Einzelbild herunterladen
 

2. Beilage zum Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Nr. 23.

Gerichts- Beitung.

"

Gewerbegericht.

-

-

Sonntag, den 27. Januar 1895.

-

12. Jahrg.

minderung der Erwerbsfähigkeit eingehend Beweis und wies die möglich mache, fomme noch in betracht, daß einen so leidenben Klägerin ab, weil sie in nicht genügender Weise darzu- Menschen doch überhaupt niemand einstelle, und es sei doch wohl thun vermochte, sich thatsächlich im Dienste jener versicherten etwas allzu optimistisch von unseren Arbeitsverhältnissen gedacht, Wer sich damit einverstanden erklärt, die Hutfabrik die betreffende Fingerverletzung zugezogen zu haben. wenn der Gutachter ernstlich glauben wolle, daß ein so leidender Arbeit auszusehen", bat nach der Praxis des Gewerbe- Die Frage, ob Klägerin während ihrer Nachtarbeit Hausindustrielle Mensch noch jetzt mit Leichtigkeit 900 Mart jährlich verdienen gerichts feinen Anspruch auf Lohn für die Tage, an denen er oder Arbeiterin im Betriebe ihres Auftraggebers gewesen, ließ tönne. Das Reichs- Versicherungsamt schloß sich diesen Ausführungen aussett". Bei vielen einschlägigen Entscheidungen spielte das das Schiedsgericht außer betracht. an und sprach dem Kläger wenigstens eine Rente von 75 pet. fogenannte stillschweigende" Einverständniß Aus demselben Grunde, wie das Echiedsgericht ihre Berufung, und Vertretungsgebühr zu. Es wurde besonders hervorgehoben, eine große Nolle, demzufolge tamen natürlich andererseits die ver- wies das Reichs- Versicherungsamt den Rekurs der Frau Baumert daß es seltsam sei, wie selbst bei den Autoritäten der medizinischen schiedenen Arten des Protestes hervorragend in Frage. zurück, wobei es jedoch und das ist hier das wesentlichste Wissenschaft über rein wissenschaftliche Fragen so verschiedene In letterer Hinsicht ist ein Prozeß interessant, der am ausdrücklich aussprach, dieselbe sei während ihrer Arbeit in der Ansichten herrschen könnten. 22. Januar von der Kammer III entschieden wurde. Der Stein- eigenen Behausung nicht Hausindustrielle, sondern träger R. verlangte negen unberechtigter Entlaffung eine Lohn- Arbeiterin des Hutfabrikanten gewesen. Mit anderen Worten: der Halberstädter Sonntagszeitung", Friedrich Hurlemann träger R. verlangte wegen unberechtigter Entlassung eine Lohn Der Nachweis ihrer Behauptungen hätte ihr zu einer Rente ver- in halberstadt  , sollte durch einen von ihm in seinem Blatte Der Boykott vor dem Reichsgericht. Der Redakteur entschädigung. Ter Beklagte, Bauunternehmer D., suchte durch das Zeugniß eines Kolonnenfübrers" zu beweisen, daß der holfen. veröffentlichten Artikel die Staatsanwaltschaft beim Landgericht Kläger   nicht entlassen, sondern nur aufgefordert worden sei, aus­Die Familienkatastrophe Lengling wird in einiger Zeit Halberstadt   beleidigt haben. Die Staatsanwaltschaft stellte zusehen. Der Zeuge sagte nun folgen des aus: Er habe einige die Geschworenen am Landgericht 11 beschäftigen. Es handelt Strafantrag, aber das Landgericht erkannte am 5. Sep­Steinträger, darunter den Kläger  , am 15. Dez. zum Aussehen auf sich, wie erinnerlich, um die Frau, welche in ihrer Nothlage und tember v. J. auf Freisprechung des Angeklagten gefordert und denselben mit dem Bemerken Buch und Karte gegeben, Verzweiflung dazu getrieben wurde, ihre Kinder im Tegeler See  Hurlemann. In einer früheren Nummer des genannten sie sollten sehen, wo anders Arbeit zu bekommen, denn diesmal zu ertränken; sie selbst hatte sich dann auch in gleicher Weise Blattes hatte eine Aufforderung zur Theilnahme an dem Boykott werde es wohl etwas lange dauern. Hinzugesezt habe er noch, den Tod geben wollen, wurde aber lebend dem Wasser entrissen. der Braunschweiger Bierbrauereien und der Schuhfabrik finde jemand Arbeit, so sei es gut; wem dies nicht gelinge, der Frau Luise Lengling befindet sich in Untersuchungshaft und hat von Konrad Zack u. Ko. in Burg bei Magdeburg gestanden. möge wiederkommen. Darauf habe der Kläger   erklärt, daß er den Rechtsanwalt Wronker zu ihrem Vertheidiger