Der
Fall Biethen,
bellroth, circumscript, scharf umgränzt, und faßen fest im Gewebe|
Wenn nun Biethen unschuldig an dem gewaltsamen Tobe der Manschette; letzteres ist bei Blutsprigen auf dem glatten seiner Frau ist, so müssen nach meinem Dafürhalten die Uebers der vorigen Sonnabend von Grillenberger in der Debatte Gewebe einer Manschette nicht möglich. Blutspritzen liegen mehr führungsstücke gefälscht gewesen sein. über die Reform" der Gerichtsverfassung erwähnt ward, ist noch auf und lassen sich von der Oberfläche mehr oder weniger abDer Königl. Kreisphysikus. viel frasser, als der Redner es andeutete. Nicht um eine fragen, wonach sie dann noch einen mattrothen Fleck im Gewebe ( gez.) Dr. Berger. Stunde, sondern nur um 5 Minuten fünf hinterlassen. Sprizen von Rothwein konnten es auch nicht sein, Minuten Zeitdifferenz zwischen der Elberfelder Post- denn diefelben find mehr bläulichroth, und wären nicht so scharf
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und der Elberfelder Eisenbahn uhr handelt es sich. Diese umgränzt gewesen. Ich mußte diese rothen Flecken für Sprigen Dolitische Ueberlicht.
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Differenz, deren Fest stellung die Möglichkeit der oder Punkte von rother Tinte halten. Doch glaubte ich damals, Berlin , den 22. Januar. Schuld des zu lebenslänglichem Buchthaus sie wären durch irgend einen 3ufall nach meiner Berurtheilten absolut ausschließt, ist im allersten Besichtigung der Manschette an diefelbe gerathen. Der Quebracho- Holzzoll stand nicht auf der Tagesordnung, Jm Reichstage wurde heute die Bollnovelle berathen. gemeinen, d. h. als eine dauernde nachgewiesen Das Verdikt der Geschworenen überraschte mich, da ich unter worden. Die Wiederaufnahme des Verfahrens wurde vom den gegebenen Verhältnissen den Biethen wohl des Todtschlages aber desto mehr wurde von ihm geredet. Die Regierung Ober- Landesgericht deshalb abgelehnt, weil die die Zeit für schuldig hätte halten tönnen, aber nicht bes Mordes. Doch fand Beifall bei den Agrariern und Nationalliberalen, weil differenz speziell für die Nacht des Verbrechens, ich dachte: hier ist Volkes Stimme Gottes Stimme. ihnen jede Erhöhung der Zölle erwünscht ist. Herr Den 25. Oftober 1883, nicht nachgewiefen fei. Als späterhin immer mehr gewichtige Bedenken gegen die v. Stumm sprach das große Wort gelassen aus, daß heute Diesen Beweis zu erbringen, ist 3weck des Aufrufs, den wir Echuld des Biethen auftauchten, dachte ich auch daran, daß für die Verminderung des 5 Mart Boll auf Getreide keine in Nr. 12 des Vorwärts" veröffentlichten. Biethen, wenn er seine Frau erschlagen haben sollte, nachdem er Majorität im Reichstage zu finden wäre. Wie sehr er von Göln zurückgekehrt war, unmöglich noch Zeit haben fonnte, auch den Hammer abzuwaschen und den damit den Reichstag beleidigt, und wie er sich dabei beblutigen Stiel mit seinem Messer abzuschälen. Woher rührte schimpft, fühlt er nicht. Woher rührte schimpft, fühlt er