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schwankenden Geldwert und den schwankenden Bautoften be weglich zu gestalten und sie so zu erhöhen, daß aus ihren Erträgen zusammen mit den Erträgen aus der Kohlen abgabe usm. jährlich die Baukosten für ein Bauprogramm gedeckt werden können, das die allmähliche Ueberwindung der Wohnungsnot möglich macht. Nach den heutigen Bau­Costen wäre dazu die Erhöhung der Wohnungsbauabgabe auf mindestens den 15- bis 20fachen Betrag der Vorkriegsmieten nötig. Die Durchführung dieses Vorschlages bringt für die Mie er zweifellos eine große Belastung, die durch die Erhöhung Der Löhne, Gehälter und Renten wieder ausgeglichen werden muß. Sie schüßt sie aber gleichzeitig vor der Wiederkehr der freien Wirtschaft im Wohnungswesen und damit vor einer um das Bielfache größeren Belastung. Sie ist der einzige Weg, um den völligen Zusammenbruch der Wohnungs­bautätigkeit zu verhindern, von den Arbeitern des Baugewer bes, der Baunebengewerbe und der Baustoffindustrien eine riesige und bei der jezigen Teuerung sehr gefährliche Arbeits­losigkeit fernzuhalten und der völligen Berrüttung der deut­ schen Volkswirtschaft vorzubeugen. Nichts wäre für die deut­ schen Arbeiter unerträglicher, als wenn durch die Stillegung des Baugewerbes, diefer Nährmutter so vieler anderer In dustrien und Gewerbe, eine Arbeitslosigkeit großen Stils über sie hereinbrechen würde.

unft wilhe element

liebe Arm in Arm mit den Deutschnationalen marschiert, mit diesen Ideen sympathisiere:

in Zukunft nicht ebenfalls wieder zum guten Teil in die Taschen der Baustoffwucherer fließen sollen, dann ist es not Wenn also Deutschnationale und Bolksparteiler geschlossen die wendig, die Baustoffindustrie in die Gemein= wirtschaft überzuführen, mindestens aber schleunigst einen staatsrechtliche Lostrennung von Preußen betreiben sollten, so würde Zustand herbeizuführen ,, der zunächst eine wirksame on der Erfolg eines Bolksentscheids wohl weniger zweifelhaft sein als in Hannover . trolle der gesamten Baustoffindustrie durch die öffentlichen Die Bewegung zum eigenen Bundesstaat hin ist auf dem Körperschaften und die Verbraucher sowie eine starke Herab- Marsche. Mit dieser Taifache muß man rechnen, wie man sich auch sentung der Preise, später aber die allmähliche Ueberleitung zu ihr stellen will. Die nationalpolitischen Gefahren, die einem der Baustoffindustrie in die Gemeinwirtschaft gewährleistet. innerftaallich autonomen Ostpreußen aus seiner Lage inmitten pol Von den Gewerkschaften aller Richtungen, wie von den Ver- nisch- litauisch- lettischer Nachbarn erwachsen, soll man nicht ver­tretern der Mieter sind der Reichsregierung und dem Reichs- tennen. Sollte sich aber der Wille zur Autonomie als stärker er­tag wiederholt ins einzelne gehende Vorschläge zur Bekämp- weisen, denn alle anderen Rüdfichten, so würden die Schuldigen in fung des Baustoffwuchers gemacht worden. Das deutsche Volk den Berliner Zentralftellen zu suchen sein. Im oftpreußischen Bro­nationalen gegen die Autonomie aussprachen, wird die Sache wohl bis weit in die rechtsstehenden Kreise hinein wartet in dieser vinziallandtag, in dem sich vor einiger Zeit sogar noch die Deutsch­demnächst eingehend behandelt werden. Und die Haltung der aus­Beziehung auf Taten! schlaggebenden Parteien dürfte nun eine andere sein, wenn night inzwischen die preußische Regierung nachgeben sollte und das Prinzip der Bevormundung inzwischen aufgeben würde. Ostpreußens Bolt ist loyal und reichstreu bis auf die Knochen, aber es will feine nationalen und landsmannschaftlichen Einrichtungen und Gesinnungen geschont wissen."

Moralische Eroberungen.

