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Im übrigen ist der Nedner gegen alle Abänderungsanträge, welche Präsident die durch den Antrag vorgesehene Maßregel ent- zu bethätigen; die Voltsversammlung hält den seitherigen Ver­iym den§ 111 a unannehmbar machen würden. behren. Die Kommission möge die Zufriedenheit mit feiner trauensmann Herm. Schmidt- Zwickau auch fernerhin ihres vollen Lenzmann warnt vor jeder Gelegenheits- Gesetzgeberei Geschäftsführung, die, wie er dankbar anerkenne, von allen Seiten Vertrauens würdig und erwartet, daß dieser auch fünftig als mit dem Hinweis auf das Dynamitgefeß, wo in neun von Ausdruck gefunden, durch die Verstärkung der Disziplinargewalt Vertrauensmann der Genossen im 18. Reichstags- Wahlkreiſe ſeine zehn Fällen durch Gnadenakte die Härte der gefeßlich vor- praktisch bethätigen. Er hoffe, daß von der Ausschließung volle Schuldigkeit thun wird. geschriebenen Strafen gemildert werden müsse. Redner konstatirt niemals Gebrauch gemacht werde, aber wenn dieselve sich einmal das allgemein vorhandene Mißtrauen gegen die Rechtsprechung nöthig erweise, so sei dieselbe auch ein entsprechendes Mittel, um Die Sozialdemokratische Partei Braunschweig's hat zu der Gerichte. Eristire doch sogar eine große Partei( Antisemiten), die Verletzung der Würde des Reichstages zu fühnen. Die Ver- den Stadtverordnetenwahlen ein Minimumprogramm aufgestellt. welche eo ipso allen Richtern eines gewissen Glaubensbekennt schärfung der Disziplinargewalt läge auch im Intereffe des Sie verwirft in demselben jede indirekte Besteuerung, Auf­nisses die Unparteilichkeit absprechen. Umgekehrt werden Urtheile Reichstages, weil sie das Mittel bilde, Angriffe, die von außen hebung der Kirchensteuer. Die Kandidaten der sozialdemo über das Duell beeinflußt durch Klassenvorurtheile, und manches gegen die Immunität der Abgeordneten gemacht werden sollten, fratischen Partei streben die Einführung der einheitlichen, all­Urtheil findet die Erklärung für feine Härte nur in erfolgreich abzuwehren. gemeinen Voltsschule an. Sie verlangen Reduzirung der Schüler­dem Umstande, daß der Angeklagte einer verpönten Partei Abg. Dr. Piesch el begründet seinen Antrag, der nur um zahl in den einzelnen Klassen und Beseitigung des Schulgeldes. ( Sozialdemokratie) angehört. Der Paragraph, nach der jetzt ihm deswegen so milde Bestimmungen enthalte, weil der Präsident Kindern bedürftiger Eltern soll Frühstück resp. Mittagsbrot aus gegebenen Auslegung, soll die moralische Verrohung verhindern, diefelben für genügend erachte. Eine Verfassungsverletzung ent- städtischen Mitteln gewährt werden. Der Magistrat hat für Zeiten all­d. h. also pädagogischen Zwecken dienen. Das sei aber nicht halte der Antrag nicht. Man solle es mit der von ihm gemeiner oder besonderer Arbeitslosigkeit möglichst frühzeitig Arbeits­Aufgabe der Strafgesetzgebung. In Westfalen   sei es bereits vorgeschlagenen Maßregel versuchen; reiche dieselbe nicht gelegenheit zu schaffen. Im Interesse des Gemeinwesens wie ein Grund für Strafverschärfung, wenn der aus, so würde man dazu übergehen müssen, schärfere Maß der Arbeiter liegt die Errichtung eines städtischen Arbeits­Angeklagte Sozialdemokrat fei. Redner wird gegen nahmen zu treffen, denn der wiederholt von verschiedenen Seiten vermittelungsamtes. Die städtischen Arbeiter haben, was die die Amendements Dr. Barth und Greiß stimmen, da, was dort angeschlagene Ton in der Diskussion und namentlich die ver- Höhe des Lohnes, die Verkürzung der Arbeitszeit und die Be­vorgesehen werde, bereits durch den§ 111 gedeckt werde. legenden Zwischenrufe dürften nicht weiter geduldet werden. Handlung betrifft, allen übrigen Arbeitern voranzugehen. Die Enneccerus verleugnet die von Bebel zitirten Aeuße- Der Abgeordnete habe die Pflicht, seine Wähler würdig zu ver- städtischen Arbeiten sind in Regie auszuführen. Kein Stadt­rungen von Liberalen. Es sei möglich, daß der Fortschritt ein- treten und das sei in den letzten Jahren und zwar von allen verordneter darf sich an städtischen Arbeiten betheiligen. Die mal durch einen formalen Rechtsbruch gefördert werde; aber das Seiten des Hauses, manches Mal nicht beachtet worden. Bertheilung der ungeheuer ertragreichen Stiftungsgelder hat seien Ausnahmen. Abg. Gamp: Durch den der Geschäftsordnungs- Kom- unter strenger Kontrolle zu erfolgen. Im Begräbnißwesen ist mission ertheilten Auftrag habe der Reichstag gezeigt, daß er von den zuständigen Kirchenbehörden völlige Kostenlosigkeit der entschlossen sei, die Geschäftsordnung zu verschärfen. Die Kom- Bestattung zu erwirfen.* mission müsse also entsprechende Maßregeln vorschlagen. Der Antrag sei ein Appell an das Ehr- und Anstandsgefühl der Ab­geordneten.

