Beweisaufnahme im Harden- Prozeß.
Angefl. Grenz: Nein, das sind meine Initialen Albert WilEs wird dann in die
Grenz: Er galt in unseren Kreisen als ein großer Schmierfint. Im übrigen stand er nicht zur Distuffion. Wir hatten andere helm Grenz. Fragen zu erledigen.
Beweisaufnahme
Eigentlich haben die Herren in München allen Grund, zufrieden Grenz: Ich habe den Brief nur finngemäß wiedergegeben.' Rechtsanw, Grünspach: Der Angeklagte hat hier mit großer er hat doch bis auf weiteres wegen des ihm zugefügten physischen Bielleicht kam das Wort„ Erledigung" gar nicht drin vor. Es Fertigkeit einen Femstern aufgezeichnet. Weiß er nicht, daß dieser Schadens das Erscheinen der Zukunft" einstellen müssen. Wie handelte sich jedenfalls darum, Harden an der Amerika Stern die Berfemung, den Tod bedeutet? Angefl: Was ein Femstern heute bedeutet, weiß ich nicht. Hohn flang deshalb die auf die Psychologie der Geschwo- fahrt zu hindern. Das Wort„ Erledigung" ist in unserem Rechtsanw. Grünspach: Die Chiffre auf den Briefen lautet: renen schlau abgestimmte Frage des Verteidigers: ob Harden Sprachgebrauch gar nicht enthalten. Bors: hat man denn in Ihren Kreisen Harden eine be- 2. W. G. Das kann doch nur heißen: Anfermann, Weichardt, nicht vollständig wiederhergestellt sei. Die Bejahung dieser Frage fondere Bedeutung beigemessen? Grenz, follte wohl ebenso wie die gewissen Kreisen nicht genügend deutsch erscheinende schriftstellerische Tätigkeit des Geschädigten, über die u. a. heute der Chefredakteur des„ Berliner Tageblatts", Herr Theodor Wolff , auf Veranlassung des Verteidigers sich auslassen soll, wohl als Milderungsgrund für die Angeklagten dienen. Es wird heißen: ,, Gott sei Dant, die Kur hat ja Harden nichts geschadet," es waren ja idealpolitische Motive, die die jungen Leute veranlaßt haben, ihre Gegner meuchlerisch hinmorden zu wollen." So lautet eben stets der Refrain. Vergleicht man alle fürzlich vollbrachten politischen Attendie gegen Rathenau , Scheidemann und Harden, so sieht man genau die einzige lenkende Hand dahinter. Ueberall Geldsummen aus München , überall versprochene Erfolgshonorare, voraussichtlich Sicherung für die Zukunft, eventuell im Staatsdienst, förmliche Verpflichtung durch Handschlag, die gleichen Berhaltungsmaßregeln bei der Ausführung der Tat, die gleiche Drohung:„ Den Berräter trifft die gleiche Strafe, die das Opfer erlitten hat"( das heißt der Tod).
Rechtsanwalt Grünspach: Ich dachte bisher, daß die Angeflagten den Vorfaz der Tötung nicht bestreiten würden. Da sie eingetreten. Zunächst werden einige von der Verteidigung geladene Leumundszeugen für die Angeklagten vernommen. aber jetzt ihre Berteidigung ändern, beantrage ich die
tate,
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Ueberall das gleiche deutschvölkische Heldentum, das sich wie im Falle Scheidemann in der„ Toilette" zur Menschenbeseitigung zusammen findet, und das in der Person Weichardts, andauernd lächelnd, angefichts des blutüberströmten Harden, seine Mittäterschaft rundweg leugnet. Im Gerichtssaal lächelt allerdings immer wieder nur Grenz, als der Zielbewußte, Treffsichere, Intelligente, Brutale und Gewalttätige, gegenüber dem zittrig quaffelnden deutschnationalen Bennäler Weichardt.
Es wird den Geschworenen wohl nicht schwer fallen, den deutschvölkischen Jünglingen auf die eine Frage eine Antwort zu geben: Ist das allen menschlichen und göttlichen Gesetzen hohnsprechende faltblütige Beseitigen politischer Feinde zulässig oder nicht? Diesmal kann es den Deutschvölkischen nicht gelingen, das Blut ihres Opfers von ihren Händen abzuwischen. Das Kain- Mal brennt ihnen an der Stirn. Die Angeklagten sind die geistigen Brüder der Mörder von Gareis, Erzberger und vielen anderen!