Koburger Volksabstimmung gegen Bayern ? Das Roburger Boltsblatt" berichtet am 18. Dezember: " Die ungeheure Erbitterung des weitaus größten Teiles der Koburger Bevölkerung über die reaftionären Machenschaften in der bayerischen Ordnungszelle", des Unmuts weitester foburgischer Kreise über die, man möchte beinahe sagen, passive Resistenz bei der Durchführung des Anschluß- Staatsvertrages haben zu einer ficht­barsten und von allen Rennern dieses Stimmungsumschwungs vor ausgeahnten Mißtrauenstundgebung gegen die bayerische Regierung geführt:

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Das alles heißt auf gut deutsch , daß die Herrschaften loyal und deutschtreu bis auf die Knochen" nur so lange find, als sie unge, hindert tun können was sie wollen. Und der König abfolut, wenn er uns den Willen tut", nach diesem alten Spruch wollen sich die Junter offenbar auch heute noch richten. Sie werden aber die Rech nung ohne den Wirt machen.

Ausschreitungen gegen Ausländer.

Wenn freilich das deutsche Volf gemeinsam die Mittel aufbringen soll, um die erforderlichen Wohnungen für die Wohnungslosen bauen zu können, dann muß es die Gewiß- Am geftrigen Sonntag fand im Roburger Bezir? eine Unter­heit haben, daß die Mittel auf das sparsamste verwendet und schriftensammlung zweds Zulassung der Abstimmung über die Los Der Berliner Bertreter des Corriere d'Italia", Luigi Morandi, nicht zur Bereicherung für Bucherer und Spetulanten benutt lösung des Koburger Gebietes von Bayern statt, die, soweit wir bis teilt in einer Zuschrift an das Berliner Tageblatt" mit, daß er am werden. Eine Verbilligung der Bauausfühickt in Erfahrung bringen fonnten, trotz der Unvollständigkeit der letzten Sonnabend im Schalterraum des Postamts in der Linkſtraße rung ist heute wenigstens dadurch erreicht, daß soziale Durchführung die erforderliche Unterschriftenzahl rasch und mühelos von einem Manne aus dem Bublifum angepöbelt und mit Baubetriebe in den kapitalistischen Baumarkt einge erbrachte. schaltet worden sind. Den Erfolg dieser Betriebe erkennt Die Riefenblamage für die bayerische Staatsregierung und Brügel bedroht worden sei. Auf seinen Wunsch sei der Be­treffende festgestellt worden als ein Straßenverfäufer aus der man nicht nur daran, daß sie bei den im letzten Geschäftsjahr bürgerliche bayerische Regierungskunst, die in diesem elementaren Schöneberger Straße. Während der Polizeibeamte den Namen übernommenen Bauaufträgen um durchschnittlich 9 Pro3. Ausbruch eines enttäuschten Boltsteiles liegt, hätte leicht vermieden billiger waren als die jeweils billigsten Privatunternehmer, werden können, wenn man auch hier mehr auf die sozialdemokra- notierte, hätten Umstehende auf die Ausländer geschimpft und ver­fondern auch daran, daß trotz des riesigen Baustoffwuchers tischen Barnungen und Vorschläge gehört hätte. So hat man aber langt, daß man sie verhaue und rausschmeiße", wenn nicht gar tot­das Bauen heute, in Goldmark gerechnet, immer noch nahezu ganz im Stile altpreußischer Kolonisierungspolitik, siehe früheres schlage. Das angesammelte Publikum hätte ihn und seine Begleite rin mit Beleidigungen überhäuft und mit den Fäusten bedroht. um ein Drittel billiger ist als in der Vorkriegszeit. Durch die Reichsland, den neugewonnenen Landesteil verwaltet", hat Gitua- rin mit Beleidigungen überhäuft und mit den Fäusten bedroht. Morandi schließt: Schaffung neuer und die finanzielle Stärkung der vorhan- tionen heraufbeschworen, wie den 3. September 1921( Blutſonn­Ich glaube, hier meinem journalistischen Berufe auf ehrliche denen sozialen Baubetriebe, ferner durch eine größere Ratio- abend) und Ueberfall der Hitler - Gardisten am heurigen" Deutschen Weise nachzugehen und betrachte es als meine Mission, in Italien nalisierung der Bauwirtschaft, durch Einführung der wissen Tag", und der Rest ist daß Jahre dieser Regierungskunst bekannt zu machen, was Deutschland denkt, schafft und schaftlichen Betriebsführung im Baugewerbe, durch die Ver- einen zukunftsfreudigen, anschlußbegeisterten Boltsteil ins Gegen- leidet. Aber ein anständiger Mensch sollte ein Anrecht darauf teilung der Bauaufträge auf das ganze Jahr, die rechtzeitige feil zu befehren vermochten. Das ist das Fazit, das aus der gestrigen