Mundel fonstatirt, daß die Debatte bisher keine Grenze gezeigt habe, innerhalb der das wirklich Strafbare getroffen, die berechtigte freie Meinungsäußerung aber gesichert bleibe. Die Vertheidiger der Vorlage stehen auf dem Standpunkte: schlagt alle, Rezer oder Nichtkezer, todt, der Herr wird die Seinen schon erkennen und von den Ketzern trennen. Die Regierungsvorlage ist unnehmbar und dasselbe gilt für die Amendements.

Barth vertheidigt seinen Antrag mit Hinweis auf die be­zügliche französische Gesetzgebung, man fönne den Paragraphen nicht ohne eine bestimmte Begrenzung, an die sich der Richter zu halten habe, annehmen.

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Situationsbericht des Sozialbemokratischen Vereins für Harburg und Umgegend. Dem Bericht des Vorstandes ist zu entnehmen, daß der Verein 850 Mitglieder zählt. Mitgliederversammlungen sind im verflossenen Jahre 11 abgehalten worden, Vorstandssigungen 20. Die vierteljährliche Abrechnung ergab eine Einnahme von 677,47 M., eine Ausgabe von 259,45 M. Demnach bleibt ein Kassenbestand von 418,02 m. Eine Statistit, welche vom Verein aufgenommen ist, konnte, da einige Listen dem Vorstand noch nicht ausgehändigt sind, noch nicht verlesen werden.

