Nr. 110.
Korrespondenzen und Parteinachrichten.
Donnerstag, den 14. Mai 1891.
Lokales.
8. Jahrg.
am Grabe eine Lanze zu brechen, aber es drängt sich uns die Frage auf, warum wohl bei dieser großen Zahl von Beerdigungen nur 5 bis 6 Mal ein Geistlicher anwesend gewesen Der modernen Ausuuhung menschlicher Arbeitsfähigkeit sein mag. Allerdings wurden nur 150 von je 1000 Leichen mit ist Nichts heilig, nicht einmal der lieblich tönende Chorgefang Blankenburg. Ein glänzendes Fiasko hat vorigen Sonn- unserer biederen Berliner Kurrende, die als Dilfs thogens Gefolge beerdigt, aber bei 2382 Personen ergeben sich immerhin ist. Was tittel in den pro Jahr über 350 Beerdigungen mit Gefolge. Sollte e3 fich abend Herr Amtsrichter Kulemann hier gemacht. Derselbe hielt Dienst der Berliner Stadtmission gestellt ist. Man kann ja ohne dabei immer um Gottesläugner" gehandelt haben, oder sollte in einer vom Nationalliberalen Verein einberufenen Versammlung menschliche Theilnahme diese blassen Gesichterchen, die unter den nicht vielmehr die" Ursache mit darin zu erblicken sein, daß das einen Vortrag über die Invaliditäts- und Altersversicherung. schwarzen Hüten und in dem schwarzen Mantelfragen doppelt mort des Geistlichen am Grabe- Geld fostet? Warum predigen Aber trotz des weltbewegenden Themas und trotzdem auf Ein- mitleiderweckend aussehen, kaum betrachten und man verzeiht es die Geistlichen nicht umsonst, wenn es ihnen so sehr darum zu ladung des Nationalliberalen Vereins auch Mitglieder der kon- ihnen gern, wenn sie zwischen Anfang und Ende eines schwierigen thun ist, daß jeder sein christliches Begräbniß erhält? Der servativen und freisinnigen Partei erschienen waren, war die Chorals einen Ton oder noch mehr herunterziehen", so daß der evangelisch- soziale Kongreß, welcher Ende Mai in Berlin tagen Versammlung doch herzlich schlecht besucht, so daß es sich eigentlich begleitende Obermusikante die verletzte Harmonie erst wieder mit und unter anderem auch über den sittlichen Werth" der Stolnicht lohnte, vor einer so winzigen Anzahl Leuten über dies große der Stimmgabel nach jedem Verse in Ordnung bringen muß. ,, Arbeiter- Beglückungsgeseh" zu reden. Dieser traurige Besuch In der That sie verdienen unser innigftes Mitleid, die gebühren zu berathen gedenkt, wird die Antwort darauf geben. der Versammlung der nationalliberalen Männer beweist, daß man in den Kreiſen der Unternehmer diesem Gesetz durchaus nicht grün ist. Anstatt daß es zum Frieden beitragen follte, bewirkte es das Gegentheil: den Arbeitern bietet es nicht im Entferntesten das, was man von einem solchen Gesetz erwartet, und den Unternehmern kostet es Geld und bringt nichts ein, deshalb werden sie, wenn sie unter sich sind, rebellisch.
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fleinen fingenden Blaßgesichter!
Man schicht uns ein Eremplar der Sagungen für die evangelischen Knabenchöre( Kurrenden) der Berliner Stadt mission". Diese Satzungen enthalten unter anderem auch folgende Bestimmungen:
1. Die Evangelischen Knabenchöre der Berliner Stadtmission haben täglich drei Stunden auf den Höfen, resp. in den Säusern Berlins christliche Kirchen- und Volksgesänge in mehrstimmigem Saße zum Vortrag zu bringen.
Die Chorfnaben, welche für den guten Zustand ihrer Fußbekleidung selbst Sorge zu tragen haben, erscheinen in hierzu ihnen gelieferten Mänteln und Hüten, die als das Eigenthum der Berliner Stadtmission auf das Sorgfältigste zu schonen sind. 2. Jeder wohlgesittete Knabe im Alter von 8-12 Jahren, der durch einen Probegesang vor dem Gesanglehrer gute Stimmmittel und genügendes musikalisches Gehör aufweisen kann, darf sich als Schüler einem dieser Chöre anschließen.
