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10 Jahre Zuchthaus für Bernotat.

Kaminski zu drei Jahren Gefängnis verurteilt.

Deffentliche Maffenfundgebung

Entgleisung. Hierbei strzte ein leberwachungs­beamter, der Zugführer Engelhausen   aus Stendal  , aus dem Bremserhäuschen. in dem er sich versteckt hielt, kam unter die Räder

Im Prozeß Bernotat und Genoffen fällte gestern abend das gegen den französischen   Rechtsbruch an der Ruhr onnte der Täter entspringen. Der Ueberwachungsabteilung ist es

Gericht nach langer Beratung folgendes Urteil: Der Hauptange­flagte Bernotat wird megen schweren Diebstahls in 16 Fällen und fortgesetzten einfachen Diebstahls zu 10 Jahren 3ucht­

haus und 10 Jahren Ehrverlust verurteilt. Angeklagter Ka­

minsti erhielt 3 Jahre Gefängnis und 5 Jahre Ehre verlust. Der Angeklagte Böhm erhielt 1 Jahr Gefängnis

unter Anrechnung von 6 Monaten Untersuchungshaft. Böhm wurde auf Antrag seines Berteidiger Rechtsanw. Dr. Puppe fofort aus der Haft entlassen. Bei der Bemessung der Strafe berücksichtigte das Gericht, daß der Hauptangeklagte Bernotat der geistige Urheber und Leiter der ganzen Diebstähle war. Er sei eine der glücklicherweise seltenen energischen Verbrechernaturen, die einen unheilvollen Einfluß auf andere weniger widerstandsfähige Personen ausüben. Aus diesen Gründen hat auch das Gericht dem Angeklag­ten Kaminski, der psychopathisch veranlagt sei, mildernde Umstände zugebilligt.

Aus der vorangehenden Verhandlung ist noch nachzutragen, daß Raminsti unter anderem erklärte, daß sie durchschnittlich in jeder Woche einen Diebstahl ausgeführt hätten, oft genug auch zwei. Kaminski benannte etwa 16 bis 20 besondere Fälle, die in der An­flage nicht enthalten sind Die Bernehmung ging auf die Atten­diebstähle ein. Kaminski behauptet, daß diese Diebstähle in genau derselben Weise ausgeführt worden seien, wie die Wohnungs­einbrüche. Er hätte einen Universalschlüssel gehabt, der auch auf, die betreffenden Zimmer im Moabiter   Kriminalgericht paßte. Kurz nach Dienstschluß sei er, nachdem er sich vorher auf Grund des Aktenzei­chens, das ihm bekannt war, erfundigt hatte, wo sich die Atten be­fänden, mit dem Nachschlüssel in die betreffenden Zimmer hineinge­gangen und habe die Aften seelenruhig fortgetragen. Ebenso seien die Diebstähle auf dem Polizeipräsidium inszeniert worden. Ueber die Aftendiebstähle fagte Kriminalkommissar Gennat  aus, daß ein Uneingeweihter unmöglich derartig raffiniert und sach­fundig vorgegangen fein fönne. Es müsse den Dieben irgendein Unterrichteter genaue Instruktionen erteilt haben. Die Art des Vor­gehens der berüchtigten Benfionsdiebe jei völlig neu. Bernotat hätte den Typ des rifitolosen Einbrechers geschaffen, der es verstanden habe, ein System zu erfinden, das ihn vor jeder Straf­verfolgung schüßte. Nach dem Plädoyer des Staatsanwaltes fällte das Gericht das oben wiedergegebene Urteil.

Die Kohlenversorgung.

am Sonntag, den 14. Januar, vormittags 11 Uhr an folgenden Stellen:

Mitte, Prenzlauer Berg   und Friedrichshain  : Garten Brauerei

Friedrichshain, Am Königstor.

Wedding   und Reinickendorf  : Garten Brauereiausschant Batzen hofer, Chausseestr. 64. Tiergarten und Charlottenburg  : Garten Brauereiausschank Bazenhofer, Strom- Ecke Turmstraße. Kreuzberg   und Neukölln: Garten Schultheiß- Ausschant, Hafen heide.

Spandau  : Kontordiasäle, Klosterstraße. Wilmersdorf  , Schmargendorf   und Grunewald  : Viktoriagarten, Wilmersdorf  , Wilhelmsaue 114/115. Schöneberg   und Friedenau  : Garten Schloßbrauerei, Schöne­ berg  , Hauptstraße.