haben, vor Beleidigungen und Drohungen geschützt zu werden, auch wenn er Ausländer ist. Ich begreife durchaus den Bereitstellung der Mittel für den Wohnungsbau, die rascheste Lostrennungsaktion gezogen werden muß." Durchführung bes einmal aufgestellten Bauprogramms, die Die Fränkische Tagespost" berichtet dazu, daß 14 000 beutichen Stolz und bewundere ihn; aber jedes Haß­Anwendung erprobter und billiger Ersatzbauweisen usw. ist unterschriften gesammelt wurden, womit die erforderliche An- gefühl muß zum Schaden Deutschlands ausschlagen, das doch eine weitere Berbilligung des Bauens herbeizuführen. zahl weit überschritten wäre. Auch dieser Vorgang ist nur so sehr Freunde nötig hat und Vertrauen im Auslande, um sich Wir können uns dieser Meinung des Herrn Morandi durchaus mungsbautätigkeit beeinträchtigt durch den ins Gigantische fuche, so etwas wie einen Fascismus zu entfachen, in Deutsch - anschließen. Sinnlose Exzesse gegen einzelne Ausländer Am schärften wird aber heute die gemeinnügige Woh- ein erneuter Beweis dafür, daß die nationalsozialistischen Ver- aus dem Elend und der Berzweiflung herauszuarbeiten." gestiegenen Bucher mit Baustoffen. Zur Bekämp- land überall scheitern. bessern weder die Lage Deutchlands im allge= fung dieses Wuchers ist bis jetzt so gut wie nichts geschehen. meinen, noch die der einzelnen Bevölkerungsschichten. Unsere Infolgedeffen ist ein sehr großer Teil der von der Allgemein­Bartcigenossen sind auch so politisch geschult, daß sie diese nationa­heit aufgebrachten Wohnungsabgabe dem Wohnungsbau ent- Wir wiefen neulich darauf hin, wie ein ostpreußisches deutsch liftische Hehe nicht mitmachen. Das hindert sie indessen nicht, bei zogen worden und in die Taschen der Baustofferzeuger und nationales Blott durch seine offene Forderung einer weitgehen aller Rüdsichtnahme auf einzelne Persönlichkeiten, doch die lleber­Baustoffhändler geflossen Die Riesengewinne, die diese Un- den Autonomie für Ostpreußen den Polen in die Hände arbeitet. fchwemmung Deutschlands durch ausländische Schieber ternehmungen im letzten Jahr gehabt haben, sind dafür der Dieses Blatt wird nun nicht etwa in der deutschnationalen Presse mit sehr großer Sorge zu betrachten. Sie würden es sicher für rich­beste Beweis. Einen nicht minder guten Beweis bietet ein abgeschüttelt. Im Gegenteil. Der Tag" veröffentlicht heute tig haiten, wenn durch die deutschen Gesandtschaften im Auslande Vergleich zwischen der Steigerung der Baustoffpreise und der eine lange Zuschrift, die diese Forderungen unterstreicht und eine strengere Kontrolle nach der Richtung vorgenommen Steigerung der Arbeitslöhne. Während am 1. November der sich zu eigen macht. Es heißt dort nach längeren Klagen über würde, daß die Einreifeerlaubnis nur solchen Personen gewährt wird, Lohn der Bauarbeiter im Reichsdurchschnitt um das 236fache den Berliner Kurs" über die Entlassung reaktionärer Land- die einen wirklich wichtigen 3wed ihrer Reise nach Deutsch­gegenüber der Vortriegszeit gestiegen war, betrugen die räte weiter: land nachweisen können.

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Altpreußische Separatisten.

Preise der Baustoffe im Durchschnitt bereits das 766fache." In einflußreichen deutschnationalen Kreisen wird für eine Vom 1. Juli 1914 bis 1. September 1922 war der Lohn Lockerung der staatsrechtlichen Bindungen an Preußen lebhaft ge­anteil für eine Wohnung von 70 Quadratmetern Wohn- worben. Man schickte zunächst ein fleineres oftpreußisches Blatt, das Oberländer Boltsblatt", mit einem Tendenzartikel dieses fläche von 61,8 Proz auf 33% Proz. zurückgegangen, während in der gleichen Zeit der Anteil der Baustoff- Sinnes vor. Darin wurde nicht nur eine Berwaltung gefordert, bie Bertrauen der örtlichen Majarität genießt, sondern auch die fosten von 38,2 Broz. auf 66% Pro3. gestiegen war. Frage aufgeworfen, ob Ostpreußen nicht lieber eine Kolonie nach Treffender fann der ungeheure Schaden der freien Mono- englischem Muster mit self- government oder ein eigener Bundes­polwirtschaft in der Baustoffindustrie und im Baustoffhandel staat werden foll." nicht dargetan werden. Wenn die Mittel, die das deutsche Bolt für den gemeinnüßigen Kleinwohnungsbau aufbringt,

" Fredigundis" von Franz Schmidt .