Es folgt die Bernehmung des Angeklagten Beichardt. Diefer gibt an, daß er nach einem Unglüdsfall, den er gehabt hatte ( fahrlässige Tötung), teine ordentliche Beschäftigung finden fonnte. Berdient habe er nichts und habe seinem Vater auf der Tasche gelegen. Grenz, den er vorher fennengelernt hatte, habe ihm davon gesprochen, ob er bereit sei, Geld zu verdienen und eine nationale Sache auszuführen. Später sei auch Anfermann mit ihm in Be
rührung gekommen, der von Waffenschiebung fprach, und er habe ihm gefagt, daß Grenz eine nationale Sache machen würde. Antermann habe sich bereit erklärt, mitzuwirken und habe sich mit Grenz in Verbindung gefeßt. Anfermann habe dann mit Grenz viel allein verhandelt. Was diese verabredet hätten, wiffe er nicht. Antermann fuhr an einem Mittwoch nach Berlin , und ich fuhr ihm am Freitag nach. Am Lehrter Bahnhof empfing mich Anfermann. Aus dem Telephonbuch stellten wir die Wohnung Hardens fest. fest. Die weiteren Vorgänge in Berlin , die der Angeklagte dann schildert, decken sich mit den bereits früher festgestellten Angaben. Am 2. Juni, fuhr dann Weichardt fort, fagte Anfermann:„ Ich bin nun entschloffen, die Sache am nächsten Tage auszuführen." Ueber das weitere möchte ich feine Angaben machen. Ich kann nur soviel sagen, daß von Löten nie die Rede war. Es war immer nur die Rede, daß Harden einen Dentzette[ bekommen sollte, und daß er an der Reise nach Amerita gehindert werden sollte.
Angefl. Grenz: Ich kann nur bestätigen, daß Anfermann die Sache allein machen wollte. Angetl. Weichardt enschließt sich auf eine Bemerkung des Vorsitzenden hin, über die Tat auszusagen und macht folgende Angaben: Antermann war entschlossen, die Tat auszuführen. Ich redete auf ihn ein, es zu unterlassen, namentlich bei der Erregung, die in diesen Tagen herrschte. Ankermann er Plärte mir aber, das sei einerlei, es müsse gemacht worden. Ich hätte mich durch Handschlag verpflichtet.
Wenn Du nicht mitmachst, dann geht es( der Angeklagte zögert und stottert einige Zeit) Dir ums Leben.
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Ladung des Korvettentapifäns Ehrhardt.
Der Zeuge Stürr, der sich als Vertreter der Psychologie, Die Spuren der Tat führen nach München . Grenz war dort, der Anthropologie und Heilkunde bezeichnet, und der derselben völkischen Brief und die Gelder famen von dort. Ehrhardt, von dem ja be- Richtung wie Grenz angehört, ist der Meinung, daß Grenz aus hauptet wird, daß er der Leiter der O. C. fei, wird sicher darüber idealen Gesichtspunkten gehandelt habe. Auskunft geben tönnen, welchen Auftrag die Angeklagten be- Rechtsanw. Grünspach: hat der Zeuge mit dem AngeklagTommen haben, nämlich den, Harden zu töten. ten auch über politische Morde gesprochen? Borf( diftiert dem Gerichtsschreiber): Also Rechtsanwalt 3euge: Ich habe mich bemüht, hinter den Leipziger Prozeß Grünspach benennt den Korvettenfapitän Ehrhardt, zurzeit in Leip- zu kommen und da habe ich gefunden, zig, als Beugen dafür, daß der Auftrag, den Grenz aus München erhielt, dahin ging, magimilian Harden zu töten.
daß Grenz etwas zur Gewalttätigkeit neigt. Bors: Der Femestern hat doch die Bedeutung, daß der Ge zeichnete dem Tode verfallen ist. Wurde das in Ihren Kreisen auch aufgefaßt?
