wurde mit allen bürgerlichen gegen alle sozialistischen Stimmen Schluß der Debatte beschlossen.
Im Aeltestenausschuß war befannt gewesen, daß auch Ledebour sich zum Wort melden wollte. Die bürgerlichen Parteien hatten dort ihre Absicht, ihm das Wort nicht zu verstatten, in feiner Weise zu erkennen gegeben.
Dem Beschluß auf Debatteschluß folgte unmittelbar die na mentliche Abstimmung über den Antrag Mart. Es ist möglich und sogar wahrscheinlich, daß sich ein Teil der Frattionsmitglieder, die in der Fraktionsfizung gegen jede gemeinfame Erklärung mit den bürgerlichen Parteien geftimmt hatten, vor der Abstimmung im Plenum aus dem Saal entfernt hätte, wie das der Fraktionsbrauch erlaubt. Durch den unmittelbar vorangegangenen Zwischenfall, der wie eine Provokation wirfte, mar nun die Stimmung so erregt, daß viel mehr Fraktionsmitglieder den Saa! verließen, als es sonst der Fall gewesen wäre und einige andere zum Zeichen ihres Protestes blaue Enthaltungszettel abgaben. Unter denen, die sich aus dem Saal entfernten, befanden sich auch Genossen, die in der Fraktion für den Antrag Marg eingetreten waren.
Wirtschaft
Gefahren.
Für die Volksbühne.
Mehr denn je bedarf heute jeder Bolfsgenosse seelischer Feier-| Theater uff. Opern erhalten die Mitglieder zurzeit bei der großen stunden, die ihn über die Nöte des Alltags erheben und ihm neue Volksoper im Theater des Westens , in absehbarer Zeit wird dazu Kraft geben für die notwendigen wirtschaftlichen, sozialen und poli- die Oper am Königsplay, die ehemalige Kroll- Oper, treten, die zurtischen Kämpfe. Solche Feierstunden zu vermitteln, ist vor allem das zeit auf Kosten des Vereins umgebaut wird, und in der die künftTheater berufen, in dem die einheitlich und festlich gestimmte Menge lerischen Kräfte der Staatsoper spielen werden. ein lebendig verkörpertes Kunstwert miterlebt.
Die Berliner Volksbühne E. B. hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Massen das Theater zu erschließen. Indem sie
Es wäre ein schwerer Verlust für das Kulturstreben des werftätigen Volkes Berlins , wenn die Volksbühne durch die wirtschaftlichen Schwierigkeiten dieser Zeit Schaden nähme. Das darf nicht sein! Die Unterzeichneten Spizenorganisationen rufen des
halb ihre Angehörigen auf, sich mehr denn je für die Volksbühne
einzusehen. Die Volksbühne E. B. ist ihre Bundesgenoffin im Kampf um die kulturelle Hebung und Befreiung
die organisierten Besucher selbst zu Trägern ihrer Theater macht und den Mitgliedern des Vereins ein Mitbestimmungs- und Kontrollrecht über Geschäftsführung und Spielplangestaltung gewährt, verwandelt sie das Theater aus einem Geschäftsunternehmen, dessen höchstes Ziel der Gewinn ist, und das dieses Gewinnes wegen zu allen Ronzeffionen an den schlechten Geschmad bereit ist, in ein der proletarischen Volksschichten. Jeder Arbeiter, jeder Angestellte, Rulturinstitut, das den Gemeinschaftswillen jeder Beamter sollte seinen Stolz darein sehen, auch Mitglied der einer Bereinigung fünstlerisch bewußter Men Volksbühne zu sein! schen spiegelt. Während durch planwirtschaftliche Regelung des Insbesondere ergeht an alle Frauen die Aufforderung, die Besuches das Risiko halb leerer Häuser vermieden wird, sorgt ein Gache der Wolfsbühne zu der ihrigen zu machen! Sind sie doch vor einheitlicher Beitrag für alle Mitglieder des Vereins bei allen anderen berufen, in dies Leben des Alltags Licht und Freude Auslosung der Plätze vor jeder Vorstellung für die Aufhebung aller zu bringen und für jene Feierstunden zu sorgen, die das Erlebnis Rang- und Klassenunterschiede im Theater. Hervorgewachsen aus edler Kunstwerke schafft. den Kulturbestrebungen des Berliner werktätigen Volkes, ist die Wer der Volksbühne bereits angehört, darf sich durch die erBolfsbühne heute wie immer eine Einrichtung, an deren Erhöhten Beiträge nicht abschrecken lassen, ihr die Treue zu haltung und Ausbau die Arbeiter, Angestellten wahren! Wer dem Verein noch nicht beigetreten war, melde und Beamten Berlins das allergrößte Interesse sich sofort als Mitglied an! Jeder werbe unter seinen haben. Freunden und Bekannten!