gewählt. Da Diese Nummer war von der Polizei auf Veranlassung der Staats­nicht wiederkomme, und dann die Klage angestrengt. Gerade die That mit ihren Motiven ziemlich flar liegt, so ist die Unter: anwaltschaft beschlagnahmt worden, da die lettere in der Auf­infolge dieser Aussage, auf welche auf welche der Beklagte seinen suchung rasch vorwärts geschritten, und es wird in nächster Zeit forderung zum Boykott einen groben Unfug erblickte. In der Einwand gegen die Klage stüßte, wurde derselbe vers gegen die unglückliche Mutter die Anklage wegen Mordes von nächsten Nummer seines Blattes veröffentlichte nun der Ange­urtheilt. Der Vorsitzende Assessor Lohmeyer führte zur Begründung der Staatsanwaltschaft erhoben werden. flagte einen Artikel, der den Anlaß zu der gegens aus, mit der Aeußerung, er fomme unter den obwaltenden Um In bedenklicher Weise macht sich oft bei den Aerzten das wärtigen Anklage gab. Die Tendenz desselben ergiebt ständen nicht wieder, habe der Kläger zu erkennen gegeben, daß Bestreben geltend, Gebrechen, welche Arbeitern durch Betriebs- sich daraus, daß Hurlemann auf den Umstand er mit dem Aussetzen wegen der voraussichtlichen langen Dauer unfälle entstanden sind, als möglichst geringfügig zu begutachten, binmjes, die Staatsanwaltschaft sei nicht eingeschritten, als die nicht einverstanden gewesen sei. Jener Protest habe ihn gerade so daß die Kassen und Genossenschaften eine kleinere Rente, als Antisemiten ein Flugblatt verbreiteten, in welchem jedermann vor dem Verlust eines Entschädigungsanspruches Kündigung die, welche der Verletzte für sich zu verlangen berechtigt erachtet, aufgefordert wurde, nicht bei Juden zu kaufen, also alle jüdischen war nicht ausgeschlossen. bewahrt. zu zahlen haben. Merkwürdig ist dabei, daß selbst von den Geschäftsleute boykottirt worden seien. Das Landgericht hielt Vom Reichs- Versicherungsamt. Durch sein fchuld- medizinischen Kapazitäten Gutachten erstattet werden, welche den Vorwurf, die Staatsanwaltschaft sei gegen die Antisemiten haftes Verhalten" follte nach Ansicht der Knappschafts  - denen ihrer gleich berühmten Kollegen widersprechen, und es muß nicht eingeschritten, nicht für eine Beleidigung, denn die Staats­Berufsgenossenschaft der Arbeiter Brand eine beträchtliche Ver- das unter allen Umständen den Eindruck hervorrufen, als stände anwaltschaft habe ja triftige Gründe haben können, weshalb sie schlin merung seines Bruchleidens möglich gemacht haben; die die medizinische Wissenschaft heutigen Tages noch auf recht un- nicht einschritt, nämlich, daß sie in der Verbreitung des Flug­selbe legte deshalb beim Reichs Versicherungsamt den Rekurs sicheren Füßen. Der Bergmann Adolf Meyer   hatte im vorigen Jahre das blattes feine strafbare Handlung erblickte. Der Angeklagte habe gegen ein fchiedsgerichtliches Erkenntniß ein, welches dem Brand Unglück gehabt, im Schacht abzustürzen. Der Fall schien zunächst aber umsomehr ebenfalls dieser Ansicht sein können, als eine ganze 20 pCt. der Vollrente zugesprochen hatte. Das schuldhafte günstig verlaufen zu wollen, denn äußere Verlegungen waren nicht Anzahl von Gerichten, wie er auch in dem Artikel erwähnt, die Berhalten" fah die Berufsgenossenschaft darin, daß der Kläger   erheblich festzustellen, dagegen stellte sich ein nervöses Leiden ein, Aufforderung zum Boykott nicht für strafbar erklärt haben und Refursteklagte troh seines Bruches fein Bruchband   trug, welches recht erhebliche Dimensionen annahm und dem Kranken zu einer Beschimpfung der Staatsanwaltschaft würde die bes als er den Unfall erlitt. Brandt war nämlich im Betriebe seines nicht nur das Leben gründlich verbitterte, sondern ihn auch un- hauptete Thatsache erst dann werden, wenn der Staatsanwalts Arbeitgebers zu Falle gekommen, wodurch nach ärztlichem Gut fähig zur Arbeit machte. Dr. Löbker stellte eine traumatische schaft unlautere Motive vorgeworfen wären, was aber nicht ge­achten feine Arbeitsfähigkeit um 20 pCt. vermindert wurde. Das Neurose fest und gab zu, daß durch diese Krankheit Meyer etwa schehen