Steglih, Lichterfelde  , Lankwih und Zehlendorf  : Albrechtshof, Stegliz  , Albrechtstr. 1.

Tempelhof  , Mariendorf  , Marienfelde   und Lichtenrade  : Schul­hof der Gemeindeschule Tempelhof, Friedrich- Wilhelm­Ecke Werderstraße.

nunmehr gelungen, den Täter und seine Genossen, die die Ballen draußen in Empfang nehmen sollten, sowie die Hehler, die die gestohlenen Waren absetzten, zu ermitteln. Es sind sechs und haben auch zugegeben, diesen Zug schon mehrmals beraubt

Privatleute, die als Hehler in Betracht kommen. We find geſtäubt

zu haben.

Der richtige Soldat" im Schokoladenpaket.

Die Heeres- und Kriegspropaganda, die Jahrzehnte hindurch uns die Jugend verheßte, liegt wie ein wüster Traum hinter uns. Lebt noch die Jugendmehr, die ein Mittel der Erziehung zum gebantenlosen, uns so verderblich gewordenen Hurra- und Mord­patriotismus war? Man sollte meinen, daß auch sie ein Opfer des Zusammenbruchs von 1918 geworden sei. Aber noch heute wird, wie in der Zeit ihrer höchsten Blüte, für sie Reklame gemacht, an scheinend zum Zweck der Wiederbelebung.

Ein Genosse teilt uns mit, daß er vor wenigen Tagen im Theater am Bülow- Play in der Umhüllung einer dort gekauften Tafel Scho olade der Firma C. H. L. Hartmann aus Altona   noch ein Drei Jungen in Jugendwehruniform geben Flaggenfignale, und im für die Jugendwehr werbendes Reklamebild fand. Hintergrund sieht man auf einem Zelt die schwarzweißrote Treptow   und Baumschulenweg  : Aula des Lyzeums in Baum- Fahne flattern. Auf der Rückseite des Bildes steht der dazu­schulenweg, Baumschulenstraße. gehörige Text in Form eines Briefes, den ein Knabe Walter an Niederschöneweide, Oberschöneweide  , Johannisthal  , Alt- feinen Freund Kurt schreibt. Walter freut sich, daß ihre alte In­Glienice und Adlershof  : Restaurant Kyffhäuser  , dianerhütte noch steht und daß beide in den Ferien wieder darin Niederschöneweide  , Berliner Straße  . werden spielen können. Aber so schön wie die Jugendwehr," Köpenid und Friedrichshagen  : Stadttheater in Röpenid. fährt er fort, ist das doch nicht; da ist man beinahe wie ein rich= Lichtenberg  , Friedrichsfelde  , Biesdorf   und Kaulsdorf  : Sommer- tiger Soldat Er berichtet dann über eine von ihm mitgemachte große Felddienstübung", die ordentlich mit Heran­schleichen, Ausschwärmen und Sturmangriff" vor sich ging, und er schildert eingehend, wie sie Flaggenfignale gaben. Unfer Genosse äußert Verwunderung und Entrüstung darüber, daß noch im fünften Jahre der Republit ihm eine derartige Berherrlichung der militäri­fchen Jugenderziehung in die Hände fallen muß. Treffend bemerkt er dazu: Wenn das Bild durchaus ein triegerisches" fein follte, fo hätte man erfchoffene Häuser, zerstörte so Felder, zerfette Menschenleiber, flagende Eltern, sollen, um dem heranwachsenden Geschlecht denn für dieses sind weinende Bräute und hungernde Kinder wählen die Bilder offenbar bestimmt einen richtigen Begriff von dem frisch- fröhlichen" Krieg zu geben." Er schlägt vor, das Gesetz zum Schutz der Republik zu erweitern, um die Verhegung der Jugend zu hindern. Angesichts des Treibens der Schwarzweißroten" ist diese Forderung begreiflich.

Weißensee  .

Schloß

theater, Lichtenberg  , Möllendorfstr. 26. Weißenfee, Hohenschönhausen und und Falkenberg  : Pantow, Niederschönhausen  , Blankenburg   und Buchholz: Lindners Restaurant, Pankow  , Breite Str. 34. Referenten sind die Genossen: Bernstein  , Bender, Bohm- Schuch, Breuer, Crifpien, Dr. Herz, Heinig, Dr. Hilferding, Jäder, Künstler, Löffler, Meier, Dr. Mojes, Schlegel, Stein, Ströbel.

Die Genossinnen und Genoffen treffen sich um 92 Uhr in den bekannten Abteilungslokalen. Von hier aus gemein­samer Besuch der Versammlungsstellen.