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Bors: Herr Weichardt, ich muß Ihnen eine ganze Reihe von Widersprüchen vorhalten. Bei der richterlichen Bernehmung haben werden. Anfermann habe die Tat verübt, Sie sollten ihn decken. Besinnen fügt der Zeuge hinzu:) Aber nur in geistiger Beziehung, Sie gesagt, Harden sollte unschädlich gemacht, möglichst getötet 3euge: Nein, höchstens für unsere Mitglieder.( Nach einigem Es fehlt da aber Ihre heutige Auslaffung, daß Sie von der Tat zu- er war dann geistig für uns erledigt. rücktreten wollten, und schließlich, daß Sie nur zu einer gewissen Be- Rechtsanw. Bloch: Der Herr Zeuge hat wohl im Unterteiligung gefommen feien, weil Ankermann Ihnen drohte. Wie ersuchungsgefängnis den Schädel des Angeklagten Grenz vermessen. flären Sie diese Widersprüche? Ist er nicht dadurch zu dem Urteil gekommen, daß Grenz zu Gewalttätigkeiten neige?
Angell. Weichardt: Ich habe das in der Voruntersuchung nicht gefagt, um Anfermann im Falle, daß er verhaftet werden würde, zumal da er verheiratet war, nicht zu große Schwierigkeiten u machen. Daß ich von Beseitigung gesprochen habe, erkenne ich vollkommen an, wenn aber dabei steht, möglichst zu töten", so habe ich das nicht gesagt.
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Bors: Das Protokoll ist Ihnen doch vorgelesen worden und Sie haben es genehmigt.
Angefl: Ich war so tonsterniert. Oberstaatsanwalt Schweizer: Ich bitte, dem Angeflagten vorzuhalten, daß doch auch für den Fall des Mißlingens Vorsorge getroffen war, daß jeder an das Geld herankommen fonnte. Angell: Das war schon einige Tage vorher verabredet. Das Geld war
in einen Blechlaften gelegt und unter den Mülltasten versteckt worden, für den Fall, daß einer gefaßt werden sollte. Vors: Sie haben dem Untersuchungsrichter auch gefagt, eine Schußwaffe sollte nicht benutzt werden, weil das die Sache erschweren würde.
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bedenken, weil der Untersuchungsrichter fragte, weshalb feine Angell: Das habe ich nur so herausgesagt, ohne es Schußwaffe benutzt worden sei. Borf.: Nach allem scheinen doch einige Besprechungen stattgefunden zu haben. Angefl: Zwischen mir und Anfermann nicht. Rechtsanwalt Grünfpach: Jch bitte, den Angeklagten Grenz zu fragen, ob er bereit ist, die Personen zu nennen, von denen er das Geld bekommen hat und die ihn von München aus zu der Sache veranlaßt haben.
Angefl. Grenz: Die Personen weiß ich nicht. Rechtsanwalt Grünspach: Der Angeflagte ist doch in München gewesen. Mit wem hat er dort über die Tat gesprochen?
Angeft. Grenz: Mit niemand. Ich kenne niemand in München . Ich rufe Gott zum Zeugen auf. Rechtsanwalt Grünspach: Ist der Angeklagte nicht Borfihender des Deutsch - völfischen Schuh- und Truhbundes gewesen? Angell. Grenz: Bis November war ich Mitglied und im Deember wurde ich Geschäftsführer. Weiter gibt der Angeklagte zu, aß er im Vorstand des Bundes für aufsteigendes Leben" gewesen sei.
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werden, nach Amerika zu fahren. Weiß der Angell. Weichardt, wann Rechtsanwalt Grünspach: Herr Harden sollte verhindert die Reise stattfinden sollte?
Angefl. Weichardt: Nein.
Rechtsanwalt Grünfpach: Der Angeklagte sprach von der Gefahr, daß Harden rasch abfahren tönnte. Wie fommt es denn, daß er sich drei Monate in Berlin mit seinem Romplicen amüsierte? Angell. Weichardt: Weil mir die Tat unsympathisch war und mir an der Verzögerung lag. Mir wäre es lieb gewefen, wenn Harden abgereift wäre. Rechtsanwalt Grünfpach: Warum ist der Angeklagte dann nicht von Berlin abgereift? Angell. Weichardt: Weil ich
mein Ehrenwort gegeben
Zeuge bestätigt das.
Der Schupo- Wachtmeister Kleemann berichtet über die Festnahme des Angeklagten Beichardt.