sei. Daß der Schlußsatz des inkriminirten Artikels, wie Reichs Versicherungsamt unter dem Vorsitz des Geh. 50 pet. seiner Arbeitsfähigkeit eingebüßt habe. Meyer war an die Staatsanwaltschaft meine, höhnisch sei, könne nicht an­Regierungsrathes Dr. Graf wies den Refurs der Knappschafts  - derer Ansicht, denn er fühlte, daß er überhaupt nicht fähig zur genommen werden. Jedenfalls habe aber der Angeklagte in Berufsgenossenschaft zurück. Grund: Ter Umstand, daß angestrengten Arbeit sei. In dem Verfahren vor dem Schieds- Wahrnehmung berechtigter Interessen berechtigter Interessen gehandelt und die Brand aus der Beleidigung gehe weder fein Bruchband getragen, schließe den Anspruch gericht gegen den Beschluß der Knappschaft hatte Meyer Berufung Absicht der Form, nicht aus. Daraus sei nicht ersichtlich, daß derselbe den eingelegt trat als Sachverständiger der Kreisphyfifus in noch aus den Umständen hervor. Der Angeflagte habe Unfall vorsäglich herbeiführen wollte. Nach§ 5 des Unfall- Gelsenkirchen, Professor Dr. Limper, auf. Dieser die war fragliche Thatsache mittheilen dürfen, da er ste wahr gehalten habe. Die Staatsanwaltschaft Versicherungsgefeßes von 1884 steht dem Verletzten oder seinen der Ansicht, daß bei der traumatischen Neurose Meyer für Hinterbliebenen fein Anspruch zu, wenn der Betriebsunfall vor- nicht nur zu 50 pt., sondern vollkommen arbeitsunfähig hatte gegen das freisprechende Erkenntniß Revision eingelegt fäglich herbeigeführt wurde. jei. Der Sachverständige sprach gleichzeitig die Absicht aus, daß und Verlegung des Strafrechtes gerügt. Sie legte den Artifel Von nicht zu unterschäßender Bedeutung es sich vielleicht empfehle, den Kranken zunächst noch einige Zeit, so aus, als ob der Angeklagte gesagt habe, die Staatsanwalt­dürfte eine Entscheidung sein, die ebenfalls unter dem Vorfit vielleicht auf 12 Tage, im St. Vincene Krankenhause zu ob- fchaft sei nicht gegen das antisemitische Flugblatt eingeschritten, des Geh. Regierungsrathes Gräf am 17. Januar gefaßt wurde. serviren. Dies geschah, und nun hatte auch Professor Steiner wohl aber gegen den Boykottartikel der Sonntagszeitung, weil Lie Näherin Baumert mar des Tags über in einer Dresdener den Zustand des Kranten zu begutachten. Dieser stellte ebenfalls es sich hier um Sozialdemokraten handle. Die von der Reichs­Filz- und Strohhutfabrik thätig, nahm sich aber in der Saison traumatische Neurose und Mustelatrophie fest, meinte aber anwaltschaft nicht vertretene Revision wurde gestern vom Reichs­des Abends, wie andere Arbeiterinnen auch, noch Arbeit mit nach gleichu ohl, daß Meyer fimulire, wenn er so thue, als tönne er nicht gerichte verworfen, da sie nur in unzulälänglicher Weise gegen Hause, die eilig fertig werden sollte. Auf einen Nadelstich, den arbeiten, denn mindestens die Hälfte seiner früheren Erwerbsfähigkeit die thatsächlichen Feststellungen ankämpfe. fie bei dieser Thätigkeit im eigenen Heim fich versehentlich zu sei noch vorhanden. Tem Kranten wurde deshalb nur 50 pCt. Rente gefügt zu haben behauptete, führte Frau Baumert eine Beschränkung zugesprochen, und als Jahresdurchschnitt wurde 1800 M. ange ihrer Erwerbsfähigkeit zurück, und beanspruchte von der Bekleidungenommen. Meyer legte hiergegen Refurs ein, und vor dem Reichs­industrie- Beri se genoffenschaft eine Unfallrente. Tie Genossense aft Versicherungsamte bestritt Redakteur Fränkel als Vertreter des wies sie mit der Motivirung zurück, daß sie während Klägers, daß das letzte Gutachten das Richtige getroffen haben ihrer Thätigteit in der eigenen Wohnung nicht fönne. Es verstehe sich wohl von selbst, daß ein Mensch, der Arbeiterin in einem versicherungspflichtigen fortlaufend durch die traumatische Neurose gereinigt sei, nicht Betriebe gewesen sei, sondern eine Haus als arbeitsfähig gelten tönne, zumal auch noch eine Mustel. industrielle. Das dann von Frau Baumert angerufene atrophie vorhanden sei. Ganz abgesehen davon, daß Echiedsgericht erbob über den Ursprung der fraglichen Ver- der Zustand des Kranken ein regelmäßiges Arbeiten