Sicherstellung der Berliner   öffentlichen Werke. Infolge der Besetzung des Ruhrgebiets und der Unsicherheit, die sich für die nächste Zeit in der Kohlenversorgung auswirken muß, sind in Berlin   Borsichtsmaßregeln getroffen worden, um der wenigstens die im Dienste der Allgemeinheit stehenden Betriebe so gut als irgend möglich für die nächsten Wochen zu versorgen. hat der Berliner   Kohlenplaßhandel seine recht erheblichen Mengen Steinkohle der Kohlenwirtschaftsstelle zur Verfügung gestellt, um sich auch seinerseits an dem Abwehrkampf gegen die französische  Willkür zu beteiligen. Der Magistrat bzw. das Kohlenamt wird von dem Angebot des Handels im Interesse der Industrie dann Gebrauch machen, sobald die zurzeit noch gutgefüllten Läger der öffentlichen Werte dieses erforderlich machen.

Die Brikettpreise ab 15. Januar.

Das Kohlenamt teilt mit: Infolge der am 12. d. M. eingetretenen Produktionspreiserhöhung ist eine entsprechende Herauffeßung des Kleinverkaufspreises für Briketts erforderlich geworden. Dieser be­trägt mit Wirkung vom 15. d. M. für Küchen- und Ofenbrand ab Lager 2455 m. pro 3entner, frei Reller 2555 M. Bei fuhrenweisen Lieferungen ab Lager 2455 M. und frei Keller 2540 m. pro Zentner.

Der neue Hochbahutarif. Die Hochbahngesellschaft wird infolge neuer Lohnerhöhungen Dom Montag, den 15. Januar ab die folgenden Fahrpreise erheben: bis zum 5. Bahnhof 3. Klasse 40 M., 2. Klaffe 60 M., für weitere Streden 3. Klasse 60 M., 2. Klasse 80 M. Blods zu zehn Karten können erst vom 20. Januar ab ausgegeben werden und fosten: bis zum 5. Bahnhof 3. Klasse 380 und 570 M., für weitere Streden 570 und 760 m. Umsteigefahrscheine zur Berliner  Straßenbahn entsprechend dem Tarif der Straßenbahn, in der 2. Klasse mit Buschlag von 20 M. Die noch in Händen des Publi­fums befindlichen Fahrkarten des bisherigen Tarifs berechtigen noch bis einschl. 17. d. M. ohne Nachzahlung zur Fahrt.

Berliner   Kinder in Böhmen  .

Erscheint alle! Reiner fehle! Vereinigten Sozialdemokratischen Partei Deutschlands  . Bezirksverband Berlin  Gewerkschaftskommiffion Berlin   und Umgegend. AFA- Bund: Ortsgruppe Groß- Berlin.

Der Mord in der Beyreuther Straße. Auf der Spur der Täter.

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Die Firma C. H. L. Hartmann wird vielleicht erklären, daß fie noch alte Bilderbestände aus der Zeit vor dem Kriege hat. Das wäre möglich und glaubhaft, aber die Badung fann doc wohl nicht bis in die Tage der Monarchie zurüc reichen. So bedeutende Schokoladenvorräte wird gewiß keine Firma noch im November 1918 auf Lager gehabt haben, daß noch im Januar 1923 die legten Reste nicht verbraucht sein tonnten. Es ist ein Standal, daß eine Firma noch nach dem Sturz des Militaris­mus und der Monarchie den Käufern ihrer Ware solche Bilder bietet. Der Streik um den Leseschund.

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Die Nachforschungen der Mordkommission haben Erfolg gehabt. Es wurde festgestellt, daß Nowad, der ständiger Gast im ,, Bittoria- Café" und auch in Likörstuben am Kurfürstendamm   war, Zu der im Vorwärts" Nr. 599 vom 20. Dezember 1922 ver­in engen Beziehungen zu zwei Ausländern stand, einem am 11. Dt. öffentlichten Notiz Sch und für Schun d", die sich auf die tober 1897 zu Newcastle   in England geborenen angeblichen Kauf- Berliner   Gemeindeschulen 306 und 307 in der Nau­mann Norman Jelin, der sich auch Norman Yelin nannte, garder Straße und auf den von den Rektoren den Elternbeiräten und einem am 16. Auguſt 1895 in Dedeagatsch   geborenen angeblichen vorgelegten Plan einer Bücherausstellung zur Bekämpfung der Ingenieur und Chemiter Withold Müller, der auch den Namen Schundliteratur bezog, schreibt uns Rektor Ruthe von der Wieczfinsky führte. Mit beiden betrieb er allerlei Raufgeschäfte. So 306. Schule: erwarb er von Müller, der als Chemiker und Ingenieur auch mit chemischen Stoffen handelte, verschiedene Narkotika. Müller schrieb ihm diese Bestellung in fein Notizbuch hinein.