Große Widersprüche mit dem Angeklagten Weichardt ergeben sich bei der Bernehmung des nächsten Zeugen, des Kassenbcten Priemel. Dieser hörte den Ruf Mörder. Er sah dann vom Fenster aus einen Mann in grauem Hut davonlaufen, und zwar über den Sachsberg weg. Er eilte hinaus, fand Harden blutüberftrömt auf dem Boden liegend und nahm sofort die Verfolgung auf. Hinter einem Ziegelhaufen fam der Angeklagte Weichardt ohne Kopfbedeckung hervor und fragte, was los jei. Nachdem der Zeuge ihm das gesagt hatte, eilte er zur Wache. Hinterher fam ihm der Verdacht, daß es der Täter gewesen sein könnte. Ein Sicherheitsbeamter fuhr mit seinem Rabe nach und verhaftete Weichardt. Der Angeflagte bestreitet, daß er über den Sachsberg getommen sei. Seinen Hut habe er allerdings in der Hand gehabt. Der Beuge bleibt mit Bestimmtheit dabei, daß der Angeklagte nach Gestalt, Haltung und Kopfbedeckung derselbe Mann sei, den er vom der Angeklagte Weichardt bei der Tat dabei gewesen sei, was bisTatort weg über den Sachsberg habe laufen sehen. her auch die Anflage nicht angenommen hat, dann müßten wir Bertragung beantragen. um einen neuen Zeugenapparat aufzustellen.
Rechtsanw. Schiff: Wenn jetzt behauptet werden sollte, daß
Beuge Priemel: Wenn der Angeklagte mit dem Hut auf dem Kopf hinter dem Steinhaufen vorgekommen wäre, dann hätte ich fofort gesagt: Das ist er! Rechtsanw. Schiff: Antermann hatte aber dieselbe Größe, ähnliche Kleidung und Hut. Wollen Sie da auch noch bei Ihrer Behauptung bleiben? dm 9x9 Q Beuge: Ich habe nur einen Menschen laufen fehen. Bert.: Nur Antermann ist gelaufen. Sonst müßten doch zwei weggelaufen fein,
Rechtsanw. Grünfpach: Ein fluger Täter läuft nicht weg. 3euge: Ich fann mich nicht irren.
Der Zeuge entwirft dann auf einer Tafel eine Efizze von dem Tatort und zeichnet den Weg an, den Weichardt angeblich gelaufen sein soll. Trotz des Vorhalts Weichardts und Rechtsanwalts Schiff, daß Anfermann diesen Beg genommen habe, bleibt der Beuge bei seiner Aussage.
zeit den festgenommenen Weichardt durchsucht und ihm einen TotDer nächste Zeuge Kriminalbetriebsassistent Resa hat seiner fchläger, ein Meffer und ein Mitgliedsbuch des Verbandes nationalgefinnter Soldaten abgenommen. Der Lotschläger, so erklärte er, fei jedoch nicht blutig gewesen.
Dann wurde Maximilian Harden selbst vernommen. Er gab an, daß er am Abend des 3. Juli kurz nach 8 Uhr sich kurz vor seiner Wohnung befunden habe, als er plöglich einen leisen, haftigen Schritt hinter sich hörte und im nächsten Augenblic
erhielt. Er sah noch, wie ein Blutstrom auf seine Zeitung und einen furchtbaren Schlag auf den Schädel
den Strohhut, den er in der Hand hielt, sprigte, dann fiel er zu Boden. Der Täter stellte sich mit beiden Füßen auf feinen finten Arm und hieb dann mit einem Instrument, das einer Eisenstange ähnelte, fortwährend auf Hardens Kopf. Auf dessen Schreien
Die Tat wollte er selbst ausführen aber ich müßte bei ihm bleiben, damit er sicher sei, daß ich ihm nicht in den Rücken falle und ihm feine Schwierigkeiten mache." Früher schon hatten wir feft gestellt, daß Harden die Gewohnheit hatte, an jedem Montag einen Herrn in der Nestorstraße zu besuchen. Wir waren einmal auch hinter ihm hergegangen. Am 3. Juli verfolgten wir ihn auch bis zur Nestorstraße. Gegen 8 Uhr machte sich Herr Harden auf den Rückweg. Wir folgten ihm. In der Delbrückstraße bog ich, wie mir Ankermann befohlen hatte, ab und hörte gleich darauf die Hilferufe hatte. Hardens. Ich war vollkommen verwirrt. Borf.: Sie sollen Oberstaatsanwalt