Es folgen dann im Absatz 3 einige Bestimmungen über Uebungen und Anstellung. Absatz 4 lautet:
Die Museen sind auch von den Theilnehmern des Geschichtsunterrichts der Südfiliale der Arbeiterbildungsschule, und zwar schon am Sonntag vor vierzehn Tagen, unter Zeitung des Geschichtslehrers besucht worden. Der Erfolg ist auch hier ein guter gewesen.
Zweihundert Mark pro Kopf! In den„ Mecklenburger Nachrichten" zeigt E. Ruaudt in Alt- Voorstorf bei Kirch Mulsow an:
" Diejenigen Herren, welche zum Frühjahr 1892 gewillt sind, chinesische Arbeiter zu engagiren, werden gebeten, ihren Bedarf, das heißt Anzahl der männlichen Arbeiter bei mir anzumelden. Die Kosten bei 10 jährigem Kontraft werden bei genügender Betheiligung 200 m. pro Kopf betragen."
Wenn man bedenkt, daß von den Kosten" doch auch noch die nicht geringen Beförderungsgelder in Abzug zu bringen sind, so wird man einsehen, daß der Lohn ein nicht eben sehr hoher sein fann. Vielleicht hat aber auch die Regierung ein Ginsehen und führt behufs Förderung des Nationalwohlstandes auf staatlich subventionirten Dampfern eine Frachtermäßigung für lebende Waare ein.
Jena . An dem anläßlich der Maifeier hier arrangirten Festballe betheiligte sich auch ein Soldat, trotzdem er von Seiten verschiedener Komiteemitglieder auf die Folgen seines Vorhabens aufmerksam gemacht worden war. Aber nur allzubald mußte er erfahren, wie recht jene gehabt. Ein Schuhmann denunzirte ihn. Er erstattete Meldung in der Kaserne, von wo aus auch sofort Patrouillen abgeschickt wurden, welche das Festlokal umstellten; trotzdem gelang es dem Soldaten zu entkommen. Er wurde jedoch am andern Morgen in der Stadt angetroffen und verhaftet und hat nunmehr eine achttägige Arreststrafe zu verbüßen. Was nun jenen Mann trotz des wiederholten Hinweises auf die ihm drohende Gefahr bewogen hat, auf seinem Vorhaben zu beharren, vermögen wir nicht zu sagen, Seiten des 3. Mai hiesigen Bataillons Kom- Jedes ordentliche Mitglied erhält für seine Leistungen eine Für Mecklenburg ist diese Anzeige infofern wichtig, als aus Soldat dürfe an Vergütung von monatlich fünf Mart und ist verpflichtet, mandos getroffene Maßnahme: Kein diefem Tage das Weichbild der Stadt verlassen, drängt eine Raution von fünf Mart zu hinterlegen. Derselben hervorgeht, daß dieses Ländchen, von welchem so viel uns die Vermuthung auf, daß man an dieser Stelle ernstlich be- Außerdem wird jedem Knaben, sobald er ordentliches Mitglied erzählt wird, es sei etwas arg in der Kultur zurückgeblieben, im sorgt gewesen ist, die sozialistischen Jdeen hätten bereits in der geworden ist, eine monatliche Gratifikation von einer Mart Gegentheil an der Spitze der Zivilisation marschirt. Armee ihren Einzug gehalten. Als Kuriosum theilen wir noch gutgeschrieben, wenn er innerhalb des betreffenden Monats sich mit, daß ein hiesiger Bäckermeister, welcher, nebenbei bemerkt, nichts hat zu Schulden kommen lassen. Diese Gratifikation wird Vorsitzender des Militärvereins ist, in Bezug auf seine Stellung aber erst bei der Konfirmation ausgezahlt, und seinem Dienstmädchen, von dem er erfahren, daß es an dem am haben nur diejenigen Knaben einen Anspruch auf dieselbe zu er vorhergehenden Abend stattgefundenen Balle theilgenommen hatte, heben, welche bis zu ihrer Konfirmation dem Chore angehört haben. Bei früherem Ausscheiden wird verbot, an der weiteren Feier theilzunehmen. feine Gratifitation gezahlt.
