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1. Beilage zum Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Nr. 19.

Parlamentsberichte.

Deutscher Reichstag .

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Mittwoch, den 23. Januar 1895.

12. Jahrg.

J

es ist mir bekannt, daß die Regierung ein neues Margarine- wesentlich gestiegen sein. Sollte der deutsche Schälwald den gesetz ausarbeitet( Hört! links.), und der Erörterung Bedarf decken, so müßte er seine Produktion vervierfachen. Ist desselben möchte ich nicht vorgreifen. Die fraudulose er hierzu nicht im stande, wer deckt den übrigen Bedarf? Seit Konkurrenz der Margarine ist allerdings eine ganz enorme. 1879 ist der Import von Eichenlohe zunächst zurückgegangen, um 20. Sigung vom 22. Januar 1895, 1 Uhr. Ich wünsche dringend, daß der Naturbutter ein demnächst wieder zu steigen. Würde man nun das Quebracho­Am Bundesrathstische: v. Marschall, Graf Posa- angemessener Echutz gewährt wird. Wir wollen die Margarine holz durch den Schutzzoll von 10 M. auszuschließen bowsty. nicht verdrängen. vorläufig.( Hört, links.) Es maugelt suchen, so würden die Produktionskosten um 20 m. pro Zum Vorsitzenden der Bibliothekkommission ist Abg. Lieber gänzlich eine Kontrolle der Margarine an der Grenze bei der 100 Kilo steigen. Das würde nicht der deutschen Sohlleder­gewählt worden. Ein- und Ausfuhr. Dadurch wird die Einfuhr fünftlicher Butter gerberei, sondern dem ausländischen Lederimport zu gute Bur ersten Berathung steht der Gefeßentwurf, betreffend die stark befördert. Das schlimmste aber ist der Mangel der kommen, da durch den belgischen Handelsvertrag der Lederzoll Abänderung des Bolltarifs. Kontrolle bei der Ausfuhr. Der ansländische Abnehmer weiß von 36 auf 30 M. ermäßigt ist. Eventuell würden an die Stelle Staatssekretär Graf v. Posadowsky : Die Nummer 1 nicht, ob er Kunst- oder Naturbutter erhält, und dadurch des Quebrachoholzes die zollfrei eingehenden österreichischen Der Vorlage sieht eine Erhöhung des Bolles auf Aether vor. wird das heimische Naturprodukt diskreditirt. Frank Rinden und Lohen treten, also der Schuß des deutschen Schäl Das inländische Aetherprodukt unterliegt einer Branntwein reich hat längst gesetzlich Fürsorge getroffen, ebenso waldes nicht erreicht werden. Die Sache ist verwickelt und Steuer von 81,70 M. Wahrscheinlich ist aber die Be- England für den Import, Dänemark für die Aus- bedarf eingehender Prüfung. Die verbündeten Regierungen lastung noch höher. Es muß ein Ausgleich geschaffen fuhr. Die Kunstbutter- Ausfuhr nach England ift in werden zunächst abwarten, wie die Mehrheit dieses Hauses sich werden zwischen dem Mittelbetrag des Steuerbetrages von den letzten Jahren sehr zurückgegangen. Der Export dänischer stellen wird. inländischer Steuer und der Zollbelastung des von auswärts Naturbutter dorthin hat in demselben Maße zugenommen. Im Abg. Wurm( Soz.): Diese Vorlage enthält eine eingehenden Produkts. Die Vorlage will ferner Bau- und Nuß- neuen amtlichen Waarenverzeichniß von 1892 steht allerdings die Tendenz zu gunsten der Großindustrie und holz im Grenzverkehr für den häuslichen oder handwerksmäßigen Margarine auch drin; aber daneben steht:" Siehe Butter". zu ungunsten der fleinen Leuten, insbesondere Bedarf, sofern es in Traglasten eingeführt oder mit Zugthieren( Heiterkeit.) Das kommt mir beinahe wie ein schlechter Wig vor. der deutschen Industriearbeiter. Die Erhöhung gefahren wird, vorbehaltlich der im Falle eines Mißbrauches Ginen entsprechenden Antrag werde ich bei der zweiten Lesung des Aetherzolles ist eine Konsequenz der Spiritusbesteuerung, aber örtlich herbeizuführenden Aufhebung dieser Begünstigung, zollfrei einbringen. Das Quebrachoholz ist von ganz inferiorer Qualität; eine solche Erhöhung, wie sie vorgeschlagen ist, entspricht nicht laffen. Der Reichstag hat eine weitere Fassung der Erhebungs- das damit gegerbte Leder ist billiger und macht dem Lohleder dem Prozentsaß, um welchen