,, Die Anregung zur Bekämpfung der Schundliteratur durch Ber anstaltung einer Bücherausstellung erfolgte auf Grund einer Ber­fügung vom 13. November 1922 des Jugendamtes Prenzlauer Berg  , Durch die Ermittlungen der Kriminalpolizei wurde nun fest- ein Berleger, sondern der von dieser Behörde genannte Berlag war das überwiegend sozialistisch zusammengesetzt ist. Nicht irgend­gestellt, daß Nowac noch Stunden vor seinem Tode mit Jelin für die Ausstellung gewonnen. Die vom Lehrer K. gezeigten Bücher sehen worden ist. Die Mordkommission stellte fest, daß es den beiden und halten sich frei von jeder parteipolitischen Tendenz. Daß fich zusammen in der Friedrichstraße vor dem Restaurant Faun" ge- find vom Prüfungsausschuß des Berliner   Lehrervereins empfohlen Ausländern in der letzten Zeit nicht besonders gut ging. Beide auch Schriften über Friedrich den Großen und den Krieg 1870/71 hatten bereits erhebliche Schulden in ihren Quartieren, Jelin allein darunter befanden, ist pädagogisch selbstverständlich. Mit sieben gegen wohl 26 000 M. Er hatte in einer Goldschmelze in der Köpenider sechs Stimmen wurde die ganze Ausstellung abgelehnt, obwohl Straße seine Uhr und Kette für 50 000 m. verfekt. Gestern nun es doch den Eltern völlig freistand, unter den ausgelegten Büchern und löste Jelins Uhr und Kette ein. Das war vormittags. Er fuhr lies die Lehrerschaft beider Schulen die Sizung, weil sie sich durch fam dort Müller mit einem Auto vorgefahren, zahlte die Prämie die ihnen zusagende Wahl zu treffen. Nach dieser Abstimmung ver­dann mit dem Auto gleich wieder ab. Um dieselbe Zeit bezahlte den Vorwurf parteipolitischer und antirepublikanischer Einstellung Jelin in der Friedrichstraße seine Echulden. Auch Müller beglich zur Frage der Schundliteratur mit Recht beleidigt fühlen mußte." seine Rechnung und beide verließen dann ihre Quartiere mit dem Im vergangenen Sommer wurde eine große Anzahl von deutsch  - Bemerken, daß sie eine Reise unternähmen. Da Jelin sowohl als böhmischen Kindern durch das Jugendamt von Reichen Müller Geschäftsverbindungen mit Frankreich   unterhielten, so wird jahrsnacht wurde, wie wir berichteten, die Tochter eines Hotel­Die Liebestragödie auf der Burgruine Rosenberg. In der Neu­ berg   zur Erholung nach Deutschland   gesandt. Den Transporten, angenommen, daß fie versuchen werden, dorthin zu entkommen. Der befizers aus Frankfurt   a. d. D. auf der Ruine Rosenberg in West­die bei ihrer Durchreise Berlin   berührten, wurde durch das Berliner   Chemiker des Polizeipräsidiums Dr. Brüning hat unterdessen falen erschossen aufgefunden. Das Mädchen war von dem Kauf­Jugendamt weitestgehende Arbeitshilfe geleistet. Zum Dant hierfür mit ziemlicher Sicherheit festgestellt, daß das benutzte Betäu- mannslehrling Albert Lagedni aus Duisburg  , der wegen einer lud der deutsche   Landesausschuß in Berbindung mit dem Reichen- bungsmittel aus einem Gemisch von Azetylentetrachlorid und Unterschlagung von 800 000 m bereits gesucht wurde, entführt berger Jugendamt 50 Berliner   Kinder nach Reichen Batschuliparfüm bestand. Dieses Gift wirkt noch stärker als Chloro- worden. Dieser hatte es auf der Ruine erschossen und war seitdem berg ein, die in dem Gebirgswinter des schönen böhmischen form, vermutlich ist Nomad damit betäubt und getötet worden, flüchtig. Seine Spur führte nach Berlin  . Das Polizeiamt Prenz Bades Erholung finden sollten. Am 8. Januar fuhr der Transport während er angetrunken war. Ein chemischer Sachverständiger, den lauer Berg fahndete auf ihn und benachrichtigte auch die auswärtigen unter Führung von Frau Stadträtin Weyl, der Vorsitzenden des die Kriminalpolizei noch in der Nacht nach dem Tatort und in die Behörden. Jetzt gelang es, Lagedni in Frankfurt   a. M. fest. Berliner   Jugendamts, und unter Begleitung eines Turnlehrers und Wohnungen der abgereisten Ausländer führte, stellte an allen zunehmen. einer Schulschwester nach Reichenberg ab. Auf dem Bahnhof in Stellen, in den Wohnungen der beiden Männer, in deren Kleider- feinem Onkel in der Landsberger Allee   verübte, zunächst nach Er wird wegen der Unterschlagung, die er bei Reichenberg wurde der ankommende Transport vom Vertreter des schränken, den gleichen Geruch fest. Ein Zeuge ist noch er- Berlin   gebracht werden. Landesausschusses Dr. Heller begrüßt. Die Kinder tamen teils mittelt worden, der in der kritischen Zeit aus dem Hause Bayreuther in Einzelpflegeftellen, teils zu Familien des Mittelstandes, andere Straße 33 einen Mann herauskommen sah, der sich scheu umblickend in ein Heim. Die Kinder werden reichlich und fräftig verpflegt. wegging. Die Stadt Reichenberg gewährt den Kindern Freifahrt auf der Straßenbahn und freien Besuch der Badeanstalt. Neben diesen er­freulichen Eindrücken brachte Frau Stadträtin Weyl noch eine an­dere Nachricht mit, nämlich die Einladung von weiteren Attentate auf fahrende Eisenbahnzüge, bei denen zahlreiche 40 Berliner   Kindern. Mit dem Wunsche, daß umfere Kin- Menschen in Gefahr kommen, gehören zu den abscheulichsten Ber= der in Böhmen   gute Erholung finden mögen, verbindet sich der brechen, die verübt werden können. Es sind nunmehr wieder zwei trägt, wie bereits mitgeteilt, der Preis für Vollmilch 244 m. je Liter, Dank an den Landesausschuß und das Reichenberger Jugendamt   Fälle aufgeklärt worden, bei denen es auf die Beraubung der Züge für in Berlin   gewonnene Magermilch 144 M., für nach Berlin  sowie an die deutschen   Familien, die unsere Kinder so gastfreundlich abgesehen war. In dem einen Falle war geplant, den D- 3ug werden wie bisher mit je% Liter, die C- Milch farten sowie die aufgenommen haben. Hamburg  - Berlin   zur Entgleisung zu bringen. Das Unheil wurde Karten für werdende Mütter( E- Karten) wie bisher mit je ½ Liter durch die Wachsamkeit eines Streckenwärters verhindert. In dem Bollmilch täglich beliefert. einen unglücklichen Zufall. zweiten Fall war feine Entgleisung geplant, sie erfolgte aber durch Bezirksbildungsausschuß Groß- Berlin. Heute nachmittag 3 Uhr