Schweizer hebt als auffällig hervor, daß sich doch zuerst hinter einem Steinhaufen verborgen gehalten haben?" der Angeklagte noch am 20. August, also vier Wochen später, im Mörder!"" Schurke!" ließ er dann nach dem achten Schlag von Angefl:„ Das nicht. Ich kam nur um den Steinhaufen herum, Untersuchungsgefängnis gesagt hat:„ Ich war mit der Beseitigung Monat in der Klinit des Geheimrats Borchardt gelegen habe, durch ihm ab und lief weg. Harden betonte dann noch, daß er einen als mir ein Mann entgegengelaufen fam, den ich fragte, was los fei. Er sagte, es sei ein Attentat auf Harden verübt und fragte mich, Hardens einverstanden." wo die Polizei sei. Ich bin dann weggelaufen." Borf: Bei Auf Befragen seines Verteidigers und des Vorsitzenden befundet dessen Kunst er am Leben geblieben sei. Auf die Frage des BorIhrer Festnahme wurden ein Messer und ein Messer und ein Totschläger dann noch der Angeklagte Weichardt, daß er am Tage vor der Tat izenden, wohin der Täter Ankermann geflohen sei, gab Harden an, er habe ihn nach dem Dachsberg hinunter nach der Hagenstraße mit Antermann am Hundefehlenfee spazieren gegangen sei. Plötzlich Angel:„ Das Messer hatte ich schon habe Ankermann erklärt:„ Morgen früh führe ich die Tat aus. Es laufen sehen. Einen zweiten Mann habe er nicht erblickt. Später, geht auf Biegen oder Brechen."" Und als Beichardt ihm widersprach, als er noch in seinem Blut gelegen habe, sei ihm dann der festgeDein Ehrenwort gegeben." Als Weichardt sich dann am nächsten fort lächelnd sagte, er hätte nicht das geringste mit der Tat erklärte er:„ Du mußt mitmachen, ob Du willst oder nicht, Du hast nommene Weichardt gegenübergestellt worden, der aber in einem Morgen weigerte, sagte Anfermann:„ Gut, Du bleibst in der Nähe, zu tun. aber beim fleinsten Mud bist Du erledigt!"" Als dann die Hilferufe daß seine geistige Kraft durch den Ueberfall nicht gelitten hätte, daß Auf Befragen des Rechtsanwalts Bloch befundet Harden weiter, Hardens erschollen," so erklärte Weichardt, war ich ganz fonfterniert er aber förperlich sehr geschädigt sei, er habe die Hälfte seines Blutes und verstört. Nach der Mittagspause wurde zunächst
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verloren.
bei Ihnen gefunden." lange Zeit und auch den Totschläger führte ich stets bei mir. Bors:" Damit fein Mißverständnis entsteht: das ist nicht der Totschläger mit dem die Tat verübt ist." Bum Angeklagten:„ Nun ist in Ihrer Wohnung ein Brief gefunden worden, der lautet: " Sehr geehrter Herr! Wir teilen ergebenft mit, daß froß ungünstiger Konjunktur der Geschäftsbeschluß geglückt ist. Angefl: Der Brief ist von Anfermann geschrieben. Ich mukte nichts bon der Korrespondenz". Rechtsanw. Grünspach: Bei den eklatanten Widersprüchen ist es notwendig, daß den Ange Als dann bei der Erörterung der Frage, ob eine weitere Andie polizeiliche Aussage des Grenz flagten die polizeilichen Protokolle über ihre Geständnisse, die sie verlesen, der zugibt, daß er an Weichardt und Anfermann mit dem jaht, unter Hinweis auf die beschimpfenden Aeußerungen des Anwefenheit Hardens notwendig fei, Rechtsanwalt Grünspach dies bedirekt nach ber Tat abgelegt haben, vorgelegt werden." Ober- Anfinnen her angetreten sei, marimilian Harden gemalt geflagten Grenz über Hardens schriftstellerische Tätigteit, erklärt staatsanwalt Schweißer:" Neu ist die Behauptung, daß nur jam zu beseitigen. Er habe seinen Auftrag sehr ernst ge- Rechtsanwalt Bloch, daß er nicht anstehe, Harden wenen dieses AusDon einem Denfzettel und