die Spiritussteuer gestiegen ist. bestimmungen dem Bundesrath seinerzeit zur Berücksichtigung eine unerträgliche Konkurrenz. Wenn unsere exportirten Leder: Die Tarifirung ist viel zu hoch genommen. Unsere heimische empfohlen. Die Verwendung zollfrei einzuführenden Holzes soll be waaren von Quebracholeder hergestellt sind, dann werden wir chemische Industrie hat einen Schutzoll absolut nicht nöthig und schränkt werden auf den häuslichen und handwerksmäßigen Betrieb. davon, aber nicht von einem Quebrachozoll eine nachtheilige die Spiritus- und Zuckerindustrie ist durch den Schutzzoll schon Die Sägemühlen sollen ausgeschlossen bleiben. Die Verzollung un- Wirkung auf unsere Exportindustrie zu befürchten haben. zu grunde gerichtet worden. Die Erhöhung des Honigzolles edler Metallmaaren weist im bisherigen Zolltarif eine Ungleich Bewahren Sie uns vor diesem Gerbstoff zweiten Ranges. schädigt die ärmere Bevölkerung. Was man als Honig be­heit auf, welcher die Novelle abhelfen soll. Kakaoöl soll mit Staatssekretär des auswärtigen Amtes v. Marschall: Was zeichnet und in Wahrheit nur ein Honig Surrogat 45 M. für 100 Kilo verzollt werden. Der Kakaozoll wird bei Rohbaumwollengarn betrifft, so haben wir damals einen er- ist, ist amerikanischer Honig, und der tann dem der Ausfuhr einheimischer Chokolade erstattet und ist heblichen Export nach Rußland gehabt. Und dieser heimischen Honig keinen Schaden zufügen Der sogenannte viermal so hoch als der Zoll auf Kakaobutter. In diesem Export ist hauptsächlich dadurch geschädigt worden, daß Waldhonig ist schon sehr viel versetzt mit Syrup und Verhältniß liegt eine wesentliche Gefahr. Im Auslande wird die russische Regierung einen Differentialzoll einführte, anderen Zuckersubstanzen. Erst macht man den Zucker dem Kakaobutter bei der Chokoladenfabrikation in großem Maße nämlich daß daß sie die Rohbaumwolle an der Landes- deutschen Arbeiter theurer als dem englischen Arbeiter und dann gewonnen und tann zu dem geringeren 3ollsat eingeführt grenze höher verzollte als an der See. Wir haben in will man ihm auch noch andere Zuckerarten wie den Honig ver­werden, wodurch die inländische Produktion in ihrem Export erster Reihe bei unserem Handelsvertrage mit Rußland theuern. Auch die Erhöhung des Bolles auf Kakaoöl trifft erheblich benachtheiligt wird. Auch die Verzollung flüssigen unser eftreben darauf gerichtet, daß die russische Re- wiederum fast nur die Produkte, die zu billigen Preisen Honigs soll verändert werden. Künstlicher Honig läßt sich von gierung diesen Differentialzoll abschaffte. Es ist uns abgegeben, also auch nur von armen Leuten gekauft werden. Naturhonig nicht unterscheiden und daraus folgt die Noth- dies auch gelungen. Die russische Regierung hat uns Alle diese Zollerhöhungen find aber verschwindend wendigkeit, den natürlichen ausgelassenen Honig ebenso die Gleichstellung des Zolls an der Grenze und an der See auf gering gegen den versteckten Angriff auf den behandeln wie künstlichen. Es wird daher der der die Dauer von 10 Jahren bewilligt. Es ist für den deutschen Geldbeutel Zoll auf auf letteren auf 36 Mart zu erhöhen sein. Export von Rohbaumwolle gleichgiltig, welcher Zoll dort erhoben durch eine Erhöhung des Zolles auf Baumwollensamen- Del Besonders wichtig ist die Position Baumwollensamen- Del". Der wird, wenn wir nur mit anderen Staaten unter gleichen Be gleichzeitig die Margarine versteuert. Leider ist unsere Be­Zoll soll von 4 auf 10 M. erhöht werden. Auch hier sind dingungen konkurriren können. Der Vorredner wird sich aus völferung schon so arm, daß sie mit Margarine vorlieb nehmen agrarische Interessen etwa bei Rücksicht auf die Margarine nicht diesen Darlegungen überzeugen, daß wir beim Handels- muß, und nun will man sie noch extra bestrafen zu gunsten der maßgebend gewesen. In Deutschland beschäftigen sich zur Zeit vertrag mit Rußland in dieser Beziehung nichts versäumt haben. jenigen, die Butter produziren. Das ist eine