Die vergangene Woche brachte den Einmarsch der Franzosen und Belgier in das Ruhrgebiet . Ein großer, für den Bestand der deutschen Volkswirtschaft unentbehrlicher Teil, ein Rohstoff- und Kraftzentrum gewaltigster Bedeutung ist durch diesen dem Friedens vertrag widersprechenden Gewaltakt in die Hand eines unter der Last seiner Schulden zusammenbrechenden und deshalb mit der Geste des rücksichtslosen Imperialismus auftretenden Staates gefallen. Was von dieser schweren Erschütterung des deutschen WirtDie gewaltige Geldentwertung der letzten Zeit zwang die Bolts- In der nächsten Zeit werden durch gewerkschaftliche Vertrauens. schaftslebens auch fatastrophale Rückwirkungen auf die Ent- bühne zu einer erheblichen Steigerung ihrer Borstellungsbeiträge. leute erbelisten in den Betrieben und Bureaus herumgereicht wicklung der Mark erwartet hatte, sah sich enttäuscht. Der Dollar Die unterzeichneten Spikenorganisationen der Arbeiter, Angestellten werden. Es gilt, dafür zu sorgen, daß sie in möglichst kurzer Zeit ſtieg zwar am Dienstag auf den Refordfurs von 10 000 und über- und Beamten fönnen aber auf Grund eingehender Beratungen mit mit Neuanmeldungen gefüllt zurückgegeben werden können. Daneben schritt diesen Stand wesentlich, um am Wochenende mit 10 350( Ende den Vertretern der Volksbühne bestätigen, daß diese trot spar- fann jeder auch seine Anmeldung unmittelbar bei einer der Zahlvoriger Woche 8535) abzuschließen. Dieser neue Kurssturz der Mart famster Wirtschaft die Beiträge niedriger nicht stellen der Volksbühne E. V. vollziehen, so in der Geschäftsstelle des wirkt weiter auf die Preise erhöhend ein, er bleibt aber hinter der anzusetzen vermag; dies wäre nur möglich auf Kosten der fünft- Vereins, Linienstr. 227, in der Volfsbühnenbuchhandlung, Köpenicker Martentwertung früherer Perioden wesentlich zurüd. Es besteht lerischen Arbeit und einer ausfömmlichen Bezahlung der Angestellten Straße 68, bei den Theaterkassen der Tietzschen Warenhäuser uff. jedoch Grund zu der Befürchtung, daß damit der Abstieg der der Theater. Die von den unterzeichneten Organisationen vertreteDie Volksbühne ist das Theater des Boltes! Mart noch längst nicht beendet ist. 50 Proz. der Steinkohlen - nen Massen haben das stärkste Interesse daran, daß die Volksbühne An die Stelle des fapitalistischen Geschäftstheaters setzt sie das förderung des Ruhrgebietes, über 40 Broz. der Steinkohlenförderung nicht ihren fünstlerischen Charakter verliert, wie auch daran, daß das wahre Kulturtheater, das ohne Gewinnabsichten arbeitet. Je größer des gesamten Deutschland ist mit dem Vormarsch der Franzosen in Personal der Volksbühnentheater angemessen bezahlt wird. Die not- der Bustrom neuer Mitglieder, desto mehr Theater können von der fremde Gewalt gekommen. Ein Rückgang der Kohlengewinnung er- wendige Erhöhung der Beiträge darf deshalb keinen Grund bilden, Volksbühne E. V. ihres geschäftlichen Charakters entkleidet und in scheint unvermeidlich. Und selbst wenn er nicht eintreten sollte, ob- sich