nicht. Unseren Standpunkt den Zolldann das blutige Holzspähnchen am Meffer des Ziethen? erhöhungen gegenüber vertrat in treffender, Weise Genosse Ich selbst war von der Wachtstube aus, gerufen worden, als Wur m. Biethen auf derselben verhaftet eingebracht worden war; und Noch eine Reichstage- Nachwahl muß stattfinden als die Boten, welche mich gerufen hatten, eben fortgegangen waren, schlug es auf der alten lutherischen Kirche 12 Uhr. Diese und zwar in Eisenach - Dermbach infolge der MandatsUhr ging damals und geht auch noch, wie die meisten städtischen niederlegung des freisinnigen Abgeordneten Casselmann. Uhren, 4 bis 5 Minuten vor der Bahnhofsuhr. Als Ziethen Bei der letzten Hauptwahl erhielt der nationalantam, was es in der Stact 11 Uhr 12 over 18 Minuten. Alife jcmit 1623, ber Bentrumskandidat 809 und mit dem Zuge 11 Uhr 8 Minuten abends auf dem Bahnhofe iberale Kandidat 5328, der Freifinnige 3806, der Antider mußte Biethen, von dem Bahnhofe nach Hause geeilt, dort mit sozialdemokratische Mandatswerber 2409. Es feiner Frau in Streit gerathen sein, dieselbe erschlagen, die mar somit eine Stichwahl erforderlich, bei der der freisinnige Reinigung am Hammer vorgenommen, die Leute im Hause zu Casselmann mit 7570 Stimmen über seinen nationalliberalen Hilfe gerufen haben, dann zu Dr. Hermanne, und dann zu feinem Echwager Härtel in der Wilhelmstraße, jedesmal mit Gegner fiegte, auf den 7560 Stimmen gefallen waren. einem entsprechenden Aufenthalte, und darauf nach Hause zurück. Bei Anspannung aller Kräfte dürfte es nicht ausgeschlossen gelehrt sein, wo er verhaftet und nach der Polizeiwachtstube ab- sein, daß in der nun erforderlichen Nachwahl der Kandidat geführt wurde. Dann bin ich gerufen worden das alles inner- unserer Partei in die Stichwahl kommt. halb 47 bis 48 Minuten!
Ueberhaupt liegen die Dinge in diesem Prozesse so, und ist der Indizienbeweis so schwach, daß sich die öffentliche Meinung wiederholt mit dem Prozesse beschäftigt hat, und daß ziemlich in allen Kreisen, wo dies geschehen ist, nicht blos Zweifel an der Schuld Ziethen's aufgetaucht sind, sondern die positive Ueberzeugung von dessen Unschuld sich herausgebildet hat. Wir haben bereits eine ganze Literatur über diesen Prozeß; und jedem, der sich informiren will, empfehlen wir die bezügliche Schrift Paul Lindau's , der hier einmal in dem Dienst einer guten Sache steht. ficht no timber fen Abbrud wir alle für Nachfolgendes amtliche Artenstück, das noch nicht veröffent die Angelegenheit sich intereffirenden Blätter ersuchen, wirit grelles Licht auf diese Justiztragödie. Elberjeld, den 7. April 1890. An Herrn Staatsanwalt Binoff Hochwohlgeboren hier. Auf Ihre geehrte Zuschrift vom 1. d. M. die Straffache gegen den Barbier Ziethen und mein darauf bezügliches Echreiben an den Rechtsanwalt Dr. Friedmann in Berlin vom 26. Mai v. J. betreffend, mit dem Ersuchen, mich eingehend über meine etwaige Wissenschaft zur Sache zur äußern, verfehle ich nicht nachfolgendes zu berichten.