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Abg. Singer wendet sich gegen die Ausführungen des Präsidenten. Geschäftsordnungen könnten nicht auf bestimmte Per­fonen zugeschnitten werden. Die vorgeschlagene Bestimmung sei u nannehmbar, weil sie das Recht der Wähler, sowohl wie das Recht des Abgeordneten verletze. Der Abgeordnete dürfe nicht verhindert werden, sich an Abstimmungen Rintelen: Der Paragraph habe durch die Ausführungen des zu betheiligen. Man solle sich hüten, die abschüssige Bahn Staatssekretärs   eine Auslegung erhalten, die selbst nach den zu betreten. Sei erst das Recht der Ausschließung im Prinzip Motiven nicht vorauszusehen gewesen sei. Er sei allerdings im anerkannt, so habe die Dauer der Ausschließung keine Bedeutung Gegensatz zu anderen gehörten Aeußerungen der Meinung, daß mehr. Parteifinanzen. Einen erfreulichen Bericht über den Stand auch das Strafgeset eine erziehliche Wirkung begünstigen solle, Aber auch praktisch solle man sich keine Wirkung von der der Kassen konnte der Vertrauensmann von Greiz   in der namentlich in Sachen der Religion. Im Augenblick könnten sie aber Maßregel versprechen. Nach dem Vorschlage solle der Präsident öffentlichen Parteifonferenz geben, die vergangenen Sonntag dort in bezug auf den vorliegenden Paragraphen teine bestimmte bei Weigerung des Abgeordneten, den Saal zu verlassen, die stattfand. Der Ueberschuß von der Reuß. Volts Zeitung" betrug Stellung einnehmen, er müsse sich erst mit seinen Freunden Sigung aufheben. Da würde ja schließlich der Gemaßam 1. Januar 1895 1198,03 m. Von dieser Summe überwies besprechen. Nieberding erläutert, warum die verbündeten Re- regelte Sieger bleiben. Die vorgeschlagene Schuldisziplin man dem Parteivorstand zur Bekämpfung der Umsturzvorlage" gierungen nicht so weit gegangen seien, wie der Vorredner entspreche nicht der Stellung des Reichstages. Es sei traurig, 300 Mark, dem Vertrauensmann zur Agitation ebenfalls wünsche. daß man so weit gekommen sei, dem Reichstag zuzumuthen, sich 300 Mart. Die Abrechnung über die Parteiliteratur ergab Bebel konstatirt, daß die heutigen Auslassungen des Herrn selbst Strafmaßregeln zu schaffen, damit Angriffe gegen einen Bestand an baar und Büchern von 897,01 Mart. Auf Staatssekretärs weit über das hinausgehen, was bisher zur Be- seine Immunität vermieden werden. Es sei angemessener, diese grund dessen wurde ebenfalls ein Antrag, dem Vertrauensmann gründung dieses Paragraphen angeführt sei. Nach dieser Aus- Angriffe energisch abzuwehren, als Polizeimaßregeln gegen fich selbst von diesem Gelde 200 M. zur Agitation zu überweisen, ein. legung würden wir in schlimmere Verhältnisse hinein vorzunehmen. Redner nimmt für seine Partei das Recht in Anspruch, stimmig angenommen. tommen, wie unter dem Sozialistengesetz. Wenn gefragt entsprechend ihrer Ueberzeugung im Reichstag   Die Jahresabrechnung des sozialdemokras worden sei, was wir an stelle der Gerichte sezen wollen, zu sprechen und zu handeln. Wenn der Ausdruck ehr- tischen Vereins in Kiel   schließt ab mit einer Einnahme so handelt es sich jetzt nicht um diese Frage, sondern darum, licher Ueberzeugung den übrigen Parteien nicht angenehm wäre, von 1564,35 M. und einer Ausgabe von 1426,57 M., so daß ein die Richter nicht in die Lage zu bringen, ihr subjektives Ermessen so sei dies nicht zu ändern. Die Pieschel'sche Bestimmung könne Kassenbestand verbleibt von 137,78 M. In der Ausgabe find an stelle des Rechtes setzen zu können. Dieses subjektive Ermessen auch nicht verhindern, daß ähnliche Szenen sich wiederholen. Es liege mit enthalten 650 M., welche dem Vertrauensmann zur Agitation der Richter in Verbindung mit dem Anklagemonopol der Staats- fein Grund vor, die Geschäftsordnung zu verschärfen und zu überwiesen wurden. Die Mitgliederzahl betrug am Anfang des anwaltschaft berge eben die Gefahr in sich, daß die Vorlage zu Maßregeln zu greifen, die verfassungswidrig wären und nebenbei Jahres 1894 349, am Schlusse desselben Jahres 476. Zur Zahl einem Ausnahmegesetz gegen die Sozialdemokratie werde. Redner das angebliche Uebel nicht beseitigen würden. der hier abgegebenen Stimmen allerdings eine recht fleine Zahl. meint, daß nach der Erklärung des Regierungsvertreters, es der Abg. Schmidt Elberfeld( freis. Vp.) ist der Ansicht, daß In betracht zu ziehen ist jedoch, daß die Mehrzahl der hiesigen Würde des Parlaments am besten entspräche, die Regierung möglichst Fehltritte auf allen Seiten vorgekommen sind. Seine Partei, industriellen Arbeiterschaft von der faiserlichen Werft abhängig rasch in die Lage zu sehen, die Konsequenzen ihrer Erklärung zu die monarchisch gesinnt sei, verurtheile das ist, und wie die Leiter der Musterwerkstätten des Staates über ziehen. Vorkommniß der ersten Sigung im neuen Hause Koalitionsfreiheit denken, ist ja männiglich bekannt. In nächster Vor Schluß der Sigung giebt der Geheimrath v. Seckendorf ebenso wie die übrigen Parteien. Der Redner meint, daß die Zeit wird jedoch eine energische Agitation zu gunsten unserer noch die Erklärung ab, daß er nach Einsichtnahme in die mehr Vorkommnisse in der vorigen Seffion( Ahlwardt) genügenpolitischen Organisation entfaltet werden. erwähnte Nummer des Wahren Jacob" fich überzeugt den Anlaß böten, die Disziplinargewalt zu verstärken. Er bekämpft habe, daß das Bild teine Glorifikation eines Ver- jedoch Ausschließungsmaßregeln umsomehr, als die offiziöse Presse Eine Protestversammlung gegen den 3oll- Utas, brechens enthalte und daß, wenn die Regie- gedroht hat, die Regierung