der Boltsbühne fern zu halten. den Dienst der Boltsbühnenidee gestellt werden.. Helfe deshalb jeder wohl alle Kundigen damit rechnen, ist nach den Gepflogenheiten der Wenn von anderen Theatern, zum Teil durch die Vermittlung mit, dieses große Kulturwerk der Berliner Arbeiterbewegung zu französischen Befagungstruppen anzunehmen, daß von der Förde- von Organisationen, Betriebsräten usw. billigere Theater erhalten und auszubauen! rung des neu besetzten Gebietes ein wesentlich geringerer Teil für tarten angeboten werden, so sehen sich die unterzeichneten Gewerkschaftskommission Berlin . den Verbrauch des unbesetzten Deutschland freibleiben wird als bisher. Spitzenverbände auf Grund vielfacher Erfahrungen genötigt, zur Sabath. Die Befagungstruppen haben nämlich im Rheinland immer auf eine Vorsicht zu mahnen. Häufig sind in solchen Fällen sehr erAllgemeiner freier Angestelltenbund, bessere Kohlenbelieferung dieses Landesteiles bestanden. Nur um ein hebliche Nachzahlungen zu leisten, auch werden nur minderwertige Ortsfartell Groß- Berlin. Beispiel zu nennen, sei darauf hingewiesen, daß zu einer Zeit, wo Pläge ausgegeben uff. Ueberdies bedeuten die Arbeiter und AngeFlatau. Rogatz. die deutschen Eisenbahnen nur für vier bis sechs Tage mit stellten mit ihren„ billigen" Karten in jenen Theatern nichts anderes Stohle versorgt waren, im besezten Gebiet Eisenbahn- als Füllfel". In keiner Weise gewinnen sie Einfluß auf die Füh- Ortsausschuß Berlin des Allgemeinen Deutschen Beamtenbundes. fohlen vorräte für 42 Tage gestapelt wurden. Als das nicht rung der Bühnen, die sich in der Hauptsache nach dem Geschmack mit den üblichen Lieferungen gelang, ging man mit der Beschlag- valutastarker Ausländer und Kriegsgewinnler richten. nahme der auf den Transportwegen laufenden Kohle vor. Aehnlich Die Bolfsbühne bietet ihren Mitgliedern Schauspiele miel beabsichtigen die Franzosen auch jetzt zu verfahren. Schon in der Opern: Schauspiele in ihren eigenen Theatern, der Volksbühne Note, die den Einmarsch ankündigte, war davon die Rede, daß man den Häusern, so dem Schiller- Theater, dem Lessing - und Künstleram Bülowplatz und im Neuen Boltstheater, ferner in einigen fremnicht nur die Reparationstohlenlieferungen beitreiben, sondern auch für die Belieferung der schon bisher von den deutschen Kohlenverteilungsorganen bevorzugt belieferten befeßten Gebiete sorgen wolle. Die Kohlendecke wird auf diese Weise vertürzt; Deutschland Ruhrbesetzung in der deutschen Wirtschaft wenig zu spüren. Man| Der wird so für die nächste Zeit auf die erhöhte Ausnußung seiner darf aber nicht warten, bis es zu spät ist. Bon allen Seiten drohen film, aus deutſchem Geist geworden, an das Gewissen der Welt. Brauntohlenvorräte, aber auch auf vermehrte Gin Gefahren, denen es energisch entgegenzutreten gilt.
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fuhren aus dem Ausland angewiesen sein. Daraus aber ergibt sich eine neue Belastung der Zahlungsbilanz, die wieder den Wert der Mart herabdrückt.