Sozialpolitik, die 6 Fabriken mit der Herstellung fünftlichen Speisefetts mittels Abg. Brökmann( 3., Daun- Brüm) tritt den Ausführungen uns vom agitatorischen Standpunkte aus nur angenehm sein Baumwollenfamen- Dels. Bei der Margarine wird ein so erheb- der Abgg. v. Stumm und Graf Kaniz hinsichtlich der Eichen- fönnte. Der arme Mann kann sich keine Butter mehr licher Theil des Baumwollensamen- Dels nicht zugesetzt, daß schälwald- Kultur bei und wirft dem Abg. Buddeberg weg- leisten, auch nicht gutes Fett, und selbst der Bauer ſeßt durch die Zollerhöhung eine Bertheuerung der Margarine zu werfende Behandlung der Lebensinteressen eines schwer noth sich, feinen Knechten und Mägden Margarine vor und bringt befürchten ist. leidenden Theiles der deutschen Bevölkerung vor. Redner schildert die Butter auf den Markt. Jeyt soll die Margarine noch ver die Lage der betreffenden Gemeinden als eine ganz verzweifelte. theuert werden. Leinöl wird nicht, wie der Staatssekretär Abg. Möller( natl.): Die Vorlage bringt für manche lang meinte, lediglich als Schmieröl verwendet, sondern auch, besonders empfundenen Mängel Korrekturen und ist deshalb mit Freuden in Norddeutschland, von der Landbevölkerung als Speise Del in zu begrüßen. Redner kommt hiernach auf den Quebrachozoll zu großen Maffen.( Zustimmung bei den Sozialdemokraten.) Aller­sprechen. Die modernen Gerbereien hätten ganz neue technische dings ist unser Export an Butter zurückgegangen, das liegt aber Berfahren zur äußersten Ausnußung des Gerbstoffes in Anwen- an der riesenhaften amerikanischen Konkurrenz. Wir können dung gebracht. Das Quebrachoholz habe gerade diesen Ueber unmöglich mit den enormen natürlichen Hilfsmitteln Amerika's gang zu einem rationellen Gerbereiverfahren ermöglicht. Die große tonkirriren. Unsere Butterproduzenten werden aber nicht Abg. v. Stumm( Rp.) beantragt für die Vorlage eine Kom- Maffe des Volkes im Inlande wie im Auslande will billige Pro- im geringsten geschüßt, wenn man den kleinen Leuten die Mar­mission einzusehen. Diese fönne sich aber nicht darauf beschränken, dukte taufen und fragt nicht nach der Qualität. garine vertheuert. Denn der arme Mann wird auch die ver­nur die Vorschläge der Vorlage zu prüfen, fie müsse weitergehen Gegen diesen Strom zu schwimmen wäre unmöglich. Die Eichen- theuerte Margarine kaufen müssen. Man klagt über die be und zusehen, ob nicht noch anderweit durch Zollerhöhung der schälwälder, einen zurückgebliebenen Betriebszweig, wolle man trügerische Konkurrenz, welche der Butter durch die Margarine Nothstand der Landwirthschaft gehoben werden könne. Eine im Widerspruch mit dem Zuge der Zeit und der erwächst und daß diese über Gebühr bezahlt würde, weil ja das Erhöhung der Getreidezölle tomme leider nicht in Frage wegen Entwickelung der Verhältnisse erhalten. Dasselbe Siegerland , Publikum die Margarine als Butter faufe. Es wäre in der That des Entgegenstehens der Handelsverträge, sonst würde sich die das früher das Monopol in der Stahlerzeugung hatte, sei durch bringend zu wünschen, daß das Reichs- Gesundheitsamt eine Methode Mehrheit gewiß ohne weiteres zu einer Erhöhung entschließen. Die Werte im Saargebiet, die sich alle Vervollkommnungen in ausfindig machte, durch welche man Margarine von Butter Ausgeschlossen sei aber nicht, daß sich noch Punkte finden, technischer Beziehung, wie im Thomasverfahren u. s. w. zu nutze unterscheiden könne. Die Gerichtschemiter kommen heute zu ganz welchen die Handelsverträge nicht entgegenstehen, dahin gemacht hätten, auf das schwerste geschädigt worden, und dar: entgegengesetzten Resultaten und Mischungen von Butter und gehöre die Einführung eines Bolles auf ausländische über verliere niemand ein Wort. Die Zollerhöhung auf Margarine find außerordentlich schwer als Surrogat zu erkennen. Die Gerbstoffe, namentlich auf Quebrachoholz, der nothwendig sei, tünstlichen Honig bittet Redner abzulehnen. Leb Das Beispiel des landwirthschaftlichen Zentralvereins in der