Premiere der Staatsoper.

Eine neue Tageszeitung. Die Ledebour- Gruppe bringt ab 1. Januar eine neue Tageszeitung Der Wedruf" heraus. Kommunistische Blutjustiz. Der Prozeß gegen die Sozialrevo lutionäre in Petersburg ist zu Ende. 11 Angeklagte wurden zum Tode verurteilt.

Die Universität Gent foll nun doch flämisch werden. Die Rammer hat es mit 89 gegen 85 Stimmen bei 6 Enthaltungen be­schlossen. Der Streit wurde so lebhaft, daß der Kolonialminister Frand den Erminister Paul Hymans wegen Beleidigung zum Zwei­fampf herausforderte.

Es wird weiter behauptet, daß auch die Deutsche Bolts partei, die ja tatsächlich bei den Wahlen in Ostpreußen mit Bor­Werkes prägen sich dennoch ein als wirkliche Musikbekenntnisse. besonders gegen die Anstalten der römisch- katholischen Gemeinden; Stredenweise aber gleitet die Musik in eigenem. nur noch fachlich den Anstoß zu der Maßnahme haben die Freimaurer schottischer wertvollem Arbeitsstrom dahin, unbrauchbar für das Theater. Zwie- Observanz gegeben, die den Standpunkt vertreten, es sei nationale spältiges Verlangen eines eigenartigen Rönners brachte Schmidt Pflicht, den Staat für die Erziehung aller Kinder verantwortlich zu Es geschah also im Zeitalter der Merominger, daß Fredigundis, dahin, auf der einen Seite die fleinen Formen zu liebtosen, auf der machen, damit fie gute amerikanische Bürger werden und alle Un­Magd, Here, Weibteufel, Elfe und Besessene in einem, den anderen Seite impressionistisch zu malen und redselig den eigent- terschiede des Besizes, der Klasse und der religiösen Zugehörigkeit Herzogsfohn Landerich liebt, ven feinem Bater verstoßen, vom lich dramatischen Atem zu verlieren. In die Partitur geſentt, ver- ausgetilgt werden könnten. Als die Bill eingebracht war, erfuhr sie Rönig Chilterich zu feinem Weib erhoben ward. Ihr Machttraum loren Kopf und Ohr die Distanz zum Wort, zum Gefang. Das lln- auch die lebhafteste Unterstützung des Ku- Klux- Klan, der ja seine ist damit erfüllt, doch stieg sie so hoch nur durch Mord an der jungen melodische hysterischer Perversion, als Reizmittel des Auges inter - Angriffe ebenfalls besonders gegen die Katholiken richtet. Indes Königin. Ihre Schuld rächt sich am Kinde, das dahinfiecht. Ber- effant, hat in der Ausfüllung des ganzen Werkes eine schöne Barti- wird das Gesetz nicht vor 1926 tatsächlich wirksam werden; bis dahin gebens fleht die Königinmutter den Bischof, der just wieder Lande- tur zu nur furzem Leben befähigt. Am Stoff, der nach Musik- werden die Gerichtshöfe es auch auf seine Verfassungsmäßigkeit zu rich heißt, an, das Kind durch Gebet zu retten. Landerich, der zur effetten lechzte, an gar zu bewußter Technit, an der Vornehmheit, prüfen haben. Keine Beamteneigenschaft der Schauspieler. Die Mitteilung, Buße einst ins Kloster geschickt war, verlangt von ihr Entsagung die eine Moritat in Mufit veredeln sollte, an seiner Welteinsamkeit, der Königsmacht, Buße und Reue. Sie verspricht es, mischt einen die ihm jeder geriffene Bühnenpraktiver hätte umwandeln können, daß die Schauspieler der Staatstheater als Beamte mit Pension, Witwengeld usw. angestellt werden sollen und ihrer­Gifttrant, während der Priester beim Kinde fniet, büßt aber ihre ist Schmidt diesmal gescheitert. Die Berlodungen für den Dirigenten waren groß. Stiedry feits endgültig auf das Streifrecht Berzicht leisten, teuflische List mit dem Tode des Geliebten, der just den falschen Botal an den Mund gesetzt hat. Auch das Kind stirbt, auch Fredi- überwand die Kompliziertheiten eines Zusammengehens von Spiel wird der Telegraphen- Union an zuständiger Stelle als unzu­und Musik großartig. Fräulein Klepner fei für die Treue, die treffend bezeichnet. Tatsache ist nur, daß die Schauspieler einer gundis stirbt an der Bahre des Königs in des Bischofs Armen. Das ist eine Moritat von A bis 3, Dolch, Gift, Krankheit, fie dem Wert hielt, gepriesen. Gern überhört man Unebenheiten entsprechenden Gehaltsklasse den Beamten gleichgestellt werden und Klofter und Balaft, Wiege und Grab, Unschuld und Teufelei, Christen- und Müdigkeiten eines Organs, wenn die innerliche Anteilnahme automatisch fünftig mit dieser entsprechenden Beamtenflaffe im Das Gewissen des Gehalt steigen. Von der Verleihung der Beamteneigenschaft betreffs tum und Heidentum: da habt ihr das Rezept der Herren Warden zu grenzenlos ehrlich zur Schau gestellt ist. und Welleminsti, die vor den gräßlichsten Unmöglichkeiten Komponisten hatte in ihrem Herzen einen Widerhall. Alle ihre Pension usw. fann aber feine Rede sein. nicht auswichen, weil sie glaubten, in Märchen und Symbolen alles männlichen Opfer waren fich eines hohen, wenn auch vielleicht un­Berwegene und Rezerische mischen zu können. Streifte das Buch dankbaren Dienstes voll bewußt. mit seinen Zufallsfituationen nicht gelegentlich die Komit, man würde Stoff und Mache als würdelos empfinden. Die Idee wäre so schlecht nicht, und im Roman Felix Dahns dringt sie ethisch eben noch etwas durch. Mit der Komprimierung des Stofflichen, im harten Neben­einander aber fiegt das Kino, während der Kampf Landerichs zwischen Liebe und Sohnespflicht gleichgültig wird.