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Weitere Steigerung der Großhandelspreise. Nach den Messungen der Industrie. und Handelszeitung", die Uebrigens tann nicht nachdrücklich genug betont werden, daß fich auf 44 Waren des Großhandels erstrecken, sind in der Woche vom Frankreich keinen stichhaltigen Grund zur Besetzung des Ruhrgebiets In der ersten Januarioche standen die Preise nach diesem Inder auf 6. bis 12. Januar die Warenpreise um 13,9 Bro3. gestiegen. hatte. Als auch aus verkehrstechnischen Gründen die deutschen Liefe- dem 1798fachen, in der zweiten auf dem 2049 fachen ihres Borrungen fast unmöglich wurden, erbot sich die deutsche Regierung, statt westfälischer Kohle englische zu kaufen und abzuliefern. Dieser Priegsniveaus. Vorschlag blieb unbeachtet. Dafür befahl man Deutschland , 125 000 Tonnen Kohle monatlich in Dst o berschlesien zu kaufen, sie in der englischen Uebersee - Handelsschiffahrt über eine halbe Million Abflauen der Weltschiffahrtskrise. Seit dem Jahre 1921 fonnten durch ganz Deutschland rollen zu lassen und auf Reparationstonto Tonnen Schiffsraum, die damals infolge der Stockung am interzu liefern. Das wurde nun abgelehnt. Das Manto aber, das in nationalen Warenmarkt unbeschäftigt dalagen, wieder in Fahrt geden Kohlenlieferungen bestand, war überreichlich ausgeglichen dadurch, ſtellt werden. Ir.sbesondere ist wieder mehr Arbeit für Schleppdaß Deutschland schon vor Beginn seiner Pflichtliefedampfer vorhanden. rungen freiwillig Reparationsfohle nach Frankreich gebracht hatte. Der Verkehr von Deutschland nach dem Often. In diesen Tagen Daraus geht hervor, daß es Frankreich nicht so sehr an der Kohle land , Lettland , Litauen , Bolen und Sowjetrußland statt, welche die findet in Berlin eine Eisenbahnkonferenz zwischen Deutschland , Est liegt, sondern an der Besetzung des Ruhrgebietes, um sich damit auf Frage eines direkten Eisenbahnverkehrs zwischen Kosten Deutschlands bezahlt zu machen. Damit steht auch nicht in Deutschland und Rußland erörtern soll. Eine zweite KonfeWiderspruch, daß nun Frankreich selbst den Zechenbesitzern die Be- renz wird über den direkten Warenverkehr zwischen Deutschland , zahlung der an Frankreich zu liefernden Kohle angeboten hat. Litauen , Lettland und Estland sowie über die Einführung des diDiese angebotene Bezahlung dürfte ebenso ein Köder zur Organi- retten Personenverkehrs beraten; an dieser Konferenz werden nur tation und Förderung des französischen Kohlentributprogramms sein, wie die Zusage an die Bergarbeiter, man wolle ihnen billige Lebensmittel liefern. Die Bergleute haben den plumpen Versuch, thre Freundschaft zu gewinnen, rundweg abgelehnt.
die erwähnten vier Staaten teilnehmen.
Die Gefahren, mit denen zu rechnen ist, sind also Rohstoffmangel und fortschreitende Leuerung. Der zu erwartende Kohlenmangel dürfte, wie man uns an berufener Stelle versichert, nicht über Nacht hereinbrechen, da, zum Teil wegen der erhöhten Einfuhr Alche, unter der Feuer schläft. Und im Westen des Reiches springt Haß, Das Gewiffen der Belt ist verschüttet von der Asche des Krieges; einer der letzten Monate, noch einige Vorräte vorhanden sind. Um so Gier und Angst deutsches Leben an. Trauertag. In diesen Trauertag größer ist die Sorge für die Zukunft auch auf diesem Gebiete. Da- leuchtet, zu neuem Schein erwedt, Leffings verklärte Weisheit von der vorgegen haben die vom Reichskanzler gegen die Teuerung ange- die der weise Nathan erzählt, das Preislied auf die Ethit als Religion, ift urteilslosen, versöhnenden Menschlichkeit. Die Parabel von den drei Ringen, kündigten Maßnahmen noch keine feste Form angenommen. Sie sichtbar gemacht, Leffings Gedicht von der Humanität im Film wiederwerden vorerst noch im Reichswirtschaftsministerium erwogen. In erstanden. zwischen sind die Kohlenpreise um 50-67 Pro3. heraufgesetzt, alle Wäre dieser Film der Bavaria- Film- Gesellschaft nur ein wenig minder übrigen Industrien folgen, als wenn gar nichts passiert wäre. Die blasen; so aber zwingt die Vollendung, die prachtvolle Vereinigung groß und wundervoll, als er eben geriet, man müßte ihm eine Fanfare Landwirte fordern Preiserhöhungen, in den steigenden Preisen der der Joee mit den Gesetzen des Films zu einem Dank an diejenigen, die Auslandswaren wirkt sich die Balutaverschlechterung aus. Jedenfalls ihn schusen. ist bei den inländischen Interessentenkreisen des unbesetzten Gebietes nichts von der Opferbereitschaft zu spüren, die im Angesicht einer Zeit schwerster Not für das ganze deutsche Volk als selbstverständlich gelten sollte. Das Reichswirtschaftsministerium aber verhält sich abwartend. Das geht auf feinen Fall so weiter.