Ich bin der Prinz von Kamerun  ".

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Eisenbahnattentäter.

Einen Fonds zum Besten der Ruhrbevölkerung wollen die Pots­damer Kaffeehausbefizer schaffen, indem sie am heutigen Sonntag in ihren Lokalen einen Eintritt von 50 bzw. 100 m. erheben. Es soll durch. Vorträge in den betreffenden Lokalen der Bedeutung des Tages gedacht werden.

Die Milchbelieferung. Bon Montag, den 15. Januar, ab bea

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Theatervorstellung im Neuen Theater am 800. Nachmittag 3 lbr im großen Saal der Philharmonie, Bernburger Straße, Buschlag von 60 m. pro starte erhoben. Einzelfarten zum Preise von 4. Feitfonzert, Russische Mufit", 1. Serie, gelbe Starten. Es wird ein 120 M. pro Etüd find an der Staffe zu haben. Die Dbleute der Kreis. bildungsausschüsse werden gebeten, die Theater- und Opernfarten für den Monat Februar abzuholen. Der Lehrplan der Arbeiterbildungsa chule für das Duartal Januar/ März 1923 ist erschienen und zum Preise von 10 M. bei den Obleuten der Streisbildungsausschüsse und im Bureau des Bezirksbildungsausschusses, Lindenstr. 3, 2. Hof, 2 r., Zimmer 8, zu

haben.