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Zur Umsturzvorlage beantragt der Abg. Dr. Barth, Ein oder zwei Jahre nach dem Prozeß habe ich eines Abends spät, bei trockenem Wetter, vom Perron des Bahnhofes aus die die Kommission möge beschließen, in§ 111a, burch welchen Als ich mich am 25. Oftober nachts in meiner Eigenschaft Fußtour des Ziethen, welche er an jenem verhängnißvollen bestraft werden soll, wer diverse, im Paragraphen besonders als Kreiswundarzt, auf Requisition der Polizei, zu der er- Abende zurückgelegt hatte, möglichst getreu nachzuahmen gesucht aufgeführte strafbare Handlungen anpreist oder erlaubt schlagenen Frau Biethen begeben hatte, ordnete ich deren Ueber mit dem entsprechenden Aufenthalte an den verschiedenen Häusern, darstellt", die§§ 124( Landfriedensbruch) und 253( Ers führung in das städtische Krankenhaus an und begab mich als mit Ausnahme an feinem Haufe, bis zur Polizeiwachtstube und pressung) zu streichen, dagegen die§§ 201, 202 und 205 dann sofort zur Polizeiwachtmeisterstube, um die dazu erforder- dann den Weg nach meinem Hause. Die Minutenzahl, welche fiche amtliche Bescheinigung auszustellen. Da ich dort den ver- ich dazu gebraucht habe, ist mir nicht mehr erinnerlich: aber es( Herausforderung zum Zweikampf) in den Paragraphen aufhafteten Ziethen antraf, so forderte ich ihn auf, fich von mir blieb dem Biethen dann so wenig Zeit übrig für fein Verbleiben zunehmen. Weiter beantragt Dr. Barth in den§ 111a die Worte wegen Blutspuren untersuchen zu lassen. Mehrere Polizeibeamte in seinem Hause, daß ich sagen mußte: Biethen hatte ganz aufzunehmen: in der Absicht anpreist oder als erlaubt darstanden daneben und nahmen an der Besichtigung theil. Die recht, wenn er immer und immer wieder sich auf die Uhr als stellt, dadurch zur Begehung der bezeichneten strafbaren Beleuchtung war eine sehr gute. Biethen war mit einem feinen feine beste Schutzengin berief; am allerwenigsten fonnte man Handlungen anzureizen". schwarzen Anzuge bekleidet und hatte eine untadelhaft reine weiße ihm, wenn er die That begangen haben sollte, noch Zeit zur Wäsche an, soweit ich dieselbe zu Gesichte bekam. Mein Augen Reinigung des Hammers zugestehen. mert war zunächst auf Aermel und Manschetten gerichtet; ich fand aber an den sämmtlichen Kleidungsstücken feine einzi Blutspur, und nur an einem Stiefel eine erbsengroße, breiige, grauröthlid e Maffe, welche wie Gehirnsubstanz aussah. Hätte fich an einer Manschette irgend etwas Berdächtiges vorgefunden, so würde dieselbe von den Polizeibeamten sofort beschlagnahmut und zu den übrigen Sachen gelegt worden sein, welche Biethen abgenommen worden waren und neben mir auf dem Tische Tagen. Späterhin hat Polizeikommissar Gottschalt eine Untersuchung des Biethen vorgenommen und darauf eine feiner Manschetten tonfiszirt, auf welcher sich diverse rothe, wie man annabm, Blutsprigen befanden. Dieselben waren nicht vorhanden, als ich in Gegenwart ber Bolizeibeamten die Untersuchung vorna hm; übersehen konnte ich sie nicht, weil ich na ch Blutfleden fuchte. Dazu sehe ich in der Nähe zu schari; mein bloßes Auge ist einer Loupe gleich.
Bon diesem Befunde des Polizeikommissars Gottschalt hatte ich übrigens nichts gefehen noch erfahren, wie auch von den anderen Neberführungsstücken an dem Meffer des Biethen, welches letztere ich übrigens auf der Wachtstube nur oberflächlich betrachtet hatte, bis erst am Echwurgerichte selbst, gegen Ende der Zeugen vernehmung. Den Zeugenverhandlungen, soweit sie sich auf die Ueberführungsstücfe bezogen, hatte ich auch nicht beigewohnt, da ich selbst als Zeuge vernommen werden sollte. Als ich dann als Sachverständiger über die Ueberführungsstücke befragt wurde, war ich vollständig unvorbereitet, worüber ich mich auch bei dem Vorsitzenden beschwerte. Zu meinem größten Erstaunen sah ich nun die hellrotben Flecken auf der leinenen Manschette, welche zwar nur die Größe eines Stecknadelkopfes und darunter hatten, fich aber grell von der weißen Fläche abhoben. Es waren ihrer etwa 4 bis 5 an einem Ende der Manschette, auf einem Felde von etwa 3 cm. Ausdehnung. Erst während des Plädoyers tonnte ich dieselben mit Ruhe und Muße betrachten; sie waren
René bestimmte sofort Verdier fund Beyrade. In wenigen Minuten war die Angelegenheit geregelt. Am nächsten Morgen um acht Uhr sollte das Duell auf Degen stattfinden. Zufällig besaß ein Freund Darcy's in Nogentfur Marne eine kleine Befizung, auf der er für derartige Bergnügungsausflüge ein hübsches Plätzchen eingerichtet
hatte.