Wir verkennen feineswegs die Schwierigkeiten eines energischen Eingriffs in den Warenmarkt. Aber es muß doch auf das entschie= denste gefordert werden, daß man sich endlich auf den Wirtschaftsfrieg, der jetzt seinen Höhepunkt erreicht hat, ernsthaft rüstet. Man ruft nach Einheitsfront und ähnlichen schönen Dingen. Das arbeitende Bolt, das sich schon gegen die Ausnutzung von Reparationen zu privaten Gewinnzweden gewehrt hat, wird es nicht verstehen, wenn nach Kriegs-, Revolutions- und Reparationsgewinnern noch eine neue Kategorie von Besagungsgewinnern tritt. Es ist höchste Zeit, daß man sich darüber klar wird. Solange die Börse auf das Unglück des deutschen Volkes mit Kurssteigerungen reagiert, ift schärfstes Mißtrauen am Blake. Noch sind die Auswirkungen
Lessing finnbildhaft gestaltet; Leffing getreu und dem Film getreu, bat es Wonach eine Welt lechat, wodurch sie fich erlöst, verstehende Liebe, bat der Dichter Hans& hier aus dem Sinnbild in das finnerfüllte Bild überfett. Seine Verfilmung ist das geworden, was ihm als Ziel vorschwebte. Keine Illustration des Dialogs, sondern eine Sichtbarmachung der Abficht
Unfere werten Inferenten machen wir darauf aufmerkfam, daß die jeweiligen Anzeigenpreife regelmäßig am Kopf des Vorwärts" angezeigt find Befondere Benachrichtigung bel Preisänderungen erfolgt nicht VORWÄRTS- VERLAG G.m.b. H.
Otto.
der Genossenschaft deutscher Bühnenangehöriger . Ludwig Körner . Boltsbühne E. V. Springer. Baate. Wagner.
feine Film bat
nationale Grenze, darum rüttelt
dieser
Jm Sinne Lessings gibt er einer Weltverbrüderung im Geist und in der Liebe den überzeugenden Nachdruck. Daß das Manuskript über diefen innersten Weit hinaus, ganz und gar filmmäßig gebaut, dramatisch durchblutet und von Respett von der bildhaften Sendung des Films erfüllt ist,
spricht für das technische Geschick des nachdichtenden Autors. Manfred Noa , bisher dem Kompromiß zwischen Künstlertum und breitem Geschmad nicht immer unzugänglich, leitete das Spiel. Von der Sie ist Sinn und Zweck des films, fie bas Es ist die unerreichte Leistung der Filmregie geworden. ersten bis zur letten Szene alles auf die große Idee gestellt. das alles Biriuosenium freist. Der Triumph der Liebe gibt in Mode stegie Treibende, unt
dem Film Halt und Größe. Ganz neu ist es wie dem Regisseur das Milieu und dessen Belebung gelang. Dine Riefenaufgebote stellt er Schlachtenbilder von faszinierender Echtheit im jagenden Atem. Daneben in den - durd weg meisterbasten Bauten eine Fülle von Ereignissen, von notmendigen und flaren Episoden, die erfrischt. Ein tiimatisch feinnerviger
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Sinn für Landschaftlichkeit, auch im Teiläufigsten noch, eine hinreißende Lebendigkeit. Stimmungsbilder von auszichenden Kreuzfabrerheeren, die schier unwahrscheinlich mitteilſam find. Aus den Darstellern holt Noa wahrhaftig das Lezte. Sie leben und sterben schier für Jdeen.