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Absatz 5 enthält Formalien für das Ausscheiden aus dem Chor. Absatz 6 bestimmt:
Wie der Bodenwucher direkt und indirekt den Arbeiter schädigt, das zeigt sich gegenwärtig recht deutlich an den an der Nordbahn belegenen Vororten. In Birkenwerder wurde in den letzten Tagen ein unbebautes Grundstück für 15 000 m. verkauft, das der letzte Besitzer im Jahre 1887 für 1500 M. erworben hatte. Dieser Fall steht keineswegs vereinzelt da. Durch Parzellirung in den letzten Jahren sind mehrfach Konjunkturen- Ge winne von 2000-3000 pet. erzielt worden.
Quedlinburg , 12. Mai. Genoffe Louis Steinemann aus Die Kosten bezahlen natürlich die dortigen Arbeiter, sei es Quedlinburg erhielt vom Schöffengerichte daselbst 2 Monate in Gestalt theurer Miethen für die dort zu errichtenden WohGefängniß zudiktirt wegen eines von ihm verfaßten Artikels in Tritt ein Knabe aus ohne voraufgegangene 14 tägige schrift- nungen, sei es in anderer Weise. In Birkenwerder war der Rr. 2 der Arbeiter- Chronit" von 1890 im Januar. In dem Artikel sollen Beleidigungen über Fabriks- Einrichtungen enthalten liche Kündigung, oder muß er wegen ungebührlichen Betragens 2c. Grund und Boden, welcher jezt in die Hände der Bau- Unterfein. Das Verfahren gegen den Redakteur Grillenberger wurde ohne Kündigung der Stadtmission entlassen werden, so vernehmer übergeht, bisher den Arbeitern als Pachtland übergeben, von dem sie kleine Erträge durch Landwirthschaft gewannen. Auf eingestellt und der Einsender zu obengenannter Strafe und in die liert er auch seine Raution. Kosten verurtheilt. Die hiergegen eingelegte Berufung beim Land- Das Fehlen ohne Entschuldigung wird mit diesen Gewinn waren sie angewiesen, da namentlich die Ziegelei gericht zu Halberstadt am 6. Mai( Bertheidiger: Rechtsanwalt 30, das 3uspättommen und sonstige unge- Arbeiter ohne Ackerbau als Nebenerwerb unmöglich von ihrem Werner dafelbst) ergab die Ermäßigung der Strafe auf 100 m. hörigkeiten mit 10 Pfennigen bestraft. Diese Lohn leben können. Dieser Nebenerwerb fällt nun fort und es event. 20 Zage Gefängniß. Die Kosten des Verfahrens wurden Strafgelder werden von der monatlich baar auszuzahlenden steht den Arbeitern eine trübe Zukunft bevor. Ebenso Summe, nicht von der Raution abgezogen. der Staatskaffe auferlegt. Von der Kommandantur von Berlin erhalten wir fols werden von diefer Summe für das Fehlen mit vorher= Dresden . Am Sonntag früh wurde im vierten Landtags- gehender Entschuldigung 20, wegen obliga- gende Zuschrift: Die Redaktion des Vorwärts" Berliner BoltsWahlkreise, in dem in diesem Jahre Neuwahl stattfindet, torischen Schul- oder Zurn- Unterrichts aber blatt wird ergebenst ersucht, nachstehende Berichtigung zu der in der 1. Beilage der Nr. 107 des Vorwärts" vom 10. d. Mts. ein Flugblatt von unseren Genossen verbreitet. Dasselbe wurde nur 10 Pfennige abgerechnet. enthaltenen Besprechung eines Vorfalls in der Militär- Arrest polizeilich beschlagnahmt und eine Anzahl Verbreiter angehalten. Die Konfistation gründet sich auf§ 131( Verächtlichmachung von anstalt aufzunehmen: Staatseinrichtungen.)
Staatsdienste.
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Ein Beitrag zur postalischen Findigkeit. Am 29. und 30. April 1891 wurde an einen Herrn R. je eine Postkarte mit Angabe der Straße, Hausnummer und Etage in einer der frequentesten Gegenden( Brüderstraße) prompt und richtig bestellt, während eine Postkarte am 1. Mai( nicht etwa 1895, sondern desselben Jahres) mit genau ebenso beschriebener Adresse als unbestellbar an den Absender zurückging, und erst jest, als Absender und Empfänger sich zufällig trafen, in bes letteren Sände kam. Kommentar überflüffig.
