schwester im Septem­ber und 3000 m. im Ottober. Da diefer Betrag zur Deckung der notwendigsten Bedürfnisse nicht hinreichend ist, versuchten die Krankenschwestern ihr Heil beim Gewerbegericht. Nach Zustellung der Terminsladung an den Anstaltsbesitzer entließ dieser zwei Schwestern einfach fristlos. Immerhin bemüht sich der Befizer ces Höhensonnenbades in anderer Weise, das Einkommen der Schwestern etwas zu erhöhen; er schreibt nämlich in seiner Hausordnung wört­lich: Den Schwestern ist es nicht verboten, Geschenke anzunehmen, doch darf dies zu keinerlei Bevorzugung der Patienten führen".

Markenfreies Brot 400 Mark, Tüten extra! Der Zweckverband der Bäckermeister Groß- Berlins teilt mit, daß vom Montag, den 13. November, neue Gebädpreise geften: Markenfreies Brot 400 M., martenfreie Schrippen 15 M., Hörnchen, Raiserbrötchen 18 M., Schnecken 20 M., Plunder, Blechkuchen 30 M., gerösteter Zwiebad das Pfund 300 m., Einbad 200 m., geriebene Gemmel das Pfund 200 M., Abbaden von fleinen Kuchen 40 m., von großen 50 m. Tüten und Einschlagpapiere find in diesen Preisen nicht mit einfaltuliert, fondern müssen da­her, je nach Tagespreis, mitberechnet werden; zurzeit ist der Preis für kleine Tüten 2 M., für große 2,50 M.

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Mieterfreuden."

Der Hauswirt droht, zu schießen!

Schwerer Verkehrsunfall in Hamburg . Heute, Freitag, früh fuhr im dichten Nebel ein Triebwagenzug der Hamburger Borort­bahn auf einen auf dem Bahnhof Wandsbeker Chaussee haltenden Dampfzug auf. Vier Wagen des Dampfzuges entgleiften; 5 Ber­en beren zwei ins Krankenhaus übergeführt werden mußten,

Wetter für morgen.

Berlin und Umgegend. Ziemlich mild, überwiegend bewollt und etwas nebelig, bei mäßigen südlichen Winden, keine erheblichen Niederschläge.

Groß­

Groß- Berliner Partei- Nachrichten

der Vereinigten Sozialdemokratischen Partei. Drewig. 12. November 1922, 10 Uhr vorm., Gruppenverfammlung. 1. Die Be beutung der neuen Landgemeindeordnung. Referent: La Grange. 2. Organisa­torische Fragen.

Devisenkurse.

Wenn ein Haus den Eigentümer wechselt, fommt es oft zwischen dem neuen Wirt und seinen Mietern zu Streitigkeiten und heftigen Kämpfen um die ihm selber zu überlassende Wohnung. So ein frischgebackener Hauseigentümer glaubt meist, daß er in seinem Haufe trotz Wohnungszwangswirtschaft sich seine Wohnung aussuchen tann. Gefällt ihm die Wohnung des bisherigen Eigentümers nicht, dann möchte er die Hand nach einer passenderen 1 Holländischer Gulden ausstrecken und der Mieter soll machen, daß er hinauskommt. 1 argentinischer Papier- Beso In Wannsee hatte vor zwei Jahren ein Herr Wapni, 1 belgischer Frant der damals Versicherungsinspektor war, das Haus Marien- 1 norwegische Krone straße 2 getauft und ohne Zuzugserlaubnis des Wohnungs- 1 dänische Krone. amtes die Wohnung des früheren Eigentümers bezogen. Auch er 1 schwedische Krone glaubte, mit der bisherigen Hauswirtswohnung nicht zufrieden sein 1 finnische Mark zu können, und so versuchte er, in den Besitz der seinen Wünschen 1 japanischer Yen mehr entsprechenden Räume eines in demselben Hause wohnenden 1 italienische Bire Mieters zu gelangen. Dem Mieteinigungsamt erklärte der Herr 1 Bfund Sterling Bersicherungsdirektor( denn das war er inzwischen geworden), daß 1 Dollar feine im Souterrain gelegenen Wohnräume ge- 1 französischer Frank sundheitsschädlich seien. Trotz dieser Behauptung bot er dem 1 brasilianischer Milreis Mieter, den er aus seiner im Obergeschoß gelegenen Wohnung hin- 1 Schweizer Frank. ausbringen wollte, die Souterrainwohnung zum Tausch an. Kürzlich 1 spanischer Beieta brachte der Herr Versicherungsdirektor es jogar fertig, vor dem 100 österr. Seronen( abgeſt.) Mieteinigungsamt unter Hinweis auf jene Gefundheitsschädlichkeit 1 tschechische Krone feiner Hauswirtswohnung dem gegen die Hergabe seiner Woh- 1 ungariice Strone nung sich sträubenden Mieter zu drohen: Sollte eins meiner Kinder 1 bulgarischer Lewa. fterben, so schieße ich Sie nieder wie einen tollen 1 jugoslawischer Dinar