Boran Berner Strauß als Nathan. Jede Geste ein Pfalm, alle eisheit in die Gebärde der Schlaubeit gehüllt und doch satt vom Wunder schädel schlägt das Gewissen der Menschheit. Bild gewordene Bibel. Eine der Menschheitserleuchtung. Ganz und par Jude, und unter dem Patriarchenneue Darstellerin, Bella Muj z nay bringt in ein Madonnen ormat tiefite Beseelung. Auch Fris Greiner als Sultan Saladin in orientalischer Gedrungenheit, Licht zustrebend, von tiefster Wirksamkeit. Der Dirigent der Alhambra, Schmidt. Glutner, umrahmte die Aufführung, die zu-. fand, aus dem brillanten Orchester alle Steigerungen und feinsten Juu
gunsten der Wohlfahrtseimichtungen des freien deutschen Sch: ifttums statt. strationen holend, mit thematisch geistreich gewählter Mufit. Mag Prels.
Die Filme der Woche.
„ Das Komödiantenkind", das nach Mag Grube 3 Roman für den Film bearbeitet wurde, gibt dem Regisseur Fred Sauer Gelegenheit, schöne Bilder zu stellen, dekorativen Rahmen zu spannen. Aa das sah man bei der Uraufführung im 1.2. Kurfürstendamm und freute sich darüber. Aber, das, worauf es schließlich beim Film ankommt, der schichte vom Komödiantenkind, das sich von der Schmiere zur Bühne in Bildern aufgelöste Handlungsreiz. der wurde vermißt. Die Ge durchlämpft, blieb im Rübiseligen steden. Grete Reinwald , eine sebe triebhafte Darstellerin, versante, fie präsentierte Buder statt eines Schicksals. gefühlten, aber leeren Rahmens. Blieb also die nicht allein seligmachende Schönheit des allerdings künstlerisch
Auch der zweite Teil des Nordist- Films Der fliegende Holländer ( U. T. Nollendorfplab, nach Kapitän Marryats Roman) ist dieselbe Ent täuschung wie der erste. Nur, daß man nichts mehr zu erhoffen hat. In fehene Detail, mande zarte malerische Wirtung ist angenehmer, aber flüch schläfrig breiter Gelassenheit rollen die Vorgänge ab, manches hübsch ge tiger Augenreiz. Ganz mißlungen sind die Anfäße zu phantastischer Ge staltung, weil sie eben nur recht hilflose Ansäge blieben. Und die Phanzweiten Teil unpersönlich und reizlos. taftit ist doch gerade ureigenstes Filmgebiet. Die Darstellung ist auch im
Die fade, unwahrscheinliche, mühsam zusammengestovbelte absolut belanglose Geschichte von der Liebe Pilgerfahrt", die Karl Figdor auf dem Gewissen hat, konnte auch durch die sorgfältige und die Limonadenereignisse etwas würzende Regie Protojanoffs nicht gewinnen. Werkwürdig, den Zuschauern gefiel die Angelegenheit. Sie hatten aber besten falls Anlaß, das gut temperierte Spiel der Grete Dierds, der Charlotte Ander und der Herren von Wangenheim sowie des stets sicheren Diegelmann anzuerkennen. p- s
" Infamie" hat man einen Film genannt, der von Schurkerei und Dummbeit handelt. Die Dummbeit ist bedauerlich breit ausgesponnen. Daher konnte auch der Film bei seiner Uraufführung in den Richard. Oswald Rich tipielen feinen günstigen Eindruck hinterlassen. Es feblt jede Straffbeit, und das wüste Durcheinander, imponiert wahrhaft nicht. Pieha bringt als Naturforscher ein paar nette, derb komische Momente, und die Auffahrt zum Schloß erfreut als Landschaftsbild. Sonit jedoch ist der ganze Film ein Strauß aus Straut und Rüben, mit dem man wirklich nichts anzufangen weiß.
S
Die Deulig o che bietet Ausschnitte aus aller Belt. Doch macht es feinen angenehmen Eindruck, zu sehen, wie die Herrschaften vom Film es verstehen, sich feiern zu lassen.
e. b.