werde, wenn der Reichstag   nicht Remedur die zugleich eine Wahlrechts- Rundgebung bedeutete, rung dasselbe vorher getannt hätte, die schaffe, ihrerseits diesbezügliche Schritte thun. Redner schlägt wurde von der sozialdemokratischen Partei von Stockholm  Nummer des Wahren Jacob" nicht zur Bevor, 3wischenrufer von der Betheiligung an der( Schweden  ) veranstaltet; es hatten sich mehr denn 8000 Personen gründung der Vorlage herangezogen worden Debatte auszuschließen, eventuell um den Eindruck des eingefunden. Der Referent, Redakteur Branting  , hob hervor, Ordnungsrufes zu verstärken, eine Rüge bez. Mahnung des daß die Verfassung Schwedens   ausdrücklich vorschreibt, daß dem Präsidenten einzuführen. Reichstag   allein das Recht zukommt, die Besteuerung des Boltes zu Außerdem lönne der Ordnungsruf selbst noch um einen bestimmen. Ein anderer Paragraph sagt freilich, daß der Boll Die Wahlprüfungs Kommission beschäftigte sich heute Grad verschärft werden dadurch, daß der Reichstag den auf Mehl von der Regierung auf administrativem Wege bestimmt mit der Prüfung der Wahlen der Abg. v. Benda( 6. Magdeburg  ), selben auf Antrag des Präsidenten ausspricht. werden kann. Dieser lettere Paragraph besaß eine Bedeutung Lüttich  ( Schwarzburg Rudolstadt  ) und Putikamer Plauth 2.bg. Dr. Ba ch em: Das Vertrauen, welches das Zentrum aber nur solange der Reichstag nur mit mehrjährigen Zwischen ( 1. Danzig  ). Sämmtliche Wahlen wurden für giltig erklärt. zu dem Präsidenten hat, werde durch die Stellung, die seine pausen tagte, bätte aber jetzt, wo der Reichstag jedes Jahr tagt, Gegen die Wahl von Lüttich  , gegen den unser Genosse Hofmann- Partei zu dem Antrage Pieschel einnimmt, in keiner Weise gar feinen Sinn mehr. Man ließe ihn nur wieder aufleben, um Saalfeld   in der Stichwahl unterlegen war, waren f. 3. eine beeinträchtigt. Redner lehnt den Antrag ab aus theoreti- die ohnedies überbürdeten Schultern der Arbeiter noch mehr zu Reihe von Einwänden in Wahlprotesten erhoben worden, die schen Gründen, weil er prinzipiell gegen jede Ausschließung eines belasten und die Staatskasse und Mühlenbefizer und Mehl­nach den jetzt angestellten Erhebungen zum theil als unbe Abgeordneten ist. Das Zentrum habe sich eingehend mit der Frage spekulanten zu bereichern. Derartigen Uebergriffen müffe daher gründet sich ergeben haben, zum theil als nicht so erheblich beschäftigt und lehne es ab, diese Bahn zu betreten. Habe man ein Ende gemacht werden, indem man mit aller Energie betrachtet wurden, um eine Rassation herbeizuführen. Doch gaben damit erst angefangen, so gebe es fein Halt mehr. Der Antrag das allgemeine Stimmrecht ertämpfe und der die eingeholten Erhebungen in zwei Punkten Anlaß, daß die habe auch keine praktische Wirkung und der Zustand im Reichs derzeitigen Junterherrschaft ein Ende mache. Wahlprüfungskommission beschloß, bei der Berichterstattung im tage sei nicht erartig, daß man genöthigt sei, zu solchen Schließlich wurde folgende Resolution einstimmig angenommen: Plenum ausdrücklich deren Ungehörigkeit zu betonen. In Maßregeln zu greifen. Einer Verschärfung des Ordnungerufes Da die Regierung, unter Berufung auf einen veralteten dem einen Fall handelt es sich um eine unberechtigte Ver- dadurch, daß das Haus denselben ertheilt, tönne er allen Paragraphen in der Verfassung, auf einmal den Zoll auf Mehl fammlungsauflösung in Blankenburg  , im andern um die Wahl- falls zustimmen. weit über die Zolljähe des Jahres 1888 erhöht hat, da die Re­beeinflujjung eines Domänenpächters Wichmann in Ichstedt  . Abg. v. Manteuffel( fonf.) vertheidigt den Antrag gierung hierdurch, im Widerstreit mit ihren Versprechungen, Pieschel. Die Kommission dürfe nicht mit leeren Händen der armen Arbeiterklasse erhöhte Lebensmittel Abgaben vor das Haus fommen. Sie vorgeschlagene Rüge sowie der etwa auferlegt, in der offen zugegebenen Absicht, den bürger­verschärfte Ordnungsruf genüge nicht. Man müsse jetzt lichen Gesellschaftsklassen, vor allem der Großbauern und etwas schaffen, später würde es noch schwerer sein. Junkerklasse, erhöhte Vortheile zu verschaffen, wenn Verfassungsverlegung könne er in der Aus- auch die Wirkung des Zollediktes für den Augenblick nur die ge= schließungsmaßregel nicht finden. wesen ist, den Mühlenbesitzern und Mehlimporteuren ein Mono­Nach weiteren Erörterungen des Abg. Pieschel, der eventuell pol zu verschaffen, da endlich eine derartige rücksichtslose Aus­den Ausgeschlossenen zu einer etwa stattfindenden Ab- beutung der Arbeiter nur in einem Lande so rücksichtslos gewagt stimmung zulassen will, nimmt der Präsident. Herr werden kann, das vollständig politischer Rechte entbehrt, so spricht v. Levehow, noch einmal das Wort, um wiederholt um die Versammlung ihre entschiedene Mißbilligung des Zoll­Annahme des Antrages, dessen Vorschläge unentbehrlich tas der Regierung aus und ermahnt, da man von der jetzigen feien, zu bitten. Herr von Leweßow hält die Bestimmung für Oberklassen Regierung nur Erhöhungen der Zollast, aber feine burch ährbar und ist der Ansicht, daß der Fall Liebknecht Stimmrechts- Reform zu erwarten hat, die Arbeiter der Haupt­haben würde. nach Schluß der Session keine weiteren Folgen stadt und des übrigen Landes, all' ihre Kraft für die Aus früheren Seffionen bezeichnet der Eroberung des allgemeinen Stimmrechts ein Präsident einige Zwischenrufe, um dadurch den Nachweis der zusehen, besonders als Aufgabe für den Bolts Reichstag im Nothwendigkeit schärferen Eingreifens, als es jetzt möglich ist, Jahre 1896."