Für schwarze Mäntel und Hüte wird gesorgt, aber nicht für Fußbekleidung. Es ist ja auch wichtiger bei Schnee- und RegenDer Vorgang ist im Allgemeinen richtig geschildert, die Verweiter in der schwarzen Tracht umherzulaufen, als drei Stunden lang mit defekter Fußbekleidung zu gehen, die ja wohl bei armer muthungen über die Ursache treffen aber nicht zu. Lettere bestand Mannheim , den 11. Mai. Parteifonferenz in Weinheim . Leute Kinder öfter vorkommen soll. Und nun bedente man: für vielmehr darin, daß ein wegen Trunkenheit bei der Kontroll Der gestrige Parteitag der Sozialdemokratie des 11. bad. Wahl- drei Stunden täglich der horrende Lohn von sage und schreibe versammlung vom Landwehr- Bezirkskommando bestrafter Ersatzfreises war von ungefähr 100 Genossen besucht. Vertreten waren fünf Mart" monatlich! Wenn die armen Würmer nur nicht reservist am zweiten Tage seiner Haft, als er des Morgens die Orte Mannheim , Weinheim , Laudenbach , Sandhofen , Räfer- vor der Konfirmation ob ihrer ersungenen Reichthümer dem 7 Uhr nach dem Waschen in seine Belle zurückkehren sollte, plöt thal, Waldhof, Feudenheim , Ilvesheim , Neckarau , Schwetzingen , Hochmuthsteufel verfallen. Was kann so ein unreifer Junge lich vom Delirium tremens, in Gestalt von Verfolgungswahnsinn, Ladenburg , Edingen, Neckarhausen und Leutershausen mit mit sechszehn und zwei Drittel deutschen Reichspfennigen Tages- befallen wurde. Die verdienst nicht für unhel anrichten, namentlich wenn ihm davon Nachdem es gelungen war, den Mann in möglichst vorsich 41 legitimirten und deshalb stimmberechtigten Vertretern. tiger Weise vom Fenster zu entfernen und durch ärztliche Hilfe Wahl des Bureaus ergab die Genossen Reith Mannheim I., für unentschuldigtes Fehlen 30 Pf. abgezogen werden! Hoffentlich wird die Berliner Stadtmission diesen Thatsachen zu beruhigen, wurde er mittelst Droschke in das Garnisonlazareth Gaßmann II. Vorsitzender, Schwingel Neckerau I. und UrbanLadenburg II. Schriftführer, außerdem waren 5 Beisiger gewählt, gegenüber die Güte haben, Rechnung über ihr„ Kurrendegeschäft" nach Tempelhof überführt, woselbst er sich noch befindet. Der aus Delegirten von Feudenheim , Waldhof, Schwetzingen , Edingen , zu legen. Die Spenden für die Kurrende fließen ja, soweit man Kommandant. gez. Graf Schlieffen . Leutershausen . Das Referat über die Maßnahmen zu den be- dies oberflächlich beurtheilen kann, ziemlich reichlich. Sollte denn vorstehenden Landtagswahlen hatte Genosse Hänsler- Mannheim dieses fromme und einträgliche Unternehmen wirklich nicht und er stellte folgende Hauptforderungen der sozialdemokratischen mehr als eine fo geringfügige Besoldung abwerfen? Partei auf: 1. Gleiches und direktes Wahlrecht. 2. Unentgelt- find wirklich famose Mittel zur Bekämpfung der Sozial licher Unterricht in der Volksschule und Freigabe der Lehrmittel. demokratie! 3. Verbesserung des Arbeiterschutz- Gesetzes. 4. Vermehrung der Der„ unkirchliche" Sinn der Arbeiterbevölkerung preßt Fabrikinspektoren. 5. Berstaatlichung der Apotheken. 6. Des der„ Kreuzzeitung " Klagen über Klagen aus. Rürzlich hatte sie feitigung aller indirekten Steuern. 7. Die Einführung des Bonentarifs auf den badischen Staatsbahnen in ernste Erwägung eine gruselige Geschichte von einem Schulkinde erzählt, welches zu ziehen. 