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Dr. Kurt Singer .

Der Kanaltunnel in Sicht. Wie aus den neuesten Berichten der Ranaltunnel- Gesellschaft hervorgeht, tritt die Ausführung des so viel besprochenen Tunnels unter dem Kanal, der Frankreich und England durch eine Eisenbahnlinie verbinden soll, nummehr in das Bereich der Möglichkeiten. Die französische Handelskammer hat ein sehr gün ftiges Urteil abgegeben, demzufolge die Kosten eine Milliarde nicht übersteigen sollen und die Dauer der Ausführung auf sieben Jahre angegeben wird. Die Aufbringung der Mittel bietet keine Schwierig. beiben, ebensowenig die Verschiedenheit der Schienenwege auf beiden Seiten des Kanals, die sich durch Umänderungen verhältnismäßig leicht befeitigen läkt. Die Great Northern Railway hat sich bereit erklärt, die Bahnhöfe ihres Netzes für den internationalen Eisenbahn­verkehr durch den Tunnel umzugestalten.

Hedda Gabler im Residenz- Theater. Ob bei der Wahl dieses absen das dreiedige Verhältnis eine Rolle gespielt hat? Doch wohl nicht, denn es wird ja nicht realisiert. Nein, Tilla Durieux follte ihr Startum an diesem Problemſtüd erweisen, das sonst wohl faum aufgefrischt worden wäre. Jbsens allzu raffinierte Berechnung läßt Was macht Franz Schmidt mit diesem Tegt? Statt ihm das einen Eiseshauch von dem einst bewunderten Drama ausgehen. Frau Furioso und die Glut einer Musik zu geben, die knallige Effekte Durieur prägte, unterstrich, übertrieb diesen Zug. Ihre Hedda fnallig aufplaken läßt, gibt er sich als Interpret von dramatischen ist kaum noch die Schöpfung Ibsens , sondern ihre eigene. Sie gibt Bewegtheiten, die doch nicht da sind. Statt das Rot des Blutes der Generalstechter, die auch ein ästhetisches Nervenwesen mit roman­und der bösen Leidenschaft, die wenigstens in Fredigundis gewollt tischen Allüren ist, refolut den Charakter der Kanaille, die wie die ist, zum Grundton der Partitur zu machen, haftet er nur an der Spinne ihre Opfer belauert und aussaugt. Alles ist Berechnung, Didflüffigkeit des Stoffes und bläft fie mit gelben Trompetenstößen Ueberlegung. Wie sie ihre Augen erlöschen läßt und meist mit ge­zu einer lauten Rundgebung höchst begabter Epigonenarbeit auf. fchloffenen Lidern spielt, wie sie höhnisch den Mundwinkel aufzucken Zwischen Waaner und Schrefer pendelt unschlüssig der Herzschlag läßt und eigenwillig das Kinn vorstrect, das ist alles echteste Durieur. der Mufit. Schmidt kann Bartituren schreiben, ja, fie tönnen im Gie fasziniert, aber sie ist ein viel zu bedrückter Willensmensch, um Detail der Arbeit geradezu Bewunderung erregen, aber er filtriert die Broblematit dieses Menschen voll zu erschließen. Ein furcht­fie nicht, er ſtuft und ordnet den Klang nicht nach dem Wort, nicht