von der Verhinderung der Reise nach nommen, weil dieser seiner politischen Ueberzeugung entsprochen Da Rechtsanwalt Bloch auf die Bernehmung Theodor Wolffs Amerita die Rede war. Bei den Vernehmungen ist damals direkt habe. Er verurteile die Juden, die sich wirtschaftlich und politisch nicht verzichtete, beschloß das Gericht, sowohl Theodor Wolff Das Wort„ töten" gefallen." Angefl. eichardt: zu Führern des deutschen Volkes aufgeschwungen hätten. Deshalb wie Prof. v. Moellendorf am heutigen Mittwoch als Zeugen „ töten" nicht, fondern erledigen". fönne er die Tat nicht bedauern, sondern er halte sie für die Aus- zu vernehmen. Die Verhandlung wurde dann auf heute vormittag Das Gericht beschließt darauf, den Angeklagten die richterlichen führung eines Rechtsspruches. Die D. C. fennt er nur aus der 10 Uhr bertagt. Protokolle zwecks Beweises für ihre früheren Geständnisse vorzulegen. Bresse und gehöre ihr nicht an. Er fei Mitglied des Schuh- und Oberstaatsanwalt: Das Protokoll über die Verneh- Truhbundes, des" Stahlhelm", des Nationalverbandes deutscher mung des Angeklagten Grenz ist einen Monat nach der Tat aufge- Soldaten, des„ Treubundes für aufsteigendes Leben", und er habe auch der Gründung der Nationalsozialistischen Arbeiterpartei in Oldenburg mitgewirkt. Ferner habe er auch eine Cifte der Oldenburger Juden aufgestellt, damit bei den betreffenden Kaufleuten Bors. Haben Sie nicht zu Weichardt gesagt: Verräter trifft die gleiche Strafe wie denjenigen, den die gegenwärtige Aufgabe betrifft.
nommen worden und darin
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Letzte Nachrichten.
Raubüberfall in der Wohnung.
Gestern nachmittag gegen 2% Uhr erschienen an der Wohnungsfür der 49 Jahre alten Frau Käthe Ewert, Bregenzer Straße 12 in Berlin , drei Männer, die angaben, daß sie bei dem dort als Untermieter wohnenden Direktor Hoffmann die Jalousie in Ordnung bringen follten. Als Frau Ewert ihnen Einlaß gewährte, fielen die drei Burschen über sie her und schlugen sie nieder, so daß fie besinnungslos liegen blieb. Dann raubten fie aus dem Zimmer des Direttors Hoffmann Gold - und Silberfachen, Blafin, Schmudfiüde, Pelze und andere Sachen im Werte
ist ausdrücklich von„ Tötung" die Rede. Grenz: Dem Einne nach erkenne ich das Protokoll an. Vielleicht habe ich das gesagt, um mich selbst hervorzutun. nicht mehr gekauft werde. Ich habe zu Anfermann erklärt: Harden- Witkowsky soll verhindert werden, nach Amerika zu reisen, unter Umständen follte er auch gewaltsam beseitigt werden. Auf die Frage des Rechtsanwalts Grünfpach, weshalb er denn bisher noch nie von der Ameritafahrt Das heißt doch, Harden sollte getötet werden. gesprochen habe, erklärte der Angeklagte, daß er zuerst sich über Den genauen Wortlaut dieses Schriftstücks nicht habe schlüffig werden können. Rechtsanwalt Grün pay : In dem Schreiben, das Grenz in Frankfurt bekommen hat, heißt es: Es handelt sich um Die Erledigung der auf anliegendem Bettel genannien Persönlichielt. Borf: Shre Auftraggeber haben body mohl gedrängt. as versteht man denn in völkischen Streljen umer Erledigung" Grenz: Ich habe deshalb nicht gedrängt, da mit Anferentfommen. Ein herbelgerufener ürzt stellte bei Frau Ew, dice einer Persönlichkeit?
Grenz: Das fann quch heißen, er follte nur bestraft werden. Rechtsanw. Grünspach: Warum hat sich denn der Angeflagte nicht darüber beschwert, daß die beiden in Berlin so lange cögerten?
mann die Sache nicht anzeigte
Don 10 millonen Matt. Die Täice flihiefen dann ab find
Gehirnerschütterung fest.