Herr Dr. Barth folgt mit seinen Anträgen den Vorschlägen, wie sie Herr L. von Bar in einem Artikel der Nation" gemacht hat. hat. Für die Praxis würde die von Barth beantragte Einschränkung freilich nur Dem Richter ist es in geringe Bedeutung haben. das freie Befinden geftent zu entscheiden, in welcher Absicht der Angeklagte gehandelt hat, und daß unsere Richter in neunzig Fällen von hunderten annehmen werden, der Sozialdemokrat habe in der Absicht", zur Nachahmung anzureizen" gehandelt, ist ebenso felbstverständlich, wie die Richter bei den Angehörigen anderer Parteien eine solche Absicht für ausgeschlossen halten werden. Solche Kautschukparagraphen gehören einfach ab gelehnt nicht amendirt.-
Vor etwa 6 Wochen erfuhr ich von Herrn Rechtsanwalt Flucht, daß der Vertheidiger des freigesprochenen Mitbeschuldigten Wilhelm, Herr Rechtsanwalt Dahmen, gegen ihn oder andere feiner Kollegen geäußert habe, Wilhelm habe damals ihm, feinem Bertheidiger, gestanden, daß nicht Biethen, sondern er selbst, dic Frau Ziethen erschlagen habe. Daffelbe foll Wilhelm späterhin auch anderen Personen gegenüber zugestanden haben. Wenn Wilhelm nun die Frau Ziethen erschlagen hat, cu welchem Grunde weiß ich nicht, so blieb immer noch übrig an zunehmen, derfelbe habe das im Auftrage von Bicthen gethan, und legterer habe dann noch das übrige im Hause besorgt. Wenn bei Ziethen auch dafür die Zeit noch zu inapp er scheint, so fommen aber auch noch andere Gründe in betracht, welche es höchft unwahrscheinlich erscheinen lassen, daß 8. sich für diesen Zweck dieses dummen 17jährigen Jungen bedient haben Die Russifizirung unseres Vereins- und Verfoute; dafür konnte er bessere Leute haben, umso mehr als sog. fammlungs- Gesetzes soll von der preußischen Regierung Louis in einem feparaten Bimmer feiner Wirthschaft viel ver bestimmt in Aussicht genommen worden sein. Mit der fehrt haben sollen. Zudem verfuhr er so strenge mit dem Vorlage will sie, wie wir gleich nach Bekanntwerden der Jungen und mißhandelte ihn so häufig, daß er ihm einen solchen Thronrede vermutheten und wie jetzt von mehreren Seiten Auftrag unmöglich ertheilen fonnte. bestätigt wird, erst hervortreten, wenn das Schicksal der Die Umsturzvorlage im Reichstage entschieden ist. Germania " bemerkt hierzu im Anschlusse an eine Aus lassung der Bolts- Zeitung":
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Biethen war, abgesehen von seiner Robbeit und maßlosen Heftigkeit, ein fluger und wohlberechnender Mann, der seinen Vortheil gut zu wahren verstand. Seine Frau war ihm eine gute Hausfrau und gute Mutter für die Kinder, und dazu war fie so wenig eifersüchtig, daß fie ihn in seinen geschlechtlichen Vielleicht können die Kommissarien der preußischen Regierung Ausschweifungen ruhig gewähren ließ. Wenn er eine zweite, in der Umsturzfommission" des Reichstags schon jest bejimmten eine dritte Frau betam, so tonnte er nicht erwarten, daß dieselbe Aufschluß über das Bestehen eines solchen Planes und event. über ebenso günstig für ihn aus fiel, besonders aber in bezug auf den Inhalt der geplanten Vorlage freiwillig geben oder zu geben Eifersucht. Denn dieser 3. würde sich auch fernerhin nicht mit veranlagt werden. Jedenfalls wird es für die Beurtheilung der einer einzigen Frau begnügt haben. Eher hatte 3. Grund zu Umfturz- und Oppositionsvorlage, die für das ganze Reich bes befürchten, seine Frau frühzeitig zu verlieren; denn sie litt, wie messen ist, von wesentlichem Werthe sein, schon jetzt authentisch die Obduktion erwies, an Gallensteinen; dieselben führen zeit- festzustellen, welche weiteren Echritte zur Bekämpfung des Um weise zu heftigen Roliten und können auch den Tod herbeifturges" parallel mit der Reichsgesetzgebung einzelne Landesgeseh führen. gebungen zu thun beabsichtigen; noch viel wünschenswerther
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Johannes Wedde."