wäre.

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Nächste Sigung Montag, 28. Januar, vormittags 10 Uhr.

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Antrag auf Diäten. Die freisinnige Volkspartei und die süddeutsche Volkspartei haben im Reichstag   den folgenden An­trag eingebracht: Der Reichstag wolle beschließen: den Buntes rath zu ersuchen, eine Abänderung der Reichsverfassung, Artifel 32, in dem Sinne herbeizuführen, daß die Mitglieder des Reichstages aus Reichsmitteln Diäten und Reisetosten erhalten.

Die Disziplinargewalt des Reichstags- Präsidenten. Die Geschäftsordnungs- Kommission des Reichstage sette am Freitag Abend die Berathung über die Verstärkung der Disziplinargewalt des Präsidenten fort und begann mit der Spezialberathung des folgenden Antrages, der von den Abgg. Dr. Pieschel und Gamp gestellt ist. Die Kommission wolle beschließen: Tem§ 60 der Geschäftsordnung folgenden Absatz 2 hinzuzufügen:

zu erbringen.

Bei der 2. Stimmung wurde der Antrag mit sieben gegen sieben Stimmen abgelehnt! Für den Antrag stimmten drei Konservative, zwei Nationalliberale, ein Frei­konservativer und der Präsident. Gegen den Antrag stimmten vier Zentrumsmitglieder, zwei Freisinnige und ein Sozialdemo­frat. Der Vertreter der polnischen Fraktion fehlte.

Ein Mitglied des Reichstages, welches in gröblicher Weise die Ruhe des Hauses stört, die Würde desselben oder den Anstand verlegt, fann auf Antrag des Präsidenten durch Mehrheitsbeschluß des Hauses, welcher ohne Debatte erfolgt, für die Dauer des Sigungstages von der Theilnahme an der Kommission, und damit wäre denn der beabsichtigte Schlag gegen J.denfalls wird der Reichstag   ebenso beschließen, wie seine Sigung ausgeschlossen werden. Leistet der Betroffene dem die Unverleglichkeit der Abgeordneten für diesmal parirt. Beschluß keine Folge, so kann der Präsident nach§ 61 der Geschäftsordnung verfahren. Die weitere Berathung wegen etwaiger Herabsehung der Be Auf Antrag des Betroffenen kann derselbe vor der Abschlußfähigkeitsziffer und Beröffentlichung der bei Namensaufruf stimmung zu einer Aeußerung zur Geschäftsordnung verstattet fehlenden Abgeordneten wurde acende, 10% Uhr, auf Freitag, den 1. Februar, vertagt.

werden, aber nur darüber

1. ob er etwa feine Thäterschaft in Abrede stellt,

2. oder ob er um Entschuldigung bitten will.