Einer der gefährlichsten Berliner   Ladendiebe wurde in der Person des Artisten Walter Schmidt dem Schöffengericht Berlin­Mitte aus der Untersuchungshaft vorgeführt, um sich wegen einer Das Attentat auf den von Hamburg   kommenden Nacht- D- großen Anzahl von Diebstählen, die er bei Kunst- und Antiqui- Bug 76 vom 19. November ist von zwei jungen Leuten von tätenhändlern in   Berlin und   Potsdam ausgeführt hatte, zu ver- wenig über 20 Jahren verübt worden. Beide sind verhaftet und antworten. Schmidt pflegte in den betreffenden Geschäften als haben ein volles Geständnis abgelegt. Danach haben die beiden Käufer zu erscheinen und verstand es hier mit einer an Hegerei im Wartesaal des Hamburger Bahnhofes den Plan gefaßt, den grenzenden Geschwindigkeit eine Menge wertvoller Bronzen, D- Bug, in dem viele Ausländer vermutet wurden, auf der Strecke antiker Uhren, Medaillons und anderer Dinge zu ents bei   Winsen zur Entgleisung zu bringen und den wenden. Schmidt hatte bereits wiederholt längere Gefängnis- und verunglückten Reisenden ihr Geld abzunehmen. Nur durch den Zu­Zuchthausstrafen erlitten. Da er bereits viermal aus dem 3 u ch t fall, daß ein Streckenwärter gerade diese Strecke, auf der die Schienen haus ausgebrochen war, erfolgte feine Vorführung unter An- gelöst waren, zwischen dem kurz vorhergehenden Güterzuge und dem Der Verein für Arbeiterunterrichtskurse( E. V.) eröffnet am wendung weitestgehender Vorsichtsmaßregeln. Er erschien im Ge- darauffolgenden D- 3ug beging und dann schnell entschlossen den 18. Januar neue Surie in   Deutsch und Redinen. Anmeldung und Unter­richtssaal an Händen und Füßen gefesselt, da man ver- herannahenden D- Bug zum Halten brachte, wurde ein großes Niederwallitr. 12 Donnerstag, d. 18. San, Gipsstr. 28a Freitag, d. 19. Jan., richtsbeginn aber ds 7-9 Uhr in der Gleimstr. 49 Donnerstag, den 18. San., mutete, daß im Zuhörerraum fich Romplicen aufhalten, welche ihm Unglück verhütet. Auch ein zweites Attentat auf Neutöün, Kaiser- Friedrich- Str. 208-10 Freitag, den 19. Kan.,   Lichtenberg, bei einem Fluchtversuch behilflich sein sollten. Es tam aber nicht einen Gilgüterzug bei   Gardelegen in der Nacht zum 23. Dezember Nathausstr. 8 Donnerstag, den 18. Jan. Hörgebühr für 10 Abende 100 M zu den befürchteten Zwischenfällen, da der Angeklagte bei seinem 1922 ist von der Ueberwachungsabteilung aufgeflärt worden. Seit Eintritt in den Saal dem Vorsitzenden zurief: Ich bin der langer Zeit wurde dieser Eilgüterzug, der wertvolle Güter enthielt, Berlegung der Sport- Palast- Rennen. Das für Sonntag, den Prinz von   Kamerun. Ich werde mich hier doch nicht dumm beraubt und daher von Ueberwachungsbeamten beobachtet. Zwei von 14. Januar, angesagte 100 Kilometer Mannschaftsrennen ist des machen lassen!" und dann jede weitere Aeußerung zur Sache ab- diesen hatten sich in einem Bremserhäuschen versteckt. Sie sahen, nationalen Traueriages wegen von der Direttion des Sport­lehnte. Auf Antrag von Rechtsanwalt Dr. Harry Pincus wurde wie kurz nach der Ausfahrt aus dem Bahnhof   Gardelegen ein Mann Balastes auf Dienstag, den 16. Januar, abends 7,30 Uhr, verlegt deshalb beschlossen, den Angeklagten erst durch den Gerichtsarzt, auf den Zug sprang, einen Wagen öffnete und einen großen Ballen worden. Geh. Med. Rat Dr. Hoffmann, auf seinen Geisteszustand unter- hinauswarf. Durch einen unglücklichen 3ufall kam dieser In der Scala bieten beste Artistik die drei Adones in ihren hals. suchen zu lassen, Ballen unter die Räder und brachte mehrere Wagen zur brecherischen Evolutionen am schwankenden Mast. Desgleichen die fünf

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