der Besitzer seine Anstalt während der Sommermonate, angeblich

Wie uns befannt geworden, gehören zu denen, die diesen heil­fundigen Herrn Kort bei ihren Leiden in Anspruch nehmen, auch Angestellte und Arbeiter. Es wäre zweckmäßig, wenn diese sich mit den Praktiken dieses Herrn, der seine Beschäftigten in solcher Art und Weise behandelt, vertraut machen."

Die Not der Hausangestellten! Ein Diener schreibt uns:

10. November 9. November Räufer Berkäufer Räufer Berkäufer ( Gelda)( Brief-)( Geld-)( Brief-) ,, mit am meisten müssen die Hausangestellten durch die Ent­Kurs Kurs Aurs Kurs wertung des Geldes leiden. Ich will nur kurz ein kleines Bild ent­werfen. Als Diener verdiente ich im Frieden neben freier Station 2992.50 3007.50 2892.75 2907.25 und Wäsche monatlich 40 M. Dafür konnte ich mir einen Anzug 2763.07 2776.93 2743.11 2750.90 und ein Paar Siefel faufen. Dann blieb auch noch etwas zum Aus 443.88 446.12 gehen übrig.( Doch wohl nur, wenn noch Trinkgeld hinzufam? 1416.45 1423.55 D. Red.) 1526.17 1533.83 2044.87 2055.13 184.53 185.47 3491.25 3408.75 329.17 330.83 34164.35 34335 65 7655.80 7694.20 496.25 498.75 872.81 877.19 1403.98 1411.02 139.64 145.36

1476,80 1483.70 1615.95 1624.05 2134.65 2145.35 192.51 193.49 3615.93 3634.07 324.18 325.82 34912.50 35087.50

Heute erhalte ich als gut bezahlter Diener jage und schreibe 3000 M. In zwei Monaten bin ich glücklich in der Lage, mir ein Paar Stiefel zu laufen, wenn die Preise bis dahin nicht schon wieder gestiegen sind. Daß die Bezahlung nicht der Zeit entsprechend ist, wird ein jeder zugeben müssen und deshalb mende ich mich an die 7780.50 7819.50 Deffentlichkeit mit der Bitte, die Hausangestellten der Zeit ent­sprechend zu bezahlen, dann werden die Klagen über Diebstähle und 458,85 461.15 857.85 862.15 Unzuverläßlichkeit von alleine wieder aufhören." Wir wissen nicht, ob der Mann organisiert ist, müssen ihm aber 1386.52 1393.48 1122.18 1127.82 fagen, daß mit solchen Bitten nichts getan ist. Nur durch eine starke gewertschaftliche Organisation fann eine Berbesserung 10.87 10.93 der Lohnverhältnisse erzielt werden. 237.90 239.10 3.04 3.06 51.37 51.63 Berantwortlich für den rebatt. Teil: Bietor Schiff, Berlin ; für Anzeigen: Th. Glode, Berlin . Berlag Borwärts- Berlag G. m. b. S.. Berlin . Drud: 119.70 120.30 Borwärts- Buchdruckerei u. Berlagsanstalt Paul Singer u. Co.. Berlin , Vindenstr. 3