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Parteinachrichten.

Depeschen.

Wolff's Telegraphen- Bureau.

Paris  , 25. Januar. Unter den Persönlichkeiten, mit welchen Ribot sich heute Nachmittag besprach, befinden sich Méline und Poincaré  ; mit Bourgeois tam Ribot heute noch nicht zusammen; heute Nachmittag eine Sigung ab, in welcher fie beschlossen, von einer Vertheilung der Portefeuilles ist noch feine Rede ge­wesen, die beiden radikalen Gruppen der Deputirtenkammer hielten jedes radikale Kabinet zu unterstützen.

( Depeschen- Bureau Herold.)

Köln   a. Nh., 25. Januar. Der Köln  . Volksztg." wird aus den verschiedenen Kohlen- Zentren des Ruhrgebietes bestätigt, daß außer den bisher stattgefundenen Arbeiter- Entlassungen bis zum 1. Februar d. J. auf einer Anzahl von Zechen Entlassungen von Arbeitern bevoritehen. Dazu mehren sich überall die feiernden Zechen, Hibernia, Holland  , Nordstern u. s. 10.

Wien  , 25. Januar. Die Blättermeldung, daß im Rath­

Die Diskussion wurde von dem Präsidenten des Reichstages eingeleitet. Herr v. 2ewehow will feine Beschränkung der Rechte des Reichstages oder seiner Mitglieder, sondern verlangt nur, Von der Agitation. In Zwickau   tagte am letzten haus des Nachbarortes Hernals   eine Bombe mit brennender daß der Reichstag   gegenüber dem herabgefunkenen Sonntag eine Volksversammlung des 18. Reichstags- Wahlkreises, Lunte gefunden worden sei, ist dahin richtig zu stellen, daß nur Ton Selbst zucht übe. Ter in der Geschäftsordnung vor in welcher der Landtags- Abgeordnete Goldstein über: Sozial- eine Sardinenbüchse, welche eine Menge gänzlich gefahrloser gefehene Ordnungsruf reiche gegenüber den Vorkommnissen der demokratie und Gesetzgebung" referirte. Die Versammlung war, chemischer Stoffe enthielt, aufgefunden wurde. An der Büchse letzten Jahre nicht aus. Nicht der Fall Liebknecht   sei trotzdem die Partei im 18. Wahlkreis aufgelöst" ist, so war eine Bündschnur befestigt. Jedenfalls handelt es sich nur der Anlaß seines Vorschlages, der sich auch nicht außerordentlich gut besucht, wie seit langem nicht. Zum Schluß um einen schlechten Scherz. etwa gegen die sozialdemokratische Fraktion richte, sondern wurde folgende Resolution einstimmig angenommen:" Die heutige, Brüssel, 25. Januar. In der heutigen Kammerſigung er­allen Parteien gegenüber nothwendig geworden sei und zahlreich von Parteigenoffen aus dem 18. fächs. Reichstags- Wahlkreis klärte der Präsident, daß er seine Entlassung einreichen werde. für alle Geltung haben solle. In sehr eindringlicher besuchte öffentliche Voltsversammlung erklärt, trok der behörd. Der Vizepräsident ersuchte den Präsidenten um reifliche Uebers Weise plädirte der Präsident für die Annahme des Antrages. lichen Auflösung der Partei im 18. Reichstags Wahlkreise nach legung dieses Entschlusses. Er fühle sich persönlich verantwortlich für den im Reichstage wie vor mir aller Energie für die hohen Ziele der Sozialdemo Paris  , 25. Januar. Der sozialistische Abgeordnete Gérault herrschenden Ton, und wie die Dinge einmal liegen, tönne tein| tratie weiter wirken zu wollen und ihren Opfermuth nach Kräften Richard ist schwer erkrankt. Berantwortlicher Redakteur: J. Dierl( Emil Roland) in Berlin  . Truck und Verlaa von May Bading in Berlin   SW., Beuthstraße 2. Hierzu zwei Beilagen.