Gin Gebentblatt von M. Wittich.
Johannes Wedde war ein ganzer Mensch, und wenn Leben heißt ein Kämpfer fein, so bat er feines Wunsches Erfüllung gehabt; rund und ganz liegt fein Lebensgang vor uns, ein neu zeitliches Heldenlied!
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Er hatte ein sonnenhaftes Wesen, in seiner Nähe wurde es einem hell und warm!- Eo charakterisirte einst ein Freund Dargestellt hat schwesterliche Liebe den Gang dieses Lebens, unferen unvergessenen und unvergeßlichen Genossen Wedde, der auf deren Lebensbild wir verweisen.3) Nur in flüchtigen Umriffen am 12. Januar 1890 dahingegangen ist. Es gehört mit zu den geben wir eine Stizze diejes Lebens, das eitel Arbeit und Kampf Dingen, die mir unendlich web thun, daß der Zufall mir teine gewesen ist. Schon bei der Geburt am 13. Januar 1843 ist Wedde René verließ fast augenblicklich am Arme Verdier's persönliche Begegnung mit diesem bedeutenden und guten das Lokal. Er bebte noch am ganzen Körper. Menschen vergönnt hat. Und jedesmal, wenn ich mit einem zu Uelzen geboren gab ihm ein mißliches Geschick einen Verstehst Du Dich darauf, den Degen zu führen? ihm persönlich Befreundeten von ihm spreche, höre ich so schwachen Körper mit, gegen dessen Verkrümmung und Entviel Schönes und Edles, daß dieses Bedauern von neuem schmerz stellung alle ärztliche Hilfe vergeblich war; die tief religiös gefragte sein Gefährte. Gar nicht. Aber was macht das? Ein gut gezielter lich rege wird. So muß man sich eben an das Bleibende seines stimmte Mutter hatte viel Sorgen und Mühen mit dem Degenstoß würde mir einen großen Dienst erweisen. so noch unsere Hamburger und andere Freunde, die mit ihm Großvater, mit dem die elterliche Familie zusammenbauste; mit Wenn Du wüßteft, wie überdrüßig ich des Lebens, des Seite an Seite leben, schaffen und tämpfen durften. Taufende Ehren, wenn auch mit schweren Verluften, mußte deffen Geschäft fruchtlosen Kampfes bin, wie sich mir das Herz zusammen werden sich heute mit Freude und Wehmuth diefes Glückes er- liquidiren und der alte Herr und die Seinen siedelten nach trampft, wenn ich sehe, wie Gemeinheit und Falschheit fast innern, vorab unsere Hamburger Freunde, die ihn vor fünf Hannover über, 1851 nach Hamburg , wo leider dem Söhnchen unerläßliche Mittel zum Erfolge find! Jahren so ehrenvoll das Geleite gaben zur legten Rubestatt, jahrelang bie sonst fast ausschließlich ihm gewidmete ehrenvoll für ihn und sie zugleich! Ginem Sieger gleich tehrte zarteste, forgfamfte Pflege und Obhut der Mutter fehlte, der Ausgewiesene nach Hamburg wieder heim, dessen dritter die rustig mit Hand anlegen mußte im Geschäfte ihres Wahlkreis ihn zu seinem Volksvertreter auserforen hatte. Gatten, bis beffere materielle Verhältnisse der Familie sie
So willst Du also sterben? sagte Verdier. Wozu bin ich denn noch nüße in der Welt? Und Deine Mutter, Unglücklicher?