M

%

-

1111=

-

Gewerkschaftliches.

Der dritte Band des Kapitalsmittein, anlegen und einen großen in variablem, in Lohnarbeit, als daß die Produktivität der Arbeit gestiegen ist.

( Fortsetzung.)

In den ersten zwei Bänden wurde angenommen, daß der Austausch der Waaren fich thatsächlich nach dem Werthe voll zieht, also auch der Werth des Geldes, das gezahlt wird, mit dem Werthe der Waare übereinstimmt.

Produktion."

-

Ueber die Pläne der Generalfommission wurde vor kurzem durch Genossen Sperka im Fachorgan der Handschuh­macher Andeutungen gemacht, die zu recht sonderbaren Ver­muthungen über die Absichten dieser Kommission führen konnten. Wir haben uns deshalb selbst veranlaßt gesehen, um Aufklärung in dieser Sache zu ersuchen, mit dem ausdrücklichen Bemerfen: ,, Uns ist von Vorgängen, wie sie Sperka andeutet, nichts bekannt, fleinen Theil in konstantem Kapital, in Produktions- größeres konstantes Kapital in Bewegung setzen? Nichts anderes, also diejenigen, welche mit dem geringsten Kapital die größte Die progressive Tendenz der allgemeinen Profitrate zum Bahl von Lohnarbeitern   ausbeuten. Nun ist dem thatsächlich Sinten ist also nur ein der kapitalistischen   Produktionsweise nicht so. Jedes Kapital bringt durchschnittlichen Profit, gleich eigenthümlicher Ausdruck für die fortschreitende Entwickelung der viel, wie es zusammengefeßt ist, aus tonstantem und variablem gesellschaftlichen Produktivität der Arbeit." Theile. Diese Ausgleichung cben bringt die Konkurrenz zu ſande. Es zeigt sich also, daß mit der Entwickelung des kapita­Wie aber alle ökononomischen Gesetze, ist dies nur ein Denn, liefert ein Produktionszweig einen überdurchschnittlichen liftischen Systems ein stets größerer Theil des Kapitals in ,, tendenzielles" Gesetz, d. h. die Preiſe tendiren nur dahin, mit Profit, so strömen diesem neige neue Kapitale zu; ge- tonstantem Kapital, ein stets fleinerer Theil in Arbeitslohn angelegt dem Werthe übereinzustimmen. Im einzelnen ist das nicht der schieht dies, so werden mehr Waaren hergestellt, als zur Deckung werden muß. Damit ist aber nicht gesagt, daß die Masse des Fall; im Gegentheil, da die Preise auf dem Markte durch die der Nachfrage nothwendig. Ein Theil der Waaren würde dann Mehrwerthes sinft, im Gegentheil. Die Anzahl der vom Kapital Konkurrenz hin und her gezerrt werden, so wird eine Waare im gewissermaßen vergeudete Arbeit repräsentiren. Und da auf angewandten Arbeiter, also die absolute Masse der von ihm in Einzelfalle bald unter, bald über dem Werthe verkauft werden. Dem Markte jedes Stück gleich gilt, würde der Werth der ein- Bewegung gesetzten Arbeit, daher die absolute Maffe der von Es scheint also das Werthgeseh überhaupt nur ein Hirngespinsi zelnen Waare niedriger sein, und thatsächlich wären dann auch ihm aufgesaugten Mehrarbeit, daher die Masse des von ihm pro­zu sein; und doch wird von Mary nachgewiesen, wie gerade die Kapitalisten genöthigt, sie billiger loszuschlagen; der Preis duzirten Mehrwerthes, daher die absolute Masse des von ihm dieser Widerspruch eine Konsequenz des Gesetzes selbst ist. würde sinken, mit ihm der Profit, und so würde produzirten Profits, fann also wachsen, und progressiv wachsen, Die Preise werden auf dem Markte bestimmt, wobei jeder das Gleichgewicht wieder hergestellt. Allerdings nicht ohne tros des progressiven Falles der Profitrate. Dies kann nicht nur Diesen ich were Verluste Kapitalist sucht, möglich viel Profit einzuheimſen. für einige Rapitalisten, die dabei der Fall sein. Es muß der Fall sein vorübergehende Profit berechnet er natürlich nach seinem Gesammtkapital, Baut und Haare laffen können, und nicht ohne Arbeits- Schwankungen abgerechnet- auf Basis der kapitalistischen  welches in der Produktion seiner Waare angewandt wurde. In stockungen, welche die Arbeiter brotlos machen. So sehen der That nun fann der Profit nichts anderes sein, als Mehrwerth, wir, daß der Preis nur selten genau dem Werthe entsprechen dieser ober entsteht nicht aus dem Gesammtfapital, sondern, da wird; denn dazu ist nothwendig, daß erstens das Kapital in er aus Mehrarbeit besteht, fann er nur im Verhältniß sieben zu einem gewissen Durchschnittsverhältniß in fonftantes und variables dem Theile des Kapitals, welches zum Kauf der Arbeitskraft, zerjällt, und zweitens daß Angebot und Nachfrage sich das also als Lohn, angewendet wurde. Es muß also ein