zu

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Die Zollerhebung für Parfümerien rechtfertigt sich dadurch, daß die inländische Fabritation mit versteuertem, die ausländische mit unversteuertem Branntwein arbeitet, zumal dadurch ein ziemlich einfaches Verfahren der in den ausländischen Parfümerien enthaltene Branntwein genußfähig gemacht werden kann. Der inländische Branntwein ist mit 86 m. pro 100 Kilo 100 pCt. Alkohols belastet; die inländischen Parfümerien müssen also ge­schützt werden.

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fleinen Leute, indem

man

um den deutschen Eichenschälwald zu erhalten. In Deutschland und Honigtuchen Fabrikation sollte man nicht durch er- Provinz Sachsen verdient Nachahmung darin, daß er Kontroll­feien noch 433 Hettar Schälwald vorhanden; im Kreise Siegen höhten Zoll auf künstlichen ausländischen Honig vertheuern. stationen eingerichtet und Butterchemiker angestellt hat. Es ist bilde er noch 70 pet. des gesammten Areals. Am Schälwald Dagegen tritt Redner für die Erhöhung des Zolles auf Kakao- ein offenes Geheimniß, daß große Sendungen von Margarine feien meistens ganze Gemeinden betheiligt. In vielen der butter ein. Die Zollerhöhung auf Baumwollensamen- Del werde nicht blos nach den städtischen Buttergeschäften wandern felben sei die Schälwaldwirthschaft das einzige Mittel, den ausschließlich auf die Schultern unserer Speisefett- Fabrikanten sondern auch auf die Landgüter und die Molkereien, wo sie unter Niedergang der Landwirthschaft aufzuhalten. Jetzt erdrüde gelegt; jedenfalls bedürfe diese Frage der allergründlichsten Er- die gute Butter gemanscht und gepantscht und wo möglich mit die auswärtige Konkurrenz diese Schälwaldwirthschaft und örterung in der Kommission. Gegen die Thatsache, daß die dem Stempel einer mit einer Adelskrone geschmückten Firma die daran interessirten Kreise der Bevölkerung vollständig. Margarine und die anderen Speisefette unentbehrliche( Aha! rechts) auf den Markt geworfen wird. Es liegt im Trotzdem Redner vom Präsidenten zur Sache gerufen wurde, Nahrungsmittel für weite Boltstreise geworden Interesse der Butterproduzenten eine Kontrolle selber einzuführen spricht er in breitester Weise über den Quebrachoholzzoll weiter. find, lasse sich nicht aufkommen. Die Begründung der Zoll- und ihre Produkte mit einem Stempel zu versehen, der nachweist, Abg. Buddeberg( frs. Vp.): Sehr erfreulich ist die Ver- erhöhung für Parfümerien sei vernünftig und zureichend. daß die Butter auch echte Butter ist. Wir haben auch wieder ficherung, daß ein agrarisches Interesse bei der Vorlage nicht Thatsächlich würden unter dem Namen Parfümerien vom Aus- hören müssen, daß es die Interessen der kleinen Leute seien, die obgewaltet hat. In der Begründung sind überall die Interessen land große Mengen Schnaps eingeführt, denen gegenüber auch hier geschützt werden müßten durch die Einführung eines Zolles der Industrie in den Vordergrund gestellt, die fistalischen gehen der allgemeine Schnapszoll playgreifen müsse, Redner beantragt auf Quebrachoholz, und zwar war es derjenige, der immer die nur nebenher; dennoch sind die Erhöhungen der Zollsäge so stark, daß eine Kommission von 21 Mitgliedern. Schüßerrolle der kleinen, armen und schwachen Leute übernimmt, der Effekt doch ein fiskalischer sein wird. In manchen Fällen scheint Staatssekretär Graf Posadowsky: die Absicht dieser Novelle der diesen vorschlägt. Allerdings umfaßt die Eichenschälwald­die Remedur schlimmer als das zu beseitigende Uebel. Mit demselben ist teine finanzielle, sondern sie soll lediglich erlassen werden im Wirthschaft einen kleinen Theil ärmerer Besizer; der größere Maß, mit dem wir messen, werden wir gemessen werden; das Interesse der betheiligten Industrie. Die Regelung des Ver- Theil der Besitzer beschäftigt aber tausende von Arbeitern. Im Ausland wird uns seine Thüre schließen, wie wir ihm die unseren. hältnisses der Katoabutter zunr Kakaozoll tönnte ja auch Jahre 1891 gab es 65 Betriebe mit 1773 Arbeitern, 1893 bes In der Beschränkung, wie die Regierungen die Bollfreiheit des in der Weise erfolgen, daß der Kakaozoll ermäßigt wird; schäftigten sie schon 3000 Arbeiter, und verarbeiteten etwa Bau- und Nugholzes im Grenzverkehr vorschlagen, ist sie absolut aber solche einfachen Rathschläge haben für uns keinen Werth. drei Millionen