8. Erhöhung der Gehälter der unteren Beamten im feinen Lehrer gefagt haben sollte:„ Ach was, es giebt gar keinen 9. Verstaatlichung der Feuerversicherung. Die Gott !" Als die städtische Schuldeputation das" gottesfürchtige" Blatt um nähere Auskunft bat, lautete die Antwort, es sei ja Eine furchtbare Feuersbrunft, bei der ein zwei Stunden Anwesenden stimmten mit diesem Programm vollständig überein, tein Ort genannt. Jetzt druckt dasselbe Blatt, zum Beweise, daß lang in banger Todesgefahr schwebendes Menschenleben wie durch die Versammlung behielt sich aber auf Antrag Erhardt, Ludwigses thatsächlich solche jungen„ Gottesleugner" gebe, einen angeb- ein Wunder gerettet ist, wüthete in der legten Nacht auf dem hafen, eine Erweiterung desselben dahingehend vor, daß bezüglich lichen Brief aus einem kleinen Ort" in der Provinz ab, in wel- Grundstück Manteuffelstr. 57. Daffelbe besteht aus einem hohen der Landwirthschaft noch einige Forderungen angefügt werden. Zur Ausarbeilung derselben wurde ein Romitee, bestehend aus den Ge- chem ein ganz ähnliches Geschichtchen erzählt wird. Der Name Borderhaus, einem fünfftöckigen ersten Quergebäude, welches in seinem ganzen Umfange Tischlereien u. dergl. beherbergt, und noffen Dreesbach, Fenz, Vögele aus Mannheim gewählt. Dasselbe hat des Ortes ist wiederum nicht genannt. Die Kreuz- Zeitung " beschränkt aber ihre Entrüstung nicht einem gleichen Fabrikzwecken dienenden zweistöckigen zweiten das Recht der Kooptation, und wird seine Thätigkeit alsbald be- nur auf die jungen„ Heiden", welche die Volksschulen bevölkern, Quergebäude. An der linken Seite des zweiten Hofes steht ginnen. Ueber die Organisation, welche den 2. Bunft des Tages- nur ginnen. Ueber die Organisation, welche den 2. Punkt des Tages sondern fällt auch über die„ Heiden" auf den Kirch die Blech'sche Schneidemühle, die von Schuppenbauten flankirt ordnung bildete, wurde nach lebhafter Debatte beschlossen, die höfen her. In einem anonymen Eingesandt" wird ihren ist; daran stößt eine zum Grundstück Nr. 58 gehörige Wahlbezirke vollständig zu organisiren, und zwar wurde zu diesem Lesern erzählt, daß in einer großen Stadt in Mittel- Kistenfabrik. Die rechte Seite des zweiten Hofes nehmen Zwecke für den 44. Wahlbezirk( Schwetzingen ) als Vorort Nectarau, Deutschland "-Name ist wieder nicht genannt bei der Bestattung hohe Bretterstapel ein; daneben liegt ein großer Holzplatz, für den 46. Wahlbezirk( Weinheim ) Feudenheim gewählt, mit der eines Sozialdemokraten plöglich, nachdem der Geistliche and der das Hinterland des Grundstücks Nr. 56 bedeckt. Das Auflage dort ein Komitee zu ernennen, welches sich mit der Grab getreten war, das große Gefolge wie auf gegebenes Kom- Feuer ist allem Vermuthen nach im zweiten Quergebäude ausweiteren Organisation und Agitation zu befassen hat. Es wird mando vom Grabe sich zurückzog, um erst, nachdem die Funktion gekommen, hat sich sofort über das ganze Haus ausgedehnt und beschlossen, daß die nächste Konferenz im Laufe des Monats Juni des Geistlichen beendet war, sich wieder zu nähern." Augen- hatte bereits vor dem Erscheinen der gegen 8 Uhr allarmirten in Schwetzingen stattzufinden habe und wird die Einscheinlich sei der Geistliche nur von den Angehörigen des Ver- Feuerwehr auch die Schneidemühle mit ihren Schuppen erfaßt. berufung dem Komitee in Neckarau übertragen. Mit einem torbenen und gegen die Wünsche der Parteigenossen um seine Als die Feuerwehr anrückte, war eigentlich der