Unterschied Gleichgewicht halten, was eben nur ausnahmsweise der Fall sein existiren zwischen der Rate des Profits, d. h. dem Verhältniß fann. Im allgemeinen müssen eben auf grund des Werthgesetzes des Mehrwerthes zum Gesammtkapital, und der Mehrwerths Schwankungen eintreten. rate, dem Verhältniß des Mehrwerths zum variablen Kapital. Während so der einzelne Kapitalist bemüht sein muß, den Mary untersucht nun, wie die Mehrwerthsrate fich zur Preis seiner Waare möglichst über den Werth hinaufzutreiben, Profitrate verhält, wobei er nachweist, daß mit Aenderung der möglichst viel von dem ganzen Mehrwerth, welcher durch die Produktivität der Arbeit in einem Produtionszweige nicht nur Gesammitarbeit hergestellt ist, in seine Tasche zu lenfen, und im das Verhältniß von bezahlter zu unbezahlter Arbeit, also des Kampf auf Leben und Tod mit allen anderen Kapitalisten steht, Mehrwerths zum variablen Kapital, sich ändert, sondern daß in ergiebt sich ein ganz anderes Bild, wenn wir Kapitalisten und diesem Falle auch das Verhältniß vom fonftanten und variablen Arbeiter als Klassen einander gegenüberstellen. Hier kommt es Theil sich ändern muß. Daß weiter die Umschlagzeit, in welcher nur darauf an, wie viel mehrwerth überhaupt erzeugt das Kapital Mehrwerth nicht nur schaffen, sondern auch realisiren, wird; denn aus diesem allein fann Profit ent in Geld unfeßen fann, von größter Bedeutung für die Profitrate nommen werden. Deshalb ist jeder Kapitalist direkt ist; endlich wie die Profitrate gesteigert werden kann, indem Er- intereffirt an dem Exploitationsgrad der Arbeit, also daran, daß sparnisse am fonstanten Kapital gemacht werden. Und zwar das Verhältniß von unbezahlter zu bezahlter Arbeit möglichst hoch 2. Darin, daß die Aneignung unbezahlter Arbeit, und das werden diese auf mehreren Wegen gemacht. Erstens auf Kosten der sei. Man hat also hier den mathematisch exakten Beweis, Verhältniß dieser unbezahlten Arbeit zur vergegenständlichten Arbeiter, indem man so viel, wie irgend möglich, fpart" bei warum die Kapitalisten, so sehr sie in ihrer Konkurrenz unter Arbeit überhaupt, oder kapitalistisch ausgedrückt, daß der Profit, Schußvorrichtungen, Ventilation u. f. w. Zweitens durch An- einander sich als falsche Brüder bewähren, doch einen wahren und das Verhältniß zum angewandten Kapital, also eine gewiffe wendung der Ergebnisse der Wissenschaft, indem man die Kraft- Freimaurerbund bilden gegenüber der Gesammtheit der Arbeiter Höhe der Profitrate über Ausdehnung oder Beschränkung der erzeugung besser ausnutt, bei der Kraftübertragung möglichst flaffe." Produktion entscheidet statt des Verhältnisses der Pros Berluste vermeidet, und indem man die Nebenprodukte möglichst Eine weitere höchst wichtige Frage ist diese: Die Durch duktion zu den gesellschaftlichen Bedürfnissen, zu den Bedürf verwerthet. schnitts- Profitrate ist teine konstante Größe; sie hat die nissen gesellschaftlich entwickelter Menschen. Es treten daher Nachdem Mary weiter die Wirkungen der Preisschwankungen Tendenz zu fallen. Warum? Die Profitmasse wird be- Schranken für sie ein schon auf dem Ausdehnungsgrad der Pro­der Rohstoffe, welche Veränderungen in der Größe des zirkulirenden meffen nach dem Verhältniß des Profits zum Gesammt- Kapital. duktion, der umgekehrt unter der anderen Voraussetzung weitaus Ropitals verursachen, auf die Profitrate geschildert und als Bei- Bum Beispiel wenn in einer Fabrit 100 M. an Lohn gezahlt ungenügend erschiene. Sie kommt zum Stillstand, nicht, wo die spiel die große Baumwollfrise von 1861-65 beschrieben hat, geht werden, während die Maschinen, Material und so weiter 50 M. Befriedigung der Bedürfnisse, sondern wo die Produktion und er über zur Untersuchung, wie auf grund der Konkurrenz eine tosten und der Profit 100 beträgt, io ist die Profitrate 100/150; Realisirung von Profit diesen Stillstand gebietet." Durchschnitts- Profitrate entstehen muß. Die Frage, die hier zu menn jezt dieselbe Arbeiterzahl bei gleichem Lohn, Maschinen und teontworten war, ist die: Würden sich die Waarenpreise thatfäch. Rohmaterial im Werthe von 400 in Bewegung fett und der lich nach dem Werth reguliren, so würden diejenigen Kopita Profit gleich bleibt, so ist die Profitrate 100/500, also ist sie listen das beste Geschäft machen, welche einen verhältniß gefallen. Was bedeutet aber, daß dieselben Arbeiter ein viermal tragende Kapital.