Rilo Quebrachohols. Der neue Zollzuschlag werthlos, da sie die Sägemühlen ausschließt; aber auch der kleine Kann ich die Millionen aus der Erde stampfen, die aus würde gerade so viel betragen, als der jährliche Lohn, so daß Stellmacher hat davon keinen Nußen, denn er ist meist auf den Zöllen wegfallen würden bei solcher Ermäßigung? die Industrie dabei vollständig zu grunde gehen würde. Qualitätshölzer angewiefen, die er in dem nächsten Holz- Die Kontrolle über das zollfrei eingeführte Holz ist thatsächlich sympathisch es uns auch ist, wenn die Interessen fleiner Leute schlag jenseit der Grenze gar nicht erhalten kann. Grade eine sehr unvollkommene; es wird nur der Nachweis verlangt, in Schutz genommen werden, so sehr müssen wir doch auch darauf die Existenz der Sägemühlenbesitzer sollte nach dem betreffen- daß der Importirende im Grenzbezirk wohnt. Die Einwendung Rücksicht nehmen, daß die Industrie nicht gewaltsam zu grunde den Beschlusse des Reichstages eine Erleichterung erfahren. des Abg. Möller gegen die höhere Berzollung des künstlichen gerichtet wird und die Arbeiter einfach auf die Straße geworfen Gegen die Erhöhung des Bolles auf Baumwollensamen- Del ver- ausgelaffenen Honigs tann ich als berechtigt nicht anerkennen. werden. Allerdings wird hierauf in Regierungstreisen teine halten wir uns prinzipiell ablehnend. Die Industrie, welche Der ausgelassene Honig kann von Kunsthonig nicht unter Rücksicht genommen, wie sich bei der Tabaksteuer zeigt. Graf durch Verarbeitung des Baumwollensamen Dels der ärmeren schieden werden. Das Verlangen niedrigerer Tarifirung Caprivi hat jede Maßregel auf ihre Wirkung gegen die Sozial Bevölkerung ein billiges Speifefett in frischem der Reisstärke würde der Weizenstärke Nachtheil zufügen, demokratie geprüft, wir prüfen jede auf ihre Wirkung gegen die Zustande liefert, wird mit der Werdreifachung des Bolles völlig und auch die Zustimmung der Landwirthschaft nicht finden. arbeitende Klasse. Bekanntlich gehört zu einem guten Leder lahm gelegt. Wir bitten das Haus, diesen Theil der Vorlage Die Frage des Quebrachoholzes ist auch von den verbündeten sowohl ein richtiger Gerbstoff, als auch das geeignete Stück Haut; abzulehnen. Regierungen schon erwogen worden. Das Quebrachoholz kommt daher beweisen die auf den Tisch des Hauses niedergelegten Abg. Graf Kanit( dk.): Ich bin zu meiner Freude mit in Blöcken, in zerkleinertem Zustande und als Extrakt zu uns. Proben garnichts. Alle anderen Rücksichten, wie die der Zweck­allen Vorschlägen der Vorlage einverstanden( Burufe links) und Die Handelsverträge kommen dabei in betracht; das Holz kommt mäßigkeit und der Güte des Fabrikats werden garnicht in betracht bedaure nur, daß sie nicht umfangreicher ausgefallen ist. Unser aus dem meistbegünstigten Argentinien , dann aus Paraguay und gezogen. Das Ausland gerbt mit den billigen ausländischen Es tommen auch Gerbstoffen, weil diese ein schnelleres Verfahren und einen Zolltarif tann und darf ja nicht ein fester und unabänderlicher Uruguay, auch wohl aus Peru und Chile . sein, sondern muß sich den wechselnden Schußbedürfnissen der die Länder in betracht, durch deren Vermittelung uns das Holz schnelleren Umsatz des Kapitals ermöglichten. 1891 wurden für heimischen Arbeit anpassen. Ich freue mich, daß die ver- zugeht. Der Reichstag fann ja einen solchen Zoll beschließen; es 981 000 m. Häute verarbeitet und jetzt schon für 1900 000 m. bündeten Regierungen diesen Gesichtspunkten Rechnung tragen. würde dadurch unser autonomer Zolltarif abgeändert. Welche Be- Wenn es den Eichenschälwald- Besitzern schlecht geht, so ist die Bei den Handelsvertrags- Berathungen habe ich schon darauf deutung aber dieser Beschluß für unsere internationalen Be Ursache, daß sie zu wenig Kenntnisse für ihren Betrieb haben, hingewiesen, daß die russische Regierung uns in diesem Punkte ziehungen haben würde, das steht auf einem anderen Blatte. und auch mancher der großen Herren, die über landwirthschafts auch nur einen Titel nachgeben würde; ich habe recht behalten, Die verbündeten Regierungen könnten ja Unterhandlungen mit lichen Nothstand flagen, tönnte aus seinem Gut mehr heraus Es ist aber auch die wirthschaft- bekommen, wenn er sich mehr um landwirthschaftliche Chemie jetzt ist jeder Transport nach Rußland in Baumwollengarn und den Vertragsstaaten einleiten.