René antwortete nicht, aber Verdier fühlte an einem Bittern des jungen Mannes, daß er das Richtige gegetroffen hattte.
Er fuhr fort: Und unsere Sache! Glaubst Du, daß es zu viele opfer muthige Kämpfer giebt? Du hast es besonders hart er fahren, daß Ungerechtigkeit, Lüge, Käuflichkeit ihre unverschämte Herrschaft in der Welt ausüben. Kamerab, wer wird sie denn bekämpfen, wenn die Tapferen mitten in der Schlacht die Flinte ins Korn werfen?
Aber,
René schwieg noch immer. Diese leidenschaftlich vorgetragenen Argumente machten Eindruck auf ihn. Hatte er nicht so manches Mal mitgeholfen, vorübergehende Anwandlungen von Wuthlosigkeit zu verscheuchen? Verdier sprach wie ein zweites Gewissen zu ihm.
Höre, sagte er noch. Ich sah gestern in Belleville eine Familie, wie es tausende giebt. Fünf Kinder, von denen das älteste zehn Jahre alt war. Die Mutter, eine Der Wäscherin, war abgeradert in Arbeit und Noth. Bater, ein Metalldreher, der, ein Opfer seines Berufes, von Krankheit gebrochen war, war ein Greis von fünf nddrueißig Jahren, ein lebendig Todter.
( Fortsetzung folgt.)
Mit stolzer Freude erinnern wir uns heute feiner und rufen wieder frei werden ließen für den geliebten Sohn. aus: Er war unser! Er ist unser! Saben wir doch seines Gewiß tief schmerzlich empfunden wurde von dem feinfühligen Tentens und Dichtens Ergebnisse in seinen Echriften, die Freundes- Knaben die Entfremdung seines Vaters vom Hause durch den trene in einer schönen Gesammtausgabe der deutschen Lefewelt Drang der Geschäfte und anderes, sein vereinzelt hartes Aufs darbietet. In Hermann Grüning's Berlag find bis jetzt zwei treten, die Grblindung des geliebten Großvaters, die abs Bände davon im Laufe des vorigen Jahres in vorzüglicher Ausnehmende Kraft der Mutter. Borbei war nun die schullose Freiheit von ehedem, der Besuch der Carsten'schen Knabenschule ftattung erschienen.
Die Gedankengänge Wedde's nachzuwandeln, ist eine Luft, in Altona , dann Privatstunden zur Vorbereitung einer Lateinauch für den, der andere Wege zu gehen für richtiger bält. schule waren für den zarten schwächlichen Knaben schwerer, wie Schon Wer möchte einem jener so gewiffen Idealisten, wie Wedde einer fie es für tausend andere Kinder zu ſein pflegen. war, nicht das Recht, es selbst zu sein, freudigen Herzens ein- als Schüler des Johanneums vertiefte fich der räumen? Knabe liebevoll und mit innigem Behagen in Gea Nie fann einer, der an sich selbst arbeitet, höheres wollen, schichte und Dichtung der deutschen Vorzeit, er fühlte ich als das, was Webde in die Worte fleibet:
Ich will mit starkem Triebe Ein ganzer Mensch nur sein,
Was menschlich, fühlend schauen
Und ohne Lücke bauen
In einem reinen Garten
Der Wunsch ist einzig mein.
1) Der Gedenktag an den Zob Johannes Wedde's war schon am 12. Januar. Leider können wir aber das nachfolgende Gedentblatt erft heute veröffentlichen, ba wir des fortwährenden starken Stoffandranges wegen bisher nicht Raum dafür schaffen konnten. Hoffentlich werden es die Genossen auch heute noch mit Interesse lesen.
auch frühe zu dichterischer Nachbildung des Herrlichen angetrieben, das sich ihm da erschloß. Wann wird einmal allen deutschen Kindern das Heil zu theil werden, sachgemäß und verständig in die Pracht der Geschichte deutschen Voltsthums eingeführt zu werden?
( Schluß folgt.)