ganze zweite Hof Hoch auf die internationale Sozialdemokratie wurde die Konferenz amtliche Betheiligung am Begräbnisse ersucht worden. Es wird nur ein Flammenmeer. Die Macht des entfesselten Elements Der frühere Redakteur der Mannh. Bolksstimme", Thies, baran die Forderung geknüpft, die Ruhestätten der Chriſten vor war furchtbar. Das zweite Quergebäude stand mit seinem gewurde wegen Beleidigung des Fabrikanten Vögele, begangen in der Entweihung durch Atheisten zu schüßen und den" Gottes sammiten Inhalt an Tischlereien, Bildhauereien und Holzleugnern" eigene Begräbnißpläge anzuweisen. vorräthen in hellen Flammen. Die Gluth war so gewaltig, daß den Nummern 199 und 202 zu 35 m. Geldstrafe verurtheilt. Eine eigenthümliche Beleuchtung erfahren gewisse chriftliche bald auch sämmtliche nach dem zweiten Hof gehende Fenster des Offenburg , 12. Mai. Der Volksfreund" schreibt: Unser Ruhestätten" durch das Jahrgangs- Verzeichniß des für Rechnung ersten Quergebäudes von den Flammen erfaßt wurden. Die Redakteur, Herrr A. Geck, hat sich zur Erledigung eines Theiles der Stadtgemeinde Berlin auf dem Berliner Gemeinde- Friedhof Gefahr wuchs noch gewaltiger, als auch der Holzplatz auf Nr. 56 der in letzter Zeit ihm zudiktirten Gefängnißstrafen gestern Abend zu Friedrichsfelde - auch„ Armenkirchhof" genannt! voll- Feuer fing und die Riftenfabrik auf Nr. 58 von den Flammen ins hiesige Kreisgefängniß begeben. Sein Weggang wird gewiß 30genen Beerdigungen, welches die Flamme, Zeitschrift zur gleichfalls bestrichen wurde. Die Hauptaufgabe der Feuerwehr vom Wunsche der tausenden Parteigenossen unseres Lesertreises Förderung der Feuerbestattung" mittheilt. Darnach wurden auf bestand daher vor Allem darin, die zunächst nur schwer gefähr= begleitet sein, daß dem vielgeprüften Vorkämpfer der Sozial- dem genannten Friedhof 1881/ 82-1889/ 90 28 339, alfo pro Jahr deten Terrains zu retten. Mit fast übermenschlicher Anstrengung demokratie fein unfreiwilliger Aufenthalt nicht zu hart werde 3149 Personen beerdigt." Geistliche Handlungen bei batten die Mannschaften zu arbeiten, und Schritt für Schritt und daß er ohne Schädigung seiner Gesundheit, zu seiner früheren Beerdigungen", fügt das Blatt hinzu, tamen sehr selten vor, in mußte das Terrain gewonnen werden. Acht Schläuche, die vou einem Jahr vielleicht fünf bis sechs Mat." Thätigkeit zurückkehren möge. Da auch unser stellvertretende 6245 Anatomieleichen, und 669 unbekannte Zeichen abziehen, bei ſtützten die Feuerwehr bei ihrem Kampfe. Schließlich hatten die le Redakteur, Genoffe Zielowsti, vom Schicksal der sozialdemokra- deren Beerdigung Grabpredigten wohl überhaupt nicht üblich sind, Mannschaften auch die Genugthuung, die Flammen sowohl im tischen Journalisten, im Gefängnisse zu sitzen, getroffen wurde, so bleiben immer noch 12 778 Grwachsene und 8657 Kinder, 1. Quergebäude, wie auch auf dem Holzplaß und in der RistenDas 2. Quergebäude, sowie die müssen wir uns für einige Tage in der Redaktion nothdürftig zusammen 21 435 Personen, also pro Jahr etwa 1420 Er- fabrik unterdrücken zu können. wachsene und 962 Kinder, zusammen 2882 Personen. Schneidemühle waren freilich nicht mehr zu retten. Nahezu zwei Wir haben nicht die Absicht, für die geistlichen Handlungen Stunden hatte die Feuerwehr gekämpft, als plöklich unter den
geschloffen.
behelfen.
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