von

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Rohbaumwolle ausgeschlossen. Der Zoll ist von 120 auf liche Seite der Frage in betracht zu ziehen. Die Fläche als um Vergnügungen fümmerte.( Sehr richtig! links.) Bei den 210 Kopeken erhöht und das ist prohibitiv. Es handelt sich des Eichenschälwaldes hat sich um 2 pGt. vermehrt; in Eichenschälwäldern könnte der dreifache Ertrag herausgeholt werden, für die russische Regierung auch gar nicht um finanzielle Baden und Oldenburg ist die Vermehrung eine noch viel wenn die Besitzer sich nicht zu sehr an ein gemüthliches Leben gewöhnt Bortheile, sondern um den Schutz Der aufblühenden stärkere, während Hannover und Eisaß Lothringen einen hätten, ein Urtheil, welches bei 99 pCt. aller Landwirthe zutrifft, 11/2 und 24 pet. aufzuweisen haben. bei den kleinen, weil man ihnen von Staatswegen weder die heimischen Industrie. Die Margarinefabrikanten sprechen in ihren Rückgang Betitionen gegen den Boll auf Baumwollensamen Del die Be Die Antragsteller wollen doch dem Schälwald helfen, die Nach Schule, noch die Ausbildung giebt, um sachverständig arbeiten fürchtung aus, daß Nordamerika zu Repressalien greifen tönnte. frage nach deutscher Eichenrinde heben. Schon 1879 ist statistisch zu können, und bei den großen, weil sie es nicht nöthig haben, Ich nehme das nicht an, um so weniger, als Nordamerika das ermittelt worden, daß die Produktion 920-950 000 Doppel- denn sie brauchen nur die Hand auszustrecken, so hilft ihnen der Del selbst zum Lande hinausdrängt, indem dort die Fabrikation sentner beträgt. Aber es wurde damals auch schon festgestellt, Staat. Wenn die deutsche Schälwald- Industrie sich nicht anders von Kunstbutter erschwert und die Einfuhr fremder verboten ist. Daß der Bedarf 334 Millionen beträgt, eine andere Schäßung helfen kann, als dadurch, daß eine neu emporblühende Industrie, Seitdem dürfte der Bedarf deren Wachsthum nicht abzusehen ist, ruinirt wird, so ist ihr Ueber Margarine möchte ich heute nicht weiter sprechen; giebt sogar 44 Millionen an.