bares Raubtier! Um fo mehr fehrte Hans Marr die Güte und die Dort oben ist Theater, und unten schreibt ein tölpische Spießigkeit in seinem Teßmann hervor. Theodor B eder Symphoniker fein Herz oh, mit unerhörter Fertigkeit des Kontra- war Lövborg, ganz unnordisch, ein Berliner Bohèmien. Sehr Mug, punktierens, der themotischen Beriation, des belebten Spieles der sehr fühl und gepflegt der Rat Brad von Keller.Nebri, ein Instrumente. Seine Motive haben Charakter, aber feine latente fleines Stabinetistück die alte Tante von Helene Rie z. Die Kunststelle der Sozialdemokratie Wiens veranstaltete im Spannuna, teine fortzeugende eigene Kraft, feinen mufitalischen Die Einheitsschule in Amerika . Als die einschneidenste Maß- letzten Gefchäftsjahr 337 Teatervorstellungen, die von 368 115 Personen Klang. Mes nüßt da die geiftvollste Umkehrung und vollendetfte Die Kunstitelle ift daran, auch gute Filme vorzuführen. harmonische Bravour, wenn das Originalbild uns nicht an die Seele regel in der Entwicklung des Schulwesens in der amerikanischen Begen die Benachteiligung der Arbeiterflasse durch die Zeitung der Staats­packt. Zudem verschlingen die äußeren Erregungen der Bühne schon Union wird ein Gesez bezeichnet, das jetzt im Staate Oregon erlassen theater beschloß die Parteifonferenz einen scharfen Broteit. Ein dänischer Friedenspreis. alles Interesse, und selbst der Mutige hat Mühe, im taum abges worden ist und das alle Kinder zwischen 8 und 16 Jahren zum Be­Ein Kopenhagener Berlagsbuch­dämpften Klang des dicken Orchesters immer Ablenkungsreize zu suche der staatlichen Schulen verpflichtet. Die innerhalb des Staates händler hat dem Nobelpreis- Komitee mitgeteilt, daß er in Bewunderung finden. Ein paar Lyrismen, Heine Liebeslieder, visionäre Mono- von religiösen Körperschaften oder von Brivaten gegründeten Schulen der Arbeit Fritjof Nansens einen dem Friedenspreis entsprechenden Betrag loge, ein Tanz, das Borfpiel zum 2. Aft und der Austlang des verlieren dadurch ihre Daseinsberechtigung. Der Schlag richtet sich zur Verfügung gestellt habe, der Nansen zugeteilt werden soll.

nach der Szene.

―r.

Deutsches Künstler Theater. Die für Donnerstag argesette Urauf führung von Hans Müllers Luftspiel Grohmama" ist auf Freitag, den 22. perlegt worden. Am Donnerstag bleibt das Theater gefchloffen. Die für diesen Tag gelösten Eintrittsfarten behalten für Freitag ihre Gültigkeit. Der französische Dichter Henri Guilbeaug veranstaltet in Gemein­schaft mit Alfred Beierle am 21., abends 8 Uhr, im Klindworth­Scharwenka- Saal, Lukowsir. 76, einen Vortragsabend: Der Geift des neuen Ruß and und die fommende eltliteratur". Alfred Beierle wird von russischen, französischen, deutschen und holländischen Autoren lefen.

besucht waren.