"

1

Dieses Fallen der Profitrate würde sogar viel rapider sein, wenn nicht verschiedene Umstände dem entgegen arbeiteten. Zu diesen gehört: 1. daß der einzelne Arbeiter in stets höherem Maße exploitirt wird; 2. daß der Arbeitslohn unter seinen Werth heruntergedrückt wird; 3. Verwohlfeilerung der Elemente des fonstanten Kapitals; 4. die relative Ueberbevölkerung, welche dahin wirkt, daß die Verwandlung von Handarbeit in Maschinen­arbeit nicht so schnell vor sich geht, als dies sonst eintreten würde; 5. der auswärtige Handel, weil Kapitale nach weniger entwickelten Ländern geworfen werden, wo der Profit höher ist.

"

Aus dem Fall der Profitrate zieht Mary die Konsequenz, daß die kapitalistische Produktionsweise sich selbst eine Schranke setzt. Die Schranke der kapitalistischen   Produktionsweise tritt hervor: 1. Darin, daß die Entwickelung der Produktionskraft der Arbeit im Fall der Profitrate ein Gesetz erzeugt, das ihrer eigenen Entwickelung auf einem gewissen Punkt feindlich gegenübertritt und daher beständig durch Krisen überwunden werden muß.

Damit sind die Erscheinungen des industriellen Kapitals era schöpft. Es giebt aber noch zwei weitere Kapitalformen, die untersucht werden müssen: das kaufmännische und das zins­( Schluß folgt.)